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Wilhelm Rudolf Konrad 1 Amelunxen 30 Juni 1888 in Koln 21 April 1969 im Kloster Grafschaft heute zu Schmallenberg 2 war ein deutscher Politiker der Zentrumspartei und erster Ministerprasident von Nordrhein Westfalen Rudolf Amelunxen in der Bundesversammlung am 17 Juli 1954 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Partei 3 Abgeordneter 4 Offentliche Amter 5 Schriften 6 Ehrungen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAmelunxen war Sohn eines Rechnungsrates bei der koniglich preussischen Eisenbahndirektion in Koln 1909 machte er sein Abitur an derselben Schule wie Konrad Adenauer dem Apostelgymnasium Er studierte an der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Rechtswissenschaften Geschichte und Psychiatrie Durch seine Mitarbeit in der sozialstudentischen Bewegung Carl Sonnenscheins wurde er auf die sozialen Probleme der Arbeiterschaft aufmerksam Er wechselte zunachst an die Friedrich Wilhelms Universitat Berlin dann nach Bonn und legte 1912 das erste Staatsexamen und dann das zweite Staatsexamen ab 1914 wurde er an der Universitat Erlangen mit dem Thema Die Verletzung der Unterhaltspflicht des unehelichen Vaters vom strafrechtlichen und armenpolizeilichen Standpunkt aus zum Doktor der Rechte promoviert Amelunxen war von 1919 bis 1933 im preussischen Verwaltungsdienst tatig zunachst im Wohlfahrtsministerium seit 1923 im Staatsministerium wo er zum Ministerialrat avancierte und schliesslich personlicher Referent des sozialdemokratischen Ministerprasidenten Otto Braun wurde Seit 1926 war er Regierungsprasident in Munster Nach dem Preussenschlag wurde er zum 30 Marz 1932 in den einstweiligen Ruhestand versetzt und durch den Staatssekretar der Reichskanzlei Hermann Punder ersetzt Moglicherweise war dabei auch wie von Amelunxen selbst angenommen eine personliche Feindschaft des Reichskanzlers Franz von Papen mitentscheidend dessen ungewohnlich hohe Aufwandsentschadigung als ehrenamtlicher Burgermeister von Merfeld bei Dulmen er mehrere Jahre zuvor drastisch gekurzt hatte Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus arbeitete er als Hilfsschlosser Amelunxen wurde auf dem Nordfriedhof Dusseldorf begraben 3 Partei BearbeitenBereits wahrend des Kaiserreichs war Amelunxen Demokrat nach 1919 galt er als Vertreter des linken Flugels der Zentrumspartei der er 1947 nach der Neugrundung wieder beitrat 1949 war Amelunxen Kandidat der Zentrumspartei fur das Amt des Bundesprasidenten erhielt mit 28 1 Wahlgang bzw 30 Stimmen 2 Wahlgang jedoch lediglich die drittmeisten Stimmen hinter Theodor Heuss FDP und Kurt Schumacher SPD Amelunxen war entschiedener Gegner der Bestrebungen zur atomaren Aufrustung wahrend der 1950er Jahre Abgeordneter Bearbeiten1946 47 war Amelunxen Mitglied des Zonenbeirates der britischen Besatzungszone 1949 wurde er in den Deutschen Bundestag gewahlt legte sein Mandat aber schon am 7 Oktober nieder um Regierungsmitglied in Nordrhein Westfalen bleiben zu konnen Bis 1958 war er Mitglied des Landtages dem er bereits seit 1946 fraktionslos dann ab 1947 als Mitglied des Zentrums angehort hatte Offentliche Amter Bearbeiten nbsp Amelunxen beim Ministerprasidenten Treffen in Munchen im Juni 1947Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von der britischen Besatzungsmacht am 5 Juli 1945 zum Oberprasidenten von Westfalen und am 24 Juli 1946 zum ersten Ministerprasidenten von Nordrhein Westfalen berufen wobei ihm als zu dieser Zeit parteipolitisch ungebundenem Verwaltungsfachmann der Vorzug vor dem Oberprasidenten der Nordrheinprovinz Robert Lehr und dem Dusseldorfer Oberburgermeister Karl Arnold die ebenfalls in Betracht gezogen worden waren gegeben wurde Am 29 August 1946 nahm das erste Kabinett Amelunxen seine Arbeit auf 4 Darin ubernahm er kurzzeitig auch das Amt des Kultusministers Mit der ersten Landtagswahl 1947 wurde Amelunxen von Karl Arnold CDU als Ministerprasident abgelost und ubernahm in dessen Regierung bis 1950 das Amt des Sozial sowie danach bis 1958 auch in der Regierung von Fritz Steinhoff SPD das des Justizministers Schriften BearbeitenStudentische Jugendgerichtshilfe Sekretariat sozialer Studentenarbeit M Gladbach 1911 Studentenbibliothek H 4 Rechtsstudium und Sozialarbeit Sekretariat soz Studentenarbeit M Gladbach 1913 Studenten Bibliothek H 6 Grossstadtelend Volksvereins Verlag M Gladbach 1913 Flugschriften des Sekretariats Sozialer Studentenarbeit H 8 Justiz und Volk Ein Wort an Nichtjuristen Jugenderzieher u Volksfreunde Breer amp Thiemann Hamm Westf 1914 Frankfurter zeitgemasse Broschuren N F Band 33 H 7 Die Verletzung der Unterhaltspflicht des unehelichen Vaters vom strafrechtlichen und armenpolizeilichen Standpunkt Borna Leipzig 1914 Erlangen Jur Diss 1914 Die Liebestat der Kriegswaisenadoption Ein Ruf an Kinderfreunde Jugendschutzvereine u Waisenamter Boisseree Coln 1915 Beschrankte Erwerbsfahigkeit und Fursorgearbeit Sekretariat Soz Studentenarbeit M Gladbach 1915 Der Weltkrieg 14 Die Lazarettfursorgerin Sekretariat Sozialer Studentenarbeit M Gladbach 1916 Der Weltkrieg 62 Wir wollen weiterleben Ansprachen d Rudolf Amelunxen Hrsg v d Pressestelle d Westf Provinzial Regierg Lechte Emsdetten 1946 Baustein zum neuen Reich Landtagseroffnung Nordrhein Westfalen 2 Oktober 1946 Ansprachen von Rudolf Amelunxen u W Sholto Douglas Schwann Dusseldorf 1946 Wege zum Volksstaat Ansprachen Merkur Verlag Dusseldorf 1947 Kampf gegen Not Ansprachen West Verlag Essen Kettwig 1948 Das Kolner Ereignis 2 unverand Auflage Ruhrland Verlag Ges Essen 1956 Kleines Panoptikum 8 Manner und eine Frau Ruhrland Verlag Ges Essen 1957 Carl Sonnenschein ein Grossstadtapostel Gedenkrede zum 30 Todestag geh am 23 Febr 1958 in Berlin Staatsburgerliche Bildungsstelle des Landes Nordrhein Westfalen Dusseldorf 1958 Ehrenmanner und Hexenmeister Erlebnisse und Betrachtungen Olzog Munchen 1960 Ehrungen BearbeitenIm Kolner Stadtteil Sulz ist eine Strasse nahe dem Justizzentrum nach Amelunxen benannt Siehe auch BearbeitenKabinett Amelunxen I Kabinett Amelunxen II Kabinett Arnold I Kabinett Steinhoff Nordrhein Westfalen Literatur BearbeitenClemens Amelunxen Vierzig Jahre Dienst am sozialen Rechtsstaat Rudolf Amelunxen zum 100 Geburtstag Portrat eines Demokraten Erweiterte Fassung eines Vortrags gehalten vor der Juristischen Gesellschaft zu Berlin am 20 April 1988 de Gruyter Berlin 1988 ISBN 3 11 011704 5 Peter Huttenberger Rudolf Amelunxen In Walter Forst Hrsg Zwischen Ruhrkampf und Wiederaufbau Koln Berlin 1972 S 119 126 Karl Teppe Rudolf Amelunxen In Walter Forst Hrsg Aus dreissig Jahren Rheinisch Westfalische Politiker Portrats Koln 1979 S 48 65 Weblinks BearbeitenOnline Biografie zu Rudolf Amelunxen Biographie im Portal Rheinische Geschichte Rudolf Amelunxen beim Landtag Nordrhein Westfalen Literatur von und uber Rudolf Amelunxen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Rudolf Amelunxen in der Deutschen Digitalen Bibliothek Zeitungsartikel uber Rudolf Amelunxen in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Amelunxen Geschichte der CDU Konrad Adenauer Stiftung In Konrad Adenauer Stiftung kas de abgerufen am 23 Mai 2017 LWL Internet Portal Westfalische Geschichte Rudolf Amelunxen Clemens Amelunxen Vierzig Jahre Dienst am sozialen Rechtsstaat Rudolf Amelunxen zum 100 Geburtstag Portrat eines Demokraten ISBN 3 11 011704 5 S 66 Georg Boronowsky Westfalischer Anzeiger Hamm vom 19 August 2021 Hintergrund Der Traum von Gross Westfalen Rudolf Amelunxen wollte ein eigenes Land ohne Nordrhein und wurde erster Ministerprasident von NRW Seite 38Oberprasidenten in der Provinz Westfalen Ludwig von Vincke 1816 1844 Eduard von Schaper 1845 1846 Eduard von Flottwell 1846 1850 Franz von Duesberg 1850 1871 Friedrich von Kuhlwetter 1871 1882 Robert Eduard von Hagemeister 1883 1889 Conrad von Studt 1889 1899 Eberhard von der Recke von der Horst 1899 1911 Karl Prinz von Ratibor und Corvey 1911 1919 Felix von Merveldt 1919 Bernhard Wuermeling 1919 1922 Felix von Merveldt 1922 Johannes Gronowski 1922 1933 Ferdinand von Luninck 1933 1938 Alfred Meyer 1938 1945 Rudolf Amelunxen 1945 1946 Ministerprasidenten des Landes Nordrhein Westfalen Rudolf Amelunxen 1946 1947 Karl Arnold 1947 1956 Fritz Steinhoff 1956 1958 Franz Meyers 1958 1966 Heinz Kuhn 1966 1978 Johannes Rau 1978 1998 Wolfgang Clement 1998 2002 Peer Steinbruck 2002 2005 Jurgen Ruttgers 2005 2010 Hannelore Kraft 2010 2017 Armin Laschet 2017 2021 Hendrik Wust seit 2021 Siehe auch Liste der Ministerprasidenten des Landes Nordrhein WestfalenJustizminister des Landes Nordrhein Westfalen Eduard Kremer 1946 Artur Strater 1946 1947 1948 1950 1962 1966 Gustav Heinemann 1947 1948 Rudolf Amelunxen 1950 1958 Otto Flehinghaus 1958 1962 Franz Meyers 1966 Friedrich Vogel 1966 Josef Neuberger 1966 1972 Diether Posser 1972 1978 Inge Donnepp 1978 1983 Dieter Haak 1983 1985 Rolf Krumsiek 1985 1995 Fritz Behrens 1995 1999 Reinhard Rauball 1999 Jochen Dieckmann 1999 2002 Wolfgang Gerhards 2002 2005 Roswitha Muller Piepenkotter 2005 2010 Thomas Kutschaty 2010 2017 Peter Biesenbach 2017 2022 Benjamin Limbach seit 2022 Siehe auch Ministerium der Justiz des Landes Nordrhein WestfalenArbeits und Sozialminister des Landes Nordrhein Westfalen nur Arbeit August Halbfell 1946 1950 nur Soziales Heinz Renner 1946 Josef Gockeln 1946 1947 Rudolf Amelunxen 1947 1950 Josef Weber 1950 1953 Birgit Fischer 2002 2005 Otto Schmidt 1953 1954 Johann Platte 1954 1956 Heinrich Hemsath 1956 1958 Johann Ernst 1950 1953 nur Arbeit 1958 1959 Konrad Grundmann 1959 1966 Werner Figgen 1966 1975 Friedhelm Farthmann 1975 1985 Hermann Heinemann 1985 1992 Franz Muntefering 1992 1995 Axel Horstmann 1995 1998 Ilse Brusis 1998 2000 Harald Schartau 2000 2005 Karl Josef Laumann 2005 2010 Guntram Schneider 2010 2015 Rainer Schmeltzer 2015 2017 Karl Josef Laumann seit 2017 Kultusminister des Landes Nordrhein Westfalen Wilhelm Hamacher 1946 Rudolf Amelunxen 1946 Heinrich Konen 1946 1947 Christine Teusch 1947 1954 Werner Schutz 1954 1956 1958 1962 Paul Luchtenberg 1956 1958 Paul Mikat 1962 1966 Fritz Holthoff 1966 1970 Jurgen Girgensohn 1970 1983 Hans Schwier 1983 1995 Gabriele Behler 1995 2002 Ute Schafer 2002 2005 Barbara Sommer 2005 2010 Sylvia Lohrmann 2010 2017 Yvonne Gebauer 2017 2022 Dorothee Feller seit 2022 Normdaten Person GND 118648764 lobid OGND AKS LCCN nr89016535 VIAF 805655 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Amelunxen RudolfALTERNATIVNAMEN Amelunxen Wilhelm Rudolf Konrad vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker Zentrum MdL MdBGEBURTSDATUM 30 Juni 1888GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 21 April 1969STERBEORT Kloster Grafschaft heute zu Schmallenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Amelunxen amp oldid 222554807