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Die Fuhrichgasse befindet sich im 1 Wiener Gemeindebezirk der Inneren Stadt Sie wurde 1876 nach dem in jenem Jahr verstorbenen Maler Joseph von Fuhrich benannt FuhrichgasseWappenStrasse in Wien Innere StadtFuhrichgasseBasisdatenOrt Wien Innere StadtOrtsteil Innere Stadt 1 Bezirk Angelegt 1876Anschluss strassen Annagasse im Osten Querstrassen Karntner Strasse Tegetthoffstrasse AugustinerstrassePlatze Helmut Zilk Platz LobkowitzplatzBauwerke Karntner HofNutzungNutzergruppen Fussverkehr Radverkehr AutoverkehrStrassen gestaltung EinbahnstrasseTechnische DatenStrassenlange ca 170 Meter Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage und Charakteristik 3 Gebaude 3 1 Nr 1 Karntnerhof 3 2 Nr 2 4 6 Haus Gomperz 3 3 Nr 3 Riunione Adriatica di Sicurta 3 4 Nr 8 Cafe Tirolerhof 3 5 Nr 10 Hotel The Guesthouse Vienna 3 6 Nr 12 Historistisches Eckhaus 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenAuf dem Gebiet der heutigen Fuhrichgasse befand sich im Mittelalter das Klarissenkloster St Clara das 1303 gegrundet und bis 1353 zu einem grossen Gebaudekomplex zwischen Karntner Strasse und Lobkowitzplatz ausgebaut worden war Als die Klarissen 1529 vor den anruckenden Turken flohen und das Kloster verliessen wurde 1530 das Burgerspital in den leerstehenden Gebauden untergebracht Den zuruckkehrenden Klarissen wies man hingegen 1531 das nahegelegene St Anna Kloster zu da das Burgerspital fur die Stadt unverzichtbar war 1784 1790 wandelte man das ehemalige Burgerspital in einen grossen Zinshauskomplex um wobei die Kirche abgerissen wurde Hier gab es rund 220 Wohnungen von denen einige von Kunstlern aus dem benachbarten Karntnertortheater bewohnt wurden Es bestand bis 1873 Dann wurde es nach und nach bis 1875 abgerissen und das ganze Gelande neu parzelliert U a wurde dabei 1876 auch die Fuhrichgasse angelegt nbsp Lage des Burgerspital Zinshauses 1867 nbsp Burgerspital Zinshaus nbsp Abriss des Burgerspital Zinshauses um 1875Lage und Charakteristik BearbeitenDie Fuhrichgasse verlauft von der Karntner Strasse in westlicher Richtung bis zur Einmundung des Lobkowitzplatzes in die Augustinerstrasse Zwischen Tegetthoffstrasse und Lobkowitzplatz wird sie als Einbahnstrasse gefuhrt der Abschnitt zwischen Tegetthoffstrasse und Karntner Strasse gleicht einer Sackgasse da die Karntner Strasse eine Fussgangerzone ist und es deswegen den Grossteil des Tages hier kein Weiterfahren gibt Der Autoverkehr ist also sehr gering Aufgrund der Lage an der Karntner Strasse und beim Albertinaplatz herrscht hingegen ein sehr lebhaftes Fussgangeraufkommen besonders von Touristen die auch die Hotels und Gaststatten an der Fuhrichgasse frequentieren Verkaufsgeschafte bilden ebenfalls einen Anziehungspunkt Aufgrund der planmassigen Anlage der Strasse besteht die Verbauung sehr einheitlich aus historistischen Gebauden wobei die nordliche Strassenseite um 1880 die sudliche Anfang des 20 Jahrhunderts entstand Zwischen Tegetthoffstrasse und Lobkowitzplatz grenzt im Suden die Grunanlage des Helmut Zilk Platzes an die Fuhrichgasse nbsp von Tegetthoffstrasse nach Osten nbsp von Karntner Strasse nach Westen nbsp vom Lobkowitzplatz nach OstenGebaude Bearbeiten nbsp Karntner HofNr 1 Karntnerhof Bearbeiten nbsp Hotel AstoriaMit der Entstehung der Fuhrichgasse errichtete Otto Thienemann 1875 zwischen Fuhrichgasse Karntner Strasse Maysedergasse und Tegetthoffstrasse den Karntner Hof in dem sich der Karntner Hof Basar eine dreigeschossige glasuberdachte Einkaufspassage befand Dieser Gebaudekomplex wurde 1909 wieder abgerissen Auf dem halben Baublock zwischen Fuhrichgasse Karntner Strasse und Maysedergasse errichtete Franz Mortinger 1911 1912 das Hotel Astoria im secessionistischen Stil Es besitzt eine teilweise erhaltene Geschaftszone mit holzgerahmten grossen Fenstern Daruber reihen sich in Mezzanin und erstem Obergeschoss Balkone mit Schmiedeeisengittern An der Fassade zur Karntner Strasse befinden sich lisenenartige vertikale Wandstreifen mit weiblichen Kopfmasken Ein Konsolgesims schliesst zum Attikageschoss ab an dem sich zur Karntner Strasse grosse segmentbogige Atelierfenster befinden Die Ecken sind turmartig uberkuppelt und abgerundet und weisen breite Seitenlisenen mit Stuckierungen und Zopfgehangen auf Das Hotelportal wurde 1962 von Otto Mayr gestaltet Stefan Passini stattete die Hotellobby jugendstilartig aus Original secessionistischen Dekor findet man im Stiegenhaus bei Fenstern mit Landschaftsdarstellungen im ruckwartigen Foyer im Vordertrakt bei Aufzug und Gelander und im Speisesaal Nr 2 4 6 Haus Gomperz Bearbeiten nbsp Fuhrichgasse 2 6 1877 Die drei Hauser wurden 1877 von Otto Thienemann zwischen Karntner Strasse Fuhrichgasse und Tegetthoffstrasse einheitlich und zusammengehorig in Formen der Neorenaissance errichtet Der mittlere Bau wird symmetrisch von den beiden Eckhausern flankiert Der Sockel ist teilweise rustiziert und weist eine bemerkenswerte Geschaftsportalgliederung auf Die glatte Oberzone besitzt Fenster mit korinthischen Pilasteradikulen und korinthischen Halbsaulenadikulen sowie an den Eckrisaliten korinthische Riesenpilaster Das Attikageschoss wird durch ein Konsolgesims abgeschlossen Die Rundbogenportale weisen noch originale Holzturen mit Beschlagen auf Die Foyers sind pilastergegliedert und haben an den Stuckplafonds Oberlichten mit Radfenstern Die Gelander in den Stiegenhauser und zwei Aufzuge sind noch original erhalten Im Haus Nr 6 befindet sich die danische Botschaft Nr 3 Riunione Adriatica di Sicurta Bearbeiten Nach dem Abriss des Karntner Hofes entstand auf dem zweiten halben Baublock zwischen Fuhrichgasse Tegetthoffstrasse und Maysedergasse das Versicherungsgebaude fur die Riunione Adriatica von Ludwig Baumann 1911 1913 Uber der Ecke Fuhrichgasse Tegetthoffstrasse ist die Metallskulptur einer weiblichen Sitzfigur zu sehen am Attikageschoss Knabenskulpturen Das Gebaude liegt an der Hauptadresse Tegetthofstr 7 und steht unter Denkmalschutz nbsp Fuhrichgasse 8 1885 86 Nr 8 Cafe Tirolerhof Bearbeiten Das Haus an der Ecke Tegetthoffstrasse Fuhrichgasse wurde 1885 1886 von Karl Konig im spathistoristischen Stil erbaut An der Eckabschragung fallt der reich dekorierte dreigeschossige Erker ins Auge mit seinem zu den seitlichen Achsen uberlappenden Balkon Maskenschlusssteine befinden sich an der rustizierten Sockelzone In der Oberzone werden durch Rustizierung Risalite angedeutet die Fenster besitzen Giebel Uber dem gerade verdachten gebanderten Hermenpilasterportal schliesst eine Reihe Segmentbogenfenster mit maskenbesetzten Schlusssteinen an Das L formige pilastergegliederte Foyer zeigt eine toskanische Stuckmarmorsaulenstellung zum Stiegenhaus Eine bemerkenswerte Holztur ist mit toskanischen Pilastern maskenbesetzten Volutenkonsolen und Atzglas dekoriert Das Cafe Tirolerhof ging aus einer Molkerei hervor die ihren Namen vom Landgut Tirolerhof bei Perchtoldsdorf hatte ehe es seit 1918 zum Kaffeehaus wurde Adolf Micharoli gestaltete 1924 das Innere mit orientalisierenden Jugendstilformen 2002 erfolgte eine Innenrenovierung Nr 10 Hotel The Guesthouse Vienna Bearbeiten 1953 errichteten Josef Heinzle und Stephan Simony an dieser Stelle ein Studentenheim Dieses wurde 2012 2013 von Arkan Zeytinogul zu einem Hotel umgebaut wobei das Innere entkernt das Flachdach zu einem Dachgeschoss mit Satteldach ausgebaut und die Fassade neu gestaltet wurden Die auskragenden Fensternischen und breiten Fenstereinrahmungen sollen an die historistischen Stuckfassaden der Nachbargebaude anschliessen Nr 12 Historistisches Eckhaus Bearbeiten Das Haus an der Ecke Lobkowitzplatz Fuhrichgasse wurde 1884 1885 von Otto Wagner errichtet Es handelt sich um ein historistisches Fruhwerk des Architekten das durch einen Eckrundturm akzentuiert wird Das Gebaude liegt an der Hauptadresse Lobkowitzplatz 1 und steht unter Denkmalschutz Literatur BearbeitenRichard Perger Strassen Turme und Basteien Das Strassennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen Franz Deuticke Wien 1991 ISBN 3 7005 4628 9 S 51 Felix Czeike Hrsg Fuhrichgasse In Historisches Lexikon Wien Band 2 Kremayr amp Scheriau Wien 1993 ISBN 3 218 00544 2 S 434 Digitalisat Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Handbuch Wien I Bezirk Innere Stadt Berger Horn 2003 ISBN 3 85028 366 6 S 695 696 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fuhrichgasse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 48 204916 16 369515 Koordinaten 48 12 17 7 N 16 22 10 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fuhrichgasse amp oldid 227578357