www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel befasst sich mit dem SPD Politiker Otto Braun andere Bedeutungen unter Otto Braun Begriffsklarung Otto Braun 28 Januar 1872 in Konigsberg i Pr 15 Dezember 1955 in Locarno Schweiz nach anderen Quellen in Ascona war ein sozialdemokratischer deutscher Politiker in der Weimarer Republik Otto Braun Juli 1930Von 1920 bis 1932 war er mit zwei kurzen Unterbrechungen Marz November 1921 sowie Februar April 1925 Ministerprasident des Freistaates Preussen Durch diese personelle Kontinuitat ergaben sich in Preussen im Gegensatz zur Reichspolitik weitgehend stabile Regierungsverhaltnisse Braun versuchte Preussen zu einem republikanischen Bollwerk in der Weimarer Republik aufzubauen In seine Amtszeit fallt unter anderem die Umgestaltung der offentlichen Verwaltung unter demokratischen Gesichtspunkten Der gelegentlich als Roter Zar von Preussen oder letzter Konig von Preussen 1 titulierte Braun war sowohl uberzeugter sozialer Demokrat als auch Preusse Er betrieb eine Reformpolitik die umstritten war aber sich stets im Rahmen der Legalitat bewegte Die Grenzen dieses Ansatzes wurden ihm am Ende der Weimarer Republik vorgefuhrt Mit dem sogenannten Preussenschlag am 20 Juli 1932 entmachtete Reichskanzler Franz von Papen die Regierung Braun am 20 Juli 1932 nachdem diese zuvor ihre Mehrheit an Nationalsozialisten und Kommunisten verloren hatte die sie zwar abwahlten sich aber nicht auf eine Nachfolgeregierung einigten sodass alle Minister im Amt blieben Trotz der neuen machtpolitischen Realitaten versuchte Braun mit juristischen Massnahmen dem illegalen Vorgehen entgegenzutreten was aber trotz eines gewonnenen Prozesses vor dem Reichsgericht wirkungs und bedeutungslos blieb Mit der Machtergreifung Adolf Hitlers wurde Brauns Reformpolitik schnell und grundlich revidiert Braun musste ins Exil fluchten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 In der SPD 3 In der preussischen Regierung 3 1 Ministerprasident 3 2 Demokratisches Bollwerk Preussen 3 3 Reformpolitik 3 4 Prasidentenwahl 1925 3 5 Ende der Weimarer Republik 3 6 Absetzung 4 Im Exil 5 Nachwirkung 6 Ehrungen 7 Schriften 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBraun war Sohn eines Handwerkers der in seinem Leben den sozialen Abstieg vom selbststandigen Schuhmachermeister zum Bahnwarter erlitt Otto Braun selbst absolvierte nach kurzer Schulzeit eine Lehre als Drucker Er war eine eindrucksvolle Person fast 1 90 Meter gross breit gebaut willensstark mit ausgepragtem organisatorischen Talent und einer Fahigkeit auch komplizierte Gruppen zu fuhren Einzig als Redner und Darsteller war er in der Weimarer Republik seinen Kontrahenten und Parteifreunden weit unterlegen Dem sachlich und nuchtern denkenden und auftretenden Braun fehlten sowohl das rhetorische Geschick als auch das Vermogen seine Zuhorer mit einer emotionalen Ansprache mitzureissen Bei aller Pragmatik seiner Politik liess er sich stets von seiner tiefen humanistischen Uberzeugung vom Recht der Menschen auf Freiheit und politische Gleichberechtigung leiten Uber seine ein Jahr altere Frau Emilie geborene Podzius sind wenige Informationen uberliefert Er lernte sie in den 1890ern auf einer Parteiversammlung kennen auf der er als Redner auftrat In Brauns Zeit als Ministerprasident trat Emilie nie in der Offentlichkeit auf im engeren Freundes und Bekanntenkreis war sie schweigsam und wirkte in sich gekehrt Gleichwohl scheint sie sehr energisch und selbstbewusst gewesen zu sein denn sie war angeblich in der Lage den auch nicht gerade willensschwachen Braun zu Hause in seine Schranken zu weisen Emilie war mit Kathe Kollwitz befreundet Am 3 April 1894 heirateten Emilie und Otto in Konigsberg Da Emilie 1927 unheilbar erkrankte war das Leben des Paares seit den 1920ern weitgehend auf das Haus beschrankt Nach Augenzeugenberichten pflegte Braun seine Frau aufopfernd seine Flucht in die Schweiz 1933 scheint vor allem aus Sorge um Emilie geschehen zu sein Sein einziges Kind Erich starb 1915 mit 21 Jahren im Ersten Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger an der Diphtherie ein Verlust der Braun tief traf nbsp Konigsberg um 1895 Schlossturm und Kaiser Wilhelm StrasseBraun liebte die Natur Ostpreussens Im Neue Welt Kalender der SPD aus dem Jahr 1911 schrieb er uber Ostpreussen Dem oberflachlichen Beobachter geht das Herz auf wenn er an einem hellen Sommertage durch die nordostlichen Ebenen unseres Vaterlandes wandert Er schreitet an saftigen farbenprachtigen Wiesen vorbei wo das Summen der Bienen emsige Tatigkeit verrat Aller gesellschaftlichen Fesseln befreit sich eins fuhlend mit der ihn umgebenden herrlichen Natur wirft er sich am Waldesrande in den Schatten eines Baums Spater als preussischer Minister und Ministerprasident dem unter anderem die Staatsguter anvertraut waren ging er gerne und oft auf die Jagd was ihm einige personliche Angriffe einbrachte Dabei wurde ihm von rechts vorgeworfen er jage nicht waidmannisch und von links er pflege ein derart aristokratisches Hobby Braun engagierte sich schon fruh in der Sozialdemokratie Dort gehorte er beeinflusst vom Anarchosyndikalismus anfangs zum linken Flugel Er gab als Zwanzigjahriger grosstenteils im Alleingang eine Zeitung heraus und war in dieser Zeit die herausragende organisatorische Figur der SPD in Ostpreussen Den grossten Teil seines Lebens verbrachte er als Berufspolitiker erst als Abgeordneter spater als Minister und schliesslich als Ministerprasident Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten fluchtete Braun am 4 Marz 1933 in die Schweiz wo er 1940 seinen Memoirenband Von Weimar zu Hitler verfasste Auch nach Ende des Zweiten Weltkrieges blieb er bis an sein Lebensende im Schweizer Exil Er besuchte zwar noch die Bundesparteitage der SPD hielt sich aber sonst aus dem politischen Leben zuruck Obwohl er oft als hart und sachlich oder als preussischer Eisberg beschrieben wurde hielten ihn enge Freunde und Bekannte fur sehr sentimental und von tiefen humanistischen Grunduberzeugungen geleitet Braun gehorte wahrend der Weimarer Republik der Republikschutzorganisation Reichsbanner Schwarz Rot Gold an In der SPD BearbeitenBrauns Karriere war in ihren Grundzugen typisch fur viele Funktionare der SPD in der Weimarer Republik Bereits im Alter von 16 Jahren engagierte Braun sich illegal in der unter dem Sozialistengesetz verbotenen SPD Er wurde Vorsitzender des Arbeiter Wahlvereins Konigsberg und spater Produzent Redakteur und Drucker wechselnder sozialdemokratischer Zeitschriften In einer Gegend in der bereits mehrere Versuche der SPD gescheitert waren eine Parteizeitung zu etablieren grundete Braun ein erfolgreiches Blatt und zwar ohne Startkapital mit minimaler Unterstutzung der Parteifuhrung und unter abenteuerlich anmutenden Vertriebsbedingungen im grossagrarisch gepragten landlichen Raum die Konigsberger Volkszeitung Besonders hatte er in dieser Zeit mit den Landarbeitern Ostpreussens zu tun und entwickelte sich so zum Experten fur Agrarpolitik in der Partei sowie zum lebenslangen Gegner der ostelbischen Landjunker In seiner spateren Schrift Das ostelbische Landproletariat und die Sozialdemokratie 2 schrieb er Die ausgebeutete entrechtete ostelbische Landbevolkerung ist also der Sockel auf dem zum uberwiegenden Teil die Macht des ostelbischen Junkertums ruht und auf den gestutzt es seine volksaushungernde und entrechtende Raubpolitik treibt Dieser Sockel muss aber in dem Mass morscher werden als es gelingt in den Bevolkerungsgruppen die ihn bilden den sozialdemokratischen Grundsatzen Verbreitung zu schaffen Otto Braun regte die Grundung des Deutschen Landarbeiter Verbandes an Er war Vorsitzender der lokalen Ortskrankenkasse und Mitglied des Stadtrates von Konigsberg 1892 erhielt Braun eine zweimonatige Haftstrafe wegen Majestatsbeleidigung Im November 1903 wurde Braun verhaftet und 1904 gegen ihn und acht andere Sozialdemokraten ein Verfahren wegen Hochverrats eingeleitet Die Anklager beschuldigten ihn anarchistische und zum Sturz des Zaren aufrufende Schriften nach Russland eingefuhrt zu haben Braun verbrachte uber funf Monate in Untersuchungshaft Im Konigsberger Geheimbundprozess wurde Braun von Hugo Haase verteidigt der dabei die Zusammenarbeit der preussischen Polizei mit dem russischen Geheimdienst Ochrana aufdeckte Die Beweise wurden vom Gericht als nicht stichhaltig angesehen Braun wurde freigesprochen Zum anderen war Hochverrat an auslandischen Monarchen in Deutschland zu dieser Zeit nur strafbar wenn mit dem entsprechenden Land ein Abkommen auf Gegenseitigkeit geschlossen war Mit Russland war dies nicht der Fall 3 1898 wurde er Vorsitzender der SPD Ostpreussens 1905 ubernahm er als Mitglied der Kontrollkommission sein erstes Parteiamt auf Reichsebene Braun ruckte 1911 als Hauptkassierer in den Reichsvorstand der SPD auf dem er bis 1917 angehorte 1913 bekam er ein Mandat im Abgeordnetenhaus Preussens Obwohl anfangs dem linken Flugel der Partei zugehorig trennten den Autodidakten doch Welten von den oft hochgebildeten spateren Spartakisten und Kommunisten Er fand deren Argumentation zu weltfremd zu theoretisch und zu wenig an erreichbaren und praktischen Zielen ausgerichtet Bereits 1895 kommentierte er die Diskussionen um ein Agrarprogramm in der Partei Fur die praktische Agitation bietet der Entwurf nichts Um Doktorfragen hat man dort wie in der ganzen Debatte gestritten Nach der Ablehnung des Entwurfs durch die Partei Also lassen wir unser Programm welches uns schon uber manchen Berg geholfen hat und zu manchem Siege gefuhrt hat vorlaufig ganz unberuhrt und quacksalbern wir nicht so oft daran herum das kann zu keinem guten Resultat fuhren Anders aber mit unserer Taktik die hat sich zu allen Orten auf Grund unseres Programms naturlich den jeweiligen Verhaltnissen anzupassen An Rosa Luxemburg kritisierte er ihre unausstehliche schulmeisterliche Manier Im Ersten Weltkrieg blieb er auf Seiten der Mehrheitssozialdemokratischen Partei Deutschlands MSPD und unterstutzte die so genannte Burgfriedenspolitik der Partei Diese sollte wahrend des Krieges innenpolitische Auseinandersetzungen in Deutschland verhindern 1917 beteiligte er sich an der Organisation des Januarstreiks 1918 wurde er fur die MSPD Mitglied im Arbeiter und Soldatenrat Berlins Braun dem Zuverlassigkeit und organisatorische Effizienz am Herzen lagen wurde im Rat nicht glucklich In diesem herrschten oft wechselnde Mehrheiten die personelle Zusammensetzung war hochgradig vom Zufall abhangig und oft drehten sich die Diskussionen nicht um praktische Fragen sondern verloren sich in ideologischen Grundsatzdebatten Aus dieser Zeit behielt er lebenslang eine Abneigung gegen das Rateunwesen nbsp Reichstagsgebaude etwa 1894 bis 1900 1919 1920 gehorte Braun der Weimarer Nationalversammlung an Von 1920 bis 1933 war er Mitglied des deutschen Reichstags Aufgrund der Interessenkonflikte zwischen Reich und Preussen und aufgrund Brauns oft zupackender und unkonventioneller Art kam es zu einer Entfremdung zwischen ihm und der Parteifuhrung der SPD in der Weimarer Republik Wahrend Braun als Pragmatiker vor allem das Interesse der SPD DDP Zentrums Koalition in Preussen und damit die Stabilitat der Regierung in den Mittelpunkt seines Handelns stellte gingen fur die Partei und Fraktionsfuhrung im Reichstag naturgemass die ureigenen Interessen der SPD vor Insbesondere nach der Wiedervereinigung mit der Unabhangigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands USPD kam es oft zu Konflikten uber den politischen Kurs Personliche Rivalitaten besonders zwischen den beiden Fuhrungsfiguren Braun und Otto Wels verschlechterten das Kommunikationsklima weiterhin Braun warf der SPD Fuhrung vor unverantwortlich zu handeln diese attestierte Braun rucksichtsloses Verhalten gegenuber der Partei und mangelnden Respekt vor sozialdemokratischen Grundsatzen Emotional erfolgte der Bruch als Braun Ende der 1920er die restaurierte Neue Wache in Berlin als Mahnmal des Ersten Weltkriegs einweihte Die politische Rechte weigerte sich das Mahnmal eines Vaterlandsverraters zu honorieren Tief traf den aufgrund seines gefallenen Sohnes personlich betroffenen Braun aber auch die einhellige Ablehnung der politischen Linken und der Sozialdemokratie Eine fur ihn personlich aussergewohnlich wichtige Erinnerung erfuhr seitens seiner Genossen wenig mehr als Spott und Hohn In der preussischen Regierung Bearbeiten nbsp Otto Braun als Angehoriger der Weimarer Nationalversammlung 1919Braun war bereits im Kaiserreich Mitglied des preussischen Abgeordnetenhauses 1918 wurde er unter Paul Hirsch Landwirtschaftsminister des Landes Braun war gegen die Zerschlagung des Landes Preussen das er als demokratische Ordnungszelle Deutschlands wahrnahm Zudem furchtete er dass die Auflosung Preussens das flachenmassig etwa 2 3 des Deutschen Reiches umfasste aber sehr inhomogen zusammengesetzt war 4 die Annexionsforderungen der Siegermachte bestarken wurde Als Landwirtschaftsminister versuchte er eine Agrarreform die vor allem die machtigen Landbesitzer ostlich der Elbe entmachten sollte Das Herzstuck seiner Vorstellungen war eine Siedlungspolitik die ehemalige Soldaten auf brachliegenden Landereien ansiedeln sollte So hatten die Soldaten selbst eine Zivilbeschaftigung gefunden gleichzeitig hatte sich die angespannte Nahrungsmittellage im Reich verbessert Erbitterter Widerstand der Grossagrarier die zogerliche Haltung Hirschs und die Brauns Planen widersprechende Gesetzeslage liessen die Plane weitgehend scheitern Als am 7 Mai 1919 die alliierten Forderungen fur den Versailler Vertrag bekannt wurden kannte die Emporung der Offentlichkeit und der politischen Fuhrung keine Grenzen Am 21 Mai 1919 sagte Otto Braun in Lyck 5 Noch nie in der Weltgeschichte ist ein so schamloser Betrug an einem Volke verubt worden wie hier Die preussische Staatsregierung und die Reichsregierung haben sich im Einvernehmen mit der Gesamtheit der Volksvertreter auf den Standpunkt gestellt dass dieser Vertrag dazu angetan ist das deutsche Volk in dauernde Sklaverei zu fuhren und dass er daher fur uns vollstandig unannehmbar ist und nicht unterzeichnet werden darf Otto Braun Ministerprasident Bearbeiten Braun war von Marz 1920 bis Marz 1921 von November 1921 bis Januar 1925 und von April 1925 bis Mai 1932 preussischer Ministerprasident Ironischerweise wurde er nur Ministerprasident weil er seinen Gegnern als Landwirtschaftsminister gefahrlicher erschien und sie dementsprechend die anderen Koalitionsparteien beeinflussten Er war damit machtigster Mann im mit Abstand grossten und bevolkerungsreichsten Bundesstaat der Weimarer Republik Von kurzen Unterbrechungen abgesehen die den instabilen politischen Verhaltnissen der Republik geschuldet waren besetzte er dieses Amt zwolf Jahre lang bis zum Preussenschlag 1932 Zu den zahlreichen Problemen mit denen sich Braun befassen musste gehorten die Auseinandersetzung mit den Grossgrundbesitzern und der mit ihnen verbundeten Deutschnationalen Volkspartei DNVP Spannungen mit Polen sowie mit der polnischen Minderheit in Preussen uber Grenz und Minderheitenfragen Ruhrbesetzung und Ruhrkampf Erschwert wurde ihm das Amt durch einen Konflikt mit dem Kolner Oberburgermeister Konrad Adenauer dem Vorsitzenden der preussischen Provinzenvertretung um den Status des Rheinlandes im preussischen Staat Hinzu kam der Kleinkrieg mit der Familie der Hohenzollern uber ihren Familien beziehungsweise preussischen Staatsbesitz der bis zum Volksentscheid uber die Furstenenteignung im Jahre 1926 fuhrte Innerhalb der Koalition war die Zentrumspartei der kritische Partner diese hatte die meiste Zeit auch zusammen mit DNVP und Deutscher Volkspartei DVP eine so genannte Rechtskoalition bilden konnen wie sie es auf Reichsebene wiederholt tat Demokratisches Bollwerk Preussen Bearbeiten Braun betrieb in dieser Zeit eine ehrgeizige Politik inmitten eines von Spannungen durchzogenen politischen Feldes Brauns grosster Vorteil gegenuber der Reichspolitik waren zum einen die Wahlergebnisse die Weimarer Koalition behielt stets eine knappe Mehrheit im Landtag zum anderen die preussische Verfassung der Ministerprasident wurde vom Landtag gewahlt konnte sich also anders als der Reichskanzler zumindest meist auf eine Mehrheit im Parlament verlassen Zum Zusammenhalt der Regierungsfraktionen trugen Ernst Heilmann SPD und Joseph Hess Zentrum wesentlich bei Brauns wichtigste Verbundete waren die beiden sozialdemokratischen Innenminister des Landes Carl Severing und Albert Grzesinski Die Koalition die er fuhrte bestand aus den Parteien der Weimarer Koalition bis 1924 noch unter Hinzuziehung der DVP Hauptkonfliktpunkte waren zum einen die Schulpolitik zum anderen die Auseinandersetzungen um die Besetzung der Beamtenstellen Wahrend die Zentrumspartei kirchlich gebundene Konfessionsschulen favorisierte setzten SPD und Deutsche Demokratische Partei DDP auf religios unabhangige staatliche Schulen In der Besetzung der Beamtenschaft gab es Differenzen daruber ob diese primar unter politisch demokratischen Gesichtspunkten erfolgen sollte oder vorrangig unter den Gesichtspunkten der fachlichen Kompetenz die aufgrund der Rekrutierung des Beamtennachwuchses bis 1919 ein grosses Ubergewicht konservativer und der Republik ablehnend gegenuberstehender Beamter ergab Schliesslich kritisierten die Koalitionspartner ebenso oft die Agrarpolitik die ihnen vor allem als voller sozialistischer Experimente erschien Aufgrund seines autoritaren Regierungsstils wurde Braun als Zar von Preussen bezeichnet Preussen selbst galt unter seiner Regierung als demokratisches Bollwerk Die Regierungen wechselten wesentlich seltener als im Reich Mit Braun blieb fast die gesamte Zeit ein einziger Politiker an der Macht Reformpolitik Bearbeiten In Brauns Amtszeit gelang unter anderem teilweise eine Bodenreform und eine demokratische Reform des Schulwesens Die Besetzung des Beamten und insbesondere Polizeiapparats mit Demokraten gehorte zu den vorrangigsten Zielen der Regierung Braun Insbesondere nach dem Kapp Putsch ergriff die Regierung anders als in anderen Landern konsequent Disziplinarmassnahmen gegen illoyale Beamte Innenminister Grzesinski fasste das Programm anlasslich seines Amtsantritts 1926 zusammen Kampf gegen die Feinde der Republik Festigung der Staatsmacht insbesondere durch den Ausbau der polizeilichen Exekutive Beseitigung der reaktionaren leitenden Beamten in der Staatsverwaltung und ihre Ersetzung durch uberzeugte Anhanger der Verfassung von Weimar auch aus den breiten Schichten des Volkes Beseitigung der noch bestehenden junkerlichen Vorrechte in Preussen durch Aufhebung der Gutsbezirke Inangriffnahme und Durchfuhrung der staatlichen und kommunalen Verwaltungsreform Fast alle Oberprasidenten Regierungsprasidenten Landrate und Polizeiprasidenten wurden von Braun und Preussens Innenminister Carl Severing ausgewechselt Insbesondere die preussische Polizei galt nach ihrer Reorganisation durch Wilhelm Abegg als einer der wichtigsten Garanten der Weimarer Republik Am Ende war sie etwa 50 000 Mann stark uberwiegend republikanisch gesinnt und teilweise paramilitarisch ausgebildet Auch in der Zeit der Strassenkampfe die Ende der 1920er und Anfang der 1930er haufig wurden wusste sie sich zu behaupten Da es jedoch kaum Anhanger der Demokratie gab die bereits eine Beamtenausbildung oder gar langere Erfahrung im Amt hatten konnte die Umbesetzung nur teilweise durchgefuhrt werden Besonders unterhalb der direkten Leitungsebene musste die Regierung viele kaisertreue Beamte im Amt belassen Vor allem konservative und burgerliche Parteien lehnten eine politische Neubesetzung von Stellen vehement ab obwohl sowohl DDP als auch DVP uberdurchschnittlich viele Stellen in den Leitungsgremien der Verwaltung zugesprochen bekamen Die Re Integration der DVP in die preussische Regierung scheiterte mehrmals hauptsachlich an dieser Frage Prasidentenwahl 1925 Bearbeiten Bei der Reichsprasidentenwahl 1925 kandidierte Braun fur die Nachfolge Friedrich Eberts ins Amt des Reichsprasidenten gegen den Zentrums Politiker Wilhelm Marx Karl Jarres von der DVP und Ernst Thalmann von der KPD Die Sozialdemokraten setzten dabei auf eine reichsweit bekannte Fuhrungsfigur die in ihrer Mentalitat Ebert nicht unahnlich war Im ersten Wahlgang erhielt er 29 Prozent der Stimmen ein um einiges besseres Ergebnis als das SPD Ergebnis bei der letzten Reichstagswahl Weil das Zentrum sich weigerte im zweiten Wahlgang einen sozialdemokratischen Kandidaten zu unterstutzen zog sich Braun zugunsten Marx zuruck Da es Marx aber ebenso wenig wie Braun gelang das rechtskonservative Spektrum anzusprechen verlor dieser gegen Paul von Hindenburg Ende der Weimarer Republik Bearbeiten Braun hatte anfangs sowohl fur Beobachter als auch fur die beiden uberraschend ein gutes Verhaltnis zum neuen Prasidenten Hindenburg Der Ministerprasident der den grossgewachsenen Generalfeldmarschall noch um eine Handbreit uberragte war auch symbolisch einer der wenigen Manner die Hindenburg auf Augenhohe begegneten Weder war er im alten System zu verfangen um neben dem verehrten Helden und gefeierten Weltkriegsveteranen nicht auch den politisch vollig naiven Braun Menschen zu sehen noch litt er an dem in der damaligen Sozialdemokratie weit verbreiteten Komplex des sozialen Aufsteigers gegenuber den alten Machteliten Eine gemeinsame Gesprachsebene fanden sie in ihrer beiderseitigen Leidenschaft fur die Jagd in Ostpreussen Hindenburg erlebte Braun als einen Politiker der weniger in ideologischen Finessen dachte sondern innerhalb gewisser Grunduberzeugungen vor allem offen und pragmatisch an der Tagespolitik orientiert war Hindenburg konstatierte nach ihrem ersten Treffen Meine Freunde in Hannover hatten mir gesagt der Otto Braun sei ein fanatischer Hetzer Jetzt sehe ich dass er ein ganz vernunftiger Mensch ist mit dem man uber alles sprechen kann Langfristig allerdings konnte Braun sich nicht gegen das Umfeld des Prasidenten durchsetzen Spatestens nach dem Verbot des rheinischen Stahlhelm im Oktober 1929 Hindenburg war Ehrenmitglied des Verbandes und nahm das Verbot personlich war das Vertrauen zwischen ihnen zerstort der Prasident war bereit sich politisch hinter den Preussenschlag zu stellen In der Endphase der Weimarer Republik versuchte Braun offensiv gegen die Nationalsozialisten vorzugehen Zusatzlich zum Verbot des rheinischen Stahlhelm setzte er zusammen mit der preussischen Polizei und den Innenministern Carl Severing und Albert Grzesinski das reichsweite Verbot der SA durch Der Staatsschutz arbeitete vergleichsweise zielorientiert und erfolgreich gegen die NSDAP allerdings waren sowohl seine Befugnisse als auch seine Moglichkeiten begrenzt Nach dem Scheitern der Grossen Koalition im Reich unterstutzte die SPD im Reichstag weitgehend die Regierung Bruning vor allem damit das Zentrum in Preussen weiterhin Braun unterstutzte und so die preussische Polizei weiter unter der Befehlsgewalt von Demokraten stand Die Mehrheit Brauns schwand jedoch langsam zumal sich die Gegner der Weimarer Republik zumindest zur Zusammenarbeit gegen die Regierung entschliessen konnten Im Jahr 1930 stellten DNVP und KPD einen gemeinsamen Misstrauensantrag im Parlament 1931 versuchte der Stahlhelm mit Unterstutzung von NSDAP DNVP DVP und KPD ein Volksbegehren zur Absetzung der Regierung in Preussen durchzubringen 6 7 Absetzung Bearbeiten nbsp Das Reichsgerichtsgebaude in Leipzig nbsp Otto Braun links mit Rudolf Breitscheid 1932Bei den Wahlen am 24 April 1932 verfehlte die Weimarer Koalition erstmals bei preussischen Landtagswahlen die Mehrheit Da allerdings keine mit parlamentarischer Mehrheit versehene Regierung gebildet werden konnte blieben Braun und sein Kabinett nachdem diese formal in ihrer Gesamtheit ihren Rucktritt eingereicht hatten entsprechend dem Artikel 59 der Landesverfassung geschaftsfuhrend im Amt Braun selbst war bereits nach den Anstrengungen des Wahlkampfs in der Nacht vom 22 zum 23 April von einem korperlichen Zusammenbruch getroffen worden Als sich abzeichnete dass die Regierung weiter im Amt bleiben wurde gab Braun die laufenden Amtsgeschafte an den Zentrumspolitiker Heinrich Hirtsiefer ab und bezog in Berlin Zehlendorf sein Krankenlager Am Morgen des 20 Juli 1932 uberbrachte ihm ein Ministerialbeamter das Entlassungsschreiben von Reichskanzler Franz von Papen Braun reagierte auf den Preussenschlag indem er versuchte zu Papen vorzudringen Angeblich war jedoch sein Dienstwagen bereits beschlagnahmt worden Braun blieb in Zehlendorf und bereitete im Namen der preussischen Landesregierung eine Klage beim Staatsgerichtshof des Reichsgerichts vor Papen kam sowohl das schlechte Wahlergebnis als auch die schwer angeschlagene Gesundheit Brauns gelegen um das wichtigste Machtzentrum der republikanischen Parteien auszuschalten Den Vorwand bot der Altonaer Blutsonntag der es erlaubte die Reichsexekution als notwendigen Schritt zur Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung darzustellen Braun blieb zwar offiziell Ministerprasident seine Befugnisse wurden jedoch auf Papen als Reichskommissar ubertragen Siehe auch Reichskommissariat Papen I Der Staatsgerichtshof lehnte es am 25 Juli ab eine einstweilige Verfugung gegen Hindenburgs Notverordnung betreffend die Wiederherstellung der offentlichen Sicherheit und Ordnung im Gebiet des Landes Preussen 8 zu erlassen Braun verbrachte danach den Sommer in einem Erholungsurlaub im osterreichischen Bad Gastein und im schweizerischen Ascona Ab Mitte Oktober war Braun wieder in Berlin am 25 Oktober urteilte der Staatsgerichtshof in der Sache Preussen contra Reich dass die Massnahmen Papens und Hindenburgs nicht rechtmassig gewesen seien das Ergebnis aber toleriert werden musse Die Regierung Braun behalte weiterhin die verfassungsmassigen Rechte gegenuber Landtag Reichsrat und Reichsregierung und ihre ministeriellen Bezuge RGZ 138 Anhang S 1 43 Gesprache mit Papen und Hindenburg am 29 Oktober brachten keinen Fortschritt Juristisch war Braun zwar noch Ministerprasident Preussens seine einzige Macht lag aber im Vorsitz von bedeutungslosen Treffen der Hoheitsregierung und der Vertretung Preussens im Reichsrat wahrend Reichskommissar Papen im Eiltempo die Reformen der letzten zwolf Jahre revidierte Die Einsetzung Kurt von Schleichers als Reichskommissar brachte keine wesentlichen Unterschiede Erst nach der Machtergreifung Hitlers sollte sich das andern Hermann Goring sicherte sich mit Hilfe Papens eine neue Notverordnung Paul von Hindenburgs die die bedeutungslose Hoheitsregierung auch offiziell absetzte Wieder beschrankten sich die Aktionen Brauns darauf am 7 Februar 1933 eine Klage beim Staatsgerichtshof einzureichen Erst die Reichstagsbrandverordnung und Warnungen dass sein Leben bedroht sei bewogen Braun zur Flucht Am 4 Marz 1933 setzte er sich mit dem Auto uber die Grenze nach Osterreich ab Diese Flucht die noch vor Schliessung der Wahllokale in der am 5 Marz stattfindenden Landtags und Reichstagswahl bekannt wurde verzieh ihm die Parteifuhrung der SPD nicht Sie wirkte auf sie wie eine Desertion mit vielleicht desastrosen Auswirkungen auf das Wahlergebnis und einer demoralisierenden Wirkung auf die Verteidiger der Republik Zwischen Braun und der Parteifuhrung im Exil der Sopade bestand praktisch kein Kontakt Braun selbst wurde im Nachhinein oft vorgeworfen dass er sich kampflos ergeben habe und nicht beispielsweise den Generalstreik ausgerufen oder mit Hilfe der zu dieser Zeit 50 000 Mann starken preussischen Schutzpolizei versucht habe seine Befugnisse wiederzuerlangen Im Ruckblick symbolisiert gerade Brauns Verhalten wahrend des Preussenschlags die Hilflosigkeit der demokratischen Krafte angesichts eines Feindes der sich weder an Ordnung noch geltendes Gesetz gebunden fuhlte Er selbst hielt ein aktiveres Vorgehen angesichts der politisch militarischen Krafteverhaltnisse 1932 allerdings fur aussichtslos Seiner Meinung nach hatte es unnotiges Blutvergiessen provoziert Braun ergab sich in das Ende der Republik mit einer im Kern erfolglosen Klage vor dem Staatsgerichtshof Im Exil BearbeitenNachdem Braun aus dem Umfeld des Reichsprasidenten vor einer Verhaftungswelle gewarnt worden war fluchtete er nach Ascona in der Schweiz das er schon als Ferienort kannte In der Schweiz war ihm jede politische Betatigung verboten ebenso wie Erwerbsarbeit Braun hatte zwar den grossten Teil seines Vermogens retten konnen dieses aber in der sicheren Zuversicht seine Pensionsbezuge als preussischer Ministerprasident ausgezahlt zu bekommen fur ein Grundstuck mit Haus ausgegeben und dafur sogar noch Hypotheken aufgenommen Nachdem klar war dass er fast ohne Geld werde auskommen mussen zog sich Braun unter Depressionen in die Gartenarbeit und damit in die von ihm geliebte Natur zuruck In einem Brief schrieb er er brute uber dem ganzen Jammer meines elenden Daseins und er frage sich Wie soll ich als 62 jahriger abgearbeiteter Mann der ich in meiner Bewegungsfreiheit durch meine gelahmte Frau noch stark behindert werde mir unter den heutigen Bedingungen eine neue Existenz schaffen Der Gestapo erschien es zwar unglaubhaft dass der rote Zar sich im Exil mit Kartoffelanbau begnugte aber sie fand keine uberzeugenden Gegenbeweise Im Sommer 1937 fluchtete Braun nach Paris als ein Rechtsanwalt versuchte funfhundert Mark Schulden uber die Schweiz einzutreiben Braun bemuhte sich erfolglos sein Haus zu vermieten oder zu verkaufen aus Angst vor dem Gerichtsvollzieher verliess er schliesslich die Schweiz In Paris hatte er erstmals wieder naheren Kontakt mit der SPD vor allem aber fiel auf dass er unter einem standigen manischen Selbstrechtfertigungszwang stand Seine Freunde konnten ihn uberreden seine Memoiren zu schreiben Braun vergrub sich in den Akten und 1938 war das Manuskript zu Von Weimar zu Hitler abgeschlossen Ende 1939 erschien sein politisches Testament stark gekurzt wegen der Schweizer Armee Zensur Er war zudem nun in der Lage sein Haus in Ascona zu einem guten Preis zu vermieten so dass er zuruck in die Schweiz ziehen und dort zumindest der schlimmsten finanziellen Sorgen enthoben bis Kriegsausbruch leben konnte Dann ging es wieder bergab es fand sich kein Mieter mehr so dass Braun ohne Einkunfte in sein Haus zuruckziehen musste Die Einnahmen aus seinem Buch reichten nicht einmal fur die Hypothekenzinsen seines Hauses Im Sommer 1941 verkaufte Braun seine Uhr und sonstige entbehrlichen Dinge die man zu Geld machen kann Einen grossen Teil der Zeit verbrachte er unter rheumatischen Anfallen im Bett An seinen engsten Vertrauten Herbert Weichmann schrieb er wenn ich so in mancher Woche wie ein Bettelstudent von Freitisch zu Freitisch wandere kann ich mich eines deprimierenden Gefuhls kaum erwehren Erst der ehemalige Reichstagsabgeordnete Heinrich Georg Ritzel brachte Braun wieder ins soziale Leben zuruck Er stellte Kontakt zum bayerischen Sozialdemokraten Wilhelm Hoegner und dem ehemaligen Reichskanzler Joseph Wirth her Zusammen entwarfen sie Plane fur eine mogliche Nachkriegsordnung und versuchten diese den Alliierten nahezubringen Ritzel vermittelte eine bescheidene finanzielle Unterstutzung des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks so dass Braun zumindest nicht mehr betteln musste Nachwirkung BearbeitenObwohl er einer der machtigsten Manner der Weimarer Republik gewesen war verschwand Braun nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend aus dem offentlichen Gedachtnis Seine Vorstellungen uber eine Nachkriegspolitik konnten sich nicht durchsetzen Weder seine politischen Ansichten noch das was er symbolisierte passten in die veranderte Lage in Deutschland Der alte Freistaat Preussen war nun auf die vier Staaten Bundesrepublik Deutschland Deutsche Demokratische Republik Polen und Sowjetunion verteilt die Vorstellung eines genuin demokratischen und republikanischen Sozialismus widersprach im Kalten Krieg mehr und mehr sowohl westlichen als auch ostlichen Politikkonzeptionen In der SBZ und der spateren DDR war er sowohl als Sozialdemokrat wie als Preusse viel zu nah am so bezeichneten Revanchismus um eine Wurdigung erfahren zu konnen In der Bundesrepublik dominierte lange Jahre Konrad Adenauer uberzeugter Gegner des Preussentums und des Sozialismus wie auch Brauns innenpolitischer Gegner uber viele Jahre Daneben wurde Brauns Einsatz fur die Republik uber lange Jahre durch seinen letztendlichen Misserfolg und seine weitgehende Passivitat wahrend des Preussenschlags in den Schatten gestellt Erst in den 1970er Jahren begann sich die Geschichtswissenschaft wieder fur Otto Braun zu interessieren Hagen Schulze erinnerte mit einer umfassenden Biografie an Braun Fur Sebastian Haffner war Braun ohne jeden Zweifel das starkste politische Talent und die starkste politische Personlichkeit der deutschen Sozialdemokratie in der Zeit der Weimarer Republik 1 Ehrungen Bearbeiten nbsp Gedenkstein fur Otto Braun in Berlin Zehlendorf nbsp Denkmal am Otto Braun Platz in PotsdamIm zu Pforzheim gehorenden Stadtteil Sonnenhof gibt es seit dem Entstehen dieses Stadtteils 1968 1970 eine Otto Braun Strasse Die Berliner Staatsbibliothek hat in ihrem Haus 2 an der Potsdamer Strasse am 30 Januar 1980 einen grossen Versammlungssaal nach Otto Braun benannt Dort befindet sich eine von Hermann Brachert geschaffene bronzene Buste Brauns 9 Am 30 Juni 1987 wurde an der Kreuzung Gilgestrasse Ecke Potsdamer Chaussee in Berlin Zehlendorf unweit des ehemaligen Wohnhauses von Otto Braun heute Gilgestrasse 3 ein Gedenkstein aufgestellt 10 Nach dem Mauerfall in Berlin und den politischen Umbruchen wurde am 1 November 1995 die vorherige Hans Beimler Strasse in Otto Braun Strasse umbenannt 11 Bestrebungen den Platz vor dem Berliner Abgeordnetenhaus nach Otto Braun zu benennen verliefen nach den Abgeordnetenhauswahlen von 1995 im Sande 12 In Potsdam wurde am 19 Marz 2013 der Platz zwischen Stadtschloss und Alter Fahrt als Otto Braun Platz benannt 13 auf dem dann am 10 November 2015 auch eine Buste Otto Brauns enthullt wurde 14 Mit dem Erstausgabetag 3 Januar 2022 gab die Deutsche Post AG anlasslich seines 150 Geburtstags ein Sonderpostwertzeichen im Nennwert von 100 Eurocent heraus Der Entwurf stammt vom Grafikdesigner Florian Pfeffer aus Bremen Schriften BearbeitenOtto Braun Von Weimar zu Hitler Europa Verlag Zurich 1940 tatsachlich erschienen im Herbst 1939 Braun erhielt 1941 als einzige Honorarzahlung 857 Franken Brauns personlicher Nachlass befindet sich zum einen bei der Stiftung Preussischer Kulturbesitz zum anderen in Handen des Internationalen Instituts fur Sozialgeschichte in Amsterdam Literatur BearbeitenManfred Gortemaker Hrsg Otto Braun Ein preussischer Demokrat be bra verlag Berlin 2014 ISBN 978 3 89809 116 9 Jurgen Manthey Konigsbergs sozialdemokratische Sendung Otto Braun und Hugo Haase In ders Konigsberg Geschichte einer Weltburgerrepublik Munchen 2005 ISBN 978 3 423 34318 3 S 542 553 Albert Grzesinski Im Kampf um die deutsche Republik Erinnerungen eines Sozialdemokraten Hrsg von Eberhard Kolb Oldenbourg Verlag Munchen 2001 ISBN 3 486 56591 5 Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Gordon A Craig Preussentum und Demokratie Otto Braun und Konrad Adenauer Steine Stuttgart 1986 Cecile Lowenthal Hensel Otto Braun 1872 1955 Ausstellung des Geheimen Staatsarchivs Preussischer Kulturbesitz 11 Dezember 1984 bis 31 Januar 1985 Berlin 1985 Hagen Schulze Ruckblick auf Weimar Ein Briefwechsel zwischen Otto Braun und Joseph Wirth im Exil In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 26 1 1978 S 144 185 ISSN 0042 5702 Hagen Schulze Otto Braun oder Preussens demokratische Sendung Eine Biographie Propylaen Frankfurt am Main 1977 auch Ullstein Frankfurt am Main Berlin 1981 ISBN 3 550 07355 0 Wilhelm Matull Preussischer Ministerprasident der Weimarer Zeit Gedenkreden anlasslich seines 100 Geburtstages am 4 Marz 1972 Veroffentlichungen der Ostdeutschen Forschungsstelle im Lande Nordrhein Westfalen Dortmund 1973 Manfred Beer Otto Braun als preussischer Ministerprasident Dissertation Universitat Wurzburg 1970 Werner Blumenberg Otto Braun In Kampfer fur die Freiheit J H W Dietz Nachf Berlin Hannover 1959 S 125 133 Erich Kuttner Otto Braun Volksausgabe Volksfunk Verlag Berlin 1932 Robert Volz Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 1 A K Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 DNB 453960286 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto Braun Sammlung von Bildern Literatur von und uber Otto Braun im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Otto Braun in den Historischen Pressearchiven der ZBW Kai Britt Albrecht Gabriel Eikenberg Otto Braun Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Otto Braun in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Otto Braun in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Kurzbiografie zum Engagement im Reichsbanner Schwarz Rot Gold Video von Brauns Reaktion auf den Staatsstreich in Preussen Inventar des Braun Nachlasses beim Internationalen Institut fur Sozialgeschichte Wurdigung Otto Brauns durch die Staatsbibliothek Berlin Bibliotheksmagazin 1 2006 S 28 31 PDF 879 kB Einzelnachweise Bearbeiten a b Sebastian Haffner Preussen ohne Legende Textausgabe Wilhelm Goldmann Verlag Munchen 1981 ISBN 3 442 11512 4 S 186 Das ostelbische Landproletariat und die Sozialdemokratie In Die neue Zeit Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie 24 1905 1906 2 Bd 1906 H 51 S 825 836 Kurt Eisner Der Geheimbund des Zaren Berlin 1904 Neuausgabe Berlin 1988 Nach Ernst A Seils Hugo Haase 2016 S 212 225 Golo Mann Deutsche Geschichte des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert S Fischer Verlag Frankfurt am Main 1958 Klaus von der Groeben Das Land Ostpreussen Selbsterhaltung Selbstgestaltung Selbstverwaltung 1750 bis 1945 Quellen zur Verwaltungsgeschichte Nr 7 Lorenz von Stein Institut fur Verwaltungswissenschaften an der Christian Albrechts Universitat Kiel 1993 Heinrich August Winkler Streitfragen der deutschen Geschichte Essays zum 19 und 20 Jahrhundert C H Beck Munchen 1997 ISBN 3 406 42784 7 S 82 online Otto Brauns Weg Analyse von Brauns politischer Tatigkeit Vossische Zeitung 13 Januar 1932 Verordnung des Reichsprasidenten betreffend die Wiederherstellung der offentlichen Sicherheit und Ordnung im Gebiet des Landes Preussen 1932 In verfassungen de Abgerufen am 13 September 2020 Drei Ostpreussen und vor dem Saal die Buste Zu seinem 50 Todestag die Staatsbibliothek und Otto Braun PDF 900 kB In Bibliotheks Magazin Mitteilungen aus der Staatsbibliothek zu Berlin Heft 1 2006 S 28 31 Gedenken an Otto Braun 50 Todestag des letzten Preussischen Ministerprasidenten Memento vom 12 Februar 2013 im Webarchiv archive today In Der Zehlendorfer Nr 9 Dezember 2005 Kathrin Chod Herbert Schwenk Hainer Weisspflug Otto Braun Strasse In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Mitte Luisenstadtischer Bildungsverein Band 2 N bis Z Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2003 ISBN 3 89542 111 1 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Christine Richter SPD will Otto Braun Platz vor dem Abgeordnetenhaus In Berliner Zeitung 3 August 1995 abgerufen am 11 Juli 2012 Festliche Einweihung des Otto Braun Platzes Pressemitteilung der Stadt Potsdam siehe auch Erardo C Rautenberg Warum ist uns Otto Braun nicht so wichtig wie der Alte Fritz In Potsdamer Neueste Nachrichten 23 April 2012 Neue Puzzlesteine fur die Mitte In Potsdamer Neueste Nachrichten 11 November 2015 Ministerprasidenten von Preussen Adolf Heinrich von Arnim Boitzenburg Ludolf Camphausen Rudolf von Auerswald Ernst von Pfuel Friedrich Wilhelm von Brandenburg Adalbert von Ladenberg Otto Theodor von Manteuffel Karl Anton Hohenzollern Adolf zu Hohenlohe Ingelfingen Otto von Bismarck Albrecht von Roon Otto von Bismarck Leo von Caprivi Botho zu Eulenburg Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst Bernhard von Bulow Theobald von Bethmann Hollweg Georg Michaelis Georg von Hertling Robert Friedberg Paul Hirsch und Heinrich Strobel Paul Hirsch Otto Braun Adam Stegerwald Otto Braun Wilhelm Marx Otto Braun Franz von Papen Kurt von Schleicher Franz von Papen Hermann Goring als Reichskommissar kommissarisch Siehe auch Liste der preussischen MinisterprasidentenPreussische Finanzminister Hans von Bulow Wilhelm Anton von Klewiz Friedrich von Motz Karl Georg Maassen Albrecht von Alvensleben Ernst von Bodelschwingh der Altere Eduard von Flottwell Franz von Duesberg David Hansemann Gustav von Bonin Rudolf von Rabe Carl von Bodelschwingh Robert von Patow August von der Heydt Carl von Bodelschwingh August von der Heydt Otto von Camphausen Arthur Hobrecht Karl Hermann Bitter Adolf von Scholz Johannes von Miquel Georg von Rheinbaben August Lentze Oskar Hergt Albert Sudekum Hugo Simon Albert Sudekum Hermann Ludemann Friedrich Saemisch Ernst von Richter Otto Braun Hermann Hopker Aschoff Walther Schreiber Otto Klepper Franz Schleusener Reichskommissar Johannes Popitz Reichskommissar Siehe auch Liste der preussischen Finanzminister nbsp Dieser Artikel wurde am 28 Juni 2004 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Person GND 118514636 lobid OGND AKS LCCN no92027495 VIAF 30328026 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Braun OttoKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdR in der Weimarer RepublikGEBURTSDATUM 28 Januar 1872GEBURTSORT Konigsberg i Pr STERBEDATUM 15 Dezember 1955STERBEORT Locarno Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Braun amp oldid 238148387