www.wikidata.de-de.nina.az
Otto Theodor Freiherr von Manteuffel 3 Februar 1805 in Lubben Spreewald 26 November 1882 auf Gut Krossen im Landkreis Luckau Niederlausitz war ein konservativer preussischer Politiker Von 1850 bis 1858 war er preussischer Ministerprasident und fuhrte eine hochkonservative Politik von Manteuffel Minister des InnerenUnterschrift Otto von Manteuffels Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Familie 4 Ehrungen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHerkunft Bearbeiten Hauptartikel Manteuffel Manteuffel wurde als Sohn von Friedrich Otto Gottlob Freiherr von Manteuffel 6 April 1777 20 Januar 1812 in Lubben und seiner Ehefrau Auguste geb von Thermo 4 Dezember 1782 in Zieckau Kreis Luckau 2 Marz 1810 in Lubben geboren Der Vater war Oberamtsregierungsprasident und Konsistorialdirektor des Markgraftums Niederlausitz Otto Theodor war der altere Bruder des spateren preussischen Landwirtschaftsministers Karl Otto von Manteuffel der ebenfalls konservative Politiker und Militar Edwin von Manteuffel war sein Vetter Leben BearbeitenEr besuchte seit 1819 die Landesschule Pforta und studierte 1824 1827 Rechts und Kameralwissenschaft an der Friedrichs Universitat Halle Dort wurde er Mitglied des Corps Saxonia Halle 1 1830 trat er eine Referendariatsstelle an 1833 wurde er zum Landrat des Kreises Luckau 1841 zum Oberregierungsrat in Konigsberg i Pr und 1843 zum Vizeprasidenten der Regierung in Stettin ernannt 1844 berief ihn der Prinz von Preussen damals Vorsitzender des Staatsministeriums als Vortragenden Rat zu sich Bald darauf wurde Manteuffel auch zum Mitglied des Preussischen Staatsrats ernannt Er arbeitete im Bereich Finanzen bis er 1845 Direktor im Ministerium des Innern wurde Seit 1833 gehorte er als ritterschaftlicher Abgeordneter fur den Kreis Luckau dem Provinziallandtag Preussen der Provinz Brandenburg an dessen Vorsitzender er spater wurde Der Vereinigte Landtag von 1847 gab ihm Gelegenheit sein parlamentarisches Geschick zu beweisen woraufhin Manteuffel sich als energischer Vorkampfer des burokratischen Staatswesens und Gegner des konstitutionellen Liberalismus erwies Am 8 November 1848 trat er als Minister des Inneren in das Kabinett von Friedrich Wilhelm von Brandenburg An der preussischen Verfassung vom 5 Dezember 1848 hatte Manteuffel wesentlichen Anteil er war es aber auch der die Botschaft vom 7 Januar 1850 welche wesentliche Bestimmungen jener Verfassung wieder aufhob mit einbrachte und vor den Kammern verteidigte Nach dem Tode des Grafen Brandenburg mit der interimistischen Leitung der auswartigen Angelegenheiten betraut nahm er im November 1850 an der Konferenz zu Olmutz teil beschickte von neuem den Bundestag der osterreichischen Restauration des Deutschen Bundes nach Der Starke tritt einen Schritt zuruck mit diesen Worten suchte er die mit diesen Massregeln unzufriedenen Kammern zu beruhigen Am 19 Dezember 1850 erfolgte seine definitive Ernennung zum Prasidenten des Staatsministeriums und Minister der auswartigen Angelegenheiten in welcher Eigenschaft er auch 1856 am Pariser Kongress teilnahm Er hielt sich in seiner Stellung freilich mehr und mehr auf die reaktionare Partei sich stutzend bis zur Einsetzung der Regentschaft und dem Beginn der sogenannten Neuen Ara Oktober 1858 Am 6 November 1858 2 erhielt er mit dem ganzen Ministerium seine Entlassung Wegen seiner Verdienste um Preussen wollte Friedrich Wilhelm IV ihn in den Grafenstand erheben und mit einem erblichen Majorat belohnen Manteuffel schrieb darauf 3 Als ich vor zehn Jahren das Amt eines Ministers ubernahm geschah es aus Liebe zu meinem Konig und zum Vaterlande aus angestammter Treue ohne jede Aussicht auf aussere Anerkennung und Belohnung Meine personlichen Wunsche habe ich stets schweigen lassen wo es sich um das Interesse des Konigs und des Landes handelte Jetzt wo ich in das Privatleben zuruckkehre nehme ich es als ein Recht fur mich in Anspruch meinen eigenen Gefuhlen wieder Rechnung zu tragen in Dingen die nur meine Person und deren Verhaltnisse betreffen Ich kann die Rangerhohung und die Majoratsstiftung nicht wunschen Ich will auch aus den jetzigen Verhaltnissen ohne aussere Zeichen der Anerkennung ausscheiden Ew Konigliche Hoheit bitte ich daher instandigst von den mir zugedachten Auszeichnungen Abstand zu nehmen Otto von Manteuffel nbsp Gut Krossen um 1860 Sammlung Alexander DunckerManteuffel zog sich auf seine Guter in der Lausitz zuruck Fur Gorlitz 1849 in das Preussische Abgeordnetenhaus gewahlt und viermal wiedergewahlt beteiligte er sich nicht sonderlich an den Debatten Am 1 Januar 1861 legte er sein Mandat nieder Seit 1864 Mitglied des Herrenhauses vertrat er wiederholt konservative Grundsatze Die Grosse seiner Besitzungen um Drahnsdorf Krossen Schacksdorf und Falkenhayn umfassten nach dem erst 1879 kurz vor seinem Tode erstmals veroffentlichten Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer in Brandenburg etwa 2153 ha 4 Familie BearbeitenEr heiratete am 22 Dezember 1841 Bertha von Stammer 7 September 1807 1891 aus dem Haus Gorlsdorf Das Paar hatte einen Sohn Otto Carl Gottlieb von Manteuffel 29 November 1844 4 Marz 1913 Landrat 1872 Helene Johanne Luise Isidore von Brandenstein 6 Januar 1849 4 Oktober 1934 eine Tochter des Regierungsrates Karl Heinrich von Brandenstein Helene adoptierte 1927 ihren Neffen Hans von Brandenstein und regelte so die Nachfolge im Gutsbesitz 5 Ehrungen BearbeitenAm 6 Februar 1850 wurde er Ehrenburger der Stadt Berlin zudem wurde die Manteuffelstrasse in Kreuzberg nach ihm benannt In der Sudstadt von Wilhelmshaven wurde am 17 Juni 1869 in Anwesenheit von Konig Wilhelm I ebenfalls eine Manteuffelstrasse eingeweiht An der Strasse lag der Manteuffelplatz Exerzierplatz Ausserdem war er Ehrenburger von Danzig 6 Brandenburg an der Havel Stettin und aller Stadte der Niederlausitz 7 nbsp Manteuffel Denkmal in Lubben 1908 In der Stadt Lubben wurden dem grossen Sohn der Stadt ein Denkmal nach dem Entwurf des Kolner Bildhauers Peter Burger errichtet das im Jahre 1908 im Lubbener Hain feierlich enthullt wurde Wegen des fur den Krieg dringend benotigten Buntmetalls wurde das Denkmal jedoch schon im Ersten Weltkrieg demontiert und eingeschmolzen Der leere Sockel blieb erhalten und fand bei der Restaurierung des Lubbener Jagerdenkmals im Jahre 1938 eine neue Verwendung Freiherr von Manteuffel war Ehrenkommendator des Johanniterordens 8 Siehe auch BearbeitenKabinett Manteuffel Herbstkrise 1850Literatur BearbeitenGothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 1881 Ein und dreissigster Jahrgang Justus Perthes Gotha 1880 S 537f Karl Wippermann Manteuffel Otto Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 260 272 Gunther Grunthal Manteuffel Otto von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 88 90 Digitalisat Barbel Holtz Bearb Die Protokolle des Preussischen Staatsministeriums 1817 1934 38 Bd 4 II In Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Hrsg Acta Borussica Neue Folge Olms Weidmann Hildesheim 2003 ISBN 978 3 487 11825 3 S 608 Online PDF 1 9 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto Theodor von Manteuffel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Otto Theodor von Manteuffel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Otto Theodor von Manteuffel in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Otto Theodor von Manteuffel in Kalliope Ministerprasident wird erster Ehrenburger In Lausitzer Rundschau 22 August 2014Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Korpslisten 1910 106 28 http www deutsche biographie de sfz57925 html Oswald Hauser Das geistige Preussen Kiel 1985 P Ellerholz H Lodemann H von Wedel General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Band Das Konigreich Preussen Lfg 1 Die Provinz Brandenburg In GAB 1 Auflage Kreis Luckau Nicolaische Verlagsbuchhandlung R Stricker Berlin 1879 S 120 123 doi 10 18452 377 hu berlin de abgerufen am 14 Juli 2021 Hans Friedrich v Ehrenkrook Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel 1960 In Dt Adelsarchiv Hrsg GHdA Gesamtreihe seit 1951 Nachfolge des Gotha bis 1942 Band V Nr 24 C A Starke Lumburg a d Lahn 1960 S 62 d nb info abgerufen am 14 Juli 2021 Otto Theodor Manteuffel auf der Seite der Stadt Gdansk polnisch Quelle fur die Ehrenburgerwurden in Berlin Brandenburg an der Havel Stettin und allen Stadten der Niederlausitz Jochen Lengemann Das Deutsche Parlament Erfurter Unionsparlament von 1850 Urban amp Fischer Munchen und Jena 2000 ISBN 3 437 31128 X S 212 Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St Johannis vom Spital zu Jerusalem 1859 In Johanniterorden Hrsg Mitgliederverzeichnis mit Status 1 Auflage Martin Berendt Berlin 25 Juni 1859 S 2 f bsb muenchen de abgerufen am 4 September 2021 Preussische Aussenminister Hardenberg C G Bernstorff Ancillon Werther Maltzahn H Bulow Canitz und Dallwitz Arnim Boitzenburg Arnim Schleinitz Auerswald Donhoff Brandenburg Arnim Heinrichsdorff Werbelow Brandenburg Schleinitz Radowitz Manteuffel Schleinitz A Bernstorff O Bismarck H Bismarck Caprivi Bieberstein B Bulow Bethmann Hollweg Michaelis Hertling BadenMinisterprasidenten von Preussen Adolf Heinrich von Arnim Boitzenburg Ludolf Camphausen Rudolf von Auerswald Ernst von Pfuel Friedrich Wilhelm von Brandenburg Adalbert von Ladenberg Otto Theodor von Manteuffel Karl Anton Hohenzollern Adolf zu Hohenlohe Ingelfingen Otto von Bismarck Albrecht von Roon Otto von Bismarck Leo von Caprivi Botho zu Eulenburg Chlodwig zu Hohenlohe Schillingsfurst Bernhard von Bulow Theobald von Bethmann Hollweg Georg Michaelis Georg von Hertling Robert Friedberg Paul Hirsch und Heinrich Strobel Paul Hirsch Otto Braun Adam Stegerwald Otto Braun Wilhelm Marx Otto Braun Franz von Papen Kurt von Schleicher Franz von Papen Hermann Goring als Reichskommissar kommissarisch Siehe auch Liste der preussischen Ministerprasidenten Normdaten Person GND 116735996 lobid OGND AKS VIAF 76309145 Wikipedia Personensuche Anmerkung auch http d nb info gnd 1159029636 PersonendatenNAME Manteuffel Otto Theodor vonALTERNATIVNAMEN Manteuffel Otto Theodor Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG preussischer PolitikerGEBURTSDATUM 3 Februar 1805GEBURTSORT Lubben Spreewald STERBEDATUM 26 November 1882STERBEORT Krossen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto Theodor von Manteuffel amp oldid 229671452