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Franz Josef Antel 28 Juni 1913 in Wien Osterreich Ungarn 12 August 2007 ebenda war ein osterreichischer Filmregisseur Produzent und Autor Mehr als 100 Spielfilme entstanden unter seiner Regie Bei einigen internationalen Koproduktionen verwendete er den Kunstlernamen Francois Legrand Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Filmografie Auswahl 3 1 Kino 3 1 1 Produktionsleitung 3 1 2 Regie 3 2 Fernsehen 3 2 1 Regie 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFranz Antel entstammte einer Wiener Beamtenfamilie sein Vater war Beamter der k u k Post und Telegraphenverwaltung Nach der vierten Klasse verliess er das Gymnasium und arbeitete zwei Jahre lang im Technologischen Gewerbemuseum 1931 trat er in die gerade eroffnete Tonfilmakademie am Bauernmarkt 24 ein Hier unterrichtete Hans Theyer und als dessen zweiter Kameraassistent in Karl Leiters Wienerwald wirkte Antel erstmals in einem Film mit Schon 1933 wahrend seines Studiums drehte er als Regisseur mit Theyers Sohn Hans Heinz Theyer als Kameramann seinen ersten Film einen Sportfilm mit funf Darstellern den er aus Geldmangel nie beendete Doch die Wildwasseraufnahmen von der Enns waren so spektakular dass sie an ein Dutzend Wochenschauen verkauft werden konnten In den folgenden Jahren erwarb er sich Erfahrungen als Regie und Produktionsassistent nebenbei schrieb er Kurzgeschichten fur verschiedene Zeitungen Ab 1936 arbeitete er als Produktionsleiter in Berlin von 1937 bis 1960 hatte Antel die deutsche Staatsburgerschaft 1 Laut Archivrecherchen der Historikerin Hanja Damon stellte Antel bei seiner Ubersiedlung nach Berlin einen Asylantrag er gab an im Standestaat politisch verfolgt zu werden da er seit 1933 Mitglied der NSDAP Gruppe Wien Alsergrund Ortsgruppe Wien 9 sei 2 Er erhielt am 25 August 1936 vom NSDAP Fluchtlingshilfswerk einen Fluchtlingsausweis und am 29 November 1937 nach einem fur osterreichische politische Fluchtlinge vorgesehenen Schnellverfahren die Einburgerungsurkunde 3 Die Wiederannahme der osterreichischen Staatsburgerschaft hing damit zusammen dass Antels Film Der Kongress tanzt wegen Antels Nazivergangenheit in Israel verboten worden war 4 Die Kriegsjahre verbrachte er als Soldat Zwischendurch wurde er immer wieder fur Filme und die Truppenbetreuung freigestellt Im Jahr 1945 kehrte er aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zuruck Im Jahr 1947 kam sein erster Film Das singende Haus in die Kinos Fortan war er in Osterreich und Deutschland ein gefragter Filmemacher fur Unterhaltungsfilme vorwiegend fur Heimatfilme und Filme aus der Kaiserzeit Osterreichs die so genannten K u k Filme Ab Mitte der 1960er Jahre war er einer der ersten Produzenten erotischer Filme Bekannt wurden hier vor allem seine in Ungarn gedrehten Frau Wirtin Filme und 1976 Casanova amp Co mit Weltstar Tony Curtis in der Hauptrolle Antel arbeitete mit vielen beliebten osterreichischen Schauspielern seiner Zeit so mit Hans Moser Paul Horbiger Rudolf Prack Oskar Sima Waltraut Haas Oskar Werner Ewald Balser Heinrich Schweiger Klausjurgen Wussow Peter Weck und Herbert Fux Der junge Mario Girotti besser bekannt unter seinem Kunstlernamen Terence Hill war einer der Hauptdarsteller in Ruf der Walder 1965 einem seiner wenigen Filme mit ernsthaftem Hintergrund Andere Schauspieler die mit Antel arbeiteten waren unter anderem Curd Jurgens Karl Merkatz Edwige Fenech Carroll Baker Arthur Kennedy Britt Ekland Andrea Ferreol George Hilton Eine Jahrzehnte dauernde Zusammenarbeit verband Antel mit Carl Szokoll u a als Produktionsleiter und Gunther Philipp als Darsteller und Drehbuchautor Im Jahr 1956 nannte Antel den osterreichischen Journalisten Hans Weigel im Zug der Ohrfeigen Affare um Kathe Dorsch einen miesen Juden Daraufhin warf man ihm vor er sei ein Nazi In Rage replizierte er darauf ware er stolz 5 Antel wurde daraufhin in der Munchner Abendzeitung Antisemitismus vorgeworfen Lange Zeit als Regisseur belangloser Unterhaltungsware etikettiert errang er erst im Alter allgemeine Anerkennung als Filmschaffender Wesentlichen Anteil daran hatte sein Film Der Bockerer und dessen drei Nachfolger Es wird darin die Lebensgeschichte des Wiener Fleischhauers Karl Bockerer gespielt von Karl Merkatz wahrend geschichtstrachtiger Zeiten erzahlt wahrend des Zweiten Weltkrieges Teil 1 Besatzungszeit Teil 2 des Ungarnaufstands Teil 3 und des Prager Fruhlings Teil 4 Die Serie wurde sowohl in Osterreich als auch in Deutschland popular Franz Antel galt zuletzt als der alteste aktive Regisseur seines Landes Sein letzter Film war 2003 der vierte Teil der Bockerer Saga der in diesem Jahr auch Premiere hatte Insgesamt drehte oder produzierte er rund 90 Filme darunter auch einige fur das Fernsehen Oft schrieb er auch das Drehbuch seiner Produktionen nbsp Wiener Zentralfriedhof ehrenhalber gewidmetes Grab von Franz AntelFranz Antels erste Ehefrau war von 1938 bis 1948 die Berlinerin Hilde Louise Wittke Im Jahr 1949 war er mit der Schauspielerin Maria Andergast verlobt doch kam keine Hochzeit zustande obwohl diese in manchen Zeitungen bereits verkundet wurde In den Jahren von 1953 bis 1958 war er mit der Schauspielerin Hannelore Bollmann verheiratet die er ebenso wie Andergast haufig in seinen Filmen einsetzte Seine dritte Ehefrau wurde 1970 Elisabeth Freifrau von Ettingshausen die am 7 Oktober 1976 durch einen Bergunfall im Bezirk Bludenz ums Leben kam 6 7 Mit seiner letzten Ehefrau Sibylla geb Thin einer ehemaligen Sekretarin von Curd Jurgens war er von 1978 bis 1989 verheiratet und dann erneut ab 1995 Antel galt als einer der prominentesten Anhanger des First Vienna FC am 13 Oktober 1964 wahlte der Club ihn zu seinem Prasidenten 8 9 Im Jahr 2006 gab Antel bekannt dass er niemals damit gerechnet habe so alt zu werden er habe daher sein ganzes Geld ausgegeben und sei damit pleite Es folgte eine breite Welle der Solidaritat Elisabeth Gurtler schickte Sachspenden aus dem Sacher der Circus Roncalli richtete eine Benefizgala aus Inzersdorfer nahm das von Antel designte Krautfleisch 10 wieder ins Sortiment und sicherte ihm damit Tantiemen 11 12 Franz Antel starb am 12 August 2007 im Alter von 94 Jahren in einem Pflegeheim in Wien in das er sich fast genau ein Jahr zuvor nach einem Sturz in Pflege begeben hatte Am 23 August 2007 wurde er in einem ehrenhalber gewidmeten Grab am Wiener Zentralfriedhof Gruppe 40 Nummer 80 beigesetzt 13 Im Jahr 2009 wurde in Wien Dobling 19 Bezirk der Antelweg nach ihm benannt Auszeichnungen Bearbeiten1983 Goldenes Ehrenzeichen des Landes Wien 1988 Berufstitel Professor 1997 Goldene Romy fur Der Bockerer II 2000 Platin Romy fur das Lebenswerk 2001 Goldenes Ehrenzeichen von Niederosterreich 2001 Grosses Ehrenzeichen des Burgenlandes 2004 Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold 2006 Undine Award Lebenswerk eines NachwuchsforderersFilmografie Auswahl BearbeitenKino Bearbeiten Produktionsleitung Bearbeiten 1935 Unsterbliche Melodien 1936 Spiel an Bord 1937 Millionenerbschaft 1938 Das Ehesanatorium 1938 Narren im Schnee 1939 Das jungste Gericht 1940 Meine Tochter lebt in Wien 1947 Osterreich ruft die Welt Regie und Kamera Dokumentarfilm 1949 Televisionsfilme fur das amerikanische Fernsehen 7 Teile zu je 15 Minuten 1964 Volles Herz und leere Taschen e la donna creo l uomo Produktion 1975 Die Brucke von Zupanja Co Produktion 1975 Auch Mimosen wollen bluhen Gesamtleitung 1984 Popcorn amp Paprika Produktion Regie Bearbeiten 1931 Wienerwald Kamera und Tonassistenz 1935 Vagabunden Kurzfilm erste Regiearbeit 1948 Das singende Haus 1949 Kleiner Schwindel am Wolfgangsee 1950 Auf der Alm da gibt s koa Sund 1951 Der alte Sunder 1951 Eva erbt das Paradies 1951 Die Alm an der Grenze zusammen mit Walter Janssen 1952 Der Mann in der Wanne 1952 Hallo Dienstmann 1952 Ideale Frau gesucht 1952 Der Obersteiger 1953 Heute nacht passiert s 1953 Kaiserwalzer 1953 Das Fruchtchen Ein tolles Fruchtchen 1954 Die sussesten Fruchte 1954 Rosen aus dem Suden 1954 Kaisermanover 1954 Verliebte Leute 1955 Ja so ist das mit der Liebe Ehesanatorium 1955 Spionage 1955 Heimatland 1955 Der Kongress tanzt 1956 Symphonie in Gold 1956 Lumpazivagabundus 1956 Kaiserball 1956 Roter Mohn 1957 Das Gluck liegt auf der Strasse 1957 Vier Madels aus der Wachau 1957 Heimweh dort wo die Blumen bluhn 1958 Solang die Sterne gluh n Zirkuskinder 1958 Ooh diese Ferien 1958 Liebe Madchen und Soldaten 1959 Der Schatz vom Toplitzsee 1960 Die Glocke ruft Glocken lauten uberall 1961 und du mein Schatz bleibst hier 1961 Im schwarzen Rossl 1962 Das ist die Liebe der Matrosen 1962 Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett 1962 und ewig knallen die Rauber 1963 Im singenden Rossl am Konigssee 1963 Die ganze Welt ist himmelblau 1964 Fruhstuck mit dem Tod 1964 Die grosse Kur 1964 Liebesgrusse aus Tirol 1965 Ruf der Walder 1966 00Sex am Wolfgangsee 1967 Das grosse Gluck 1967 Die Wirtin von der Lahn Susanne die Wirtin von der Lahn 1968 Otto ist auf Frauen scharf 1968 Der Turm der verbotenen Liebe 1968 Frau Wirtin hat auch eine Nichte 1968 Frau Wirtin hat auch einen Grafen 1969 Warum hab ich bloss 2 ja gesagt 1969 Liebe durch die Hintertur 1969 Frau Wirtin blast auch gern Trompete 1970 Frau Wirtin treibt es jetzt noch toller 1970 Musik Musik da wackelt die Penne 1971 Mein Vater der Affe und ich 1971 Einer spinnt immer 1971 Ausser Rand und Band am Wolfgangsee 1972 Sie nannten ihn Krambambuli 1972 Blutjung und liebeshungrig 1972 Die lustigen Vier von der Tankstelle 1973 Blau bluht der Enzian 1973 Frau Wirtins tolle Tochterlein 1973 Das Wandern ist Herrn Mullers Lust 1974 Wenn Madchen zum Manover blasen 1974 Zwei tolle Hechte Wir sind die Grossten 1975 Ab morgen sind wir reich und ehrlich 1977 Casanova amp Co 1977 Oh lala Die kleinen Blonden sind da Arrete ton char bidasse 1978 Das Love Hotel in Tirol 1979 Austern mit Senf 1981 Der Bockerer 1985 Sie war keine Lady 1986 Johann Strauss Der Konig ohne Krone 1996 Der Bockerer II Osterreich ist frei 2000 Der Bockerer III Die Brucke von Andau 2003 Der Bockerer IV Prager Fruhling Fernsehen Bearbeiten Regie Bearbeiten 1974 Die gelbe Nachtigall 1982 Ohne Ball und ohne Netz 1988 Die Lacher Macher 1990 Die Kaffeehaus Clique 1992 Die Zwillingsschwestern aus Tirol 1993 Almenrausch und Pulverschnee 1994 Mein Freund der LipizzanerSchriften BearbeitenSachbucher Franz Antel Christian F Winkler Hollywood an der Donau Geschichte der Wien Film in Sievering Verlag der Osterr Staatsdr Wien 1991 ISBN 3 7046 0230 2 Autobiografien Franz Antel Peter Orthofer Bearbeitung Verdreht verliebt mein Leben Amalthea Wien und Munchen 2001 ISBN 3 85002 464 4 Franz Antel Ingrid Pachmann Bearbeitung und Peter Orthofer Servus Franz gruss dich Anekdoten aus 75 Jahren Filmschaffen von Franz Antel Der Antel in Bildern und Anekdoten Molden Wien 2006 ISBN 3 85485 170 7 Franz Antel Bernd Buttinger Franz Antel Ein Leben fur den Film Concordverlag Mariahof 2006 ISBN 3 9501887 9 7 Literatur BearbeitenGoswin Dorfler Jorg Schoning Franz Antel Regisseur Auor Produzent In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 10 1988 Susanne Walther Hrsg Josef Brunner Franz Antel Illustrationen Alles Leinwand Franz Antel und der osterreichische Film 7 Juni bis 16 September 2001 Historisches Museum der Stadt Wien Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien Nr 274 Historisches Museum der Stadt Wien Wien 2001 ISBN 3 9501465 0 4 Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Die Schauspieler Regisseure Kameraleute Produzenten Komponisten Drehbuchautoren Filmarchitekten Ausstatter Kostumbildner Cutter Tontechniker Maskenbildner und Special Effects Designer des 20 Jahrhunderts Band 1 A C Erik Aaes Jack Carson Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2001 ISBN 3 89602 340 3 S 126 f Hanja Damon Franz Antel Alter Kampfer Widerstandskampfer Nazi Opfer Vom Karrierebeginn im nationalsozialistischen Deutschland zum Antifaschisten nach 1945 In Susanne Claudine Pils Hrsg Studien zur Wiener Geschichte Jahrbuch des Vereins fur Geschichte der Stadt Wien JbVGStW Band 77 2021 Verein fur Geschichte der Stadt Wien Wien 2021 ISSN 1027 8788 S 7 23 Weblinks BearbeitenEintrag zu Franz Antel im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Literatur von und uber Franz Antel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Franz Antel in der Internet Movie Database englisch Franz Antel bei filmportal de Franz Antel Filmarchiv Franz Antel in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Einzelnachweise Bearbeiten und erwarb 1937 sogar die deutsche Staatsburgerschaft die er bis 1960 behielt derStandard at 12 August 2007 profil NS Akte entdeckt Die unruhmliche und bislang unbekannte Vergangenheit der Regie Legende Franz Antel Abgerufen am 18 September 2021 Damon Antel S 15 16 Damon Antel S 20 21 Gerhard Bronner Spiegel vorm Gesicht Munchen 2004 Franz Antels Frau abgesturzt In Arbeiter Zeitung Wien 9 Oktober 1976 S 1 Franz Antels Frau todlich abgesturzt In Arbeiter Zeitung Wien 9 Oktober 1976 S 5 Register Franz Antel In Der Spiegel Nr 44 1964 S 156 online Antel als Fussballprasident POS Spalte 3 In Arbeiter Zeitung Wien 14 Oktober 1964 S 12 Pecher Martina Sternthal Barbara 1961 Das Dosenwunder die Inzersdorfer Nahrungsmittelwerke zwischen Familie und Globalisierung Wien ISBN 978 3 7067 0040 5 news networld Internetservice GmbH Die Welle des Guten Promis helfen Antel 9 August 2006 abgerufen am 16 November 2020 Antel Kulinarium Franz Antel Filmarchiv Abgerufen am 16 November 2020 deutsch wien orf at Abschied von Franz Antel 1 2 Vorlage Toter Link wien orf at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Normdaten Person GND 118838520 lobid OGND AKS LCCN n90698552 VIAF 76518292 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Antel FranzALTERNATIVNAMEN Antel Franz Josef vollstandiger Name Legrand Francois Pseudonym KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Filmregisseur Produzent und AutorGEBURTSDATUM 28 Juni 1913GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 12 August 2007STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Antel amp oldid 237011340