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Osterreich in der Zeit des Nationalsozialismus beschreibt den Abschnitt der Geschichte Osterreichs vom Anschluss an das nationalsozialistisch regierte Deutsche Reich am 13 Marz 1938 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges und zur Wiedererrichtung der Republik am 27 April 1945 Ostmark 1941 Reichsgaue Land und StadtkreiseDem vorubergehenden Ende der Eigenstaatlichkeit Osterreichs und der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten vgl Zeit des Nationalsozialismus war die von politischen und gesellschaftlichen Spannungen austrofaschistischer Standestaat Osterreichischer Burgerkrieg NS Putschversuch u a sowie wirtschaftlichen Krisen gepragte Erste Republik vorausgegangen die 1918 beim Zusammenbruch der Doppelmonarchie Osterreich Ungarn am Ende des Ersten Weltkrieges als Deutschosterreich entstanden war und sich bis zum Verbot durch die Siegermachte 1919 dem demokratischen Deutschland anschliessen wollte Der siebenjahrigen NS Herrschaft in Osterreich folgte die zehnjahrige Besatzungszeit bis das Land 1955 mit dem Osterreichischen Staatsvertrag und dem Abzug der alliierten Truppen seine staatliche Souveranitat wiedererlangte In diesen zehn Jahren wurde unter dem Druck der vier Besatzungsmachte USA UdSSR Vereinigtes Konigreich und Frankreich die Entnazifizierung mit dem Verbotsgesetz 1947 gesetzlich geregelt und wurden osterreichische Kriegsverbrecher Beteiligte an Holocaust Porajmos Verbrechen der Wehrmacht u a von Volksgerichten in Osterreich und bei den Nurnberger Prozessen verurteilt Ermittlung und Verfolgung von NS Verbrechen und Ruckstellung geraubten Eigentums wurden aber bald auf die lange Bank geschoben Das mit der Waldheim Affare 1986 einsetzende internationale Interesse und der Generationswechsel fuhrten dazu dass die wissenschaftliche gesellschaftliche politische und juristische Aufarbeitung der NS Diktatur im Land bis heute andauert Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Erste Republik 1 2 Diktatur Burgerkrieg und Verbot der NSDAP 1 3 NS Putschversuch und wachsende deutsche Einflussnahme 1 4 Ende des Standestaates 2 Eingliederung in das Deutsche Reich 2 1 Der Anschluss 2 1 1 Machtubergang 2 1 2 Eintreffen Hitlers und der deutschen Wehrmacht 2 1 3 Heldenplatz und Volksabstimmung 2 1 4 Spontane Judenverfolgung 2 2 Verwaltung 2 3 Militar 2 4 Polizei 3 Lander als Reichsgaue 3 1 Gliederung der Ostmark 3 2 Organisation 3 3 Aufteilung des Burgenlandes 3 4 Gross Wien 3 5 Karnten 3 6 Niederosterreich Niederdonau 3 7 Oberosterreich Oberdonau 3 8 Salzburg 3 9 Steiermark 3 10 Tirol Vorarlberg 4 Wirtschaft 5 Architektur 6 Musik 7 Staatsverbrechen 7 1 Beraubung 7 2 Verfolgung und Ermordung 7 2 1 Politische Gegner Intellektuelle und Kunstler 7 2 2 Juden 7 2 3 Roma 7 2 4 Bibelforscher 7 2 5 Priester 7 2 6 Homosexuelle 7 2 7 Behinderte 7 3 Konzentrationslager und Totungsanstalten 7 4 Fremdarbeiter und Zwangsarbeit 7 5 Osterreicher als Tater 8 Widerstand 9 Osterreicher im Exil 10 Krieg 10 1 Luftangriffe auf Osterreich 10 2 Kampf um Wien 10 3 Vordringen der Westalliierten 10 4 Kriegsende 10 5 Museale Rezeption 11 Opferbilanz 12 Wiedererrichtung Osterreichs 13 Aufarbeitung und Verdrangung 13 1 Osterreich erstes Opfer oder mitverantwortlich 13 2 Konfrontation mit der Vergangenheit 13 3 Waldheim Affare VAPO und Aufstieg Jorg Haiders 13 4 Umdenken 13 5 Gedenken 13 6 Gedenktag in Osterreich 14 Siehe auch 15 Literatur 15 1 Geschichte und Forschung 15 2 Augenzeugenberichte 16 Weblinks 17 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Zu den von der Nationalversammlung 1918 beanspruchten Gebieten zahlte u a auch das Sudetenland nbsp Karl Renner vordere Reihe Mitte in Saint Germain 1919 1918 nach dem Ende des Ersten Weltkrieges dem Auseinanderbrechen des Vielvolkerdoppelstaates Osterreich Ungarn und der Abschaffung der osterreichischen Monarchie standen sich in der jungen Republik vorerst drei grosse politische Lager gegenuber die Sozialdemokraten SDAP die Christlichsozialen CS und die Deutschnationalen Grossdeutsche Vereinigung ab 1920 Grossdeutsche Volkspartei GVP Kleinere Parteien wie die kommunistische KPO und die nationalsozialistische Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei DNSAP waren weder in der Provisorischen noch in der Konstituierenden Nationalversammlung und auch nicht im 1920 erstmals gewahlten Nationalrat vertreten vgl Nationalratswahl in Osterreich 1920 und weitere SDAP Grossdeutsche auch Alldeutsche genannt und DNSAP befurworteten klar wenn auch aus unterschiedlichen Grunden die Vereinigung Deutschosterreichs mit dem nun ebenfalls republikanischen Deutschen Reich Weimarer Republik Die Christlichsozialen waren ebenfalls tendenziell fur diesen Zusammenschluss zu Beginn aber deshalb gespalten weil sie teils die Weiterfuhrung der Monarchie teils die Republik befurworteten Wahrend die KPO sich erst im Verlauf der 1920er und 1930er Jahre klar gegen den Anschluss aussprach traten die Monarchisten zunachst dagegen auf und befurworteten ihn erst spater nachdem die Munchner Raterepublik gescheitert war und das Deutsche Reich konservativ regiert wurde Mit dem Beschluss der Provisorischen Nationalversammlung von Deutschosterreich vom 12 November 1918 die Republik zu proklamieren war die Monarchiefrage erledigt Zum Wunsch der Vereinigung mit Deutschland wurde der Staatsregierung von den Kriegssiegern im Fruhjahr 1919 eindeutig signalisiert dass diese Absicht illusorisch sei Der am 10 September 1919 von Karl Renner SDAP dem ersten Staatskanzler unterzeichnete Vertrag von Saint Germain der Kriegssieger mit der Republik Osterreich der Namensteil Deutsch wurde ignoriert enthielt fur Osterreich das Unabhangigkeitsgebot und damit implizit das Anschlussverbot Unter dem neuen Namen Republik Osterreich war das Land nunmehr als selbststandiger Staat volkerrechtlich verankert Erste Republik Bearbeiten Das Leben und die Politik der folgenden Jahre waren gepragt von grossen wirtschaftlichen Schwierigkeiten Verlust der Industriegebiete und Rohstoffquellen in der nun unabhangigen Tschechoslowakei Hyperinflation und einem sich zuspitzenden Gegensatz zwischen den politischen Lagern Von 1918 bis 1920 stellten die Sozialdemokraten den Regierungschef einer rot schwarzen Koalition danach regierten die Christlichsozialen haufig in Koalition mit den Deutschnationalen Am 31 Mai 1922 wurde Pralat Ignaz Seipel vom Nationalrat zum Bundeskanzler der CS gefuhrten Regierung gewahlt Ihm gelang es die wirtschaftliche Situation mit finanzieller Hilfe des Volkerbundes wieder zu verbessern Genfer Sanierung 1922 Wahrungsreform 1925 Ideologisch war Seipel strikt antimarxistisch eingestellt und vor allem darauf bedacht den Einfluss der Sozialdemokraten moglichst zuruckzudrangen von beiden Seiten wurde der Konflikt als einer zwischen gesellschaftlichen Klassen betrachtet Auf Bundesebene regierte die konservative Koalition die von christlichsozialer Seite auch personell eng mit der romisch katholischen Kirche verbunden war Die SDAP entwickelte in den 1920er Jahren vor allem in Wien wo sie unter den Burgermeistern Jakob Reumann und Karl Seitz mit grosser Mehrheit regierte in kleinerem Umfang auch in den Industrieregionen der Steiermark und Oberosterreichs ein Gegenmodell das vor allem durch den sozialen Wohnbau auch international bekannt gewordene Rote Wien nbsp Aufmarsch des Republikanischen Schutzbundes in Wiener Neustadt 7 Oktober 1928 nbsp Heimwehr Fuhrer Richard Steidle Mitte Johann Ludwig Freiherr von Pranckh rechts und Reinhart Freiherr von Bachofen Echt am 7 Oktober 1928 wahrend des Aufmarsches der Heimwehr und des Schutzbundes in Wiener Neustadt Kennzeichen der Ersten Republik war von Beginn an ein nur schwach ausgepragtes Bekenntnis zum Gewaltmonopol des Staates Das Bundesheer war nach Vorgabe der Alliierten auf maximal 30 000 Mann beschrankt die Polizei schlecht ausgerustet Schon 1918 hatten sich erste Heimatwehren gebildet vgl Karntner Abwehrkampf 1920 wurde in Tirol unter Fuhrung des Landesrats Richard Steidle CS und unter Mithilfe der bayerischen Organisation Escherich vgl Schwarze Reichswehr die erste Heimwehr gegrundet ihr folgten bald weitere in den anderen Bundeslandern Nachdem 1923 Mitglieder der monarchistischen Ostara einen Arbeiter erschossen hatten grundeten die Sozialdemokraten ihrerseits den Republikanischen Schutzbund Weitere paramilitarische Gruppen waren die aus fruheren Kriegsteilnehmern formierte Frontkampfervereinigung Deutsch Osterreichs die katholisch orientierten Ostmarkischen Sturmscharen die Christlichdeutschen Turner und der Vaterlandische Schutzbund der als Hakenkreuzler anfangs nicht ernst genommenen Nationalsozialisten der spater in der osterreichischen SA aufging Am 14 November 1903 war im bohmischen Aussig Usti nad Labem damals Teil des kaiserlichen Osterreich die Deutsche Arbeiterpartei gegrundet worden Die Partei war deutsch nationalistisch und antiklerikal aber anfangs noch nicht ausgepragt antisemitisch Sie verstand sich vor allem als Vertreterin der Deutschosterreicher im Volkstumskampf des Vielvolkerreiches 1 1909 stiess der Rechtsanwaltsanwarter Walter Riehl zur Partei der im Mai 1918 ihr Obmannstellvertreter und Geschaftsfuhrer wurde Wahrend ihres Reichsparteitages am 4 und 5 Mai 1918 wurde der Name in Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei DNSAP geandert Mit dem Zerfall der Monarchie spaltete sich die Partei in einen tschechoslowakischen Teil unter Fuhrung von Hans Knirsch und einen deutschosterreichischen unter Riehl Ab 1920 arbeitete die osterreichische DNSAP eng mit der aus der 1919 in Munchen gegrundeten Deutschen Arbeiterpartei DAP im Deutschen Reich hervorgegangenen Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP zusammen in der Adolf Hitler 1921 die Fuhrung ubernahm Die DNSAP zahlte 1923 etwa 23 000 Mitglieder und war nur eine Randerscheinung in der politischen Landschaft Osterreichs Nachdem Hitler Chef der deutschen Nationalsozialisten geworden war entzundeten sich innerhalb der DNSAP bald Auseinandersetzungen uber die Frage ob die Partei den im Wesentlichen demokratisch parlamentarischen Kurs fur den Riehl eintrat oder den revolutionar ausserparlamentarischen Kurs Hitlers steuern sollte Die Entscheidung fiel bei einem im August 1923 in Salzburg abgehaltenen Parteitag im Sinne Hitlers Riehl legte nun alle seine Funktionen zuruck und grundete den Deutschsozialen Verein der vollig bedeutungslos bleiben sollte 1924 aber seinen Ausschluss aus der DNSAP zur Folge hatte Die parteiinternen Auseinandersetzungen setzten sich allerdings auch unter Riehls Nachfolger dem Werkmeister Karl Schulz fort Da auch Schulz demokratischen Spielregeln verpflichtet und ein Gegner von Hitlers alleinigem Fuhrungsanspruch war kam es 1926 zu einer erneuten Spaltung der osterreichischen Nationalsozialisten Am 4 Mai 1926 grundete der Wiener Mittelschulprofessor Richard Suchenwirth in Wien den Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterverein der sich Hitlers Fuhrungsanspruch bedingungslos unterordnete und zur Unterscheidung von den anderen NS Gruppierungen den Zusatz Hitlerbewegung trug Ab August 1926 wurde diese Parteineugrundung als NSDAP Hitlerbewegung bezeichnet In Italien war Benito Mussolini 1922 Ministerprasident geworden Er errichtete in den folgenden Jahren eine faschistische Diktatur und wurde zu einem wichtigen Verbundeten der Christlichsozialen und zum Unterstutzer der Heimwehren Bei der Nationalratswahl im April 1927 erreichte die NSDAP im Wahlbundnis Volkischsozialer Block mit 26 991 Stimmen 0 74 und konnte damit kein Mandat erzielen im Weinviertel kandidierte sie alleine und erreichte 779 Stimmen 2 Starkste Kraft vor den Sozialdemokraten wurde die Einheitsliste der unter Fuhrung der Christlichsozialen auch die deutschnationale Grossdeutsche Volkspartei GVP und die nationalsozialistischen Riehl und Schulzgruppen angehorten In diesen Jahren gab es zahlreiche gewalttatige Zusammenstosse zwischen den verschiedenen bewaffneten Verbanden die immer wieder Todesopfer forderten vgl Schattendorfer Urteil Wiener Justizpalastbrand Die Nationalratswahl im November 1930 brachte eine relative Mehrheit fur die SDAP Die Christlichsoziale Partei fiel auf den zweiten Platz zuruck bildete aber in Koalition mit GVP und Landbund weiterhin die Regierung Die NSDAP verfehlte mit 3 6 den Einzug ins Parlament konnte aber in den folgenden Jahren zahlreiche Wahlerstimmen aus den verschiedenen deutschnationalen Gruppen und Parteien aufnehmen so dass ihre Mitgliederzahl auch infolge der Weltwirtschaftskrise ab 1930 stark anstieg Bei den am 24 April 1932 abgehaltenen Landtagswahlen in Niederosterreich Salzburg und Wien sowie den gleichzeitig veranstalteten Gemeinderatswahlen in der Steiermark und in Karnten erzielte sie deutliche Zugewinne Eine ihrer Parolen lautete 500 000 Arbeitslose 400 000 Juden Ausweg sehr einfach Wahlt nationalsozialistisch 3 Diktatur Burgerkrieg und Verbot der NSDAP Bearbeiten nbsp Engelbert Dollfuss September 1933 Die seit 1920 regierenden Christlichsozialen seit 1932 gefuhrt von Bundeskanzler Engelbert Dollfuss waren nun in ihrer Macht nicht nur durch die SDAP bedroht Bereits der fruhere Bundeskanzler und Pralat Ignaz Seipel hatte auf Basis der christlichen Soziallehre insbesondere der Enzyklika Rerum Novarum 1891 und der Enzyklika Quadragesimo anno 1931 die Errichtung eines Standestaates angestrebt Voraussetzung dafur war die Abschaffung des Parlamentarismus Eine Geschaftsordnungskrise im Nationalrat am 4 Marz 1933 nach Regierungslesart die Selbstausschaltung des Parlaments bot Dollfuss die willkommene Gelegenheit dazu Am 20 Mai 1933 wurde die Vaterlandische Front VF als uberparteiliche allerdings katholisch orientierte und klar antimarxistische politische Organisation aller vaterlandstreuen Osterreicher und Osterreicherinnen gegrundet Schon am 26 Mai folgte das Verbot der KPO Am 30 Mai wurde der Republikanische Schutzbund verboten und auch die Freidenker fielen der Verbotswelle zum Opfer Die NSDAP erreichte bei Gemeinderatswahlen zwar meist unter 25 der Stimmen sorgte aber durch jeweils mehr als 40 bei den Wahlen in Zwettl und Innsbruck fur Unruhe bei der regierenden VF Zudem fand auch eine Terrorwelle von NS Anhangern ihren Hohepunkt als in den ersten Wochen des Juni 1933 bei Anschlagen vier Menschen getotet und 48 verletzt wurden Im Deutschen Reich war Adolf Hitler am 30 Janner 1933 von Reichsprasident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt worden vgl Machtergreifung Die SDAP strich in der Folge das Ziel des Zusammenschlusses mit dem nunmehr nationalsozialistischen Deutschen Reich aus dem Parteiprogramm Nationalsozialisten die nach dem Verbot ihrer Partei in Osterreich nach Bayern geflohen waren grundeten dort die Osterreichische Legion Sie war in eigenen Lagern untergebracht und wurde militarisch ausgebildet Der Terror den NSDAP Anhanger in Osterreich ausubten wurde logistisch finanziell und materiell aus dem Nachbarland unterstutzt Im Rahmen umfassender Agitation gegen Osterreich verhangte die deutsche Regierung am 1 Juni 1933 nach der Ausweisung des bayerischen Justizministers Hans Frank aus Osterreich am 15 Mai wegen Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes die Tausend Mark Sperre Deutsche Staatsburger mussten nun vor Antritt einer Reise nach Osterreich eine Gebuhr von 1000 Reichsmark entrichten ein schwerer Schlag fur den Tourismus in Osterreich Die osterreichische NSDAP wurde am 19 Juni 1933 verboten Auslosendes Moment war ein Anschlag mit Handgranaten in Krems 4 Der NS Terror nahm in den folgenden Monaten ab jedoch waren bis Jahresende immer noch funf Tote und 52 Verletzte zu beklagen nbsp Das Bundesheer wahrend des Burgerkriegs in Wien Februar 1934 Am 12 Februar 1934 kam es in Linz zu einem folgenschweren Zwischenfall als Mitglieder der Heimwehr eingesetzt als Hilfspolizei in ein Parteiheim der SDAP eindringen wollten um dort nach Waffen des nun verbotenen Schutzbundes zu suchen Die bewaffnete Auseinandersetzung griff auf das ganze Land uber und weitete sich zum Burgerkrieg im Februar 1934 sozialdemokratische Lesart bzw zum Februaraufstand Regierungslesart aus Die Polizei und die sie unterstutzenden Heimwehrabteilungen unter Befehl des Heimwehrfuhrers und Innenministers Emil Fey konnten gemeinsam mit dem Bundesheer die Kampfe bis zum 14 Februar fur sich entscheiden Es folgten das sofortige Verbot der SDAP aller anderen sozialdemokratischen Organisationen und Gewerkschaften zahlreiche Verhaftungen die Wiedereinfuhrung der Todesstrafe und die Lahmlegung des Verfassungsgerichtshofs durch Nichtnachbesetzung freigewordener Richterstellen Nachdem die politische Opposition vollstandig ausgeschaltet war erfolgte die Umwandlung der Republik in den austrofaschistischen Standestaat Am 1 Mai 1934 verkundete Dollfuss die autoritare Maiverfassung NS Putschversuch und wachsende deutsche Einflussnahme Bearbeiten nbsp Aufmarsch der Vaterlandischen Front 1936 Ab Anfang 1934 erschutterte eine neuerliche Welle von Terroranschlagen der Nationalsozialisten das Land Ziele waren nun nicht mehr Einzelpersonen wie zuvor sondern vor allem Einrichtungen des Staates In der ersten Halfte des Jahres 1934 starben dabei 17 Menschen und 171 wurden verletzt Am 25 Juli versuchten die Nationalsozialisten unter Fuhrung der SS Standarte 89 einen Putsch siehe Juliputsch Rund 150 Angehorige dieser Standarte drangen in das Bundeskanzleramt in Wien ein wo Dollfuss durch Schusse so schwer verletzt wurde dass er einige Stunden spater starb Eine andere Gruppe besetzte das Gebaude der RAVAG des staatlichen Rundfunks und erzwang eine Durchsage der zufolge die Regierung Dollfuss zuruckgetreten und Anton Rintelen neuer Regierungschef sei Diese Falschmeldung war als Signal fur einen NS Aufstand in den Bundeslandern gedacht der aber nur teilweise erfolgte Der Putsch wurde schliesslich nach zum Teil ausserst blutigen Kampfen niedergeschlagen In der Steiermark und in Karnten dauerten die Kampfe bis zum 27 bzw 30 Juli 1934 an Von Bayern aus hatten Angehorige der Osterreichischen Legion versucht uber das Muhlviertel nach Linz vorzudringen waren aber an der Grenze bei Kollerschlag zuruckgeworfen worden Mehrere tausend Anhanger der NSDAP wurden verhaftet bis zu 4000 flohen uber die Grenze in das Deutsche Reich und nach Jugoslawien In Bayern schlossen sich viele der Osterreichischen Legion an bzw wurden ihr eingegliedert die zwar wenig spater offiziell aufgelost tatsachlich aber nur weiter nach Norden verlegt und in Hilfswerk Nord West umbenannt wurde 5 Das faschistische Italien Schutzmacht und enger Verbundeter des Regimes in Wien verlegte wahrend der Tage des Putschversuches Soldaten an die osterreichische Brenner Grenze um deutsche Truppen von einem moglichen Einmarsch in Osterreich abzuschrecken Die deutsche Regierung erklarte nichts mit dem Putschversuch zu tun zu haben Sie ging nun dazu uber das politische System in Osterreich mit Vertrauensleuten zu unterwandern Die illegale NSDAP wurde zwar weiterhin unterstutzt von zunehmender Bedeutung waren aber Sympathisanten die der Partei nicht angehorten Dazu zahlten neben anderen die grossdeutschen Exponenten Franz Langoth der Vizeburgermeister von Innsbruck Walter Pembaur Anton Reinthaller wie auch Edmund Glaise Horstenau Taras Borodajkewycz und Arthur Seyss Inquart nbsp Kurt Schuschnigg wahrscheinlich Oktober 1936 Italien begann am 3 Oktober 1935 mit der Eroberung Abessiniens Abessinienkrieg International war Mussolini danach weitgehend isoliert und naherte sich Hitler an Fur die regierende Vaterlandische Front bedeutete das den Verlust einer wichtigen Schutzmacht Bundeskanzler Kurt Schuschnigg Nachfolger des ermordeten Engelbert Dollfuss musste nun nach Wegen suchen das Verhaltnis zum Deutschen Reich zu verbessern Wie sein Vorganger wollte auch er die Unabhangigkeit Osterreichs bewahren Das Land war fur ihn der zweite und auf Grund des katholischen Fundaments bessere deutsche Staat 6 Am 11 Juli 1936 schloss Schuschnigg mit der deutschen Regierung das so genannte Juliabkommen Inhaftierte Nationalsozialisten wurden amnestiert die NSDAP blieb verboten und NS Zeitungen wurden wieder zugelassen Weiters verpflichtete Schuschnigg sich zwei Vertrauensleute der Nationalsozialisten in die Regierung aufzunehmen Edmund Glaise Horstenau wurde Bundesminister fur nationale Angelegenheiten und Guido Schmidt Staatssekretar im Aussenministerium Arthur Seyss Inquart wurde in den Staatsrat ein Beratungsgremium der Regierung aufgenommen Im Gegenzug hob das Deutsche Reich die Tausend Mark Sperre auf Die Unterwanderung des austrofaschistischen Standestaates durch die Nationalsozialisten wurde 1937 weiter erleichtert indem ihnen die Aufnahme in die Vaterlandische Front ermoglicht wurde In ganz Osterreich wurden Volkspolitische Referate eingerichtet die zum Teil unter Leitung von Nationalsozialisten stehend als legale Tarnung fur deren Reorganisation dienten 7 Ab 1937 wurde deutlich dass die Annexion Osterreichs aus deutscher Sicht nur noch eine Frage der Zeit war 8 Schon auf den ersten Seiten seines Buches Mein Kampf 1924 25 hatte der geburtige Osterreicher Hitler seine Forderung Deutschosterreich muss wieder zuruck zum grossen deutschen Mutterlande festgehalten Die Niederwerfung Osterreichs und der Tschechei wie die Tschechoslowakei damals im gesamten Sprachraum genannt wurde war auch Teil seiner strategischen Planungen wie sie in der Hossbach Niederschrift vom 5 November 1937 festgehalten wurden Hermann Goring nach Hitler der zweite Mann im nationalsozialistischen Staat hatte schon mehrfach diesbezugliche Aussagen getatigt An einer Wand in seinem Jagdschloss Carinhall hing bereits eine Karte Grossdeutschlands auf der zwischen Osterreich und Deutschland keine Grenze mehr eingezeichnet war Fur Goring im Deutschen Reich auch fur die Wirtschaftspolitik zustandig hatte Osterreich sehr attraktive Ressourcen Die deutsche Rustungspolitik hatte die Gold und Devisenreserven nahezu erschopft In den Tresoren der Oesterreichischen Nationalbank hingegen lagerten noch umfangreiche Bestande Zudem verfugte Osterreich uber wichtige Rohstoffe wie Eisenerz und Erdol und uber mehr als 500 000 Arbeitslose darunter viele Facharbeiter die fur die Rustungsindustrie einsetzbar waren nbsp Franz von Papen deutscher Botschafter in Wien ab 1936Franz von Papen der deutsche Botschafter in Wien arrangierte am 12 Februar 1938 ein Treffen zwischen Hitler und Schuschnigg auf dem Obersalzberg im bayerischen Berchtesgaden Der deutsche Reichskanzler drohte offen mit dem Einmarsch in Osterreich und zwang Schuschnigg zur Annahme einer Reihe von Massnahmen zur Begunstigung der osterreichischen Nationalsozialisten Das Berchtesgadener Abkommen garantierte der seit 1933 verbotenen NSDAP die freie politische Betatigung und verhalf Arthur Seyss Inquart am 16 Februar 1938 zum Amt des Innenministers Auch wurde der langjahrige oberste Soldat Osterreichs der Chef des Generalstabes Feldmarschall Leutnant Alfred Jansa pensioniert dessen Gegnerschaft zum Nationalsozialismus evident war und der ein Verfechter einer militarischen Konfrontation im Falle des Einmarsches der Wehrmacht war Jansa Plan Ende des Standestaates Bearbeiten Trotz immer starkerer Einflussnahme des Deutschen Reiches auf die osterreichische Innen und Wirtschaftspolitik wollte Schuschnigg Osterreich immer noch als eigenen Staat erhalten Ohne dies mit Hitler abgesprochen oder ihn informiert zu haben gab er am 9 Marz 1938 vier Wochen nach dem Treffen am Berghof bekannt am folgenden Sonntag dem 13 Marz 1938 eine Volksbefragung uber die Unabhangigkeit Osterreichs abhalten zu wollen Hitler beantwortete das mit der Mobilmachung der fur den Einmarsch vorgesehenen 8 Armee Edmund Glaise Horstenau der zu diesem Zeitpunkt in Berlin war uberbrachte von dort das Ultimatum Hitlers das von Goring auch in Telefonaten mit Schuschnigg bekraftigt wurde Die deutsche Regierung forderte die Verschiebung bzw Absage der Volksbefragung Am Nachmittag des 11 Marz willigte Schuschnigg ein Nun forderte Hitler auch seinen Rucktritt der noch am selben Abend erfolgte Eingliederung in das Deutsche Reich Bearbeiten nbsp Arthur Seyss Inquart und Adolf Hitler 1938 Der Anschluss Bearbeiten Hauptartikel Anschluss Osterreichs Machtubergang Bearbeiten Nach dem Rucktritt von Bundeskanzler Kurt Schuschnigg beauftragte Bundesprasident Wilhelm Miklas nach ergebnisloser Rundfrage bei christlichsozialen Politikern noch am selben Abend wie von deutscher Seite gefordert Arthur Seyss Inquart mit der Bildung einer neuen Regierung Vom 11 bis 13 Marz 1938 war er nun Regierungschef Osterreichs und hatte den Anschluss zu vollziehen obwohl er damit das von ihm soeben angetretene Amt des Bundeskanzlers obsolet machte Ihm ware die Gleichschaltung Osterreichs mit Hitler als Oberhaupt beider Staaten lieber gewesen Schon im Laufe des 11 Marz ubernahmen osterreichische Nationalsozialisten z B in Graz die Macht wo immer Sicherheitsorgane bereits zu schwanken begannen wem sie im Interesse ihrer kommenden Laufbahn ihre Loyalitat widmen sollten Die Exponenten des Standestaates raumten ohne Widerstand das Feld Nach Meinung vieler osterreichischer NS Aktivisten bedurfte es zu ihrer Machtubernahme keines Truppeneinmarsches aus Deutschland Schon am Abend des 11 Marz beginnend 9 wurden in den darauf folgenden Wochen insbesondere in Wien von SA und SS rund 72 000 Menschen verhaftet darunter Politiker der Ersten Republik Intellektuelle Funktionare des Standestaates und vor allem Juden Die meisten wurden von den Nationalsozialisten als Prominententransport bezeichnet in das KZ Dachau deportiert Judische Vereine wurden aufgelost Eintreffen Hitlers und der deutschen Wehrmacht Bearbeiten nbsp Zivilisten begrussen die einmarschierende Wehrmacht 13 Marz 1938 Am Morgen des 12 Marz uberschritten deutsche Truppen und Polizisten insgesamt etwa 65 000 Mann mit teils schwerer Bewaffnung die osterreichischen Grenzen vgl Unternehmen Otto und wurden von der Bevolkerung vielfach mit Jubel empfangen In Wien traf am Flughafen Aspern der Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler in Begleitung von SS und Polizeibeamten ein um die Ubernahme der osterreichischen Polizei durchzufuhren Wo noch nicht geschehen besetzten nun osterreichische Anhanger der NSDAP und Mitglieder von SS und SA offentliche Gebaude und Amter Am Abend des 12 Marz trafen Hitler und Seyss Inquart in Linz zusammen Vom Jubel vieler Osterreicher beflugelt entschied Hitler dort die Wiedervereinigung ohne die fruher geplanten Ubergangsfristen durchzufuhren Vom Balkon des Linzer Rathauses aus verkundete er die Schaffung des Grossdeutschen Reiches Am folgenden Tag dem 13 Marz 1938 beschloss die Regierung Seyss Inquart in ihrer zweiten Sitzung das Gesetz uber die Wiedervereinigung Osterreichs mit dem Deutschen Reich Als Seyss Inquart dem im selben Gebaude dem heutigen Bundeskanzleramt amtierenden Miklas das Anschlussgesetz zur Unterschrift vorlegte trat Miklas zuruck und uberliess es Seyss Inquart das Gesetz als interimistisches Staatsoberhaupt zu unterzeichnen Von 15 Marz 1938 bis 30 April 1939 war Seyss Inquart in der Folge als Reichsstatthalter im Rang eines SS Obergruppenfuhrers Leiter der Osterreichischen Landesregierung Er hatte die Aufgabe die osterreichischen Bundesbehorden aufzulosen und die Eingliederung der Verwaltung in jene des Deutschen Reiches durchzufuhren Heldenplatz und Volksabstimmung Bearbeiten nbsp Rede Hitlers in Wien am 15 Marz 1938Am 15 Marz traf Hitler der die beiden vorhergehenden Tage in seinem Geburtsort Braunau am Inn verbracht hatte in Wien ein und hielt auf dem Heldenplatz unter dem Jubel zehntausender Menschen seine Rede in der er die grosste Vollzugsmeldung seines Lebens abgab Als Fuhrer und Kanzler der deutschen Nation und des Reiches melde ich vor der deutschen Geschichte nunmehr den Eintritt meiner Heimat in das Deutsche Reich Der Oberosterreicher Ernst Kaltenbrunner im Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher 1946 zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde zum SS Brigadefuhrer befordert und Fuhrer des SS Oberabschnittes Osterreich nbsp Stimmzettel zur Abstimmung am 10 April 1938Fur den 10 April wurde eine Volksabstimmung uber den bereits vollzogenen Anschluss angesetzt In den Wochen nach dem 12 Marz wurde ganz Osterreich mit einer in diesem Ausmass bis dahin unbekannten Propaganda uberzogen Hitler selbst Joseph Goebbels Hermann Goring Rudolf Hess und andere fuhrende Vertreter des nationalsozialistischen Regimes traten bei penibel inszenierten Veranstaltungen auf und hielten Reden Auch die gleichgeschaltete Presse und der Rundfunk RAVAG hatten kein anderes Thema als das Ja zur Wiedervereinigung Osterreichs mit dem Deutschen Reich Prominente Osterreicher wie Kardinal Theodor Innitzer der eine Erklarung der Bischofe dazu mit Heil Hitler unterzeichnete und Politiker darunter der Sozialdemokrat Karl Renner warben fur die Zustimmung Nach amtlichen stark in Zweifel zu ziehenden Angaben stimmten in Osterreich 99 73 und im Deutschen Reich dem Altreich 99 08 fur den Anschluss Von der Abstimmung ausgeschlossen waren 8 der eigentlich Wahl bzw Stimmberechtigten etwa 200 000 Juden rund 177 000 Mischlinge und die bereits zuvor aus politischen oder rassischen Grunden Verhafteten Die so genannte Volksabstimmung wurde daher von aussenstehenden Beobachtern als NS Propagandainstrument eingestuft keinesfalls als faire Willensausserung des osterreichischen Volkes Spontane Judenverfolgung Bearbeiten nbsp Uniformierte und Zivilisten sehen zu wie judische Osterreicher gezwungen werden Gehsteige zu reinigen Wien Marz April 1938 Vielerorts wurden in diesen Wochen judische Osterreicher Opfer von Ubergriffen und Demutigungen Viele wurden ihrer Geschafte und Wohnungen beraubt derer sich dann jene bemachtigten die die Eigentumer zuvor mit Hilfe von SA und fanatischen Privatpersonen vertrieben hatten Juden wurden gezwungen ihre besten Kleider anzuziehen und dann auf Handen und Knien in so genannten Reibpartien mit Bursten den Gehsteig von Pro Schuschnigg Parolen zu reinigen Der Schriftsteller Carl Zuckmayer beschrieb diese Tage des Anschlusspogroms in seiner Autobiografie 1966 als Alptraumgemalde des Hieronymus Bosch Die Luft war von einem unablassig gellenden wusten hysterischen Gekreische erfullt aus Manner und Weiberkehlen das tage und nachtelang weiterschrillte Und alle Menschen verloren ihr Gesicht glichen verzerrten Fratzen die einen in Angst die andren in Luge die andren in wildem hasserfulltem Triumph Ich erlebte die ersten Tage der Naziherrschaft in Berlin Nichts davon war mit diesen Tagen in Wien zu vergleichen Was hier entfesselt wurde war der Aufstand des Neids der Missgunst der Verbitterung der blinden boswilligen Rachsucht und alle anderen Stimmen waren zum Schweigen verurteilt 10 Der plotzliche Ausbruch von zugelloser Gewalt auf den Wiener Strassen hing aber laut Martin Haidinger und Gunther Steinbach nicht damit zusammen dass es unter Osterreichern oder Wienern einen radikaleren Antisemitismus gab als unter Deutschen Im austrofaschistischen Standestaat zwischen 1934 und 1938 war einerseits die NSDAP verboten und die Lagerhaft vieler NS Funktionare schuf spezielle Mentalitaten unter den osterreichischen Nazis Zudem konnten sich in der Verbotszeit Personen mit Verbindungen in die Unterwelt besonders gut entwickeln Aktivitaten in der Illegalitat sind schliesslich nicht jedermanns Sache Die plotzliche Eruption der Gewalt hing auch mit der ubersturzten Entwicklung wahrend des Anschlusses zusammen Die osterreichischen Nationalsozialisten wussten am Freitag dem 11 Marz 1938 noch nicht dass sie am Sonntag im Besitz der absoluten Macht sein wurden 11 Verwaltung Bearbeiten nbsp Das Deutsche Reich 1939Am 18 Marz wurde Albert Hoffmann als sogenannter Stiko installiert dessen Aufgabe es war die ideologische Gleichschaltung der Vereine Organisationen und Verbande durchzufuhren Dazu gehorten auch die verschiedenen Kammern Dazu wurde deren Vermogen festgestellt das die Grundlage fur die Aufbauumlage und der Gebuhr zur Deckung der Kosten der Dienststelle darstellte 12 Josef Burckel zuvor bereits Reichskommissar fur die Ruckgliederung des Saargebiets wurde am 23 April 1938 Reichskommissar fur die Wiedervereinigung Osterreichs mit dem Deutschen Reich Er war als kommissarischer Leiter der NSDAP auch mit der Reorganisation der Partei in Osterreich beauftragt und als Reichskommissar fur die Massendeportationen von osterreichischen Juden verantwortlich Mit Inkrafttreten des Ostmarkgesetzes am 1 Mai 1939 wurde die osterreichische Landesregierung aufgelost womit auch die Befugnisse von Reichsstatthalter Seyss Inquart auf Reichskommissar Burckel ubergingen Die bisherigen Landeshauptleute wurden Reichsstatthalter die Lander Reichsgaue und die Gebietsanderungen definiert Die Umsetzung der Bestimmungen des Ostmarkgesetzes also die Auflosung aller verbliebenen osterreichischen Verwaltungsstrukturen und deren Integration in die des Deutschen Reiches war am 31 Marz 1940 beendet Burckels Aufgaben als Reichskommissar fur die Wiedervereinigung waren damit abgeschlossen und ihm folgte von 1940 bis zum Kriegsende 1945 Baldur von Schirach als Reichsstatthalter und Gauleiter von Wien Militar Bearbeiten nbsp Vereidigung von Rekruten auf dem Wiener Heldenplatz Dezember 1938 Das Bundesheer leistete auf Befehl der Regierung keinen Widerstand als deutsche Truppen in Osterreich einmarschierten Die Eingliederung des Bundesheeres in die Wehrmacht wurde bis zum 29 Marz vollzogen der uberwiegende Teil der Militarangehorigen Offiziere wie auch Soldaten wurde bis zum Herbst 1938 in die Wehrmacht ubernommen siehe auch NS Ranggefuge Offiziere die den Eid auf Hitler nicht ablegen wollten wurden zwangspensioniert Osterreich wurde in der Folge in die beiden Wehrkreise XVII nordliches Osterreich sudliche Tschechoslowakei mit Hauptquartier in Wien und XVIII sudliches Osterreich nordliches Slowenien mit Hauptquartier in Salzburg aufgeteilt Das osterreichische Heer wurde der Heeresgruppe 5 eingegliedert und der 2 jahrige Militardienst eingefuhrt Dem relativ geringen zahlenmassigen Gewicht des vormaligen Osterreich innerhalb des sog Grossdeutschen Reiches entsprach dass in nur wenigen Formationen so vermutlich der Mehrzahl der Gebirgs Divisionen die Soldaten aus der Ostmark eine signifikante Mehrheit stellten Viele Osterreicher wurden im Verlauf des Krieges auch in Verbande der Wehrmacht des Altreichs eingezogen oder versetzt In Luftwaffe und Marine waren sie hingegen deutlich unterreprasentiert Nur nach der Eroberung Norwegens Unternehmen Weserubung insbesondere der Stadt Narvik mit der das Deutsche Reich sich den Zugriff auf die Erzvorkommen um Kiruna sicherte wurde die Rolle der ostmarkischen Gebirgsjagereinheiten allerdings gefuhrt vom bayerischen General Eduard Dietl propagandistisch genutzt 13 Polizei Bearbeiten Die Polizei wurde dem Reichsfuhrer SS und Chef der deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern Heinrich Himmler unterstellt und ihr Organisationsschema angepasst Ernst Kaltenbrunner als Fuhrer der osterreichischen SS wurde mit der Bearbeitung aller Polizeiagenden beauftragt und bildete zwei Abteilungen mit je einem Inspekteur an der Spitze Einerseits die uniformierte Ordnungspolizei Schutzpolizei Gendarmerie und Gemeindevollzugspolizei und andererseits die Sicherheitspolizei Geheime Staatspolizei und Kriminalpolizei Nach Bildung der neuen Reichsgaue ubernahmen Hohere SS und Polizeifuhrer in den beiden ostmarkischen Wehrkreisen XVII Wien und XVIII Salzburg die Funktionen von Kaltenbrunner Die Leitstelle Wien der Geheimen Staatspolizei Gestapo wurde bereits am 15 Marz 1938 von Sipo und SD Chef Reinhard Heydrich im Auftrag Himmlers etabliert Mit 900 Beamten war sie die grosste Gestapoeinheit in Osterreich gesamt 2000 Beamte und nach dem Geheimen Staatspolizeiamt in Berlin war sie auch die grosste Gestapoeinheit im Deutschen Reich 14 Lander als Reichsgaue BearbeitenGliederung der Ostmark Bearbeiten Hitler liess den von ihm ungeliebten Namen Osterreich anfangs durch Ostmark ersetzen eine seit dem 19 Jahrhundert verbreitete Ubersetzung fur marcha orientalis die mittelalterliche Kernregion des spateren Osterreich vgl Ostarrichi Ab 1942 lautete der Name so es als notwendig erachtet wurde die Territorien des fruheren Osterreich uberhaupt noch mit einem zusammenfassenden Namen zu belegen Donau und Alpenreichsgaue Damit sollte jeder Hinweis auf die historische Eigenstandigkeit des Landes getilgt werden auf welche die Bezeichnung Ostmark noch hingedeutet hatte und folgerichtig wurde ab Juli 1942 eine abweichende Bezeichnung mit strenger Strafe unter Umstanden Einweisung in ein KZ geahndet Josef Burckel plante bei Antritt seines Amtes als Reichskommissar fur die Wiedervereinigung Osterreichs mit dem Deutschen Reich das Staatsgebiet an Stelle der neun Bundeslander in vier Gauen neu zu ordnen Das Vorhaben scheiterte nicht zuletzt an Einwanden der regionalen NS Funktionare die befurchteten dass ein solcher Schritt bei der traditionsverbundenen Bevolkerung auf kein Verstandnis stossen und die Autoritat des Regimes beschadigen wurde nbsp Die Gaue der NSDAP neben den ReichsgauenDas Staatsgebiet die bisherigen Bundeslander wurde mit dem Ostmarkgesetz 1939 in Reichsgaue aufgeteilt die der Einteilung der Gaue der NSDAP vom 31 Mai 1938 entsprachen Karnten Niederdonau zuvor Niederosterreich Oberdonau zuvor Oberosterreich Salzburg Steiermark und Wien Vorarlberg wurde obwohl Vorarlberger NS Funktionare einen Zusammenschluss mit Schwaben bevorzugt hatten mit Tirol zum Gau Tirol Vorarlberg zusammengefasst Das nordliche Burgenland wurde dem Reichsgau Niederdonau eingegliedert der sudliche Teil der Steiermark Tirol musste den Bezirk Lienz Osttirol als Kreis Lienz an Karnten abtreten Dies war auch ein Signal an Mussolini dass von Seiten Hitlers keine Anspruche auf Sudtirol gestellt wurden Weiters wurden auch einzelne Regionen neu zugeteilt So wurde der steirische Teil des Salzkammerguts Ausseerland mit dem oberosterreichischen wiedervereinigt und dem Gau Oberdonau zugeschlagen das Kleine Walsertal wurde Schwaben und die Gemeinde Jungholz Oberbayern eingegliedert Mit der Unterzeichnung des Munchner Abkommens am 30 September 1938 wurden die deutsch besiedelten Gebiete die seit 1918 zur Tschechoslowakei gehorten dem Deutschen Reich angeschlossen Zunachst waren sie als Auftragsverwaltung einem eigenen Gauleiter unterstellt Mit dem Gesetz zur Gliederung der sudetendeutschen Gebiete vom 25 Marz 1939 wurde Sudmahren Znaim und Nikolsburg dem Gau Niederdonau und das Gebiet um Krumau dem Gau Oberdonau zugeteilt Im Zuge des Balkankrieges und der Besetzung Jugoslawiens wurden 1941 Teile Sloweniens dem Deutschen Reich als provisorische Verwaltungsgebiete eingegliedert Als CdZ Gebiete wurden die besetzten Gebiete Karntens und der Krain an den Gau Karnten und die Untersteiermark an den Gau Steiermark angeschlossen Organisation Bearbeiten nbsp Kreisleitung der NSDAP in der Stadt Salzburg Marz 1938Die Verwaltungsstruktur war eng mit der Organisation der NSDAP verwoben Den sieben Reichsgauen standen jeweils Reichsstatthalter vor die dem Innenminister in Berlin unterstanden und zugleich NSDAP Gauleiter waren die der zentralen NSDAP Fuhrung in Munchen unterstanden Die Reichsgaue waren fur die Partei in ganz Grossdeutschland in Kreise diese wiederum in Ortsgruppen Zellen und auf unterster Ebene in Blocks unterteilt die Blockwarte trugen wesentlich zur Uberwachung der gesamten Bevolkerung bei Am 1 Oktober 1938 wurde in den Gebieten des ehemaligen Osterreich die deutsche Gemeindeordnung eingefuhrt die die Durchsetzung des Fuhrerprinzips auf Gemeindeebene vorsah Die Gemeinden waren zuvor schon im Standestaat seit 1934 undemokratisch organisiert Anders als im Altreich wurden Staats und Parteifunktionen in der Ostmark immer in Personalunion bekleidet Preussen Bayern und Sachsen wurden beispielsweise von politisch bedeutungslosen NSDAP Ministerprasidenten und nicht von Reichsstatthaltern verwaltet eine Reminiszenz an die lange Eigenstaatlichkeit dieser Lander und waren viel zu gross um fur die Partei jeweils nur einen Reichsgau zu bilden Die aufgelosten osterreichischen Lander waren hingegen grossenmassig mit deutschen Reichsgauen vergleichbar daher war hier der Reichsstatthalter immer auch Gauleiter und wurde auch dann so bezeichnet wenn er nicht fur die NSDAP sondern fur den Staat agierte Aufteilung des Burgenlandes Bearbeiten nbsp Die Synagoge von Frauenkirchen 1935 nach der Vertreibung der Juden wurde sie 1939 abgerissen Beim Anschluss ubernahm der burgenlandische Nationalsozialist Tobias Portschy die Funktion des Landeshauptmannes Er agitierte publizistisch gegen Fremdrassige vor allem Zigeuner auf burgenlandischem Gebiet wurde das Zigeuner Anhaltelager Lackenbach eingerichtet Die direkte Beteiligung an konkreten Verfolgungsmassnahmen konnte Portschy nach 1945 nicht nachgewiesen werden nbsp Das 1938 39 errichtete Anschlussdenkmal in OberschutzenWie in Berlin geplant wurde das Burgenland durch Reichsgesetz per 15 Oktober 1938 als eigenstandige Verwaltungseinheit aufgelost Die Stadte Eisenstadt und Rust und die Bezirke Eisenstadt Mattersburg Neusiedl am See und Oberpullendorf gelangten an Niederosterreich ab 1939 als Reichsgau Niederdonau bezeichnet Die Bezirke Oberwart Jennersdorf und Gussing kamen zur Steiermark wo Portschy dann als stellvertretender Gauleiter amtierte Auf dem Gebiet des Burgenlandes wurden in den letzten Kriegsmonaten Versuche unternommen gegen die aus Ungarn heranruckende Rote Armee den Sudostwall zu errichten Dazu wurden von den lokalen NS Machthabern unter morderischen Bedingungen vor allem Zwangsarbeiter und judische KZ Haftlinge herangezogen Im Marz 1945 wurde das Massaker von Rechnitz verubt bei dem lokale NS Funktionare nach einem Gelage bei Margit von Batthyany auf Schloss Rechnitz ausruckten und wenige Stunden vor dem Eintreffen der sowjetischen Truppen 180 Personen ermordeten Gross Wien Bearbeiten nbsp dunkel Wien bis 1938hell Erweiterungen zu Gross Wien ab 1938mittel bis heute bei Wien verblieben Hauptartikel Gross Wien Erster Gauleiter und Reichsstatthalter Wiens wurde der Karntner Odilo Globocnik Dieser wurde 1939 als SS und Polizeifuhrer nach Polen versetzt siehe Aktion Reinhardt ihm folgte Josef Burckel den seinerseits 1940 Baldur von Schirach abloste Schirach hatte diese Positionen bis zum Kriegsende 1945 inne Mit Parteiverfugung vom 1 Juni 1938 wurde die Stadt Wien in vorerst neun spater zehn Kreise aufgeteilt Es wurden 436 Ortsgruppen eingerichtet die insgesamt 2 470 Zellen und 14 254 Blocks umfassten Die auf unterster Ebene der NS Hierarchie den Blockwarten unterstellten Blockhelfer waren im Durchschnitt fur etwa 30 bis 40 Einwohner zustandig Per 15 Oktober 1938 wurden durch Reichsgesetz 97 Umlandgemeinden in den nunmehrigen Reichsgau Wien integriert und so auf Kosten Niederosterreichs die Bezirke XXII Gross Enzersdorf XXIII Schwechat XXIV Modling XXV Liesing und XXVI Klosterneuburg geschaffen Dadurch wurde Gross Wien mit 1 224 km zur flachenmassig grossten Stadt des Deutschen Reiches nbsp Gedenkstatte fur die Opfer der Gestapo am fruheren Standort des Hotel Metropol Reinhard Heydrich Chef des Sicherheitsdienstes hatte schon kurz nach dem Anschluss das Hotel Metropol am Franz Josefs Kai beschlagnahmt und als Hauptquartier der Gestapo eingerichtet Mit etwa 900 von Offizieren aus dem Altreich gefuhrten Mitarbeitern hatte die Gestapodienststelle Wien etwa so viele Mitarbeiter wie das Gestapohauptquartier Prag diese beiden Dienststellen waren die grossten im Reich offenbar schatzte die deutsche Fuhrung die Bevolkerung der Donaugaue nicht nur loyal und parteikonform ein Die Judenfrage wurde in Wien zum Erstaunen vieler Deutscher die das Thema nuchterner sahen vom Moment der NS Machtubernahme an aktionistisch bearbeitet um judische Wiener zu demutigen oft in spontanen Handlungen der Nachbarn der Anrainer oder eines Mobs der sich schnell zusammenrottete In der zweiten Phase folgten systematische Beraubung Vertreibung und Ermordung siehe Geschichte Wiens Geschichte der Juden in Osterreich verbunden mit der Tatigkeit Adolf Eichmanns in Wien Von uber 200 000 judischen Wienern im Jahr 1938 waren im April 1945 nur wenige Dutzend lebend in Wien auffindbar Wien wurde in den letzten Kriegsmonaten intensiv bombardiert und schliesslich in der Schlacht von Wien von der Roten Armee Mitte April 1945 befreit Theodor Korner wurde Wiens erster Nachkriegsburgermeister Unter den Bauwerken und Einrichtungen die 1938 1945 errichtet wurden sind die sechs von 1942 bis kurz vor dem Kriegsende gebauten Flakturme der Olhafen Lobau und der Getreidehafen Albern die sichtbarsten Zeugnisse jener Jahre Interessant dabei ist dass von keinem der sechs Flakturme ein feindliches Flugzeug abgeschossen wurde 15 Karnten Bearbeiten In Karnten war die Machtubernahme auf allen Verwaltungsebenen inklusive aller Gemeinden bereits am 12 Marz 1938 vollzogen Die Parteiorganisation war in Karnten anfangs sehr stark mit 6 5 der Bevolkerung Osterreichs stellte Karnten 7 2 1942 6 53 der NSDAP Mitglieder Dem Gau Karnten wurde im Oktober 1938 Osttirol angegliedert 1941 auch das Miesstal und die Oberkrain Nach der Eroberung Jugoslawiens 1941 gab es Plane die Karntner Slowenen rund 20 000 bis 50 000 Menschen in den Raum Lublin umzusiedeln Kriegsbedingt und aufgrund von Protesten und der steigenden Partisanentatigkeit wurden diese Plane nur ansatzweise ausgefuhrt So wurden im April 1942 1075 Karntner Slowenen von ihren Hofen vertrieben und ins Altreich deportiert wahrend ihre Sohne eingeruckt waren d h in der Wehrmacht dienten Die Hofe sollten ins Reich ruckgesiedelte Volksdeutsche ubernehmen Die antislowenische Politik fuhrte zu einem verstarkten Zulauf zur Partisanenbewegung Im April 1941 wurde die Befreiungsfront Osvobodilna Fronta OF gegrundet ihre Mitglieder stammten zumeist aus Sudkarnten und hatten in diesem dunn besiedelten sehr gebirgigen Landesteil den Vorteil grosser Ortskenntnis und geheimer Unterstutzung durch die dort Wohnenden Die Partisanenbekampfung band viele Soldaten 1944 45 waren rund 15 000 Mann in Sudkarnten stationiert Bis Kriegsende fielen etwa 500 Partisanen im Kampf Dies war in Osterreich der einzige kontinuierliche organisierte und bewaffnete Widerstand gegen die NS Diktatur und somit ein wichtiger Beitrag Osterreichs zu seiner Befreiung wie er 1943 in der Moskauer Deklaration der Alliierten verlangt wurde Weitere 2400 Karntner fielen der NS Verfolgung zum Opfer Behinderte Juden Widerstandskampfer Sinti und Roma Das KZ Loibl und das KZ Nebenlager Klagenfurt Lendorf gehorten zu den zahlreichen Aussenlagern des KZ Mauthausen 62 000 Kriegsgefangene und Zivilisten mussten in Karnten Zwangsarbeit verrichten Besonders Klagenfurt und der Verkehrsknotenpunkt Villach waren ab 1944 Ziele alliierter Luftangriffe Villach war nach Wiener Neustadt die am starksten zerstorte Stadt Osterreichs Alliierte Truppen erreichten Karnten erst nach dem Waffenstillstand so dass Karnten von schweren Gefechten verschont blieb Am 7 Mai 1945 ubernahmen Vertreter der demokratischen Parteien friedlich die Verwaltung von den NS Machthabern Gauleiter Friedrich Rainer und Gauhauptmann Meinrad Natmessnig Am 8 Mai trafen britische Truppen in Klagenfurt ein wenige Stunden spater auch jugoslawische die den Anschluss von Karntner Gebieten an Jugoslawien durchsetzen wollten Auf Druck der britischen und sowjetischen Verantwortlichen mussten sie sich noch im Mai aus Karnten zuruckziehen wobei es zu Verschleppungen und Totungen etlicher Karntner durch jugoslawische Truppen kam 16 Siehe auch Geschichte Karntens zur Zeit des Nationalsozialismus Niederosterreich Niederdonau Bearbeiten Gauleiter war Hugo Jury Der Verwaltungssitz verblieb in Wien Krems wurde zur Gauhauptstadt erhoben Wahrend die Wien umgebenden Gemeinden dem Reichsgau Wien eingegliedert wurden kam der nordliche Teil des Burgenlandes Stadte Eisenstadt und Rust Bezirke Eisenstadt Mattersburg Neusiedl am See und Oberpullendorf im Oktober 1938 zum Reichsgau Niederdonau Auf Grund des Munchner Abkommens kamen im Oktober 1938 auch die sudmahrischen deutsch besiedelten Gebiete mit den Stadten Znaim und Nikolsburg zum Gau Niederdonau sodass dieser insgesamt keine Einbussen erlebte Ostlich der Stadt Schwechat 1938 1954 Teil Wiens wurde ein Flugfeld der Luftwaffe angelegt aus dem sich der Flughafen Wien entwickelt hat Um die Gemeinde Dollersheim im Waldviertel den Geburtsort von Hitlers Grossvater und 40 Nachbargemeinden wurde ab 1941 ein Heeresgutsbezirk der grosste Truppenubungsplatz im Deutschen Reich angelegt Die Bevolkerung wurde vertrieben und umgesiedelt heute Truppenubungsplatz Allentsteig Im Verlauf des Krieges diente das Gebiet als Sammelstelle fur Kampfverbande die an die ostlichen Fronten verlegt wurden und es wurden ein Sammellager fur Beutegut und ein Kriegsgefangenenlager angelegt Entlang der Thermenlinie wurden auf Grund der strategisch gunstigen Lage in den letzten Kriegsjahren kriegswichtige Schwerindustrie Flugzeugbau u a angesiedelt und Lager fur Zwangsarbeiter eingerichtet In der Schlussphase des Krieges war die Wiener Operation 1945 die letzte Schlacht des Krieges in Niederosterreich Siehe auch 1938 1945 im Artikel Geschichte Niederosterreichs Oberosterreich Oberdonau Bearbeiten nbsp Die Nibelungenbrucke in Linz der Patenstadt des Fuhrers Am 14 Marz 1938 ubernahm August Eigruber zuvor Gauleiter Oberosterreichs der verbotenen NSDAP das Amt des Landeshauptmanns Am 12 April 1940 wurde er als Reichsstatthalter des Reichsgaues Oberdonau vereidigt Erster stellvertretender Gauleiter war ab 18 Marz 1938 Rudolf Lengauer aus Schwanenstadt Ihm folgte schon am 23 Mai Hans Eisenkolb der am 7 Mai 1940 von Christian Opdenhoff abgelost wurde Im Rahmen der Dachauer Prozesse wurde Eigruber nach Kriegsende wegen seiner Verantwortung fur die Verbrechen im KZ Mauthausen zum Tode verurteilt und am 28 Mai 1947 hingerichtet Linzer Polizeidirektor wurde nach der Ermordung von Viktor Bentz am 15 Marz 1938 der SS Untersturmfuhrer Josef Plakolm 17 Mit der Neugliederung Oberdonaus in zwei Stadtkreise Linz Steyr und 13 Verwaltungsbezirke am 1 November 1938 wurden die Bezirke Eferding und Urfahr Umgebung aufgelost und Ebelsberg und St Magdalena der Hauptstadt eingemeindet Die Gemeinden Lichtenegg und Pernau wurden Teile der Stadt Wels Die sudbohmischen deutsch besiedelten Gebiete kamen im Oktober 1938 auf Grund des Munchner Abkommens zum Deutschen Reich und wurden dem Gau Oberdonau angeschlossen nbsp KZ Mauthausen Lagereingang 1942 Das fur sehr viele Insassen todliche KZ Mauthausen ostlich von Linz wurde wenige Wochen nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten errichtet Anders als KZs im Altreich oder als die tief in den Waldern versteckten Vernichtungslager in Polen wurde das KZ Mauthausen als bedrohliche Machtdemonstration des Regimes weithin sichtbar auf einem Hugelkamm erbaut 1943 wurde als Nebenlager das KZ Ebensee nahe dem Traunsee in Betrieb genommen In Schloss Hartheim westlich von Linz befand sich 1940 1944 eine beruchtigte Euthanasieanstalt Neben Hitler sind drei weitere bekannte NS Verbrecher mit Oberosterreich verbunden Ernst Kaltenbrunner wurde hier geboren Adolf Eichmann lebte 20 Jahre hier Die beiden lernten sich schon in der Schule in Linz kennen und waren spater besonders eifrige Exponenten der NS Totungsmaschinerie Auch Franz Stangl wuchs in Oberosterreich auf und war hier im Polizeidienst Siehe auch Zeit des Nationalsozialismus im Artikel Geschichte Oberosterreichs Linz die Patenstadt des Fuhrers Hitler hatte von 1900 bis 1903 in Linz die Realschule besucht wahrend die Familie in Leonding bei Linz wohnte Nach dem Schulabbruch lebte er ab 1905 mehrere Jahre mit seiner Mutter Vater Alois war 1903 verstorben in der Stadt In dieser Zeit begann er Skizzen von Gebauden anzufertigen und Entwurfe fur verschiedene Bauwerke und sogar eine Umgestaltung der Stadt zu zeichnen In Hitlers Planungen nahm die Stadt die er als Patenstadt des Fuhrers bezeichnete nach seinem Regierungsantritt einen besonderen Stellenwert ein siehe auch Welthauptstadt Germania Sie sollte nach dem Ende des Krieges nicht nur der Ort sein wo er seinen Ruhestand verbringen wollte sondern auch grundlegend umgestaltet werden Er plante sie zu einer Donaumetropole auszubauen die nicht nur keinen Vergleich mit Wien oder Budapest Deutsches Budapest scheuen sondern diese Stadte uberflugeln sollte Dazu sollten dort eine Reihe von Prunkbauten eine Prachtstrasse und die grosste Kunst und Gemaldegalerie der Welt errichtet werden Deren Bestande sollten aus den Museen und Sammlungen des gesamten Deutschen Reiches und im Rahmen des Sonderauftrags Linz 18 als Beutekunst in den eroberten Landern und durch Enteignung von vornehmlich judischen Sammlern zusammengetragen werden Zwar hatte Hitler Plane und Modelle der Stadt noch bis zum Ende im Fuhrerbunker bei sich aber weder Museum noch Prachtstrasse wurden verwirklicht Wahrend des Krieges lag der Schwerpunkt der Investitionen im Bereich der Rustungsindustrie nbsp Hermann Goring beim Spatenstich zu den nach ihm benannten Reichswerken Mai 1938 Neben den reprasentativen Bauten sollte Linz auch zu einem Zentrum der Schwerindustrie ausgebaut werden Schon am 4 Mai 1938 erfolgte die Grundung der Reichswerke AG fur Erzbergbau und Eisenhutten Hermann Goring zur Herstellung von Eisen und Stahl am 13 Mai folgte der Spatenstich durch Hermann Goring Zu den noch heute sichtbaren Zeugnissen von Hitlers Planen fur Linz zahlen die Nibelungenbrucke uber die Donau deren Bau er am 13 Mai 1938 befahl sowie die dazugehorigen markanten Bruckenkopfgebaude zwischen Brucke und Hauptplatz Ebenfalls aus der Zeit des Nationalsozialismus stammt die Pragung von Linz als Industriestadt mit der Grundung der sechs Quadratkilometer grossen Industrieanlagen der Hermann Goring Werke ab 1946 VOEST heute Voestalpine sowie der Stickstoffwerke Ostmark ab 1946 Osterreichische Stickstoffwerke dann Chemie Linz und heute Agrolinz Melamine International und Wohnhausanlagen mit rund 10 000 Wohnungen vorwiegend fur Arbeiter der neuen grossen Industriebetriebe gedacht Salzburg Bearbeiten nbsp Heinrich Himmler und Karl Wolff in Salzburg 1938 In Salzburg wurden zwei nationalsozialistische Instanzen mit uberregionaler Bedeutung installiert Der Salzburger Gauleiter war seit dem 1 September 1939 auch Reichsverteidigungskommissar fur den Wehrkreis XVIII der Fuhrer des SS Oberabschnittes Alpenland war gleichzeitig Hoherer SS und Polizeifuhrer Die in Salzburg traditionell fest verwurzelte katholische Kirche musste trotz Widerstandes und Versuchen eine Einigung mit den neuen Machthabern zu erzielen starke Einschnitte ihrer Macht hinnehmen Das katholische Schulwesen wurde wie in ganz Osterreich verboten und Teile der Besitztumer der Kirche beschlagnahmt nbsp Die wiedererrichtete Salzburger SynagogeKulturell sollte Salzburg von seiner klerikalen und judischen Pragung befreit werden So kam es auf Initiative Karl Springenschmids am 30 April 1938 auf dem Residenzplatz zur einzigen Bucherverbrennung auf dem Gebiet der Ostmark Die judische Gemeinde Salzburgs zahlte 1938 rund 200 Menschen von denen nach dem Anschluss viele ins Exil flohen oder nach Wien umsiedelten Die Synagoge wurde wahrend der Novemberpogrome 1938 Reichskristallnacht zerstort Geschafte judischer Eigentumer verwustet oder enteignet Alle mannlichen Juden der Stadt Salzburg wurden im Zuge der Ausschreitungen verhaftet Gauleiter Friedrich Rainer verkundete wenig spater dass Salzburg judenrein sei Die Salzburger Festspiele wurden in den Jahren der NS Herrschaft weitergefuhrt nur 1944 wurden sie auf Anordnung von Joseph Goebbels wie alle Festspiele im Deutschen Reich infolge des versuchten Staatsstreichs vom 20 Juli 1944 abgesagt Durch das Fehlen bedeutender Kunstler die entweder ins Exil gezwungen worden waren oder ihre Mitwirkung verweigerten verloren die Festspiele aber in diesen Jahren an Bedeutung Am 21 Marz 1938 fuhrte Hitler selbst ausserst professionell inszeniert bei Walserberg den Spatenstich fur den Fortbau der Reichsautobahn von Salzburg uber Linz nach Wien durch heute Westautobahn A1 Geplant und gebaut wurden von den angekundigten 300 Kilometern allerdings nur symbolische 17 km bis Eugendorf da sich auf dieser Strecke eine malerische Kurve besonders geeignet fur Propaganda Fotoaufnahmen befand Von den alliierten Bombenangriffen 1944 und 1945 waren vor allem die Stadt Salzburg Bahnhofsviertel Innenstadt und die Orte Grodig Hallein Bischofshofen und Schwarzach im Pongau betroffen Die Landeshauptstadt wurde am 4 Mai 1945 von US amerikanischen Truppen erreicht und kampflos eingenommen Steiermark Bearbeiten In der Steiermark vor allem in Graz fand schon in den Wochen vor dem 12 Marz 1938 insbesondere vom 19 bis zum 24 Februar eine Reihe grosser Demonstrationen und Kundgebungen von Anhangern der NSDAP statt Gefordert wurden Machtwechsel und Anschluss wobei es auch zu gewalttatigen Ubergriffen auf politische Gegner kam Als das Schuschnigg Regime am 11 Marz 1938 Schwachezeichen zeigte ubernahmen die steirischen Nationalsozialisten die Macht lang bevor deutsche Truppen eintrafen Nach der Eingliederung Osterreichs in das Deutsche Reich wurden die steirischen Rohstoff und Industriegebiete rasch in den Vierjahresplan eingebunden Von besonderer Bedeutung waren die Erzvorkommen Eisenerzer Alpen Erzberg und die Produktionsanlagen in der Mur Murz Furche Zur Arbeit wurden dort auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter eingesetzt Von 1700 im Jahr 1939 stieg die Zahl bis 1944 auf 4514 Zwangsarbeiter und 1871 Kriegsgefange die am Erzberg arbeiten mussten Kranke wurden in das KZ Mauthausen in Oberosterreich gebracht das von 1943 bis 1945 das Aussenlager K L Eisenerz betrieb Von den in der Steiermark zur Zwangsarbeit Herangezogenen stammten wie auch in Karnten rund 80 aus Slowenien dessen nordlicher Teil ab 1941 als CdZ Gebiet Untersteiermark dem Reichsstatthalter und Gauleiter der NSDAP fur den Gau Steiermark Siegfried Uiberreither unterstand und germanisiert werden sollte Vom aufgelosten Burgenland wurden im Oktober 1938 die sudlichen Bezirke Gussing Jennersdorf und Oberwart an den Reichsgau Steiermark angeschlossen In den letzten Kriegsjahren formierten sich um Leoben Donawitz und im Gebiet der Koralpe Partisanengruppen die zum Teil Kontakte mit den jugoslawischen Partisanen unterhielten Von den Bombenangriffen der Alliierten waren ab 1944 insbesondere Graz und die Industrieregionen betroffen Graz die Stadt der Volkserhebung Bereits am 24 Februar 1938 noch vor dem Anschluss und wahrend die NSDAP in Osterreich noch verboten war gelang es Grazer NS Anhangern mit Einverstandnis des Burgermeisters am Rathaus die Hakenkreuzfahne anzubringen was der Stadt die Bezeichnung als Hochburg des Nationalsozialismus eintrug Auch die Studenten der Grazer Universitaten beteiligten sich an den Aufmarschen und waren in grosser Zahl Mitglied von SA und SS Sie begrussten dann auch die Vereinigung mit dem Deutschen Reich und schlugen vor dass die Hochschule in Adolf Hitler Universitat umbenannt werden sollte Die Grazer Universitaten waren in ihrem Verstandnis der sudostliche Vorposten der deutschen Wissenschaft Wegbereiter des Deutschtums und ein Bollwerk gegen die Gefahr aus dem Osten Unmittelbar nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurden Vertreter der anderen Parteien verhaftet sowie etwa 2400 Grazer die gemass den Nurnberger Gesetzen als Juden galten verfolgt ihres Eigentums beraubt zur Emigration gezwungen oder nach Wien deportiert Die Zeremonienhalle und die Synagoge wurden im November 1938 zerstort Im Marz 1940 galt die Steiermark als judenrein Anlasslich einer Feier am 25 Juli 1938 in der die steirischen Nationalsozialisten mit dem Motto Und ihr habt doch gesiegt der Putschisten des Jahres 1934 gedachten verlieh Hitler der Stadt den Titel Stadt der Volkserhebung Siehe auch Geschichte der Steiermark Tirol Vorarlberg Bearbeiten Nordtirol und Vorarlberg wurden im April 1938 zum Reichsgau Tirol Vorarlberg zusammengelegt Die Parteiorganisation bestand aus 10 Kreisen 335 Ortsgruppen 813 Zellen und 4821 Blocks Stand 1940 Zum Gauleiter und Reichsstatthalter wurde der Innsbrucker Franz Hofer bestimmt Er hatte seinen Sitz im neu errichteten Gauhaus in Innsbruck Obwohl in der Bevolkerung teilweise klerikaler Antisemitismus z B Anderl von Rinn tief verwurzelt war 19 hatte die NS Ideologie vor 1938 kaum Widerhall gefunden Auch nach dem Anschluss stand der Nationalsozialismus zum Teil im Gegensatz zum tirolerischen Selbstverstandnis und Patriotismus Dass Osttirol nicht dem Gau Tirol Vorarlberg sondern dem Gau Karnten angeschlossen wurde war ein Zugestandnis Hitlers an seinen Verbundeten Mussolini jedoch eine Enttauschung fur jene Tiroler die von den neuen Machthabern eine Vereinigung auch mit Sudtirol erwartet hatten Die so genannte Option das Umsiedlungsabkommen zwischen dem Deutschen Reich und Italien fuhrte dazu dass ab 1940 rund 70 000 Sudtiroler nach Nord und Osttirol ubersiedelten von denen nach dem Kriegsende etwa 25 000 wieder in ihre Heimat zuruckkehrten Das Verhaltnis der Vorarlberger und Tiroler zur NSDAP anderte sich im Lauf der Jahre 1942 war Tirol Vorarlberg mit 70 348 Parteimitgliedern der osterreichische Gau mit der hochsten Zahl an NSDAP Mitgliedern in Relation zur Bevolkerung Nach dem Kriegsaustritt Italiens im September 1943 wurde Sudtirol als Teil der militarischen Operationszone Alpenvorland definiert und Gauleiter Hofer unterstellt die politische Vereinigung der Teile Tirols wurde aber nicht vollzogen Wirtschaft BearbeitenAlle Vermogenswerte des osterreichischen Staates gingen auf das Deutsche Reich uber Der betrachtliche Goldbestand der Osterreichischen Nationalbank im Wert von 2 7 Mrd Schilling das waren rund 1 4 Mrd Reichsmark wurde nach Berlin transferiert Es handelte sich um das Achtzehnfache der deutschen Wahrungsreserven die Reichsbankprasident Hjalmar Schacht bis auf 77 Mio Reichsmark der Regierung zum Verbrauch zur Verfugung gestellt hatte Der Teil der osterreichischen Gold und Devisenreserven der bei der Bank of England deponiert war wurde von Gouverneur Montagu Norman anstandslos an Berlin ausgeliefert Im Zuge der Einfuhrung der Reichsmark wurde der osterreichische Schilling mit einem Wechselkurs von 1 5 Schilling zu 1 Reichsmark umgetauscht dies entsprach keineswegs dem realen Wert der beiden Wahrungen erleichterte aber der deutschen Regierung und deutschen Unternehmen die Ubernahme osterreichischer Vermogenswerte erheblich Die Vorstande von Grossbetrieben Banken Versicherungen und anderer wichtiger Betriebe wurden nach und nach mit regimetreuen Personen besetzt und mussten selbstverstandlich Vollarier sein Betriebe im Eigentum von judischen Osterreichern wurden sofort unter kommissarische Verwaltung gestellt und sukzessive enteignet judische Manager binnen weniger Stunden entfernt Die Eingliederung der osterreichischen Wirtschaft in den Vierjahresplan des Deutschen Reiches setzte unmittelbar nach dem Anschluss am 12 Marz 1938 ein Von den 21 Aktienbanken des Landes wurden sechs liquidiert die funf grossten wurden Institutionen aus dem Altreich eingegliedert darunter Osterreichische Landerbank Osterreichisches Credit Institut Niederosterreichische Handels und Gewerbebank und Girozentrale Ein betrachtlicher Teil der osterreichischen Unternehmen ging unter politischem Druck und oft mit Unterstutzung der ins Reich heimgeholten Banken an deutsche Konzerne uber so dass der Anteil deutscher Unternehmen am Kapital der osterreichischen Aktiengesellschaften von 9 im Jahre 1938 auf 57 vor Kriegsende anstieg Die Eingliederung osterreichischer Unternehmen in deutsche Konzerne vollzog sich oft unter beachtlichen Machtkampfen Beispiele sind der Kampf um die Kontrolle der Creditanstalt Bankverein CA BV unter den Kontrahenten Deutsches Reich Deutsche Bank und Dresdner Bank und der Kampf um die Kontrolle der Alpine Montan AG zwischen der VESTAG und den Hermann Goring Werken Die Beteiligungen der CA BV gingen an die VIAG spater auch die Universale Bau Die Reichswerke Hermann Goring sicherten sich die Continentale Motorschiffahrt die DDSG die Karntnerische Eisen und Stahlwerksgesellschaft Kestag die Steirischen Gussstahlwerke die Steyr Daimler Puch die Feinstahlwerke Traisen und Anteile der Simmering Graz Pauker SGP Die Berndorfer Metallwarenfabrik ging an Krupp Die Donau Chemie Moosbierbaum Liesing Landeck ging an I G Farben Anteile an der Floridsdorfer und Wiener Neustadter Lokomotivfabriken an Henschel amp Sohn Teudloff Vamag an VAG Armaturen Mannheim Sperrminoritaten an ELIN und Kabelfabrik und Drahtindustrie AG KDAG 20 gingen an die Deutsche Continental Gas Gesellschaft Weitere Unternehmen die an deutsche Konzerne verkauft verpachtet oder von ihnen als feindliches Eigentum verwaltet wurden waren unter anderem Austria Email die Bleiberger Bergwerks Union Bohler Borregaard in Hallein Harlander Hofherr Schrantz Leykam Druck OAF OAMAG Perlmooser Zement Kaltenleutgeben Treibacher Chemische Werke Veitscher Magnesitwerke und Waagner Biro Fur viele Osterreicher bedeutete die Neuorganisation und ausrichtung der Wirtschaft vorerst eine Verbesserung der zuvor prekaren Situation Vor allem in Landwirtschaft und Industrie entstanden neue Arbeitsplatze auch in Grossprojekten wie den Hermann Goring Werken bei Linz heute voestalpine und in der Schiffswerft Linz heute OSWAG gegrundet am 24 Juni 1938 als erster Rustungsbetrieb Oberosterreichs Der oft erwahnte Autobahnbau und auch der Bau des Kraftwerks Kaprun spielten diesbezuglich jedoch keine Rolle ersterer wegen der nur fur Spatenstich Propaganda und Film bzw Fotoaufnahmen gebauten wenigen Kilometer bei Salzburg und Kaprun weil dort die Aktivitaten uber die Entnahme von Gesteinsproben und die beginnende Einrichtung der Baustelle nie hinausgingen Wesentlich bei der Arbeitsplatzschaffung war auch der systematische Ausschluss judischer Burger aus dem Wirtschaftsleben und aus dem offentlichen Dienst Binnen eines Jahres nach dem Anschluss war praktisch keine Arbeitslosigkeit mehr vorhanden Neben den im Land selbst Beschaftigten wurden etwa 100 000 Arbeiter vor allem Fachkrafte in das Altreich beordert Junge Manner wurden vorerst zum Reichsarbeitsdienst einberufen und schieden als Arbeitsuchende fur einige Zeit aus Mit Beginn des Krieges wurden sie zur Wehrmacht eingezogen Madchen mussten im Rahmen der BDM Aktivitaten in der Landwirtschaft aushelfen Dass die wirtschaftlichen Massnahmen den Planen zur militarischen Aufrustung entsprachen loste bei Menschen die dies bemerkten meist kein Befremden aus im Gegenteil hatte die Schande von Versailles gemeint war der Vertrag von Versailles 1919 doch Deutschlands Selbstbewusstsein lang eingeschrankt Kritiker der Aufrustung wurden geheimpolizeilich behandelt und kriminalisiert ihre Meinung drang nie an die manipulierte Offentlichkeit Die konkrete Kriegsplanung Hitlers war nur ganz wenigen Eingeweihten bekannt Siehe auch Wirtschaft im nationalsozialistischen DeutschlandArchitektur Bearbeiten nbsp Gefechts und Leitturm im Arenbergpark in Wien im Jahr 2020In der Architektur verfolgte die NS Verwaltung einen Stil der mit der Blut und Boden Philosophie anderer Kunstbereiche wenig zu tun hatte Architekten die vor 1938 in Osterreich gebaut hatten etwa Josef Hoffmann waren oft weiterhin im Geschaft damals errichtete Bauten fallen heute kaum auf Man baute in einem sachlichen mit Elementen der Heimatarchitektur versetzten Stil Beispiele sind die beiden Bruckenkopfbauten an der Linzer Nibelungenbrucke und die SS Kaserne im Fasangarten von Schloss Schonbrunn in Wien heute Maria Theresien Kaserne genannt Im Wohnbau sind die Sudtiroler Siedlungen fur die damaligen Optanten aus Sudtirol osterreichweit anzutreffen Als Gigantomanie einzustufende Projekte wie Hitler sie liebte etwa die Fuhrerbauten in Linz oder die Verlangerung der Wiener Ringstrasse bis zur Donau unter Schaffung eines riesigen Paradeplatzes blieben wegen des Krieges unausgefuhrt Als der Bombenkrieg naherruckte wurden in Wien sechs Flakturme als militarische Zweckbauten errichtet Nach dem Krieg hatten sie mit Marmor verkleidet als monumentale Kriegerdenkmaler dienen sollen In den letzten Jahrzehnten sind sie immer wieder fur diverse Nutzungen im Gesprach 21 Musik BearbeitenWie alle gesellschaftlichen Gruppierungen unterlagen auch die Opern Operetten und Konzerthauser den Auflagen der Nazi Diktatur In den grossen Gebauden fanden oft auch unmittelbar politische Veranstaltungen statt Ausserdem gab es kunstlerische Werke die sich unmittelbar auf die politische Entwicklung bezogen etwa Franz Schmidts Kantate Deutsche Auferstehung Ein festliches Lied 1938 1939 die im Auftrag des Gauleiters Globocnik komponiert und am 24 April 1940 im Wiener Musikverein uraufgefuhrt wurde Staatsverbrechen BearbeitenZu Verhaftungen und Folterungen im Wiener Gestapo Hauptquartier siehe Hotel Metropol Das vormalige Palais Albert Rothschild wurde aus dem Besitz einer als Juden verfolgten Bankiersfamilie beschlagnahmt und zeitweise vom RSHA bzw der Gestapo als Zentralstelle fur judische Auswanderung unter Adolf Eichmann benutzt Siehe auch Arisierungen Reichsfluchtsteuer Deportationen zu Enteignungen siehe auch Verordnung uber den Einsatz des judischen Vermogens 3 Dezember 1938 Beraubung Bearbeiten In ganz Osterreich setzte nach dem 11 Marz sofort eine Welle wilder Arisierungen ein Geschafte osterreichischer Juden wurden von spontan gebildeten Requirierungskommandos bestehend aus Zivilisten mit Hakenkreuz Armbinden und SA Angehorigen geplundert Unternehmen und Wohnungen wurden ihren Besitzern unter fadenscheinigen Begrundungen entzogen oder nachdem die judischen Eigentumer vertrieben worden waren einfach ubernommen Diese Ubergriffe nahmen solche Ausmasse an dass die Reichsregierung schliesslich explizit diese Vorgehensweise zu unterbinden suchte und Enteignungen nur im Einklang mit den Gesetzen zuliess Fur die Opfer machte das keinen Unterschied Die folgenden staatlich organisierten Konfiskationen und Zwangsverkaufe zu minimalen Preisen die auf dem Eigentumer nicht zuganglichen Sperrkonten deponiert wurden stellten sicher dass die Beraubung von judischen Osterreichern und Regimegegnern luckenlos erfolgte das Regime am Raub profitierte und der Staat insbesondere dort steuernd eingreifen konnte wo es um Einfluss auf uberregional wirtschaftlich bedeutende Unternehmen ging Im Zuge von Arisierungen wurden bis zum 10 August 1938 etwa 1 700 Kraftfahrzeuge und bis Mai 1939 etwa 44 000 Wohnungen beschlagnahmt Mobiles Eigentum vom Hausrat bis zu Kunstgegenstanden wurde frei verkauft oder uber Auktionshauser versteigert Eine fuhrende Rolle hatte dabei in der nunmehrigen Ostmark das Dorotheum inne Besonders Wertvolles etwa Kunstgegenstande wurde meist Museen oder Universitaten ubereignet aber nicht selten auch gunstig von Privatpersonen die dem NS Regime nahestanden oder von Funktionaren des Regimes erworben Die Wiener Judische Gemeinde wurde gezwungen als Suhne fur die Unterstutzung der von Schuschnigg geplanten Volksabstimmung eine halbe Million Reichsmark zu entrichten Diese Summe wurde wie alle Erlose der Arisierung sofort nach Berlin transferiert Unter enormen finanziellen Belastungen flohen viele in diejenigen Lander die bereit waren als Juden oder politisch Verfolgte aufzunehmen Das nationalsozialistische Regime verdiente an dieser Flucht indem es von den Emigranten die Reichsfluchtsteuer 25 des gemeldeten Vermogens die Auswandererabgabe und die Sozialausgleichsabgabe einhob und sie zwang ihre ubrigen Vermogenswerte arisieren zu lassen Im Volkischen Beobachter dem Parteiorgan der NSDAP wurde das mit den Worten Der Jud muss weg sein Gerstl bleibt da kommentiert Gerstl steht umgangssprachlich fur Geld Bei vermogenden Burgern judischer Abstammung die selbst nichtglaubig waren wurde der Vermogensentzug teilweise auch uber die sogenannte Aktion Gildemeester abgewickelt Bei Prominenten wie z B der Familie Rothschild kam dazu die Erpressung mit Geiselnahme Die wirtschaftliche Struktur des Landes wurde grundlegend umgeformt Gab es beispielsweise 1938 in Osterreich 157 Apotheken die von Juden gefuhrt wurden waren davon im Februar 1939 nur noch drei ubrig alle anderen waren innerhalb eines knappen Jahres arisiert worden Das Kaufhaus Herzmansky und das Warenhaus Gerngross in der Wiener Mariahilfer Strasse zwei der damals grossten Warenhauser Osterreichs wurden genauso wie zahlreiche Gewerbebetriebe und Unternehmen enteignet und nichtjudischen Gesellschaftern ubergeben Bis 1940 wurden 18 800 der 25 440 im Jahr 1938 im Eigentum von Juden stehenden Unternehmen liquidiert Nicht in diesen Zahlen enthalten sind Banken Von den etwa 100 Privatbanken die als in judischem Besitz stehend galten wurden acht arisiert und alle anderen von kommissarischen Verwaltern ubernommen geschlossen und aufgelost Die Vermogen flossen direkt dem Regime oder ihm nahestehenden Unternehmen zu Verfolgung und Ermordung Bearbeiten nbsp Vereidigung der osterreichischen Polizei auf Adolf Hitler durch Heinrich Himmler 16 Marz 1938Politische Gegner Intellektuelle und Kunstler Bearbeiten Die Verfolgung politischer Gegner setzte wie auch die von Juden unmittelbar nach dem Anschluss ein Innerhalb weniger Wochen wurden rund 60 000 Menschen verhaftet und vor allem in das KZ Dachau deportiert Die Polizei die nun Heinrich Himmler unterstand war in den deutschen Polizeiapparat eingegliedert worden den Behorden standen alle Unterlagen des austrofaschistischen Regimes zur Verfugung Daher war es fur die neuen Machthaber ein Leichtes Exponenten der Kommunisten und der Sozialdemokraten vgl Revolutionare Sozialisten Osterreichs die bereits seit 1934 als Parteien verboten und verfolgt gewesen waren zu verhaften und einige Tage bis einige Jahre festzuhalten Neben diesen Gruppierungen wurden Vertreter und Funktionare des Standestaatsregimes 1934 1938 das die NSDAP in Osterreich verboten und die Nationalsozialisten in die Illegalitat gezwungen hatte rigoros verfolgt In geringerem Ausmass wurden auch prononcierte Christdemokraten und Monarchisten zum Ziel von Verfolgung Unter den Ersten die nach Dachau gebracht wurden waren Leopold Figl Richard Schmitz und Alfons Gorbach die der Vaterlandischen Front angehort hatten Bekannte Sozialdemokraten unter den Verhafteten waren Robert Danneberg 1942 im KZ Auschwitz ermordet Franz Olah Kathe Leichter in Ravensbruck ermordet und Karl Seitz Auch Franz Koritschoner einer der fuhrenden kommunistischen Parteifunktionare der Ersten Republik der 1929 in die Sowjetunion emigriert war wurde nach seiner Ausweisung aus der Sowjetunion im KZ Auschwitz ermordet nbsp Die Ausstellung Entartete Kunst in Salzburg 1938 Kunstler und Wissenschaftler wurden vom nationalsozialistischen Regime sofern sie nicht dessen Ideologie entsprachen verfolgt oder zumindest in ihrer Arbeit stark eingeschrankt Schon von der Bucherverbrennung 1933 in Deutschland waren auch osterreichische Autoren betroffen gewesen darunter Franz Werfel Sigmund Freud Egon Erwin Kisch Arthur Schnitzler und Stefan Zweig Nach dem Anschluss wurden politisch und ideologisch unerwunschte Kunstschaffende und Intellektuelle judischer Abstammung in grosser Zahl deportiert Zu den bekanntesten Opfern zahlen der Schauspieler Paul Morgan ermordet 1938 im KZ Buchenwald der Dramatiker Jura Soyfer 1939 in Buchenwald der Kabarettist Fritz Grunbaum 1941 im KZ Dachau und der Librettist Fritz Lohner Beda 1942 im KZ Auschwitz Der Nichtjude Robert Stolz emigrierte von sich aus Wer zufalligerweise wie Friedrich Torberg in den Anschlusstagen nicht in Osterreich war kehrte um der Verfolgung zu entgehen nicht ins Land zuruck Erstes sicheres Land war auch bei der Flucht uber die grune Grenze oft die Tschechoslowakei Egon Friedell starb durch Suizid Viktor Frankl uberlebte mehr als zwei Jahre Gefangenschaft Ghetto Theresienstadt KZ Auschwitz KZ 9 bei Turkheim ehe er am 27 April 1945 von der US Armee befreit wurde Sein Vater starb in Theresienstadt seine Mutter in Auschwitz und seine Frau im KZ Bergen Belsen Unter dem Eindruck des Erfahrenen schrieb er spater das Buch trotzdem Ja zum Leben sagen Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager in dem er trotz des erlebten Grauens und der Entmenschlichung in den Lagern fur sich zu dem Schluss kam dass Versohnung nicht Vergeltung die einzig zielfuhrende Form der Aufarbeitung ware eine von vielen geachtete aber auch viel kritisierte Ansicht Siehe auch Entartete Musik Liste verbotener Autoren wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Juden Bearbeiten nbsp Razzia der SS im Gebaude der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien unmittelbar nach dem Anschluss im Marz 1938Antisemitische Hetze hatte es in Osterreich bereits lang vor dem Anschluss gegeben Hitler selbst der 1909 als 20 Jahriger nach Wien gezogen war und dort die Schriften des Rassenideologen und Antisemiten Jorg Lanz von Liebenfels und die antisemitische Polemik von Politikern wie Georg Ritter von Schonerer Alldeutsche Vereinigung und dem Wiener Burgermeister Karl Lueger kennengelernt hatte war von diesem Milieu mitgepragt Nach dem Ersten Weltkrieg waren sowohl Vertreter politischer Parteien wie auch der katholischen Kirche gegen Juden und das Judentum aufgetreten 1925 warnte etwa Bischof Sigismund Waitz Innsbruck vor der Weltgefahr des habgierigen wucherischen unglaubigen Judentums dessen Macht unheimlich gestiegen sei Die Christlichsoziale Partei bediente sich im Wahlkampf teils offen antisemitischer Klischees 22 Im Zuge der Weltwirtschaftskrise ab 1929 wurde immer wieder vom judischen raffenden Spekulations Kapital im Gegensatz zum nichtjudischen schaffenden Kapital gesprochen Der Austrofaschismus ab 1934 drangte Juden in der Organisation des katholischen Standestaates an den Rand der Gesellschaft vgl Klerikalfaschismus Kauft nicht bei Juden war schon vor der Eingliederung des Landes in das nationalsozialistische Deutsche Reich eine bekannte Parole die damals allerdings noch kaum Wirksamkeit entfaltete nbsp Gedenktafel der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Gedenkstatte KZ MauthausenDie Nurnberger Gesetze traten in Osterreich am 20 Mai 1938 in Kraft 23 Zum Zeitpunkt des Anschlusses lebten in Osterreich nachdem einige schon zuvor emigriert waren 201 000 bis 214 000 Menschen die diesen Gesetzen gemass als Voll Halb Viertel Achteljuden galten davon uber 180 000 in Wien 24 In den Monaten nach dem Anschluss mussten diese Menschen aus allen Teilen Osterreichs nach Wien ubersiedeln Die Beraubung siehe diesen Abschnitt begann 25 Egon Friedell der am 11 Marz 1938 an Odon von Horvath geschrieben hatte Jedenfalls bin ich immer in jedem Sinne reisefertig nahm sich funf Tage spater durch einen Sprung aus dem Fenster das Leben als Gestapo Beamte ihn abholen wollten Auch viele andere Verfolgte begingen Selbstmord Wahrend der Novemberpogrome Reichskristallnacht wurden im ganzen Reich so auch in Wien Klagenfurt Linz Graz Salzburg Innsbruck und mehreren niederosterreichischen Orten von SA in landlichen Gebieten und von SS in den Stadten auf personlichen Befehl von Joseph Goebbels spontan aussehender Terror organisiert und Gewaltakte gegen Juden und judische Einrichtungen begangen Dabei wurden 27 Menschen getotet darunter auch Richard Berger der Vorstand der Kultusgemeinde von Innsbruck Etwa 6 500 Juden wurden verhaftet von denen die Halfte in Konzentrationslager vor allem nach Dachau deportiert wurden Fast alle Synagogen wurden in Brand gesteckt die Ruinen abgerissen Der von Joseph Kornhausel erbaute Stadttempel in Wien 1 Seitenstettengasse blieb ausserlich unbeschadigt da Brandstiftung wegen der umliegenden Wohnhauser nicht in Frage kam Ein Jahr nach dem Anschluss lebten in Wien noch ca 91 000 so genannte Volljuden und 22 000 Mischlinge Ab 1940 wurden die in der Ostmark verbliebenen Juden in grosser Zahl in das KZ Theresienstadt oder eines der Ghettos im besetzten Polen deportiert Baldur von Schirach als Gauleiter von Wien dafur verantwortlich bezeichnete dies als seinen Beitrag zur europaischen Kultur Die Shoa kostete etwa 65 500 judische Osterreicher das Leben Roma Bearbeiten Zigeuner galten gemass der nationalsozialistischen Rassenideologie als den Juden vergleichbare unerwunschte Volksgruppe Adolf Eichmann schlug 1939 vor die Zigeunerfrage solle gleichzeitig mit der Judenfrage gelost werden Im Burgenland wurde fur die Burgenland Roma das Zigeuner Anhaltelager Lackenbach errichtet Die Inhaftierten hatten Zwangsarbeit zu leisten Anfang November 1941 wurden 5007 Roma in Viehwaggons aus den Reichsgauen Niederdonau und Steiermark ins Ghetto Litzmannstadt in Lodz deportiert Fast alle zahlten zur Gruppe der Burgenland Roma mehr als die Halfte von ihnen waren Kinder Rund 2000 Zigeunerinnen und Zigeuner wurden aus den im Lager Lackenbach Internierten ausgewahlt die ubrigen 3015 stammten aus dem Gau Steiermark 2011 davon aus dem Bezirk Oberwart deren Abtransport erfolgte aus dem Sammellager Pinkafeld 1004 aus den restlichen Gaubezirken Abtransport aus dem Sammellager Furstenfeld Fur die Selektion waren die jeweiligen Landrate verantwortlich 26 Die Uberlebenden des sich rasch ausbreitenden Fleckfiebers wurden im Janner 1942 in dem inzwischen installierten Vernichtungslager Kulmhof Chelmno in Gaswagen erstickt Kein einziger der nach Lodz deportierten Roma uberlebte Von den etwa 11 000 Roma der Ostmark wurden etwa 86 ermordet 27 Bibelforscher Bearbeiten Zeugen Jehovas Quaker und andere als Bibelforscher zusammengefasste kleinere religiose Gruppen wurden verfolgt und ihre Anhanger in Konzentrationslager deportiert Viele vor allem Zeugen Jehovas wurden als Kriegsdienstverweigerer verurteilt und mehrere hundert Kinder wurden ihnen unter Entzug des Sorgerechts weggenommen Siehe auch Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus Priester Bearbeiten Angehorige der grossen Religionsgemeinschaften romisch katholisch evangelisch blieben in der Zeit des Nationalsozialismus weitestgehend unbehelligt Gefahrdet waren hingegen jene Priester die sich offen gegen das Regime aussprachen am Widerstand dagegen beteiligten oder Verfolgte in Pfarrhausern versteckten Auch der ob seiner ablehnenden Haltung zum Nationalsozialismus bekannte Furstbischof von Seckau Ferdinand Stanislaus Pawlikowski wurde als einziger Bischof im Grossdeutschen Reich nach der Okkupation verhaftet und erst auf Intervention des Vatikans wieder freigelassen Zwischen 1938 und 1945 wurden insgesamt 724 osterreichische Priester verhaftet von denen 20 in Haft verstarben oder zum Tod verurteilt und hingerichtet wurden Mehr als 300 Priester waren landesverwiesen uber 1500 Priester wurde ein Predigt und Unterrichtsverbot verhangt In ihrer Tatigkeit wurde die katholische Kirche insbesondere in der Jugendarbeit stark eingeschrankt Kirchliche Schulen wurden geschlossen und die Jugendseelsorge verboten Auch eine Reihe von Klostern Admont Altenburg St Florian Gottweig Klosterneuburg Kremsmunster Lambach St Lambrecht Stams Wilhering Stift St Paul im Lavanttal wurde aufgehoben und ihre Besitztumer beschlagnahmt 188 andere Manner und Frauenkloster wurden aufgehoben uber 1400 katholische Privatschulen Heime und Bildungsinstitute geschlossen das Kirchenvermogen beschlagnahmt der Religionsfonds von Kaiser Joseph II aus dem Vermogen aufgehobener Kloster zur Finanzierung neu geschaffener Pfarren errichtet aufgelost Aus dem Augustiner Chorherrenstift Klosterneuburg machte man eine Adolf Hitler Schule Uber 6000 kirchliche Vereine Werke und Stiftungen wurden verboten Die katholischen Standesblatter und schliesslich auch die Kirchenzeitungen wurden eingestellt Der Katholische deutsche Reichs Soldatenbund der aus der vom damaligen Militarbischof Pawlikowski gegrundeten Marianischen Soldatenkongregation hervorgegangen war Hochststand 1935 ca 7 000 Mitglieder wurde am 13 Marz 1938 aufgelost der Obmann dieser Laienorganisation Major Franz Heckenast wurde von den Nationalsozialisten 1938 verhaftet und kam im Konzentrationslager Buchenwald ums Leben Die Evangelische Kirche in Osterreich vorher schon deutschnational gepragt hatte den Anschluss vorbehaltlos begrusst und hatte mit dem NS Regime kaum Probleme Homosexuelle Bearbeiten Homosexuelle wurden von den Nationalsozialisten als Asoziale betrachtet weshalb auch sie verfolgt und in Konzentrationslager deportiert wurden wo sie den Rosa Winkel zu tragen hatten Im Unterschied zum Altreich wo Homosexualitat zwischen Mannern gemass 175 RStG verfolgt wurde war nach dem in Osterreich vor 1938 geltenden 129 Abs 1 lit b StG auch Homosexualitat zwischen Frauen verboten Diese Bestimmung blieb nach dem Anschluss aufrecht in der Ostmark wurden daher auch lesbische Frauen inhaftiert Siehe auch Homosexualitat in der Zeit des Nationalsozialismus Behinderte Bearbeiten Als ebenfalls nicht der Ideologie der reinen arischen germanischen Herrenrasse entsprechend wurden korperlich und geistig Behinderte zu Opfern der Vernichtung lebensunwerten Lebens In einem euphemistisch als Euthanasie griechisch etwa guter leichter Tod bezeichneten Programm der Aktion T4 wurden sie in eigens eingerichteten Totungsanstalten wie Schloss Hartheim in Oberosterreich mittels todlicher medizinischer Versuche ermordet zum Beispiel Am Spiegelgrund in Wien wo der Arzt Heinrich Gross 1915 2005 tatig war Konzentrationslager und Totungsanstalten Bearbeiten nbsp Gefangene des Lagers Ebensee nach der Befreiung nbsp Gedenkstatte Mauthausen 2002 Das grosste Konzentrationslager in Osterreich war das KZ Mauthausen ostlich von Linz Es gehorte zum Doppellagersystem Mauthausen Gusen und umfasste insgesamt 49 Nebenlager KZ Nebenlager Bretstein KZ Nebenlager Redl Zipf KZ Nebenlager Steyr Munichholz KZ Ebensee u a Es wurde im August 1938 sechs Monate nach dem Anschluss von der SS als Aussenstelle des KZ Dachau gegrundet Ab Marz 1939 wurde es zu einem selbststandigen Lager erweitert Die Insassen hatten unter unmenschlichen Bedingungen schwerste Arbeiten zu verrichten bei denen ihr Tod jederzeit in Kauf genommen wurde sofern er nicht absichtlich herbeigefuhrt wurde Am 2 Februar 1945 versuchten rund 500 Haftlinge grossteils sowjetische Offiziere aus dem KZ Mauthausen zu entkommen Die Mehrzahl starb bereits wahrend des Fluchtversuchs im Kugelhagel der Wachmannschaften Nur etwa 150 von ihnen gelang es die umliegenden Walder zu erreichen Es folgte eine drei Wochen andauernde Suchaktion von der SS als Muhlviertler Hasenjagd bezeichnet Nur wenige Wochen vor dem Kriegsende nahmen daran neben SS SA Gendarmerie Wehrmacht Volkssturm und Hitler Jugend auch Teile der aufgehetzten Zivilbevolkerung der Umgebung teil Wurden geflohene KZ Insassen entdeckt wurden sie meist an Ort und Stelle erschossen oder erschlagen Der Lagerleiter hatte befohlen niemand lebend ins Lager zuruckzubringen Nur von 11 sowjetischen Offizieren ist bekannt dass sie auch dank der Hilfe einzelner Zivilisten uberleben konnten Bis zum Kriegsende wurden etwa 200 000 Menschen aus mehr als 30 Nationen nach Mauthausen und in seine Nebenlager deportiert rund 100 000 wurden ermordet oder starben im Zuge des Arbeitseinsatzes Seit dem 23 November 1940 wurden im Zigeuner Anhaltelager Lackenbach Burgenland Roma inhaftiert Von dort sollten die Insassen in die Vernichtungslager in Polen oder in andere KZs gebracht wurden Wahrend der Gefangenschaft im Anhaltelager hatten sie Zwangsarbeit zu verrichten Von den insgesamt rund 4000 Gefangenen fanden mehr als 3000 in Lackenbach oder einem der Lager in die sie von dort gebracht wurden den Tod Neben den Konzentrationslagern existierten auch Totungsanstalten wie jene im Schloss Hartheim wo im Rahmen der Aktion T4 und der Sonderbehandlung 14f13 insgesamt rund 30 000 Menschen mit Behinderungen Alte oder Kranke in einer Gaskammer ermordet wurden In den Krankenakten wurden auch Begriffe wie Deutschenhasser Kommunist und Polenfanatiker eingetragen Auch im Rahmen der NS Medizin fanden Menschen in osterreichischen Krankenhausern den Tod Allein am Spiegelgrund einem Teil des Spitalskomplexes auf der Baumgartner Hohe in Wien wurden rund 700 zum Teil geistig behinderte Kinder ermordet Fremdarbeiter und Zwangsarbeit Bearbeiten Im Winter 1939 1940 machte sich wegen der Einberufungen zur Wehrmacht und der intensiven Rustungsproduktion ein grosserer Mangel an Arbeitskraften bemerkbar Polen Tschechen und uber zwischenstaatliche Vertrage auch Slowaken Italiener und Jugoslawen wurden als so genannte Fremdarbeiter in der Landwirtschaft eingesetzt Nach der Besetzung Polens wurden erstmals auch Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit verpflichtet Am 31 Marz 1941 wies eine Aufstellung insgesamt 96 999 Kriegsgefangene aus die in den Wehrkreisen XVII und XVIII dem Gebiet Osterreichs als Zwangsarbeiter mehrheitlich zum Aufbau von Industrieanlagen und in der Land und Forstwirtschaft eingesetzt wurden Manner Frauen und Jugendliche ab 15 Jahren wurden in den besetzten Gebieten willkurlich aufgegriffen und zur Zwangsarbeit abtransportiert Die Gemeinden wurden verpflichtet jeweils eine festgelegte Anzahl von Arbeitern zu stellen taten sie das nicht wurden mitunter Gehofte oder ganze Dorfer abgebrannt Bei seiner Posener Rede am 4 Oktober 1943 stellte Heinrich Himmler vor SS Fuhrern fest Wie es den Russen geht wie es den Tschechen geht ist mir total gleichgultig Ob die anderen Volker in Wohlstand leben oder ob sie verrecken vor Hunger das interessiert mich nur soweit als wir sie als Sklaven fur unsere Kultur brauchen Die Lebens und Arbeitsbedingungen der auslandischen Arbeiter und Kriegsgefangenen waren entsprechend der nationalsozialistischen Rassenideologie stark von ihrer Herkunft abhangig Westarbeiter Franzosen Italiener Belgier Niederlander wurden besser behandelt als aus Ungarn und Sudosteuropa Stammende Arbeiter aus Polen dem Protektorat Bohmen und Mahren und der Sowjetunion standen am unteren Ende der Hierarchie Sie erhielten die geringsten Lebensmittelrationen die schlechtesten Unterkunfte und wurden am starksten von jedem Kontakt mit der einheimischen Bevolkerung abgeschirmt Osterreicher als Tater Bearbeiten Adolf Hitler geboren in Braunau am Inn und aufgewachsen in verschiedenen Orten Oberosterreichs betrachtete Osterreich obwohl er im Ersten Weltkrieg auf deutscher Seite gedient die Staatsburgerschaft 1925 auf eigenen Wunsch abgelegt hatte und seit 26 Februar 1932 Burger des Deutschen Reiches war als seine ungeliebte Heimat allerdings war Osterreich fur ihn kein Staat sondern Teil des gesamten Deutschen Reiches Wie stark die Bevolkerung in der Ostmark bzw im Altreich von der rassistischen Ideologie der Nationalsozialisten durchdrungen war oder diese willig aufnahm ist bis heute Gegenstand der Forschung Wahrend beispielsweise der US amerikanische Soziologe und Politologe Daniel Goldhagen die Bevolkerung des Deutschen Reiches als Hitlers willige Vollstrecker bezeichnete legte anderseits die im Widerstand tatige Wienerin Ella Lingens grossen Wert darauf festzustellen dass passiver und auch aktiver Widerstand durchaus weit verbreitet war Erschwert wurde die Opposition zum herrschenden Regime allerdings durch dessen effiziente Verwaltungs und Uberwachungsstruktur und die brutale Sanktionierung selbst geringsten Abweichens von der Parteilinie Schon ein kritischer Satz uber die Situation der Lebensmittelversorgung konnte zur Einweisung in ein Konzentrationslager und damit zum Tod fuhren Aber auch jemand der eine solche Aussage uberhorte also nicht meldete riskierte damit bereits sein Leben und u U das seiner nahen Verwandten In der Bevolkerung waren xenophobe und rassistische Haltungen Antisemitismus Antiziganismus Antislawismus sowie die traditionellen Feindbilder Frankreich als Gegner in fruheren Kriegen die Bolschewisten u a weit verbreitet so dass die NS Propaganda hier zwar verstarkend und radikalisierend wirkte bei vielen aber auf bereits vorhandene Ressentiments und Einstellungen aufbauen konnte In der Ersten Republik wurde die Sozialdemokratie von politischen Gegnern mit judischem Bolschewismus in Verbindung gebracht der Standestaat benachteiligte 1934 1938 judische Osterreicher Dazu kamen 1938 noch wirtschaftliche Interessen wie die Aussicht auf die Ubernahme von Wohnungen Geschaften oder Firmen von bei den Behorden angezeigten Volksfeinden Die Denunziation von Volksschadlingen beispielsweise Menschen die Verfolgten Unterschlupf gewahrten oder ihnen bei der Flucht halfen war oft nicht so sehr ideologisch motiviert als mit der Aussicht auf personliche Bereicherung verknupft Acht von insgesamt 75 KZ Kommandanten 40 der KZ Aufseher 14 der SS Mitglieder und 70 bis 80 von Eichmanns 15 kopfigem Stab waren Osterreicher bei einem Bevolkerungsanteil von 8 28 29 Eichmann in Deutschland geboren aber in Osterreich aufgewachsen bediente sich seiner aus Wiener Zeiten bekannten Seilschaften da er als Nicht Akademiker von den Kollegen aus dem Altreich teilweise geschnitten wurde Uberdurchschnittlich viele Osterreicher nahmen an SS Einsatzgruppen bei Massenerschiessungen von Juden und anderen Zivilisten im Ruckraum der Ostfront teil 30 Der Zeitgeschichtler Bertrand Perz halt den 40 Anteil der Osterreicher am KZ Personal allerdings fur ubertrieben und geht von etwa 13 bis 20 Prozent aus 31 Da ihnen vor dem Hintergrund der k u k Monarchie Ostkompetenz zugeschrieben wurde wurden sie haufig im Osten des deutschen Herrschaftsgebietes eingesetzt Das KZ Treblinka wurde nacheinander von Irmfried Eberl und Franz Stangl geleitet das KZ Sobibor von Franz Reichleitner und wiederum Franz Stangl Kommandanten des KZ Theresienstadt waren die Osterreicher Anton Burger Karl Rahm und Siegfried Seidl Amon Goth Der Schlachter von Plaszow leitete das KZ Plaszow Herbert Andorfer das KZ Sajmiste Belgrad Das von Simon Wiesenthal verbreitete Narrativ der uberdurchschnittlichen Anzahl von Tatern osterreichischer Abstammung wurde von Kurt Bauer einer umfangreichen Uberprufung unterzogen und nicht bestatigt Osterreicher waren statistisch weder in der NSDAP noch bei SS oder den meisten Tatergruppen in den Konzentrations und Vernichtungslagern uberreprasentiert 32 Als Tater vom Gestapo Beamten uber an Euthanasie Programmen teilnehmende Arzte bis zu massgeblich an der Planung und Umsetzung des Holocausts Beteiligten wurden weiters unter anderem folgende Osterreicher bekannt nbsp Ernst Kaltenbrunner als Angeklagter wahrend des Nurnberger Prozesses gegen die HauptkriegsverbrecherErnst Kaltenbrunner 1930 der osterreichischen NSDAP und 1931 der SS beigetreten ab 1938 im Rang eines SS Gruppenfuhrers Kommandant der SS der gesamten Ostmark ab 1943 in der Nachfolge Heydrichs Chef der Sicherheitspolizei und des SD und wenig spater SS Obergruppenfuhrer und General der Polizei sowie Leiter des Reichssicherheitshauptamtes und damit auch der Gestapo Arthur Seyss Inquart organisierte oder deckte als Reichsstatthalter in den Niederlanden zahlreiche NS Verbrechen Odilo Globocnik 1931 der osterreichischen NSDAP und 1932 der SS beigetreten ab 1933 stellv Gauleiter der NSDAP in Karnten ab 1939 als SS und Polizeifuhrer auf dem Gebiet des besetzten Polens eingesetzt wo er 1942 43 die vier Vernichtungslager Belzec Sobibor Treblinka und Majdanek errichten liess und einer der Hauptverantwortlichen fur die Ermordung von etwa 2 Millionen polnischen Juden war Aktion Reinhardt August Eigruber war als Gauleiter von Oberosterreich intensiv in die NS Totungsmaschinerie involviert Wolfgang Abel 1933 Beitritt zur NSDAP an der Zwangssterilisation so genannter Rheinlandbastarde beteiligt ab 1934 Dozent und stellvertretender Leiter der Abteilung Rassenpflege der Deutschen Hochschule fur Politik ab 1943 Leiter des Instituts fur Rassenbiologie 1935 im SS Rasse und Siedlungshauptamt beschaftigt Obergutachter im Reichssippenamt ab 1940 Abteilungsleiter fur Rassenkunde am Kaiser Wilhelm Institut fur Anthropologie ab 1942 Lehrstuhl fur Rassenbiologie und fur das Oberkommando des Heeres mit Rassenuntersuchungen an 7000 Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion befasst Heinrich Gross gutachtete uber unwertes Leben und fuhrte am Spiegelgrund in Wien morderische Versuche an behinderten Kindern durch Karl Josef Silberbauer seit 1939 kleiner Gestapo SD Beamter Leiter der Verhaftung Anne Franks 1944 An den NS Verbrechen beteiligt waren auch die im Abschnitt Lander als Reichsgaue genannten aus der Ostmark stammenden Gauleiter Hugo Jury Franz Hofer Tobias Portschy und Friedrich Rainer Alexander Lohr leitete als Chef der Luftflotte 4 im April 1941 den Luftangriff auf Belgrad Widerstand Bearbeiten Hauptartikel Widerstand gegen den Nationalsozialismus In Osterreich fielen rund 2700 im Widerstand Aktive der NS Justiz zum Opfer wurden wegen ihrer Tatigkeit verurteilt und hingerichtet Etwa 10 000 wurden in Gefangnissen der Gestapo ermordet Im Wiener Landesgericht wurden von 1938 bis 1945 600 Widerstandskampfer mit dem Fallbeil siehe auch Henker Johann Reichhart hingerichtet andere auf der Erschiessungsstatte Kagran Die enthaupteten Leichen wurden danach an das Anatomische Institut der Universitat Wien uberstellt und spater wurden die Leichenteile in Schachtgrabern im Wiener Zentralfriedhof im Geheimen beerdigt Auch in Graz wurden ab August 1943 Menschen die der NS Diktatur Widerstand leisteten mit einem Fallbeil ermordet 33 34 Hinsichtlich der Motivation und Wurde der Widerstandskampfer werden oft die Worte im Abschiedsbrief des Tirolers Walter Caldonazzi vor seiner Hinrichtung angefuhrt Wir sterben ja nicht als Verbrecher sondern als Osterreicher die ihre Heimat liebten und als Gegner dieses Krieges dieses Volkermordes Das Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes schatzt die Zahl der am Widerstand beteiligten Osterreicher insgesamt auf 100 000 35 36 Der osterreichische Widerstand musste isoliert ohne die Unterstutzung einer Exilregierung agieren Die Widerstandsgruppen waren bis auf die Kommunisten die von Moskau aus geleitet wurden daher weitgehend auf sich allein gestellt Als grundsatzliche Besonderheit des osterreichischen Widerstandes gilt dass die fur Osterreich typische parteipolitische Fragmentierung auch bis tief in den Widerstand und Exil Organisationen hinein reicht und sich erst spat der Versuch einer losen uberparteilichen Fuhrung Provisorisches Osterreichisches Nationalkomitee O5 bildete Neben diesen einzelnen Gruppierungen gab es aber auch individuellen Widerstand Den meisten Gruppen war gemein dass es der Gestapo gelang sie durch V Leute wie Otto Hartmann Kurt Koppel Hans Pav oder Eduard Korbel zu durchsetzen Als Versuch gegen die Gestapo selbst sogar offensiv vorzugehen gelten die Planungen der Widerstandsgruppe rund um Karl Burian das Gestapo Hauptquartier in Wien zu sprengen 37 Der einzige breite offentliche Protest gegen den Nationalsozialismus war die Demonstration von 6000 katholischen Jugendlichen am 7 Oktober 1938 vor dem Stephansdom in Wien 38 Sozialdemokraten und KommunistenSozialdemokraten und Kommunisten mussten schon in der Zeit des Austrofaschismus ab 1934 illegal agieren da ihre Parteien verboten waren viele von ihnen waren einige Zeit in Haft gewesen Sie verfugten aber uber intakte Untergrundorganisationen Nach dem Anschluss Osterreichs und den ersten Verhaftungswellen losten sie die zentralen Strukturen auf und organisierten sich 1940 1941 in kleinen ortlichen Gruppen die untereinander nur geringen Kontakt unterhielten um die Verfolgung zu erschweren Eine kommunistische Parole jener Zeit lautete Du bist jetzt die Partei Versuche eine zentrale Leitung zu errichten bewirkten durch die von der Gestapo eingeschleusten V Leute regelmassig die Aufdeckung der kommunistischen Strukturen Eisenbahner und Industriearbeiter verubten wieder Sabotageakte Dazu gab es verschiedene Kleingruppen die in der Tradition von Leo Trotzki standen die von der Gestapo genannte tschechische Sektion der KPO anarchistisch beeinflusst waren oder von ehemaligen Spanienkampfern gebildet wurden Gegenuber dem massiven Widerstand der Kommunisten fiel der sozialistische Widerstand recht schwach aus Wahrend die KP ihre Kader verheizte und damit die aktivsten Mitarbeiter verlor tauchten die SP Kader unter und hielten still Eine Erklarung liegt in der grossdeutschen Einstellung der Sozialdemokraten die erst spater einem zarten Osterreich Patriotismus wich Dennoch wurden schon ab 1938 viele Mitglieder der Revolutionaren Sozialisten und der Sozialistischen Arbeiterhilfe verfolgt aufgedeckt und verhaftet Mit voller Wucht traf auch der NS Apparat die Sozialdemokraten mit judischen Wurzeln wie den Wiener Finanzstadtrat Robert Danneberg 39 Romisch katholische Kirche nbsp Gedenken an die Nonne Maria Restituta die 1943 wegen Feindbegunstigung und Vorbereitung zum Hochverrat hingerichtet wurdeDie fuhrenden Exponenten der Romisch katholischen Kirche die in den Jahren 1934 1938 auch personell eng mit dem austrofaschistischen Regime verbunden gewesen waren und deren Bischofe den Anschluss befurwortet hatten konnten bald erkennen dass die erhoffte Koexistenz mit den nationalsozialistischen Machthabern sich nicht erfullen wurde Der Einfluss der Kirche wurde stark eingeschrankt Kirchliche Schulen wurden aufgelost und der Religionsunterricht zum Freifach an dessen Stelle Schuler sich in der Hitler Jugend betatigen sollten ihre Finanzierung erfolgte nicht mehr durch die vom NS Staat beschlagnahmten Religionsfonds sondern durch neu eingefuhrte Kirchenbeitrage der Mitglieder Trauungen im Standesamt wurden obligatorisch siehe Ehegesetz Osterreich und gerichtliche Ehescheidungen auch fur Katholiken eingefuhrt Am 7 Oktober 1938 einem Herz Jesu Freitag rief Kardinal Theodor Innitzer Jugendliche zu einer Andacht zum Rosenkranzfest in den Wiener Stephansdom Etwa 6000 vorwiegend junge Katholiken folgten dem Aufruf und beantworteten Innitzers Predigt in der er feststellte Nur einer ist euer Fuhrer Jesus Christus mit Ovationen Nach der Andacht versammelten sich viele der Anwesenden vor dem Erzbischoflichen Palais neben dem Dom und riefen Wir wollen unseren Bischof sehen Staat und Partei antworteten auf die unerwarteten Kundgebungen mit zahlreichen Verhaftungen tags darauf ersturmten und verwusteten Angehorige der Hitler Jugend das Palais die Polizei sah tatenlos zu Gauleiter Josef Burckel hielt am 13 Oktober vor uber 200 000 Demonstrationsteilnehmern auf dem Heldenplatz eine Rede gegen politisierende Geistliche 40 Die Kundgebungsteilnehmer zeigten Transparente mit Parolen wie Pfaffen auf den Galgen und Innitzer und Jud eine Brut Die Kirchenfuhrung ging von da an offenen Konfrontationen mit den Machthabern grossteils aus dem Weg Gegen die Deportation der judischen Bevolkerung wurde kein offentlicher Protest erhoben jedoch sprachen sich die Bischofe klar gegen die Totung von korperlich oder geistig Behinderten aus Wahrend erst am 19 Juni 1943 Bischofe in einem Hirtenbrief die Ermordung von Menschen fremder Rassen und Abstammung brandmarkten und fur die schuldlosen Menschen eintraten leisteten einfache Priester wie zum Beispiel Marcel Callo Johann Gruber Konrad Just Hermann Kagerer Carl Lampert Andreas Rieser Matthias Spanlang und Johann Steinbock schon viel fruher erheblichen Widerstand Christliche Laien und einzelne Priester unterstutzten vereinzelt Verfolgte und versteckten sie in Kirchengebauden Gegenwehr gegen das faschistische Regime konnten auch die Verweigerung des Fahneneides z B Franz Reinisch individuelle Widerstandshandlungen staatsfeindliche Ausserungen Rundfunkverbrechen etc das Verhindern von nationalsozialistischer Propaganda im Religionsunterricht wie durch Josef Steinkelderer spontane Proteste gegen antikirchliche Massnahmen und die Bildung von Widerstandsgruppen vgl z B die Gruppe rund um Heinrich Maier sein Priester ihre Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen wurden daher von der Gestapo uberwacht Es wurden aber auch Priester wie der Vorarlberger Alois Knecht der am 17 September 1939 seine Sonntagspredigt mit den Worten Der Krieg ist das grosste Ubel das die Menschheit treffen kann und trotzdem haben wir schon wieder einen Krieg begann und dadurch fur funf Jahre ins Konzentrationslager kam von Mitgliedern der Kirchengemeinde denunziert 41 Der Wiener Kaplan Heinrich Maier grundete mit dem Tiroler Walter Caldonazzi und Franz Josef Messner dem Generaldirektor der Semperit Werke die Widerstandsgruppe Maier Messner Caldonazzi Diese katholisch konservative Gruppe der auch Andreas Hofer angehorte wurde spater als die vielleicht spektakularste Einzelgruppe des osterreichischen Widerstandes bezeichnet und hatte einen hohen politisch militarischen Stellenwert 42 43 44 45 Ziel der Gruppe war es schnellstmoglich das Ende des Schreckensregimes durch eine militarische Niederlage herbeizufuhren und die Wiedererrichtung eines freien und demokratischen Osterreichs zu realisieren Die Gruppe ubermittelte dazu streng geheime Bauplane der V 2 Rakete bzw des Tigerpanzers und Lageplane von geheimen Produktionsanlagen und Rustungsindustrie an die Alliierten 46 Dadurch sollten die alliierten Luftangriffe zivile Ziele schonen und verstarkt Waffenproduktionsanlagen treffen 47 Zu den bekanntesten Aktivisten die als Verrater oder wegen Wehrkraftzersetzung hingerichtet wurden zahlen der Wehrdienstverweigerer Franz Jagerstatter die Ordensschwester Maria Restituta die Priester Jakob Gapp und Otto Neururer der Pater Franz Reinisch Marie Schonfeld Franz Schonfeld der Provikar Carl Lampert und der Augustiner Chorherr Roman Karl Scholz Allein die Gruppe von Scholz umfasste an die 200 Leute Kardinal Innitzer richtete in seinem Haus eine Erzbischofliche Hilfsstelle fur nichtarische Christen ein die getauften Juden und Angehorigen anderer christlicher Konfessionen bei der Ausreise aus dem Deutschen Reich und der Beschaffung von dazu notigen Dokumenten half sowie Rechtsberatung und arztliche Hilfe organisierte Die Hilfsstelle hielt auch so lange wie moglich den Kontakt mit den ins KZ Deportierten aufrecht Von den 23 Mitarbeitern der Hilfsstelle waren zwolf im Sinne der Nurnberger Gesetze judischer Herkunft acht von ihnen wurden in der NS Zeit ermordet 48 1940 bestimmte die SS das KZ Dachau mit einem eigenen Priesterblock als zentralen Internierungsort fur christliche Geistliche die oft schwer gefoltert wurden Hinzu kamen immer wieder besondere Ausschreitungen gegen die Priester Es wurde zum Beispiel am Heiligen Abend 1938 unter dem auf dem Appellplatz aufgestellten Julbaum der osterreichische Pralat Ohnmacht ausgepeitscht An einem Grundonnerstag geisselten SS Warter den osterreichischen Kaplan Andreas Rieser am nackten Oberkorper bis das Blut spritzte und wanden ihm dann eine Dornenkrone aus Stacheldraht Am Karfreitag 1940 wurden sechzig Priester gekreuzigt indem sie eine Stunde lang am Pfahl aufgehangt wurden Die Priester Martin Spannlang und Otto Neururer wurden im KZ Buchenwald getotet durch Kreuzigung mit geknebeltem Kopf nach unten 49 Insgesamt waren als osterreichische Widerstandskampfer 706 Priester im NS Gefangnis 128 in Konzentrationslagern und 20 bis 90 wurden hingerichtet beziehungsweise im KZ ermordet 50 Legitimistischer monarchistischer WiderstandIm Fokus des Gestapo lag besonders die Bekampfung von legitimistischen Widerstandsgruppen Deren gemeinsames Ziel Sturz des NS Regimes Wiedererrichtung eines selbststandigen Osterreichs unter habsburgischer Fuhrung stellte fur das NS Regime eine besondere Provokation und Herausforderung dar Insbesondere weil Hitler vor Hass auf die Familie Habsburg strotzte 51 Die zentrale Person dieser Bestrebungen Otto Habsburg wurde steckbrieflich gesucht sein Vermogen auf personlichem Befehl Hitlers beschlagnahmt seine Anhanger wurden verfolgt Der fuhrende Vertreter Habsburgs in Osterreich Hans Karl Zessner Spitzenberg wurde mit dem ersten Transport ins KZ Dachau gebracht wo er am 1 August 1938 starb Als monarchistische Gruppen gelten zum Beispiel die Widerstandsgruppe um Karl Burian mit dem von ihm gegrundeten Monarchistischen Zentralkomitee die Widerstandsnetze um Wilhelm Hebra und Josef Eder die Osterreichische Volksfront um Wilhelm Zemljak Teile der Grossosterreichischen Freiheitsbewegung um Jakob Kastelic die Gruppe um Johann Muller Alfred Gruber und Franz Waschnigg die Widerstandsbewegung um Karl Polly mit der Bezeichnung Osterreichische Arbeiterpartei und dem Ziel einer sozialen Volksmonarchie die Illegale Osterreichische Kaisertreue Front um Leopold Hof oder die Antifaschistische Osterreichische Kaisertreue Front um Karl Wanner Lambertrunde Bereits im Zeitraum 1938 bis 1940 hatte die Gestapo einer Reihe von legitimistischen Widerstandsgruppen von Jugendlichen zerschlagen die sich aus dem Osterreichischen Jungvolk beziehungsweise aus der Bundischen Jugend entwickelt hatten Gerade die Gruppe um Karl Burian war aus Sicht der Gestapo besonders gefahrlich Einerseits stand diese Gruppe in direktem Kontakt zu Otto Habsburg und andererseits plante Burian selbst offensiv gegen die Gestapo vorzugehen Mit den Original Hausplanen des Gestapo Hauptquartiers am Morzinplatz die der enteignete judische legitimistische Mitbesitzer Karl Friedinger beschaffte plante die Widerstandsgruppe einen Sprengstoffanschlag Durch den Gestapospitzel und Informanten der Abwehrstelle Wien Josef Materna verraten fielen die legitimistischen Aktivisten in die Hande der Gestapo 52 Es gab auch einzelne christlich monarchistische Widerstandskampfer wie Franz Schonfeld und Marie Schonfeld Viele dieser Widerstandskampfer wurden hingerichtet Die Harte der Verfolgung lasst sich schon im Verfahren gegen die alte schwer kranke und gebrechliche Marie Eckert erkennen welche wegen Besitzes eines in ihrer Brieftasche gefundenen selbstgeschriebenen Zettels mit dem Text Wir wollen einen Kaiser von Gottesgnaden und keinen Blutmorder aus Berchtesgaden zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt wurde In der Gestapo Wien leitete lange Zeit der wegen seiner Brutalitat beruchtigte Johann Sanitzer das fur den legitimistischen und osterreich patriotischen Widerstand zustandige Referat Insbesondere ab November 1943 wurden in Regensburg Salzburg und Wien Volksgerichtshof Verhandlungen gegen mehr als 300 osterreichische Separatisten beziehungsweise Legitimisten durchgefuhrt die in der Folge zu zahlreichen Todesurteilen und Zuchthausstrafen fuhrten Bis dahin waren viele monarchistische Widerstandskampfer aufgrund Anordnung Hitlers ohne Gerichtsverhandlung direkt ins KZ eingeliefert worden 53 Es wurden 800 bis 1 000 monarchistische Widerstandskampfer hingerichtet 54 55 56 Ernst Karl Winter grundete im Jahr 1939 in New York mit dem Austrian American Center ein uberparteiliches Nationalkomitee mit legitimistischen Hintergrund Dieses organisierte regelmassige Demonstrationen und Aufmarsche und veroffentlichte wochentliche Publikationen In den USA gab es als pro habsburgische Organisationen weiters die Austrian American League Evangelische Kirche und FreikirchenDie Schwedische Israelmission in Wien half insbesondere evangelischen Juden so dass viele von ihnen rechtzeitig ausreisen konnten Der in Wien tatige Baptistenprediger Arnold Koster brachte in Predigten und Vortragen oft auch Kritik an Merkmalen des Nationalsozialismus vor nbsp Erwin von Lahousen im Zeugenstand bei den Nurnberger Prozessen 1948SoldatenNach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Osterreich wurde das osterreichische Bundesheer gleichgeschaltet 126 Berufssoldaten und Beamte verweigerten aber den Eid auf Hitler und wurde sofort entlassen Eine Besonderheit war die Weigerung des Kommandanten der Theresianischen Militarakademie Generalmajor Rudolf Towarek die Akademie in Wiener Neustadt der deutschen Wehrmacht zu ubergeben Er liess Wache mit aufgepflanztem Bajonett aufmarschieren und verweigerte so der Wehrmacht mehrere Tage den Zutritt zur Burg Moglicher Widerstand gegen das NS Regime wurde verfolgt so wurde General Wilhelm Zehner von der Gestapo getotet Insgesamt wurden unmittelbar nach dem Einmarsch zwolf Offiziere in Konzentrationslager verbracht sieben davon uberlebten die Lager nicht Sechzehn Offiziere kamen in Gefangnisse und zahlreiche Soldaten aller Dienstgrade wurden in den Freitod getrieben Am 7 Marz 1943 hatte der Osterreicher Erwin von Lahousen gemeinsam mit Admiral Wilhelm Canaris Sprengstoff fur ein Attentat auf Adolf Hitler in das Hauptquartier der Heeresgruppe Mitte in Smolensk gebracht Dieser wurde am 13 Marz 1943 durch Henning von Tresckow und Oberleutnant Fabian von Schlabrendorff in Hitlers Flugzeug platziert Allerdings detonierte die Sprengladung aus ungeklarten Grunden nicht Am 20 Juli 1944 scheiterte dann auch das Attentat auf Hitler und der Umsturzversuch durch Offiziere der deutschen Wehrmacht und Staatsbeamte womit die Moglichkeiten des militarischen Widerstandes fur einen Sturz des Systems erschopft waren Zu den Beteiligten gehorten auch die Osterreicher Robert Bernardis Oberstleutnant im Generalstab am 8 August 1944 vom Volksgerichtshof in Berlin zum Tode verurteilt und hingerichtet der Chef des Stabes im Wehrkreis XVII Wien Oberst i G Heinrich Kodre er uberlebte das KZ Mauthausen und Major Carl Szokoll der unentdeckt blieb Als Beispiel soldatischen Widerstands gilt auch das Verhalten von Walter Krajnc Krajnc Mitglied der Widerstandsgruppe Kampfgruppe Tirol war nur einfacher Wehrmachtssoldat Er trat der franzosischen Resistance bei und arbeitete fur diese als Funker wurde wegen kritischer Ausserungen im Zusammenhang mit Geiselerschiessungen denunziert und wegen seiner Kontakte zur Resistance von einem Kriegsgericht zum Tod verurteilt und am 29 Juli 1944 erschossen In der Operation Radetzky versuchten Offiziere darunter erneut Major Carl Szokoll in den letzten Kriegstagen die Schlacht um Wien durch eine kampflose Kapitulation zu verkurzen und so die Zerstorung der Stadt zu verhindern Oberfeldwebel Ferdinand Kas konnte das Hauptquartier der sowjetischen Armee in Hochwolkersdorf im sudlichen Niederosterreich erreichen und den Russen die Vorschlage der Gruppe ubermitteln Die Operation wurde aber verraten 57 Drei enge Mitarbeiter Szokolls Major Karl Biedermann geb 1890 Kommandant der Heeresstreife Gross Wien Hauptmann Alfred Huth geb 1918 und Oberleutnant Rudolf Raschke geb 1923 wurden am 8 April 1945 an Strassenlaternen in Floridsdorf gehangt 58 Widerstands und Partisanengruppen nbsp Chiffre der Widerstandsgruppe O5 am Wiener StephansdomAngehorige verschiedener Widerstandsgruppen grundeten das Provisorische Osterreichische Nationalkomitee Die bekannteste dieser Gruppen war die unter der Chiffre O5 auftretende das O und das als funfter Buchstabe des Alphabets gekennzeichnete E standen fur OE oder Osterreich Mitglieder waren unter anderem der Publizist Fritz Molden der im Schweizer Exil als Kontaktmann der Gruppe zu den Westalliierten wirkte und der spatere Bundesprasident Adolf Scharf Die Gruppe O5 arbeitet auch eng mit den an der Operation Radetzky beteiligten Offizieren zusammen Partisanengruppen die vor allem seit 1944 aktiv waren gab es in der Steiermark und in Karnten so in Leoben in Judenburg in Selzthal im Gailtal und in den Karawanken Sie unternahmen kleine Uberfalle auf SS Einheiten und die Feldgendarmerie Ausserdem organisierten und unterstutzten die osterreichischen Partisanen die Flucht auslandischer Zwangsarbeiter Die zumeist aus Karntner Slowenen bestehenden Sudkarntner Partisanengruppen agierten grenzuberschreitend und arbeiteten mit jugoslawischen Partisanen zusammen an deren Seite ab November 1944 auch ein Osterreichisches Freiheitsbataillon gegen die deutschen Besatzer kampfte Die Aktionen der Partisanen zwangen das NS Regime viele Soldaten im Land statt an der Front einzusetzen EinzelpersonenAuch Privatpersonen die keiner Organisation oder Gruppe angehorten betatigten sich vereinzelt im Widerstand indem sie beispielsweise Juden und anderen Verfolgten Unterschlupf gewahrten Einige von ihnen darunter Gottfried von Einem Ella Lingens und Hermann Langbein wurden nach dem Krieg in der israelischen Gedenkstatte Yad Vashem als Gerechte unter den Volkern geehrt Osterreicher im Exil BearbeitenOsterreicher die das Unheil hatten kommen sehen waren schon vor dem 12 Marz 1938 emigriert Sie wahlten das Exil aus Sorge um ihr Leben bzw ihre wirtschaftliche Existenz oder weil sie nicht in der Diktatur leben wollten In den Tagen des Anschlusses und danach als die Gefahr unmittelbar greifbar wurde und Ubergriffe auf judische Osterreicher und die Verfolgung politischer Gegner ahnen liessen was noch folgen wurde flohen auch viele derjenigen die zuvor geglaubt hatten es wurde schon nicht so schlimm werden Das NS Regime fuhrte allerdings sofort strikte Grenzkontrollen ein und verhaftete viele Fluchtende aus den Zugen heraus 59 Uber die grune Grenze gelang so manchem die Flucht in die Tschechoslowakei die Schweiz verstarkte bald ihre Grenzkontrollen und schickte Fluchtlinge nicht selten zuruck Das Boot ist voll Von Marz bis November 1938 gelang legal und illegal 130 000 Menschen die Ausreise Unter den bekanntesten Kunstlern die emigrieren mussten waren die Komponisten Arnold Schonberg und Hermann Leopoldi die Filmschaffenden Leon Askin Fritz Lang Josef von Sternberg und Billy Wilder geb Samuel Wilder der Theaterregisseur Max Reinhardt die Kabarettisten Karl Farkas Hugo Wiener und Gerhard Bronner sowie die Schriftsteller Hermann Broch Anton Kuh und Franz Werfel Friedrich Torberg der den Anschluss in Prag erlebte kehrte nicht mehr nach Wien zuruck Robert Musil und Robert Stolz emigrierten aus Abscheu gegen den Nationalsozialismus Erich Fried floh mit seiner Mutter nach London nachdem sein Vater im Mai 1938 wahrend eines Verhors durch die Gestapo getotet worden war Stefan Zweig der uber London New York Argentinien und Paraguay nach Brasilien geflohen war nahm sich dort am 22 Februar 1942 gemeinsam mit seiner Frau Charlotte Altmann aus Trauer uber die Zerstorung seiner geistigen Heimat Europa das Leben Dem Nobelpreistrager fur Medizin des Jahres 1936 Otto Loewi wurde vor seiner Ausreise das Preisgeld abgepresst Weitere Wissenschaftler die ins Exil gingen waren Sigmund Freud Erwin Schrodinger Kurt Godel Martin Buber Karl Popper Lise Meitner und Walter Hollitscher Unter den aus politischen Grunden und der Rassengesetze wegen Emigrierten war der Sozialdemokrat Bruno Kreisky der in Schweden Asyl fand und spater als Bundeskanzler eine der pragendsten Personlichkeiten der Zweiten Republik werden sollte Manche der Emigranten nahmen auf Seiten der Alliierten aktiv am Kampf gegen das NS Regime teil Der Philosoph Ludwig Wittgenstein der schon in den 1930er Jahren in England lebte meldete sich dort wahrend des Krieges als Freiwilliger zu einer medizinischen Forschungsgruppe Der Satiriker Georg Kreisler 1938 geflohen und seit 1943 US Burger war als Soldat in Europa stationiert Nur wenige der Emigrierten kehrten nach dem Krieg zuruck Von offizieller Seite gab es nach 1945 ausgenommen den Wiener Kulturstadtrat Viktor Matejka auch keine nennenswerten Bemuhungen die Vertriebenen zur Ruckkehr zu bewegen Eine der wenigen Ausnahmen war Karl Popper dem ein eigenes Institut an der Universitat Wien angeboten wurde Dieser verspurte jedoch wenig Neigung von England ins zerbombte Wien zuruckzukehren stellte sich aber Otto und Fritz Molden fur das Forum Alpbach in Tirol zur Verfugung Fur Osterreich bedeutete der Aderlass nicht nur den Verlust eines Teiles seiner Bevolkerung sondern grosser Teile seiner schopferischen und intellektuellen Elite Osterreichische Organisationen im Exil waren Austrian Democratic Union August 1941 1945 London 60 1939 grundete Ernst Karl Winter in New York mit dem Austrian American Center das erste uberparteiliche Nationalkomitee Dieses organisierte regelmassige Demonstrationen und Aufmarsche und veroffentlichte wochentliche Publikationen In den USA gab es als Organisationen weiters die Austrian American League und die Austrian Action mit dem spateren Austrian National Committee Young Austria Emigrantenorganisation junger Osterreicher in Grossbritannien Free Austrian Movement Dachverband fur in Grossbritannien bestehende osterreichische Exilorganisationen Uberparteilich Osterreichische FreiheitsfrontKrieg Bearbeiten Hauptartikel Zweiter Weltkrieg und Chronologie Zweiter Weltkrieg Osterreicher waren nach heutigem Forschungsstand unter den fuhrenden Offizieren der Wehrmacht ungefahr im Verhaltnis 1 10 vertreten analog dem Bevolkerungsverhaltnis Altreich Alpen und Donaugaue Dies ist vergleichbar mit der Situation bei Gestapo und Polizei In den besetzten Gebieten Sudosteuropas nahmen sie z B mehrere der hoheren Range ein Insgesamt leisteten rund 1 25 Millionen Osterreicher Kriegsdienst in Wehrmacht und Waffen SS Es herrschte unbedingte Wehrpflicht mit alternativ gnadenloser Todesstrafe wie viele der Osterreicher freiwillig dienten ist nicht zu ermitteln 247 000 Osterreicher fielen oder blieben vermisst Bundesheer und Polizei wurden als Ganzes von Heinrich Himmler personlich noch im Marz 1938 auf Adolf Hitler vereidigt Fuhrereid Offiziere die den Eid auf Hitler nicht ablegen wollten wurden ebenso wie judische Offiziere zwangspensioniert und schwer diskriminiert Wegen des elitaren Charakters und der zum Teil spektakularen Privilegien und zahlreicher Vergunstigungen beschleunigte akademische Karriere Wohnungen meldeten sich junge Manner zur SS anfangs freiwillig ab 1944 jedoch wurden wegen mangelnder Meldungen zur SS und zur Waffen SS Zwangsrekrutierungen vorgenommen Fur die Bevolkerung wurden Auswirkungen der Kriegswirtschaft schnell spurbar Reichsweit also auch in Osterreich wurden am 28 August 1939 vier Tage vor Beginn des Zweiten Weltkrieges Lebensmittelmarken und Bezugsscheine fur Benzin ausgegeben Damit sollte vermieden werden dass Menschen z B vor dem Hintergrund des verbreiteten Hungers wahrend des Ersten Weltkriegs siehe z B Steckrubenwinter Lebensmittel und andere Guter horteten In der Bevolkerung war nach den schnellen Erfolgen in Polen und im Westfeldzug 1940 Eroberung der Niederlande Luxemburgs Belgiens und Frankreichs die Zuversicht gross dass der Krieg schnell voruber sein und siegreich enden wurde Der Krieg in Jugoslawien Balkanfeldzug 1940 1941 und der folgende Angriff auf die Sowjetunion Russlandfeldzug 1941 1945 das flachengrosste Land der Welt fuhrten allerdings allmahlich zu wachsender Skepsis und Bedenken Das Ende von Hitlers schnellen Erfolgen mit dem Scheitern der Eroberung Moskaus im Winter 1941 42 und die nicht schonzuredende Niederlage in der Schlacht von Stalingrad 1942 43 bedeuteten entscheidende Wendepunkt des Kriegsverlaufs auch in der Wahrnehmung in der Bevolkerung Die Todesanzeigen im Volkischen Beobachter in denen in stolzer Trauer uber den Tod von Vatern und Sohnen berichtet wurde wurden zahlreicher und Soldaten auf Fronturlaub berichteten vom Grauen das sie erlebt hatten Auch die Versorgungslage wurde zunehmend problematisch Lebensmittel Heizmaterial und Spinnstoffe Textilien war als undeutsches Wort verpont waren immer schwieriger zu besorgen Frauen wurden zum Reichsarbeitsdienst zwangsverpflichtet Nachdem die West Alliierten ab 1943 von Suden her Italien eroberten Operation Husky und mit der Landung in der Normandie am 6 Juni 1944 zur Befreiung Frankreichs ansetzten ruckte das Kriegsgeschehen immer naher an die Donau und Alpenreichsgaue heran Sie waren zuvor Luftschutzkeller des Reiches genannt worden weil sie erst spat in die Reichweite alliierter Bomberverbande gelangten Am 1 November 1943 wurde von den Aussenministern der Sowjetunion Grossbritanniens und der USA die Moskauer Deklaration beschlossen Darin erklarten sie die Besetzung Osterreichs durch Deutschland am 15 Marz 1938 als null und nichtig In Osterreich erfuhren nur Menschen davon die unter Lebensgefahr Feindsender horten Luftangriffe auf Osterreich Bearbeiten Am 6 April 1941 dem Beginn des deutschen Angriffs auf Jugoslawien erfolgten die ersten Luftangriffe auf osterreichisches Gebiet im Zweiten Weltkrieg durch die jugoslawische Luftwaffe Auf dem Grazer Frachtenbahnhof wurden dabei 60 Waggons zerstort Da Osterreich bis 1943 nicht weiter bombardiert wurde beziehungsweise an der Grenze der Reichweite britischer und US amerikanischer Langstreckenbomber und deren Begleitjager lag galt es lange als Luftschutzkeller des Deutschen Reiches Daher verlagerte die deutsche Rustungsindustrie grosse Teile ihrer Produktion nach Osterreich Im Mai 1943 wurde dann Nordafrika und anschliessend Suditalien von den Alliierten befreit womit ganz Osterreich in die unmittelbare Reichweite und Aufmerksamkeit der britischen und amerikanischen Luftflotten gelangte Foggia war ab November 1943 Stutzpunkt der 15th Air Force der USAAF und der No 205 Group der Royal Air Force Grundsatzlich war ab dem Sommer 1943 bis Mitte 1944 der Fokus der alliierten Bomberverbande fast ausschliesslich auf die Waffen und Stahlindustrie im Raum Wiener Neustadt Linz und Steyr gerichtet Uber das amerikanische Office of Strategic Services waren die alliierten Generalstabe auch durch die Widerstandsgruppe rund um Heinrich Maier welcher den Bombenkrieg weg von Wohngebieten hin zur Rustungsindustrie verlagern wollte uber genaue Lageskizzen der dann getroffenen Industrie informiert 61 Nachdem diese weitgehend zerstort war wurden die Erdolindustrie im Wiener Raum angegriffen und schliesslich ab Ende 1944 die Transportknotenpunkte der Deutschen Reichsbahn 62 Hervorzuheben ist dass ab dem Fruhjahr 1945 viele osterreichische Stadte Ziel der amerikanischen Bomberverbande wurden Ein Eisenbahnknotenpunkt nach dem anderen wurde getroffen wobei es dabei zu umfangreichen Zerstorungen in zivilen Wohngebieten kam weil Bomben oft mittels eines damals neu entwickelten Radars durch die Wolkendecke hindurch abgeworfen wurden Am 13 August 1943 erreichten die alliierten Luftstreitkrafte mit 61 Flugzeugen vom Typ B 24 Liberator 9th Air Force der USAAF vom Stutzpunkt Bizerta in Tunesien aus erstmals Osterreich Beim ersten Angriff auf Wiener Neustadt wurden offiziell 185 Todesopfer bekanntgegeben In einem massiven Angriff am 2 November 1943 wurde die Flugzeugproduktion entscheidend getroffen Im April und Mai 1944 wurden dann die beiden Stammwerke wichtige Nebenwerke und Verlagerungsbetriebe endgultig zerstort Wiener Neustadt in dessen Raxwerken die V2 Rakete teilgefertigt und in dessen Wiener Neustadter Flugzeugwerken im Jahr 1942 knapp 50 Prozent aller im Deutschen Reich gefertigten einmotorigen Jager vom Typ Messerschmitt Bf 109 produziert wurden sollte bis Kriegsende zu einer der am starksten getroffenen Stadte Osterreichs werden die 29 Luftangriffe auf Wiener Neustadt wahrend derer 55 000 Bomben abgeworfen wurden zerstorten 88 der Gebaude der Stadt und forderten 790 Todesopfer Am 14 und 19 Dezember 1943 wurde auch Innsbruck das Ziel von Luftangriffen dabei starben 339 Menschen Das dabei bis Kriegsende nachhaltig verfolgte Ziel der Alliierten war die Unterbrechung der Versorgungslinien deutscher Truppen uber den Brenner nach Italien nbsp Zerstorungen im Wiener Arsenal 1944 Im Februar 1944 begannen massive Luftangriffe grosser britischer und US amerikanischer Verbande auf Ziele in Osterreich Big Week Im Februar und April 1944 kam es zu umfassenden Angriffen auf die Flugzeug und Kugellagerindustrie in Steyr Am 17 Marz 1944 begannen die Luftangriffe auf Wien mit der Raffinerie und Verladestellen in der Lobau als Zielen Das verbaute Stadtgebiet wurde ab Sommer 1944 bombardiert Am 10 September sowie am 11 Dezember 1944 wurden das Wiener Arsenal und der Sudbahnhof von alliierten Bomberverbanden derart stark in Mitleidenschaft gezogen dass das Hauptgebaude des Heeresgeschichtlichen Museums und auch zahlreiche Depots und Wohnungen von Bomben getroffen und stark beschadigt bzw zerstort wurden 63 60 sowjetische Bomber erreichten erstmals am 22 Februar 1945 den Raum Wien Der schwerste Angriff dem so viele Menschen zum Opfer fielen dass im Volkischen Beobachter die sonst ublichen Todesanzeigen nicht abgedruckt wurden erfolgte am 12 Marz 1945 durch die USAAF genau sieben Jahre nach dem Anschluss Den insgesamt 53 Bombenangriffen bis zum Kriegsende fielen in der Stadt 8 769 Menschen zum Opfer 6 214 Gebaude wurden vollstandig und 12 929 schwer zerstort 27 719 leicht beschadigt Hauptartikel Luftangriffe auf Wien nbsp Gefechtsturm Arenbergpark einer der sechs in Wien errichteten FlakturmeWeitere Hauptziele waren ab dem Herbst 1944 Graz mit seinen Rustungsbetrieben von Steyr Daimler Puch 56 Angriffe 1980 Tote Klagenfurt 48 Angriffe 477 Tote Villach mit dem Verkehrsknotenpunkt Wien Venedig und Munchen Balkan 37 Angriffe 266 Tote Innsbruck 22 Angriffe 504 Tote und die Industrieregion der Mur Murz Furche sowie jene Orte in die zuvor einige der Rustungsbetriebe des Deutschen Reichs verlegt worden waren Schwechat Zwolfaxing und Hallein mit ihren Flugmotorenwerken die Panzerproduktion in Steyr die Waffenproduktion in den Hermann Goring Werken in St Valentin bei Linz und in der Obersteiermark die Treibstoffproduktion in Moosbierbaum und die Raffinerien bei Wien Bei den 22 Luftangriffen auf Linz starben 1 679 Menschen in Salzburg starben bei 16 Angriffen 531 Menschen siehe Luftangriffe auf Salzburg Noch am 21 April 1945 wurde Attnang Puchheim als wichtiger Bahnknotenpunkt und Umladebahnhof fur die geheime Raketentestanlage in Zipf schwer getroffen Insgesamt forderten alliierte Luftangriffe unter Osterreichs Zivilbevolkerung etwa 24 300 Todesopfer Einschliesslich der betroffenen Soldaten Fluchtlinge Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter starben etwa 35 000 Menschen rund 57 000 wurden verwundet 64 Zusammenfassend gesehen wurden in Osterreich im Vergleich zu Deutschland durch Luftangriffe weit weniger zivile Ziele sondern grossteils Rustungsindustrie und Verkehrsknotenpunkte getroffen womit die alte Bausubstanz weitgehend erhalten blieb Flachenbombardierungen wie auf Hamburg Pforzheim oder Dresden gab es in Osterreich nicht Kampf um Wien Bearbeiten Hauptartikel Wiener Operation 1945 Im Marz 1945 drang die Rote Armee in Ungarn in das Gebiet zwischen Plattensee und Donau vor 1944 war dort von deutscher Seite mit dem Bau des Sudostwalls begonnen worden Die Stellungsanlagen sollten von den Weissen Karpaten im Norden bis Zagreb im Suden reichen konnten aber nicht mehr fertiggestellt werden Zum Bau wurden rund 30 000 ungarische Juden herangezogen von denen etwa 13 000 durch Hunger Krankheit und die Strapazen ums Leben kamen oder von den Wachmannschaften erschossen wurden Massaker von Rechnitz und Massaker von Deutsch Schutzen Die uberlebenden 17 000 wurden in das KZ Mauthausen gebracht Zur Besetzung der Stellungen wurde auch der Volkssturm eingesetzt alle bisher noch nicht kampfenden waffenfahigen Manner im Alter von 16 bis 60 Jahren Schlecht ausgerustet und militarisch nicht ausgebildet konnten die Verteidiger in den unfertigen Stellungen der anruckenden sowjetischen Armee nicht standhalten Am 29 Marz uberschritten die sowjetischen Truppen bei Klostermarienberg die osterreichische Grenze und erreichten am 6 April Wien Hitler hatte Wien am 2 April zum Verteidigungsbereich erklart Auf Plakaten wurde kundgemacht Frauen und Kindern wird empfohlen die Stadt zu verlassen Der Kampf sollte mit allen Mitteln bis zum Ende gefuhrt werden ohne Rucksicht auf Verluste an Gebauden und Menschenleben Bevor Einrichtungen der Infrastruktur dem Feind in die Hande fallen konnten sollten sie zerstort werden Nerobefehl Mitglieder einer militarischen Widerstandsgruppe im Wehrkreiskommando versuchten daraufhin in der Operation Radetzky die kampflose Ubergabe der Stadt an die sowjetischen Truppen zu arrangieren was aber nur zum Teil gelang Die Aktion wurde verraten und die neben Major d G Carl Szokoll dabei federfuhrenden Offiziere Major d G Karl Biedermann Chef der Heeresstreife Gross Wien Hauptmann Alfred Huth und Oberleutnant Rudolf Raschke wurden verhaftet und am 8 April offentlich gehenkt Am 13 April war die Schlacht um Wien die etwa 19 000 deutsche und 18 000 sowjetische Soldaten das Leben kostete zu Ende Die sowjetischen Truppen ruckten danach noch im Weinviertel nordlich bis an die Thaya im Westen bis an die Erlauf und im Suden bis zum Semmering vor In den weiter westlich gelegenen Teilen Niederosterreichs verubten die verbliebenen Einheiten der SS und einzelne Verbande der Wehrmacht noch in den letzten Kriegswochen Massaker an den Gefangenen der Haftanstalt Stein in Krems an der Donau Kremser Hasenjagd und an Gruppen von Zwangsarbeitern Junge Soldaten die erst kurz zuvor im Rahmen des Volkssturmes eingezogen worden waren aber nicht an dem aussichtslosen Kampf teilnehmen wollten wurden standrechtlich erschossen oder gehenkt Vordringen der Westalliierten Bearbeiten Am 28 April betraten von Kempten im Allgau kommend bei Vils in Tirol als erste unter den Westalliierten US Soldaten osterreichisches Gebiet Die Fuhrungsstabe waren auf hinhaltenden Widerstand in der Alpenfestung vorbereitet doch die Plane dafur waren von deutscher Seite nur ansatzweise realisiert worden Am 29 April uberschritten franzosische Soldaten bei Hohenweiler und Unterhochsteg in Vorarlberg die Grenze 65 Marokkanische Einheiten der Fremdenlegion folgten am nachsten Tag Die franzosischen Verbande drangen in der Folge ohne mit Ausnahme eines Gefechtes bei Gotzis auf Widerstand zu stossen bis zum Arlberg vor Die Verbande der Wehrmacht befanden sich durch Desertion bereits in Auflosung und auch die Bemuhungen von Teilen der Bevolkerung Kampfhandlungen zu vermeiden trugen das ihre dazu bei US Truppen gelangten nach Gefechten um den Fernpass und die Porta Claudia tiefer nach Tirol Im Otztal wurden sie von einer Partisanengruppe die von dem Studenten Wolfgang Pfaundler angefuhrt wurde begrusst Ihnen war es schon kurz zuvor gelungen das Gebiet unter ihre Kontrolle zu bekommen Auch in der Landeshauptstadt Innsbruck war es Widerstandskampfern gelungen General Hans Bohaimb den Kommandanten der Divisionsgruppe Innsbruck Nord gefangen zu nehmen Sie hatten uber den Sender der Stadt bereits das Ende der Herrschaft der Nationalsozialisten verkundet und die Hauser mit rot weiss roten Fahnen geschmuckt als am 3 Mai die US Soldaten eintrafen Die Stadt Salzburg wurde am Morgen des 4 Mai 1945 von amerikanischen Kampfverbanden aus dem Raum Munchen erreicht die den von Tirol kommenden Verbanden zuvorkamen Nach einer angeblich am 30 April mundlich getroffenen Ubereinkunft mit Gauleiter Gustav Adolf Scheel richtete der Kampfkommandant der Stadt Oberst Hans Leppertinger uber Horfunk einen Appell an die Einwohner Salzburgs Darin ubernahm er die Verantwortung fur die kampflose Ubergabe der Stadt 66 nbsp Befreiung des KZ Mauthausen Foto vom 6 Mai 1945August Eigruber Gauleiter von Oberdonau 1946 im Mauthausen Prozess zum Tode verurteilt und 1947 hingerichtet wollte den Kampf nicht aufgeben Er liess Deserteure und KZ Haftlinge toten die aus Wien geflohenen NS Funktionare verhaften und plante die im Salzbergwerk von Altaussee versteckten Kunstschatze aus ganz Europa zu zerstoren Als Folge der anhaltenden Kampfe flogen die Alliierten weitere Bombenangriffe gegen Linz Wels und Attnang Puchheim denen in den letzten Kriegstagen noch hunderte Menschen zum Opfer fielen Am 5 Mai schliesslich kapitulierte der Militarbefehlshaber von Linz und US Truppen befreiten als letztes der Konzentrationslager des Deutschen Reiches das KZ Mauthausen nbsp US Truppen erreichen den Linzer Hauptplatz Mai 1945Kriegsende Bearbeiten nbsp Sowjetische Soldaten in Wien 1945Wien war Mitte April 1945 durch die so genannte Wiener Operation der Roten Armee vom NS Regime befreit Am 16 April konstituierte sich die Sozialistische Partei Osterreichs heute Sozialdemokratische Partei Einen Tag spater am 17 April wurde die Osterreichische Volkspartei als Sammelbecken der burgerlichen und bauerlichen Bevolkerung gegrundet Ebenso grundete sich die Kommunistische Partei Osterreichs Wahrenddessen wurde westlich von Wien noch gekampft Am 27 April 1945 elf Tage vor der Gesamtkapitulation der deutschen Streitkrafte am 8 Mai wurde mit der von SPO OVP und KPO unterzeichneten Unabhangigkeitserklarung die Republik Osterreich wiedererrichtet sie wird inoffiziell als Zweite Republik bezeichnet Am gleichen Tag konstituierte sich unter Karl Renner die erste Staatsregierung und nahm zwei Tage spater das Parlamentsgebaude von Vertretern der Roten Armee symbolisch in Besitz Wahrend die Rote Armee Osterreich von Osten her eroberte drangen britische Truppen von Italien Richtung Karnten und Steiermark Titos Partisanen aus Jugoslawien in der gleichen Richtung US Truppen von Bayern nach Salzburg und Oberosterreich und franzosische Truppen von Wurttemberg nach Vorarlberg vor Hitler beging am 30 April 1945 Suizid Am 7 Mai 1945 unterzeichnete Generaloberst Alfred Jodl in Reims Frankreich die bedingungslose Gesamtkapitulation der Wehrmacht Am folgenden Tag trafen im niederosterreichischen Ort Erlauf erstmals in Osterreich US amerikanische und sowjetische Truppen aufeinander Die von dieser Begegnung existierenden Filmaufnahmen wurden allerdings in einer Seitengasse von Amstetten gedreht bis dorthin waren US Einheiten vorgedrungen 67 Die Grenzen der Besatzungszonen siehe Besetztes Nachkriegsosterreich waren zuvor bereits vereinbart worden Das NS Regime wurde in Tirol wo eine Widerstandsbewegung aktiv war bereits vor dem Eintreffen der US Truppen beendet Die vielbeschworene Alpenfestung im Salzkammergut in der sich Nationalsozialisten verbarrikadieren wollten um den Kampf fortzusetzen erwies sich als Schimare einige hochrangige NS Verbrecher konnten in Berghutten des Salzkammerguts verhaftet werden nbsp Die Royal Air Force nahe Klagenfurt in Karnten 1945Karnten und die Steiermark waren der britischen Armee zugeteilt Um weitere Kampfe und eine Teilung zu vermeiden bemuhten sich Karntner Politiker der bis dahin verbotenen demokratischen Parteien darum Gauleiter Friedrich Rainer davon abzubringen einen Abwehrkampf nach dem Vorbild des Karntner Abwehrkampfes von 1918 19 zu fuhren Am 6 und 7 Mai erfolgte die Ubergabe der Regierungsgewalt von Rainer an die Vertreter der Parteien und Hans Piesch ubernahm das Amt des Landeshauptmannes Der bewaffnete Widerstand wurde nun beendet die neue Landesregierung suchte den Kontakt mit den anruckenden britischen Truppen Am 8 Mai V E Day erreichten sowohl erste britische Panzereinheiten wie auch jugoslawische Partisanen Klagenfurt Auf Druck des britischen Kommandanten mussten sich die Partisanen wieder zuruckziehen Titos Forderungen nach Gebietsabtretungen Osterreichs an Jugoslawien wurden von den Alliierten nicht unterstutzt Am 9 Mai dem Tag an dem die Gesamtkapitulation der Wehrmacht in Kraft trat erreichten sowjetische Truppen Graz und ruckten nachdem Gauleiter Siegfried Uiberreither von der ortlichen Wehrmachtfuhrung uberzeugt wurde dass seine Plane fur militarischen Widerstand zum Scheitern verurteilt waren kampflos in die Stadt ein Dort bildete sich unter dem Sozialdemokraten Reinhard Machold eine neue Landesregierung Weite Teile der Steiermark standen vorerst unter sowjetischer Militarverwaltung Die Sudsteiermark war zum Teil noch von Partisanen und von bulgarischen Truppen besetzt In den folgenden Monaten ubernahm Grossbritannien die Militarverwaltung des gesamten Gebietes der beiden Bundeslander Museale Rezeption Bearbeiten Der Zweite Weltkrieg in Osterreich ist im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien ausfuhrlich dokumentiert Beginnend mit dem Anschluss Osterreichs und der damit verbundenen Ubernahme des Bundesheeres in die deutsche Wehrmacht spannt sich der Bogen uber die Themen Luftkrieg totaler Krieg bis hin zur Schlacht um Wien 68 Am 9 Mai 2015 wurde in der Friedensgemeinde Erlauf das Museum Erlauf erinnert eroffnet in dem der dort erfolgte historische Handschlag zwischen dem sowjetischen General Dmitri Dritschkin und dem US amerikanischen General Reinhart am 8 Mai 1945 in einer umfassenden Dauerausstellung dokumentiert ist 69 Opferbilanz BearbeitenEtwa 247 000 tote bzw fur tot erklarte Militarangehorige nach anderen Angaben 380 000 Tote davon 100 000 Vermisste 70 71 etwa 65 500 ermordete Juden osterreichischer Staatsangehorigkeit etwa 35 000 tote Zivilisten infolge von Kampfhandlungen und Bombardements etwa 16 000 weitere in Konzentrationslagern Ermordete davon 8 000 als Zigeuner Ermordete etwa 10 000 in Gestapo Haft und mehr als 6 000 in Gefangnissen in vom Deutschen Reich besetzten Landern Getotete etwa 2 700 als Widerstandskampfer zum Tod Verurteilte und Hingerichtete etwa 114 000 schwer Kriegsgeschadigte etwa 57 000 verletzte ZivilistenDer Begriff Raubgold bezeichnet in der Forschung die vom NS Regime geraubten Wertgegenstande Diese stammten hauptsachlich aus dem arisierten Besitz von Personen die fliehen mussten oder in Konzentrationslagern eingesperrt und zum Grossteil darin ermordet wurden Aber auch das Gold aus der Wahrungsreserve der osterreichischen Nationalbank wurde sofort nach Berlin weggeschafft Der Verbleib des Raubgolds nach dem Zweiten Weltkrieg ist weitgehend ungeklart Wiedererrichtung Osterreichs Bearbeiten nbsp Passanten vor einem Schaufenster in dem das US Militar Fotos aus Konzentrationslagern aushangte Linz Mai 1945 nbsp Besatzungszonen 1945 bis 1955 Hauptartikel Besetztes Nachkriegsosterreich Am 4 April 1945 wollte Karl Renner der von 1918 bis 1920 Staatskanzler der Ersten Republik gewesen war in Hochwolkersdorf vor dem zustandigen General der Roten Armee nur gegen das Verhalten der Soldaten protestieren Der 75 Jahrige wurde aber als Expolitiker erkannt und nach mehrstufiger Ruckfrage in der Sowjetunion letztlich bei Josef Stalin der Renner noch von seinem Wien Aufenthalt vor dem Ersten Weltkrieg kannte gefragt ob er an der Wiederherstellung Osterreichs mitwirken konne Renner sagte unter der Bedingung zu dass sein Auftrag von osterreichischen Politikern komme Von Schloss Eichbuchl nahm Renner Kontakt mit Adolf Scharf und dem christlichsozialen Finanzminister Josef Kollmann auf Mitte April konstituierten sich die Parteien die teils seit 1938 teils bereits seit 1934 verboten waren neu Als erste bildeten am 14 April Vertreter der fruheren SDAP und der Revolutionaren Sozialisten die Sozialistische Partei Osterreichs SPO unter dem provisorischen Vorsitz Adolf Scharfs der letzte SDAP Vorsitzende Karl Seitz war aus deutscher Haft noch nicht zuruckgekehrt Der Osterreichische Gewerkschaftsbund folgte am nachsten Tag Die Vertreter der ehemaligen Christlichsozialen Partei fanden vorerst in drei Bunden zusammen Bauernbund Wirtschaftsbund sowie Arbeiter und Angestelltenbund am 17 April folgte die Grundung der Osterreichischen Volkspartei OVP mit ihrem ersten Obmann Leopold Figl Die Kommunistische Partei KPO hatte seit der Ersten Republik trotz des Verbotes weiterexistiert Renner traf am 21 April in Wien ein und bildete innerhalb einer Woche die erste provisorische Nachkriegsregierung der Republik Osterreich die Beratungen fanden im Roten Salon des Wiener Rathauses statt Am 27 April proklamierten die drei Parteien die Unabhangigkeit Osterreichs und setzten die neue Regierung ein Provisorische Staatsregierung Renner 1945 am 29 April nahmen sie das Parlamentsgebaude in Besitz Am 1 Mai 1945 trat das Verfassungs Uberleitungsgesetz in Kraft Renner als Staatskanzler stand ein politischer Kabinettsrat mit Vertretern der drei Parteien zur Seite bestehend aus Adolf Scharf SPO Leopold Figl OVP und Johann Koplenig KPO Die Minister wurden als Staatssekretare bezeichnet die spateren Staatssekretare als Unterstaatssekretare Das Staatsgebiet wurde in den Grenzen vor 1938 wiederhergestellt Alle diese Beschlusse waren vorerst nur in der sowjetischen Zone verbindlich die Westalliierten hielten Renner fur eine Marionette Stalins und erkannten seine Regierung erst Monate spater an Die Besatzungsmachte behielten sich ausserdem das Veto gegen osterreichische Beschlusse vor diese Regelung wurde erst 1947 gemildert Am 8 Mai 1945 wurde das Verbotsgesetz beschlossen in dessen erstem Paragraphen festgestellt wird Die NSDAP ihre Wehrverbande SS SA NSKK NSFK ihre Gliederungen und angeschlossenen Verbande sowie alle nationalsozialistischen Organisationen und Einrichtungen uberhaupt sind aufgelost ihre Neubildung ist verboten Paragraph 3 regelt die Bestimmungen uber die Registrierung vormaliger NSDAP Mitglieder und schliesslich den bis heute bestehenden Straftatbestand der NS Wiederbetatigung In ganz Osterreich setzte sofort die Entnazifizierung ein Bei der Registrierung der Mitglieder der NSDAP der SS und anderer Organisationen des nationalsozialistischen Regimes wurden insgesamt 537 632 Personen erfasst In dieser Zahl fehlen einerseits jene die sich der Registrierung entziehen konnten anderseits sind darin auch blosse Mitlaufer enthalten die es als opportun angesehen hatten der NSDAP beizutreten Als schwer belastet also in Fuhrungspositionen und als Entscheidungstrager tatig oder an Verbrechen beteiligt wurden 41 906 Personen eingestuft Auf der Basis des Verbotsgesetzes fanden von 1945 bis 1955 Prozesse vor eigens eingerichteten Volksgerichten statt 136 829 gerichtliche Voruntersuchungen wegen des Verdachtes auf NS Verbrechen oder der Mitgliedschaft in der damals verbotenen NSDAP von 1933 bis 1938 fuhrten zu 23 477 Urteilen davon waren 13 607 Schuldspruche Etwa 2000 Urteile ergingen wegen Gewaltverbrechen im Namen des NS Regimes davon 43 Todesurteile 30 wurden vollstreckt zwei weitere Verurteilte begingen vor der Vollstreckung Selbstmord 29 lebenslange Haftstrafen und 650 Haftstrafen zwischen funf und zwanzig Jahren Die Separierung der 440 000 Minderbelasteten von den 96 000 Belasteten durch das am 24 Juli 1946 vom Nationalrat beschlossene Nationalsozialistengesetz war eine Folge der Einsicht dass man einer halben Million Menschen unmoglich fur mehrere Jahre Suhnefolgen aufburden konnte die sie zu Staatsburgern zweiter Klasse machten und mit ihnen auch ihre Familien bestraften Dieser Plan eines schnellen Schlussstrichs fur die Minderbelasteten wurde vom Alliierten Rat durchkreuzt indem dieser zahlreiche Verscharfungen in das Nationalsozialistengesetz hineinreklamierte Ein weiteres Jahr spater 1947 konnten aber auch die Alliierten erkennen dass man fast eine halbe Million Menschen die man fur Jahre vom Studium und zahlreichen Berufen ausschloss damit nicht fur die Demokratie gewann sondern ins selbe Boot mit den Belasteten verfrachtete Als Beispiel fur Urteile nach 1945 sei hier die als Muhlviertler Hasenjagd bekannte Suchaktion nach 500 aus Mauthausen entflohenen sowjetischen Kriegsgefangenen genannt Allgemein wird angenommen dass keiner der Beteiligten fur diese grausame Treibjagd bestraft wurde Tatsachlich jedoch wurden neben kleineren Strafen in diesem Fall mindestens drei Verurteilungen zu zehn eine zu zwolf und eine zu zwanzig Jahren schweren verscharften Kerkers ausgesprochen und vollstreckt In spateren Jahren liess die osterreichische Justiz allerdings eine kalte Amnestie wie Simon Wiesenthal den Zustand nannte walten indem Ermittlungen gegen Verdachtige unterblieben oder ohne Erfolgsabsicht gefuhrt wurden In der osterreichischen Justiz gab es dazu verschiedene Ansatze so wie einerseits der Wiener Strafrechtler Wilhelm Malaniuk fur eine ordentliche strafrechtliche Aufarbeitung der NS Verbrechen drangte versuchten andere wie Theodor Rittler rechtstheoretische Fundamente zu propagieren womit viele NS Verbrechen ungesuhnt blieben 72 Andererseits wurde die bis dahin bestehende Verjahrungsfrist von zwanzig Jahren fur Mord aufgehoben da es unertraglich schien allfallige NS Massenmorder ab 1965 nicht mehr vor Gericht stellen zu konnen Nach Kritik engagierter Publizisten wurde erst in den 1990er Jahren begonnen noch lebende Verdachtige der NS Verbrechen aufzuspuren und uber ihre Taten prazise zu ermitteln Am 15 Mai 1955 erlangte Osterreich mit der Unterzeichnung des Osterreichischen Staatsvertrages der am 27 Juli 1955 in Kraft trat seine volle Souveranitat wieder Der Vertrag schrieb das schon 1919 ausgesprochene Anschlussverbot und das Habsburgergesetz fest Die Aufarbeitung der NS Raubzuge Enteignungen und Vermogensentziehungen ist mehr als 50 Jahre spater noch nicht abgeschlossen Aufarbeitung und Verdrangung Bearbeiten Entnazifizierung hatte 1945 vor allem bedeutet Tater zur Verantwortung zu ziehen und Funktionare ihrer Amter in Verwaltung und Wirtschaft zu entheben Volksgerichte fallten dabei auch Todesurteile Belastete waren von der Nationalratswahl 1945 ausgeschlossen Vier Jahre spater bedeutete es nur noch dass ehemalige Unterstutzer des NS Regimes sich offiziell davon abgewandt hatten und nun in anderen Parteien tatig wurden Die westlichen Besatzungsmachte Osterreichs hatten nach Beginn des Kalten Krieges ihr Interesse an der Verfolgung von NS Tatern stark reduziert neuer Feind waren die Kommunisten und so mancher fruhere NS Anhanger hatte schon im NS Staat gegen die Kommunisten gekampft und wurde nun auf Grund dieser Erfahrungen geschatzt Spatestens nach der Grundung des Verbandes der Unabhangigen VdU Vorganger der Freiheitlichen Partei Osterreichs FPO der als Sammelbewegung vormaliger NSDAP Mitglieder Grossdeutscher und jener die in keiner anderen Partei eine politische Heimat gefunden hatten bei der Nationalratswahl 1949 mit 11 7 auf Anhieb den dritten Platz erreichte bemuhten sich auch die beiden grossen Volksparteien SPO und OVP darum diese Wahler fur sich zu gewinnen So fanden auch in Osterreich fruhere NS Funktionare Aufnahme in Parteiorganisationen und Bereichen wie Justiz Universitaten und staatliche Unternehmen Als weiterer Grund fur die nur teilweise vollzogene Entnazifizierung wurde der Mangel an Mannern im Allgemeinen sowie von Fachkraften im Speziellen angefuhrt Andererseits gab es von offizieller Seite nach Kriegsende keine Bemuhungen die ins Exil Geflohenen zur Ruckkehr zu bewegen auch nicht Fachkrafte teils weil Funktionare und Manager unter den moglichen Ruckkehrern neue Konkurrenten furchteten anfangs auch weil die Lebensmittelversorgung problematisch war und Wohnungen fehlten Wiedergutmachung fur Zwangsarbeiter und KZ Haftlinge und moglichst vollstandige Ruckgabe geraubten Eigentums Restitution waren noch lang nicht beabsichtigt In der Gesellschaft war mehrheitlich kein Bewusstsein fur die rechtliche und moralische Problematik der eigenen Vergangenheit vorhanden noch Jahrzehnte spater wurden jene die auf Osterreichs Mitschuld hinwiesen haufig als Nestbeschmutzer beschimpft Erst 1963 wurde das Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes gegrundet Osterreich erstes Opfer oder mitverantwortlich Bearbeiten Hauptartikel Opferthese Jahrzehntelang und teils noch heute wurde die Mitschuld von Osterreichern am Krieg und an den Verbrechen des NS Regimes von weiten Teilen der Bevolkerung nicht wahrgenommen oder verdrangt Der Opfermythos der besagte dass Osterreich das erste Opfer von Hitlers Aggressionen gewesen sei wurde lange Zeit sowohl in der Bevolkerung wie auch in der Politik bemuht um sich nicht der eigenen Verantwortung stellen zu mussen Fester Bestandteil dieser Sichtweise ist die Berufung auf die Moskauer Deklaration von 1943 in der die alliierten Aussenminister erklarten Die Regierungen des Vereinigten Konigreiches der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten von Amerika sind darin einer Meinung dass Osterreich das erste freie Land das der typischen Angriffspolitik Hitlers zum Opfer fallen sollte von deutscher Herrschaft befreit werden soll Nicht erwahnt meist auch gar nicht bekannt bleibt dabei der weitere Text der Deklaration Osterreich wird aber auch daran erinnert dass es fur die Teilnahme am Kriege an der Seite Hitler Deutschlands eine Verantwortung tragt der es nicht entrinnen kann Die Deklaration wies aber auch darauf hin dass bei der endgultigen Abrechnung darauf Bedacht zu nehmen sein werde welchen Anteil die Osterreicher selbst zu ihrer Befreiung beigetragen haben und sollte auch zum Widerstand gegen das NS Regime motivieren 73 Die Mehrheit der Osterreicher betrachtete sich noch lange als Opfer des NS Regimes weil sie verfuhrt worden seien oder bloss ihre Pflicht erfullt hatten der uberwiegende Teil rechtfertigte sich damit es ware ihm nichts anderes ubrig geblieben 74 In der Deutung von Begriffen wie Opfer Heimkehrer und Vertriebene wurde deutlich wie die Rolle Osterreichs meist wahrgenommen wurde Opfer waren vor allem die im Krieg gefallenen Soldaten nicht die in den Konzentrationslagern Ermordeten und nicht die hingerichteten Widerstandskampfer und Wehrdienstverweigerer Heimkehrer waren die aus der Kriegsgefangenschaft Zuruckkehrenden nicht jene wenigen die aus der Emigration heimkehrten und Vertriebene waren Angehorige deutscher Volksgruppen aus der Tschechoslowakei oder Jugoslawien nicht Juden Was von den meisten nicht mehr angesprochen wurde war dass der Anschluss von Zehntausenden bejubelt worden war und viele von Arisierungen profitiert hatten Der Staat raumte erst 1991 durch eine Erklarung Bundeskanzler Franz Vranitzkys vor dem Nationalrat ein dass Osterreicher Mitverantwortung fur das in der NS Zeit entstandene Leid trugen Konfrontation mit der Vergangenheit Bearbeiten Fur Aufsehen sorgte 1962 die durch einen Zeitschriftenartikel Heinz Fischers der 2004 zum Bundesprasidenten gewahlt wurde publik gewordene Tatigkeit des zum Professor an der Hochschule fur Welthandel aufgestiegenen Nationalsozialisten Taras Borodajkewycz der in seinen Vorlesungen wiederholt nazistische und antisemitische Ansichten vorgetragen hatte Bei einer Demonstration gegen Borodajkewycz im Marz 1965 kam es zum Zusammenstoss der Demonstranten mit einer vom Ring Freiheitlicher Studenten der Studentenorganisation der FPO organisierten Gegendemonstration Dabei wurde der nur zusehende ehemalige Widerstandskampfer Ernst Kirchweger von einem Gegendemonstranten so schwer verletzt dass er wenige Tage spater verstarb er war das erste politische Todesopfer in der Zweiten Republik Der 1902 geborene Borodajkewicz wurde 1971 bei vollen Bezugen zwangspensioniert Nach der Nationalratswahl vom 1 Marz 1970 bildete Bruno Kreisky eine SPO Minderheitsregierung Bundesregierung Kreisky I Er betraute vier ehemalige Nationalsozialisten Innenminister Otto Rosch Bautenminister Josef Moser Verkehrsminister Erwin Fruhbauer und Verteidigungsminister Johann Freihsler mit Ministeramtern was im In und Ausland massiv kritisiert wurde 75 Moser und Fruhbauer waren NSDAP Mitglieder gewesen und Rosch SA Mitglied Ollinger ein ehemaliger SS Untersturmfuhrer trat vier Wochen nach seiner Ernennung freiwillig und nur aus Krankheitsgrunden zuruck 76 das ehemalige NSDAP Mitglied Oskar Weihs folgte ihm im Amt Gunter Haiden wurde am 8 Juli 1974 Weihs Nachfolger Die auslandische Offentlichkeit reagierte auf diese Regierungsmitglieder empfindlich 77 Kreisky nahm aber selbst Friedrich Peter ein ehemaliges Mitglied einer Mordbrigade der Waffen SS und damaliger FPO Obmann gegenuber Simon Wiesenthal in Schutz was 1975 zur Kreisky Peter Wiesenthal Affare fuhrte Peter hatte Kreiskys Minderheitsregierung ermoglicht indem die FPO Abgeordneten darauf verzichteten gegen sie zu stimmen und wurde dafur mit einer kleine Parteien begunstigenden Wahlrechtsreform belohnt Simon Wiesenthal attestierte SPO Justizminister Christian Broda eine kalte Amnestie zu vollziehen Staatsanwaltschaften gingen haufig Verdachtsmomenten nicht energisch nach und erhoben gegen mutmassliche NS Tater keine Anklagen Der Justizminister als Vorgesetzter der Staatsanwalte deckte diese Unterlassungen Waldheim Affare VAPO und Aufstieg Jorg Haiders Bearbeiten Eine Zasur im Umgang mit der Geschichte bildete das Jahr 1986 Der vormalige UN Generalsekretar Kurt Waldheim kandidierte unterstutzt von der OVP fur das Amt des Bundesprasidenten Wahrend des Wahlkampfes wurde bekannt dass er in seiner zuvor erschienenen Autobiografie seine Rolle wahrend des Zweiten Weltkrieges luckenhaft und teilweise falsch dargestellt hatte z B seine Mitgliedschaft in der SA und seine Tatigkeit auf dem Balkan betreffend Speziell hatte Waldheim u a einen US Parlamentarier der ihn nach seiner Rolle im Krieg gefragt hatte irrefuhrend informiert Die Waldheim Affare weckte daher in den USA und anderen Landern betrachtliche Aufmerksamkeit sie fuhrte aber auch dazu dass das Verhalten der Osterreicher wahrend der Zeit des Nationalsozialismus in einer Vielzahl von osterreichischen Publikationen und Diskussionen thematisiert wurde Im Wahlkampf wurden von manchen auch antisemitische Klischees z B die Ostkuste als Chiffre fur die angeblich von Juden dominierte Politik und Wirtschaft der USA ins Spiel gebracht dies auch weil der World Jewish Congress in New York federfuhrend bei der Pressebetreuung gegen Waldheim war und letztlich auch die Platzierung Waldheims auf der Watchlist durchsetzte Die Mehrheit der Wahler schloss sich Waldheims Ansicht an er habe nur seine Pflicht getan und er gewann die Wahl In den USA hatte Waldheim seitdem Einreiseverbot in vielen anderen Landern war er als Staatsbesucher nicht willkommen Erst viele Jahre spater bedauerte Waldheim sich 1986 so missverstandlich ausgedruckt zu haben Erich Fried schrieb dazu in Nicht verdrangen nicht gewohnen 1987 Das sogenannte Bruckenbauen also der Versuch das Verstandnis der Jugend fur die Kriegsgeneration zu fordern indem Widerspruche und dunkle Stellen verkleistert oder totgeschwiegen werden dient nicht der Kontinuitat der osterreichischen Kultur sondern der Kontinuitat gewisser Arten der osterreichischen Unkultur Ebenfalls 1986 grundete der Wiener Rechtsextremist und Revisionist Gottfried Kussel die Volkstreue Ausserparlamentarische Opposition VAPO Im Herbst 1986 ubernahm Jorg Haider die Fuhrung in der FPO und drangte den liberalen Flugel der Partei ins Abseits Die SPO beendete daraufhin die Koalitionsregierung mit der FPO Der politische Gegensatz zwischen FPO und vor allem der SPO hatte pragenden Einfluss auf die Innenpolitik der folgenden Jahre Umdenken Bearbeiten Am 8 Juni 1991 hielt der Bundeskanzler Franz Vranitzky im Nationalrat eine Rede in der erstmals ein osterreichischer Regierungschef den Opfermythos relativierte und die Mitschuld von Osterreichern am Zweiten Weltkrieg und dessen Folgen ansprach Es gibt eine Mitverantwortung fur das Leid das zwar nicht Osterreich als Staat wohl aber Burger dieses Landes uber andere Menschen und Volker gebracht haben Wir bekennen uns zu allen Taten unserer Geschichte und so wie wir die guten fur uns in Anspruch nehmen haben wir uns fur die bosen zu entschuldigen bei den Uberlebenden und bei den Nachkommen der Toten 1991 musste Haider nachdem er in einer Landtagsdebatte zur Arbeitslosigkeit geaussert hatte Das hat s im Dritten Reich nicht gegeben weil im Dritten Reich haben sie ordentliche Beschaftigungspolitik gemacht vom Amt des Karntner Landeshauptmannes zurucktreten er wurde 1999 und 2004 wieder gewahlt Erneut sorgte er 1995 fur Aufsehen und Kritik als er als Redner bei einem Treffen von SS und Wehrmachtsveteranen diese als anstandige Menschen die einen Charakter haben und die auch bei grosstem Gegenwind zu ihrer Uberzeugung stehen und ihrer Uberzeugung bis heute treu geblieben sind lobte Im November 1997 beschloss das Osterreichische Parlament als geschichtspolitischen Kompromiss der damaligen politischen Lager die Einfuhrung des Gedenktags gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und legte das Datum auf den 5 Mai den Tag der Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Mauthausen durch die US Army fest siehe Abschnitt Gedenktag in Osterreich 78 Mit der Bildung der Koalitionsregierung Schussel I aus FPO und OVP im Februar 2000 verscharfte sich die innenpolitische Situation erneut In den anderen Landern der EU sorgte die Regierungsbeteiligung von Haiders Partei auch angesichts von Parteien wie den Republikanern in Deutschland Jean Marie Le Pens Front National in Frankreich und dem belgischen Vlaams Blok fur Besorgnis Die Regierungen der anderen 14 EU Staaten beschlossen die bilateralen politischen Kontakte mit der osterreichischen Regierung auf das notwendige Mindestmass zu beschranken osterreichische Botschafter nicht zu empfangen sowie osterreichische Bewerber fur freie Stellen in der EU Verwaltung nicht zu berucksichtigen In Osterreich wurden diese Massnahmen von Anhangern und Angehorigen der FPO OVP Koalitionsregierung stets als Sanktionen gegen Osterreich bezeichnet und vehement kritisiert Unter den Regierungsgegnern fanden sich sowohl Befurworter als auch Kritiker der Massnahmen In der Zivilgesellschaft fand die Ablehnung der Koalition in den so genannten Donnerstagsdemonstrationen ihren augenscheinlichsten Niederschlag Zur Losung der von Beobachtern als verfahren eingeschatzten Lage wurden der fruhere finnische Staatsprasident Martti Ahtisaari der deutsche Volkerrechtler Jochen Frowein und der fruhere spanische EU Kommissar Marcelino Oreja beauftragt den sogenannten Weisenbericht zu erstellen in dem die Situation in Osterreich evaluiert werden sollte Nachdem Ahtisaari Frowein und Oreja schliesslich das Vorgehen als kontraproduktiv bezeichneten wurden die Massnahmen der 14 EU Staaten aufgehoben unter denen sich bereits teilweise eine gegenuber den Massnahmen kritische Haltung verstarkt hatte nbsp Die Restituierung des Klimt Gemaldes Adele Bloch Bauer I an Maria Altmann und ihre Miterben erfolgte 2006 nach jahrelangem RechtsstreitDass in den vergangenen Jahren jedoch durchaus ein weiterreichendes Umdenken stattgefunden hat oder zumindest klar wurde dass Osterreich ohne diese Massnahmen international isoliert werden konnte zeigten unter anderem erst die Einsetzung der Historikerkommission zur Untersuchung von Vermogensentzug auf dem Gebiet der Republik Osterreich wahrend der NS Zeit sowie Ruckstellungen bzw Entschadigungen sowie wirtschaftliche und soziale Leistungen der Republik Osterreich ab 1945 zwischen 1998 und 2003 tatig und die Gesetze zur Restitution geraubten Vermogens und Eigentums 1946 1947 1949 1998 und zu Entschadigungszahlungen an ehemalige Zwangsarbeiter Auch in der tagespolitischen Auseinandersetzung zeigten etwa die Reaktionen auf Ausserungen der FPO Bundesrate Siegfried Kampl und John Gudenus im Jahr 2005 eine zunehmende Sensibilisierung Kampl hatte in einem Beitrag zur Diskussion um eine Rehabilitierung von Wehrmachtsdeserteuren diese als zum Teil Kameradenmorder bezeichnet und in Hinblick auf die Entnazifizierung von einer brutalen Naziverfolgung nach 1945 gesprochen Den Protesten der Opposition schloss sich nach anfanglichem Zogern auch die OVP an und so wurde eine Gesetzesanderung beschlossen Lex Kampl mit der verhindert werden konnte dass Kampl den Vorsitz im Bundesrat ubernahm fur den er turnusmassig vorgesehen war Gudenus hatte in Interviews schon fruher Entschadigungszahlungen an Opfer des NS Regimes als Schutzgeld bezeichnet und musste bereits 1995 als Nationalratsabgeordneter zurucktreten nachdem er indirekt die Existenz von Gaskammern in Frage gestellt hatte 2005 inzwischen Bundesrat wiederholte er entsprechende Aussagen mehrmals und trat erst infolge der offentlichen wie auch politischen Proteste von seinem Mandat zuruck Am 26 April 2006 wurde er gemass 3 h des Verbotsgesetzes NS Wiederbetatigung zu einer einjahrigen bedingten Freiheitsstrafe verurteilt Der Verfassungsgerichtshof hat zu Recht erkannt dass die kompromisslose Ablehnung des Nationalsozialismus zu den Grundprinzipien der Republik gehort Dennoch wurde von der Mehrheit der OVP und SPO Abgeordneten im Herbst 2008 Martin Graf FPO Mitglied einer rechtsextremen Burschenschaft und erklarter Gegner des antifaschistischen Grundkonsenses zum Dritten Prasidenten des Nationalrats gewahlt Nationalratsprasidenten sind nicht abwahlbar es wurde zeitweise daruber diskutiert mit welchen Regeln man sie abwahlbar machen konnte spatestens seit dem Amtsende Grafs 2013 wurden derartige Uberlegungen jedoch aufgegeben Gedenken Bearbeiten nbsp Holocaust Mahnmal Judenplatz Wien nbsp Holocaust Mahnmal im Salzburger Bahnhofsviertel nbsp Mahnmal gegen Krieg und Faschismus von Alfred Hrdlicka Wien Der Umgang mit der Vergangenheit ist in Osterreich bis heute sehr uneinheitlich und oft stark von tagespolitischen Erwagungen beeinflusst Wahrend z B fur die verfolgten burgenlandischen Roma in Lackenbach 1984 ein Mahnmal in Erinnerung an das Zigeuner Anhaltelager enthullt wurde scheiterte der Wunsch nach Anbringung einer Gedenktafel in Kemeten am mangelnden Interesse des dortigen Gemeinderates In dem burgenlandischen Ort hatten vor dem Krieg 200 Roma gelebt die 1941 deportiert wurden Nur funf von ihnen kehrten nach 1945 nach Kemeten zuruck Im Sommer 2004 kam es zu innenpolitischen Auseinandersetzungen daruber wie des 60 Todestages des Linzers Robert Bernardis der am Umsturzversuch am 20 Juli 1944 beteiligt gewesen und deshalb am 8 August in Berlin gehangt worden war zu gedenken sei Politiker der Opposition SPO Grune wie auch eine Reihe prominenter Privatpersonen schlugen die Umbenennung einer Kaserne in Robert Bernardis Kaserne vor Die OVP FPO Bundesregierung lehnte ab die FPO ist am Gedenken an NS Opfer grundsatzlich wenig interessiert die OVP konnte sich zu einer Kasernenbenennung oder einem entsprechenden Jahrgangsnamen fur die Absolventen der Militarakademie aber auch nicht entschliessen Verteidigungsminister Gunther Platter OVP beschloss schliesslich die Errichtung eines Denkmals im Hof der Towarek Kaserne Heeresunteroffiziersschule in Enns Die Grunen Politikerin Terezija Stoisits wies in diesem Zusammenhang darauf hin dass in Norddeutschland am 8 Mai 2004 eine Kaserne nach dem aus Osterreich stammenden Feldwebel Anton Schmid benannt worden sei Schmid war von einem Kriegsgericht der Wehrmacht zum Tode verurteilt und am 13 April 1942 erschossen worden nachdem er im Ghetto von Vilnius hunderten Juden das Leben gerettet hatte Die Widerstandsleistung des Osterreichers Erwin von Lahousen der sich auch freiwillig als Kronzeuge bei den Nurnberger Prozessen zur Verfugung stellte blieb bis heute ungewurdigt und war auch noch nie Gegenstand einer offentlichen Diskussion wahrend etwa Robert Bernardis am Reformationstag 2008 31 Oktober durch die evangelische Kirche und Bundesprasident Heinz Fischer neuerlich geehrt wurde In vielen Orten wurde bald nach dem Krieg der gefallenen Soldaten gedacht indem Kriegerdenkmaler fur den Ersten Weltkrieg um die neuen Namenslisten erganzt wurden Die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges wurden dabei meist wie die des Ersten Weltkrieges unter Worten wie Sie fanden fur die Heimat den Heldentod verzeichnet Namen der NS Opfer die aus dem Ort stammten oder im Ort ermordet worden waren scheinen auf solchen Denkmalern generell nicht auf Erst viel spater wurden nicht durchgangig eigene Denkmaler fur diese Opfer errichtet Der Zivildienst Wehrersatzdienst kann in Osterreich auch als so genannter Gedenkdienst geleistet werden d h durch Tatigkeit an Orten oder in Einrichtungen des Gedenkens an die Geschichte Osterreichs in der Zeit des Nationalsozialismus Etwa 15 Zivildiener werden im Archiv der KZ Gedenkstatte Mauthausen bzw im KZ Mauthausen selbst eingesetzt Am 1 September 1992 trat der erste osterreichische Zivildienstpflichtige seinen Gedenkdienst im Museum des Konzentrationslagers Auschwitz Birkenau an Andreas Maislinger hatte die Idee von der Aktion Suhnezeichen ubernommen Jahrlich werden im Rahmen des Gedenkdienstes etwa 30 Zivildienstpflichtige zu Holocaustgedenkstatten und damit verbundenen Institutionen in Europa Israel den USA Sudamerika und China entsandt nbsp Gedenkstatte im fruheren KZ MauthausenDie grosste osterreichische Gedenkstatte zur Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen ist das KZ Mauthausen Weitere dem Gedenken der Dokumentation und der Forschung gewidmete Organisationen und Projekte sind unter anderen das Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes in Wien von Neonazis als kryptokommunistisch diffamiert weil auch kommunistische Widerstandskampfer an der Grundung des DOW beteiligt waren das Judische Museum Wien das Osterreichische Judische Museum in Eisenstadt das Judische Museum Hohenems das Jewish Welcome Service Vienna die Austrian Heritage Collection des Leo Baeck Institutes in New York das Zeitgeschichte Museum Ebensee KZ Ebensee die Braunauer Zeitgeschichte Tage die Aktion A Letter To The Stars das Holocaust Denkmal in Wien das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus in Wien die Wiener Aktion Steine der Erinnerung Mit symbolischen Zahlungen an vom NS Regime Beraubte und von ihm Ausgebeutete befasst sich der dem Parlament unterstehende Osterreichische Nationalfonds Nationalratsprasidentin Barbara Prammer sprach bei einer Gedenkveranstaltung am 12 Marz 2008 im Parlament in Wien sehr klar uber die Ereignisse siebzig Jahre zuvor nbsp Nacht des Schweigens Heldenplatz Wien 12 13 Marz 2008 Der 12 Marz 1938 ist mit vielen Bildern Eindrucken und Fragen verbunden Es sind zunachst und vor allem Bilder des Jubels wo der Eindruck entsteht ganz Osterreich ware auf der Strasse gewesen Und es sind die Bilder der Demutigung des Begrabnisses aller menschlichen Wurde wie es der Schriftsteller Carl Zuckmayer nannte Die Gewalttatigkeiten die offentlichen Schauspiele der Erniedrigung von Judinnen und Juden hatten begonnen bevor die Wehrmacht die Grenze uberschritten hatte Die Verfolgung in Osterreich und vor allem in Wien ging uber das im nationalsozialistischen Deutschland bisher Gekannte hinaus Die offentliche Demutigung war krasser die Enteignung besser organisiert die Zwangsemigration rascher Diese Wochen wurden in vieler Hinsicht zum Modell dafur wozu Menschen fahig sind nach 1945 sahen sich viele als Opfer wirtschaftlicher gesellschaftlicher und personlicher Zwange wurde eine Fiktion der Geschichte geschaffen Osterreich oftmals nur als eine Nation der Opfer dargestellt Die Vermeidung der Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus und die Abwehr von Schuld wurden dadurch erleichtert Wenige Uberlebende der Konzentrationslager die nach Osterreich zuruckkehrten wurden freundlich empfangen Die Ruckgabe enteigneten Vermogens wurde verweigert sah man sich doch selbst als Opfer einer auslandischen Tyrannei Die Zuruckgekehrten storten dieses Selbstbild Barbara Prammer Gedenkveranstaltung anlasslich des 70 Jahrestages des Einmarsches deutscher Truppen in Osterreich 79 80 Im Fruhjahr 2009 trafen die Staatsoberhaupter Osterreichs und Sloweniens Heinz Fischer und Danilo Turk zu einer Gedenkfeier fur das an der slowenisch osterreichischen Grenze gelegene KZ Loibl zusammen der Loiblpass verbindet Karnten mit Nordslowenien Der Karntner Landeshauptmann Gerhard Dorfler damals BZO vermied die Teilnahme am Gedenken mit einer fadenscheinigen Begrundung 2014 wurde auf dem Wiener Ballhausplatz das Denkmal fur die Verfolgten der NS Militarjustiz als Deserteursdenkmal bekannt der Offentlichkeit ubergeben Die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Geschichte Osterreichs ist bis heute nicht abgeschlossen Gedenktag in Osterreich Bearbeiten Hauptartikel Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des NationalsozialismusSiehe auch Bearbeiten nbsp Portal Nationalsozialismus Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Nationalsozialismus Zeit des Nationalsozialismus Sprache des Nationalsozialismus Nationalsozialistische Europaplane Faschismus NS Forschung Liechtenstein in der Zeit des NationalsozialismusLiteratur BearbeitenGeschichte und Forschung Bearbeiten Kurt Bauer Die dunklen Jahre Politik und Alltag im nationalsozialistischen Osterreich 1938 bis 1945 Fischer Frankfurt am Main 2017 ISBN 978 3 596 29903 4 Das Verhalten der Osterreicher unter dem Hakenkreuz Rezension im Standard Hellmut Butterweck Verurteilt und begnadigt Osterreich und seine NS Straftater Czernin Wien 2003 ISBN 3 7076 0126 9 DOW BMUK Hrsg Osterreicher und der Zweite Weltkrieg Osterreichischer Bundesverlag Wien 1989 ISBN 3 215 07350 1 Karl Glaubauf Robert Bernardis Osterreichs Stauffenberg Statzendorf 1994 Neuaufl Evangelische Kirche A u H B in Osterreich Hrsg Robert Bernardis 1908 1944 Osterreichs Stauffenberg zum ehrenden Gedenken anlasslich seines 100 Geburtsjubilaums Bearbeitet von Karl Glaubauf und Karl Reinhard Trauner Mit einer Einfuhrung von Bundesprasident Dr Heinz Fischer Wien 2008 ISBN 978 3 85073 314 4 Siegwald Ganglmair Oskar Achs DOW Hrsg Wien 1938 Jugend amp Volk Wien 1988 ISBN 3 215 07022 7 Generaldirektion des Osterreichischen Staatsarchivs Hrsg Osterreichs Archive unter dem Hakenkreuz Mitteilungen des Osterreichischen Staatsarchivs Band 54 Wien 2010 ISBN 978 3 7065 4941 7 Karl Glaubauf Die Volkswehr 1918 1920 und die Grundung der Republik Wien 1993 ISBN 3 901208 08 9 Karl Glaubauf Stefanie Lahousen Vivremont Generalmajor Erwin Lahousen Edler von Vivremont ein Linzer Abwehroffizier im militarischen Widerstand Lit Verlag Munster 2005 ISBN 3 8258 7259 9 Judith Goetz Alexander Emanuely Hgg Marz Literatur und Gedachtnis Marz 1938 Ein Lesebuch Theodor Kramer Gesellschaft Wien 2011 ISBN 978 3 901602 44 3 Clemens Jabloner u a Schlussbericht der Historikerkommission der Republik Osterreich Vermogensentzug wahrend der NS Zeit sowie Ruckstellungen und Entschadigungen seit 1945 in Osterreich Oldenbourg Munchen 2003 ISBN 3 486 56744 6 Ernst Langthaler Schlachtfelder Alltagliches Wirtschaften in der nationalsozialistischen Agrargesellschaft 1938 1945 Sozial und wirtschaftshistorische Studien 38 Bohlau Wien 2016 ISBN 978 3 205 20065 9 E Book open access Matthias Pape Ungleiche Bruder Osterreich und Deutschland 1945 1965 Bohlau Wien 2000 ISBN 3 412 07200 1 Verena Pawlowsky Harald Wendelin Hrsg Arisierte Wirtschaft Raub und Ruckgabe Osterreich von 1938 bis heute Mandelbaum Wien 2005 ISBN 3 85476 161 9 Anton Pelinka Erika Weinzierl Hrsg Das grosse Tabu Osterreichs Umgang mit seiner Vergangenheit Osterreichische Staatsdruckerei Wien 1997 ISBN 3 7046 1094 1 Manfried Rauchensteiner Der Ruf des Gewissens In Viribus Unitis Jahresbericht 2004 des Heeresgeschichtlichen Museums Wien 2005 S 9 20 Alkuin Volker Schachenmayr Hrsg Der Anschluss im Marz 1938 und die Folgen fur Kirche und Kloster in Osterreich Forschungsbericht der Arbeitstagung des EUCist in Heiligenkreuz vom 7 8 Marz 2008 Be amp Be Verlag 2009 ISBN 978 3 9519898 5 3 Hans Schafranek Sommerfest mit Preisschiessen Die unbekannte Geschichte des NS Putsches im Juli 1934 Czernin Wien 2006 ISBN 3 7076 0081 5 Manfred Scheuch Osterreich im 20 Jahrhundert Christian Brandstatter Wien 2000 ISBN 3 85498 029 9 Emmerich Talos Ernst Hanisch Wolfgang Neugebauer Hrsg NS Herrschaft in Osterreich 1938 1945 Ein Handbuch Reihe Osterreichische Texte zur Gesellschaftskritik 36 Verlag fur Gesellschaftskritik Wien 1988 ISBN 3 900351 84 8 dies NS Herrschaft in Osterreich Osterr Bundesverlag OBV amp HPT Holder Pichler Tempsky Wien 2000 ISBN 3 209 03179 7 uberarb Neuauflage Karl Vocelka Geschichte Osterreichs Kultur Gesellschaft Politik Heyne Munchen 2002 ISBN 3 453 21622 9 Wilhelm Baum Die Freisler Prozesse in Karnten Klagenfurt 2011 ISBN 978 3 902585 77 6 Wilhelm Baum Zum Tode verurteilt NS Justiz und Widerstand in Karnten Klagenfurt 2012 ISBN 978 3 902585 93 6 Augenzeugenberichte Bearbeiten Carl Szokoll Die Rettung Wiens 1945 Die Waffe des Gewissens Amalthea Signum Zurich Leipzig Wien 2001 ISBN 3 85002 472 5 Ella Lingens Gefangene der Angst Ein Leben im Zeichen des Widerstandes Deuticke im Zsolnay Verlag Wien 2003 ISBN 3 216 30712 3 Ceija Stojka Wir leben im Verborgenen Erinnerungen einer Rom Zigeunerin Picus Wien 1988 ISBN 3 85452 206 1 Viktor Frankl trotzdem Ja zum Leben sagen Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager dtv Munchen 1982 97 ISBN 3 423 30142 2 Weblinks BearbeitenEintrag zu Osterreich in der Zeit des Nationalsozialismus im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes umfangreiche Sammlung von wissenschaftlich aufbereiteten mauthausen memorial KZ Gedenkstatte Mauthausen Uberblicke osterreichische Literatur im Exil Wiener Wiesenthal Institut fur Holocaust Studien VWI Reichsgesetz uber die Wiedervereinigung Osterreichs mit dem Deutschen Reich Reichsgesetzblatt 1938 I S 238 13 Marz 1938 NS Opferorte in OsterreichEinzelnachweise Bearbeiten Gerhard Jagschitz Der Putsch Die Nationalsozialisten 1934 in Osterreich Verlag Styria Graz Wien Koln 1976 ISBN 3 222 10884 6 Dirk Hanisch Wahlen und Wahlverhalten in der Ersten Republik In Stefan Eminger Ernst Langthaler Hrsg Niederosterreich im 20 Jahrhundert Band 1 Politik Bohlau Wien 2008 ISBN 978 3 205 78197 4 S 293 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Osterreichische Nationalbibliothek Foto LKW mit Aufschrift 500 000 Arbeitslose 400 000 Juden Ausweg sehr einfach Wahlt nationalsozialistisch Wien 1932 Siegwald Ganglmair DOW Der Weg zum Anschluss Deutschland Auswartiges Amt Hrsg Akten zur deutschen auswartigen Politik 1918 1945 Band 1 1937 1945 Vandenhoeck amp Ruprecht 1950 S 256 Gerhard Jagschitz Der osterreichische Standestaat 1934 1938 In Erika Weinzierl Kurt Skalnik Osterreich 1918 1938 Geschichte der Ersten Republik Band 1 Verlag Styria Graz 1983 siehe auch die Praambel der Maiverfassung Vorarlberger Landesmuseum Hrsg Vorarlberg 1938 Ausstellung im Rahmen der Veranstaltungen des Gedenkjahres 1988 Vorarlberger Landesmuseum 1988 S 56 Winfried R Garscha Der Weg zum Anschluss In Siegwald Ganglmair Oskar Achs DOW Hrsg Wien 1938 Jugend amp Volk Wien 1988 ISBN 3 215 07022 7 Bundespolizeidirektion Wien Hrsg 80 Jahre Wiener Sicherheitswache Verlag fur Jugend und Volk Wien 1949 S 99 zitiert nach Carl Zuckmayer Als war s ein Stuck von mir Erinnerungen S Fischer Corporation New York 1966 Taschenbuchausgabe Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 596 21049 6 S 61 f Martin Haidinger Gunther Steinbach Unser Hitler Die Osterreicher und ihr Landsmann Ecowin Verlag Salzburg 2009 ISBN 978 3 902404 71 8 S 357 Vereine Stiftungen und Fonds auf wien at abgerufen am 4 Februar 2011 Manfred Scheuch Osterreich im 20 Jahrhundert Christian Brandstatter Wien Munchen 2000 ISBN 3 85498 029 9 Abschnitt 1938 1945 Osterreich unter der Hitlerherrschaft S 120 Wolfgang Neugebauer Der osterreichische Widerstand 1938 1945 Edition Steinbauer Wien 2008 ISBN 978 3 902494 28 3 S 25 Vienna under the nazi regime Hellwig Valentin Der Sonderfall Karntner Zeitgeschichte 1918 2004 Hermagoras Mohorjeva Klagenfurt Ljubljana Wien 2005 ISBN 3 7086 0108 4 Chronik Oberosterreichs DHM Datenbank Sammlung des Sonderauftrages Linz Geschichte der IKG Tirols und Vorarlbergs Memento vom 18 November 2014 im Internet Archive Kabel Kupfer und Kunst Walter Bondy und sein familiares Umfeld 2008 PDF 748 kB vgl S 5 Onlineauftritt der Stadt Wien Memento vom 2 November 2002 im Internet Archive MA 18 Die Wiener Flakturme Untersuchung zur Klarung der Nutzungsmoglichkeiten Werkstattbericht Nr 53 Wahlplakat der CS 1920 Memento vom 2 Marz 2010 im Internet Archive Wolfgang Hausler Das Jahr 1938 und die osterreichischen Juden In Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Hrsg Anschluss 1938 Osterreichischer Bundesverlag Wien 1988 ISBN 3 215 06898 2 S 89 Presseinformation zum Schlussbericht der osterreichischen Historikerkommission Memento vom 31 Juli 2009 im Internet Archive PDF 103 kB Hans Safrian Beschleunigung der Beraubung und Vertreibung Zur Bedeutung des Wiener Modells fur die antijudische Politik des Dritten Reiches im Jahr 1938 In Jurgen Lillteicher Constantin Goschler Hrsg Arisierung und Restitution Die Ruckerstattung judischen Eigentums in Deutschland und Osterreich nach 1945 und 1989 Wallstein Gottingen 2002 ISBN 3 89244 495 1 S 61 89 hier S 66 f Die Deportationen nach Lodz 1941 Michael Zimmermann Die Entscheidung fur ein Zigeunerlager in Auschwitz Birkenau In ders Hrsg Zwischen Erziehung und Vernichtung Zigeunerpolitik und Zigeunerforschung im Europa des 20 Jahrhunderts Stuttgart 2007 Rezension Rolf Steininger Austria Germany and the Cold War From the Anschluss to the State Treaty 1933 1955 Berghahn Books New York 2008 ISBN 978 1 84545 326 8 S 14 15 John Weiss Der lange Weg zum Holocaust Die Geschichte der Judenfeindschaft in Deutschland und Osterreich Ullstein Berlin 1998 ISBN 3 548 26544 8 S 241 242 Rolf Steininger Der Staatsvertrag Osterreich im Schatten von deutscher Frage und Kaltem Krieg 1938 1955 Studien Verlag Innsbruck Wien 2005 ISBN 3 7065 4017 7 S 23 Bertrand Perz Der osterreichische Anteil an den NS Verbrechen Anmerkungen zur Debatte In Helmut Kramer Karin Liebhart Friedrich Stadler Hrsg Osterreichische Nation Kultur Exil und Widerstand In memoriam Felix Kreissler Lit Wien 2006 ISBN 3 8258 9518 1 S 223 234 hier S 225 PDF Memento des Originals vom 21 Februar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www erinnern at Gab es wirklich uberproportional viele osterreichische NS Tater Der Standard vom 26 Janner 2022 Willi Weinert Mich konnt ihr loschen aber nicht das Feuer Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskampferInnen Ein Fuhrer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof und zu Opfergrabern auf Wiens Friedhofen Wiener Stern Verlag Wien 2011 ISBN 978 3 9502478 2 4 S 38 48 Die Graber der Gruppe 40 wienerzeitung at abgerufen am 14 Juni 2012 Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Widerstand in Osterreich Ein Uberblick Memento vom 25 Marz 2012 im Internet Archive Wolfgang Neugebauer Der osterreichische Widerstand 1938 1945 Steinbauer Wien 2008 ISBN 978 3 902494 28 3 Grossenordnung Ergebnisse und Bedeutung des Widerstandes S 236 240 Jahrbuch des DOW 2012 S 37 Ernst Hanisch Osterreichische Geschichte 1890 1990 Der lange Schatten des Staates 1994 S 378 Vgl Ernst Hanisch Osterreichische Geschichte 1890 1990 1994 S 391 Lothar Wettstein Josef Burckel Gauleiter Reichsstatthalter Krisenmanager Adolf Hitlers 2 Auflage 2010 Abschnitt 12 3 S 445 449 books google de Gunther Haller Die Kirche und die heimgesuchte Generation In Die Presse 5 Janner 2018 Fritz Molden Die Feuer in der Nacht Opfer und Sinn des osterreichischen Widerstandes 1938 1945 Amalthea Wien 1988 S 122 Franz Loidl Kaplan Heinrich Maier ein Opfer 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In Suddeutsche Zeitung 1 April 2015 Vgl z B Erika Weinzierl Kirchlicher Widerstand gegen den Nationalsozialismus In Themen der Zeitgeschichte und der Gegenwart Wien 2004 ISBN 3 8258 7549 0 S 76 85 So ausdrucklich Elisabeth Boeckl Klamper Thomas Mang Wolfgang Neugebauer Gestapo Leitstelle Wien 1938 1945 Edition Steinbauer Wien 2018 ISBN 978 3 902494 83 2 S 302 Elisabeth Boeckl Klamper Thomas Mang Wolfgang Neugebauer Gestapo Leitstelle Wien 1938 1945 Edition Steinbauer Wien 2018 ISBN 978 3 902494 83 2 S 300 Elisabeth Boeckl Klamper Thomas Mang Wolfgang Neugebauer Gestapo Leitstelle Wien 1938 1945 Edition Steinbauer Wien 2018 ISBN 978 3 902494 83 2 S 299 ff Vgl Urteile des Volksgerichtshofs GZ 5H 18 44 u 8 J 203 43 Hans Schafranek Widerstand und Verrat Gestapospitzel im antifaschistischen Untergrund Czernin Wien 2017 ISBN 978 3 7076 0622 5 S 161 248 Vgl dazu u a Elisabeth Boeckl Klamper Thomas Mang Wolfgang Neugebauer Gestapo Leitstelle Wien 1938 1945 Edition Steinbauer Wien 2018 ISBN 978 3 902494 83 2 S 299 305 Richard Kurfurst West Als Wien in Flammen stand Der grosse Erinnerungsbericht uber die Apriltage von 1945 Verlag des Osterreichischen Gewerkschaftsbundes Wien 1960 Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 1 A Da Kremayr amp Scheriau Wien 1992 ISBN 3 218 00543 4 S 373 Siehe Carl Zuckmayers Autobiografie Als war s ein Stuck von mir und Walter Kanitz Close Call siehe auch Marietta Bearman et al Out of Austria The Austrian Centre in London in World War II London Tauris Academic Studies 2008 Taschenbuchausgabe 2020 ISBN 978 1 350 17244 9 Hansjakob Stehle Die Spione aus dem Pfarrhaus In Die Zeit 5 Januar 1996 Peter Broucek Die osterreichische Identitat im Widerstand 1938 1945 In Militarischer Widerstand Studien zur osterreichischen Staatsgesinnung und NS Abwehr Bohlau Verlag 2008 S 163 abgerufen am 3 August 2017 Peter Pirker Subversion deutscher Herrschaft Der britische Kriegsgeheimdienst SOE und Osterreich Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2012 ISBN 978 3 89971 990 1 S 252 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Markus Reisner Der Luftkrieg 1944 45 uber Osterreich In Magazin Truppendienst Bundesheer Februar 2015 abgerufen am 21 September 2017 Manfried Rauchensteiner Phonix aus der Asche Zerstorung und Wiederaufbau des Heeresgeschichtlichen Museums 1944 bis 1955 Begleitband der Sonderausstellung des Heeresgeschichtlichen Museums 21 Juni bis 20 Oktober 2005 Wien 2005 S 12 24 Walter Kleindel Hrsg Osterreich Daten zur Geschichte und Kultur Ueberreuter Wien 1978 1995 ISBN 3 8000 3577 4 Archiv der Landeshauptstadt Bregenz 1 Mai 1945 Der langste Tag Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Abgerufen am 25 September 2015 Heinz Dopsch Hans Spatzenegger Hrsg Geschichte Salzburgs Universitatsverlag Anton Pustet Salzburg 1988 ISBN 3 7025 0275 0 Hugo Portisch Sepp Riff Osterreich II Die Wiedergeburt unseres Staates Kremayr amp Scheriau Wien 1985 ISBN 3 218 00422 5 S 286 287 Manfried Rauchensteiner Manfred Litscher Hrsg Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien Graz Wien 2000 S 72 73 Erlauf erinnert abgerufen am 21 November 2015 Percy Ernst Schramm Geschichte des Zweiten Weltkrieges 2 erweiterte Auflage Verlag A G Ploetz Wurzburg 1960 DNB 451510127 S 80 hiervon entfallen an Verlusten auf die Republik Osterreich 280000 Tote und 100000 Vermisste dazu kommen noch 305000 Versehrte darunter Frauen und Kinder Ermittlungsstand Ende 1955 Erika Weinzierl Kurt Skalnik Hrsg Osterreich Die Zweite Republik 1 Auflage Band 1 Verlag Styria Graz Wien 1972 S 126 von den Osterreichern in der deutschen Wehrmacht waren 380000 gefallen oder vermisst Vgl u a Claudia Kuretsidis Haider Die Rezeption von NS Prozessen in Osterreich durch Medien Politik und Gesellschaft im ersten Nachkriegsjahrzehnt In Jorg Osterloh Hrsg NS Prozesse und deutsche Offentlichkeit Besatzungszeit fruhe Bundesrepublik und DDR 2011 ISBN 978 3 525 36921 0 S 415 Claudia Kuretsidis Haider Das Volk sitzt zu Gericht die osterreichische Justiz und NS Verbrechen am Beispiel der Engerau Prozesse 1945 1954 2006 ISBN 3 7065 4126 2 S 55 ff Wilhelm Malaniuk Lehrbuch des Strafrechtes Band 1 Jahr S 113 u 385 Von den Alliierten die in Moskau 1943 Osterreich einen Anreiz zu mehr Widerstand gegen die deutsche Militarmaschine geben wollten in Anton Pelinka Kommentar Anschluss Annexion Okkupation oder was sonst diepresse com 8 Marz 2008 abgerufen am 26 Oktober 2010 Umfrage veroffentlicht am 11 September 1987 in der Wochenpresse derstandard at 19 Dezember 2005 Kreiskys braune Minister spiegel de 1970 So weit zuruck Armer Teufel zum Innenminister Otto Rosch Christa Zochling Kreiskys Coup In profil 46 2006 13 Nov S 26 Gerald Lamprecht Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus 5 Mai Auf Internetportal www erinnern at des osterreichischen Unterrichtsministeriums PDF abgerufen am 4 Mai 2011 Barbara Prammer Gedenkveranstaltung anlasslich des 70 Jahrestages des Einmarsches deutscher Truppen in Osterreich Stenografisches Protokoll 12 Marz 2008 Gedenken an Osterreichs Anschluss von 1938 Spitzenpolitiker wenden sich gegen das Vergessen der eigenen Schuld In Neue Zurcher Zeitung 13 Marz 2008 S 3 nbsp Dieser Artikel ist als Audioversion verfugbar Teil 1 Teil 1 Einleitung und 1 Vorgeschichte source source Speichern 22 50 min 11 4 MB Text der gesprochenen Version 2 Dezember 2005 Teil 2 2 0 Eingliederung in das Deutsche Reich und 3 1 Organisation source source Speichern 29 02 min 16 4 MB Text der gesprochenen Version 2 Dezember 2005 Teil 3 3 2 Wirtschaft bis 3 7 Osterreicher als Tater im NS Regime source source Speichern 27 22 min 14 7 MB Text der gesprochenen Version 2 Dezember 2005 Teil 4 3 8 Widerstand bis 5 0 Opferzahlen source source Speichern 25 00 min 13 2 MB Text der gesprochenen Version 2 Dezember 2005 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia nbsp Dieser Artikel wurde am 5 Mai 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreich in der Zeit des Nationalsozialismus amp oldid 237202363