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Edwin Karl Rochus Freiherr von Manteuffel 24 Februar 1809 in Dresden 17 Juni 1885 in Karlsbad war ein preussischer Generalfeldmarschall Edwin von Manteuffel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 2 1 Deutsche Einigungskriege 1 2 2 Reichsstatthalter 1 3 Tod 1 4 Familie 2 Ehrungen 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Er war der Sohn des Geheimen Referendarius Hans Carl Erdmann Freiherr von Manteuffel und dessen Ehefrau Isabella Johanna Wilhelmine geborene Grafin zu Lynar verwitwete Grafin von Wartensleben 1781 1849 Militarkarriere Bearbeiten nbsp Edwin von Manteuffel portratiert von Richard Brend amour nbsp Edwin von Manteuffel portratiert von Heinrich von Angeli 1879 Nach dem Besuch der Schule Unserer Lieben Frauen in Magdeburg trat Manteuffel am 1 Mai 1827 in das Garde Dragoner Regiment der Preussischen Armee in Berlin ein und wurde am 15 Mai 1828 zum Sekondeleutnant befordert Von 1833 bis 1836 absolvierte er die Allgemeine Kriegsschule Manteuffel setzte es durch dass er an der Berliner Universitat studieren konnte und wurde dort Schuler und Freund des Historikers Leopold von Ranke Am 14 Mai 1839 wurde er zum Adjutanten des Gouverneurs von Berlin General von Muffling ernannt Mit Beforderungen in Friedenszeiten tat man sich in der damaligen Zeit recht schwer und so dauerte es volle zwolf Jahre bis er am 11 Januar 1842 endlich zum Premierleutnant aufrucken konnte Am 21 Dezember 1843 wurde er zum Rittmeister befordert und zum Adjutanten des Prinzen Albrecht von Preussen bestellt Noch vor der Marzrevolution begleitete er den Prinzen an den Petersburger Hof wo Zar Nikolaus den jungen Offizier besonders auszeichnete Infolgedessen wurde er auch spater wiederholt fur militarische Missionen in Russland verwendet Am 18 Mai 1848 wurde er Flugeladjutant des Konigs und am 15 Oktober des gleichen Jahres zum Major ernannt Am 13 Juli 1852 erfolgte seine Beforderung zum Oberstleutnant und am 1 Oktober 1853 die Ernennung zum Kommandeur des 5 Ulanen Regiments In dieser Eigenschaft stieg Manteuffel Mitte Juli 1854 zum Oberst auf und ubernahm am 18 Dezember 1856 unter Belassung seiner Stellung als Flugeladjutant das Kommando uber die 3 Kavallerie Brigade Noch unter der Ministerprasidentschaft seines Vetters Otto Theodor von Manteuffel wurde er 1857 Abteilungschef fur personliche Angelegenheiten im Kriegsministerium was damals mit dem Chef des Militarkabinetts gleichzusetzen war Am 22 Mai 1858 wurde er zum Generalmajor befordert im gleichen Jahr ubernahm Prinz Wilhelm die Regentschaft und kam dann als Konig zur Regierung Manteuffel konnte sich im Gegensatz zu seinem Vetter als Abteilungschef halten und festigte seine Position durch die am 7 Januar 1861 erfolgte Ernennung zum Generaladjutanten des Konigs Am 18 Oktober 1861 wurde Manteuffel zum Generalleutnant befordert gleichzeitig wurde er zusammen mit Roon dessen Ernennung Manteuffel betrieben hatte standiger Berater des Monarchen Auch um die Berufung Moltkes zum Generalstabschef hat er sich verdient gemacht so dass man sagen muss dieser Chef des Militarkabinetts besass eine fast beispiellos gluckliche Hand Man uberschatzte aber seine politische Tatigkeit und schrieb ihm vielfach einen sehr nachteiligen reaktionaren Einfluss zu So nannte ihn 1861 Karl Twesten in seiner Broschure Was uns noch retten kann einen unheilvollen Mann in unheilvoller Stellung Diesen Angriff auf seine amtliche Stellung beantwortete Manteuffel mit einer Herausforderung zum Duell welcher Twesten eine Verwundung und Manteuffel einen kurzen Arrest in Magdeburg eintrug Deutsche Einigungskriege Bearbeiten nbsp Urkunde vom 20 Juli 1866 mit der Unterschrift Manteuffels Frankfurt am Main muss innerhalb von 24 Stunden 25 Mio Gulden Kriegs Contribution an die Feld Kriegs Casse der Main Armee zahlen nbsp Schloss Topper der Familie in ToporowManteuffel beteiligte sich als Generalleutnant am zweiten Deutsch Danischen Krieg 1864 und nahm an den Gefechten bei Missunde und an der Schlei Uberquerung bei Arnis teil Konig Wilhelm I ubertrug ihm den Oberbefehl uber die preussischen Truppen in den Elbherzogtumern und ernannte ihn am 22 August 1865 zum Gouverneur des Herzogtums Schleswig Am 15 September 1865 ubernahm er sein Amt und bezog bald darauf das als Gouvernementsgebaude eingerichtete Bielkesche Palais im Schleswiger Friedrichsberg in dem stattlichen Gebaude war zuvor das Hauptquartier der danischen Armee untergebracht Im Deutschen Krieg 1866 fiel ihm die Aufgabe zu das benachbarte Holstein das unter osterreichischer Militarverwaltung stand zu besetzen ehe die Osterreicher aus Hannover Hilfe bekommen konnten Am 7 Juni uberschritt er die Eider besetzte am 10 Itzehoe und stand am 12 in Altona an der Elbe Im Sommer dieses Jahres erlaubte der damalige Pfarrer in Eisingen Anton von Scholz die Einrichtung des Hauptquartiers der Preussischen Mainarmee unter dem Befehl von General von Manteuffel im Pfarrhaus in Eisingen Dort wurden die Waffenstillstandsvertrage mit dem Konigreich Bayern dem Konigreich Wurttemberg dem Grossherzogtum Baden dem Grossherzogtum Hessen Hessen Darmstadt und dem Herzogtum Nassau unterzeichnet die die Kampfe in Suddeutschland beendeten 1 1867 verliehen ihm die stadtischen Gremien das Schleswiger Ehrenburgerrecht Nach der Besetzung des bis dahin unter osterreichischer Militarverwaltung stehenden Herzogtums Holstein erweiterte sich 1866 sein Zustandigkeitsbereich um diese Region Mit der vollstandigen Eingliederung Schleswig Holsteins in den preussischen Staat entfiel sein Amt Nachdem Manteuffel kampflos Holstein besetzt hatte ruckte sein 15 000 Mann starkes Korps ab 15 Juni uber Harburg und Celle in Hannover ein Am 18 Juni uberrumpelte er die Welfenhauptstadt an der Leine und wollte weitere Operationen gegen die feindliche Bundesarmee unternehmen Aber der Konig hatte nicht ihn sondern den General Vogel von Falckenstein zum Oberbefehlshaber auf dem westlichen Kriegsschauplatz ernannt Erst nachdem Falckenstein nach Bohmen abberufen wurde erfullte der Konig Manteuffels Wunsch und ubertrug ihm am 20 Juli den Oberbefehl uber die Mainarmee und die Leitung des Feldzuges gegen Suddeutschland So schlug er Ende Juli bei Tauberbischofsheim die Wurttemberger und bei Gerchsheim und Rossbrunn die Bayern Manteuffel erhielt fur diese Leistungen den Orden Pour le Merite am 20 September 1866 wurde er zum General der Kavallerie und zum Chef des 5 Dragoner Regiments ernannt Vom 30 Oktober 1866 bis zum Januar 1867 war er zum Kommandierenden General des IX Armee Korps bestellt Am 3 August 1868 wurde er dann Kommandierender General des I Armee Korps in Konigsberg Mit Beginn des Deutsch Franzosischen Krieges wurde sein ostpreussisches Korps der 1 Armee des General von Steinmetz nach Lothringen zugefuhrt Seine Truppen kampften in der Schlacht bei Colombey Nouilly und hinderten danach den franzosischen Marschall Bazaine an der Durchbrechung des Metzer Belagerungsringes Am 20 Oktober 1870 erhielt er die Fuhrung der 1 Armee und eroberte Metz Thionville und Montmedy Danach sicherten seine Truppen wahrend der Belagerung von Paris den deutschen Hauptarmeen die Nordflanke Am 27 November schlug er General Farre in der Schlacht bei Amiens und besetzte die Stadt danach wandte er sich nach Rouen wo er bis zum 17 Dezember verblieb Nach dem Anmarsch der franzosischen Nordarmee unter General Faidherbe kehrte er nach Suden zuruck und schlug den Feind am 23 und 24 Dezember in der Schlacht an der Hallue Faidherbe musste uber Arras auf Douai zuruckweichen von wo er eine dritte Offensive einleitete welche Anfang Januar 1871 durch General Goeben abgeschlagen wurde Am 11 Januar 1871 wurde Manteuffel aus Nordfrankreich abberufen und ubernahm das Kommando der Sudarmee Sofort wagte er mit dem VII und II Korps den kuhnen Zug uber die Cote d Or in den Rucken des bei Belfort an der Lisaine kampfenden Feindes drangte ihn bei Pontarlier an die Schweizer Grenze und zwang ab dem 1 Februar 87 000 Mann der Bourbaki Armee zum Ubertritt in die Schweiz Zur Belohnung erhielt Manteuffel am 22 Marz das Grosskreuz des Eisernen Kreuzes am 16 Juni den Schwarzen Adlerorden sowie eine Dotation in Hohe von 300 000 Talern Die Dotation ermogliche ihm 1874 den Erwerb einer Gutswirtschaft samt Schloss Topper in Topper Gut und Schloss von der Familie Hunters Palace genannt waren mindestens zwolf weitere Jahre in deren Besitz Reichsstatthalter Bearbeiten Nach Kriegsende blieb Manteuffel als Oberbefehlshaber der Okkupationsarmee in Frankreich zuruck wo er eng mit dem franzosischen Bevollmachtigten Graf de Saint Vallier zusammenarbeitete Er verliess Frankreich erst im September 1873 mit der Beforderung zum Generalfeldmarschall vom 19 September 1873 Im Juli 1879 war Elsass Lothringen in ein neues staatsrechtliches Verhaltnis zum Reich getreten Die Reichslande erhielten einen Statthalter und ein eigenes Ministerium Zum ersten Statthalter der einen hohen bundesfurstlichen Rang bekleidete wurde Edwin von Manteuffel ernannt der sich auf den militarischen Verwaltungsposten in Schleswig und in Frankreich nach dem Krieg ausserordentlich bewahrt hatte Als Adjutant stand ihm in dieser Stellung seit 1884 Bogdan Graf von Hutten Czapski zur Seite Tod Bearbeiten Am 17 Juni 1885 ereilte ihn bei einer Kur in Karlsbad der Tod Kaiser Franz Joseph gegen den er einst Krieg gefuhrt hatte liess seinen Sarg von einer osterreichischen Ehreneskorte heimwarts geleiten Er wurde auf dem Frankfurter Hauptfriedhof neben dem Alten Portal beigesetzt Seine Memoiren die bereits 1874 veroffentlicht wurden schrieb sein Adjutant der damalige Hauptmann Paul von Collas Familie Bearbeiten Manteuffel hatte sich am 16 Januar 1845 in Berlin mit Hertha von Witzleben 1815 1879 verheiratet Sie war die Tochter des spateren preussischen Generalleutnants und Kriegsministers Job von Witzleben 1783 1837 Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor Emilie Auguste Herta Isabella 1844 1918 Ehrenstiftsdame des Klosters Stift zum Heiligengraben Hans Karl 1846 1881 preussischer Hauptmann Ernst August Edwin 1848 1895 preussischer Major a D und Oberfuhrer in Deutsch Ostafrika Hans Karl 1852 1911 preussischer RittmeisterDie Eheleute und ihr altester Sohn der an den Spatfolgen seiner Verwundung in der Schlacht bei Gravelotte starb erhielten ihre letzte Ruhestatte in Topper nbsp Edwin Karl Rochus nbsp Herta v Witzleben nbsp Hans KarlEhrungen BearbeitenIn Berlin gibt es ihm zu Ehren seit dem 19 Jahrhundert Manteuffelstrassen in Lichterfelde 2 und in Tempelhof 3 Nach 1945 hiessen sie vorubergehend Waldteufelweg bzw Klotzstrasse Eine Manteuffelstrasse im Generalsviertel von Berlin Lichtenrade die 1946 in Graffstrasse umbenannt war bekam 1949 zum Abbau von Mehrfachbenennungen den Namen Klausdorfer Weg 4 In Hamburg gibt es ebenfalls eine Manteuffelstrasse an der die Fuhrungsakademie der Bundeswehr liegt Das Fort Manteuffel spater St Julien 1867 1875 der Festung Metz wurde nach ihm benannt Er war Chef des Rheinischen Dragoner Regiments Nr 5 sowie Inhaber des russischen 4 Dragoner Regiments Kaiser Wilhelm II verfugte durch A K O am 27 Januar 1889 dass das Rheinische Dragoner Regiment Nr 5 zur Erinnerung fortan die Bezeichnung Dragoner Regiment Freiherr von Manteuffel Rheinisches Nr 5 zu tragen habe Manteuffel war Domherr des Domkapitels zu Merseburg 5 Siehe auch BearbeitenArmee KonservenfabrikLiteratur BearbeitenKurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 7 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1939 DNB 367632829 S 150 168 Nr 2214 Bogdan Graf von Hutten Czapski Sechzig Jahre Politik und Gesellschaft Band 1 S 112 129 Jurgen Hahn Butry Hrsg Preussisch deutsche Feldmarschalle und Grossadmirale Safari Berlin 1937 Stefan Hartmann Manteuffel Edwin Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 86 88 Digitalisat Bernhard von Poten Manteuffel Edwin Freiherr von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 52 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 176 186 Henry Daniol M Thiers le Comte de Saint Vallier le general de Manteuffel liberation du territoire 1871 1873 documents inedits Paris 1898 Karl Heinrich Keck Das Leben des Generalfeldmarschalls Edwin v Manteuffel Bielefeld Leipzig 1890 Manteuffel 5 Edwin Hans Karl Freiherr von In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 11 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 206 Bernd Philipsen Schleswiger Kopfe Husum Druck und Verlagsgesellschaft mbH u Co KG 2013 ISBN 978 3 89876 671 5 S 89 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Edwin von Manteuffel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Edwin von Manteuffel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Edwin von Manteuffel in Kalliope Werke von und uber Edwin von Manteuffel in der Deutschen Digitalen Bibliothek Manteuffel Edwin Hans Karl Freiherr von Hessische Biografie Stand 24 Februar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Manteuffel Edwin von im Frankfurter Personenlexikon Nachlass BArch N 381Einzelnachweise Bearbeiten Erich Bender Ortschronik von Eisingen Eisingen Manteuffelstrasse Lichterfelde In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Manteuffelstrasse Tempelhof In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Klausdorfer Weg In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert W Kohlhammer Zeitschrift fur Kirchengeschichte Band 58 1939 S 167 Chefs des Militarkabinetts 1808 1918 Karl von Grolman Hermann von Boyen Ludwig von Thile Job von Witzleben Karl Friedrich von Lindheim Wilhelm von Neumann Cosel Friedrich von Schoeler Edwin von Manteuffel Hermann von Tresckow Emil von Albedyll Wilhelm von Hahnke Dietrich von Hulsen Haeseler Moriz von Lyncker Ulrich Marschall genannt Greiff Normdaten Person GND 118781634 lobid OGND AKS LCCN no2006056820 VIAF 29523475 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Manteuffel Edwin vonALTERNATIVNAMEN Manteuffel Edwin Karl Rochus Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer GeneralfeldmarschallGEBURTSDATUM 24 Februar 1809GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 17 Juni 1885STERBEORT Karlsbad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Edwin von Manteuffel amp oldid 237709903