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Ivan Horbaczewski ukrainisch Ivan Yakovich Gorbachevskij Iwan Jakowytsch Horbatschewskyj auch Jan Horbaczewski bzw Johann Horbaczewski 15 Mai 1854 in Zarubice Zarubince bei Zbraz Kreis Tarnopol Galizien Osterreich Ungarn 24 Mai 1942 in Prag Protektorat Bohmen und Mahren Deutsches Reich war ein ukrainischer Chemiker organische Chemie und Biochemie und 1918 erster Gesundheitsminister Osterreichs Ivan Horbaczewski in den 1930er Jahren Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrung 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Gedenktafel in WienEr wurde als Sohn des griechisch katholischen Pfarrers Jan Horbaczewski im heutigen Rajon Sbarasch der ukrainischen Oblast Ternopil geboren der der ruthenischen ukrainischen Nationalitat Altosterreichs angehorte Er besuchte gemeinsam mit seinem Bruder Antin Horbaczewski das polnischsprachige Gymnasium in Tarnopol heute Ukraine ruthenische Gymnasien bestanden nicht und absolvierte 1872 1878 das Medizinstudium an der Universitat Wien Wahrend des Studiums und danach war er am 1 Chemischen Institut am Physiologischen Institut und am Institut fur medizinische Chemie tatig Nach dem Militardienst als Einjahrig Freiwilliger den er 1880 leistete und als Leutnant der Reserve beendete wurde er von Kaiser Franz Joseph I 1883 zum ausserordentlichen und 1884 zum ordentlichen Professor an der 1882 in Prag gegrundeten deutschen Karl Ferdinands Universitat ernannt 1885 gelang ihm als erstem Kreatinin in vitro synthetisch herzustellen 1902 wurde ihm der Titel Hofrat verliehen 1902 1903 war er Rektor seiner Universitat Er war mit dem aus der gleichen Gegend und dem gleichen Milieu Galiziens stammenden Physiker Ivan Puluj befreundet der 1918 in Prag starb 1909 wurde er vom Kaiser zum Mitglied des Herrenhauses des osterreichischen Reichsrats auf Lebenszeit ernannt Mit 30 August 1917 wurde er vorerst als Minister ohne Portefeuille von Kaiser Karl I ins Ministerium Seidler die von Ernst von Seidler geleitete k k Regierung Cisleithaniens berufen Sein Buro in dem er das Volksgesundheitsministerium vorbereitete hatte er Anfang 1918 an der Adresse 1 Salztorgasse 1 bzw 1 Judenplatz 11 ehem Bohmische Hofkanzlei damals Sitz des k k Ministeriums des Innern das eine Gesundheitssektion fuhrte 1 Am 24 November 1917 genehmigte der Kaiser auf Vorschlag der Regierung Seidler mit Allerhochstem Handschreiben die Errichtung des Ministeriums fur Volksgesundheit 2 In einem kurzen vom Kaiser am 27 Juli 1918 sanktionierten Gesetz erteilte der Reichsrat die Ermachtigung zu den dafur vorgesehenen Kompetenzverschiebungen 3 Im seit 25 Juli 1918 amtierenden Ministerium Hussarek dem Horbaczewski die ersten Tage noch ohne Portefeuille angehorte wurde er am 30 Juli 1918 vom Kaiser zum k k Minister fur Volksgesundheit ernannt 4 Damit war er der erste Gesundheitsminister in Europa uberhaupt Seine Amtszeit war von der Pandemie der Spanischen Grippe uberschattet deren Bekampfung zu seinen Aufgaben gehorte 5 Am 10 August nahm das neue Ministerium in Wien 1 Gluckgasse 1 den Amtsbetrieb auf Es handelte sich um das erste solche Ministerium in ganz Europa Horbaczewski blieb auch im Ministerium Lammasch der am 27 Oktober 1918 ernannten letzten kaiserlichen Regierung im Amt Ende Oktober 1918 loste sich die Donaumonarchie auf Im am 30 Oktober 1918 konstituierten Staat Deutschosterreich amtierte von diesem Tag an die Staatsregierung Renner I mit Ignaz Kaup bisher Sektionschef im Ministerium als Staatssekretar Minister fur Volksgesundheit Diesem ubergab Horbaczewski nun die deutschosterreichischen Geschafte seines Ministeriums Er selbst blieb wie die ganze k k Regierung auf Wunsch des Kaisers formal im Amt bis der Monarch am 11 November 1918 seinen Verzicht auf jeden Anteil an den Staatsgeschaften bekanntgab und die Regierung enthob Ivan Horbaczewski wurde von der Tschechoslowakischen Republik die am 28 Oktober 1918 entstand noch im gleichen Jahr als Universitatsprofessor pensioniert 1923 wurde er zum Rektor der Ukrainischen Freien Universitat 1921 in Wien gegrundet und seit Herbst 1921 in Prag tatig gewahlt 1924 wurde Horbaczewski tschechoslowakischer Staatsburger 6 Ehrung BearbeitenIn einem Gebaude der Medizinischen Fakultat der Prager Universitat befindet sich in der Katerinska in der Prager Neustadt eine ukrainisch und tschechisch beschriftete Gedenktafel mit einem Portrat Horbaczewskis 7 Denkmal fur Ivan Horbaczewski Ternopil 8 Nationale Medizinische Universitat tragt seinen Namen 1992 8 In Lwiw gibt es eine Horbaczewski Strasse 8 Die Schule in seinem Heimatdorf Sarubynzi ist nach Horbaczewski benannt 8 In Sarubynzi existiert ein Ivan Horbaczewski Museum 8 Internationales Jahr von Ivan Horbaczewski von der UNESCO 2004 proklamiert 8 Briefmarke zum 150 jahrigen Jubilaum Auflage 649 000 Stuck 2004 8 In Cherson ist ein Krankenhaus fur Infektionskrankheiten nach Horbaczewski benannt 8 Schriften Auswahl BearbeitenUeber den Nervus vestibuli Wien 1875 Ueber die durch Einwirkung von Salzsaure aus den Albuminoiden entstehenden Zersetzungsproducte Wien 1880 Jan Horbaczewski F Kanera Uber den Einfluss von Glycerin Zucker und Fett auf die Ausscheidung der Harnsaure beim Menschen Wien 1886 Literatur BearbeitenHorbaczewski Johann 1854 1942 Chemiker Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 R W Soukup Technische Universitat Wien Karrierewege der Chemiker an der Universitat Wien zwischen 1890 und 1910 Manuskript Wien 2005 S 17 PDF 2 1 MB Lexikon bedeutender Chemiker von Winfried R Potsch Federfuhrung Annelore Fischer Wolfgang Muller Unter Mitarbeit von Heinz Cassebaum Bibliographisches Institut Leipzig 1988 ISBN 3 323 00185 0 S 212 213 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ivan Horbaczewski Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Horbaczewski Horbacevskyj Ivan Dr med Kurzbiografie auf der Website des Osterreichischen ParlamentsEinzelnachweise Bearbeiten Lehmann Ausgabe 1918 Band 1 S 158 bzw Band 2 S 505 Amtliche Tageszeitung Wiener Zeitung Wien Nr 272 28 November 1917 S 1 f RGBl Nr 277 1918 S 708 Amtliche Tageszeitung Wiener Zeitung Wien Nr 174 1 August 1918 S 1 Harald Salfellner Die Spanische Grippe Eine Geschichte der Pandemie von 1918 Im Vergleich mit COVID 19 2 revidierte Auflage Vitalis Prag 2020 ISBN 978 3 89919 794 5 S 77 Horbaczewski Horbacevskyj Ivan Dr med Kurzbiografie auf der Website des Osterreichischen Parlaments abgerufen am 24 Janner 2020 Praha 2 Nove Mesto Katerinska 1660 32 budova 1 lekarske fakulty UK nad podestou mezi 1 a 2 patrem a b c d e f g h Melnichuk B Gorbachevskij Ivan Yakovich Ternopilskij enciklopedichnij slovnik u 4 t redkol G Yavorskij ta in Ternopil Vidavnicho poligrafichnij kombinat Zbruch 2004 T 1 A J S 393 ISBN 966 528 197 6 Osterreichische Gesundheitsminister Monarchie und Erste Republik fur Volksgesundheit Horbaczewski Kaup StSkr Tandler StSkr Zweite Republik Leodolter Firnberg Salcher Steyrer Kreuzer Flemming betr Loschnak Ettl Ausserwinkler Krammer Hostasch Sickl Waneck StSkr Haupt Rauch Kallat Kdolsky Stoger Oberhauser Stoger interim Rendi Wagner Hartinger Klein Poltner Zarfl Anschober Muckstein RauchMinisterium Seidler 1917 1918 Ernst Seidler von FeuchteneggKarl von Banhans Ludwig Cwiklinski Karl Czapp von Birkenstetten Moritz Ertl Anton Hofer Emil Homann Ivan Horbaczewski Viktor Mataja Ludwig Paul Hugo von Schauer Ernst Emanuel von Silva Tarouca Friedrich von Toggenburg Julius von Twardowski Skrzypna Friedrich von Wieser Ferdinand von Wimmer Ivan von ZolgerMinisterium Hussarek Juli bis Oktober 1918 Ministerprasident HussarekMinister Banhans Eisenbahnen Czapp Landesverteidigung Galecki Galizien Gayer Inneres Homann Off Arbeiten Horbaczewski o Port ab 8 1918 Volksgesundheit Madeyski Poray Kultus u Unterricht Mataja Soziale Fursorge Schauer Justiz Silva Tarouca Ackerbau Wieser Handel Wimmer Finanzen Zolger Slowenen Sowie Paul Volksernahrung Ministerium Lammasch Oktober bis November 1918 Ministerprasident LammaschMinister Banhans Eisenbahnen Galecki Galizien Gayer Inneres Hampe Kultus u Unterricht Homann Off Arbeiten Horbaczewski Volksgesundheit Lehne Landesverteidigung Paul Volksernahrung Redlich Finanzen Seipel Soziale Fursorge Silva Tarouca Ackerbau Wieser Handel Vittorelli Justiz VorgangerAmtNachfolger k k Minister fur Volksgesundheit Minister ohne Portefeuille 30 Aug 1917 30 Juli 1918 30 Juli 11 Nov 1918Ignaz Kaup deutschosterreichischer Staatssekretar fur Volksgesundheit ab 30 Okt 1918 Rektor der Ukrainischen Freien Universitat 1923 Normdaten Person GND 129389013 lobid OGND AKS LCCN nr97016055 VIAF 47840167 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Horbaczewski IvanALTERNATIVNAMEN Horbaczewski Jan Horbaczewski Johann Gorbachevskij Ivan Yakovich ukrainisch KURZBESCHREIBUNG ukrainischer Chemiker organische Chemie und Biochemie GEBURTSDATUM 5 Mai 1854GEBURTSORT Zarubice GalizienSTERBEDATUM 24 Mai 1942STERBEORT Prag Protektorat Bohmen und Mahren Deutsches Reich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ivan Horbaczewski amp oldid 235648092