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Die Liste der Attentate auf Adolf Hitler umfasst verschiedene dokumentierte geplante und teils durchgefuhrte Anschlage durch Einzelpersonen Gruppen oder Institutionen auf das Leben des NS Diktators Adolf Hitler vor und wahrend des Zweiten Weltkriegs Die tatsachliche Anzahl der Attentate bzw Attentatsversuche kann aufgrund einer moglichen Dunkelziffer nicht genau ermittelt werden Der Autor Will Berthold 1924 2000 veroffentlichte 1981 ein Buch mit dem Titel Die 42 Attentate auf Adolf Hitler Das Werk enthalt 42 geplante oder verubte Attentate auf Hitler 1 Andere Quellen gehen von mindestens 39 Attentaten aus die dokumentiert sind 2 Die vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ausgefuhrten oder geplanten Attentate waren teilweise durch politisch motivierte Einzelpersonen oder Gruppen verubt bzw geplant worden der aussichtsreichste Versuch war jedoch der der Septemberverschworung durch Teile der Wehrmacht im Jahre 1938 Nach Ausbruch des Krieges waren bis auf den Anschlag durch Georg Elser alle Planer und Ausfuhrer der Attentate Angehorige der Wehrmacht Als Grunde fur die vermehrten Attentate durch Wehrmachtsoffiziere gelten die sich durch die dilettantische Kriegsfuhrung Hitlers z B die Haltebefehle abzeichnende Niederlage ohne Aussicht auf Friedensschluss das Bekanntwerden von Massenmorden besonders im Osten siehe auch Zeitgenossische Kenntnis vom Holocaust und die wachsende Einsicht in die verbrecherische Art der vom NS Regime befohlenen Kriegfuhrung Die nachfolgende Liste von ausgefuhrten bzw nicht ausgefuhrten oder abgebrochenen Attentaten ist aufgeteilt in die Zeit vor dem Krieg sechs Attentate und ab Kriegsbeginn 15 Attentate Sie umfasst auch vier nicht einwandfrei belegbare Attentate und ist als nicht abgeschlossen zu betrachten Inhaltsverzeichnis 1 30 Januar 1933 bis 31 August 1939 2 1 September 1939 bis 30 April 1945 3 Nicht einwandfrei belegbare Attentate 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise30 Januar 1933 bis 31 August 1939 BearbeitenDatum Beschreibung9 Februar 1933 Adolf Hitler erhalt von Ludwig Assner einem Ex Kommunisten einen vergifteten Brief der jedoch aufgrund einer Warnung per Telegramm abgefangen wird 1934 Eine oppositionelle Gruppe um Helmuth Mylius in Berlin plant einen Anschlag Vor der Ausfuhrung werden die Attentater verhaftet ihr Schicksal ist unbekannt 1934 Der Schriftsteller Edgar Jung als fuhrender Protagonist der oppositionellen Kanzlei Gruppe der als Redenschreiber von Hitlers Vizekanzler Franz von Papen Zugang zum Diktator hat plant Hitler zu erschiessen fuhrt seine Absicht aber nicht aus da seine Mitverschworer befurchten dass dies Hitler zum Martyrer machen und die Umsturzplane der Gruppe gefahrden konnte 3 Fruhjahr 1938 Der Diplomat Wilhelm Freiherr von Ketteler enger Mitarbeiter von Hitlers Vizekanzler und Botschafter in Wien Franz von Papen und jungkonservativer Gegner des Nationalsozialismus im Edgar Jung Kreis plant Hitler bei seinem Einzug in Wien zu erschiessen Ketteler wird jedoch schon vor Hitlers Eintreffen in Wien vom SD ermordet 4 28 September 1938 Wahrend der sogenannten Septemberverschworung soll Hitler in der Reichskanzlei durch einen Stosstrupp unter der Fuhrung von Hauptmann Friedrich Wilhelm Heinz und Korvettenkapitan Franz Maria Liedig erschossen werden Als Hitler jedoch auf der Munchner Konferenz einer friedlichen Losung der Sudetenfrage zustimmt entfallt der Hauptgrund fur den Umsturz fur die Verschworer 9 November 1938 Der Schweizer Maurice Bavaud will Hitler beim Gedenkmarsch zur Munchner Feldherrnhalle erschiessen Das Attentat scheitert weil er nicht nah genug an Hitler herankommt 1 September 1939 bis 30 April 1945 BearbeitenDatum Beschreibung8 November 1939 Bombenattentat im Munchner Burgerbraukeller durch Georg Elser Hitler entgeht dem Anschlag da er den Burgerbraukeller dreizehn Minuten vor der Explosion verlasst 11 November 1939 Erich Kordt will sich mit Hitler in der Reichskanzlei in die Luft sprengen Als Folge des missgluckten Anschlags von Georg Elser sind die Sicherheitsvorkehrungen dermassen verscharft worden dass Oberst Hans Oster keinen Sprengstoff beschaffen kann 27 Juni 1940 An diesem Tag soll eine Wehrmachtsparade auf den Champs Elysees Paris stattfinden bei der Hitler im Vorbeifahren von Fritz Dietlof Graf von der Schulenburg und Eugen Gerstenmaier erschossen werden soll Da Hitler bereits am 23 Juni 1940 Paris besucht wird die geplante Parade abgesagt 21 Mai 1941 Generalfeldmarschall Erwin von Witzleben kann Hitler zu einem Besuch in Paris uberreden An diesem Tag soll die verpasste Chance vom Juni 1940 nachgeholt und Hitler erschossen werden Hitler sagt seinen Besuch sehr wahrscheinlich wegen des Balkanfeldzuges kurzfristig ab 13 Marz 1943 Auf dem Ruckflug von einem Frontbesuch besucht Hitler in Smolensk das Hauptquartier der Heeresgruppe Mitte Oberst Henning von Tresckow hat sich einen dreiteiligen Plan ausgedacht um Hitler zu toten Unter Leitung von Major Georg von Boeselager sollen einige Eingeweihte Hitler in einem Waldchen auf dem Weg vom Flughafen zum Hauptquartier abfangen und liquidieren Hitler wird durch eine bewaffnete SS Eskorte bewacht der Plan wird daraufhin fallen gelassen Beim Mittagessen wollen Tresckow Boeselager und andere auf ein Zeichen aufstehen und mit Pistolen auf Hitler feuern Der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Generalfeldmarschall Gunther von Kluge wusste von dem Plan und hatte auch grundsatzlich zugestimmt Als aber klar wurde dass Himmler nicht mit anwesend sein wurde verbot Kluge das Attentat da er einen moglichen Burgerkrieg zwischen SS und Heer vermeiden wollte 5 Zumindest wollte er dass so etwas nicht in seinem Verantwortungsbereich getan werden sollte und die Offiziere seines Stabes gehorchten seinem Verbot Als letztes Mittel gibt Tresckow einem Begleitoffizier eine als verpackter Likor getarnte Zeitbombe mit Langzeitzunder mit die auf dem Ruckflug uber Polen in Hitlers Focke Wulf Fw 200 Condor explodieren soll Das Packchen mit dem Sprengstoff wird im Frachtraum des Flugzeuges deponiert wo es vereist und dadurch der Zundmechanismus versagt Die eingeweihten Mitverschworer in Berlin warten vergeblich auf die Meldung vom Absturz Hitlers Fabian von Schlabrendorff fliegt sofort nach Deutschland um das Corpus Delicti unerkannt wieder an sich zu bringen 6 21 Marz 1943 Bei der Eroffnung einer Ausstellung sowjetischer Beutewaffen in Berlin will sich Rudolf Christoph Freiherr von Gersdorff 7 mit Hitler Goring Himmler Keitel und Donitz in die Luft sprengen Hitler verlasst bereits nach zehn Minuten die Ausstellung Gersdorff kann gerade noch rechtzeitig die Zeitzunder entscharfen 8 16 Dezember 1943 An diesem Tag wollte sich Major Axel von dem Bussche gemeinsam mit Hitler bei der Vorfuhrung neuer Wehrmachtsuniformen in die Luft sprengen Der geplante Termin wird abgesagt weil die Uniformen bei einem alliierten Luftangriff vernichtet wurden 9 1944 Der britische Agent Eddie Chapman hat im Jahr 1944 dem britischen Geheimdienst angeboten Hitler bei einer Veranstaltung mit einer Bombe zu toten und dabei sein eigenes Leben zu opfern Das Angebot wurde von der MI5 Fuhrung unter anderem wegen der kriminellen Vergangenheit Chapmans abgelehnt Ausserdem erschien moglicherweise Hitler der britischen Fuhrung wegen seiner mittlerweile irrationalen Kriegsstrategie lebend nutzlicher als tot 10 1944 Die Operation Foxley war ein Plan zur Ermordung von Adolf Hitler der vom britischen Special Operations Executive SOE konzipiert wurde Obwohl detaillierte Vorbereitungen getroffen wurden wurde kein Versuch unternommen den Plan auszufuhren 11 Februar 1944 Die im Dezember abgesagte Vorfuhrung von Wehrmachtsuniformen soll an diesem Tag stattfinden Diesmal will sich der Leutnant Ewald Heinrich von Kleist wahrend der Vorfuhrung auf Hitler sturzen und sich mit ihm in die Luft sprengen Auch dieser Versuch scheitert weil Hitler den Termin kurz vorher absagt 11 Marz 1944 Rittmeister Eberhard von Breitenbuch Ordonnanzoffizier von Generalfeldmarschall Ernst Busch plant Hitler bei einem Besuch auf dem Berghof zu erschiessen Dazu versteckt er eine zweite Pistole in seiner Hose Er will Hitler aus nachster Nahe direkt in den Kopf schiessen Die SS Leibwache lasst nur die Generale zu Hitler die Ordonnanzoffiziere mussen der Besprechung fernbleiben 7 Juli 1944 Die mehrfach abgesagte Vorfuhrung von Wehrmachtsuniformen findet im Schloss Klessheim bei Salzburg statt Hellmuth Stieff 11 soll das Attentat veruben Stieff versagen jedoch die Nerven Er fuhlt sich ausserstande das Attentat auszufuhren 11 Juli 1944 Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg Stabschef des Ersatzheeres wird zu einem Vortrag auf den Berghof zitiert In seiner Aktentasche befindet sich eine Bombe Diese soll allerdings nur dann gezundet werden wenn mit Hitler auch Goring und Himmler getotet werden konnen Doch an diesem Tag nimmt Himmler nicht am Vortrag teil und die Mitverschworer in Berlin sagen das Attentat ab 15 Juli 1944 Nur vier Tage spater versucht es Stauffenberg erneut Diesmal soll das Bombenattentat im Fuhrerhauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreussen ausgefuhrt werden Allerdings ist Himmler wieder nicht anwesend was Stauffenberg verschlusselt nach Berlin funkt General Beck will abwarten und das Attentat verschieben General Olbricht und Oberst Mertz von Quirnheim uberzeugen Stauffenberg jedoch Hitler allein umzubringen Als Stauffenberg wieder den Vortragsraum betritt erfahrt er dass Hellmuth Stieff die Aktentasche entfernt hat wahrscheinlich um zu verhindern dass die Bombe zufallig gefunden wird Stauffenberg funkt dies sofort an Olbricht der in Berlin bereits das Unternehmen Walkure ausgelost hat Im letzten Moment kann Quirnheim die Mobilisierung als Ubung abbrechen 20 Juli 1944 Der mehrfach verschobene Sprengstoffanschlag auf Hitler wird von Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg im Fuhrerhauptquartier Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreussen ausgefuhrt Weder Himmler noch Goring sind in der Baracke in der die Bombe explodiert anwesend Durch eine Reihe von Zufallen wird Hitler dabei nur leicht verletzt Dieses Attentat ist der letzte bekannte nachweisbare Versuch Adolf Hitler zu toten Am 30 April 1945 begeht Hitler in Berlin Selbstmord Nicht einwandfrei belegbare Attentate BearbeitenDie nachfolgende Auflistung enthalt Attentate oder Planungen zu Attentaten die zwar von verschiedenen Quellen genannt werden aber entweder nicht einwandfrei zu belegen sind oder bei denen es sich nicht zweifelsfrei um ein Attentat handelt Datum Beschreibung1933 Eine unbekannte Person in SA Uniform und mit geladener Waffe wird auf dem Obersalzberg verhaftet Die Identitat sowie das Schicksal des Mannes bleiben unbekannt Ob hier wirklich ein Attentat auf Hitler geplant war lasst sich nicht mehr mit Sicherheit feststellen 10 September 1939 General Kurt von Hammerstein Equord wird am 10 September 1939 Oberbefehlshaber der Armeeabteilung A Er bemuht sich sofort Hitler zu einem Truppenbesuch an einen der ihm unterstehenden Standorte zu bewegen An General Ludwig Beck ubermittelt er dass es dabei zu einem tragischen Unfall kommen soll Der Besuch findet jedoch nicht statt Am 21 September 1939 wird Hammerstein Equord pensioniert Ob dieses Attentat wirklich jemals geplant war lasst sich nicht mehr mit absoluter Sicherheit feststellen Alle Angaben beruhen auf den sehr widerspruchlichen Aussagen eines britischen Agenten 20 November 1943 Hans Erdmann Schonbeck behauptete nach dem Krieg er habe bei Hitlers Besuch in der Jahrhunderthalle von Breslau am 20 November 1943 uberlegt auf ihn zu schiessen Er sass sechs Stuhlreihen hinter diesem und war bewaffnet eigentlich um Hitler zu schutzen Doch dann habe er davon Abstand genommen da er von SS Angehorigen umgeben war und furchtete nicht lebend bis zum Diktator gelangen zu konnen sowie ausserdem um seine Familie Angst gehabt habe 12 13 23 April 1945 Nach dem Krieg behauptet Albert Speer dass er Hitler bei seinem letzten Besuch im Fuhrerbunker durch ein Gasattentat toten wollte Ob diese Behauptung stimmt oder Speer im Nurnberger Prozess nur seinen Kopf retten wollte kann nicht zweifelsfrei festgestellt werden 14 Literatur BearbeitenWill Berthold Die 42 Attentate auf Adolf Hitler Blanvalet Munchen 1981 ISBN 3 7645 6716 3 Roger Moorhouse Killing Hitler Die Attentater die Plane und warum sie scheiterten Marix Verlag Wiesbaden 2007 Weblinks BearbeitenChronologische Reihenfolge einiger AttentateEinzelnachweise Bearbeiten Will Berthold Die 42 Attentate auf Adolf Hitler 12 Auflage 2007 Vma Vertriebsgesellschaft ISBN 978 3 928127 70 7 Der 1936 geborene Jurist und Diplomat Jorg von Uthmann Lebenslauf bei C H Beck geht in Attentat Mord mit gutem Gewissen Berlin 1996 S 134 von einer Zahl zwischen 40 und 50 aus Rainer Orth Parenthese Jungs verworfene Plane fur ein Attentat auf Hitler in Ders Der Amtssitz der Opposition Politik und Staatsumbauplane im Buro des Stellvertreters des Reichskanzlers 1933 34 Koln Weimar Wien 2016 S 434ff Detlef Graf von Schwerin Dann sind s die besten Kopfe die man henkt Piper Munchen 1991 S 145 Philipp von Boeselager berichtet Kluge war eingeweiht worden Er hatte grundsatzlich zugestimmt Erst als feststand dass Himmler nicht mitkommen wurde untersagte Kluge das Attentat Er furchtete einen Burgerkrieg zwischen Heer und SS wenn Himmler am Leben bleiben wurde Philipp Freiherr von Boeselager Der Widerstand in der Heeresgruppe Mitte Beitrage zum Widerstand 1933 1945 Heft 40 Gedenkstatte Deutscher Widerstand Berlin 1990 S 18 Fabian von Schlabrendorff Das Bomben Attentat auf Hitler am 13 3 1943 Online Edition Mythos Elser In Fabian von Schlabrendorff Offiziere gegen Hitler Zurich 1946 S 73 ff Rudolf Christoph Freiherr von Gersdorff 1905 1980 Mit Auszugen aus Rudolf Christoph Freiherr von Gersdorff Soldatenleben in Schlesien In Herbert Hupka Hrsg Meine Schlesischen Jahre Erinnerungen aus sechs Jahrzehnten 2 Teil Grafe und Unzer Verlag Munchen Luben Bilder Geschichten Dokumente Sven Felix Kellerhoff Tatort Zeughaus In Die Welt 3 Juni 2006 Joachim Kramarz erwahnt in seinem Buch Claus Graf Stauffenberg 15 November 1907 20 Juli 1944 Das Leben eines Offiziers Frankfurt 1965 auf S 157 fur den Zeitraum 25 27 Dezember 1943 Attentatsuberlegungen Stauffenbergs So sei Goerdeler informiert worden dass eine Aktion bevorstehe Allerdings gesteht der Autor ein dass diese Planungen nicht mehr rekonstruieren werden konnen Briten verhinderten Attentat auf Hitler Focus 9 Januar 2007 Manfred Zeidler Stieff Hellmuth In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Weihnachten 1942 haben wir geweint und geweint Abgerufen am 13 September 2020 I have had in my life whole squadrons of guardian angels looking after me There s no other way 6 Mai 2020 abgerufen am 13 September 2020 englisch Fuhlende Brust In Der Spiegel Nr 40 1966 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste der Attentate auf Adolf Hitler amp oldid 238057537