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Walter Scherff 1 November 1898 in Cannstatt 24 Mai 1945 in Saalfelden Osterreich war ein deutscher Heeresoffizier zuletzt Generalmajor der beauftragt war die offizielle Geschichte des Zweiten Weltkriegs zu schreiben 1 Inhaltsverzeichnis 1 Karriere 2 Auszeichnungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseKarriere BearbeitenNach verschiedenen Verwendungen wurde der Generalstabsoffizier Scherff 1938 an das Oberkommando des Heeres OKH versetzt Im Zuge der Mobilmachung im Sommer 1939 wurde er zum Chef der 7 kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des Heeres ernannt Im Februar 1941 liess Adolf Hitler im Oberkommando der Wehrmacht OKW eine kriegsgeschichtliche Abteilung unter Leitung von Scherff einrichten da er den Offizieren des Generalstabs die Beeinflussung der offiziellen Militargeschichtsschreibung des Krieges entziehen wollte Aufgabe der Einrichtung war es die Leistungen Hitlers als Feldherr festzuhalten und propagandistisch zu verwerten Im September 1941 wurde er zum Oberst d G befordert Seine Stellung insbesondere gegenuber dem OKH wurde wesentlich durch die Ernennung zum Beauftragten des Fuhrers fur die militarische Geschichtsschreibung gestarkt Der Text des Fuhrererlasses vom 17 Mai 1942 lautet 2 Wie das gewaltige Geschehen dieses Krieges eine Einheit darstellt so muss seine Geschichte auch nach einheitlichen Gesichtspunkten geschrieben werden Ich habe daher den Oberst d G Scherff mit der grundlegenden Darstellung des grossdeutschen Freiheitskampfes beauftragt ihn fur die entsprechende Ausrichtung des gesamten militarischen Schrifttums verantwortlich gemacht und ihm zunachst das Ziel gesetzt alle Grundlagen fur diesen Zweck zu schaffen Oberst Scherff ist hierzu bevollmachtigt die kriegsgeschichtlichen Einrichtungen der Wehrmachtteile zur Mitarbeit heranzuziehen und in deren Aufgabenstellung und Arbeitsweise Einblick zu nehmen Er hat mir die sich aus seiner Aufgabe ergebenden organisatorischen Forderungen vorzutragen und mich laufend uber den Fortgang seiner Arbeit zu unterrichten Oberst Scherff fuhrt unter Beibehalt seiner Stellung als Chef der Kriegsgeschichtlichen Abteilung des Oberkommandos der Wehrmacht die Dienstbezeichnung Oberkommando der Wehrmacht Der Beauftragte des Fuhrers fur die militarische Geschichtsschreibung Durch weitere Entscheidungen vom Juni 1942 wurde die Stellung des Beauftragten dahingehend konkretisiert dass ihm folgende Einrichtungen Dienststellen Funktionen unterstellt wurden Kriegsgeschichtliche Abteilung des Oberkommandos der Wehrmacht wie bereits zuvor Kriegsgeschichtliche Abteilung des Heeres OKH Chef der Heeresarchive dem OKH nachgeordnet Chef der Heeresbuchereien dem OKH nachgeordnet Schriftleitung der Militarwissenschaftlichen RundschauDie kriegswissenschaftlichen Abteilungen der Kriegsmarine und der Luftwaffe waren ihm zwar nicht unterstellt diese waren jedoch aufgrund des Fuhrererlasses zur Kooperation verpflichtet Die Waffen SS verfugte uber eine ahnliche Einrichtung Er verfasste eine Reihe von Aufsatzen oder liess sie verfassen haufig zum 20 April dem Fuhrergeburtstag deren Titel erkennen lassen in welcher Weise Scherff den Fuhrererlass umzusetzen verstand siehe Schriften Den gegenuber dem Nationalsozialismus kritischen bisherigen Heeresarchivleiter Friedrich von Rabenau loste Scherff Mitte 1942 von seinem Amt ab 3 Ein Einspruch des Generalstabschefs Halder blieb erfolglos 4 1943 wurde Scherff zum Generalmajor befordert Er durfte aufgrund seiner umfassenden Aufgabenstellung eine der uber den Kriegsverlauf bestinformierten Personen gewesen sein Er war soweit moglich bei allen wichtigen Besprechungen Hitlers zur Kriegsfuhrung anwesend so auch am 20 Juli 1944 im Fuhrerhauptquartier Wolfsschanze in Rastenburg Ostpreussen bei dem Attentat wurde er schwer verletzt Hitler besuchte Scherff am Krankenbett nbsp Anwesende beim Attentat am 20 Juli 1944 Scherff Nr 14Anfang 1945 wurden Teile des Archivs aus Potsdam nach Liegnitz verlagert Um die Archivalien nicht in die Hande der heranruckenden Roten Armee fallen zu lassen wurde am 25 Januar ein Teil auf Anweisung durch Zwangsarbeiter verbrannt 5 Fur die ubrigen Bestande wurde vergeblich nach Einlagerungsmoglichkeiten im Raum Berchtesgaden gesucht Am 25 April 1945 liess der mittlerweile aus Berlin angereiste Scherff die Archivguter einschliesslich der stenographischen Protokolle von Hitlers Lagebesprechungen in Schonau verbrennen 6 Scherff geriet danach in amerikanische Kriegsgefangenschaft in der er mittels einer Giftkapsel den Suizid vollzog Auszeichnungen BearbeitenVerwundetenabzeichen 20 Juli 1944Schriften BearbeitenDie Einheit von Staatsmann und Feldherr 1941 nach einem am 4 Februar 1941 an der Universitat Berlin bei Professor Reinhard Hohn gehaltenen Vortrag Der militarische Genius des Fuhrers als Vorbedingung fur die Einigung Europas 1941 Erlebtes Genie Zitatensammlung 1942 Die grosse Bewahrung 1942 Vom Feldherrentum des Fuhrers 1942 Feldherr aus Schicksal 1943 Literatur BearbeitenClaus Grimm Studie uber die Kriegsgeschichtliche Abteilung der Wehrmacht 1941 1945 1964 Manuskript Marianne Feuersenger Im Vorzimmer der Macht Aufzeichnungen aus dem Wehrmachtfuhrungsstab und Fuhrerhauptquartier 1940 1945 Mit einem Vorwort von Kurt Sontheimer 5 Auflage F A Herbig Verlagsbuchhandlung Munchen 2001 ISBN 3 7766 2119 2 Helmut Heiber David M Glantz Hitler and his Generals Military Conferences 1942 1945 Enigma Books New York NY 2004 ISBN 1 929631 28 6 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Walter Scherff im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Die folgende Darstellung basiert ausser auf der angegebenen Literatur auf Recherchen im Bundesarchiv Militararchiv Freiburg Das im Literaturverzeichnis genannte Buch von Claus Grimm ist dort als Manuskript vorhanden danach wurde zitiert Martin Moll Hrsg Fuhrer Erlasse 1939 1945 Edition samtlicher uberlieferter nicht im Reichsgesetzblatt abgedruckter von Hitler wahrend des Zweiten Weltkrieges schriftlich erteilter Direktiven aus den Bereichen Staat Partei Wirtschaft Besatzungspolitik und Militarverwaltung Franz Steiner Verlag Stuttgart 1997 S 251f ISBN 3 515 06873 2 Abschrift im Bundesarchiv Zentrale Reichswehr und Wehrmachtsdienststellen Oberkommando der Wehrmacht RW 9 Brandenburgischer Landtag Von der Kriegsschule zum Parlament Historische Notizen zum Gebaudekomplex Am Havelblick 8 S 13 abgerufen am 5 Mai 2012 PDF Datei 12 60 MB Marianne Feuersenger Im Vorzimmer der Macht S 127 Claus Grimm Manuskript S 154 Bericht auf spiegel de abgerufen am 5 Mai 2012 Normdaten Person GND 1058200089 lobid OGND AKS VIAF 310661518 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scherff WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier und MilitarhistorikerGEBURTSDATUM 1 November 1898GEBURTSORT CannstattSTERBEDATUM 24 Mai 1945STERBEORT Saalfelden am Steinernen Meer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Scherff amp oldid 234795620