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Dieser Artikel behandelt den Reichsstatthalter im Deutschen Reich 1933 1945 Fur den Statthalter des Reiches 1879 1918 in Elsass Lothringen siehe Statthalter In der Zeit des Nationalsozialismus im Deutschen Reich von 1933 bis 1945 gab es Reichsstatthalter fur im Wesentlichen den deutschen Teilstaaten entsprechende reichsunmittelbare Verwaltungsbezirke 1 Sie waren als Beauftragte der Reichszentrale auf der Ebene der Reichsgaue mit Uberwachungs Eingriffs und Leitungsfunktionen betraut und verantwortlich fur die landerseitige Gleichschaltung die mit dem Vorlaufigen Gleichschaltungsgesetz vom 31 Marz 1933 eingeleitet worden war Ihre Aufgaben entsprachen denen des Landeschefs oder Ministerprasidenten zum Teil in Personalunion sie waren aber selbst nicht Mitglied der Landesregierung Inhaltsverzeichnis 1 Gesetzliche Grundlage 1 1 Befugnisse 1 2 Land Preussen 1 3 Ausserpreussische Lander ohne Saarland 2 Reichsstatthaltergesetz vom 30 Januar 1935 3 Saarpfalz Westmark 4 Liste der Reichsstatthalter 4 1 Altreich 4 2 Angeschlossene Reichsgaue 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGesetzliche Grundlage BearbeitenDas Amt wurde auf Grund des Zweiten Gesetzes zur Gleichschaltung der Lander mit dem Reich vom 7 April 1933 gebildet Befugnisse Bearbeiten Die neu eingesetzten Reichsstatthalter hatten die Aufgabe fur die Beachtung der vom Reichskanzler Adolf Hitler aufgestellten Richtlinien der Politik zu sorgen und verfugten unter anderem uber folgende Befugnisse Ernennung und Entlassung des Vorsitzenden der Landesregierung Auflosung und Anordnung der Neuwahl des Landtags Ausfertigung und Verkundung der Landesgesetze Ernennung und Entlassung der wichtigsten Staatsbeamten und Richter das Begnadigungsrecht nbsp Die deutschen Lander und Reichsgaue 1944 nbsp Gaue der NSDAP 1944Land Preussen Bearbeiten In Preussen ubte der Reichskanzler die Geschafte des Reichsstatthalters aus Damit sollte der Dualismus Reich Preussen ein Ende finden der grosste Teilstaat sollte endgultig im Reich aufgehen Die Befugnisse des Reichsstatthalters in Preussen waren von Hitler bereits am 10 April 1933 dem preussischen Ministerprasidenten Hermann Goring ubertragen worden Seit dem 27 November 1934 wurden ferner bis zur Durchfuhrung der Neugliederung des Reiches in Preussen die Oberprasidenten fur den Bereich ihrer Provinzen zu standigen Vertretern der Reichsregierung ernannt Sie hatten die Befugnis sich von samtlichen Reichs und Landesbehorden in ihrem Bereich unterrichten zu lassen und sie auf die massgebenden Gesichtspunkte und die danach erforderlichen Massnahmen aufmerksam zu machen Ferner durften sie bei Gefahr im Verzug einstweilige Anordnungen treffen Ausserpreussische Lander ohne Saarland Bearbeiten Fur jedes grossere ausserpreussische Land war ein Reichsstatthalter bestimmt Fur Lander unter zwei Millionen Einwohner gab es einen einheitlichen Amtsbezirk mit anderen Landern z B Oldenburg und Bremen Mecklenburg und Lubeck Lippe und Schaumburg Lippe unter einem gemeinsamen Reichsstatthalter In fast allen Fallen ernannte Hitler ausgewahlte Gauleiter der NSDAP zu Reichsstatthaltern neben Preussen wo er selbst bzw Goring dieses Amt versahen bildete einzig Bayern mit Franz von Epp eine Ausnahme Die landespolitischen Befugnisse dieser Reichsstatthalter Gauleiter bildeten einen wichtigen Hebel zur nationalsozialistischen Durchdringung des Staatsapparates 2 Zugleich erfolgte dadurch eine machtpolitische Differenzierung im Kreis der NS Gauleiter ja selbst innerhalb der Reichsstatthalter Einige durften nach 1935 Reichsstatthalter und Ministerprasidentenamter kombinieren andere Reichsstatthalter und Oberprasidentenamter Reichsstatthaltergesetz vom 30 Januar 1935 Bearbeiten nbsp Siegelmarke Der Reichsstatthalter in Thuringen Zuvor dem Land angehorig dessen Staatsgewalt er ausubte wurden nunmehr alle Reichsstatthalter fur ihren Bezirk zu standigen Vertretern der Reichsregierung und hatten die Aufgabe fur die Beobachtung der vom Fuhrer und Reichskanzler aufgestellten Richtlinien der Politik zu sorgen Sie hatten ebenso wie die preussischen Oberprasidenten die Befugnis sich von samtlichen Reichs und Landesbehorden in ihrem Bereich unterrichten zu lassen und sie auf die massgebenden Gesichtspunkte und die danach erforderlichen Massnahmen aufmerksam zu machen Ferner durften sie bei Gefahr im Verzug einstweilige Anordnungen treffen Daruber hinaus konnte der Reichsstatthalter auch mit der Fuhrung einer Landesregierung beauftragt werden Fur den Zuschnitt der Bezirke der Reichsstatthalter trat keine Anderung ein Saarpfalz Westmark BearbeitenNach der Ruckgliederung des Saargebietes ab 1 Marz 1935 wurde in Saarbrucken eine neue Verwaltungsbehorde eingerichtet die bis 1944 unter der Fuhrung von Josef Burckel stand dem schon amtierenden Gauleiter der Saarpfalz und Reichsstatthalter der bayerischen Pfalz bis zum Kriegsende unter Willi Stohr ab 4 Oktober 1944 zunachst kommissarisch ab 31 Januar 1945 dann als Gauleiter des Gaus Westmark Burckel erhielt den Titel Reichskommissar fur die Ruckgliederung des Saarlandes und hatte als standiger Vertreter der Reichsregierung im Saarland die Aufgabe fur die Beachtung der von Fuhrer und Reichskanzler Hitler aufgestellten Richtlinien der Politik zu sorgen Die Behordenbezeichnung anderte sich im Laufe der Jahre wie folgt 11 Februar 1935 Reichskommissar fur die Ruckgliederung des Saargebiets 17 Juni 1936 Reichskommissar fur das Saarland 8 April 1940 Reichskommissar fur die Saarpfalz gemeinsame Verwaltung kein formeller Zusammenschluss des Saarlandes und des bayerischen Regierungsbezirks Pfalz 11 Marz 1941 Reichsstatthalter in der Westmark gemeinsame Verwaltung kein formeller Zusammenschluss des Saarlandes des bayerischen Regierungsbezirks Pfalz und des CdZ Gebietes Lothringen Liste der Reichsstatthalter BearbeitenAltreich Bearbeiten Statthalterbezirk Sitz AmtsinhaberBaden 1940 1945 Baden Elsass Karlsruhe Robert WagnerBayern Munchen Franz von EppBraunschweig Anhalt Dessau 1933 1935 Wilhelm Loeper1935 1937 Fritz Sauckel1937 1945 Rudolf JordanHamburg Hamburg Karl KaufmannHessen Darmstadt Jakob SprengerLippe Schaumburg Lippe Detmold Alfred Meyer 3 Mecklenburg Schwerin Lubeck Mecklenburg Strelitz 1934 1937 Mecklenburg Lubeck 1937 1945 Mecklenburg Schwerin Friedrich HildebrandtOldenburg Bremen Oldenburg Oldenburg 1933 1942 Carl Rover1942 1945 Paul WegenerPreussen Berlin 1933 1935 Adolf Hitler1935 1945 Hermann Goring amtierend Sachsen Dresden Martin MutschmannThuringen Weimar Fritz SauckelWurttemberg Stuttgart Wilhelm MurrAngeschlossene Reichsgaue Bearbeiten In den neuen Reichsgauen Sudetenland Danzig Westpreussen Wartheland und den Alpen und Donau Reichsgauen leitete der Reichsstatthalter die Verwaltung Er war in Personalunion Gauleiter des gleichnamigen Partei Gaues der NSDAP Statthalterbezirk Sitz AmtsinhaberDanzig Westpreussen Danzig 1939 1945 Albert ForsterKarnten Klagenfurt 1940 1941 Franz Kutschera1941 1945 Friedrich RainerNiederdonau Niederosterreich Wien 1940 1945 Hugo JuryOberdonau Oberosterreich Linz 1940 1945 August EigruberSalzburg Salzburg 1940 1941 Friedrich Rainer1941 1945 Gustav Adolf ScheelSteiermark Graz 1940 1945 Sigfried UiberreitherSudetenland Reichenberg 1939 1945 Konrad HenleinTirol Vorarlberg Innsbruck 1940 1945 Franz HoferWartheland Posen 1939 1945 Arthur GreiserWestmark Pfalz Saarland Lothringen Saarbrucken 1941 1944 Josef Burckel1944 1945 Willi Stohr 4 Gross Wien Wien 1940 9999 Josef Burckel1940 1945 Baldur von SchirachSiehe auch BearbeitenGesetz uber den Neuaufbau des Reichs PreussenschlagEinzelnachweise Bearbeiten Ralf Gebel Heim ins Reich Konrad Henlein und der Reichsgau Sudetenland 1938 1945 2 Aufl Oldenbourg Munchen 2000 ISBN 3 486 56468 4 S 96 Martin Broszat Der Staat Hitlers Grundlegung und Entwicklung seiner inneren Verfassung 8 Aufl dtv Munchen 1979 ISBN 3 423 04009 2 S 140 ff Heinz Jurgen Priamus Meyer Zwischen Kaisertreue und NS Taterschaft Biographische Konturen eines deutschen Burgers Klartext Verlag Essen 2011 ISBN 978 3 8375 0592 4 Joachim Lilla Stohr Willi In Staatsminister leitende Verwaltungsbeamte und NS Funktionstrager in Bayern 1918 bis 1945 Bayerische Landesbibliothek Online 11 September 2012 abgerufen am 19 September 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Zweites Gesetz zur Gleichschaltung der Lander mit dem Reich Quellen und Volltexte nbsp Wikisource Reichsstatthaltergesetz Quellen und Volltexte Altes Reichsstatthaltergesetz vom 7 April 1933 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichsstatthalter amp oldid 234449649