www.wikidata.de-de.nina.az
Wilhelm Wolf teilweise auch Wolff 17 Janner 1897 in Bludenz Vorarlberg 27 Juli 1939 in der Nahe von Kapelln Niederosterreich war ein osterreichischer Politiker und Historiker Er war der letzte osterreichische Aussenminister vor der De facto Annexion Osterreichs durch das nationalsozialistische Deutsche Reich im Jahr 1938 1 Als Mitglied der nationalsozialistischen Bundesregierung Seyss Inquart unterzeichnete Wolf auch das Gesetz uber die Wiedervereinigung Osterreichs mit dem Deutschen Reich mit dem Osterreich als eigenstandiger Staat zu existieren aufhorte Grab von Wilhelm Wolf auf dem Petersfriedhof Salzburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Privatleben 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenWilhelm Wolf wurde 1897 in der Stadt Bludenz im Vorarlberger Walgau geboren Er besuchte in Bregenz wo sein Vater als Landesbaumeister tatig war das Gymnasium und begann ab 1915 zu studieren An den Universitaten in Graz Innsbruck Wien und Berlin absolvierte er die Studien der Geschichte und der Germanistik und wurde schliesslich im Jahr 1920 an der Universitat Innsbruck mit einer Dissertation zum Thema Die althochdeutsche Glossierung der lateinischen Schriften uber den heiligen Martinus zum Doktor der Philosophie promoviert Im selben Jahr am 1 November 1920 wurde Wolf in den Archivdienst des Landes Vorarlberg am Vorarlberger Landesarchiv ubernommen 1924 wurde er daneben auch Sekretar der Vorarlberger Kunstgemeinde Mit 1 Juni 1926 trat Wilhelm Wolf in den Bundesdienst ein und wurde dem Bundesministerium fur Unterricht dienstzugeteilt wo er fur die Amtsbibliothek sowie die Abteilungen fur Volksbildung und Filmwesen tatig war 1930 31 wurde er karenziert um die Leitung der wissenschaftlichen Abteilung der Radio Verkehrs AG ubernehmen zu konnen Zuruck im Ministerialdienst erfolgte am 1 Oktober 1934 seine Ernennung zum Sektionsrat Mit 1 Janner 1937 wurde er in den Personalstand des Bundeskanzleramts ubernommen und dort dem Bundespressedienst zugeteilt wo er mit 1 Janner 1938 zum Ministerialrat ernannt wurde Er fungierte im Bundespressedienst als Treuhander des Presseubereinkommens zwischen Osterreich und dem Deutschen Reich vom 10 Juli 1937 Nach dem erzwungenen Rucktritt von Bundeskanzler Kurt Schuschnigg und seiner Bundesregierung Schuschnigg IV am 11 Marz 1938 wurde Wolf am selben Tag als Nachfolger seines Nachbarn aus Kindertagen Guido Schmidt 2 Aussenminister der Bundesregierung Seyss Inquart unter NS Bundeskanzler Arthur Seyss Inquart Seine Amtszeit betrug nur zwei Tage da eine der ersten Amtshandlungen der neuen Bundesregierung darin bestand einen Gesetzesbeschluss uber das Gesetz uber die Wiedervereinigung Osterreichs mit dem Deutschen Reich zu fassen womit der Anschluss an das Deutsche Reich bereits am 13 Marz vollzogen wurde Eine der wenigen weiteren Handlungen die Wolf als Aussenminister wahrend seiner kurzen Amtszeit tatigte war die Ausstellung eines Visums fur Guido Zernatto und dessen Frau die es diesen ermoglichte vor den Nationalsozialisten uber Ungarn nach Frankreich zu fliehen 3 Wolfs Aufgabe als Aussenminister der reichsdeutschen Osterreichischen Landesregierung bestand in der Folge nur noch darin die brauchbaren Beamten des vormaligen osterreichischen Aussenministeriums ins deutsche Reichsaussenministerium zu uberfuhren Wilhelm Wolf selbst gehorte allerdings nach Ansicht der deutschen Behorden trotz seiner Mithilfe bei der Beseitigung der osterreichischen Regierung offensichtlich nicht zu diesen brauchbaren Beamten Er wurde am 6 Juni seines Amtes enthoben und am 13 Juli offiziell als erster Aussenminister der Osterreichischen Landesregierung verabschiedet Anschliessend wurde Wolf auf einen Posten als Kurator an der Konsularakademie Wien abgeschoben Am 1 Mai 1938 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 6 336 490 4 Mit 1 September 1938 trat er auf eigenen Wunsch in den Ruhestand 5 Etwas weniger als ein Jahr spater am 27 Juli 1939 verungluckte Wolf todlich bei einem Autounfall in der Nahe der niederosterreichischen Gemeinde Kapelln 1 Er wurde am 31 Juli 1939 im Rahmen eines von Adolf Hitler angeordneten Staatsbegrabnisses im Beisein von Arthur Seyss Inquart der seine Witwe geleitete in Salzburg beerdigt 5 Privatleben BearbeitenWilhelm Wolf war ab 1915 Mitglied der katholischen Studentenverbindung AV Austria Innsbruck im Osterreichischen Cartellverband und wurde von dieser 1947 aufgrund seiner Funktion im Anschlusskabinett und als Mitglied der NSDAP posthum ausgeschlossen 1 Zudem war er Mitglied der KOHV Alpenland Wien KaV Marco Danubia Wien und KOStV Rudolfina Wien jeweils im OCV 1 Er und seine Frau Bertha sind auf dem Petersfriedhof Salzburg bestattet Gruft Nr 2 6 Literatur BearbeitenGertrude Enderle Burcel Wilhelm Wolf Vom Vorarlberger Landesarchivar zum Aussenminister der Regierung Arthur Seyss Inquart In Vorarlberger Landesmuseum Hrsg Zwanziger Dreissiger Bregenz 1993 Alois Niederstatter Wilhelm Wolf im Vorarlberger Landesarchiv In Vorarlberger Landesmuseum Hrsg Zwanziger Dreissiger Bregenz 1993 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Wolf im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Gerhard Hartmann Wilhelm Wolf Osterreichischer Cartellverband abgerufen am 22 Marz 2023 Enderle Burcel Wilhelm Wolf Vom Vorarlberger Landesarchivar zum Aussenminister der Regierung Arthur Seyss Inquart 1993 S 69 Enderle Burcel Wilhelm Wolf Vom Vorarlberger Landesarchivar zum Aussenminister der Regierung Arthur Seyss Inquart 1993 S 71 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 49590184 a b Enderle Burcel Wilhelm Wolf Vom Vorarlberger Landesarchivar zum Aussenminister der Regierung Arthur Seyss Inquart 1993 S 72 Conrad Dorn Andreas Lindenthaler Der Friedhof St Peter in Salzburg Verlag St Peter Salzburg 1982 S 108 109 ISBN 3 900173 37 0 Regierung Seyss Inquart 1938 Arthur Seyss Inquart Edmund Glaise HorstenauHans Fischbock Franz Hueber Hugo Jury Ernst Kaltenbrunner Hubert Klausner Oswald Menghin Rudolf Neumayer Anton Reinthaller Michael Skubl Wilhelm WolfAussenminister der Republik Osterreich Erste Republik Adler Bauer Renner Mayr Schober Breisky Hennet Grunberger Mataja Ramek Seipel Streeruwitz Schober Seipel Schober Buresch Dollfuss Tauschitz Berger Waldenegg Schuschnigg Schmidt WolfZweite Republik Gruber Figl Kreisky Toncic Sorinj Waldheim Kirchschlager Bielka Pahr Lanc Gratz Jankowitsch Mock Schussel Ferrero Waldner Plassnik Spindelegger Kurz Kneissl Schallenberg Linhart Schallenberg Normdaten Person GND 119122529 lobid OGND AKS VIAF 8322149198235374940004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolf WilhelmALTERNATIVNAMEN Wolff WilhelmKURZBESCHREIBUNG osterreichischer PolitikerGEBURTSDATUM 17 Januar 1897GEBURTSORT BludenzSTERBEDATUM 27 Juli 1939STERBEORT Kapelln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Wolf Politiker 1897 amp oldid 232061868