www.wikidata.de-de.nina.az
Das Attentat vom 20 Juli 1944 war der bedeutendste Umsturzversuch des militarischen Widerstandes in der Zeit des Nationalsozialismus 1 Als Voraussetzung fur einen Machtwechsel auch unter dem Gesichtspunkt des Eides auf den Fuhrer galt den Verschworern die Totung Adolf Hitlers Hitler uberlebte jedoch die Explosion der am 20 Juli 1944 im Fuhrerhauptquartier Wolfsschanze von Claus Schenk Graf von Stauffenberg deponierten Sprengladung mit leichten Verletzungen Claus Schenk Graf von StauffenbergGedenktafel auf dem Gelande des ehemaligen FuhrerhauptquartiersGedenktafel im Innenhof des BendlerblocksDieser Fehlschlag sowie Lucken in der Vorbereitung und das Zogern beim Auslosen der Operation Walkure des Planes zum Staatsstreich liessen den Umsturzversuch scheitern Die Beteiligten der Verschworung die Personen des 20 Juli 1944 stammten vor allem aus dem fruheren Adel der Wehrmacht und der Verwaltung Sie hatten vielfach Kontakte zum Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von Moltke Unter den mehr als 200 spater wegen der Erhebung Hingerichteten waren Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben 19 Generale 26 Oberste zwei Botschafter sieben Diplomaten ein Minister drei Staatssekretare sowie der Chef des Reichskriminalpolizeiamts des Weiteren mehrere Oberprasidenten Polizeiprasidenten und Regierungsprasidenten Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Ablauf 2 1 Wolfsschanze 2 2 Berlin 2 3 Paris 3 Grunde fur das Scheitern 4 NS Justiz 4 1 Verfahren vor dem Volksgerichtshof 4 2 Exekutionen und Todesfalle auf Seiten der Attentater 5 Teilnehmer der Lagebesprechung in der Wolfsschanze 6 Historische Bewertung 7 Rezeption 7 1 Ausland 7 2 Deutschland nach 1945 7 3 Unmittelbare Nachkriegszeit in Westdeutschland 7 3 1 Medien und Gedenkreden 7 3 2 Politikermeinungen 7 3 3 Mehrheitsmeinung der westdeutschen Bevolkerung 7 3 4 Verbreitete Gespaltenheit 7 4 Weitere Rezeptionsgeschichte bis zur Gegenwart 8 Gedenkfeiern 9 Filme 9 1 Dokumentationen 9 2 Spielfilme 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Werner von Fritsch und Ludwig Beck bei einem Wehrmachtsmanover 1937Hitler hatte mit seiner Ansprache vom 3 Februar 1933 die Spitzen der Wehrmacht ohne grundsatzliche Einwendungen hinter sich gebracht Er konnte davon ausgehen dass sie sein Programm prinzipiell billigten 2 Jedoch war das Verhaltnis zwischen den traditionalistischen Elementen in der Militarspitze und der Staatsfuhrung schon in den ersten Jahren nach der NS Machtergreifung in 1933 durch verschiedene Krisen gekennzeichnet wobei sich die meisten dieser Militars aber letztlich dem Fuhrereid und dem Primat der Politik unterordneten 3 Im Fruhjahr 1938 kam es erstmals zu erheblichen Spannungen zwischen Hitler und den Spitzen der Wehrmacht Anlass war die Entlassung des Reichskriegsministers Generalfeldmarschall Werner von Blomberg und des Oberbefehlshabers des Heeres Generaloberst Werner von Fritsch im Verlauf der Blomberg Fritsch Krise Diese nutzte Hitler zur Entmachtung der Wehrmachtfuhrung die sich bisher einer gezielten Kriegsvorbereitung widersetzt hatte indem er mehrere hohe Generale in den Ruhestand verabschiedete oder an andere Stellen versetzen liess und zur Installation des Oberkommandos der Wehrmacht OKW an Stelle des Reichskriegsministeriums Im August trat ausserdem der Chef des Generalstabs des Heeres Generaloberst Ludwig Beck angesichts der sich zuspitzenden Sudetenkrise zuruck Beck der seit Herbst 1937 von den Planen Hitlers zur Besetzung der Tschechoslowakei Fall Grun informiert war hatte von Hitler Aufklarung uber dessen aussenpolitische Ziele verlangt Daraufhin war ihm von Hitler beschieden worden dass er Beck das Schwert zu fuhren habe wo und wann immer er der Fuhrer es ihm befehle Im September 1938 mundete dieser erste Widerstand in den Kreisen der ranghochsten Offiziere der Wehrmacht in die sogenannte Septemberverschworung Diese wurde von Becks Nachfolger Franz Halder betrieben der anders als Beck bereit war wenn notig einen Staatsstreich zur Absetzung Hitlers herbeizufuhren Erwin von Witzleben Befehlshaber im Wehrkreis III Berlin und Walter von Brockdorff Ahlefeldt Kommandant der 23 Infanterie Division in Potsdam sollten diesen im Falle des Kriegsausbruchs durchfuhren Eine Panzerdivision unter Generalleutnant Erich Hoepner stand fur den Fall bereit dass die SS Leibstandarte eingreifen wurde Geplant waren von Halder eine militarische Aktion und die Gefangennahme Hitlers Daruber hinaus entschloss sich Major Hans Oster von der Abwehr mit Staatssekretar Ernst von Weizsacker im Auswartigen Amt zu kooperieren Der Bruder seines Vertrauten Erich Kordt Theodor Kordt war Botschaftsrat in London Er hatte die Aufgabe mit dem britischen Aussenminister Lord Halifax Verbindung aufzunehmen Uberraschend reiste aber der britische Premierminister Neville Chamberlain im September 1938 nach Munchen wo im Munchner Abkommen die Abtretung des Sudetenlandes durch die Tschechoslowakei an das Deutsche Reich vereinbart wurde So erhielt Hitler ein Territorium das er ursprunglich gewaltsam hatte einnehmen wollen ohne Krieg Die Bevolkerung die angesichts der drohenden Gefahr zunachst zogerlich geworden war konnte ihrer Begeisterung fur den Fuhrer nun wieder freien Lauf lassen 4 Damit war das Staatsstreichunternehmen von 1938 schon gescheitert bevor es begonnen hatte 5 und diese Gruppe zerfiel mit Hitlers aussenpolitischem Erfolg in Munchen 6 Vor dem Uberfall auf Polen im September 1939 kam es zu einem neuen Versuch Hitlers Plane zu durchkreuzen Gerhard Graf von Schwerin Leiter der Gruppe England Amerika in der Abteilung Fremde Heere des Generalstabs wurde nach London geschickt Er uberbrachte die Botschaft Schickt ein Flottengeschwader nach Danzig Treibt den Militarpakt mit der Sowjetunion voran Das einzige was Hitler von weiteren Abenteuern abhalten kann ist ein drohender Zweifrontenkrieg 4 Es gelang ihm genauso wenig wie dem Politiker Carl Friedrich Goerdeler der es kurz nach ihm versuchte die britische Seite zu den gewunschten Massnahmen zu bewegen Im Winter 1939 40 entstanden im Vorfeld des geplanten Angriffs auf Frankreich erneut Vorbereitungen zu einem Staatsstreich Hitler wollte Frankreich eigentlich bereits im November 1939 angreifen lassen Die Spitze der Wehrmacht hielt dieses Vorhaben fur absolut undurchfuhrbar Anfanglich erklarten sich der Oberbefehlshaber des Heeres Walther von Brauchitsch und sein Stabschef Halder bereit Hitler verhaften zu lassen sobald er den Angriffsbefehl geben wurde Brauchitsch suchte Hitler auf und trug ihm die Bedenken des Generalstabs vor Hitler aber kanzelte ihn ab und drohte den Geist von Zossen auszurotten Im Zossener Ortsteil Wunsdorf befanden sich die verbunkerten Hauptquartiere des Oberkommandos des Heeres und des Oberkommandos der Wehrmacht Daraufhin brach von Brauchitsch die Verbindung zum Widerstand ab und Halder vernichtete samtliche inkriminierenden Dokumente Die Befehlshaber der drei Heeresgruppen im Westen mit Ausnahme Wilhelm Ritter von Leebs weigerten sich zudem sich an einem Staatsstreich zu beteiligen Der misslungene Bombenanschlag des Widerstandskampfers Georg Elser am 8 November 1939 im Munchner Burgerbraukeller beendete dann vorerst die Staatsstreichplane Zwar gab in der gleichen Zeit Oberst Hans Oster von der Abwehr die ihm bekannten Angriffstermine uber den mit ihm befreundeten niederlandischen Militarattache in Berlin Bert Sas an die Westmachte bekannt Da aber der Angriff mehr als zwanzigmal wegen der ungunstigen Wetterverhaltnisse verschoben wurde verloren die Angaben von Sas bzw die seines Informanten zunehmend an Glaubwurdigkeit Nach dem Sieg uber Frankreich im Juni 1940 wich die in der Fuhrung der Wehrmacht verbreitete Skepsis einer Begeisterung fur Hitler Welche Veranderung in welcher Zeit schwarmte der spatere Hitler Attentater Stauffenberg von Hitlers Siegen uber Polen und Frankreich 1939 1940 7 Der Vater dieses Mannes war kein Kleinburger Der Vater dieses Mannes ist der Krieg 8 So war Stauffenbergs Idee zunachst Zuerst mussen wir den Krieg gewinnen Aber dann wenn wir nach Hause kommen werden wir mit der braunen Pest aufraumen 7 Erst die Kenntnis der Massentotungen von Zivilisten hinter der Ostfront der Ermordung von dreieinhalb Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen und vor allem der Erschiessung Hunderttausender Juden liess ihn einen Umsturz noch wahrend des Krieges versuchen 9 Erst als der Russlandfeldzug wahrend der Schlacht um Moskau im Winter 1941 zunehmend die Grenzen der deutschen Wehrmacht aufzeigte kam es erneut zu Widerstandsplanen Im Juni 1942 brachte Adam von Trott zu Solz unter Lebensgefahr eine Denkschrift nach London Der britische Aussenminister Anthony Eden lehnte jedoch jede Antwort an die Leute ab die er fur Landesverrater hielt Er bezeichnete eine Zusammenarbeit als unmoglich solange sie sich nicht decouvrieren und ein sichtbares Zeichen ihrer Absicht geben bei der Entmachtung des NS Regimes mitzuwirken 4 Ebenfalls Mitte 1942 begann eine Gruppe fur die heute die Namen Henning von Tresckow und Claus Schenk Graf von Stauffenberg stehen Plane zu verwirklichen die den Tod Hitlers zum Ziel hatten Mehrere Versuche dieser Gruppe Hitler zu toten schlugen fehl Am 13 Marz 1943 schmuggelten Henning von Tresckow und Fabian von Schlabrendorff beim Besuch des Diktators in Smolensk der sich auf dem Ruckflug von Winniza nach Ostpreussen befand eine als Cointreauflaschenpaket getarnte Bombe in das Flugzeug Hitlers 10 Deren Zundmechanismus versagte jedoch 11 Der Sprengstoff dafur war von Admiral Canaris dem Chef der Abwehr und dem Oberst i G Erwin Lahousen besorgt worden Acht Tage spater wollte sich Rudolf Christoph Freiherr von Gersdorff anlasslich einer Ausstellungseroffnung von Beutewaffen im Berliner Zeughaus mit Hitler in die Luft sprengen Aber Hitler verliess das Zeughaus kurz bevor der bereits gescharfte und auf zehn Minuten eingestellte Zeitzunder die Bombenexplosion auslosen konnte Gersdorff gelang es im letzten Augenblick die Bombe zu entscharfen Bis zum Sommer 1943 gingen diese Initiativen von dem an der Ostfront eingesetzten Tresckow aus ab September 1943 bereitete Stauffenberg Attentat und Putsch vor Er war keineswegs von Anfang an ein Gegner des Regimes Anfanglich begrusste er beispielsweise die Aufkundigung des Versailler Vertrages durch Hitler Er weigerte sich jedoch der NSDAP beizutreten Nach der Reichspogromnacht 1938 ging er allmahlich auf Distanz zum NS Regime Im Sommer 1940 erlag er kurzfristig der nationalen Euphorie die durch den erfolgreichen Frankreichfeldzug ausgelost worden war Das endgultige Umdenken setzte ein Jahr spater mit dem Angriff gegen die Sowjetunion ein Stauffenberg emporte sich uber die planmassigen und massenhaften Morde der SS und der SD Einsatzgruppen hinter der Front Dies und die fruhzeitig erlangte Uberzeugung dass der Krieg schon langst verloren sei waren wie bei vielen Widerstandlern aus der Wehrmacht bedeutsame Motive fur den Tyrannenmord Stauffenberg hat sich uber seine Beweggrunde unter anderem so geaussert Es ist Zeit dass jetzt etwas getan wird Derjenige allerdings der etwas zu tun wagt muss sich bewusst sein dass er wohl als Verrater in die deutsche Geschichte eingehen wird Unterlasst er jedoch die Tat dann ware er ein Verrater vor seinem Gewissen 12 Ich konnte den Frauen und Kindern der Gefallenen nicht in die Augen sehen wenn ich nicht alles tate dieses sinnlose Menschenopfer zu verhindern 13 Geplant war zunachst das Attentat durch eine andere Person ausfuhren zu lassen die wegen der hoheren Erfolgschancen zur Selbstopferung bereit war wahrend es Stauffenbergs Hauptverantwortung sein sollte nach gelungenem Attentat den Putsch vom Bendlerblock aus zu dirigieren Das Gebaude Bendlerstrasse 11 13 seit 1955 Stauffenbergstrasse Berlin Tiergarten war Sitz des Allgemeinen Heeresamtes und des Befehlshabers des Ersatzheeres im Oberkommando der Wehrmacht Stauffenberg gewann zunachst im Herbst 1943 den jungen Offizier Axel von dem Bussche dafur das Attentat im November 1943 auszufuhren Von dem Bussche war zuvor im Oktober 1942 bei Dubno in der Ukraine zufallig Zeuge einer Massenerschiessung von uber 3000 Juden durch den SD geworden Diese Erfahrung hatte ihn zu einem erbitterten Gegner des Regimes gemacht Auf Anregung Stauffenbergs erklarte er sich zu einem Selbstmordattentat bereit Bei einer Vorfuhrung neuer Winteruniformen im Fuhrerhauptquartier Wolfsschanze wollte er Hitler mit einer selbstgebastelten Bombe toten deren Detonation durch eine Handgranate ausgelost werden sollte Aber am 16 November 1943 wurde der Eisenbahnwaggon mit den Uniformen bei einem britischen Luftangriff auf Berlin zerstort Im Januar 1944 wurde eine weitere Vorfuhrung vereitelt weil sein in die Plane nicht eingeweihter Vorgesetzter Generalmajor Paul Gurran die Vorfuhrung untersagte mit dem Ausspruch Meine Offiziere sind keine Mannequins 14 15 Ein schliesslich fur Februar 1944 geplanter Anschlag konnte nicht ausgefuhrt werden weil von dem Bussche Ende Januar 1944 an der Ostfront schwer verwundet worden war Stauffenberg selbst hatte ein Attentat fur den 26 Dezember 1943 im Hauptquartier Wolfsschanze geplant Es kam nicht zur Ausfuhrung weil Hitler als Stauffenberg schon im Vorzimmer wartete die Besprechung absagte da er sich kurzfristig entschlossen hatte an diesem Tag nach Berchtesgaden zu fliegen Im Februar 1944 trat von Stauffenberg an Ewald Heinrich von Kleist heran Auf Anraten seines Vaters Ja das musst Du tun stellte sich von Kleist fur ein Selbstmordattentat zur Verfugung das nach dem Muster des geplanten Bussche Attentates ablaufen sollte Das Vorhaben scheiterte weil Hitler den Termin fur die Vorfuhrung der Uniformen mehrmals verschob Stauffenbergs Ordonnanzoffizier Oberleutnant von Haeften lehnte das Ansinnen Stauffenbergs er solle Hitler toten aus religiosen Grunden ab Rittmeister von Breitenbuch Ordonnanzoffizier des Generalfeldmarschalls Ernst Busch wollte Hitler bei einem fur den 11 Marz 1944 angesetzten Lagevortrag auf dem Obersalzberg mit einer Pistole erschiessen Doch am fraglichen Tag wurde ihm uberraschend der Zutritt zum Besprechungssaal verwehrt Hitler habe befohlen so wurde ihm von einem SS Mann bedeutet dass die Besprechung ausnahmsweise ohne Ordonnanzoffiziere abgehalten werde Am 7 Juli 1944 entschloss sich auf Anregung Stauffenbergs der Mitverschworer Generalmajor Hellmuth Stieff im Schloss Klessheim bei Salzburg anlasslich einer Vorfuhrung neuer Uniformen Hitler umzubringen Stieff versagten jedoch die Nerven Er fuhlte sich ausserstande das Attentat auszufuhren Im Rahmen der Prozessberichterstattung erwahnte die NS Propaganda diesen Anschlagsversuch 16 Daraufhin fasste Stauffenberg wie im Dezember 1943 den Entschluss personlich das Attentat gegen Hitler und gleichzeitig gegen Himmler und Goring zu veruben und danach den Aufstand von Berlin aus zu dirigieren nbsp Wolfsschanze am 15 Juli 1944 ganz links Stauffenberg rechts neben Hitler Wilhelm Keitel Hitler begrusst den General der Flieger K H Bodenschatz der funf Tage spater durch Stauffenbergs Bombe schwer verletzt wurde Seit dem 1 Juli 1944 hatte Stauffenberg als neu ernannter Chef des Stabes beim Chef der Heeresrustung und Befehlshaber des Ersatzheeres Generaloberst Friedrich Fromm regelmassigen Zugang zu den Lagebesprechungen Hitlers Wenige Tage nach der Landung der Alliierten in der Normandie am 6 Juni 1944 hatte er durch Heinrich Graf von Lehndorff Steinort bei Tresckow anfragen lassen ob es noch Sinn habe an dem Attentatsplan festzuhalten fur den ein praktischer Zweck nun nicht mehr erkennbar sei Tresckow bat Lehndorff darauf Stauffenberg Folgendes zu ubermitteln Das Attentat muss erfolgen coute que coute Sollte es nicht gelingen so muss trotzdem in Berlin gehandelt werden Denn es kommt nicht mehr auf den praktischen Zweck an sondern darauf dass die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte unter Einsatz des Lebens den entscheidenden Wurf gewagt hat Alles andere ist daneben gleichgultig 17 Die Verschworer hatten zunachst geplant Hitler Hermann Goring und Heinrich Himmler zusammen mit einer Bombe zu toten Von einem entsprechenden Versuch am 11 Juli 1944 auf dem Obersalzberg und am 15 Juli im Fuhrerhauptquartier Wolfsschanze sah Stauffenberg auf telefonische Empfehlung von Offizieren der Berliner Bendlerstrasse wegen Abwesenheit von Himmler und oder Goring jedoch ab Die nachste Gelegenheit zu einem Anschlag auf Hitler wollte er sich nun aber unter keinen Umstanden mehr entgehen lassen Er wollte den Besprechungsraum betreten sobald die Lagebesprechung begonnen hatte mit der scharfen Bombe unter dem Arm 18 Ablauf Bearbeiten nbsp Bleistift Zeitzunder des Anschlags vom 20 Juli 1944 Exponat im Militarhistorischen Museum der BundeswehrWolfsschanze Bearbeiten Am fruhen Donnerstagmorgen des 20 Juli 1944 flog Stauffenberg zusammen mit seinem Adjutanten Oberleutnant Werner von Haeften vom Flughafen Rangsdorf bei Berlin mit einer von Eduard Wagner zur Verfugung gestellten He 111 in das Fuhrerhauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreussen Haeften fuhrte in einer Aktentasche zwei mit chemischen Zeitzundern Bleistiftzunder versehene Pakete mit je einem Kilogramm plastischen Sprengstoffs Plastik W aus britischer Herstellung mit sich die Oberst Wessel Freiherr von Freytag Loringhoven beschafft hatte Falschlicherweise wird oft behauptet die Besprechung hatte eigentlich in einem der unterirdischen Bunker der Wolfsschanze stattfinden sollen Durch die Explosion von einem Kilogramm Sprengstoff in einem Bunker waren sicher alle Anwesenden ums Leben gekommen Die Lagebesprechungen wurden aber seit Juli 1944 in einer Baracke der Wolfsschanze abgehalten wovon Stauffenberg auf Grund seiner Teilnahme an den Lagebesprechungen am 6 und 15 Juli 1944 schon wusste Stauffenberg hatte daher nicht mit der viel grosseren Verdammung im Bunker gerechnet sondern sich auf die Wirkung des zusatzlichen zweiten Kilogramms Sprengstoff verlassen 19 Die Lagebesprechung war um eine halbe Stunde vorverlegt worden weil Hitler fur den Nachmittag den Besuch Benito Mussolinis erwartete Das geplante Attentat drohte zu scheitern da es zunachst keine Gelegenheit zu geben schien bis dahin die Zeitzunder der beiden Sprengsatze zu aktivieren Daher gab Stauffenberg vor der Erstattung seines Berichtes an Hitler vor an dem heissen Sommertag sein Hemd wechseln zu mussen Er suchte einen Nebenraum auf wo er als Einhandiger unterstutzt durch Haeften mit dem Scharfmachen der Sprengladungen begann Weil sie dabei aber vom Oberfeldwebel Werner Vogel gestort wurden der Stauffenberg zur Eile mahnte konnte er nur eines der beiden Packchen mit einem Kilogramm Sprengstoff aktivieren Danach unterlief ihm ein entscheidender Fehler Statt auch das zweite Paket ungescharft zu dem ersten in die Aktentasche zu legen ubergab er das zweite Packchen Haeften der keinen Zutritt zum Besprechungsraum hatte Durch dieses Versaumnis blieb die Explosionswirkung begrenzt 20 21 nbsp Inneres der Lage besprechungs baracke nach dem Anschlag nbsp Uberreste der Baracke 2007Die Aktentasche mit dem Sprengstoff deponierte Stauffenberg unter dem Kartentisch neben dem massiven Fuss an der Hitler zugewandten Seite und verliess wenige Minuten spater unter dem Vorwand eines wichtigen Anrufes aus Berlin den Raum Nach der Zerstorung der Saurekapsel des chemischen Zunders blieben bis zum Auslosen des Schlagbolzens zur Detonation nur noch etwa 10 Minuten Um 12 42 Uhr detonierte die Bombe Der Stenograf Heinrich Berger dem die Explosion beide Beine abriss starb noch am Nachmittag Von den weiteren zwolf Schwerverwundeten starben an den Verletzungen Heinz Brandt und Gunther Korten am nachsten bzw ubernachsten Tag und Rudolf Schmundt am 1 Oktober 1944 Die ubrigen elf Anwesenden wurden leicht verletzt unter ihnen Hitler und Adolf Heusinger siehe Teilnehmer der Lagebesprechung in der Wolfsschanze In der leicht gebauten Besprechungsbaracke konnte die Druckwelle der Explosion vor allem durch den Holzboden und durch die weit geoffneten Fenster entweichen Hitler kamen zusatzlich zwei Umstande zugute Nachdem Stauffenberg den Besprechungsraum verlassen hatte hatte ein anderer Konferenzteilnehmer die Aktentasche auf die Hitler abgewandte Seite des schweren Tischfusses verschoben um besser an den Tisch heranzukommen Ausserdem trug Heusinger Hitler gerade die Lage weit im Norden der Sowjetunion vor deshalb lagen beide Manner fast uber der grossen Karte auf der dicken Tischplatte als es zur Detonation kam Der Tischfuss und die massive eichene Tischplatte schirmten Hitler von der direkten Wirkung der Detonation weitgehend ab Er erlitt lediglich leichte Verletzungen in Form von Prellungen Schurfwunden und dem Platzen der Trommelfelle 22 Hitler behauptete spater es sei ein Zeichen der Vorsehung dass er den Angriff uberlebt hatte Bereits wenige Minuten nach der Explosion gelangte die Nachricht von seinem Uberleben nach Berlin Der Mitverschworer General Erich Fellgiebel hatte zwar wie vereinbart versucht die Wolfsschanze nach der Explosion der Bombe von allen Nachrichtenverbindungen abzuschneiden indem er die zur Lagebaracke gehorende Telefonanlage abschalten liess Dies wurde aber bereits nach wenigen Minuten widerrufen Ausserdem betraf diese Unterbrechung gesondert vorhandene Nachrichtenverbindungen der SS und eine Ersatzzentrale im Sperrkreis 2 nicht 23 24 Daher erhielt Propagandaminister Joseph Goebbels bereits gegen 13 Uhr in Berlin Kenntnis vom Attentat wenngleich noch ohne nahere Angaben Als Fellgiebel etwa um dieselbe Zeit erfuhr dass Hitler uberlebt hatte rief er General Thiele im Bendlerblock dem Zentrum der Widerstandsgruppe an wo die Verschworer auf eine Nachricht warteten und meldete mehrdeutig Es ist etwas Furchtbares passiert der Fuhrer lebt Der Mitverschworer Oberst Hahn bestatigte Thiele in einem weiteren Telefonat aus der Wolfsschanze ausdrucklich dass Hitler das Attentat uberlebt habe Thiele benachrichtigte die Generale Friedrich Olbricht und Hoepner von den Ferngesprachen sie einigten sich darauf Walkure zunachst noch nicht auszulosen Himmler der nicht an der Besprechung teilgenommen hatte rief von der Wolfsschanze aus gegen 14 Uhr in Berlin den Leiter des Reichskriminalpolizeiamtes Arthur Nebe an und forderte eine Untersuchung Der ebenfalls benachrichtigte Chef des Amtes IV Gestapo im Reichssicherheitshauptamt Heinrich Muller solle Stauffenberg verhaften lassen In der Wolfsschanze herrschte bis zum Abend Unsicherheit uber den genauen Umfang und die Urheber der Ereignisse Bis zum spaten Nachmittag wurde aber der Bendlerblock als Zentrum des Aufstands identifiziert wobei zunachst Friedrich Fromm in dessen Namen die entsprechenden Befehle an die Wehrmacht ergingen als Kopf des Putsches angesehen wurde 25 Berlin Bearbeiten Zunachst aber konnten Stauffenberg und sein Adjutant Haeften noch wie geplant aus der in hochsten Alarmzustand versetzten Wolfsschanze entkommen An einer ersten Sperre liess sie der Wachhabende passieren am zweiten Kontrollpunkt wurde ihnen die Weiterfahrt jedoch unter Hinweis auf die aktuelle Lage zunachst verwehrt In einem Telefonat konnte Stauffenberg einen ihm bekannten Offizier dazu bewegen dem diensthabenden Wachposten die Offnung der Schranke zu befehlen Wahrend der Fahrt zum Flugplatz warf Haeften das nicht verwendete Sprengstoffpaket aus dem Wagen Auf dem Rollfeld erwartete Stauffenberg die fur diesen Tag fur ihn personlich abgestellte He 111 Stauffenberg hatte zwar nicht mit eigenem Auge sehen konnen ob Hitler durch die Explosion tatsachlich umgekommen war die Wucht der Detonation aber noch wahrgenommen Er und Haeften flogen daher in der festen Uberzeugung nach Berlin dass Hitler tot sei Wahrend die beiden Verschworer noch auf dem Ruckflug nach Berlin waren hatte Oberst Albrecht Mertz von Quirnheim gegen 14 Uhr abweichend vom Beschluss seines Vorgesetzten Olbricht bereits einige erste Alarmbefehle mit seiner Unterschrift versehen und abgesandt Dabei blieb es allerdings zunachst nbsp Gedenktafel fur Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Werner von Haeften am Rangsdorfer SeeGegen 15 45 Uhr auf dem Flugplatz Rangsdorf gelandet forderte Stauffenberg Olbricht als Vertreter von Fromm fernmundlich auf die Operation Walkure anlaufen zu lassen Der Walkure Plan war ein offizieller aber durch von Tresckow Oberstleutnant i G Robert Bernardis und Stauffenberg fur die Bedurfnisse des Staatsstreichs angepasster Plan fur den Fall innerer Unruhen Dazu gehorte vor allem dass alle wichtigen Gestapo NSDAP und SS Dienststellen von der Wehrmacht besetzt wurden Im Bendlerblock blieb man aber verunsichert durch weitere Hinweise dass Hitler entgegen den Beteuerungen Stauffenbergs nicht umgekommen war So bekraftigte Keitel als Olbricht ein Ferngesprach zur Wolfsschanze herstellte gegenuber Fromm dass Hitler nur leicht verletzt worden war Daher wurden ab etwa 16 Uhr nur wenige Teile der Walkure Operation in Angriff genommen die auf Verschworerseite stehenden Truppenfuhrer fuhrten vielfach die Befehle nicht aus wodurch wertvolle Zeit ungenutzt verstrich So ging zwar das Stichwort Walkure an alle Wehrkreise Lehr und Ersatztruppen hinaus Eines der Fernschreiben wurde aber versehentlich auch an die Wolfsschanze versandt Daraufhin gingen von dort aus sofort erste Fernschreiben heraus dass Befehle aus dem Bendlerblock ungultig seien Kurz nach 16 Uhr befahl Stadtkommandeur von Hase dem Kommandeur des Wachbataillons Grossdeutschland Major Otto Remer die Alarmierung seiner Truppen zur Abriegelung des Regierungsviertels Obwohl Remer als fanatischer Nationalsozialist galt erwartete Hase dass dieser seine Befehle ausfuhren wurde Kurz nach 17 Uhr ruckten die ersten Soldaten des Wachbataillons aus der Ulanenkaserne an der Invalidenstrasse aus 26 Auch die Besetzung des Hauses des Rundfunks und von Fernmeldezentralen in Berlin konnte wegen fehlender Truppen nicht durchgefuhrt werden Lediglich in Paris unter General von Stulpnagel und in Wien unter der Leitung des Chefs des Stabes im Wehrkreis Oberst i G Heinrich Kodre gelang es die Befehle der Operation Walkure umzusetzen In gross angelegten Aktionen wurden in diesen beiden Stadten Mitglieder der SS verhaftet Stauffenberg musste bei seiner Ankunft im Bendlerblock gegen 16 30 Uhr feststellen dass bisher ausser der Alarmierung der Truppen des Ersatzheeres das die militarische und vollziehende Gewalt in Deutschland ubernehmen sollte nichts unternommen worden war Gegenuber Fromm offenbarte er er selbst habe die Bombe gezundet und behauptete er selbst habe auch gesehen wie Hitler tot aus der Baracke hinausgetragen worden sei Keitel habe als er Fromm vom Uberleben Hitlers berichtet habe wie immer gelogen Fromm weigerte sich aber weiterhin den Aufstand zu unterstutzen und wurde festgesetzt Weitere Teile der Walkure Operation wie das Benachrichtigen der Wehrkreise wurden nun abgearbeitet Allerdings waren mehrere fur die Zeit nach dem Umsturz entscheidende Mitverschworer schlecht in den Ablauf nach dem Attentat eingebunden So traf Generaloberst Ludwig Beck immerhin als Staatsoberhaupt vorgesehen erst gegen 17 Uhr im Bendlerblock ein Als er vom zweifelhaften Ausgang des Attentats erfuhr schloss er sich zwar der Einstellung Stauffenbergs an Fur mich ist dieser Mann tot davon lasse ich mein weiteres Handeln bestimmen Erwin von Witzleben aber immerhin als Oberbefehlshaber uber die gesamte Wehrmacht vorgesehen befand sich zur Zeit des Attentats sogar noch in Ostpreussen Ohne zuverlassige Information uber den bisherigen Verlauf traf er erst gegen 19 30 Uhr in der Bendlerstrasse ein Als Stauffenberg ihm Bericht uber den bisherigen Ablauf erstattete kritisierte Witzleben scharf die Unzulanglichkeiten der bisher getroffenen Massnahmen vor allem dass kein energischer Einsatz der Truppen erfolgte und bemerkte Schone Schweinerei das 27 28 29 Er verliess gegen 20 45 Uhr den Bendlerblock wieder und fuhr auf seinen Landsitz ausserhalb Berlins wo er am folgenden Tag verhaftet wurde Andere von den Umsturzlern ebenfalls fur wichtige Positionen vorgesehene Mitverschworer wie Admiral Canaris blieben in den Stunden nach dem Attentat passiv Eine schwerwiegende Panne ereignete sich beim Versand derjenigen Fernschreiben welche den nicht in die Verschworung Eingeweihten den Anlass der Walkure Operation klarmachen sollten innere Unruhen Stauffenbergs Adjutant Friedrich Karl Klausing liess das Fernschreiben als Geheime Kommandosache einstufen Dadurch konnte es nicht gleichzeitig an jeweils 30 Empfanger durchgegeben werden sondern musste zunachst verschlusselt und dann einzeln und seitenweise versandt werden Ausserdem standen dafur statt etwa zwanzig nur vier Fernschreiber zur Verfugung Bis beginnend ab etwa 16 45 Uhr das letzte Fernschreiben zur Auslosung von Walkure alle Empfanger erreicht hatte dauerte es etwa drei Stunden Weitere Fernschreiben beispielsweise mit Ausfuhrungsdetails trafen spater als 21 Uhr ein In der Zwischenzeit war aber sowohl die Bevolkerung zwischen 18 28 und 18 42 Uhr durch drei Sondermeldungen des Deutschlandsenders daruber informiert worden dass Hitler nur leichte Verletzungen erlitten hatte als auch bei den militarischen Dienststellen das Fernschreiben Keitels von 20 20 Uhr eingetroffen in dem dieser Befehle aus dem Bendlerblock fur ungultig erklarte und mitgeteilt hatte Der Fuhrer lebt Vollig gesund 30 Ausserdem scheiterten auch die Abriegelung des Regierungsviertels rund um die Wilhelmstrasse in Berlin die Ausschaltung des Deutschlandsenders im Haus des Rundfunks in Berlin Charlottenburg die Verhaftung der SS Fuhrung und die Besetzung der Gestapozentrale in der Prinz Albrecht Strasse Gegen 18 Uhr uberzeugte sich der Kommandeur des Wachbataillons Otto Remer der das Regierungsviertel absichern sollte durch ein von seinem Ordonnanzoffizier Hans Wilhelm Hagen im Zivilberuf Mitarbeiter des Propagandaministeriums und Joseph Goebbels vermitteltes Telefongesprach mit Hitler Major Remer erkennen Sie meine Stimme vom Uberleben des Fuhrers Er erhielt von ihm das Kommando uber die gesamte Hauptstadt ubertragen Von etwa 19 Uhr an stand das Wachbataillon damit zur Niederschlagung des Staatsstreichs zur Verfugung Stauffenberg indes versuchte durch zahlreiche Ferngesprache ein Scheitern der Verschworung noch abzuwenden Wiederholt beharrte er dabei darauf Hitler sei tot Dennoch brachte das Regime die Verschworer zunehmend in die Defensive Etliche Offiziere im Bendlerblock hatten sich bereits zuvor abwartend verhalten Nun gingen sie offen auf die Seite des Regimes uber setzten sich ab oder hintertrieben Befehle der Verschworer Dienstaltester unter den fuhrertreuen Offizieren war Oberstleutnant Franz Herber der eine zentrale Rolle bei der Niederschlagung des Staatsstreichs innerhalb des Bendlerblocks ubernahm Er konfrontierte gegen 21 Uhr seinen Vorgesetzten Olbricht Als dieser ihm keine befriedigende Aufklarung uber die wahren Zusammenhange gab stattete Herber der fur die Verwaltung der Waffenbestande im Gebaude verantwortlich war einen Offizierstrupp mit Waffen aus Dieser nahm dann Stauffenberg Mertz und Olbricht fest 31 Gegen 20 Uhr gab General Wolfgang Thomale der auf dem Fehrbelliner Platz in Berlin Wilmersdorf eingetroffenen Panzer Ersatzbrigade den Befehl den Putsch niederzuschlagen Gegen 23 Uhr wurde der Bendlerblock von diesen Truppen besetzt Die meisten der Verschworer wurden nach einem Schusswechsel festgesetzt Nur Hauptmann Klausing und einige jungere Offiziere von Hammerstein von Oppen von Kleist konnten aus dem Gebaude entkommen nbsp Blick in den Innenhof des BendlerblocksDem Generaloberst Beck gab Fromm einst sein Untergebener auf die Bitte die Dienstwaffe fur den eigenen Gebrauch behalten zu durfen zuvor Gelegenheit sich selbst zu toten Nachdem sich Beck beim ersten Versuch nur einen Streifschuss und beim zweiten nur eine nicht sofort todliche Kopfverletzung beibringen konnte wurde er auf Befehl Fromms durch den Gnadenschuss eines Feldwebels getotet Als um Mitternacht die ersten Soldaten des Wachbataillons den Bendlerblock erreichten war dort die Entscheidung bereits gefallen Im Hof des Bendlerblocks wurden wenige Minuten nach Mitternacht Stauffenberg Haeften Olbricht und Mertz von Quirnheim einzeln von Soldaten des Wachbataillons vor einem Sandhaufen im Scheinwerferlicht eines Lastwagens erschossen 32 Die Erschiessung der Verschworer war von Generaloberst Friedrich Fromm unter Berufung auf ein Standgericht das angeblich stattgefunden habe befohlen worden 33 Nachdem die vier erschossenen Offiziere samt Ludwig Beck auf Anordnung Fromms zunachst in Uniform mit Orden und Ehrenzeichen auf dem Alten St Matthaus Kirchhof begraben worden waren liess Himmler die Leichen am nachsten Tag exhumieren verbrennen und ihre Asche uber Rieselfelder der Berliner Klaranlagen verteilen Fromm lag daran seine eigene Verstrickung in die Attentatsplane zu vertuschen Er wurde dennoch nachdem eine Liste der geplanten Regierung in seinem Safe gefunden worden war spater angeklagt zum Tode verurteilt und am 12 Marz 1945 hingerichtet Gegen 1 Uhr des 21 Juli 1944 traf in der Wolfsschanze der aus dem 90 Kilometer entfernten Konigsberg angeforderte Ubertragungswagen der Reichs Rundfunk Gesellschaft ein und wurde betriebsbereit gemacht sodass sich Hitler uber den Rundfunk an die Offentlichkeit wenden konnte Eine ganz kleine Clique ehrgeiziger gewissenloser und zugleich unvernunftiger verbrecherisch dummer Offiziere hat ein Komplott geschmiedet um mich zu beseitigen und mit mir den Stab praktisch der deutschen Wehrmachtfuhrung auszurotten 34 35 Generalmajor Henning von Tresckow Chef des Stabes der Heeresgruppe Mitte ahnte dass ein Schauprozess bevorstand Er liess sich am 21 Juli 1944 in die Nahe der Front fahren und zundete an einem Waldrand eine Gewehrgranate Er starb sofort Paris Bearbeiten In Paris verlief der Umsturz nach Plan bis den Verschworern das Misslingen des Attentats bekannt wurde Der Kommandant von Gross Paris Generalleutnant Hans Freiherr von Boineburg Lengsfeld setzte am 20 Juli 1944 an leitender Stelle die Verhaftung der fuhrenden Gestapo und SS Offiziere einschliesslich des Hoheren SS und Polizeifuhrers in Frankreich SS Gruppenfuhrer Carl Oberg und deren Einheiten in Paris durch Die Verhaftung der rund 1200 in Paris stationierten SS und SD Manner wurde vom Sicherungs Regiment 1 der 325 Sicherungs Division unter Oberstleutnant d R Kurt von Kraewel 36 37 durchgefuhrt Speidel hatte ursprunglich vorgesehen die 2 v Luttwitz und die 116 Panzer Division v Schwerin in den Umsturz miteinzubeziehen 38 allerdings gelang es nur bzgl letzterer diese langere Zeit in Paris zuruckzuhalten bis auch sie am 19 Juli in die Normandie beordert wurde 39 Als nach einigen Stunden der Fehlschlag des Attentats gemeldet wurde und die in Paris Festgesetzten wieder freigelassen wurden erklarte Boineburg ihnen die Aktion als Ubung Er hatte enormes Gluck und wurde nicht als Mitverschworer erkannt da General Carl Heinrich von Stulpnagel der Militarbefehlshaber in Frankreich schwieg Generalleutnant Hans Speidel Stabschef des Oberbefehlshabers West Generalfeldmarschall Gunther von Kluge ihn deckte und SS Gruppenfuhrer Oberg kein Aufhebens machte Unter zunehmendem Druck durch Ermittlungen des Regimes wurde Kluge abgesetzt und starb im August 1944 durch Suizid Stulpnagel versuchte vergeblich sich das Leben zu nehmen er wurde Ende August 1944 hingerichtet Grunde fur das Scheitern BearbeitenZusammenfassend gab es dafur dass es trotz des Attentats nicht zum Sturz des Hitler Regimes kam drei Hauptgrunde Die vorangegangenen zahlreichen Anschlagsversuche gegen Hitler mussten aus unterschiedlichen Grunden immer wieder verschoben oder abgebrochen werden Beim nicht ausgefuhrten Versuch Stauffenbergs vom 15 Juli waren in der falschlichen Annahme das Attentat sei gegluckt bereits Teile des Walkure Plans angelaufen Nur unter grossten Anstrengungen und mit viel Gluck gelang danach die Vertuschung dieser Operationen Bis auf den Kern des Widerstandes waren einige Anhanger nun nicht mehr bereit ihr Leben ohne absolut verlassliche Nachrichten uber Hitlers Tod aufs Spiel zu setzen Die Vorbereitung der Machtubernahme durch die Verschworer war in vieler Hinsicht vollig unzureichend Insbesondere war keine Vorsorge dafur getroffen worden den regimetreuen Kraften nach dem Attentat den Zugriff auf Rundfunk und Fernmeldewesen unmoglich zu machen In Berlin fehlten zuverlassige militarische Krafte um politische Zentralen wie das Propagandaministerium das Reichssicherheitshauptamt wichtige NSDAP Dienststellen und die Gestapo Zentrale zu besetzen und zu sichern Fernschreiben der Verschworer kamen nicht schnell genug und gleichzeitig bei den Empfangern an Die Nutzung der Rundfunksender gelang den Verschworern ohnehin nicht Claus von Stauffenberg war irrtumlich vom Tod Hitlers uberzeugt und leitete nach seiner Landung in Berlin gegen 15 45 Uhr telefonisch erste Massnahmen ein s o Er war die zentrale Figur dieses Plans aber bis 16 30 Uhr im Bendlerblock nicht verfugbar Seine Anwesenheit dort in den Stunden nach dem Attentat und folgender Verwirrung ware von grossem Vorteil gewesen Stauffenberg verfugte uber ein hohes Mass an Entschlossenheit Sie stand im Gegensatz zur wankelmutigen Haltung vieler die man nur unter grossten Vorbehalten auf die Verschworerseite hatte ziehen konnen Diese Leute schwankten nun und konnten sich zu keiner Aktivitat durchringen Ferner war nicht abgesprochen welche Massnahmen ergriffen werden sollten wenn es trotz zunachst erfolgreichen Umsturzes langerfristig zusatzlich zum Zweiten Weltkrieg in Deutschland zu einem Burgerkrieg gekommen ware NS Justiz BearbeitenVerfahren vor dem Volksgerichtshof Bearbeiten Die Ermittlungen der Gestapo zogen sich bis Kriegsende hin Man geht insgesamt von ca 700 Inhaftierungen und mehr als 110 Exekutionen aus 40 Die Familienangehorigen der Attentater wurden in Sippenhaft genommen und 46 Kinder im Kinderheim im Borntal in Bad Sachsa interniert 41 Etwa 5000 weitere Verhaftungen erfolgten wahrend der Aktion Gitter im August 1944 Neben den Verschworern fielen damit zahlreiche andere Oppositionelle der NS Justiz zum Opfer die schon langer das Missfallen des nationalsozialistischen Regimes erregt hatten aber nicht in das Attentat verwickelt waren nbsp Erwin von Witzleben vor dem Volksgerichtshof 1944Im Gefolge des Attentats wurde am 2 August 1944 der sogenannte Ehrenhof der Wehrmacht errichtet dessen Aufgabe darin bestand die moglicherweise am Attentat beteiligten Offiziere aus der Armee auszuschliessen Fur diejenigen Offiziere die vom Ehrenhof aus der Wehrmacht als unehrenhaft zu Schutzen degradiert entlassen wurden war das Militarstrafrecht nicht anwendbar und deshalb das Reichskriegsgericht nicht zustandig Sie konnten aufgrund dieser Formalie in Schauprozessen vor dem Volksgerichtshof unter dem Vorsitz von Roland Freisler abgeurteilt werden Im Gerichtssaal waren die Angeklagten massiven Demutigungen ausgesetzt so musste sich beispielsweise Erwin von Witzleben wahrend der Verhandlung die Hose festhalten da ihm die Geheime Staatspolizei den Gurtel abgenommen hatte Gleichzeitig wurde er durch Roland Freisler beschimpft als dreckiger alter Mann der an seiner Hose herumnestele 42 Die Prozesse wurden gefilmt Dabei entstanden schatzungsweise 50 000 Meter Filmmaterial von denen rund 5 700 Meter fur eine offizielle Dokumentation mit dem Titel Verrater vor dem Volksgericht verwertet wurden Die Dokumentation sollte geschatzt 210 Minuten dauern Davon sind rund 190 Minuten in Fragmenten verschiedenen Umfangs und unterschiedlicher Bedeutung erhalten Uber die Genesis des Filmprojekts ist wenig bekannt Alle Angaben zu den Entstehungs und Produktionsverhaltnissen sind luckenhaft und von politischen und personlichen Interessen gepragt 43 Johannes Tuchel sieht die Entscheidung die Gerichtsverhandlung aufzunehmen bei Joseph Goebbels wenngleich nicht bekannt sei ob er auf Weisung Hitlers oder aus eigener Initiative handelte 44 Bernd Sosemann sieht den tatsachlichen Einfluss Goebbels kritischer und die entscheidende Rolle von Anfang an bei Hitler 45 Mit den Filmaufnahmen hatte Reichsfilmintendant Hans Hinkel Kameramanner der Deutschen Wochenschau GmbH unter der Leitung von Chefkameramann Erich Stoll beauftragt Im Plenarsaal des Berliner Kammergerichts waren dazu verdeckte Kameras installiert und anfangs auch die Mikrofone versteckt worden 46 Die Tonaufnahmen vom 7 und 8 August waren deshalb wegen Freislers Gebrull fast nicht zu gebrauchen 44 Filmaufnahmen lassen sich bis zum 13 Oktober 1944 nachweisen Das Material wurde in Berlin Tempelhof entwickelt und zum Schnitt zur Deutschen Wochenschau gebracht Ein geplanter Kurzbeitrag von sechs Minuten Lange fur die Wochenschau 728 vom 17 August 1944 wurde von Joseph Goebbels offensichtlich nicht genehmigt Der Rohschnitt des Filmes war Ende August 1944 fertig und erhielt im Vorspann einen Hinweis das der Film eine Geheimsache im Sinne des 88 RStGB in der Fassung vom 24 April 1934 sei und mit Sondergenehmigung des Reichspropagandaministers zu sehen sei Enthalten waren Aufnahmen aus dem ersten Prozess vom 7 und 8 August aus dem drittem vom 15 August und dem Verfahren vom 21 August aber keine aus dem vom 10 August 1944 gegen Berthold Schenk Graf von Stauffenberg und Fritz Dietlof Graf von der Schulenburg Erstmals wurde der Film am 29 August 1944 den Reichspropagandaamtsleitern im Reichspropagandaministerium gezeigt Weitere Vorfuhrungen unterblieben Johannes Tuchel vermutet Freislers Prozessfuhrung habe den von Goebbels beabsichtigten Effekt konterkariert 47 Bernd Sosemann meint das ursprunglich von Hitler favorisierte Projekt eines Schauprozesses sei aufgrund der schnellen Ernuchterung uber die sachlichen und mentalen Grenzen des Projekts aufgegeben worden 48 Die Hinrichtung der am 8 August Verurteilten die noch am selben Tag in Berlin Plotzensee erfolgte wurde auf kurzfristige Anordnung Hinkels auch von den Kameramannern der Wochenschau gefilmt Der insgesamt 25 minutige Film zeigt die Gefangenen einzeln in Straflingskleidung auf dem Weg zum Hinrichtungsraum und ihre Erhangung an der dortigen Galgenschiene Ob Hitler den Film je gesehen hat ist ungewiss Der Film befand sich noch am 17 Januar 1945 im Reichspropagandaministerium ist aber seit Kriegsende verschollen 49 Exekutionen und Todesfalle auf Seiten der Attentater Bearbeiten Hauptartikel Personen des 20 Juli 1944 Etwa 200 Personen wurden kurz nach dem Attentat von Hitlers Gefolgschaft als vermeintliche Attentater oder Mitwisser getotet oder in den Tod getrieben 50 51 Teilnehmer der Lagebesprechung in der Wolfsschanze Bearbeiten nbsp Die genaue Position aller nebenstehend Genannten wahrend der Lagebesprechung vom 20 Juli 1944 in der Wolfsschanze nbsp Position der Teilnehmer an der Lagebesprechung vom 20 Juli 1944 Getotet Schwer LeichtverletztDie Bombe befand sich im Augenblick der Explosion hinter dem linken Tischtrager Ausgehend von Hitler nach rechts befanden sich in der Lagebaracke Adolf Hitler leicht verletzt Generalleutnant Adolf Heusinger Chef der Operationsabteilung des Generalstabes des Heeres und Stellvertreter des Chefs des Generalstabes des Heeres leicht verletzt General der Flieger Gunther Korten Chef des Generalstabes der Luftwaffe Oberst i G Heinz Brandt Erster Generalstabsoffizier Heusingers Stellvertreter General der Flieger Karl Heinrich Bodenschatz Verbindungsoffizier des Oberbefehlshabers der Luftwaffe im Fuhrerhauptquartier schwer verletzt Oberstleutnant i G Heinz Waizenegger Adjutant Keitels Generalleutnant Rudolf Schmundt Chefadjutant der Wehrmacht bei Hitler und Chef des Heerespersonalamtes Oberstleutnant i G Heinrich Borgmann Adjutant Hitlers schwer verletzt General der Infanterie Walter Buhle Chef des Heeresstabes beim Oberkommando der Wehrmacht Konteradmiral Karl Jesko von Puttkamer Marineadjutant Hitlers leicht verletzt Stenograf Heinrich Berger Kapitan zur See Heinz Assmann Admiralstabsoffizier im Wehrmachtfuhrungsstab Major Ernst John von Freyend Adjutant Keitels Generalmajor Walter Scherff Sonderbeauftragter Hitlers fur die militarische Geschichtsschreibung leicht verletzt Konteradmiral Hans Erich Voss Vertreter des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine im Fuhrerhauptquartier verletzt SS Hauptsturmfuhrer Otto Gunsche Adjutant Hitlers leicht verletzt Oberst i G Nicolaus von Below Luftwaffenadjutant Hitlers SS Gruppenfuhrer Hermann Fegelein Vertreter der Waffen SS im Fuhrerhauptquartier Stenograf Heinz Buchholz Major i G Herbert Buchs Adjutant Jodls Ministerialdirigent Franz Edler von Sonnleithner Vertreter des Auswartigen Amtes im Fuhrerhauptquartier General der Artillerie Walter Warlimont stellvertretender Chef des Wehrmachtfuhrungsstabes Generaloberst Alfred Jodl Chef des Wehrmachtfuhrungsstabes leicht verletzt Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel Chef des Oberkommandos der Wehrmacht i G im Generalstab sofort getotet oder spater seinen Verletzungen erlegenHistorische Bewertung BearbeitenDie NS Propaganda schmahte Graf von Stauffenberg und die Verschworer des 20 Juli als feige Landesverrater die dem Deutschen Reich in Zeiten hochster Not in den Rucken gefallen seien Diese nationalsozialistische Interpretation des Attentats wirkt bis heute nach Es ist bei der heterogenen und grossen Gruppe der Widerstandler des 20 Juli 1944 schwer Motive zu nennen die fur alle Teilnehmer gleich massgeblich waren 52 Ethische und allgemein religiose Fragen oder mehr personliche Gewissensfragen insbesondere die Erlebnisse der hinter der Front im Osten verubten Untaten sind jedenfalls als motivgebend nicht zu unterschatzen besonders nicht bei den gescheiterten fruhen Attentatsversuchen Die heutige deutsche Geschichtsschreibung hebt aber uberwiegend das nationale Interesse als entscheidenden Ansporn fur die meisten der opponierenden Militars hervor Das nationale Interesse ist in der Sprache dieser Wissenschaftler ein Kurzel fur die Einigkeit der Verschworer in der negativen Beurteilung des Dilettantismus Hitlers in kriegsstrategischen Fragen und die seit 1942 eingetretene aussichtslose militarische Lage an den meisten Fronten Die sich abzeichnende Niederlage musse im nationalen Interesse unbedingt verhindert werden Dafur sei die Beseitigung der Person Hitlers erforderlich und ein Hochverrat gerechtfertigt Von 1938 bis 1940 war anscheinend das nationale Interesse im Offizierskorps ohnehin ausschlaggebend Fur diese Annahme spricht insbesondere dass die militarische Opposition nach dem Frankreichfeldzug 1940 auf einen kleinen Kern zusammengeschmolzen war auch bedingt durch den unverhofft schnellen und leichten Sieg uber den Erbfeind der Deutschland 1939 den Krieg erklart hatte Im Jahre 1941 dagegen uberfiel das Deutsche Reich die verbundete Sowjetunion erzielte trotz grosser Bodengewinne keinen entscheidenden Erfolg und hinter den Fronten fanden Massenhinrichtungen statt Da spatestens mit der Niederlage in der Schlacht von Stalingrad Anfang 1943 ein Sieg gegen die Sowjetunion unwahrscheinlich geworden war wurde es wieder leichter neue Manner fur den Widerstand zu gewinnen Vielen der Manner des 20 Juli war es im Verlaufe der Kriegsjahre ein immer grosser werdendes Bedurfnis geworden gegen die diktatorische Politik Hitlers und seiner Partei Widerstand zu leisten insbesondere gegen die Verbrechen der SS hinter der Front Sie waren in zunehmendem Masse Zeugen von systematischen Massentotungen von Unschuldigen geworden was sie mit ihrem Gewissen und ihrer Offiziersehre nicht in Einklang bringen konnten Etliche furchteten eine langfristige Schadigung des deutschen Rufs und eine Auferlegung moralischer Schuld fur kommende Generationen Mit dieser Argumentation hatte Tresckow schon nach der Bekanntgabe des Kommissarbefehls vergeblich versucht seinen Vorgesetzten zu einem offiziellen Protest bei Hitler zu bewegen Andere Interpretationen stellen den immer naher ruckenden und unvermeidlichen militarischen Zusammenbruch Deutschlands als Motiv fur den Umsturzversuch in den Vordergrund Insbesondere marxistisch orientierte Historiker sehen den Putsch als Versuch einiger Hitleroffiziere aristokratischer Herkunft Deutschland eine Besetzung den Adeligen den Verlust ihres Landbesitzes im Osten und der Offizierskaste den Verlust ihrer Privilegien zu ersparen Der wahre Widerstand sei von der KPD und der Roten Kapelle ausgegangen Andere Historiker wie Andreas Hillgruber raumen dem gescheiterten Attentat Georg Elsers vom 8 November 1939 und den Flugblattaktionen der Weissen Rose in der Universitat von Munchen am 18 Februar 1943 grossere Bedeutung als der Verschworung des 20 Juli 1944 ein weil beide demokratischen Charakter gehabt hatten Stauffenberg dagegen sei Monarchist und daher kein Demokrat gewesen Joachim Fest und andere haben dagegen ihre Meinung bekundet Stauffenberg sei zwar Monarchist und damit kein Republikaner aber durchaus Demokrat gewesen Festzuhalten ist dass einige radikale Antisemiten und Kriegsverbrecher an der Verschworung des 20 Juli beteiligt waren so zum Beispiel der Generalquartiermeister Eduard Wagner der Mitverantwortung fur den Tod von Millionen sowjetischer Kriegsgefangener trug und der sich aus Furcht vor der Rache der Roten Armee dem Widerstand angeschlossen hatte Zum engeren Kreis zahlte auch der 1945 hingerichtete Arthur Nebe der als Kommandeur der Einsatzgruppe B zahlreiche Massaker an Juden und anderen Zivilisten zu verantworten hatte und als Chef des Reichskriminalpolizeiamtes im RSHA einer der Hauptverantwortlichen fur den Volkermord an den Roma war Ebenfalls zum Kreis der Mitverschworer gehorte der Berliner Polizeiprasident Wolf Heinrich Graf von Helldorff der sich als alter Parteigenosse schon vor 1933 bei Ubergriffen gegen Juden hervorgetan hatte Demgegenuber haben nachweislich 20 Beteiligte vor dem Volksgerichtshof das Verbrechen der Ausrottung der Juden Holocaust als Hauptbeweggrund fur ihr Handeln genannt Die meisten Historiker nehmen an dass ein Teil der Manner des 20 Juli unter dem Eindruck der brutalen und verbrecherischen Gewaltpolitik Hitlers und seiner Partei einen Lernprozess durchgemacht hat der von anfanglicher Zustimmung zu entschiedener Ablehnung gefuhrt habe auch um den Preis des eigenen Lebens Keiner der Angeklagten liess sich vor Freislers Volksgerichtshof psychisch brechen oder versuchte durch Ausfluchte den eigenen Kopf zu retten Speziell die Widerstandler aus dem Offizierskorps gewinnen nach Meinung einiger besondere historische Bedeutung durch die ethische Begrundung ihres Vorgehens wie sie beispielsweise Henning von Tresckow am 21 Juli 1944 Fabian von Schlabrendorff zum Abschied formulierte Wenn einst Gott Abraham verheissen hat er werde Sodom nicht verderben wenn auch nur zehn Gerechte darin seien so hoffe ich dass Gott Deutschland um unseretwillen nicht vernichten wird Der sittliche Wert eines Menschen beginnt erst dort wo er bereit ist fur seine Uberzeugung sein Leben hinzugeben 53 Rezeption BearbeitenAusland Bearbeiten Im Ausland wurde der versuchte Umsturz zunachst herabgewurdigt Der damalige Feind wurde als insgesamt moralisch minderwertig und im Zerbrechen begriffen dargestellt Winston Churchill der von den Attentatsplanen im Voraus unterrichtet war erklarte am 2 August 1944 im britischen Unterhaus es handle sich lediglich um Ausrottungskampfe unter den Wurdentragern des Dritten Reiches 54 Weiter kommentierte er das Attentat Die fuhrenden Personlichkeiten des Deutschen Reiches bringen sich gegenseitig um oder sie trachten sich nach dem Leben aber ihre Tage sind gezahlt 55 56 Die USA wiederholten die von Churchill vorgegebene Interpretation des Ereignisses Die New York Times schrieb am 9 August 1944 das Attentat erinnere eher an einen Kontenausgleich in der Atmosphare einer finsteren Verbrecherwelt Es handele sich nicht um ein Verhalten wie man es normalerweise vom Offizierskorps eines Kulturstaates erwarten wurde Ilja Ehrenburg schrieb in der Krasnaja Swesda das nationalsozialistische Deutschland werde nicht von meuternden Offizieren in die Knie gezwungen sondern von der Roten Armee und ihren Verbundeten Unsere Armeen sind schneller als das Gewissen der Fritzen 55 Die Journalistin und Mitherausgeberin der Wochenzeitung Die Zeit Marion Grafin Donhoff hat darauf hingewiesen dass trotz der Bemuhungen von Carl Friedrich Goerdeler und Adam von Trott zu Solz um Unterstutzung im Ausland eine Mauer des Schweigens die Folge gewesen sei Donhoff sah darin eine unterlassene Hilfeleistung Wider besseres Wissen hatten die Westmachte sich der Interpretation Hitlers angeschlossen und das Attentat als die Tat ehrgeiziger Offiziere bezeichnet 57 58 Deutschland nach 1945 Bearbeiten Im geteilten Nachkriegsdeutschland war die Haltung gegenuber dem Attentat des 20 Juli 1944 uneinheitlich In Westdeutschland wurden die Manner des 20 Juli 1944 Mitte der 1950er Jahre infolge des Remer Prozesses langsam zu Helden erhoben wohingegen die Bevolkerung in der DDR mit diesem Datum wenig anfangen konnte Bei vielen Deutschen im Westen und im Osten wirkte auch noch der Verratsvorwurf der NS Propaganda nach und es wurde befurchtet einer neuen Dolchstosslegende Vorschub zu leisten Zum Gedenken an die Verschworer gehorte in Westdeutschland schon bald die Behauptung Churchill habe sich vor dem britischen Unterhaus wie folgt uber den deutschen Widerstand geaussert In Deutschland lebte eine Opposition die quantitativ durch ihre Opfer und eine entnervende internationale Politik immer schwacher wurde aber zu dem Edelsten und Grossten gehort das in der politischen Geschichte aller Volker hervorgebracht wurde Diese Manner kampften ohne Hilfe von innen oder von aussen einzig getrieben von der Unruhe ihres Gewissens Solange sie lebten waren sie fur uns unerkennbar da sie sich tarnen mussten Aber an den Toten ist der Widerstand sichtbar geworden Diese Toten vermogen nicht alles zu rechtfertigen was in Deutschland geschah Aber ihre Taten und Opfer sind das unzerstorbare Fundament des neuen Aufbaus Wir hoffen auf die Zeit in der erst das heroische Kapitel der inneren deutschen Geschichte seine gerechte Wurdigung findet Veroffentlicht wurde diese angebliche Erklarung erstmals 1946 in der Zeitschrift Deutsche Rundschau 59 wo ihr Herausgeber Rudolf Pechel sie am Ende seines Tatsachen betitelten Aufsatzes uber deutsche Widerstandsaktivitaten gegen Hitler ohne weitere Erlauterung mit dieser schlichten Einleitung prasentierte Es war Winston Churchill der im britischen Unterhaus folgende Worte sprach In Heft 1 2 des Jahrgangs 1950 druckte die Deutsche Rundschau diese Worte unter der Uberschrift Eine Bestatigung durch Churchill noch einmal Dieses Mal hiess es dazu die im Dezemberheft 1946 auf Grund einer Zeitungsnotiz veroffentlichten Worte Winston Churchills hatten in der ganzen Welt Aufsehen erregt Die Quelle aus der wir das angebliche Zitat aus einer Rede Churchills im Unterhaus nahmen ging durch ein Versehen verloren In den Stenogrammen des Unterhauses fand sich kein Beleg uber diese Worte Churchills Angehorige der deutschen Widerstandsbewegung haben nun alles versucht um Klarheit zu schaffen und veranlassten einen englischen Freund sich an Winston Churchill selber um Auskunft zu wenden Auf diese Anfrage hat Churchill am 19 November 1949 folgendes geantwortet Since the receipt of your letter I have had a search made through my speeches for the passage to which you and Count Hardenberg refer but so far no record can be found of any such pronouncement by me But I might quite well have used the words you quote as they represent my feelings aspect of German affairs I am sorry I cannot be more precise or helpful but if we are able to identify the speech I will of course be pleased to send you a copy for your friend as you request Churchills angebliche Erklarung vor dem Unterhaus wurde 1952 in eine Sonderveroffentlichung zum 20 Juli Hrsg Hans Royce der von der Bundeszentrale fur politische Bildung herausgegebenen Zeitung Das Parlament aufgenommen und auch in Eberhard Zellers Standardwerk Geist der Freiheit dort allerdings mit dem einschrankenden Vorspruch Churchill soll im Jahr 1946 einmal so vor dem britischen Unterhaus gesprochen haben S 487 Die Bundeszentrale fur politische Bildung nennt den Text inzwischen selbst undokumentiert 60 und Peter Steinbach bezeichnete ihn schon 1999 als mit Sicherheit nicht authentisch 61 Von einer englischsprachigen Version ist nach wie vor nichts bekannt und es gibt wie 1950 keine Dokumente oder Zeugen die die Darstellung der Deutschen Rundschau bestatigen In der Sowjetischen Besatzungszone bzw der DDR gab das SED Regime die allgemeinverbindliche Sichtweise unmissverstandlich vor indem sie die Manner des 20 Juli zunachst als reaktionare Agenten des US Imperialismus bezeichnete Laut Kurt Finker war die Verschworung in ihrer Gesamtheit und in ihrem Wesen ein radikal reaktionares Unternehmen zur Rettung des deutschen Imperialismus und der Macht der Monopole vor ihrer Zerschlagung 62 Spater wurden sie im Sinne der marxistischen Geschichtstheorie eher in die Kategorie der nutzlichen Idioten eingestuft also als ursprunglich arbeiterklassenfeindliche Elemente die jedoch die siegreiche Sowjetarmee bei ihrem Kampf gegen den Faschismus unbewusst unterstutzt hatten Um 1980 besann sich die SED Fuhrung ihrer preussischen Tradition und bewertete die Teilnehmer des 20 Juli verhalten positiv Im internationalen Filmmehrteiler Befreiung der unter der Leitung der Sowjetunion von 1969 bis 1972 produziert wurde nimmt das Attentat einen recht grossen Raum ein und wird deutlich positiv dargestellt Unmittelbare Nachkriegszeit in Westdeutschland Bearbeiten nbsp 20 Pfennig Sondermarke der Bundespost Berlin 1954 zum 10 Jahrestag des Attentats Mahnmal von Richard Scheibe im Hof des Bendlerblocks Das Attentat des 20 Juli 1944 entfaltete trotz seines Scheiterns nach Kriegsende eine beachtliche Wirkung Wahrend sich dieses Datum unter den ehemaligen und zukunftigen Soldaten durch heftige Konflikte hindurch als die wesentliche Wurzel der Konzeption Innere Fuhrung fur eine neuartige Armee durchsetzte blieb es bei der Mehrheit der Bevolkerung zunachst ein ungeliebtes und vorwiegend durch Gedenkreden am Leben gehaltenes Erbe 63 Joachim Fest erklart die anfangliche Ablehnung innerhalb der Zivilbevolkerung nach dem Kriege durch die in wesentliche Positionen der Bundesrepublik Deutschland gelangten ehemaligen Nationalsozialisten Die nach links geruckten Nachfolgegenerationen vor allem die 68er wollten die vorgegebene Sichtweise nur ungern akzeptieren nach welcher der angeblich massgebliche Widerstand gegen den deutschen Faschismus nicht von Arbeitern Bauern Hausfrauen Haftlingen und Deserteuren sondern von Grafen und Generalen Faschisten und Kriegsverbrechern geleistet wurde Medien und Gedenkreden Bearbeiten In den Medien und den seit 1946 stattfindenden Gedenkreden zum 20 Juli ist eine Tendenz festzustellen den 20 Juli positiv zu bewerten Diese Tendenz setzte sich nach dem Wegfall der Lizenzierungspraxis der Medien 1949 vollends durch Auch wenn der Begriff political correctness damals noch nicht gebrauchlich war wurde innerhalb der bundesrepublikanischen Eliten jede Stellungnahme gegen den 20 Juli 1944 vor allem nach dem Remer Prozess 1952 zunehmend als ein Verstoss gegen das empfunden was heute Political Correctness genannt wird und entsprechend scharf kritisiert 64 Von Anfang an erfolgte in den Gedenkreden neben einer Verteidigung gegen die mannigfaltigen Vorwurfe gegen die Manner und Frauen des 20 Juli 1944 eine Funktionalisierung des 20 Juli nach aussen zur Widerlegung der Kollektivschuldthese nach innen zur Stiftung einer neuen Identitat in einer Tradition der Freiheit Dabei wurde dem Widerstand angesichts der Unfahigkeit der Deutschen mit ihrer eigenen Verstrickung in das nationalsozialistische Unrecht umzugehen stellenweise auch eine Katharsisfunktion zugeschrieben 65 die z B noch 1958 bei Carlo Schmid einem prominenten SPD Mitglied in einer pseudochristlichen Opfer Rhetorik gipfelte Sie die unter dem Beil die am Galgen die in den Gaskammern am Pfahle gestorben sind haben stellvertretend auch fur uns gehandelt der harte Lorbeer den sie einer Dornenkrone gleich in ihre Stirne gedruckt haben hat die Schuld weggenommen die auf uns lastete 66 Ab 1953 verknupften viele Gedenkredner den 20 Juli 1944 mit dem 17 Juni 1953 als aufeinanderfolgende Fanale des Freiheitswillens einer deutschen Bevolkerung in einer Diktatur 67 Politikermeinungen Bearbeiten Zur politischen Auseinandersetzung zum Thema 20 Juli finden sich in den Plenarprotokollen des Deutschen Bundestages in Nuancen unterschiedliche Haltungen wobei handfest negative Ausserungen im gesamten Untersuchungszeitraum in den Debatten ausgeblieben sind selbst von Angehorigen der KPD oder der rechtsextremen Sozialistischen Reichspartei SRP Gleichzeitig unterblieben eindeutige und signalhafte Stellungnahmen beispielsweise im Rahmen der Wiedergutmachungsgesetzgebung im Bundestag und von Seiten der Bundesregierung Dass nie in Erwagung gezogen wurde den 20 Juli als nationalen Gedenk oder Feiertag einzufuhren ist zwar zu erwahnen jedoch ex post kaum ernsthaft zu kritisieren Offentliche Gebaude in Westdeutschland wurden am 20 Juli bundesweit ab dem Jahr 1963 beflaggt 68 und die Bundespost brachte im Jahr 1964 zum 20 Jahrestag eine Briefmarke zum Gedenken an den deutschen Widerstand in Umlauf Mehrheitsmeinung der westdeutschen Bevolkerung Bearbeiten Die ausfuhrlichste altere Umfrage zum 20 Juli stammt aus dem Jahr 1951 und zeigt das Bild einer Dreiteilung Ein Drittel verband mit dem Datum 20 Juli kein Ereignis oder hatte dazu keine Meinung Ein weiteres Drittel ausserte sich positiv das letzte Drittel hatte eine kritische Haltung zum Attentat 69 Von letzteren wurden die Manner und Frauen des Widerstandes offentlich auch als Feiglinge und Verrater denunziert und diffamiert 70 Die Meinungsverschiedenheit innerhalb der Bevolkerung wurde von Zeitgenossen durchaus als problematisch empfunden besorgte Stellungnahmen zur Rezeption des 20 Juli wie die folgende waren vor allem bis 1952 an der Tagesordnung Oberste Pflicht eines jeden verantwortungsvollen Deutschen muss es sein diesen unseligen Riss der durch das Denken unseres Volkes geht nach Moglichkeit zu uberbrucken und allmahlich ganz zu schliessen 71 Die fehlende Auseinandersetzungsbereitschaft weiter Teile der deutschen Bevolkerung lag zum einen an den nachwirkenden Vorurteilen gegen die Widerstandskampfer des 20 Juli als Folge der NS Propaganda zum anderen an der zur Verdrangung der personlichen politischen Vergangenheit neigenden Grunddisposition der Bevolkerung Die kritische Haltung der Bevolkerung erreichte im Rahmen des Erstarkens der Sozialistischen Reichspartei SRP und der Etablierung der Soldatenverbande kurz vor dem Remer Prozess im Fruhjahr 1952 einen Hohepunkt sodass in diesem Zeitraum in der veroffentlichten Meinung vermehrt davor gewarnt wurde dass das Attentat auf Hitler den Mittelpunkt einer aktiven politischen Legendenbildung darstellt 72 Als Reaktion auf die intensive Berichterstattung des Prozesses und das Scheitern der SRP verringerte sich der Anteil der Kritiker des 20 Juli zumindest zeitweise weshalb in der veroffentlichten Meinung nicht mehr in dem Masse vor einer neuen Dolchstosslegende gewarnt wurde Das Thema 20 Juli hatte fortan seinen explosiven Charakter verloren zumindest im zivilen Bereich Verbreitete Gespaltenheit Bearbeiten Ein Dilemma zog sich durch alle Institutionen einschliesslich der politischen Gruppierungen Fur alle Parteien galt Sie wollten sich fur alle Deutschen offnen fur ehemalige Nationalsozialisten ebenso wie fur Verfolgte fur Mitlaufer ebenso wie fur die Opfer des NS Regimes Ein einseitiges Hervorheben der Manner und Frauen im Widerstand hatte sicher polarisierend gewirkt und so manchen Mitlaufer abgeschreckt 73 Insofern erklart sich aus dem beschriebenen Zwiespalt auch die Ambivalenz in der Haltung der politischen Offentlichkeit Auch manche Politiker mussten sich erst mit dem 20 Juli anfreunden Viele von ihnen entstammten zwar der demokratischen Tradition der Weimarer Republik bis auf wenige Ausnahmen hatten sie aber nicht dem Widerstand angehort 73 Ein Vertreter dieser Gruppe war Konrad Adenauer 1946 opponierte er als Mitglied des britischen Zonenbeirates aufs heftigste gegen den Antrag von Angehorigen der Widerstandskampfer des 20 Juli auf finanzielle Unterstutzung Hinterbliebenenrente 74 Acht Jahre spater wurdigte der Kanzler freilich die Widerstandskampfer in einer Rundfunkansprache Wer aus Liebe zum deutschen Volk es unternahm die Tyrannei zu brechen wie das die Opfer des 20 Juli getan haben ist der Hochschatzung und Verehrung aller wurdig 75 Andere machten aus ihrer Ablehnung des Attentats keinen Hehl und anderten diese Ansicht auch nicht Dieser Gruppe gehorte beispielsweise der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Hedler aus der Deutschen Partei DP an die in Adenauers erster Legislaturperiode eine Regierungskoalition mit der CDU CSU gebildet hatte 76 1949 beschimpfte er in einer mit antisemitischen Ausfallen durchsetzten Wahlkampfrede 77 die Attentater des 20 Juli so massiv dass ihm daraufhin der Prozess gemacht wurde nachdem der Deutsche Bundestag nach hitziger Debatte mit Mehrheitsentscheid seine Immunitat aufgehoben hatte 78 Die Tatsache dass der inzwischen zur rechtsextremen DRP ubergetretene Hedler in erster Instanz freigesprochen und erst vom Revisionsgericht zu einer neunmonatigen Bewahrungsstrafe verurteilt wurde zeigt exemplarisch dass eine ambivalente Haltung gegenuber dem 20 Juli damals auch in der westdeutschen Justiz verbreitet war Weitere Rezeptionsgeschichte bis zur Gegenwart Bearbeiten nbsp 100 Pfennig Briefmarkenblock der Deutschen Bundespost 1994 zum 50 Jahrestag des Attentats nbsp Gedenkstein fur die kurzzeitig dort bestatteten Manner des 20 Julis auf dem Alten St Matthaus Kirchhof BerlinLage 52 29 24 5 N 13 22 4 1 O 52 490151 13 36781Als 1968 das Widerstandsrecht in das Grundgesetz fur die Bundesrepublik Deutschland aufgenommen wurde spielte der 20 Juli 1944 in der politischen Debatte eine wichtige Rolle Die Generation der Studentenbewegung von 1968 storte sich zwar an der Herkunft und an der politischen Ausrichtung sowie dem Beruf der Mehrzahl der Widerstandler aristokratische Herkunft konservative Gesinnung Berufssoldatentum Damit entsprachen die Mitglieder des Widerstandes dem Antitypus eines idealtypischen Mitglieds der Studentenbewegung pseudoproletarische Herkunft anarcholinke Ausrichtung und pazifistische Gesinnung Dies verhinderte aber nicht die Auseinandersetzung mit den Motiven und dem Mut der Widerstandler die bereit gewesen waren fur ihre Uberzeugungen ihr Leben aufs Spiel zu setzen In der DDR begann man nach 1989 den 20 Juli unter einem neuen Blickwinkel zu sehen Im bewussten Ruckgriff auf die Geschichte setzte die erstmals frei und demokratisch gewahlte Volkskammer die Neuvereidigung der NVA auf den 20 Juli 1990 fest Die Bundeswehr fuhrte wiederholt Gelobnisfeiern an diesem historischen und symboltrachtigen Gedenktag durch Zum 60 Jahrestag des gescheiterten Attentats 2004 fand in den Medien unter anderem durch ausfuhrliche Artikel der Nachrichtenmagazine Stern und Der Spiegel sowie die Verfilmung Stauffenberg von Jo Baier eine intensive Auseinandersetzung mit dem 20 Juli statt In Umfragen zum Thema zeigte sich dass vielfach Respekt und Bewunderung fur die Widerstandler empfunden werden Nur noch ein geringer Prozentsatz an Befragten gab an die Verschworer zu verachten Aus Anlass von Stauffenbergs 100 Geburtstag im November 2007 und zum Abschluss der Dreharbeiten fur den Film Operation Walkure Das Stauffenberg Attentat schrieb Der Spiegel erst jetzt ist der erstaunliche Hohepunkt einer postumen Karriere die alles andere als selbstverstandlich schien 79 Gedenkfeiern BearbeitenMit Ansprachen Kranzniederlegungen und Gedenkfeiern wird seit 1952 vornehmlich in Berlin am 20 Juli an die Widerstandsbewegung des 20 Juli 1944 erinnert und deren Vorbildfunktion fur die Gegenwart herausgehoben Federfuhrend sind dabei die Stiftung 20 Juli 1944 und die Gedenkstatte Deutscher Widerstand 80 Seit 1999 legen Rekruten der Bundeswehr in Berlin am 20 Juli das Feierliche Gelobnis ab Zunachst geschah dies im Bendlerblock seit 2008 auch vor dem Reichstagsgebaude 81 Das Haus der Geschichte Baden Wurttemberg das auch die Stauffenberg Erinnerungsstatte im Stuttgarter Alten Schloss betreibt erinnert seit 2006 mit der Stauffenberg Gedachtnisvorlesung an den 20 Juli 82 Filme BearbeitenDokumentationen Bearbeiten 1964 Revolution am Telefon eine Dokumentation zum 20 Juli Regie Karl Gass DEFA 1971 Geheime Reichssache Dokumentation mit Originalfilmausschnitten von dem Verfahren gegen die Angeklagten des 20 Juli am Volksgerichtshof 2004 Was geschah wirklich am 20 Juli 1944 Dokumentation 2008 Stauffenbergs Anschlag auf Hitler 2009 Stauffenberg Die wahre Geschichte zweiteilige Doku von Guido KnoppSpielfilme Bearbeiten 1955 Der 20 Juli Regie Falk Harnack Der Film erhielt 1956 den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Filme die zur Forderung des demokratischen Gedankens beitragen 83 1955 Es geschah am 20 Juli Regie Georg Wilhelm Pabst 1971 Befreiung Im dritten Teil der monumentalen internationalen Koproduktion nehmen Vorbereitungen zum Attentat das Attentat und die Folgen weiten Raum ein 1971 Operation Walkure 1990 Stauffenberg Verschworung gegen Hitler 2003 Die Stunde der Offiziere Doku Drama 2004 Stauffenberg 2008 Operation Walkure Das Stauffenberg AttentatSiehe auch BearbeitenListe der Attentate auf Adolf Hitler Personen des 20 Juli 1944 Schattenkabinett Beck Goerdeler Stiftung 20 Juli 1944Literatur BearbeitenFelicitas von Aretin Die Enkel des 20 Juli Leipzig 2004 Tobias Baur Das ungeliebte Erbe Ein Vergleich der zivilen und militarischen Rezeption des 20 Juli 1944 im Westdeutschland der Nachkriegszeit Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 631 56468 4 Militarhistorische Untersuchungen Band 8 Philipp von Boeselager Hans Sarkowicz Der 20 Juli 1944 Gesprach Audiobuch Freiburg 2004 ISBN 3 89964 046 2 Gunter Brakelmann Der Kreisauer Kreis Chronologie Kurzbiographien und Texte aus dem Widerstand Munster 2003 ISBN 3 8258 7025 1 Schriftenreihe der Forschungsgemeinschaft 20 Juli 1944 Ulrich Cartarius Opposition gegen Hitler Deutscher Widerstand 1933 1945 Berlin 1984 ISBN 3 88680 110 1 Marion Grafin Donhoff Um der Ehre willen Erinnerungen an die Freunde vom 20 Juli Berlin 1994 ISBN 3 88680 532 8 Erstausgabe ISBN 3 442 72009 5 Taschenbuchausgabe Marion Grafin Donhoff Axel von dem Bussche Von Hase und Koehler Mainz 1994 ISBN 3 7758 1311 X Allen Welsh Dulles Verschworung in Deutschland Harriet Schleber Kassel 1949 1947 engl Germany s Underground Dieter Ehlers Technik und Moral einer Verschworung 20 Juli 1944 Frankfurt am Main Bonn 1964 Wolfgang Ernst Der Ruf des Vaterlandes das hohere Offizierskorps unter Hitler Selbstanspruch und Wirklichkeit Friehling Berlin 1994 ISBN 3 89009 723 5 Joachim Fest Staatsstreich Der lange Weg zum 20 Juli Siedler Berlin 1994 ISBN 3 88680 539 5 Kurt Finker Annerose Busse Stauffenberg und der 20 Juli 1944 7 Auflage Union Verlag Berlin 1989 ISBN 3 372 00298 9 Kurt Finker Der 20 Juli 1944 Militarputsch oder Revolution Dietz Berlin 1994 ISBN 3 320 01836 1 Ludger Fittkau Marie Christine Werner Die Konspirateure Der zivile Widerstand hinter dem 20 Juli 1944 wbg Theiss Darmstadt 2019 ISBN 978 3 8062 3893 8 Ludger Fittkau Man lebt ja nicht um seiner selbst willen Die Frauenrechtlerin Kathe Kern und der 20 Juli 1944 Lukas Berlin 2023 ISBN 978 3 86732 435 9 Eberhard Fritz Claus Schenk Graf von Stauffenberg und die Herzoge von Wurttemberg Uberlegungen zu den Motiven des Attentats vom 20 Juli 1944 In Zeitschrift fur Hohenzollerische Geschichte 47 48 2012 S 225 261 Hans Bernd Gisevius Bis zum bittern Ende II Band Fretz amp Wasmuth Zurich 1946 Karl Glaubauf Stefanie Lahousen Generalmajor Erwin Lahousen Edler von Vivremont Ein Linzer Abwehroffizier im militarischen Widerstand LIT Munster 2005 ISBN 3 8258 7259 9 Karl Glaubauf Oberst i G Heinrich Kodre Ein Linzer Ritterkreuztrager im militarischen Widerstand In Jahrbuch des Dokumentationsarchivs des Osterreichischen Widerstands Wien 2002 Theodore S Hamerow Die Attentater Der 20 Juli von der Kollaboration zum Widerstand Munchen 2004 ISBN 3 423 34100 9 Winfried Heinemann Unternehmen Walkure Eine Militargeschichte des 20 Juli 1944 Zeitalter der Weltkriege 21 de Gruyter Oldenbourg Munchen 2019 ISBN 978 3 11 063731 1 Peter Hoffmann Widerstand gegen Hitler und das Attentat vom 20 Juli 1944 Probleme des Umsturzes Munchen Zurich 1984 ISBN 3 89669 824 9 Peter Hoffmann Widerstand Staatsstreich Attentat Der Kampf der Opposition gegen Hitler Munchen 1985 ISBN 3 492 00718 X Hans Adolf Jacobsen Hrsg Spiegelbild einer Verschworung Die Opposition gegen Hitler und der Staatsstreich vom 20 Juli 1944 in der SD Berichterstattung Geheime Dokumente aus dem ehemaligen Reichssicherheitshauptamt Stuttgart Degerloch 1983 ISBN 3 512 00657 4 Ludwig Jedlicka Der 20 Juli 1944 in Osterreich Herold Wien 1965 Kaltenbrunner Berichte an Bormann und Hitler uber das Attentat vom 20 Juli 1944 In Hans Adolf Jacobsen Hrsg Spiegelbild einer Verschworung Stuttgart 1961 Walter Kempowski Das Wichtigste Unser Fuhrer lebt Der 20 Juli 1944 Echo eines Attentats Ein Zeitbild aus Tagebuchern Briefen und Erinnerungen In Die Zeit Nr 29 2004 Linda von Keyserlingk Rehbein Nur eine ganz kleine Clique Die NS Ermittlungen uber das Netzwerk vom 20 Juli 1944 Lukas Berlin 2018 ISBN 978 3 86732 303 1 Klemens von Klemperer Enrico Syring Rainer Zitelmann Hrsg Fur Deutschland Die Manner des 20 Juli Berlin 1994 ISBN 3 550 07246 5 Christian Graf von Krockow Eine Frage der Ehre Stauffenberg und das Hitler Attentat vom 20 Juli 1944 Rowohlt Berlin 2002 ISBN 3 87134 441 9 Hedwig Maier Die SS und der 20 Juli 1944 PDF 5 84 MB In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 14 1966 H 3 S 299 316 Dorothee von Meding Mit dem Mut des Herzens Die Frauen des 20 Juli btb 1997 ISBN 3 442 72171 7 Martina Metzger Offiziersehre und Widerstand Das Reiterregiment 17 und die Wurzeln des Staatsstreichs vom 20 Juli 1944 VS Bayreuth 2016 ISBN 978 3 938845 63 9 Klaus Jurgen Muller 20 Juli 1944 Der Entschluss zum Staatsstreich Gedenkstatte Deutscher Widerstand Berlin 1985 Beitrage zum Widerstand 1933 1945 Band 27 DNB 860782123 Arnim Ramm Der 20 Juli vor dem Volksgerichtshof Wissenschaftlicher Verlag Berlin Berlin 2007 ISBN 978 3 86573 264 4 Manfred Riedel Geheimes Deutschland Stefan George und die Bruder Stauffenberg Bohlau Koln 2006 ISBN 3 412 07706 2 Rezension von Gunilla Eschenbach in H Soz u Kult 31 Januar 2007 Robert Bernardis 1908 1944 Osterreichs Stauffenberg zum ehrenden Gedenken anlasslich seines 100 Geburtsjubilaums Evangelische Kirche A u H B in Osterreich Hrsg Text und Bilder von Karl Glaubauf und K R Trauner Mit einer Einfuhrung von Bundesprasident Heinz Fischer Evangelischer Presseverband Wien 2008 ISBN 978 3 85073 314 4 Hans Royce Erich Zimmermann Hans Adolf Jacobsen 20 Juli 1944 Bonn 1964 Fabian von Schlabrendorff Offiziere gegen Hitler Zurich 1946 mehrere weitere Auflagen Wilhelm von Schramm Aufstand der Generale Der 20 Juli 1944 in Paris Heyne Munchen 1978 ISBN 3 453 48041 4 Peter Steinbach Der 20 Juli 1944 Gesichter des Widerstands Munchen 2004 ISBN 3 88680 155 1 Gerd R Ueberschar Hrsg Der 20 Juli 1944 Bewertung und Rezeption des deutschen Widerstands gegen das NS Regime Bund Koln 1994 ISBN 3 7663 2370 9 Gerd R Ueberschar Hrsg NS Verbrechen und der militarische Widerstand gegen Hitler Primus Darmstadt 2000 ISBN 3 89678 169 3 Gerd R Ueberschar Fur ein anderes Deutschland Der deutsche Widerstand gegen den NS Staat 1933 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 596 13934 1 Rudiger von Voss Gunther Neske 20 Juli 1944 Annaherung an den geschichtlichen Augenblick Pfullingen 1984 ISBN 3 7885 0270 3 Rudiger von Voss Der Staatsstreich vom 20 Juli 1944 Politische Rezeption und Traditionsbildung in der Bundesrepublik Deutschland Mit einer Vorrede von Karl Theodor zu Guttenberg Lukas Berlin 2011 ISBN 978 3 86732 097 9 Eberhard Zeller Geist der Freiheit Der 20 Juli G Muller Munchen 1963 Neuauflage Edition JF Berlin 2004 ISBN 3 929886 20 0 Erich Zimmermann Hans Adolf Jacobsen 20 Juli 1944 Berto Bonn 1961 DNB 730378128 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Attentat vom 20 Juli 1944 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stiftung 20 Juli 1944 Gedenkstatte Deutscher Widerstand Berlin Marion Grafin Donhoff In Memoriam 20 Juli 1944 Geschrieben zum 1 Jahrestag 1945 Auszuge in Ein Tag wie kein anderer In Die Zeit 2001 20 Juli 1944 Das Stauffenberg Attentat auf Hitler In Frankfurter Rundschau 14 Juli 2004 Forschungsgemeinschaft 20 Juli 1944 e V Eckart Thurich 20 Juli 1944 Unterrichtsmaterialien der Bundeszentrale fur politische Bildung Der 20 Juli 1944 Beitrage und Materialien zum 60 Jahrestag des Umsturzversuches vom 20 Juli 1944 bei zeitgeschichte online de 20 Juli 1944 auf dem Informationsportal zur politischen Bildung Tim Prose Hitler Attentater des 20 Juli 1944 Immer wieder denke ich Hattest du ihn doch nur erschossen Einzelnachweise Bearbeiten Themenblatter im Unterricht Nr 37 20 Juli 1944 Bundeszentrale fur politische Bildung abgerufen am 20 Juli 2019 Michael Salewski Die bewaffnete Macht im Dritten Reich 1933 1939 in Wehrmacht und Nationalsozialismus 1933 1933 Hrsg vom Militargeschichtlichen Forschungsamt Munchen 1983 S 21 24 Winfried Heinemann Unternehmen Walkure Eine Militargeschichte des 20 Juli 1944 De Gruyter 2019 S 51 ff a b c Marion Grafin Donhoff Der 20 Juli 1944 Ein vergessener Tag In Die Zeit Nr 30 1998 Vgl Joachim Fest Staatsstreich Der lange Weg zum 20 Juli Berlin 1994 ISBN 3 88680 539 5 S 102 Peter Longerich Hitler Biographie Siedler Munchen 2015 S 964 a b Klaus Wiegrefe Helden und Morder In Der Spiegel Nr 29 2004 online Claus von Stauffenberg Der Mann der Deutschland retten wollte In Stern 20 Juli 2019 Richard J Evans Sein wahres Gesicht In sz magazin Heft 04 2009 online Horst Muhleisen Hellmuth Stieff und der deutsche Widerstand In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Heft 3 Juli 1991 S 346 PDF 7 72 MB Bodo Scheurig Henning von Tresckow Eine Biographie Stalling Oldenburg 1973 S 138 140 Stauffenberg kurz vor dem 20 Juli 1944 in einem Gesprach mit der Frau seines Bamberger Regimentskameraden Bernd von Pezold Joachim Kramarz Claus Graf Stauffenberg 15 November 1907 20 Juli 1944 Das Leben eines Offiziers Frankfurt am Main 1965 S 201 Kramarz Claus Graf Stauffenberg 1965 S 132 Stefan Wolter Pastorenkinder im Weltkrieg Schriftenreihe Denk MAL Prora Bd 6 Halle 2014 S 353 Amputation May Have Saved Soldier From Hitler s Vengeance Der Attentatsplan der Verschworer fur den 7 Juli In Oberdonau Zeitung Amtliche Tageszeitung der NSDAP Gau Oberdonau Oberdonau Zeitung Tages Post Amtliche Tageszeitung der NSDAP Gau Oberdonau 14 August 1944 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung obz Foto von der Vorfuhrung der neuen Felduniformen das die mogliche Situation des Attentats mit Stieff zeigt Fabian von Schlabrendorff Offiziere gegen Hitler Zurich 1946 51 S 175 books google Tobias Kniebe Verschworer in Uniform In Der Zweite Weltkrieg Teil 2 1942 1945 In GEO Epoche Nr 44 2010 S 77 Vgl Peter Hoffmann Widerstand gegen Hitler und das Attentat vom 20 Juli 1944 Universitatsverlag Konstanz 1994 S 134 Peter Longerich Hitler Biographie Siedler Munchen 2015 S 968 Der Soziologe Dietrich Schmidt Hackenberg vgl Elisa Peppel Dietrich Schmidt Hackenberg Geb 1925 In Der Tagesspiegel 2 Juli 2010 abgerufen am 5 Oktober 2020 stellt in seinem 1996 erschienenen Buch Das gescheiterte Attentat Dietrich Schmidt Hackenberg 20 Juli 1944 das gescheiterte Attentat Untersuchung eines geplanten Fehlschlags Frieling Berlin 1996 ISBN 3 8280 0059 2 die These auf Stauffenberg habe den zweiten Sprengsatz ganz bewusst nicht mit in die Aktentasche gesteckt bzw scharf gemacht Demnach habe er sich entschieden Hitler nur zu verletzen ein symbolisches Attentat und so Verwirrung fur einen Staatsstreich zu schaffen aber nicht zu toten Marion Grafin Donhoff bezeichnete diese Vorstellung als absurd Marion Graefin Doenhoff Absurde These In Die Zeit 2 August 1996 abgerufen am 5 Oktober 2020 Peter Longerich Hitler Biographie Siedler Munchen 2015 S 818 E Book siehe auch wortlich aus dem Untersuchungsbericht von Hitlers Leibarzt Theo Morell bei Hans Joachim Neumann Henrik Eberle War Hitler krank Ein abschliessender Befund Lubbe Bergisch Gladbach 2009 S 200 E Book Guido Knopp Sie wollten Hitler toten 1 Auflage 2004 ISBN 3 570 00664 6 S 222 ff Gerd R Ueberschar Stauffenberg Der 20 Juli 1944 2004 ISBN 3 10 086003 9 S 16 ff Winfried Heinemann Das Ende des Staatsstreichs In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Band 68 Nr 1 3 Januar 2020 S 9 doi 10 1515 vfzg 2020 0001 Winfried Heinemann Das Ende des Staatsstreichs In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Band 68 Nr 1 3 Januar 2020 S 7 doi 10 1515 vfzg 2020 0001 Heinrich Fraenkel Roger Manvell Der 20 Juli Ullstein 1964 S 126 Karl Balzer Der 20 Juli und der Landesverrat eine Dokumentation uber Verratshandlungen im deutschen Widerstand Verlag Oldendorf K W Schutz 1971 S 60 Kurt Finker Der 20 Juli 1944 Dietz Verlag 1994 S 271 Bundeszentrale fur Heimatdienst Hrsg Erich Zimmermann Hans Adolf Jacobsen 20 Juli 1944 Berto Verlag Bonn 3 Aufl 1960 S 124 ff Winfried Heinemann Das Ende des Staatsstreichs In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Band 68 Nr 1 3 Januar 2020 S 10 doi 10 1515 vfzg 2020 0001 Wolfgang Benz Der militarische Widerstand 20 Juli 1944 Informationen zur politischen Bildung Heft 243 Bundeszentrale fur politische Bildung Hans Adolf Jacobsen Hrsg Spiegelbild einer Verschworung Die Opposition gegen Hitler und der Staatsstreich vom 20 Juli 1944 in der SD Berichterstattung Geheime Dokumente aus dem ehemaligen Reichssicherheitshauptamt 2 Bande Seewald Stuttgart Degerloch 1984 ISBN 3 512 00657 4 S 757 Vollstandiger Text der Rundfunkansprache Hitlers an das deutsche Volk vom 21 Juli 1944 Youtube Original Tondokument Im Gegensatz zum Diktator sprach Himmler zwei Wochen spater in Posen nicht mehr von einer ganz kleinen Clique sondern identifizierte das ganze Heer mit dem Widerstand und erklarte diesen mit dem traditionsbedingten Gegensatz der Offiziere zur nationalsozialistischen Bewegung Vgl Die Rede Himmlers vor den Gauleitern am 3 August 1944 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Munchen 4 1953 S 357 394 PDF 5 27 MB Spater Oberst a D und Besitzer der Papierfabrik Zell am Harmersbach https www ifz muenchen de archiv zs zs 0257 pdf Peter M Quadflieg Gerhard Graf von Schwerin 1899 1980 Wehrmachtgeneral Kanzlerberater Lobbyist Verlag Ferdinand Schoningh 2016 ISBN 978 3 657 78229 1 google de abgerufen am 30 September 2020 Speidel hat dagegen wohl nicht mehr rechtzeitig interveniert laut Eigenaussage weil der Entschluss zur Tat des 20 Juli erst am 19 Juli nachmittags in Berlin gefasst wurde von Aretin Die Enkel des 20 Juli 2004 Lisa Erdmann Attentat vom 20 Juli 1944 Blutrache an den Kindern der Verschworer Der Spiegel 13 Juli 2004 Bengt von zur Muhlen Andreas von Klewitz Die Angeklagten des 20 Juli vor dem Volksgerichtshof Berlin Chronos Verlag 2001 ISBN 3 931054 06 3 Bernd Sosemann Verrater vor dem Volksgericht Die denkwurdige Geschichte eines Filmprojekts In Manuel Becker Christoph Studt Hrsg Der Umgang des Dritten Reiches mit den Freindes des Regimes Lit Berlin 2010 S 147 163 hier S 147 a b Johannes Tuchel Vor dem Volksgerichtshof Schauprozesse vor laufender Kamera In Gerhard Paul Hrsg Das Jahrhundert der Bilder Bd 1 1900 bis 1949 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2009 S 648 657 hier S 651 Bernd Sosemann Verrater vor dem Volksgericht Die denkwurdige Geschichte eines Filmprojekts In Manuel Becker Christoph Studt Hrsg Der Umgang des Dritten Reiches mit den Freindes des Regimes Lit Berlin 2010 S 152 155 160 Bernd Sosemann Verrater vor dem Volksgericht Die denkwurdige Geschichte eines Filmprojekts In Manuel Becker Christoph Studt Hrsg Der Umgang des Dritten Reiches mit den Freindes des Regimes Lit Berlin 2010 S 155f Johannes Tuchel Vor dem Volksgerichtshof Schauprozesse vor laufender Kamera In Gerhard Paul Hrsg Das Jahrhundert der Bilder Bd 1 1900 bis 1949 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2009 S 652 Bernd Sosemann Verrater vor dem Volksgericht Die denkwurdige Geschichte eines Filmprojekts In Manuel Becker Christoph Studt Hrsg Der Umgang des Dritten Reiches mit den Freindes des Regimes Lit Berlin 2010 S 163 Johannes Tuchel Vor dem Volksgerichtshof Schauprozesse vor laufender Kamera In Gerhard Paul Hrsg Das Jahrhundert der Bilder Bd 1 1900 bis 1949 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2009 S 653 Johannes Tuchel und ihrer aller wartete der Strick Das Zellengefangnis Lehrter Strasse 3 nach dem 20 Juli 1944 Lukas Verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 86732 178 5 S 38 Die Zahlen bzw das Verhaltnis von Verhafteten zu Hingerichteten differiert stark in der Literatur wenngleich hier oftmals Schatzungen zugrunde liegen die auf die Gestapostatistik von Kiesel 1947 zuruckgehen Er ging von einem Verhaltnis 7000 zu 700 aus andere Autoren wie Mittler 1985 von 7000 zu 5000 ahnlich hoch sind die Angaben oftmals in englischen Schriften Steinbach und Tuchel 1994 weisen darauf hin dass Peter Hoffmann die Anzahl an Verhafteten schon um 1970 nach unten korrigiert hatte so dass vielmehr von 700 Verhafteten auszugehen ist Selbst wenn die Gesamtzahl an Ermordeten grosser als 200 gewesen sein sollte konnen hierzu keine Angaben gemacht werden weil die Opfer nicht namentlich bekannt sind Siehe z B Hans Rothfels Die deutsche Opposition gegen Hitler Eine Wurdigung Fischer Bucherei Neuausgabe 1957 Fabian von Schlabrendorff Offiziere gegen Hitler Zurich 1946 51 S 195 books google Marion Grafin Donhoff Neue Dokumente zeit de DIE ZEIT 30 1995 a b Frank Brendle Wir sind Stauffenberg jungle world 19 Juli 2006 In der Unterhausdebatte am 2 August 1944 erklarte Churchill am Ende seiner Rede Not only are those once proud German armies being beaten back on every front but in their homeland in Germany tremendous events have occurred which must shake to their foundations the confidence of the people and the loyalty of the troops The highest personalities in the German Reich are murdering one another or trying to while the avenging Armies of the Allies close upon the doomed and ever narrowing circle of their power We have never based ourselves on the strength of our enemy but only on the righteousness of our cause Therefore potent as may be these manifestations of internal disease decisive as they may be one of these days it is not in them that we should put our trust but in our own strong arms and the justice of our cause Let us go on then to battle on every front Thrust forward every man who can be found Arm and equip the Forces in bountiful supply Listen to no parley from the enemy Vie with our valiant Allies to intensify the conflict Bear with unflinching fortitude whatever evils and blows we may receive Drive on through the storm now that it reaches its fury with the same singleness of purpose and inflexibility of resolve as we showed to all the world when we were all alone c 1487 Arthur Greenwood stimmte zu that the Nazi Party and the military leaders are now at daggers drawn Sp 1488 two partners who have now parted company Neither of them can be trusted by this country It would be a fatal mistake if having broken the Nazi Party although they are temporarily on top we were to present any better terms to the militarists of Germany than we have done to the discredited Nazis c 1490 George Strauss meinte hingegen I suggest that now we know that there is an element in the German army which probably is strong and which thinks that the continuation of the war is foolish and suicidal we should change our whole policy and tell the people of Germany what is the alternative to continuing the war so that they will know what they are risking if they do not take steps to bring it to an end cc 1518 9 Christian Graf von Krockow Eine Frage der Ehre Rowohlt Berlin 2002 S 119 Haug von Kuehnheim Marion Donhoff Rowohlt Reinbek 1999 S 36 Ausgabe Dezember S 173 180 Unter Hinweis auf Lothar Kettenacker Die Haltung der Westalliierten gegenuber Hitlerattentat und Widerstand nach dem 20 Juli In Gerd R Ueberschar Der 20 Juli 1944 1998 S 29 Anm 4 online Widerstand und Wehrmacht In Die Wehrmacht Mythos und Realitat Oldenbourg Verlag Munchen 1999 S 1156 f Kurt Finker Stauffenberg und der 20 Juli 1944 Union Verlag Berlin 1973 S 280 Tobias Baur Das ungeliebte Erbe Ein Vergleich der zivilen und militarischen Rezeption des 20 Juli 1944 im Westdeutschland der Nachkriegszeit Frankfurt am Main 2007 Tobias Baur Das ungeliebte Erbe Frankfurt am Main 2007 S 134 f Vgl Britta Morf Der Widerstand gegen Hitler im Spiegel der Gedenkreden zum 20 Juli 1944 Lizentiatsarbeit Zurich 1994 Bibliothek der Gedenkstatte Deutscher Widerstand S 75 f Carlo Schmid Berlin 1958 zit n Britta Morf Der Widerstand gegen Hitler im Spiegel der Gedenkreden zum 20 Juli 1944 Lizentiatsarbeit Zurich 1994 Bibliothek der Gedenkstatte Deutscher Widerstand S 76 Tobias Baur Das ungeliebte Erbe Frankfurt a M 2007 S 136 Regina Holler Die Funktion des Widerstands 1933 1945 gegen den Nationalsozialismus fur die politische Kultur der Bundesrepublik von 1945 bis heute In 50 Jahre 20 Juli 1944 Dokumentation der Fachtagung am 14 Juli 1994 in Hannover Hrsg vom Niedersachsischen Kultusministerium Hannover 1995 S 98 1957 wurden erstmals in zahlreichen deutschen Stadten die offentlichen Gebaude halbmast beflaggt In Frankfurter Allgemeine Zeitung 20 Juli 1959 S 3 Die Stimmung im Bundesgebiet August 1951 Nr 15 Helden oder Verrater Ruckschau auf den 20 Juli 1944 Hrsg vom Institut fur Demoskopie Allensbach 1951 S 4 f Johannes Tuchel 20 Juli Feiglinge und Verrater In Zeit Online 8 Januar 2009 Eduard Hermann Der 20 Juli vom politischen Standpunkt gesehen Selbstverlag Isny 1952 Bibliothek der Gedenkstatte Deutscher Widerstand S 1 Die Stimmung im Bundesgebiet August 1951 Nr 15 Helden oder Verrater Ruckschau auf den 20 Juli 1944 Hrsg vom Institut fur Demoskopie Allensbach 1951 S 1 a b Holler Funktion des Widerstands 1995 S 7 Aus einem vertraulichen britischen Bericht uber eine Sitzung des Britischen Zonenbeirates Control Commission for Germany British Element British Liaison Staff Zonal Advisory Council Confidential Report No 5 Public Record Office London FO 371 5562 1 3 Oktober 1946 Rundfunkerklarung vom 6 August 1954 zitiert in Verhandlungen des Deutschen Bundestages II Wahlperiode Sitzung vom 16 September 1954 S 1956 Norbert Frei Der Fall Hedler In Vergangenheitspolitik Die Anfange der Bundesrepublik Deutschland und die NS Vergangenheit Munchen 1996 S 309 325 Vgl Geteilte Meinung eines Abgeordneten uber Vergasung von Juden In Frankfurter Rundschau 12 Dezember 1949 S 2 Vgl Verhandlungen des Deutschen Bundestages I Wahlperiode 25 Sitzung vom 16 Dezember 1949 S 765 u 773 ff Malte Herwig Der gute Deutsche In Der Spiegel Nr 46 2007 S 179 online Uber die Stiftung Website der Stiftung 20 Juli Gelobnis nun doch vor dem Reichstag In Die Welt 11 Juli 2008 Stauffenberg Gedachtnisvorlesung auf hdgbw de vgl Peter Trummer Im Focus der Kamera Der 20 Juli und die Bruder Stauffenberg im Spielfilm Landeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg abgerufen am 3 Marz 2019 nbsp Dieser Artikel ist als Audioversion verfugbar Teil 1 Vorgeschichte Ablauf source source Speichern 46 00 min 20 7 MB Text der gesprochenen Version 15 November 2019 Teil 2 Grunde fur das Scheitern NS Justiz Historische Bewertung Rezeption Gedenkfeiern source source Speichern 41 52 min 18 8 MB Text der gesprochenen Version 15 November 2019 Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia nbsp Dieser Artikel wurde am 10 Juli 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4079553 6 lobid OGND AKS Anmerkung Historisches Einzelereignis Zwanzigster Juli Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Attentat vom 20 Juli 1944 amp oldid 237624739