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Der Zonenbeirat engl Zonal Advisory Council ZAC war eine auf Anordnung der britischen Militarregierung gebildete beratende deutsche Korperschaft auf dem Gebiet der britischen Besatzungszone Er wurde am 15 Februar 1946 gegrundet und bestand formell bis zur Konstituierung von Bundestag und Bundesrat im Herbst 1949 Obwohl ohne eigene legislative oder exekutive Kompetenzen ausgestattet erarbeitete der Zonenbeirat zahlreiche Empfehlungen zu verschiedenen Politikfeldern und war neben dem Landerrat des amerikanischen Besatzungsgebietes und dem 1947 gebildeten Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes ein wichtiger Meilenstein beim Wiederaufbau parlamentarischer Strukturen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg Sitzung des Zonenbeirates am 11 Juni 1947 in Hamburg Vorn rechts der stellvertretende Militargouverneur Sir Brian Robertson Inhaltsverzeichnis 1 Uberblick 2 Mitglieder des ersten Zonenbeirats 1946 47 3 Mitglieder des zweiten Zonenbeirats 1947 48 4 Literatur 5 EinzelnachweiseUberblick BearbeitenDie Einsetzung des Zonenbeirates erfolgte durch Anweisung Nr 12 der britischen Kontrollkommission vom 15 Februar 1946 Darin hiess es Es wird ein Rat bestehend aus deutschen politischen Verwaltungs und Sachgebietsvertretern gebildet im weiteren der Zonenbeirat genannt um die Kontrollkommission in ihren Aufgaben zu unterstutzen Der Zonenbeirat wird eine beratende Korperschaft sein ohne exekutive Vollmachten Der Rat wird mindestens einmal im Monat zusammentreten und wenn die Umstande es erfordern auch haufiger und wird seinen Sitz in Hamburg haben 1 Der Zonenbeirat trat erstmals am 6 Marz 1946 in Hamburg zusammen und bestand anfangs aus Vertretern der ernannten Landes und Provinzialregierungen Parteien Gewerkschaften und Genossenschaften sowie den Leitern der von der Militarregierung fur verschiedene Sachgebiete gebildeten Zonenamter Nach der Neubildung der Lander sowie den ersten Landtagswahlen wurde der Zonenbeirat im Juni 1947 umorganisiert und bestand fortan aus 37 Parteivertretern die von den Landtagen entsprechend den jeweiligen Wahlergebnissen in Hamburg Niedersachsen Nordrhein Westfalen und Schleswig Holstein gewahlt wurden 2 Bis zur Einsetzung des Parlamentarischen Rates im Sommer 1948 trat der Zonenbeirat zu insgesamt 22 Plenarsitzungen zusammen daruber hinaus setzte er verschiedene Ausschusse ein z B fur Recht und Verfassung Wirtschaft Ernahrung Sozialpolitik Verkehr Wohlfahrt spater aufgeteilt in Kriegsgefangenen und Fluchtlingsausschuss Kulturpolitik sowie Bau und Wohnungswesen 3 Der Vorsitz im Beirat wechselte anfangs vierteljahrlich spater wurde die Amtszeit auf sechs Monate ausgeweitet 4 Vorsitzende waren u a der SPD Vorsitzende Kurt Schumacher und die spateren Bundesminister Robert Lehr CDU und Franz Blucher FDP Die Arbeit des Rates wurde von einem standigen Sekretariat unter Leitung von Generalsekretar Gerhard Weisser unterstutzt Der Beirat und seine Ausschusse erarbeiteten zahlreiche Stellungnahmen Gutachten und Empfehlungen u a zur Neubildung der Lander zur Wahrungs und Bodenreform zum Wiederaufbau der zerstorten Stadte sowie zur Eingliederung von Heimatvertriebenen und Kriegsheimkehrern Insbesondere die rechts und verfassungspolitischen Vorarbeiten des Zonenbeirats gingen spater in die Beratungen des Parlamentarischen Rates uber das kunftige Grundgesetz der Bundesrepublik ein 5 Mitglieder des ersten Zonenbeirats 1946 47 BearbeitenVertreter der politischen ParteienSPD Kurt Schumacher Stellvertreter Karl Meitmann Fritz Henssler Robert Gorlinger CDU Konrad Adenauer Wilhelm Naegel Paul Otto Friedrich Holzapfel KPD Max Reimann Heinz Schramm Erich Hoffmann Kurt Muller FDP Franz Blucher Gustav Altenhain Wilhelm HeileNLP DP Heinrich Hellwege Wolfgang Bode Vertreter der VerwaltungenRudolf Amelunxen Oberprasident der Provinz Westfalen Hinrich Wilhelm Kopf Oberprasident Provinz Hannover Robert Lehr Oberprasident Nordrhein Provinz Theodor Steltzer Oberprasident Provinz Schleswig Holstein Rudolf Petersen Burgermeister von Hamburg sowie alternierend ein Vertreter der kleinen Lander 6 Theodor Tantzen Oldenburg Hubert Schlebusch Braunschweig Wilhelm Kaisen Bremen 7 bzw Heinrich Drake Lippe Detmold Vertreter der Sachgebiete Zonenamter Viktor Agartz Handel und Industrie Ernst Andree Fluchtlinge Rudolf Degkwitz senior Gesundheitswesen Adolf Grimme Erziehung Hubert Groth Offentliche Sicherheit Heinrich Lingemann Rechtswesen Hans Schlange Schoningen Ernahrung und Landwirtschaft Karl Schneider Post Telegrafie Telefon Felix Schwering Transportwesen Franz Spliedt Arbeitseinsatz Vertreter der GewerkschaftenHans Bockler Albin KarlVertreter der VerbrauchergenossenschaftenHenry Everling Peter SchlackMitglieder des zweiten Zonenbeirats 1947 48 BearbeitenSPDFritz Henssler Stellvertreter Werner Jacobi Karl Albrecht Willi Steinhorster Hans Bohm Walter Schmidt Richard Borowski Heinrich Loffler Ernst Gnoss Alfred Dobbert Robert Gorlinger Willi Eichler Heinrich Hocker Emil Gross Albin Karl Robert Kugelberg Lisa Korspeter Elinor Hubert Anni Krahnstover Elly Linden Herbert Kriedemann Franz Hewusch Karl Meitmann Erich Klabunde Walter Menzel Hubert Biernat Friederike Nadig Luise Albertz CDUKonrad Adenauer Stellvertreter Artur Strater Willi Heitkamp Viktoria Steinbiss Friedrich Holzapfel Bruno Six Robert Lehr Linus Kather Franz Luster Haggeney Karl Muller Paul Otto Wilhelm Naegel Paul Pagel Willi Koch Rudolf Petersen Gerd Bucerius Carl Schroter Friedrich Wilhelm Lubke Hermann Siemer Gunther Gereke Heinrich Strunk Karl Hocker Helene Weber Hermann Ehren KPDMax Reimann Stellvertreter Gustav Gundelach Ewald Kaiser Rosel Weiss Kurt Muller Erich Jungmann Hugo Paul Willi Burger FDPFranz Blucher Stellvertreter Gustav Altenhain Hugo Knoop Johannes Siemann Hermann Schafer Ernst Wienecke ZentrumFerdinand Haake Bruno Heimannsberg Helene Wessel Helmut Bertram DPHeinrich Hellwege Wilhelm Heile Margot Kalinke Horst Lessmann Literatur BearbeitenAnnelies Dorendorf Der Zonenbeirat der britisch besetzten Zone Ein Ruckblick auf seine Tatigkeit Auf Beschluss des Zonenrats hrsg und eingeleitet von Gerhard Weisser Gottingen 1953 Gabriele Stuber Zonenbeirat Protokolle und Anlagen 1946 1948 2 Teilbande Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Reihe 4 Band 9 Dusseldorf 1993ff ISBN 3 7700 5173 4 Ralph Uhlig Confidential reports des Britischen Verbindungsstabes zum Zonenbeirat der britischen Besatzungszone in Hamburg 1946 1948 Demokratisierung aus britischer Sicht Frankfurt am Main 1993 ISBN 3 631 45784 7 Einzelnachweise Bearbeiten HQ 06208 Sec P Zon Pi 46 12 zitiert in Dorendorf S 24 Verordnung Nr 80 der britischen Militarregierung vom 10 Juni 1947 vgl Dorendorf S 38 Dorendorf S 28 39 Dorendorf S 39 Auch veroffentlicht als Der Zonenbeirat zur Verfassungspolitik Hamburg 1948 Dorendorf S 141 Bremen gehorte 1945 46 zur britischen Zone und wurde erst 1947 der amerikanischen Zone zugeschlagen Normdaten Korperschaft GND 806544 5 lobid OGND AKS VIAF 140240137 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zonenbeirat amp oldid 235595716