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Hans Karl Breslauer 2 Juni 1888 in Wien Osterreich Ungarn als Johann Karl Breslauer 15 April 1965 in Salzburg war ein osterreichischer Schauspieler Filmregisseur Drehbuchautor und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Beginn der Karriere als Schauspieler 1 2 Karriere als Filmregisseur 1 3 Tatigkeit als Schriftsteller 2 Werke 2 1 Filme 2 2 Bucher 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenBeginn der Karriere als Schauspieler Bearbeiten Hans Karl Breslauer war der Sohn eines Kaffeehausbesitzers Statt das vaterliche Kaffeehaus zu ubernehmen entschied er sich fur eine Karriere als Schauspieler Erste Engagements erhielt er in Koln Wiesbaden und Wien Ab 1910 war Breslauer in Berlin als Drehbuchautor tatig Rund 40 Filmmanuskripte schrieb er fur die Filmgesellschaften Duskes Messter Vitascope Mutoscope und Biograph 1 Schon ab 1914 soll er erste Regiearbeiten bei der Sascha Film in Wien angenommen haben 1 was jedoch aufgrund fehlender Nachweise fur Regiearbeiten in diesen Jahren in Frage gestellt wird 2 Nachgewiesen ist jedoch eine Schauspielrolle in der Wiener Regent Film Produktion Zu spat gesuhnt 1916 Karriere als Filmregisseur Bearbeiten Breslauers erste nachgewiesene Regiearbeit war 1918 die Sascha Film Produktion Ihre beste Rolle Nach dem Ersten Weltkrieg war Breslauer als Regisseur fur die Leyka und die Biehl Film tatig 1919 1920 war er Vizeprasident des Klubs der Filmregisseure Osterreichs Ab 1921 war Breslauer regelmassig fur die Mondial Film tatig unter deren Dach er seine eigene Filmproduktionsgesellschaft die H K B Film grundete Ihre ersten Filme waren Lieb mich und die Welt ist mein 1924 und Strandgut 1924 die er 1923 auf Korsika und an der Riviera drehte Bei einigen Produktionen etwa bei Oh du lieber Augustin 1922 zeichnete er auch fur das Drehbuch verantwortlich Ende 1923 begann Breslauer mit der Verfilmung von Hugo Bettauers erfolgreichem Roman Die Stadt ohne Juden Sowohl Buch als auch Film lassen sich heute wie eine Vorahnung der Geschehnisse in Europa ab 1933 lesen waren jedoch zur Unterhaltung gedacht und auf breite Rezeption ausgelegt So veranderte Breslauer bei der Verfilmung einige Details wodurch von Bettauer bewusst eingesetzte Anspielungen und Bezuge zur Realitat verloren gingen Markantestes Beispiel fur dieses Vorgehen ist etwa die Anderung des Namens der Stadt in der die Handlung spielt von Wien zu Utopia Diese Abweichungen von der Romanvorlage sollten die politische Brisanz des Films mindern Dennoch kam es bei manchen Vorfuhrungen des Films der nicht ganz so erfolgreich wie das Buch war zu Zwischenfallen mit Nationalsozialisten Der noch erhaltene Film bietet dem heutigen Betrachter einen interessanten Einblick in die Normalitat des Antisemitismus der 1920er Jahre 3 Im Oktober 1925 heiratete Breslauer die Schauspielerin Anna Milety die in vielen seiner Filme als Hauptdarstellerin auftrat Nach Die Stadt ohne Juden ist keine weitere Filmarbeit Breslauers bekannt Zwar wurde in der Filmzeitschrift Mein Film von einer Regiearbeit zur Sascha Film Produktion Der fliegende Haupttreffer berichtet doch kam diese anscheinend nie zustande eine Nennung in Paimann s Filmlisten fehlt Eine mogliche Erklarung fur Breslauers Ruckzug aus dem Filmgeschaft ist die durch Hollywood ausgeloste europaische Filmwirtschaftskrise die zu diesem Zeitpunkt die meisten Filmnationen Europas schwer in Bedrangnis brachte und auch in Osterreich nur wenige Filmproduktionsgesellschaften uberleben liess Tatigkeit als Schriftsteller Bearbeiten Ab den 1930er Jahren ist eine rege schriftstellerische Tatigkeit Breslauers nachgewiesen Von 1931 bis 1944 schrieb er gelegentlich Kurzgeschichten fur den Simplicissimus Er war Mitglied der Reichsschrifttumskammer und veroffentlichte unter dem Pseudonym Bastian Schneider Von 1934 bis 1939 schrieb er regelmassig unterhaltsame Beitrage fur den Pressburger Grenzboten von 1936 bis 1942 auch fur Das kleine Blatt in Wien und von 1938 bis 1944 fur die ebenfalls wienerische Kleine Volks Zeitung Ab 1940 schrieb er Feuilleton Beitrage fur Zeitungen und Zeitschriften im gesamten Deutschen Reich etwa fur die Breslauer Neuesten Nachrichten die Essener Allgemeine Zeitung und die Leipziger Tageszeitung Am 22 Marz 1940 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 Juni desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 7 684 386 4 5 Nach Ende des Zweiten Weltkrieges ubersiedelte Breslauer mit seiner Frau nach Loibichl bei Mondsee in Oberosterreich wo er sich in einem Gasthaus einmietete Er publizierte weiterhin jetzt auch unter den Pseudonymen Jenny Romberg und James O Cleaner Erneute Erfolge blieben ihm verwehrt Verarmt starb Hans Karl Breslauer am 15 April 1965 im Landeskrankenhaus Salzburg Werke BearbeitenFilme Bearbeiten Filmarbeiten Breslauers als Regisseur sofern nicht anders angegeben 6 1916 Zu spat gesuhnt Schauspiel Regie Franz Ferdinand Bertram 1918 Das Baby Fragment 1918 Ihre beste Rolle 1918 Klein Evchen 1918 Lene oder Lena 1919 Ein Besuch in der Wiener Werkstatte Schauspiel 1919 Little Pitsch als Meisterdetektiv 1919 Am See der Erlosung 1919 Onkel Tonis Brautfahrt 1920 Jou Jou 1920 Miss Cowboy 1921 Der Findling des Glucks auch Drehbuch 1921 Das Geheimnis der Nacht 1921 Gewitter im Anzug 1921 Tragodie eines Hasslichen 1922 Am Rande des Abgrundes 1922 Das Haus Molitor auch Drehbuch 1922 Oh du lieber Augustin auch Drehbuch 1922 Verklungene Zeiten 1924 Lieb mich und die Welt ist mein auch Drehbuch 1924 Strandgut auch Drehbuch 1924 Die Stadt ohne Juden auch Drehbuch Die Fertigstellung der in zeitgenossischen Quellen angekundigten Filme Pelikan 1922 und Der fliegende Haupttreffer 1926 ist nicht gesichert Bucher Bearbeiten 1941 Der Dreissig Pfennig Roman Das Ei des Kolumbus Kriminalroman 1943 Liebe Diebe Kurzgeschichten 1951 Erdball Romane Band 77 Eine kleine Taubenfeder Kurzroman 1952 Heute wird gefilmt in Bellevue 1952 Kelter Romane Band 132 Dr Scarrons dunkler Punkt Kurzroman 1952 Der Dohlengraf als Jenny Romberg 1953 Die erdolchte Mumie 1953 Heiraten und nicht verzweifeln 1953 Im Wirbel des Schicksals als Jenny Romberg 1954 Die schonste von allen Liebesroman 1954 Der Sprung ins Ungewisse Kriminalroman 1955 Ich kann dich nicht vergessen Kurzroman 1955 Sehnsucht nach der Heimat Schicksalsroman Kurzroman 1956 Das Herz kann irren Kurzroman als Jenny Romberg 1957 Guldensee Romane Band 123 Das Madchen vom Rutihof Kurzroman 1957 Wolfgang Marken s Roman Freund Band 134 Das Opfer der Aglaja Kurzroman 1957 Wolfgang Marken s Roman Freund Band 141 Das Spiel mit der Liebe Kurzroman 1957 Wolfgang Marken s Roman Freund Band 144 Der Diener seiner Exzellenz Kurzroman 1960 Der Fluch der Surch Alp Kurzroman als Jenny Romberg 1961 Familienfreund Roman Blatter Nr 17 Das letzte Konzert Kurzroman 1961 Lorelei Liebesromane Wo wohnt das Gluck Kurzroman 1963 Linden Roman Nr 165 Liebesfruhling im Achental Kurzroman 1964 Ursel und der Hochstapler Kurzroman Literatur BearbeitenArmin Loacker Johann Karl Breslauer In Guntram Geser Armin Loacker Hrsg Die Stadt ohne Juden Edition Film und Text 3 2 Verlag Filmarchiv Austria Wien 2000 ISBN 3 901932 08 9 S 169 171 Weblinks BearbeitenHans Karl Breslauer in der Internet Movie Database englisch Literatur von und uber Hans Karl Breslauer im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b Ludwig Gesek Hrsg Kleines Lexikon des osterreichischen Films Wien 1959 Namenslexikon S 5 Armin Loacker Johann Karl Breslauer In Guntram Geser Armin Loacker Hrsg Die Stadt ohne Juden Filmarchiv Austria Wien 2000 S 169 171 Auch in Elisabeth Buttner Christian Derwald Armin Loacker Filmhimmel Osterreich 06 pdf 393 kB 2 Marz 2005 S 12 14 archiviert vom Original am 26 September 2007 abgerufen am 9 Juli 2020 Peter W Marx Stadt ohne Juden Antisemitismus als Thema im Unterhaltungsfilm der 1920er Jahre Kurzrezension zu Geser Loacker Die Stadt ohne Juden 2002 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 4430344 Uwe Baur und Karin Gradwohl Schlacher Literatur in Osterreich 1938 1945 Band 4 Wien Bohlau Wien 2018 S 135 37 library oapen org PDF Die Stadt ohne Juden 2000 S 171 173 Normdaten Person GND 141516119 lobid OGND AKS LCCN no2004099105 VIAF 97699755 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Breslauer Hans KarlALTERNATIVNAMEN Breslauer H K Breslauer Johann Karl Schneider Bastian Romberg Jenny O Cleaner JamesKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Filmregisseur und SchriftstellerGEBURTSDATUM 2 Juni 1888GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 15 April 1965STERBEORT Salzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Karl Breslauer amp oldid 236510230