www.wikidata.de-de.nina.az
Die Gluckgasse befindet sich im 1 Wiener Gemeindebezirk der Inneren Stadt Sie wurde 1894 nach dem in Wien verstorbenen Komponisten Christoph Willibald Gluck benannt GluckgasseWappenStrasse in Wien Innere StadtGluckgasseBasisdatenOrt Wien Innere StadtOrtsteil Innere Stadt 1 Bezirk Angelegt spatestens 1295Neugestaltet 1621 1876Hist Namen Ziecherstrasse KlostergasseQuerstrassen TegetthoffstrassePlatze LobkowitzplatzBauwerke Kapuzinerkloster WienNutzungNutzergruppen Fussverkehr Radverkehr AutoverkehrStrassen gestaltung EinbahnstrasseTechnische DatenStrassenlange ca 80 Meter Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage und Charakteristik 3 Gebaude 3 1 Nr 1 Wohnhaus 3 2 Nr 2 Wohn und Geschaftshaus 3 3 Nr 3 Wohnhaus 3 4 Nr 4 Kapuzinerkloster 3 5 Nr 5 Miethaus 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenIm Mittelalter verlief die damalige Ziecherstrasse oder das Ziechgasslein von der Karntner Strasse zwischen Nr 26 und 28 bis zum Lobkowitzplatz Der Name ruhrt moglicherweise vom Beruf der Fasszieher her Das waren Arbeiter die meist durch blosse Muskelkraft schwere Fasser durch die schmalen Gassen der Stadt zu ihrem Bestimmungsort brachten Beim Bau des Kapuzinerklosters 1621 1622 wurde der schmale Durchgang von der Karntner Strasse in der Gegend der heutigen Tegetthoffstrasse 1 und 3 durch eine Quermauer abgetrennt und 1639 mit dem Palais fur Furst Ferdinand Schwarzenberg verbaut wahrend zwischen der heutigen Tegetthoffstrasse 1 und 4 eine Verbindung zum Neuen Markt geschaffen wurde Somit verlief die nunmehr Klostergasse genannte Strasse vom Lobkowitzplatz entlang des Kapuzinerklosters und ums Eck bis zum Neuen Markt Auf der anderen Seite grenzte sie an das Wiener Burgerspital Dieses wurde 1784 bis 1790 in ein grosses Zinshaus umgewandelt das sogenannte Burgerspitalzinshaus Nachdem dieses 1873 1875 abgerissen wurde musste der weitlaufige Komplex neu parzelliert werden Im Zuge dessen entstand 1876 die Tegetthoffstrasse wobei nun jener ums Eck liegende Teil der Klostergasse der zum Neuen Markt fuhrte in die Tegetthoffstrasse eingegliedert wurde 1894 anderte man den Namen der verbliebenen Klostergasse in Gluckgasse Lage und Charakteristik Bearbeiten nbsp Gluckgasse von der Tegetthoffstrasse nach NordwestenDie Gluckgasse verlauft von der Tegetthoffstrasse in nordwestlicher Richtung bis zum Lobkowitzplatz Sie wird als Einbahnstrasse gefuhrt wobei der Autoverkehr und auch das Fussgangeraufkommen nicht allzu gross sind obwohl sich ringsum touristisch stark frequentierte Strassen befinden In der Gluckgasse verkehren keine offentlichen Verkehrsmittel Die Lokale bestehen grossteils aus Galerien oder anderen kunstlerischen Sparten und einem Restaurant Das alteste Gebaude an der Gluckgasse ist das Kapuzinerkloster aus der Biedermeierzeit alle anderen Hauser sind dem Historismus zuzuzahlen und entstanden Ende des 19 und Anfang des 20 Jahrhunderts wodurch die Gasse einen stilistisch einheitlichen Eindruck macht Gebaude BearbeitenNr 1 Wohnhaus Bearbeiten nbsp Gluckgasse 1 1885 von Josef HudetzAnstelle des 1873 1875 abgerissenen Burgerspitalzinshauses errichtete Josef Hudetz der uber gute Beziehungen zur Union Baugesellschaft verfugte auf dem neu parzellierten Gelande einen Hauserblock zwischen Fuhrichgasse Tegetthoffstrasse und Gluckgasse Zu diesem zahlt auch das Eckhaus Tegetthoffstrasse und Gluckgasse das 1885 im spathistoristischen Stil erbaut wurde Das 1918 gegrundete Ministerium fur Volksgesundheit bzw das nach Ende der Monarchie bis 1919 bestehende Staatsamt fur Volksgesundheit hatte in diesem Gebaude seinen Sitz Das Haus besitzt seichte Eck und Seitenrisalite Der zweigeschossige Sockel ist durch gebanderte Pilaster und Turen mit gesprengtem Segmentgiebel gekennzeichnet wahrend die durch ein bemerkenswertes dorisches Fries mit Metopenreliefs in zwei Teile gegliederte Oberzone durch gerade verdachte Fenster im ersten und dritten Obergeschoss genutete toskanische und korinthische Riesenpilaster an den Risaliten und einer betonten Mittelachse zur Tegetthoffstrasse akzentuiert wird Die secessionistische Glastur stammt aus dem Jahr 1905 das Vordach dazu ist neu ruht aber auf geschwungenen Gitterkonsolen aus der Bauzeit des Hauses Das Foyer ist durch Wandpfeiler gegliedert und besitzt wie auch das Stiegenhaus Stuckbalken Gelander und Fussbodenfliesen des Stiegenhauses sind noch original Nr 2 Wohn und Geschaftshaus Bearbeiten nbsp Gluckgasse 2 1909 1910 von Siegfried KramerDas secessionistische Haus Ecke Gluckgasse und Tegetthoffstrasse wird vom niedrigeren Kapuzinerkloster umgeben und ragt somit uber die umgebenden Bauten hinaus Das ursprunglich zum Kapuzinerkloster gehorende Areal musste 1786 auf Befehl Josephs II fur einen privaten Wohnhausbau abgetreten werden Das jetzige Gebaude wurde 1909 1910 von Siegfried Kramer errichtet Das Haus besitzt eine abgerundete Ecke und eine hohe mit verglastem Metallrahmen versehene Sockelzone die 1980 von Burkhardt Rukschcio fur die Banco do Brasil erneuert wurde Daruber erhebt sich ein genutetes Zwischengeschoss und die durch Balkone Lisenen vergitterte franzosische Fenster und leichte Seitenrisalite mit von Kartuschen bekronten Attikafenstern gegliederte Oberzone Der Geschaftseingang an der Ecke zeigt die originale Supraportverglasung Durch den Hauseingang mit einer Schmiedeeisentur gelangt man ins mit Steinplatten verkleidete Foyer mit Wandfeldern und Lisenen An der segmentbogigen Stuckkassettentonne befinden sich bemerkenswerte Deckenluster Das Stiegenhaus wird durch Wandfelder gegliedert und besitzt marmorgerahmte Fenster und Turen diese mit vergitterten Oberlichten Das Aufzugsgelander stammt aus der Bauzeit Nr 3 Wohnhaus Bearbeiten nbsp Gluckgasse 3 1884 von Josef HudetzDas zu dem anstelle des Burgerspitalzinshauses erbauten Hauserblocks zahlende Wohnhaus wurde 1884 von Josef Hudetz im spathistoristischen Stil errichtet Die dreiteilige Oberzone besteht aus einem unteren gebanderten Bereich mit gerade verdachten Keilsteinfenstern einem glatten mittleren Bereich mit neobarocken Fensterverdachungen und einem Attikageschoss bei dem die Verdachungen durch ein Kranzgesims verkropft sind Die Fassade wird durch ihre betonte Mittelachse dominiert die Doppelvoluten Konsolen einen prachtigen Schmiedeeisenbalkon Genien und Vase zeigt Darunter befindet sich das gerade verdachte Holzportal mit toskanischen Pilastern und verglaster vergitterter Holztur Die Sockelzone ist nicht mehr original vorhanden Hier gestaltete Roland Rainer 1970 ein Geschaftsportal fur den Goldschmied Drobny Rainer und Eva Rubin 1972 1973 ein Geschaftslokal fur den Goldschmied Stubhann mit kristallin gebrochener Auslagenvitrine Das Foyer ist durch Wandpfeiler gegliedert mit kartuschen und maskenverzierten Wandfeldern Ausserdem befinden sich hier Giebelturen ein Plafond mit Stuckrosette und ein original Terrazzo Fussboden Im Stiegenhaus sind Stuckbalken und Maskenkonsolen zu sehen sowie originale Gelander Das Gebaude steht unter Denkmalschutz Nr 4 Kapuzinerkloster Bearbeiten siehe auch Hauptartikel Kapuzinerkloster WienDas Kapuzinerkloster wurde 1622 1632 errichtet und nahm den gesamten Bereich zwischen Neuem Markt Plankengasse Spiegelgasse Gluckgasse und Tegetthoffstrasse ein 1786 verfugte Kaiser Joseph II betrachtliche Abtretungen mehrerer Klostergebaude zugunsten von Wohnneubauten Auf dem verbliebenen verwinkelten Gelande errichtete Johann Hohne 1840 1842 das Kloster in einem fruhhistoristischen Rundbogenstil neu nbsp Kapuzinerkloster 1840 1842 von Johann Hohne Gluckgasse 4Im mittleren Bereich der Gluckgasse befindet sich der U formige Haupttrakt des Klosters mit Hauptstiegenhaus Refektorium und Bibliothek Eine niedrige Blendfassade vor dem Innenhof wird durch hohere Seitenrisalite mit Zeltdachern flankiert Der Sockel der Risalite ist genutet gequadert wahrend die ubrige Fassade glatt verputzt ist und ein Kordongesims besitzt Die Rundbogenfenster sind zum Grossteil Blendfenster Uber dem Rundbogenportal mit originalem Holztor zeigt sich ein dreiteiliges Rundbogenfenster Auch im Inneren des schlichten Hofes sind ringsum Rundbogenfenster angebracht Uber der Toreinfahrt befindet sich ein Gemalde auf Metall das den hl Franziskus mit Kaiser Matthias und Kaiserin Anna vor der Gottesmutter zeigt Im Erdgeschoss liegt das Refektorium das aus einem korbbogig tonnengewolbten Saal mit gefaschten Stichkappen und Stuckmedaillons die die eucharistischen Symbole IHS und Maria darstellen besteht Interessant sind die hier aufgehangten Gemalde Es handelt sich um das Letzte Abendmahl von Joseph von Fuhrich 1842 an der Stirnwand die Verleihung des Portiunkula Ablasses eine oberitalienische Arbeit aus der Mitte des 17 Jahrhunderts an der gegenuberliegenden Wand die Hl Familie von Johann Manschgo um 1841 der hl Franziskus von Johann Manschgo 1841 und Kaiser Ferdinand I von Georg Ridler 1841 an der Langswand sowie um den hl Laurentius von Brindisi und den hl Fidelis von Sigmaringen vom Anfang des 19 Jahrhunderts an der Fensterwand Im ersten Obergeschoss befindet sich die spatklassizistische Bibliothek mit einer Pendentifkuppel zwischen Gurten auf denen ein stuckierter Doppeladler und eine Bauinschrift zu sehen sind Wandverbauten und quer eingestellte Schranke mit kannelierten Lisenen und bekronenden Vasen beinhalten vor allem Bibeln und theologische Literatur worunter sich auch Wiegendrucke befinden Das Hauptstiegenhaus besteht aus einer Vierpfeilertreppe mit Stuckplafond auf dem die Leidenswerkzeuge Christi dargestellt sind An Ausstattungsstucken sind hier ein Kruzifix aus dem vierten Viertel des 17 Jahrhunderts eine gefasste Holzskulptur Stella maris aus der Mitte des 18 Jahrhunderts und ein weiteres Kruzifix um 1600 untergebracht Das gesamte Kloster mit der Kirche und der Kapuzinergruft steht unter Denkmalschutz nbsp Gluckgasse 5 Ecke LobkowitzplatzNr 5 Miethaus Bearbeiten Das an drei Seiten freistehende Miethaus zwischen Fuhrichgasse Lobkowitzplatz und Gluckgasse wurde 1884 1885 von Otto Wagner errichtet Dabei handelt es sich um ein monumentales historistisches Fruhwerk des Architekten das unter Denkmalschutz steht Es liegt an der Hauptadresse Lobkowitzplatz 1 Literatur BearbeitenRichard Perger Strassen Turme und Basteien Das Strassennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen Franz Deuticke Wien 1991 ISBN 3 7005 4628 9 S 53 Felix Czeike Hrsg Gluckgasse In Historisches Lexikon Wien Band 2 Kremayr amp Scheriau Wien 1993 ISBN 3 218 00544 2 S 559 Digitalisat Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Handbuch Wien I Bezirk Innere Stadt Berger Horn 2003 ISBN 3 85028 366 6 S 697 698 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gluckgasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 205511 16 369328 Koordinaten 48 12 19 8 N 16 22 9 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gluckgasse amp oldid 196438909