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Ignaz Seipel 19 Juli 1876 in Wien 2 August 1932 in Pernitz 1 war osterreichischer Pralat katholischer Theologe und Politiker der Christlichsozialen Partei Von 1921 bis 1930 war Seipel deren Parteiobmann loste die erste Koalition mit den Sozialdemokraten auf und amtierte zwei Mal als Bundeskanzler 1922 1924 und 1926 1929 In Seipels Amtszeiten fielen einerseits die Sanierung der Staatsfinanzen und die Bundesverfassungsnovelle 1929 andererseits bekampfte er besonders in seiner zweiten Amtszeit die Sozialdemokratische Arbeiterpartei sowie den Austromarxismus und unterstutzte die Militarisierung von paramilitarischen Milizen wie der Heimwehr Ignaz Seipel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Akademiker und Priester 1 2 Politiker 2 Gedenken 3 Kunstlerische Verarbeitung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Ignaz Seipel um 1899 nbsp Ignaz Seipel 1929 in Bingen am RheinAkademiker und Priester Bearbeiten Der Sohn eines Wiener Fiakers maturierte 1895 am k k Staatsgymnasium im XII Bezirke von Wien in Meidling dem heutigen BGRG Wien XII Rosasgasse danach studierte er Katholische Theologie an der Universitat Wien und wurde am 23 Juli 1899 zum Priester geweiht 1903 promovierte er zum Dr theol Er war Ehrenmitglied der KaV Norica Wien damals im CV jetzt im OCV Spater wurde er auch Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindungen AV Austria Innsbruck und K H V Babenberg Wien im CV sowie Deutschmeister Wien Winfridia und Austria beide Graz im KV OKV Am 11 Mai 1930 wurde er Ehrenmitglied der Katholischen Osterreichischen Studentenverbindung Asciburgia zu Oberschutzen heute im 1933 gegrundeten Mittelschuler Kartell Verband MKV In seiner Schrift Die wirtschaftsethischen Lehren der Kirchenvater verwendete er als erster den Begriff Wirtschaftsethik Wien 1907 Seite 304 1908 habilitierte er sich an der Katholisch Theologischen Fakultat der Universitat Wien Von 1909 bis 1917 war er Professor fur Moraltheologie an der Theologischen Fakultat Salzburg der Vorgangerin der neuen Salzburger Universitat Hier brachte er auch seine Studie Nation und Staat heraus 2 1917 wurde er als Nachfolger des Moraltheologen Franz Martin Schindler als Universitatsprofessor an die Universitat Wien berufen Politiker Bearbeiten Wahrend des endgultigen Zerfalls der Monarchie wurde er am 27 Oktober 1918 von Kaiser Karl I im Ministerium Lammasch der letzten k k Regierung zum Minister fur offentliche Arbeit und soziale Fursorge ernannt Seine deutschosterreichischen Amtsgeschafte hatte er Anfang November 1918 an die am 30 Oktober 1918 vom Staatsrat ernannte Staatsregierung Renner I zu ubergeben wo die offentlichen Arbeiten vom Christlichsozialen Johann Zerdik und die Sozialagenden vom Sozialdemokraten Ferdinand Hanusch wahrzunehmen waren das Ministerium Lammasch blieb aber auf Wunsch des Kaisers bis zu dessen eigenem Ruckzug formal im Amt Noch als kaiserlicher Minister war Seipel an der Formulierung der Verzichtserklarung beteiligt die der Kaiser am 11 November 1918 unterzeichnete An diesem Tag entliess der Kaiser auch das Ministerium Lammasch Am 16 Februar 1919 wurde Seipel auf der christlichsozialen Liste der Wiener Bezirke Innere Stadt 1 Landstrasse 3 und Wieden 4 3 in die Konstituierende Nationalversammlung gewahlt Seine Fraktion wahlte ihn ins Klubprasidium In dieser Phase verhinderte er noch 1918 die Spaltung der Partei uber die Frage der von Sozialdemokraten und Grossdeutschen gewunschten Abschaffung der Monarchie Er sprach sich im Marz 1919 gegen die Anschlusseuphorie von Sozialdemokraten und Grossdeutschen aus weil der Anschluss Deutschosterreichs an das Deutsche Reich von der Entente generell abgelehnt wurde und den Friedensvertrag gefahrden wurde 4 Er loste 1920 die CS aus der Koalition mit den Sozialdemokraten und schloss ein Bundnis mit der Grossdeutschen Volkspartei Seipel stellte sich zwar hinter die neue parlamentarische Demokratie brachte ihr aber eine deutliche Skepsis entgegen Schon in den Vorberatungen zur Bundesverfassung 1920 und danach 1922 sprach Seipel sich fur eine teilweise Entmachtung des Parlaments zu Gunsten eines mit deutlich umfassenderen Befugnissen ausgestatteten Bundesprasidenten aus 5 Gleichzeitig unterstutzte Seipel den Aufbau militanter rechtsradikaler Gruppierungen in Wien Seit Marz 1920 war er Vorstandsmitglied der Geheimorganisation Vereinigung fur Ordnung und Recht der neben militarischen Personen auch monarchistische und grossdeutsche Vertreter angehorten Diese Vereinigung plante die gewaltsame Ausschaltung der Sozialdemokratie und arbeitete eng mit bayrischen Rechtsradikalen um Georg Escherich zusammen 5 Im September 1920 forderte Seipel in einer deutlich antisemitisch getonten Rede einen Numerus clausus fur Judinnen und Juden an hoheren Schulen Hochschulen und Universitaten nach dem Bevolkerungsschlussel 6 Von 1921 bis 1930 fungierte Seipel als Obmann der Christlichsozialen Partei CS Vom 31 Mai 1922 bis 20 November 1924 war Seipel auf Wunsch seiner Partei erstmals Bundeskanzler Bundesregierungen Seipel I III einer christlichsozial grossdeutschen Koalition In seiner ersten Amtszeit koordinierte Seipel personlich die Distribution von Industriegeldern an rechte Milizen Das Hauptaugenmerk hatte Seipel dabei auf der militarischen Effizienz dieser Milizen die ideologische Nahe zur CS Partei war zweitrangig So erklart es sich auch dass Seipels Hauptsorge der rechten Frontkampfervereinigung Deutsch Osterreichs unter dem Antisemiten Hermann Hiltl galt die er auch mit finanziellen Mitteln des ungarischen Horthy Regimes aufrustete 5 Seipel sanierte mit Hilfe einer Volkerbundanleihe Genfer Protokolle die Staatsfinanzen und bereitete die im Dezember 1924 wenige Tage nach seinem Rucktritt beschlossene Einfuhrung der Schillingwahrung 1925 vor Diese fuhrte jedoch zu einem starken Ruckgang des Realeinkommens der Bevolkerung und starkem Ansteigen der Arbeitslosenquote Nach heftiger Kritik aus seiner eigenen Partei und einem Attentat auf ihn am 1 Juni 1924 trat er am 8 November 1924 zuruck blieb aber Obmann des christlichsozialen Abgeordnetenklubs Der Attentater Karl Jaworek 7 machte Seipel fur seine personliche Armut verantwortlich und schoss am Bahnsteig des Sudbahnhofs aus nachster Nahe auf den Kanzler der gerade mit dem Zug in Wien angekommen war Dafur wurde Jaworek spater zu funf Jahren schweren Kerkers verurteilt 8 nbsp Ignaz Seipel Gemalde von Josef Engelhart um 1929Im Herbst 1924 uberlegte die bayerische Fremdenpolizei Adolf Hitler der nach seinem Putschversuch 1923 in der Justizvollzugsanstalt Landsberg seit April 1924 Festungshaft verbusste aus Bayern nach Osterreich abzuschieben falls er vorzeitig aus der Haft entlassen wurde Seipel wollte den Putschisten und Unruhestifter nicht wieder in Osterreich haben und teilte Bayern mit Hitler sei durch den Dienst im deutschen Heer Deutscher geworden Bayern wies nach dass Osterreich in anderen Fallen die osterreichische Staatsburgerschaft deutscher Soldaten anerkannt habe Seipel beharrte aber auf seiner Rechtsansicht 9 10 Hitler blieb in Deutschland und legte 1925 seine osterreichische Staatsburgerschaft zuruck da er als dann Staatenloser aus Deutschland nicht mehr abgeschoben werden konnte 1932 wurde er im deutschen Freistaat Braunschweig formal eingeburgert Theodor Korner Offizier in der Ersten Republik sozialdemokratischer Wehrpolitiker in der Zweiten Republik Wiener Burgermeister dann Bundesprasident zollte Seipel 1924 im Wahlkampf seine Achtung Sein Biograf Kollman zitierte aus der Innsbrucker Volkszeitung Korner habe Seipel als einen in jeder Hinsicht integren Charakter einen fleissigen selbstlosen Arbeiter bezeichnet 11 Von 1926 bis 1929 war Seipel wieder Bundeskanzler wobei er besonders die Sozialdemokraten bekampfte Zu diesem Zweck schloss er die CS mit der Grossdeutschen Volkspartei dem Landbund und der nationalsozialistischen Riehl und Schulz Gruppe zu einer antimarxistischen Front zusammen Burgerblock Nach der Nationalratswahl in Osterreich 1927 wurde die gegen die osterreichische Demokratie gerichtete Grundhaltung forciert Ausserdem starkte er die Rolle der zunehmend antidemokratischen Heimwehr und blieb bis zu seinem Tod ihr einflussreichster Fursprecher 5 Dadurch wurde er zum grossen Feindbild der Sozialdemokraten die ihn nach dem polizeilichen Massaker an Arbeitern die am 15 Juli 1927 anlasslich des Schattendorfer Urteils demonstrierten als Pralaten ohne Milde Pralaten ohne Gnad und als Blutpralaten bezeichneten Seipel hatte am 26 Juli 1927 in seiner Erklarung zu den Ereignissen vor dem Nationalrat gesagt Verlangen Sie nichts vom Parlament und von der Regierung das den Opfern und den Schuldigen an den Ungluckstagen gegenuber milde erscheint aber grausam ware gegenuber der verwundeten Republik 12 Seipels Erklarung folgte eine uberaus kontroversielle und heftige Parlamentsdebatte Die Opposition griff den verkurzten Begriff ohne Milde heraus und verknupfte ihn mit ihrer Kritik am von Polizeiprasident Johann Schober zu verantwortenden uberschiessenden Polizeieinsatz 1928 vertrat Seipel in Ubereinstimmung mit dem Landeshauptmann von Niederosterreich Karl Buresch das Interesse der Heimwehr indem er den Aufmarsch der Heimwehr in Wiener Neustadt genehmigte wie auch den zeitlich und ortlich getrennten Aufmarsch des Republikanischen Schutzbundes gegen den ausdrucklichen Wunsch von Burgermeister Anton Ofenbock Als Bundeskanzler konnte er dabei mit einem massiven Aufgebot von Gendarmerie und Militar seine Starke zeigen es kam am Aufmarschtag zu keinen Gewaltereignissen Seipel trat am 4 April 1929 vom Amt des Bundeskanzlers zuruck und fuhrte die Geschafte noch bis 4 Mai 1929 weiter als ihm Ernst Streeruwitz als Regierungschef nachfolgte 13 Insgesamt standen funf Bundesregierungen der Ersten Republik unter Seipels Leitung Mit der Regierungsform der Ersten Republik war er nicht zufrieden er war wesentlicher Betreiber der Starkung der Rolle des Bundesprasidenten wie sie mit der Bundesverfassungsnovelle 1929 realisiert wurde die Seipel selbst mit der Sozialdemokratie aushandelte und hat vermutlich an sich selbst als kunftigen Trager des Amtes gedacht 14 15 Daruber hinaus propagierte er unter dem politischen Schlagwort der wahren Demokratie eine Sauberung des Systems vom Ubel der Parteinherrschaft Ich selbst messe der blossen Reform des Wahlrechts und der Wahlordnung keine allzu grosse Bedeutung bei ich sehe die Wurzel des Ubels in der Art der Parteienherrschaft wie sie sich in den Zeiten der konstitutionellen Monarchie entwickelt hat und nach dem Wegfall der monarchischen Korrektur ungehemmt in die Halme geschossen ist Nach meiner Ansicht rettet jener die Demokratie der sie von der der Parteienherrschaft reinigt und dadurch erst wieder herstellt Ignaz Seipel Tubinger Rede abgedruckt in Seipels Der Kampf um die osterreichische Verfassung 1930 nbsp Ehrengrab von Ignaz Seipel auf dem Wiener Zentralfriedhof1930 wurde Seipel kurzzeitig Aussenminister im Kabinett von Carl Vaugoin 16 Nach dem Zusammenbruch der Creditanstalt im Jahr 1931 sollte er nochmals die Regierungsgeschafte ubernehmen blieb aber in der Regierungsbildung erfolglos Jahrzehnte spater kritisierte Bruno Kreisky 1970 1983 sozialdemokratischer Bundeskanzler in diesem Zusammenhang seine eigene Partei Seipel habe Otto Bauer dem fuhrenden Kopf der Sozialdemokraten auf dem Hohepunkt der Weltwirtschaftskrise eine Koalition angeboten Der Parteivorstand sei aber nicht darauf eingegangen im Ruckblick scheint es mir eindeutig falsch dass man nicht starker fur einen Kompromiss eintrat um in einem so kritischen Augenblick in der Regierung zu sein Meiner Meinung nach war das die letzte Chance zur Rettung der osterreichischen Demokratie schrieb Kreisky 1986 17 Wahrend Seipels Politik zu Beginn vom Glauben an die Selbststandigkeit Osterreichs gepragt war vertrat er spater die Ansicht dass ohne das Deutsche Reich keine osterreichische Politik sinnvoll sei Seipel litt an Diabetes mellitus den Folgen des auf ihn verubten Attentats und an Tuberkulose Im Dezember 1930 weilte er daher zur Kur in Meran wo er sich im Diatsanatorium Stefani aufhielt und von Pius XI brieflich kontaktiert wurde 18 Er starb 1932 im niederosterreichischen Sanatorium Wienerwald 19 Otto Bauer widmete ihm einen Nachruf in der Arbeiter Zeitung in dem er Seipel eine ehrliche innere Uberzeugung bescheinigte Er hat uns mit allen Mitteln und allen Waffen bekampft wir ihn auch Dass er kein Mann des Kompromisses sondern ein Mann war der sich nur im rucksichtslosen Kampf wohl fuhlte mag oft mag insbesondere in den Jahren seit 1927 eine Quelle des Unglucks fur das Land gewesen sein aber wer selbst ein Kampfer ist der wird auch der echten Kampfernatur im Lager des Gegners die menschliche Achtung nicht versagen Nun ist er tot die burgerlichen Parteien haben keine Personlichkeit die sich uber die Mittelmassigkeit erhobe An seiner Bahre konnen auch wir von ihm sagen er war ein Mann nehmt alles nur in allem Der Soldat verweigert dem gefallenen Feind die letzten militarischen Ehren nicht So schicken wir auch dem grossen Gegner drei Salven uber die Bahre Otto Bauer Ignaz Seipel In Arbeiter Zeitung N 214 3 August 1932 S 3 20 Da Seipel den Sozialdemokraten als Hort der Reaktion und Inbegriff des Bundnisses von Klerikalismus und Kapitalismus galt wurde der Artikel an der Parteibasis mit Unverstandnis aufgenommen Bauer sah sich veranlasst in einem weiteren Artikel auf den Unterschied zwischen Gefuhlssozialisten und geschulten Marxisten hinzuweisen Wahrend der Gefuhlssozialist den Kapitalisten und die Wortfuhrer der kapitalistischen Welt hasse begreife der Marxist seine Gegner als Geschopfe einer feindlichen Gesellschaftsordnung 20 Seipel ist uns eben weil wir Marxisten sind deshalb weil er uns bekampft hat und wir ihn bekampft haben nicht ein Bosewicht sondern das Geschopf der Verhaltnisse das er sozial bleibt so sehr er sich auch subjektiv uber sie erheben mag 21 Gedenken Bearbeiten nbsp Denkmal im Arkadenhof der Universitat Wien nbsp 2 Schilling Munze 1933 Im austrofaschistischen Standestaat galt Seipel als Grundungsvater des Regimes Als Seipels letzte Ruhestatte wurde auf Initiative von Hildegard Burjan von Bundeskanzler Engelbert Dollfuss unterstutzt die von Clemens Holzmeister gestaltete Christkonigskirche im Wiener Arbeiterbezirk Rudolfsheim Funfhaus 15 Bezirk errichtet sie befindet sich nur sechs Hauserblocke von Seipels Geburtshaus entfernt Seipels Sarg wurde im Herbst 1934 in der Krypta der Kirche bestattet Dollfuss diktatorisch regierend war zwei Monate vorher von einem Nationalsozialisten ermordet worden Dollfuss Nachfolger Kurt Schuschnigg liess nun auch Dollfuss dort bestatten die Kirche wurde vom Regime Seipel Dollfuss Gedachtniskirche genannt Nach dem Anschluss Osterreichs liess das NS Regime beide Sarge 1939 umbetten Seipels Sarg wurde in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe 14 C Nummer 7 bestattet Das Graberfeld liegt unmittelbar neben der Prasidentengruft vor der damals Dr Karl Lueger Gedachtniskirche genannten Friedhofskirche zum heiligen Karl Borromaus Seipels Grab befindet sich zwischen den Grabern des Dichters Anton Wildgans und der Opernsangerin Selma Kurz Dollfuss wurde auf dem Hietzinger Friedhof beigesetzt Am 27 April 1934 wurde von der diktatorischen Stadtverwaltung der damalige Ring des 12 November Erinnerung an die Republikgrundung Teil der Wiener Ringstrasse im Abschnitt vor dem Parlament Dr Ignaz Seipel Ring benannt Dieser wurde 1940 nach dem NS Gauleiter Josef Burckel umbenannt am 27 April 1945 wieder zum Seipel Ring und erhielt am 8 Juli 1956 den heutigen Namen Dr Karl Renner Ring Nach Seipel wurde 1949 unter dem sozialdemokratischen Burgermeister Theodor Korner der um drei Jahre alter war als Seipel der Dr Ignaz Seipel Platz im 1 Wiener Gemeindebezirk benannt Der Altstadtplatz wird von der Akademie der Wissenschaften Alte Universitat und von der Jesuitenkirche Universitatskirche eingerahmt nach beiden Gebauden war der Platz vorher benannt Eine 1934 35 erbaute Wohnhausanlage im 3 Wiener Gemeindebezirk Fasangasse 39 41 wurde im Rahmen des Assanierungsfonds Ignaz Seipel Hof benannt 22 1950 wurde im Arkadenhof der Universitat Wien eine 1933 von Josef Engelhart geschaffene Seipel Buste aufgestellt Kunstlerische Verarbeitung BearbeitenIn Hugo Bettauers Roman Die Stadt ohne Juden 1922 ist Ignaz Seipel die Person des christlich sozialen Bundeskanzlers Dr Karl Schwertfeger der alle Juden des Landes verweisen lasst nachempfunden Seipel hatte in den Juden eine Klasse gesehen die das mobile Grosskapital und eine gewisse Art des Handlertums vertrete von der sich das Volk in seiner wirtschaftlichen Existenz bedroht fuhle Osterreich so Seipel sei in Gefahr wirtschaftlich kulturell und politisch von den Juden beherrscht zu werden Als Losung der sogenannten Judenfrage schlug er vor die Juden als nationale Minderheit anzuerkennen 23 Auf Grundlage dieses Buches entstand 1924 der gleichnamige Film Die Stadt ohne Juden von Hans Karl Breslauer 1977 schufen Franz Novotny und Otto M Zykan fur den ORF die Fernsehproduktion Staatsoperette wo auf eine bissigkritische karikaturhafte Weise die burgerkriegsahnlichen Konflikte in Osterreich zwischen 1927 und 1933 dargestellt werden In der Staatsoperette wird Ignaz Seipel als mordgeiler Geistlicher dargestellt Literatur BearbeitenLothar Hobelt Grosster Fehler ist nervos zu werden Seipel der Burgerblock und die Genfer Sanierung 1922 Bohlau Wien Koln 2023 Schriftenreihe des Forschungsinstituts fur politisch historische Studien der Dr Wilfried Haslauer Bibliothek Salzburg 84 ISBN 978 3 205 21681 0 Klemens von Klemperer Ignaz Seipel Christian Statesman in a Time of Crisis Princeton UP Princeton NJ 1972 dt Ignaz Seipel Staatsmann einer Krisenzeit Styria Graz 1976 Thomas Olechowski Ignaz Seipel Moraltheologe k k Minister Bundeskanzler In Mitchell G Ash Josef Ehmer Hg Universitat Politik Gesellschaft V amp R Unipress Gottingen 2015 S 271 278 Friedrich Rennhofer Ignaz Seipel Mensch und Staatsmann Eine biographische Dokumentation Bohlaus zeitgeschichtliche Bibliothek Band 2 Bohlau Wien 1978 ISBN 978 3 205 08810 3 Angelo Maria Vitale Das politische Denken Ignaz Seipels zwischen Scholastik und Korporativismus In F S Festa E Froschl T La Rocca L Parente G Zanasi Hrsg Das Osterreich der dreissiger Jahre und seine Stellung in Europa Peter Lang Verlag Frankfurt am Main 2012 ISBN 978 3 653 01670 3 Eintrage in NachschlagewerkenD A Binder Seipel Ignaz In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 12 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3580 7 S 142 f Direktlinks auf S 142 S 143 Konrad Fuchs Ignaz Seipel In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 9 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 058 1 Sp 1357 1358 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Michael Gehler Seipel Ignaz Karl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 196 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ignaz Seipel Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Ignaz Seipel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Ignaz Seipel in der Deutschen Digitalen Bibliothek Zeitungsartikel uber Ignaz Seipel in den Historischen Pressearchiven der ZBW Ignaz Seipel auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Eintrag zu Ignaz Seipel im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Trauerrede fur Ignaz Seipel von Bundesprasident Wilhelm Miklas 1932 Einzelnachweise Bearbeiten Matricula Online Pernitz Sterbebuch 1930 1938 Seite 17 Eintrag Nr 13 2 Zeile Vlg Wilhelm Braumuller Wien Leipzig 1916 Friedrich Funder Vom Gestern ins Heute Aus dem Kaiserreich in die Republik 3 Auflage Verlag Herold Wien 1971 S 468 Friedrich Funder Vom Gestern ins Heute Aus dem Kaiserreich in die Republik 3 Auflage Verlag Herold Wien 1971 S 471 f a b c d Strassennamen Wiens seit 1860 als Politische Erinnerungsorte PDF 4 2 MB S 185ff Forschungsprojektendbericht Wien Juli 2013 Andreas Huber Linda Erker Klaus Taschwer Der Deutsche Klub Austro Nazis in der Hofburg Czernin Wien 2020 ISBN 978 3 7076 0651 5 S 101 Andere Schreibweise Karl Jawurek s z B hier Attentat auf Kanzler Seipel Ich glaube man hat auf mich geschossen Nicht mehr online verfugbar Die Presse 1 Juni 2014 archiviert vom Original am 4 Juni 2014 abgerufen am 1 Juni 2014 Historisches Lexikon Bayerns Ausweisung Adolf Hitlers aus Bayern Othmar Plockinger Geschichte eines Buches Adolf Hitlers Mein Kampf 1922 1945 Oldenbourg Munchen 2006 ISBN 3 486 57956 8 S 59 Eric C Kollman Theodor Korner Militar und Politik Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1973 ISBN 3 7028 0054 9 S 134 Stenographisches Protokoll 7 Sitzung des Nationalrates der Republik Osterreich III Gesetzgebungsperiode 26 Juli 1927 S 133 ff Kabinett Seipel zuruckgetreten In Vossische Zeitung 4 April 1929 S 1 Eric C Kollman Theodor Korner Militar und Politik Verlag fur Geschichte und Politik Wien 1973 ISBN 3 7028 0054 9 S 344 Bruno Kreisky Im Strom der Politik Der Memoiren zweiter Teil Siedler Verlag Berlin Kremayr amp Scheriau Wien 1988 ISBN 3 218 00472 1 S 354 Religion ORF at Offnung der Vatikan Archive wichtig fur Osterreich 1 2 Vorlage Toter Link religion orf at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im November 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Bruno Kreisky Zwischen den Zeiten Erinnerungen aus funf Jahrzehnten Siedler Verlag und Kremayr amp Scheriau Berlin 1986 ISBN 3 88680 148 9 S 195 f Alpenzeitung Ausgabe vom 16 Dezember 1930 S 5 Alpenzeitung Ausgabe vom 24 Dezember 1930 S 4 mit Foto Thomas Olechowski Ignaz Seipel vom k k Minister zum Berichterstatter uber die republikanische Bundesverfassung In Thomas Simon Hrsg Staatsgrundung und Verfassungsordnung In Entstehung Wien 2011 S 134 Online Version 3 Janner 2011 Kelsen Working Papers Publications of the FWF project P 19287 Biographical Researches on H Kelsen in the Years 1881 1940 PDF abgerufen am 23 November 2017 a b Zit nach Robert Kriechbaumer Grosse Erzahlungen der Politik Politische Kultur und Parteien in Osterreich von der Jahrhundertwende bis 1945 Bohlau Wien 2001 S 190 Robert Kriechbaumer Grosse Erzahlungen der Politik Politische Kultur und Parteien in Osterreich von der Jahrhundertwende bis 1945 Bohlau Wien 2001 S 191 Helmut Weihsmann Das rote Wien Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919 1934 Promedia Wien 2001 S 210 Frank D Hirschbach Der Roman Die Stadt ohne Juden Gedanken zum 12 Marz 1988 In Donald G Daviau Hg Austrian Writers and the Anschluss Understanding the Past Overcoming the Past Ariadne Press Riverside CA 1991 S 56 69 zit S 61 Bundeskanzler der Republik Osterreich Erste Republik Renner Mayr Schober Breisky interim Schober Seipel Ramek Seipel Streeruwitz Schober Vaugoin Ender Buresch Dollfuss Schuschnigg Seyss Inquart interim Zweite Republik Renner Figl Raab Gorbach Klaus Kreisky Sinowatz Vranitzky Klima Schussel Gusenbauer Faymann Mitterlehner interim Kern Kurz Loger einstw BR Bierlein Kurz Schallenberg NehammerMinisterium Lammasch Oktober bis November 1918 Ministerprasident LammaschMinister Banhans Eisenbahnen Galecki Galizien Gayer Inneres Hampe Kultus u Unterricht Homann Off Arbeiten Horbaczewski Volksgesundheit Lehne Landesverteidigung Paul Volksernahrung Redlich Finanzen Seipel Soziale Fursorge Silva Tarouca Ackerbau Wieser Handel Vittorelli Justiz Regierung Seipel I 1922 1923 Ignaz Seipel Felix FrankRudolf Buchinger Alfred Grunberger Emil Kraft Franz Odehnal Richard Schmitz Emil Schneider August Segur Carl Vaugoin Leopold WaberRegierung Seipel II 1923 Ignaz Seipel Felix FrankRudolf Buchinger Alfred Grunberger Viktor Kienbock Richard Schmitz Emil Schneider Hans Schurff Carl VaugoinRegierung Seipel III 1923 1924 Ignaz Seipel Felix FrankRudolf Buchinger Alfred Grunberger Viktor Kienbock Richard Schmitz Emil Schneider Hans Schurff Carl VaugoinRegierung Seipel IV 1926 1927 Ignaz Seipel Franz DinghoferViktor Kienbock Josef Resch Richard Schmitz Hans Schurff Andreas Thaler Carl VaugoinRegierung Seipel V 1927 1929 Ignaz Seipel Karl HartlebFranz Dinghofer Viktor Kienbock Josef Resch Richard Schmitz Hans Schurff Franz Slama Andreas Thaler Carl VaugoinRegierung Vaugoin 1930 Carl Vaugoin Richard SchmitzEmmerich Czermak Eduard Heinl Franz Hueber Otto Juch Ignaz Seipel Ernst Rudiger Starhemberg Andreas ThalerAussenminister der Republik Osterreich Erste Republik Adler Bauer Renner Mayr Schober Breisky Hennet Grunberger Mataja Ramek Seipel Streeruwitz Schober Seipel Schober Buresch Dollfuss Tauschitz Berger Waldenegg Schuschnigg Schmidt WolfZweite Republik Gruber Figl Kreisky Toncic Sorinj Waldheim Kirchschlager Bielka Pahr Lanc Gratz Jankowitsch Mock Schussel Ferrero Waldner Plassnik Spindelegger Kurz Kneissl Schallenberg Linhart SchallenbergOsterreichische Bundesminister fur Justiz Erste Republik Roller Bratusch Remek Roller Paltauf Waber Frank Waber 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osterreichischer katholischer Theologe und Politiker CS Abgeordneter zum NationalratGEBURTSDATUM 19 Juli 1876GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 2 August 1932STERBEORT Pernitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ignaz Seipel amp oldid 238387363