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Carl Szokoll 15 Oktober 1915 in Wien 25 August 2004 ebenda war ein osterreichischer Widerstandskampfer Major der deutschen Wehrmacht und Beteiligter am Attentat vom 20 Juli 1944 Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er als Filmproduzent Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Werdegang als Berufssoldat 1 2 Beteiligung an Walkure 1 3 Operation Radetzky Der Retter Wiens 1 4 Nach dem Krieg 2 Ehrungen 3 Werke 4 Zitate 5 Filmografie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWerdegang als Berufssoldat Bearbeiten Szokolls Vater war wahrend des Ersten Weltkrieges Soldat in der k u k Armee und verblieb danach im Bundesheer der Republik Osterreich Dem Wunsch seines Vaters folgend trat auch Carl Szokoll eine Laufbahn in der Armee an Mit dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich am 12 Marz 1938 wurde er als Offizier in die deutsche Wehrmacht ubernommen Da seine damalige Lebensgefahrtin Christine Kukula teils judischer Abstammung war musste die geplante Hochzeit verschoben werden Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war er beim Uberfall auf Polen und im Westfeldzug in Frankreich im Einsatz In einem Gefecht gegen Angehorige des franzosischen Widerstandes wurde er verwundet und kam danach als Ordonnanzoffizier zum Stellvertretenden Generalkommando des XVII Armeekorps in Wien Beteiligung an Walkure Bearbeiten In der folgenden Zeit gelangte er zu der Uberzeugung dass ein baldiges Ende des Krieges nur durch den Sturz Adolf Hitlers moglich sein wurde Von Robert Bernardis damals Oberstleutnant im Generalstab der Wehrmacht wurde er in die Planungen fur ein Attentat auf Hitler eingeweiht Das Attentat vom 20 Juli 1944 bei dem er Claus Graf Schenk von Stauffenbergs Verbindungsmann in Wien war scheiterte Szokoll blieb unerkannt da er die Walkure Befehle nicht selbstandig sondern auf Anweisung des Stabschefs im Wiener Wehrkreis Kommando Heinrich Kodre ubermittelt hatte wodurch er selbst vollig unverdachtig war und ihm keine Mitwisserschaft nachgewiesen werden konnte Kurz darauf wurde Szokoll nach Kroatien versetzt und kehrte dann wieder nach Wien zuruck Operation Radetzky Der Retter Wiens Bearbeiten Als die Rote Armee sich Ende Marz 1945 Wien naherte nahm am 2 April eine Widerstandsgruppe von osterreichischen Angehorigen der Wehrmacht innerhalb des Wehrkreiskommandos XVII unter der Leitung Szokolls Kontakt mit der Fuhrung der Roten Armee auf Ziel dieser Operation Radetzky genannten Initiative war es die sowjetischen Truppen bei der Befreiung der Stadt zu unterstutzen und grossere Zerstorungen in der Stadt Hitlers Nerobefehl zu verhindern Oberfeldwebel Ferdinand Kas und Obergefreiter Johann Reif ubergaben dem Oberkommando der 3 Ukrainischen Front unter Marschall Fjodor Tolbuchin bei dem Treffen in Hochwolkersdorf Starkemeldungen der Verteidiger und des Widerstandes und machten Vorschlage fur das weitere operative Vorgehen Drei Tage spater am 6 April begann der Angriff der sowjetischen Armee auf Wien Die Operation Radetzky kam dabei allerdings nur ansatzweise zur Umsetzung da sie verraten und die daran beteiligten Offiziere Major Karl Biedermann Hauptmann Alfred Huth und Oberleutnant Rudolf Raschke verhaftet wurden Szokoll wurde gewarnt konnte der Verhaftung entgehen und floh zum Kommandoposten der 9 Gardearmee in Purkersdorf wo er die Sowjets vom Scheitern der Operation unterrichtete Er wurde vorubergehend unter dem Verdacht ein Spion der USA zu sein verhaftet aber nach wenigen Tagen wieder freigelassen Nach dem Krieg Bearbeiten nbsp Zentralfriedhof Wien Grab Carl SzokollsNach dem Ende des Krieges heirateten Carl Szokoll und Christine Kukula im Jahr 1946 Er war in der Folge Verleger und begann 1949 als Produktionsleiter bei der Helios Film spater arbeitete er auch fur die Schonbrunn Film und Cosmopol Film In dieser Funktion war er an Produktionen wie den Kriegsfilmen Die letzte Brucke und Der letzte Akt beteiligt 1958 ging er als Geschaftsfuhrer der Tele Munchen nach Deutschland 1961 grundete Szokoll seine eigene Produktionsfirma Neue Delta und arbeitete in den folgenden Jahren erfolgreich mit Regisseur Franz Antel zusammen mit dem er zahlreiche Filmkomodien schuf Von ihm stammt auch das Konzept zu Antels Filmreihe Der Bockerer Er starb am 25 August 2004 im Krankenhaus Lainz Ehrungen BearbeitenSzokoll wurde unter anderem mit dem Grossen Silbernen Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 1985 und mit dem Ehrenring der Stadt Wien 1995 ausgezeichnet Am 2 Juni 2003 wurde ihm die Burgerurkunde der Stadt Wien verliehen siehe Liste der Burger ehrenhalber der Stadt Wien Nach seinem Tod am 25 August 2004 wurde er in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe 33 G Nummer 33 beigesetzt Im Jahr 2008 wurde in Wien Alsergrund 9 Bezirk der Carl Szokoll Platz nach ihm benannt An seinem ersten Todestag dem 25 August 2005 wurde der Innenhof des osterreichischen Verteidigungsministeriums in Carl Szokoll Hof benannt Eine Gedenktafel sowie eine Gewissens Skulptur von Richard Agreiter erinnern an den Widerstandskampfer 1 Am 29 September 2009 wurde in Wiener Neustadt ein Park gegenuber der Militarakademie nach ihm benannt Dabei enthullte der amtierende Bundesprasident Heinz Fischer ein Denkmal zu Ehren des ehemaligen Majors 2 3 Werke BearbeitenDer Bockerer II Osterreich ist frei Verlag der Apfel Wien 1997 ISBN 3 85450 128 5 Der gebrochene Eid Europa Verlag Wien 1985 ISBN 3 203 50929 6 Die Rettung Wiens 1945 Mein Leben mein Anteil an der Verschworung gegen Hitler und an der Befreiung Osterreichs Amalthea Verlag Wien 2001 ISBN 3 85002 472 5 Zitate Bearbeiten Weder bin ich ein Heiliger noch ein Prophet ein Verrater haben manche gesagt andere ein Held Carl Szokoll Gedenkschrift von Irina Simone Wanker 3 Filmografie Bearbeiten1949 Mein Freund der nicht nein sagen kann 1950 Der keusche Adam 1950 Jetzt schlagt s 13 Es schlagt 13 1950 Der Teufel fuhrt Regie 1951 Das unmogliche Madchen 1952 Abenteuer in Wien 1953 Die letzte Brucke 1955 Der letzte Akt 1957 Der Graf von Luxemburg 1959 Raubfischer in Hellas 1960 Schlagerparade 1960 1960 Das Ratsel der grunen Spinne 1960 Schlussakkord 1961 Schlagerparade 1961 1961 Im schwarzen Rossl 1962 Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett 1962 und ewig knallen die Rauber 1963 Volles Herz und leere Taschen e la donna creo l uomo 1963 Maskenball bei Scotland Yard 1963 Einer frisst den anderen 1964 Die grosse Kur 1964 Liebesgrusse aus Tirol 1965 Ruf der Walder 1965 Das Vermachtnis des Inka 1966 00Sex am Wolfgangsee 1967 Die Wirtin von der Lahn 1968 Frau Wirtin hat auch einen Grafen 1968 Otto ist auf Frauen scharf 1969 Warum hab ich bloss 2 ja gesagt 1969 Liebe durch die Hintertur 1969 Frau Wirtin blast auch gern Trompete 1970 Frau Wirtin treibt es jetzt noch toller 1971 Einer spinnt immer 1971 Mein Vater der Affe und ich 1971 Sie nannten ihn Krambambuli 1972 Ausser Rand und Band am Wolfgangsee 1972 Die lustigen Vier von der Tankstelle 1973 Frau Wirtins tolle Tochterlein 1973 Das Wandern ist Herrn Mullers Lust 1974 Wenn Madchen zum Manover blasen 1975 Ab morgen sind wir reich und ehrlich 1975 Lockruf des Goldes TV 1977 Casanova amp Co 1986 Johann Strauss Der Konig ohne Krone nur Drehbuchmitarbeit 1992 Operation Radetzky Widerstand gegen Hitler TV Dokumentation Literatur BearbeitenHans Egger Franz Jordan Brande an der Donau Das Finale des zweiten Weltkrieges in Wien Niederosterreich und dem Nordburgenland Leopold Stocker Verlag Graz 2004 ISBN 3 7020 1053 X Markus Reisner Die Rolle der militarischen Widerstandsgruppe um Major Carl Szokoll im Marz April 1945 Eine Analyse im Spiegel zeitgenossischer sowjetischer Berichte In Osterreichische militargeschichtliche Zeitschrift 2022 Heft 3 S 306 315 Sergej Schtemenko Im Generalstab 2 Bde Deutscher Militarverlag Berlin 1969 1975 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 7 R T Robert Ryan Lily Tomlin Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 588 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Carl Szokoll im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Carl Szokoll in der Internet Movie Database englisch DOW Dokumentationsarchiv Carl Szokoll 1915 2004 abgerufen am 7 Mai 2018 Carl Szokoll Der Retter Wiens Biographie in der Wiener ZeitungEinzelnachweise Bearbeiten Osterreichs Bundesheer Aktuell Innenhof des Ministeriums nach Widerstandskampfer Szokoll benannt Online Amtsblatt von Wiener Neustadt 1 2 Vorlage Toter Link www wiener neustadt gv at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis abgerufen am 13 Februar 2011 a b Gedenkschrift fur Carl Szokoll von Irina Simone Wanker und Festansprache des Bundesprasidenten Heinz Fischer am 29 Mai 2009 abgerufen am 7 Mai 2018 Normdaten Person GND 12330928X lobid OGND AKS LCCN n86087652 VIAF 56696139 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Szokoll CarlKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Offizier Verleger und FilmproduzentGEBURTSDATUM 15 Oktober 1915GEBURTSORT Wien OsterreichSTERBEDATUM 25 August 2004STERBEORT Wien Osterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Szokoll amp oldid 237571976