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Michael Skubl 27 September 1877 in Bleiburg Osterreich Ungarn 24 Februar 1964 in Wien war osterreichischer Polizist und Politiker VF Von rechts Eugeniusz Hinterhoff polnischer Pressekorrespondent Michael Skubl und ehem englischer Konig Edward VIII Windsor nach dem Austritt vom Westbahnhof in Wien Dezember 1936 Zwischen 1929 und 1933 hat er als Zentralinspektor der Wiener Sicherheitswache der uniformierten Polizei gewirkt als Polizeiprasident war er von 1934 bis 1938 Leiter der Bundespolizeidirektion Wien Vom 20 Marz 1937 bis zum 13 Marz 1938 war Skubl gleichzeitig Staatssekretar im Bundeskanzleramt fur Angelegenheiten der Sicherheit bzw des Sicherheitswesens in den Regierungen Schuschnigg und Seyss Inquart III Kabinett bis 16 Februar 1938 IV bis 11 Marz und Kabinett Seyss Inquart bis 13 Marz Inhaltsverzeichnis 1 Studium 2 Dienst im Standestaat 3 Zeuge der NS Machtubernahme 4 EinzelnachweiseStudium BearbeitenSkubl studierte an der Universitat Wien Jus und war Alter Herr der 1901 gegrundeten Tafelrunde deutscher Karntner Hochschuler in Wien 1 die seit 1919 Karntner Landsmannschaft der Wiener Hochschulen hiess 1921 schrieb Skubl fur diese Studentenverbindung das Farbenlied Dienst im Standestaat BearbeitenMichael Skubl wurde er war damals Polizeivizeprasident bekannt als er die NS Politiker Hans Frank Hanns Kerrl und Roland Freisler die zu einer Juristentagung angereist waren am 13 Marz 1933 am Wiener Flughafen mit den Worten begrusste dass ihr Besuch nicht besonders erwunscht sei 2 Die Bestellung Skubls zum Polizeiprasidenten erfolgte in der Zeit des diktatorischen Standestaats im Oktober 1934 durch Bundeskanzler Schuschnigg Skubls Vorganger der erst 1933 bestellte Eugen Seydel wurde als Sundenbock fur die unzureichenden polizeilichen Abwehrmassnahmen gegen den nationalsozialistischen Juliputsch der mit der Ermordung von Bundeskanzler Engelbert Dollfuss verbunden war pensioniert Nach den Drohungen Hitlers bei ihrem Treffen vom 12 Februar 1938 auf dem Berghof Obersalzberg und dem Berchtesgadener Abkommen musste Schuschnigg Arthur Seyss Inquart am 15 Februar das Amt des Innenministers mit dem Sicherheitswesen ubertragen Allerdings wurde Staatssekretar Skubl wie der deutsche Geschaftstrager in Wien am 17 Februar nach Berlin berichtete in seiner bisherigen Funktion als Leiter des Sicherheitswesens belassen und zugleich zum Generalinspizierenden fur die gesamte Exekutive einschliesslich der Gendarmerie ernannt Der Geschaftstrager rechnete Skubl zur engeren Gefolgschaft Schuschniggs 3 Zeuge der NS Machtubernahme BearbeitenNach dem von Hermann Goring ultimativ geforderten Rucktritt Schuschniggs am Nachmittag des 11 Marz 1938 war Skubl unter jenen Politikern denen Bundesprasident Wilhelm Miklas knapp vor 16 Uhr die Kanzlerschaft antrug Doch Skubl lehnte wie schon zuvor in einem Gesprach mit Schuschnigg ab 4 Er befurchtete die Ernennung eines bekannten NS Gegners wurde Hitler zum sofortigen Einmarsch provozieren Miklas ernannte Skubl schliesslich noch in der gleichen Nacht zum Staatssekretar fur Sicherheitswesen in der Regierung Seyss Inquart Am 12 Marz landete der Reichsfuhrer SS und Chef der Deutschen Polizei Heinrich Himmler um 4 30 Uhr auf dem Wiener Flughafen Aspern und wurde dort unter anderen von Skubl und Ernst Kaltenbrunner empfangen Unter den Begleitern Himmlers befand sich August Meyszner ein ehemaliger osterreichischer Polizeioffizier der wegen seiner Beteiligung am NS Juliputsch nach Deutschland gefluchtet war Die Ruckkehr Meyszners bewog Skubl seinen Worten zufolge bei Seyss Inquart am 13 Marz 1938 seinen inzwischen von Himmler schon urgierten Rucktritt einzureichen und als Polizeiprasident um Pensionierung anzusuchen Seyss Inquart habe ihm wie Skubl spater vor dem Internationalen Militargerichtshof in Nurnberg erklarte das Vertrauen ausgesprochen seinen Abgang jedoch genehmigt In seiner Denkschrift an den Nurnberger Gerichtshof behauptete Seyss Inquart er habe sich Wunschen gegen Skubl ein Verfahren einzuleiten oder wenigstens seine Pension zu streichen widersetzt und bei Himmler dafur interveniert Skubl lediglich mit einer 25 prozentigen Pensionskurzung zu belegen 5 Skubls Nachfolge als Staatssekretar trat noch am 13 Marz 1938 Ernst Kaltenbrunner an dieser war anwesend als die Regierung das Anschlussgesetz Bundesverfassungsgesetz uber die Wiedervereinigung Osterreichs mit dem Deutschen Reich 6 verabschiedete das sofort in Kraft trat Michael Skubl wurde in seiner Dienstwohnung verhaftet Am 24 Mai 1938 brachte ihn die Gestapo nach Kassel und wies ihm diese Stadt als Zwangsaufenthalt zu erst 1946 konnte er nach Wien zuruckkehren 7 Der deutsche Aussenamts Staatssekretar Ernst von Weizsacker notierte am 16 Mai 1938 es sei verstandlich dass die harten Unterdruckungsmethoden die das verflossene Regime gegenuber der nationalen Bevolkerung angewandt hat nach dem Umbruch eine Reaktion auslosen mussten Deshalb seien fuhrende Standestaatsfunktionare wie Staatssekretar Skubl verhaftet worden Als Weizsacker am 5 Juli 1938 mit Reinhard Heydrich dem Chef der Sicherheitspolizei uber die Abwicklung in Osterreich schwebender Falle von Verhaftungen sprach habe er erfahren dass Skubl frei sei 8 1947 trat Skubl als Zeuge im Hochverratsprozess gegen Guido Schmidt vor dem Wiener Volksgericht auf 9 am 24 Februar 1964 verstarb er in Wien Er wurde auf dem am Wiener Zentralfriedhof bestattet 10 Einzelnachweise Bearbeiten http www l kaernten at eigenesweb13 geschichte htm 1 2 Vorlage Toter Link www l kaernten at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven vgl Karl Kraus in Die Dritte Walpurgisnacht http hink66 de klassiker wp content uploads 2011 04 Kraus Dritte WalpurgisnachtA5v2 pdf auf Seite 283 oder Michael E Holzmann Die osterreichische SA Seite 50 Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Hrsg Anschluss 1938 Eine Dokumentation Osterreichischer Bundesverlag Wien 1988 ISBN 3 215 06824 9 S 157 f Rainer Mayerhofer Osterreichs Weg zum Anschluss 1938 Memento vom 7 November 2002 im Internet Archive Wiener Zeitung online 25 Mai 1998 Engelbert Steinwender Von der Stadtguardia zur Sicherheitswache Wiener Polizeiwachen und ihre Zeit Band 2 Standestaat Grossdeutsches Reich Besatzungszeit Weishaupt Verlag Graz 1992 ISBN 3 90031 085 8 S 258 Bundesgesetzblatt fur den Bundesstaat Osterreich Jahrgang 1938 S 259 Digitalisat online Zeugenaussage vor dem Internationalen Militargerichtshof in Nurnberg 13 Juni 1946 Protokoll S 217 f der Gerichtshof befragte ihn zur Rolle des Angeklagten Seyss Inquart im Marz 1938 Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Hrsg Anschluss 1938 Eine Dokumentation Osterreichischer Bundesverlag Wien 1988 ISBN 3 215 06824 9 S 529 531 Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Hrsg Anschluss 1938 Eine Dokumentation Osterreichischer Bundesverlag Wien 1988 ISBN 3 215 06824 9 S 250 Grabstelle Michael Skubl Wien Zentralfriedhof Gruppe 63 Reihe 4 Nr 16 Regierung Schuschnigg III 1936 1938 Kurt Schuschnigg Ludwig HulgerthEdmund Glaise Horstenau Peter Mandorfer Rudolf Neumayer Odo Neustadter Sturmer Hans Pernter Adolf Pilz Josef Resch Hans Rott Michael Skubl Guido Schmidt Wilhelm Taucher Wilhelm Zehner Guido ZernattoRegierung Schuschnigg IV 1938 Kurt Schuschnigg Ludwig HulgerthLudwig Adamovich Edmund Glaise Horstenau Peter Mandorfer Franz Matschnig Rudolf Neumayer Hans Pernter Julius Raab Josef Resch Hans Rott Guido Schmidt Arthur Seyss Inquart Michael Skubl Ludwig Stepski Doliwa Adolf Watzek Wilhelm Zehner Guido ZernattoRegierung Seyss Inquart 1938 Arthur Seyss Inquart Edmund Glaise HorstenauHans Fischbock Franz Hueber Hugo Jury Ernst Kaltenbrunner Hubert Klausner Oswald Menghin Rudolf Neumayer Anton Reinthaller Michael Skubl Wilhelm WolfLeiter der Wiener Polizeidirektion Kaisertum Osterreich bis 1873 k k Polizeidirektoren Philipp Weber von Ebenhof Joseph Strobach von Kleisberg Anton von Le MonnierKaisertum Osterreich 1873 1918 k k Polizeiprasidenten Anton von Le Monnier 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