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Karl Buresch 12 Oktober 1878 in Gross Enzersdorf Niederosterreich 1 16 September 1936 in Wien war ein osterreichischer Jurist und christlichsozialer Politiker Von 1931 bis 1932 war er Bundeskanzler der Republik Osterreich Karl Buresch 1932Das Kabinett Buresch 1932 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Kaufmanns musste infolge des fruhen Todes seines Vaters sein Studium durch Nachhilfestunden mitfinanzieren Nach einer Konzipientenzeit bei einem Wiener Rechtsanwalt war Buresch als Anwalt in seiner Heimatgemeinde tatig wurde als Mitglied der Christlichsozialen Partei 1909 in den Gemeinderat gewahlt und war 1916 1919 Burgermeister von Gross Enzersdorf 1919 wurde Buresch in die konstituierende Nationalversammlung gewahlt 1920 bis 1924 war er Abgeordneter zum Nationalrat Im Sommer 1922 wurde Buresch nach dem Rucktritt von Johann Mayer Landeshauptmann von Niederosterreich Er hatte diese Funktion bis zu seiner Ernennung zum Bundeskanzler im Juni 1931 inne sowie auch vom Mai 1932 bis zum Mai 1933 1928 vertrat er beim Aufmarsch der Heimwehr und des Schutzbundes in Wiener Neustadt gegen das Interesse vom Burgermeister Anton Ofenbock fur ein generelles Verbot in Ubereinstimmung mit dem Bundeskanzler Ignaz Seipel einerseits das Interesse der Heimwehr fur einen Aufmarsch und genehmigte weiters den zeitlich und ortlich getrennten Aufmarsch des Republikanischen Schutzbundes was mit einem massiven Aufgebot von Gendarmerie und Militar ohne Gewalt verlief In Niederosterreich bestand bis 1934 eine Zusammenarbeit mit den Sozialdemokraten Das Verhaltnis Bureschs zu seinem sozialdemokratischen Stellvertreter Oskar Helmer wird geradezu als herzlich beschrieben Besonders in der Periode von 1929 bis 30 naherte sich Buresch allerdings politisch den Heimwehren Im Zusammenhang mit den autoritaren Tendenzen der Zeit durfte es stehen dass Buresch 1932 als Bundeskanzler eine Kampagne zur Wiedereinfuhrung der Todesstrafe uber den Weg einer Volksabstimmung startete Er scheiterte jedoch am Widerstand der Sozialdemokraten und der noch unzensierten liberalen und linken Presse Der Name Buresch wurde im Zusammenhang mit einer Reihe von Finanzskandalen der Ersten Republik genannt Die Niederosterreichische Bauernbank zu deren Grundungsmitgliedern Buresch 1920 zahlte geriet im Jahr 1924 durch die Beteiligung an der fehlgeschlagenen Spekulationswelle gegen den franzosischen Franc in ernsthafte Schwierigkeiten und musste letztlich mit der auch schon geschwachten Centralbank der deutschen Sparkassen fusioniert werden Im Oktober 1926 gab es in diesem Zusammenhang eine Pressekampagne gegen Buresch die auch Vorwurfe personlicher Bereicherung umfasste Am Hohepunkt der Weltwirtschaftskrise und inmitten der im Mai 1931 aufgebrochenen Katastrophe der Creditanstalt wurde Karl Buresch nach dem Scheitern der zunachst betrauten Politiker Otto Ender und Ignaz Seipel mit der Regierungsbildung betraut Seine Regierung galt als Ubergangskabinett Die Krise der Creditanstalt massive Zahlungsbilanzprobleme und die schwierige Lage der OBB beschaftigten das Kabinett und wurden mit Ad hoc Massnahmen bekampft Dazu kamen noch innenpolitische Probleme etwa der so genannte Pfrimer Putsch eines steirischen Heimwehrfuhrers im September 1931 und die wachsende Agitation der Nationalsozialisten Die Weigerung Bureschs sich zu einem explizit deutschen Kurs zu bekennen fuhrte schliesslich zum Bruch des Bundnisses mit den Grossdeutschen und zum Minderheitskabinett Buresch II das als noch schwacher und als moglicher Ubergang zu einer Diktatur Ignaz Seipels angesehen wurde Der Rucktritt der Regierung Buresch II Anfang Mai 1932 erfolgte unter dem Eindruck der Landtagswahlen in Wien Niederosterreich und Salzburg am 24 April 1932 die Gewinne der Nationalsozialisten leichte Verluste der Sozialdemokraten und schwere Verluste der burgerlichen Parteien mit sich gebracht hatten Nach elfmonatiger Kanzlerschaft kehrte Buresch auf seinen Posten als Landeshauptmann zuruck und versuchte auch hier relativ glucklos den autoritaren Zeittendenzen Rechnung zu tragen Bureschs Konsenspolitik ging nun eher in Richtung der Nationalsozialisten als der Sozialdemokraten Als Finanzminister im autoritaren Staat 1933 35 konnte Buresch einige finanzpolitische Erfolge erzielen etwa mit der Trefferanleihe von 1933 Die Stabilitat der Wahrung wurde aber durch hohe Arbeitslosigkeit erkauft Auch im Zusammenhang mit dem so genannten Newag Skandal von 1932 wurde der Name Buresch 1925 bis 1933 Prasident des Verwaltungsrates dieser Elektrizitatswirtschafts AG genannt Buresch geriet auch 1933 als Finanzminister durch seinen Vergleich mit dem Spekulanten Siegmund Bosel der der Postsparkasse seit den 1920er Jahren etwa 100 Millionen Schilling schuldete ins Gerede und wurde im Zusammenhang mit dem Phonix Skandal 1936 als Nehmer genannt Bureschs letzte Funktion war jene des Gouverneurs der osterreichischen Postsparkasse ab Januar 1936 Sie war bis zu seinem Tod vom Phonix Skandal und von der Affare Bosel uberschattet die nun wieder gerichtsanhangig wurde Sein plotzlicher Tod wurde vielfach mit den daraus resultierenden Depressionen in Verbindung gebracht Bundespressechef Eduard Ludwig sprach in seinen Memoiren von einer Uberdosis an Beruhigungsmitteln 2 Buresch war Mitglied der K H V Welfia Klosterneuburg damals im CV heute im OCV Literatur BearbeitenBuresch Karl In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 128 Taras Borodajkewycz Buresch Karl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 42 Digitalisat Gertrude Enderle Burcel Karl Buresch in Friedrich Weissensteiner Erika Wienzierl Hrsg Die osterreichischen Bundeskanzler Leben und Werk Osterreichischer Bundesverlag Wien 1983 ISBN 3 215 04669 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Buresch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Karl Buresch im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Karl Buresch auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Karl Buresch in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Literatur von und uber Karl Buresch im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Matricula Online Gross Enzersdorf Taufbuch 1867 1887 Seite 104 Eintrag Nr 42 1 Zeile Der Tod Buresch in der Tagespresse Von der Osterreichischen Nationalbibliothek digitalisierte Ausgaben Tagesuberblick vom 17 September 1936 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung keineZtgLandeshauptleute von Niederosterreich Erste Republik Leopold Steiner Albert Sever Johann Mayer Karl Buresch Josef Reither Karl Buresch Josef ReitherZweite Republik Leopold Figl Josef Reither Johann Steinbock Leopold Figl Eduard Hartmann Andreas Maurer Siegfried Ludwig Erwin Proll Johanna Mikl LeitnerBundeskanzler der Republik Osterreich Erste Republik Renner Mayr Schober Breisky interim 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OGND AKS VIAF 35227554 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buresch KarlKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Rechtsanwalt und Politiker CS Abgeordneter zum NationalratGEBURTSDATUM 12 Oktober 1878GEBURTSORT Gross Enzersdorf Niederosterreich STERBEDATUM 16 September 1936STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Buresch amp oldid 238596769