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Wurttemberg verlor zur Zeit des Nationalsozialismus wie alle deutschen Lander noch vorhandene Hoheitsrechte an das Deutsche Reich Bereits 1933 war das Land im Zuge der Gleichschaltungspolitik faktisch zu einer Provinz im nunmehr zentralistisch organisierten Reich herabgesunken Die alten Grenzen blieben unverandert obwohl durch das Bestehen des NSDAP Parteigaus Wurttemberg Hohenzollern eine staatsrechtliche Vereinigung der Gebiete Wurttembergs und Hohenzollerns zu einem Reichsgau nahe lag die aber bis zum Ende der NS Diktatur nicht durchgefuhrt wurde Wurttemberg Wappen Flagge Details Lage im Deutschen ReichBezeichnung bis 1933 Volksstaat WurttembergAufgegangen in Wurttemberg Baden Wurttemberg HohenzollernHeute Teil von Baden WurttembergDaten aus dem Jahr 1933Landeshauptstadt StuttgartReichsstatthalter Wilhelm MurrRegierungschef Christian MergenthalerBestehen bis 1945Flache 19 508 km Einwohner 2 696 324 16 Juni 1933 1 Bevolkerungsdichte 138 Einwohner km Religionen 65 2 Ev 2 31 1 Rom Kath 2 0 4 Juden 2 3 3 SonstigeKfz Kennzeichen III A III C III D III E III H III K III M III P III S III T III X III Y III ZVerwaltung 34 Landkreise und drei kreisfreie Stadte 1938 1 875 GemeindenKarteDie Zustimmung der Wurttemberger fur Hitlers Person und Politik wuchs wie im ubrigen Reichsgebiet stetig an und erreichte mit dem Anschluss Osterreichs im Marz 1938 und dem Sieg uber Frankreich im Juni 1940 ihren jeweiligen Hohepunkt Viele Wurttemberger ubersahen oder akzeptierten dass das NS Regime politische Gegner unnachgiebig verfolgte und einer willfahrigen Justiz uberantwortete Das Regime diskriminierte verschleppte und misshandelte missliebige Personen allen voran die Juden wie uberall im Reich und ermordete viele in Konzentrations und Vernichtungslagern Die allgemeine Euphorie der Deutschen nach dem Sieg uber Frankreich wich im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkriegs grosser Ernuchterung Ab 1943 wurden die grosseren Stadte Wurttembergs wie Stuttgart Heilbronn und Ulm im Luftkrieg in weiten Teilen zerstort Im April 1945 besetzten US amerikanische und franzosische Truppen das wurttembergische Staatsgebiet Nach Kriegsende ging Wurttemberg unter den alliierten Militarregierungen in den neugegrundeten Landern Wurttemberg Baden und Wurttemberg Hohenzollern auf Inhaltsverzeichnis 1 Aufstieg der NSDAP in Wurttemberg 2 Machtergreifung in Wurttemberg 3 Herrschaft des Regimes in Wurttemberg 3 1 Gau Wurttemberg Hohenzollern 1925 1945 3 2 Kommunalverwaltung 3 3 Organisation der Polizei 3 4 Justizwesen 3 5 Gefangnisse und Konzentrationslager 4 Verfolgung der politischen Gegner 5 Verfolgung der dem NS Regime missliebigen Bevolkerungsgruppen 5 1 Verfolgung der Juden 5 2 Verfolgung kranker und behinderter Menschen 5 3 Verfolgung von Zigeunern 5 4 Verfolgung von Asozialen 6 Unterdruckung der christlichen Kirchen 6 1 Evangelische Landeskirche 6 2 Romisch katholische Kirche 6 3 Sonstige christliche Kirchen 6 4 Verfolgung der Zeugen Jehovas 7 Bildungspolitik 7 1 Kindergarten 7 2 Volksschulen 7 3 Hohere Schulen 7 4 Berufsschulen 7 5 Hochschulen 7 6 Universitat Tubingen 7 7 Technische Hochschule Stuttgart 7 8 Landwirtschaftliche Hochschule Hohenheim 7 9 Sonstige Hochschulen in Wurttemberg 8 Medienpolitik 8 1 Presse 8 2 Rundfunk 8 3 Lichtspielhauser 9 Kultur und Kulturpolitik 9 1 Bildende Kunst 9 2 Theater und Musik 9 3 Literarisches Schaffen 9 4 Museen und Heimatkunde 10 Bevolkerungsentwicklung 11 Wirtschaftliche Entwicklung 11 1 Arbeitslosenzahlen 11 2 Bausektor 11 3 Industrie und Handwerk 11 4 Einzelhandel 11 5 Landwirtschaft 11 6 Verkehr 12 Alltag der Bevolkerungsmehrheit vor dem Krieg 13 Auswirkungen des Kriegs auf Wurttemberg 13 1 Luftkrieg 13 2 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter 13 3 Wahrend des Kriegs in Wurttemberg eingerichtete Konzentrationslager 13 4 Kriegsende in Wurttemberg 14 Literatur 15 Weblinks 16 AnmerkungenAufstieg der NSDAP in Wurttemberg Bearbeiten Hauptartikel Volksstaat Wurttemberg Wurttemberg ein Land mit starken liberalen Traditionen und eine Hochburg des Pietismus war fur die Nationalsozialisten kein einfaches politisches Terrain Dennoch wirkte auch hier die deutsche Niederlage im Ersten Weltkrieg mit den darauf folgenden Krisen als Geburtshelfer fur volkisch nationale Bestrebungen unterschiedlichster Art welche die Schuld am verlorenen Krieg vornehmlich im angeblich gesellschaftlich und kulturell zersetzenden Wirken von Juden und Kommunisten sahen Seit 1920 gab es eine Ortsgruppe der NSDAP in Stuttgart Die Offentlichkeit nahm sie jedoch kaum wahr da ihre Mitglieder eher burgerliche Umgangsformen pflegten wie Joseph Goebbels bei einem Besuch in Stuttgart 1926 missbilligend feststellte 3 Ende 1923 wurde die NSDAP zwar wegen des Hitlerputsches in Munchen deutschlandweit verboten jedoch schon 1925 neu gegrundet Bei der Landtagswahl 1924 trat in Wurttemberg der Volkisch Soziale Block an die Stelle der verbotenen NSDAP und gewann drei Mandate Gauleiter der NSDAP in Wurttemberg war zunachst von 1925 bis 1928 Eugen Munder ehe am 1 Februar 1928 Wilhelm Murr diese Funktion ubernahm Am 12 Juni 1927 erfolgte im Beisein Hitlers in Stuttgart der Zusammenschluss der Nationalsozialistischen Freiheitsbewegung NSFB von Christian Mergenthaler mit der NSDAP 4 Bei der Landtagswahl am 20 Mai 1928 jedoch erreichte die NSDAP nur ein Mandat fur Mergenthaler allerdings erst 1929 im Weg der Klage vor dem Staatsgerichtshof So blieb bis zum Ausbruch der Weltwirtschaftskrise die Bedeutung der Nationalsozialisten in Wurttemberg gering Scharfster politischer Konkurrent der NSDAP in Wurttemberg war der als eigenstandige Partei auftretende Bauernbund der die zu uber 65 evangelische Bevolkerung langer als in anderen deutschen Landern davon abhielt Hitlers Partei zu wahlen Innerparteiliche Streitigkeiten auf Bezirks und Landesebene bestimmten den politischen Alltag der NSDAP zu deren Schlichtung der selbstherrliche 5 Gauleiter Wilhelm Murr wenig beizusteuern wusste In jenen Jahren entstand eine Rivalitat zwischen Murr und Mergenthaler die bis 1945 anhielt da Mergenthaler die Position des Gauleiters fur seine eigene Person anstrebte Mit dem Einsetzen der Weltwirtschaftskrise Ende Oktober 1929 begann der Aufstieg der NSDAP von einer Splitterpartei bis zur Machtubernahme 1933 Jetzt fullten sich auch in Wurttemberg die Versammlungssale wenn eine Kundgebung der NSDAP anstand Am 7 Dezember 1930 sprach Hitler im Wahlkampf der vorgezogenen Reichstagswahl in der Stuttgarter Stadthalle vor 10 000 Zuhorern 6 Die Stimmen der Wurttemberger fur die NSDAP fielen indessen bei der Reichstagswahl 1930 nur halb so zahlreich wie auf Reichsebene insgesamt aus wo die NSDAP 18 3 der abgegebenen gultigen Stimmen erreichte und somit die Zahl ihrer Reichstagsmandate von 12 auf 107 anstieg Lokale Hochburgen der NSDAP in Wurttemberg waren der Wahlkreis Nagold wo die NSDAP am 14 September 1930 16 8 der gultigen Stimmen bekam und der Wahlkreis Ulm mit 16 3 der Stimmen In allen anderen wurttembergischen Wahlkreisen lag die NSDAP bei der Wahl am 14 September 1930 unter 15 der Stimmen in Gegenden mit starkem katholischem Bevolkerungsanteil meist unter 5 7 Die relative Schwache der NSDAP bei Wahlen in Wurttemberg im Vergleich zum Reich und speziell zum Nachbarland Baden wurde von der Forschung 8 als ungewohnliches statistisches Phanomen bewertet Eine wie in Wurttemberg um das Jahr 1930 protestantische mittelstandische und landwirtschaftlich gepragte Bevolkerungsstruktur hatte ein Garant fur einen hohen Stimmenanteil der NSDAP sein mussen Trotzdem war die NSDAP in Wurttemberg im Gegensatz zum katholischen und starker industrialisierten Baden weniger erfolgreich Das relativ schwachere Abschneiden der NSDAP in Wurttemberg erklarte die Wahlforschung durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren Die zentralen okonomischen Krisenkennziffern wie Arbeitslosigkeit Staatsverschuldung und Wohnungsnot lagen in Wurttemberg deutlich niedriger als in Baden oder im Reich Im Vergleich zum Reich gab es in Wurttemberg eine traditionell starkere Verankerung des Linksliberalismus Die protestantische Bevolkerung Wurttembergs hegte Skepsis und Abneigung gegen politische Grossorganisationen sowie gegen neue Ideen und Entwicklungen In den altwurttembergischen Gebieten gab es einen stark ausgepragten Pietismus der einen der Politik abgeneigten antisakularen und sozialen Grundzug beinhaltete Hinzu kam die robuste Verbundenheit der protestantischen Landbevolkerung mit dem Wurttembergischen Bauern und Weingartnerbund der bis 1933 seine Wahler erfolgreich an sich binden konnte Er stellte damit eine Anomalie im politischen Gefuge des Reiches dar Dabei setzte er auf den Antisemitismus ebenso wie auf einen der NSDAP ahnlichen Stil bis hin zum Fuhrerprinzip und machte es Hitlers Partei deshalb zusatzlich schwer sich erfolgreich als neue Kraft zu positionieren 9 Die Kirchenbindung war in Wurttemberg insgesamt hoher als im Reich Das kompakte katholische Wahlersegment befand sich in relativ homogenen katholischen Gebieten innerhalb des primar protestantischen Landes Aufgrund ihres realen oder gefuhlten Status als religios kulturelle Minderheit waren die katholischen Wahler in Wurttemberg deshalb dem Zentrum besonders treu Ein weiterer wichtiger Faktor der dem Bestreben der NSDAP in Wurttemberg entgegenwirkte war die relativ stabil regierende Koalition aus Zentrum liberalen und protestantisch konservativen Parteien Somit fehlte der NS Agitation in Wurttemberg eine zentrale Angriffsflache da es dort das den Republikgegnern verhasste System von Weimar in Regierungsverantwortung seit 1924 nicht mehr gab 10 In Wurttemberg brachte erst das Jahr 1933 der NSDAP den endgultigen Durchbruch Die nachfolgende Tabelle zeigt einen Vergleich der Wahlergebnisse der NSDAP in Wurttemberg und auf Reichsebene Da die NSDAP im Jahre 1924 verboten war sind fur dieses Jahr die wurttembergischen Wahlergebnisse fur den Volkisch Sozialen Block bzw der Nationalsozialistischen Freiheitspartei bei der Reichstagswahl am 4 Mai 1924 und der Nationalsozialistischen Freiheitsbewegung NSFB bei der Reichstagswahl am 7 Dezember 1924 aufgefuhrt Ergebnisse der NSDAP bei Landtags und Reichstagswahlen in Wurttemberg 1924 1933 Wahltag Landtagswahlergebnis Reichstagswahlergebnis in Wurttemberg Reichstagswahlergebnis im ganzen Reich 4 Mai 1924 3 98 4 23 6 55 7 Dezember 1924 keine Landtagswahl 2 16 3 00 20 Mai 1928 1 81 1 89 2 63 14 September 1930 keine Landtagswahl 9 38 18 33 24 April 1932 26 4 keine Reichstagswahl keine Reichstagswahl31 Juli 1932 keine Landtagswahl 30 53 37 36 6 November 1932 keine Landtagswahl 26 46 33 09 5 Marz 1933 keine Landtagswahl 42 00 43 91 Bei der Landtagswahl vom 24 April 1932 uberstieg der Stimmenanteil der Republikgegner NSDAP DNVP WBWB und KPD erstmals die absolute Mehrheit Die NSDAP wurde mit 23 Sitzen starkste politische Kraft im Land aber auch die mit den Nationalsozialisten verfeindete KPD hatte zulegen konnen Machtergreifung in Wurttemberg BearbeitenAm 30 Januar 1933 ernannte Reichsprasident Hindenburg Hitler in Berlin zum Reichskanzler Der Versuch der KPD die Machtubernahme durch einen Generalstreik zu vereiteln 11 stiess deutschlandweit nur im wurttembergischen Ort Mossingen auf Resonanz 12 blieb aber auch hier ohne nachhaltige Wirkung vgl Mossinger Generalstreik Nach der Auflosung des Reichstags betrieb die NSDAP einen von massivem Strassenterror begleiteten Wahlkampf die Nationalsozialisten storten insbesondere die Veranstaltungen von Staatsprasident Eugen Bolz Justizminister Josef Beyerle und Wirtschaftsminister Reinhold Maier systematisch 13 Per Notverordnung schrankte die Reichsregierung am 4 Februar 1933 die Presse und Versammlungsfreiheit ein Die Regierung in Stuttgart versuchte entgegen der Entwicklung auf Reichsebene in Wurttemberg so lange wie moglich an rechtsstaatlichen Methoden festzuhalten Ahnlich verhielten sich die Regierungen in Baden und Bayern sehr zum Arger der Nationalsozialisten Am 15 Februar 1933 kam Hitler zu einer Wahlkampfrede nach Stuttgart Diese Rede wurde denkwurdig weil es politischen Gegnern gelang ein Ubertragungskabel zu durchtrennen und damit die Live Ubertragung im Rundfunk zu unterbrechen Mit der Reichstagsbrandverordnung konnte die Reichsregierung den bisherigen Rechtsstaat noch vor der Wahl aushebeln und die massive staatlich sanktionierte Verfolgung der Mitglieder der KPD einleiten An der Wahl liessen die neuen Machthaber die KPD noch teilnehmen um nicht der SPD moglicherweise Stimmen sonst verhinderter KPD Wahler zuzufuhren Bei der Reichstagswahl am 5 Marz erreichte die NSDAP in Wurttemberg einen Stimmenanteil von 42 0 und lag damit nur noch knapp unter dem Reichsdurchschnitt In Wurttemberg war es der NSDAP gelungen hauptsachlich bisherige Nicht und Neuwahler zu gewinnen Die Wahlbeteiligung stieg in Wurttemberg von 71 7 bei der Reichstagswahl im November 1932 auf 85 7 bei der Wahl im Marz 1933 14 Nur Wahlkreise mit hohem Anteil an Stammwahlern des Zentrums wie im heutigen Bundesland Nordrhein Westfalen wiesen geringere Stimmanteile fur die NSDAP auf Die Reichsregierung setzte am 8 Marz Dietrich von Jagow als Reichskommissar in Wurttemberg ein Dieser liess nun viele Oppositionelle hauptsachlich Kommunisten festnehmen und ins Konzentrationslager Heuberg bei Stetten am kalten Markt bringen Mit Hilfe der Stimmen der Wurttembergischen Burgerpartei und des Wurttembergischen Bauern und Weingartnerbunds wahlten die Nationalsozialisten Wilhelm Murr am 15 Marz 1933 im Landtag zum neuen Staatsprasidenten Fur Murr stimmten 36 Abgeordnete das Zentrum und die DDP enthielten sich mit 19 Stimmen der Wahl die 13 Abgeordneten der SPD stimmten dagegen Die Kommunisten waren bereits aus dem Landtag ausgeschlossen worden 15 Der neugebildeten Regierung gehorten neben Murr und Mergenthaler noch der bisherige und zukunftige Finanzminister Alfred Dehlinger an der im Wahlkampf seine Zustimmung zum Nationalsozialismus bekundet hatte Das Ermachtigungsgesetz fur Hitler vom 24 Marz und das Gleichschaltungsgesetz vom 31 Marz beendeten die politische Eigenstandigkeit Wurttembergs Der wurttembergische Landtag wurde entsprechend dem Ergebnis der Reichstagswahl vom 5 Marz neu zusammengesetzt Das zweite Gesetz zur Gleichschaltung der Lander vom 7 April 1933 begrundete die Amter der Reichsstatthalter 16 Der bisherige Staatsprasident Murr wurde nun Hitlers Statthalter fur Wurttemberg Die neue Landesregierung mit Christian Mergenthaler als formalem Regierungschef wurde Murr unterstellt Auf der letzten Sitzung des wurttembergischen Landtags verabschiedeten alle Fraktionen ausser der SPD am 8 Juni 1933 ein Ermachtigungsgesetz welches die demokratische wurttembergische Verfassung von 1919 ausser Kraft setzte Neue Gesetze durfte nun die Landesregierung dekretieren Mit dem Gesetz uber den Neuaufbau des Reichs vom 30 Januar 1934 verloren die Bewohner des Landes endgultig ihre bis dahin de jure noch bestehende wurttembergische zugunsten der deutschen Staatsangehorigkeit Der Landtag wurde abgeschafft und die bisher noch bestehenden Hoheitsrechte Wurttembergs auf das Reich ubertragen Das noch bis 1945 weiter arbeitende wurttembergische Kabinett war damit zu einer Mittelbehorde des Reichs herabgesunken Herrschaft des Regimes in Wurttemberg BearbeitenGau Wurttemberg Hohenzollern 1925 1945 Bearbeiten nbsp Gaue der NSDAP im Deutschen Reich im Jahr 1944Der Gau Wurttemberg Hohenzollern war eine Verwaltungseinheit der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP Er bestand seit 1925 Gauleiter war von 1925 bis 1928 Eugen Munder und seit dem 1 Februar 1928 Wilhelm Murr sein Stellvertreter vom Marz 1933 bis 1937 der vorherige Gaugeschaftsfuhrer Friedrich Schmidt 17 18 Ab 1933 gingen immer mehr staatliche Aufgaben auf die Gauleitung uber Ausser Wurttemberg gehorten die Hohenzollernschen Lande zum Parteigau die staatsrechtlich weiterhin ein preussischer Regierungsbezirk u a unter den Regierungsprasidenten Carl Simons bis Wilhelm Dreher blieben Eine Gaufuhrerschule bestand in Kressbronn am Bodensee im Schlossle Kommunalverwaltung Bearbeiten In Wurttemberg waren die Burgermeister von den Burgern direkt gewahlte meist parteiunabhangige Verwaltungsfachkrafte Ublicherweise kamen sie aus dem gehobenen Verwaltungsdienst anderer Gemeinden so dass sie neben ihrer fachlichen Kompetenz auch eine Vermittlerrolle einnehmen konnten Somit fiel es schwer den Burgermeistern in Wurttemberg vorzuwerfen sie besassen nicht das Vertrauen der Bevolkerung oder waren inkompetente Parteibuchbeamte 19 Mit wenigen Ausnahmen wie etwa in Sternenfels hatten SPD und KPD in der wurttembergischen Kommunalverwaltung so gut wie keine Rolle gespielt 20 So sah die NSDAP zu Beginn des Jahres 1933 in vielen Fallen keinen Grund zu einer Sauberung vor Ort zumal entsprechende Fachleute aus den Reihen der Nationalsozialisten oft gar nicht zur Verfugung standen 21 Etwa drei Viertel aller 1875 Burgermeister in Wurttemberg blieben deshalb durch die Gleichschaltungspolitik der NSDAP unangetastet 20 Etwa 8 der Burgermeister also etwa 150 mussten ihren Posten aufgeben etwa 17 wurden versetzt In den sieben grossten Stadten Wurttembergs ersetzten die Nationalsozialisten samtliche Oberburgermeisterpositionen bis spatestens 1939 durch Leute aus den eigenen Reihen in den restlichen 17 Stadten mit mehr als 10 000 Einwohnern waren weitere funf Oberburgermeister von einem Austausch betroffen 22 Zusammen mit der schwachen Durchdringung des Landes mit NSDAP Organisationsstellen erwuchsen daraus immer wieder gewisse Entscheidungsspielraume fur nachgeordnete Politikebenen und Burgermeister 20 Die nachfolgende Tabelle nennt die im Zuge der Machtubernahme durch die NSDAP ausgetauschten Oberburgermeister der sieben grossten wurttembergischen Stadte Die Bevolkerungszahlen sind diejenigen vom 16 Juni 1933 Stadt Bevolkerung 1933 OB vor 1933 Amtszeit als OB OB zur NS Zeit Amtszeit als OBStuttgart 415 028 Karl Lautenschlager 1911 bis 1933 Karl Strolin NSDAP 1933 bis 1945Ulm 62 472 Emil Schwamberger 1919 bis 1933 Friedrich Foerster NSDAP 1933 bis 1945Heilbronn 60 308 Emil Beutinger 1921 bis 1933 Heinrich Gultig NSDAP 1933 bis 1945Esslingen am Neckar 43 089 Ingo Lang von Langen 1930 bis 1933 Alfred Klaiber NSDAP 1933 bis 1945Ludwigsburg 34 135 Erich Schmid 1927 bis 1930 Karl Frank 1937 NSDAP 1931 bis 1945Reutlingen 33 204 Karl Haller 1929 bis 1933 Richard Dederer NSDAP 1933 bis 1945Tubingen 23 257 Adolf Scheef 1927 bis 1939 Ernst Weinmann NSDAP 1939 bis 1945Gemass der demokratischen Gemeindeordnung Wurttembergs waren die Gemeinderate aufgrund von Personlichkeitswahlen meist mit vor Ort bekannten Honoratioren besetzt Die Parteizugehorigkeit spielte keine grosse Rolle Nun wurden mit dem Gleichschaltungsgesetz vom 31 Marz 1933 auch die Gemeinderate nach dem Ergebnis der vorhergehenden Reichstagswahl neu zusammengesetzt Die Mandate fur die Kommunisten mussten auch hier entfallen Im Laufe des Jahres 1933 zwangen die Nationalsozialisten missliebige Personen die nicht ihrer Partei angehorten durch psychische oder physische Gewalt ihre Mandate niederzulegen Ende 1934 waren die wurttembergischen Gemeinderate weitgehend nationalsozialistisch dominiert Mit der deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 setzte sich das Fuhrerprinzip endgultig durch Die Staatsregierung ernannte nun die Burgermeister der Stadte und Gemeinden im Land NSDAP Vertreter vor Ort ernannten die Gemeinderate ohne Volkswahl auf sechs Jahre 23 Bereits am 25 April 1933 wurden die wurttembergischen Amtsversammlungen und Bezirksrate abgeschafft und ihre Kompetenzen an die Landrate ubertragen 24 Die wurttembergische Kreisordnung vom 27 Januar 1934 ersetzte wurttembergische Bezeichnungen durch preussische aus Oberamt wurde Kreis aus Amtskorperschaft Kreistag und aus Bezirksrat wurde Kreisrat Die beiden Gremien Kreistag und Kreisrat waren in ihrer Zusammensetzung letztlich allein dem Willen der NSDAP unterworfen Dem Kreistag gehorten der Landrat der NSDAP Kreisleiter die Burgermeister der Gemeinden des Kreises sowie je nach Einwohnerzahl der Gemeinde weitere von den Burgermeistern bestimmte Mitglieder an Der Kreisrat bestand aus dem Landrat dem NSDAP Kreisleiter und weiteren funf von den beiden vorigen einvernehmlich ernannten Mitgliedern 25 Jedoch wurde in Wurttemberg bis 1945 kein einziger NS Funktionar zum Landrat ernannt 26 Die Deutsche Gemeindeordnung fuhrte in Wurttemberg elf Stadtkreise ein die jedoch abgesehen von Stuttgart weiterhin zu ihren jeweiligen Oberamtern bzw jetzt Kreisen gehorten Zum 1 Oktober 1938 anderte sich die tradierte Verwaltungsgliederung Wurttembergs noch einmal erheblich Die bisher 61 auf die fruheren Oberamter zuruckgehenden Kreise wurden zu grosseren Einheiten zusammengeschlossen 27 Dabei wurden 34 neue Landkreise und drei kreisfreie Stadte geschaffen Die Partei entfaltete vielfaltige Aktivitaten zur Schulung der Beamten im Sinne des Nationalsozialismus Neben Abendveranstaltungen und Wochenendkursen kamen auch mehrtagige Unterweisungen auf der eigens fur Wurttemberg Hohenzollern eingerichteten Gauschule in Metzingen beziehungsweise auf der Gauschulungsburg in Kressbronn oder der Kapfenburg in Betracht Organisation der Polizei Bearbeiten Nach der Reichstagswahl vom 5 Marz 1933 setzte die Reichsregierung Dietrich von Jagow als Reichskommissar fur Wurttemberg ein um die formal noch im Amt befindliche wurttembergische Regierung Bolz als Exekutivorgan zu ersetzen Jagow war seit 1931 SA Gruppenfuhrer Sudwest mit bereits im Herbst 1931 uber 17 000 28 ihm unterstellten SA Mannern Er ubernahm am 8 Marz die Befehlsgewalt uber die gesamte wurttembergische Polizei und verstarkte diese noch durch die Aufstellung einer Hilfspolizei aus Mitgliedern der SA des Stahlhelms und der SS Mit der Wahl Wilhelm Murrs zum neuen wurttembergischen Staatsprasidenten und der Bildung der neuen NS Regierung Murr am 15 Marz 1933 wurde die Stellung Jagows als Reichskommissar in Wurttemberg zwar hinfallig aber Murr ernannte ihn nun zum Landespolizeikommissar Wurttembergs 29 Ende Marz verliess Jagow Wurttemberg und wurde SA Obergruppenfuhrer in Frankfurt am Main Im Marz und April 1933 war Gottlob Berger ehrenamtlicher Sonderkommissar der Obersten SA Fuhrung im wurttembergischen Innenministerium Am 28 April 1933 loste Gauleiter Murr in seiner Eigenschaft als wurttembergischer Innenminister die politische Polizeiabteilung aus der Zustandigkeit des Polizeiprasidiums Stuttgart und schuf eine eigenstandige Wurttembergische Politische Polizei die er am 27 Januar 1934 zum Politischen Landespolizeiamt umformen liess Bereits seit dem 9 Dezember 1933 unterstand die wurttembergische Politische Polizei dem Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler wohingegen die Zustandigkeit fur die wurttembergische Landespolizei seit der Gleichschaltung der Lander zunachst direkt beim Reichsinnenministerium und dem diesem unterstellten Innenministerium in Stuttgart lag Am 17 Juni 1936 wurde dann Himmler Chef aller Polizeiorganisationen im Deutschen Reich Aus dem Politischen Landespolizeiamt entstand nun die Staatspolizeileitstelle Stuttgart als Dienststelle der Geheimen Staatspolizei welche als Teil der Sicherheitspolizei die Tatigkeit in allen politischen und kriminalpolizeilichen Angelegenheiten aufnahm Die Staatspolizeileitstelle Stuttgart nahm naturgemass eine fuhrende Rolle bei der gewalttatigen Durchsetzung der NS Diktatur in Wurttemberg ein Die Leiter der politischen Polizei in den jeweils wechselnden Organisationsformen fur Wurttemberg waren April 1933 bis Mai 1934 Hermann Mattheis Mai 1934 bis Mai 1937 Walter Stahlecker Mai 1937 bis Juli 1941 Joachim Boes Juli 1941 bis April 1945 Friedrich MussgayNeben der Sicherheitspolizei gab es die Ordnungspolizei die aus den Revieren der ehemaligen Landespolizei bestand Die einstige kasernierte Bereitschaftspolizei wurde im Juni 1935 der Wehrmacht angegliedert 30 Justizwesen Bearbeiten Der Nationalsozialismus untergrub die Unabhangigkeit der Rechtsprechung nachhaltig Ausserdem entfernten die Verantwortlichen kommunistische oder judische Richter Staats und Rechtsanwalte aus dem Prozesswesen Die Zeitung NS Kurier warb in ihrer Ausgabe vom 26 April 1933 31 dass arische Juristen in die NSDAP eintreten sollten Es formierte sich auch in Wurttemberg der Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen BNSDJ Das Justizwesen vereinheitlichte sich von Januar 1934 bis Januar 1935 im gesamten Reich Dadurch verlor Wurttemberg das bis 1935 von Oswald Lehnich geleitete Justizministerium Die Richter und Staatsanwalte wurden von Landes zu Reichsbeamten Seit dem 25 Marz 1933 gab es fur den Bezirk des Oberlandesgerichts Stuttgart ein Sondergericht 32 Dessen drei Richter waren auf der Grundlage der Reichstagsbrandverordnung mit der raschen Ahndung politischer Verbrechen betraut Gegen Urteile des Sondergerichts gab es keine Berufungsmoglichkeit Von Oktober 1937 bis November 1944 leitete es der besonders linientreue Richter Hermann Cuhorst der fur seine harten und schnellen Urteile bekannt wurde Gefangnisse und Konzentrationslager Bearbeiten nbsp KZ Ulm Oberer Kuhberg Ansicht des ReduitsDas primar von Wurttemberg Hohenzollern genutzte Konzentrationslager befand sich auf dem Areal des Truppenubungsplatzes Stetten am kalten Markt in Baden Dieses Lager Heuberg richteten die Nationalsozialisten als eines ihrer ersten Konzentrationslager in Deutschland ein Es existierte vom 20 Marz bis in den Dezember 1933 Das Regime hielt hier einige Tausend Gegner fest so zum Beispiel den spateren ersten Nachkriegsvorsitzenden der SPD Kurt Schumacher Das KZ Oberer Kuhberg war Konzentrationslager fur den Gau Wurttemberg Hohenzollern im Zeitraum von November 1933 bis Juli 1935 Es war untergebracht im Fort Oberer Kuhberg der Bundesfestung Ulm erbaut um 1850 Die Gestapo Stuttgart nahm das Schutzhaftlager Welzheim ab 1935 als konzentrationslagerahnliches wurttembergisches Polizeigefangnis in Betrieb 33 Dabei nutzte sie das ehemalige Amtsgerichtsgefangnis Welzheim In Rudersberg errichtete die Gestapo Stapoleitstelle Stuttgart 1942 ein Arbeitserziehungslager fur Frauen das zugleich als Gefangnis fur politische judische und weitere weibliche Haftlinge diente 34 Wurttembergische Strafanstalten befanden sich in Heilbronn Ludwigsburg Rottenburg am Neckar und Schwabisch Gmund Eines der Sammellager fur Juden errichteten die Nationalsozialisten Anfang der 1940er Jahre in Dellmensingen Erbach welches auch als judisches Altersheim Dellmensingen bezeichnet wurde Weitere judische Zwangsaltersheime gab es im Schloss von Eschenau sowie in Herrlingen Blaustein Oberstotzingen Tigerfeld und Weissenstein Verfolgung der politischen Gegner BearbeitenDietrich von Jagow leitete als Reichskommissar im Marz 1933 die Zerschlagung der noch bestehenden politischen Opposition in Wurttemberg ein Von der ersten Verfolgungswelle welche Jagow ab 8 Marz 1933 anordnete waren hauptsachlich Politiker und Funktionare der KPD betroffen Das Regime brachte sie nach der Verhaftung zunachst in das Landesgefangnis Rottenburg 29 und dann ab 20 Marz 1933 in das rasch errichtete Lager Heuberg nbsp Kurt Schumacher auf einer Briefmarke zum 100 GeburtstagEs wurden im Marz 1933 allein uber 500 KPD Mitglieder 29 aus Wurttemberg verhaftet Das Lagerpersonal in Heuberg hielt bereits Mitte April 1933 fast 2000 politisch verfolgte Personen aus Baden und Wurttemberg unter entwurdigenden Bedingungen gefangen Diese Zahl stieg bis Ende November 1933 weiter auf 15 000 Gefangene 29 Ende des Jahres 1933 erfolgte die Raumung des Lagers Heuberg um es wieder militarisch nutzen zu konnen Die Gefangenen aus Heuberg wurden in das KZ Oberer Kuhberg nach Ulm gebracht Reichsweit verbot die Regierung am 13 Marz 1933 das Reichsbanner Schwarz Rot Gold und die Eiserne Front Das Vermogen der Stuttgarter Waldheime wurde beschlagnahmt 35 Die Bestimmungen der Heimtuckeverordnung vom 21 Marz 1933 wonach bereits eine kritische Ausserung uber das NS Regime strafbar war wurden rucksichtslos angewendet Die bekanntesten wurttembergischen Haftlinge im Lager Heuberg waren der ehemalige Landtagsprasident Albert Pfluger SPD und seine Parteifreunde Fritz Ulrich und Erich Rossmann Im Juli 1933 kam der zunachst untergetauchte Kurt Schumacher ebenfalls ins Lager Heuberg Manchen der Verfolgten wie etwa Willi Bohn KPD Erwin Schoettle SPD und dem ehemaligen Minister Berthold Heymann gelang die Flucht in die Schweiz Neben SPD und KPD Politikern wurden auch missliebige Angehorige anderer Parteien wie etwa der Demokrat Johannes Fischer oder der ehemalige wurttembergische Staatsprasident Eugen Bolz inhaftiert Bolz wurde vom 19 Juni bis 12 Juli 1933 unter entwurdigenden Bedingungen auf dem Hohenasperg festgehalten Mit dem Gesetz gegen die Neubildung von Parteien vom 14 Juli 1933 war auch offiziell jede Oppositionsmoglichkeit im Deutschen Reich verboten und nur noch unter Lebensgefahr moglich Mit besonderer Harte verfolgte und bestrafte das Regime die im Widerstand tatigen Kommunisten wie beispielsweise die Falle von Liselotte Herrmann und Ewald Funke zeigten Mit Unterstutzung aus dem Schweizer Exil wirkte die SPD noch bis Ende 1937 im Untergrund weiter und gab das Blatt Roter Kurier heraus Wegen der standigen Verfolgungen zogen sich die Sozialdemokraten spatestens Ende 1937 mehr und mehr ins Privatleben zuruck da die Zustimmung breiter Bevolkerungskreise zum Regime in den ersten Jahren der Diktatur offenkundig bestandig angestiegen war Obwohl es in Wurttemberg einige herausragende Beispiele des aktiven Widerstands gab darf dies nicht daruber hinwegtauschen dass die uberwiegende Mehrheit sich entweder anpasste oder das neue System bereitwillig unterstutzte Aktiven Widerstand aus den Kreisen des Burgertums gab es in Wurttemberg nicht wenngleich mancher Burger kritische Distanz zum Regime zu wahren versuchte Zu diesen Kreisen zahlten namhafte Vertreter aus der wurttembergischen Industrie nbsp Eugen Bolz vor dem Volksgerichtshof Berlin 1944Ihre ablehnende Haltung zum NS Regime zeigten etwa der Generaldirektor Alex Haffner von den Salamander Werken oder der Unternehmer Robert Bosch besonders deutlich Bosch und nach dessen Tod 1942 sein Nachfolger Hans Walz beschaftigten Personlichkeiten wie Carl Goerdeler oder Paul Hahn die im offentlichen Dienst keine Chance mehr hatten Besondere Erwahnung verdient der misslungene Versuch des Einzelkampfers Georg Elser aus dem wurttembergischen Hermaringen Hitler nach Beginn des Uberfalls auf Polen am 8 November 1939 bei seiner Rede im Munchner Burgerbraukeller zu toten Die Munchner Widerstandsgruppe Weisse Rose unterhielt enge Beziehungen nach Ulm und Stuttgart Mit der Eskalation des Zweiten Weltkriegs entstand auch in konservativen Kreisen der Wille zum Widerstand Zu den Mitwirkenden des Attentats vom 20 Juli 1944 aus Stuttgart gehorten Berthold Schenk Graf von Stauffenberg Caesar von Hofacker Fritz Elsas und Eugen Bolz Zu den weiteren Verfolgten nach dem fehlgeschlagenen Attentat zu rechnen sind auch die Wurttemberger Joseph Ersing Eugen Gerstenmaier und Erwin Rommel Unbeteiligte Politiker wie Erich Rossmann oder Fritz Ulrich wurden in der Folge des 20 Juli 1944 erneut verhaftet Auch die kommunistische Widerstandsgruppe Schlotterbeck aus Stuttgart bekam nach ihrer Aufdeckung 1944 die ganze Brutalitat des Regimes zu spuren Verfolgung der dem NS Regime missliebigen Bevolkerungsgruppen BearbeitenGemass der Ideologie des Nationalsozialismus hatten gewisse Personen keine oder keine vollwertige Daseinsberechtigung Teil der deutschen Volksgemeinschaft konnten nur sogenannte arische und erbgesunde Familien sein Nicht dazu zahlten zuallererst alle Angehorigen der judischen Bevolkerung aber zum Beispiel auch die Sinti und Roma dem damaligen Sprachgebrauch nach also Zigeuner sowie Jenische Homosexuelle und geistig Behinderte welche der Rassenhygiene zum Opfer fielen Verfolgung der Juden Bearbeiten Die Nationalsozialisten betrachteten das Judentum nicht als Religionsgemeinschaft sondern als eine fremde Rasse deren Angehorige als Feinde der sogenannten arischen Rasse galten Jude zu sein war demnach ein irreparabler Makel durch Geburt weshalb es zwecklos war wenn ein Jude sich einer anderen Religionsgemeinschaft anschloss oder vom Judentum abkehrte Die Partei achtete und verfolgte judische Mitburger in irrationaler Weise um angeblich die Losung der schwelenden Judenfrage herbeizufuhren und machte sie schliesslich zu Opfern des Holocausts Schon vor dem reichsweiten Boykott judischer Geschafte am 1 April 1933 kam es auch in Wurttemberg zur Diskriminierung oder Misshandlung von Juden in der Offentlichkeit so etwa im Marz in Heilbronn 36 In Creglingen prugelten Nationalsozialisten zwei judische Burger zu Tode 37 Die danach schubweise sich vollziehende Entrechtung der Juden folgte den hier exemplarisch genannten Reichsgesetzen und Verordnungen 7 April 1933 Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums 7 April 1933 Gesetz uber die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft 22 April 1933 Verordnung uber die Zulassung von Arzten zur Tatigkeit bei den Krankenkassen 25 April 1933 Gesetz gegen die Uberfullung deutscher Schulen und Hochschulen 15 September 1935 Nurnberger Rassegesetze 26 April 1938 Verordnung uber die Anmeldung des Vermogens von Juden 17 August 1938 Namensanderungsverordnung nbsp Die alte Synagoge in StuttgartWahrend sich der offentliche Dienst den judischen Burgern als Tatigkeitsfeld bereits 1933 verschloss sofern nicht das von Hindenburg geforderte Frontkampferprivileg zunachst noch wirksam war konnten sie zumindest weiterhin fur einige Jahre in der freien Wirtschaft arbeiten Allerdings war der Anteil der Juden im offentlichen Dienst Wurttembergs schon zu Beginn des Jahres 1933 recht gering Auch die Zahl der judischen Professoren an der Universitat Tubingen war nicht gross 38 Weit mehr Personen die in Wurttemberg von den Berufsbeschrankungen seit 1933 betroffen waren fanden sich bei den judischen Rechtsanwalten und den etwa 100 judischen Arzten und Facharzten 39 Bis 1936 spielten im landlichen Raum Wurttembergs die judischen Handler eine deutliche Rolle auf den Viehmarkten Dabei sahen sich die judischen Gewerbetreibenden und Handler zunehmenden Schikanen und Tatlichkeiten der lokalen NS Gewalten schutzlos ausgeliefert nbsp Siegfried Gumbel der Prasident des Oberrats der israelitischen Religionsgemeinschaft Wurttembergs wurde 1938 im Zuge der Novemberpogrome verhaftet und starb 1942 im KZ DachauDa das Judentum in Wurttemberg aus historischen Grunden eher im landlichen Raum siedelte und allgemein uber ein schwaches Einkommen verfugte fuhrten diese Schikanen rasch in die Armut Eine zunehmende Zahl judischer Burger war nun auf die Unterstutzung durch ihre Gemeinde oder eine judische Hilfsorganisation angewiesen wie etwa die Judische Nothilfe und die Judische Winterhilfe 36 Auf dem Weg der Verordnung untersagten die Behorden den Juden nach und nach immer mehr Moglichkeiten der Berufsausubung und tasteten schliesslich auch deren Vermogen und Besitz an Von um 1930 etwa 10 000 in Wurttemberg lebenden Juden wohnten am 1 Oktober 1938 trotzdem noch 7046 im Land Unter dem Eindruck der Ereignisse der Pogrome vom 9 November 1938 verliessen viele judische Wurttemberger wenn moglich das Land sofern eine Ausreise finanzierbar erschien In Wurttemberg brannten die Nationalsozialisten bei den Pogromen des Novembers 1938 zwolf Synagogen ab und beschadigten uber 20 zum Teil sehr schwer 40 nbsp Die Heilbronner Synagoge um 1900Die restlos niedergebrannten Synagogen befanden sich in Buchau Buttenhausen Goppingen Heilbronn Kunzelsau Laupheim Ludwigsburg Steinbach Stuttgart Stuttgart Bad Cannstatt Tubingen und Ulm Synagogen die zwar in Brand gesetzt wurden deren Bausubstanz aber noch erhalten blieb waren in Freudental Lauchheim Muhringen Oberdorf und Rexingen zu finden In folgenden Orten schandeten und demolierten die Nationalsozialisten die Synagogen ohne Brandlegung Affaltrach Archshofen Aufhausen Baisingen Berlichingen Bonfeld Braunsbach Crailsheim Creglingen Edelfingen Esslingen Hohebach Horb am Neckar Laudenbach Mergentheim Michelbach an der Lucke Ohringen Olnhausen Rottweil Schwabisch Gmund Schwabisch Hall Talheim und Weikersheim Im Gebiet Hohenzollerns wurden die Synagogen in Haigerloch und Hechingen zerstort Zahlreiche judische Geschaftsraume und Wohnungen wurden geplundert und zum Teil vollstandig zerstort In Wurttemberg starben 13 41 Juden in dieser Pogromnacht und 878 wurden in die Lager Welzheim und Dachau verschleppt 41 wo sie zum Teil monatelang festgehalten wurden Unter den verhafteten Personen befand sich auch Siegfried Gumbel der Prasident des Oberrats der israelitischen Religionsgemeinschaft in Wurttemberg Mit der tatkraftigen Hilfe durch ihre nichtjudischen Nachbarn konnten die Juden nicht rechnen Kaum jemand leistete aktiven Widerstand wenngleich eine Mehrheit der Bevolkerung Form und Verlauf des Pogroms ablehnte Nach den Novemberpogromen kam es zu einem internationalen Boykott deutscher Waren unter dem auch die wurttembergische Exportindustrie zu leiden hatte 42 Die Entrechtung und Demutigung der Juden im Wege der Verordnungen eskalierte infolge der Novemberpogrome weiter wie diese Beispiele zeigen 12 November 1938 Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem deutschen Wirtschaftsleben 21 November 1938 Judenvermogensabgabe 3 Dezember 1938 Verordnung uber den Einsatz des judischen Vermogens nbsp Der JudensternDie Behorden untersagten den Juden den Besuch kultureller Veranstaltungen wie Theater und Kino Ausserdem entzogen sie ihnen ihre Fuhrerscheine Bei der Volkszahlung am 17 Mai 1939 lebten noch 4377 Juden in Wurttemberg Eine bedeutende Hilfe bei der judischen Emigration bot in dieser Zeit der Musikwissenschaftler Karl Adler Gegen Ende des Jahres 1940 begannen die ersten Zwangsumsiedlungen Zunachst durchkammten Spezialeinheiten Stadte und Dorfer Wurttembergs nach noch verbliebenen Juden und verschleppten diese in Orte mit langer judischer Tradition wie etwa Buchau Laupheim und Oberdorf am Ipf Zudem wurden an verschiedenen Orten judische Zwangsaltersheime errichtet Diese befanden sich in Dellmensingen Eschenau Herrlingen Oberstotzingen Tigerfeld und Weissenstein 43 Seit September 1941 mussten alle sogenannten Rassejuden den gelben Davidstern sichtbar an der Kleidung tragen Zunehmend mehr Gebrauchsgegenstande des Alltags wurden den Juden verboten und beschlagnahmt Die Behorden unterbanden die Mobilitat der judischen Bevolkerung indem sie die Benutzung von offentlichen Verkehrsmitteln nur noch mit besonderer Genehmigung erlaubten und den Juden auch den Besitz von Fahrradern verboten Nach den Pogromen im November 1938 bis zum Beginn der Deportationen im Herbst 1941 war eine Ausreise von Juden aus Deutschland unter grossen Schwierigkeiten noch halbwegs moglich Danach konnten sie nur noch versuchen sich irgendwo im Herrschaftsgebiet Hitlers zu verstecken oder illegal uber die Grenze in die Schweiz zu gelangen Von Dezember 1941 bis Februar 1945 rollten zwolf Deportationszuge mit etwa 2 500 Juden aus Wurttemberg und Hohenzollern nach Osteuropa Am Stuttgarter Nordbahnhof erinnert eine Gedenkstatte an die Deportationen aus Stuttgart Nur wenige uberlebten die Verschleppung und den Holocaust Etwa 180 Juden kehrten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ins ehemalige Land Wurttemberg zuruck Alle anderen wurden entweder nach Zwangsarbeit von Sondereinheiten erschossen oder in den Gaskammern der Vernichtungslager ermordet Lediglich etwa 200 Juden Wurttembergs insbesondere diejenigen die mit einem sogenannten Arier in Mischehe verheiratet waren entgingen der Deportation Judische Gemeinden gab es 1945 in Wurttemberg nicht mehr Verfolgung kranker und behinderter Menschen Bearbeiten Auf der Grundlage des Gesetzes zur Verhutung erbkranken Nachwuchses begann das NS Regime bereits 1933 geistig oder korperlich Behinderte psychisch Erkrankte und Alkoholiker gegen ihren Willen zu sterilisieren Von den Zwangssterilisationen waren in Wurttemberg von 1934 bis 1944 mindestens 11 814 Personen betroffen 44 An uber 700 Zwangssterilisierungen von als minderwertig eingestuften Frauen beteiligte sich August Mayer der von 1917 bis 1950 Direktor der Universitats Frauenklinik in Tubingen war 45 Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges war die auf wurttembergischem Boden gelegene NS Totungsanstalt Grafeneck einer der Tatorte fur die im Rahmen der Aktion T4 durchgefuhrten Massenmorde an behinderten Menschen Im Auftrag von Philipp Bouhler ermordeten Horst Schumann und Ernst Baumhard von Januar bis Dezember 1940 rund 10 000 Menschen indem sie sie mit Kohlenstoffmonoxid vergifteten 46 Verfolgung von Zigeunern Bearbeiten nbsp Ravensburg Mahnmal zum Gedenken an die 29 in Auschwitz ermordeten Sinti aus Ravensburg nbsp 22 Mai 1940 in Asperg Deportation sudwestdeutscher Sinti Foto der RHF Roma der unterschiedlichen Subgruppen Sinti Lovara Kalderasch usw wurden im Nationalsozialismus insgesamt als Zigeuner kategorisiert und aus dem Wesen dieser Rasse Himmler Erlass vom 8 Dezember 1938 verfolgt Sie galten als kollektiv asozial Der 1932 bis 1935 an der Universitat Tubingen tatige NS Rassenforscher Robert Ritter betrieb als Leiter der Rassehygienischen Forschungsstelle RHF im Reichsgesundheitsamt die Erfassung und rassische Begutachtung der im Reich lebenden Roma und Sinti Die Gutachten der RHF bildeten ein wesentliches Kriterium der ab Februar 1943 anlaufenden Vernichtungsdeportationen von Roma und Sinti nach Auschwitz Birkenau 47 In Ravensburg entstand ein Zigeunerlager in welches Sinti und Roma verbracht wurden 48 Vom 16 Mai bis zum 22 Mai 1940 setzte das Regime Sinti und Roma aus ganz Sudwestdeutschland auf dem Hohenasperg fest um sie mit der Eisenbahn nach Osteuropa zu verschleppen Etwa 490 Personen wurden bei Jedrzejew zunachst ausgesetzt dann zur Zwangsarbeit in Steinbruchen beim Strassenbau und in der Rustungsindustrie gepresst und schliesslich im Ghetto von Radom interniert wo 1942 eine Typhusepidemie grassierte der viele zum Opfer fielen 49 Der Auschwitz Erlass Himmlers gefahrdete das Weiterleben der sich noch immer im Reichsgebiet aufhaltenden restlichen Sinti und Roma Von 1938 bis 1944 liess das Regime alle Sinti und Roma Kinder aus Wurttemberg und Baden in die St Josefspflege 50 in Mulfingen einweisen nachdem deren Eltern bereits in verschiedene Konzentrationslager verschleppt worden waren 39 Kinder aus der St Josefspflege wurden im Mai 1944 nach Auschwitz deportiert Nur vier dieser Kinder uberlebten das Ende der Diktatur 49 Verfolgung von Asozialen Bearbeiten Erbhygieniker und Bevolkerungsbiologen in einem breiten politischen Spektrum bewerteten seit langem eine Vielzahl von Gruppen der deutschen Volksgemeinschaft als asozial bzw gemeinschaftsschadlich so Alkoholkranke Prostituierte Wohnungslose Bettler jenische Landfahrer u a Seit 1933 entwickelte sich diese Perspektive auf marginalisierte Ballastexistenzen zur herrschenden Lehre und zur politischen und administrativen Handlungsmaxime Bereits Anfang 1934 unternahm die Stadt Stuttgart erste Schritte zur Errichtung eines Arbeitslagers fur arbeitsscheue und charakterlich defekte Elemente Es wurde nach Absprache mit dem wurttembergischen Innenministerium am 1 Oktober 1934 fur eine kleinere Zahl von Insassen in Gottelfingen im Schwarzwald eroffnet Da sich das Lager rasch als zu klein erwies wurde es nach Buttenhausen auf der Schwabischen Alb verlegt Schrittweise wurden die Aufenthaltsbedingungen dort verscharft In den Kriegsjahren wurden die Zusammenarbeit mit Kripo und Gestapo intensiviert die Vorbeugungs oder KZ Haft verhangen konnten 51 Auch in Wurttemberg wurde im April 1938 von der Gestapo und im Juni 1938 von der Kripo jeweils in Zusammenarbeit mit den kommunalen Wohlfahrtsamtern die Aktion Arbeitsscheu Reich umgesetzt die zu einer grossen Zahl von Einweisungen in Konzentrationslagern fuhrte So meldete z B das Wohlfahrtsamt Stuttgart Ende Februar 1938 der Gestapo 41 Arbeitsscheue Fur die Kriminalpolizeileitstelle Stuttgart war das Konzentrationslager Dachau zustandig Zu diesem Zeitpunkt befand sich auch in Wurttemberg eine umfassende Asozialenkartei erst noch im Aufbau 52 Fur das Dorf Schlossberg am Flochberg Bopfingen in dem sich im 18 Jahrhundert herrenloses Volk niederliess wird berichtet dass die untere staatliche Gesundheitsbehorde 72 Falle angeblich minderwertiger Bewohner bearbeitet habe und 26 Jenische zwangssterilisiert worden seien 53 Die Zahl der Opfer der Verfolgung angeblich Gemeinschaftsfremder ist nicht bekannt Unterdruckung der christlichen Kirchen BearbeitenIn den Jahren des Kampfes um die Macht in Deutschland von 1930 bis 1933 zeigten die Vertreter der NSDAP gegenuber den Kirchen aus wahltaktischen Grunden demonstrative Freundlichkeit Davon liessen sich viele vor allem evangelische Glaubige bis hin zu deren Pfarrern und Kirchenleitern tauschen In der Zeit des Nationalsozialismus geriet sowohl die Evangelische Landeskirche als auch die Diozese Rottenburg in tiefgreifende Auseinandersetzungen mit dem Regime die fur die evangelische Kirche auch unter dem etwas irrefuhrenden Begriff Kirchenkampf bekannt sind Evangelische Landeskirche Bearbeiten nbsp Am 22 April 1934 fand in Ulm ein Treffen von bekennenden Christen aus ganz Deutschland statt die sich wenig spater in Barmen zur Bekennenden Kirche zusammenschlossen Das Bild zeigt das Ulmer Munster Kirchenprasident Theophil Wurm und mit ihm viele Mitglieder der evangelischen Landeskirche begrussten zunachst die Kanzlerschaft Adolf Hitlers 54 Von ihm erwarteten sie die Uberwindung der bedruckenden Arbeitslosigkeit die Einigung der in den Jahren seit der Niederlage im Ersten Weltkrieg in viele Interessengruppen zerfaserten Volksgemeinschaft und die Erhebung des gedemutigten Deutschen Reichs zu neuer Macht und Grosse Der Tag von Potsdam und das Bekenntnis Hitlers in seiner Regierungserklarung im Christentum die unerschutterlichen Fundamente des sittlichen und moralischen Lebens unseres Volkes 54 zu sehen bestarkten diese Hoffnungen Die mit dem NS Regime einsetzende Verfolgung insbesondere der linken Parteien empfanden viele evangelische Christen als wohltuend da die Linken mit ihren Kirchenaustrittsempfehlungen in der Vergangenheit ohnehin als Gegner der Kirche aufgetreten waren Die schwelende Angst vor einer kommunistischen Revolution wich grosser Zuversicht Da weite Kreise des evangelischen Kirchenvolkes zudem eine antisemitische Gesinnung hegten erhoben sich nur wenige Stimmen des Protests gegen die bekannt gewordenen Misshandlungen judischer Burger und den Boykott judischer Geschafte am 1 April 1933 Ein Pfarrer wie Hermann Umfrid aus Niederstetten der bereits am 25 Marz 1933 in seiner Predigt das anhebende Unrecht gegenuber den Juden anprangerte erfuhr keine Unterstutzung durch die wurttembergische Kirchenleitung 55 Am 30 Juni 1933 nahm Kirchenprasident Wurm den Titel eines Landesbischofs an Dazu war er vielfach ermuntert worden insbesondere auch von Seiten der Deutschen Christen Wurm stand den Deutschen Christen anfangs aufgeschlossen gegenuber und nahm den deutschchristlichen Pfarrer Wilhelm Pressel in die wurttembergische Kirchenleitung auf Die Deutschen Christen erstrebten die neue Deutsche Evangelische Kirche mit 28 Landeskirchen als einheitliche Reichskirche mit einem noch zu bestimmenden Reichsbischof an der Spitze Bei der reichsweit einheitlichen Kirchenwahl am 23 Juli 1933 siegten die Deutschen Christen DC wobei es keine wirkliche Wahl war sondern nur die Zustimmung zu einer vorgegebenen Liste Auch im wurttembergischen Landeskirchentag hatten die Deutschen Christen jetzt eine Mehrheit 34 von 61 Sitzen In den meisten anderen Landeskirchen kam es zu Verfassungsanderungen und zur Einsetzung einer neuen deutsch christlichen Kirchenfuhrung Die wurttembergische Kirchenleitung widersetzte sich einer Verfassungsanderung gemass dem Wunsch der Deutschen Christen Sie erfuhr Unterstutzung durch die am 20 September 1933 in Stuttgart einberufene Pfarrerversammlung Eine grosse Mehrheit der 1250 56 wurttembergischen Pfarrer stand hinter dem Landesbischof und gegen die Bestrebungen der Deutschen Christen Somit blieb die Wurttembergische Landeskirche im Sinne der Gegner der Deutschen Christen intakt wohingegen die von den Deutschen Christen gefuhrten Kirchen unter dem seit September 1933 im Amt befindlichen Reichsbischof Ludwig Muller als zerstort angesehen wurden Intakte Landeskirchen waren neben Wurttemberg beispielsweise noch diejenigen von Bayern und Hannover Aus Protest gegen die Anwendung des sogenannten Arierparagraphen formierte sich im September auch in Wurttemberg der Pfarrernotbund dem sich 800 56 wurttembergische Pfarrer anschlossen darunter auch Kurt Hutten der Geschaftsfuhrer beim Evangelischen Volksbund Wurttemberg 57 Am 13 November 1933 forderten Teile der Deutschen Christen in einer Sportpalastkundgebung die Abschaffung des Alten Testaments da es ein Judenbuch sei Aufgrund einer Absprache zwischen dem Reichsbischof und dem Reichsjugendfuhrer erfolgte seit dem 20 Dezember 1933 die Eingliederung samtlicher evangelischer Jugendverbande des Deutschen Reichs in die Hitlerjugend Die Eingliederung der Evangelischen Jugend Wurttembergs in die Hitlerjugend erfolgte am 7 Februar 1934 56 Die Umtriebe der Deutschen Christen erweckten zunehmenden Widerwillen Im wurttembergischen Landeskirchentag kippte bereits im Herbst 1933 die Stimmung so dass viele der ursprunglich deutschchristlichen Abgeordneten ihre bisherige Gesinnung aufgaben Am 22 April 1934 fand in Ulm ein Treffen von bekennenden Christen aus dem ganzen Deutschen Reich mit den Landesbischofen von Bayern und Wurttemberg statt Mit der Theologischen Erklarung bei der 1 Reichsbekenntnissynode in Barmen vom 29 bis 31 Mai 1934 formierte sich die Bekennende Kirche Die wurttembergische Kirchenleitung verstand sich als Teil dieser Oppositionsbewegung der sich auch viele wurttembergische Pfarrer anschlossen Im Oktober 1934 versetzte das Regime Bischof Wurm und seinen bayerischen Amtskollegen Hans Meiser in den Ruhestand und stellte sie unter Hausarrest weil sie sich der Bestrebung des Reichsbischofs widersetzten ihre selbststandig verbliebenen Landeskirchen der Reichskirche einzugliedern An ihre Stelle trat eine kommissarische Leitung durch einen deutschchristlichen Pfarrer Nun versammelten sich an zwei Sonntagen im Oktober 1934 jeweils etwa 5000 Mitglieder 58 der wurttembergischen Landeskirche vor dem Haus des Bischofs Wurm in Stuttgart und sangen religiose Lieder zur Demonstration der Verbundenheit mit ihrem Landesbischof Diese Demonstrationen erzeugten so grosses internationales Aufsehen dass Reichsaussenminister Konstantin von Neurath alarmiert wurde der selbst Wurttemberger war Hitler liess daraufhin den Vereinnahmungsversuch der Reichskirche abbrechen und den bayerischen und den wurttembergischen Landesbischof wieder ins Amt einsetzen 59 Die wurttembergische Landeskirchenleitung nahm vom 19 bis 20 Oktober 1934 an der zweiten Reichsbekenntnissynode in Dahlem und vom 4 bis 6 Marz 1935 an der dritten Reichsbekenntnissynode in Augsburg teil Am 18 Marz 1936 schloss sich Wurttembergs Kirche dem Lutherrat an Bekenntnistreue Pfarrer sahen sich wiederholt entwurdigenden Schmahschriften in der NS Presse ausgesetzt Dadurch sollte das Kirchenvolk zur Abkehr von ihrer Konfession bewegt werden Der Staat kurzte mehrfach die finanziellen Zuwendungen an die Kirche wie etwa in den Jahren 1934 1935 1937 und 1941 60 Staatliche Schikanen erfolgten auch durch Verbote von einzelnen Ausgaben kirchlicher Zeitungen Als Kultminister Mergenthaler im April 1936 die Abschaffung der Konfessionsschulen in Wurttemberg durchfuhrte konnte er dies ohne Widerstand der evangelischen Kirche tun da er zusicherte dass sich am Religionsunterricht nichts andern wurde Diese Zusicherung verschleierte die wahren Plane des Kultministers Bald stand die Forderung im Raum dass das Alte Testament aus dem Religionsunterricht herauszunehmen sei Im Juni 1937 schloss die Regierung 700 evangelische Pfarrer der Landeskirche vom Religionsunterricht aus 61 weil sie sich weigerten ein Gelobnis auf den Fuhrer auszusprechen Am 5 April 1939 veranlasste Mergenthaler die Einfuhrung des Weltanschauungsunterrichts WAU als Ersatz fur den Religionsunterricht 1941 veranlasste Mergenthaler die Schliessung der evangelisch theologischen Seminare in Maulbronn Urach Schontal und Blaubeuren Der Kirchheimer Pfarrer Otto Morike verweigerte bei der Volksabstimmung uber den Anschluss Osterreichs am 10 April 1938 seine Zustimmung zur Liste des Grossdeutschen Reichstags Er wurde daraufhin verprugelt und verhaftet Im April 1938 hielt die evangelische Kirchenleitung ihre Pfarrer an einen Treueeid auf Hitler abzuleisten was die meisten schliesslich trotz Bedenken taten Der Oberlenninger Pfarrer Julius von Jan verurteilte in seiner Predigt zum Buss und Bettag am 16 November 1938 das schandliche Vorgehen des Regimes bei den Novemberpogromen SA Mitglieder misshandelten Jan danach schwer und nahmen ihn in Schutzhaft Die wurttembergische Kirchenleitung wies ihre Pfarrer an solche Fehler in Zukunft zu vermeiden Landesbischof Theophil Wurm schrieb mehrere kritische Briefe an die Reichsregierung In einem Schreiben vom 19 Juli 1940 an Reichsinnenminister Frick protestierte er gegen die Massenmorde in Grafeneck 62 Am 16 Juli 1943 schrieb er angesichts der Deportationen der Juden und in Kenntnis der Vorgange in den Vernichtungslagern einen Brief an die Reichsregierung 63 in welchem er mit deutlichen Worten gegen den Holocaust protestierte Weitere derartige Briefe folgten Wurm scheute sich jedoch die anklagenden Worte gegen die Regierung in aller Offentlichkeit von der Kanzel zu rufen Die wurttembergische Landeskirche nahm andernorts verfolgte Pfarrer auf wie zum Beispiel den Heidelberger Theologen Helmut Thielicke der Prediger an der Stuttgarter Stiftskirche wurde Auch Pfarrer judischer Herkunft fanden Aufnahme in der Landeskirche Manche Pfarrer wie etwa Theodor Dipper versteckten unter standiger Lebensgefahr Juden in ihren Hausern Bei Kriegsende waren auf dem Gebiet der wurttembergischen Landeskirche 71 Kirchen und 121 Pfarrhauser zerstort 64 Von den etwa 1 300 evangelischen Pfarrern in Wurttemberg nahm die Wehrmacht zirka 750 in den Kriegsdienst Bis 1945 fielen 194 evangelische Geistliche 65 und 99 Theologiestudenten 64 45 wurden als vermisst gemeldet Am Ende des Irrwegs der Kirche anfanglich angetreten im Ungeist des Antisemitismus der nationalen Verblendung und des Gehorsams stand das Stuttgarter Schuldbekenntnis Romisch katholische Kirche Bearbeiten nbsp Die Abtei Weingarten mit den barocken Klostergebauden auf dem Martinsberg 1940 vertrieben die Nationalsozialisten die dort lebenden Monche Der romisch katholische Bischof Joannes Baptista Sproll in Rottenburg war trotz erheblicher Bedenken zu Beginn des Jahres 1933 bereit mit den neuen Machthabern gedeihlich zusammenzuarbeiten 66 Die Diozese Rottenburg forderte ihre Geistlichen zur politischen Zuruckhaltung auf 66 Am 1 Juli 1933 wurden gemass einer Weisung der Reichsregierung auch in Wurttemberg die katholischen Jugendverbande wie verlangt aufgelost wenngleich diese Massnahmen mit dem Abschluss der Reichskonkordats zum Teil ruckgangig gemacht werden konnten Vom Abschluss des Reichskonkordats erhofften sich die deutschen Katholiken eine nachhaltige Sicherheit fur ihre Religionsausubung und den Bestand der katholischen Kirche im neuen totalitaren Staat 66 Mit Beginn des Jahres 1934 kam es jedoch zu zahlreichen Verhaftungen von katholischen Geistlichen die sich regimekritisch geaussert oder verhalten hatten 66 Es kam wiederholt zu Gewalttatigkeiten von Nationalsozialisten an Mitgliedern katholischer Jugendverbande so dass Bischof Sproll in einer Kundgebung in Stuttgart am 16 Dezember 1934 67 an das Recht der freien Entfaltung der katholischen Jugend gemahnte wie es im Reichskonkordat garantiert worden war Dieser Appell blieb jedoch vollig wirkungslos Auch in den folgenden Jahren 1935 und 1936 gingen die Repressalien der Nationalsozialisten gegen die katholischen Vereine in massiver Form weiter 1936 sprach das Regime den katholischen Orden und Kongregationen die Gemeinnutzigkeit ab und belegte sie mit bedruckenden Forderungen nach Steuernachzahlungen 68 Die katholische Kirche sah sich in Presse und Rundfunk ublen Schmahungen ausgesetzt gegen die Bischof Sproll wiederholt offentlich Stellung bezog Dennoch wollte er weiterhin kooperativ sein und hielt 1937 seine an den Schulen beschaftigten Geistlichen an das verlangte Treuegelobnis auf Hitler abzulegen Da sich jedoch 211 69 Priester weigerten den Religionsunterricht wie gefordert im nationalsozialistischen Geist zu halten wurden sie vom weiteren Unterricht ausgeschlossen nbsp Gedenktafel an Bischof Sproll in RottenburgWegen der andauernden Angriffe der Nationalsozialisten auf die katholische Kirche blieb Sproll am 10 April 1938 der Volksabstimmung uber den Anschluss Osterreichs fern da er der damit verbundenen Wahl fur die Einheitsliste der NSDAP zum Grossdeutschen Reichstag nicht zustimmen wollte Die NS Presse startete daraufhin eine hasserfullte Kampagne gegen den Bischof welche die Gewaltbereitschaft fanatischer Leser beflugelte so dass der Bischof aus seiner Residenz fliehen musste Gauleiter Murr befahl am 24 August 1938 die endgultige Ausweisung Bischof Sprolls aus dem Gebiet Wurttemberg Hohenzollerns Von den 827 Priestern der Diozese waren 18 Priester ebenfalls von einer Ausweisung betroffen 60 wurden Opfer von Gewalttaten des NS Pobels 122 erhielten eine Geldstrafe 88 kamen ins Gefangnis und elf wurden in ein Konzentrationslager gebracht 70 Generalvikar Max Kottmann ubernahm an Stelle von Bischof Sproll seit 1938 die geschaftsfuhrende Leitung der Diozese Rottenburg Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs verscharfte das Regime seine Massnahmen gegen die katholischen Orden Es machte den Eintritt von Nachwuchs in ein Kloster praktisch unmoglich und unterdruckte bestehende Kloster 1940 vertrieben die Nationalsozialisten die Monche der Abtei Weingarten Diese konnten zwar nach Kriegsende nach Weingarten zuruckkehren allerdings waren 25 der zur Wehrmacht eingezogenen Monche aus Weingarten gefallen 1941 liess Gauleiter Murr in seiner Eigenschaft als Reichsverteidigungskommissar das gesamte Vermogen des Klosters Untermarchtal fur das Land Wurttemberg in Beschlag nehmen Er begrundete diesen Willkurakt mit der angeblichen Verletzung der Kriegswirtschaftsordnung Zur weiteren Legitimation des Vorgangs verurteilte das Stuttgarter Sondergericht zudem einige Schwestern und Laien des Klosters in Schauprozessen zu Gefangnisstrafen 68 Immer wieder machte das Regime die katholischen Geistlichen zu Opfern von Verfolgungen wenn sie Missstande offentlich ausserten Dann wurden sie entweder zu Geld oder Gefangnisstrafen verurteilt teilweise des Landes verwiesen und in schlimmeren Fallen in Konzentrationslager gebracht Die Zahl der im Zweiten Weltkrieg gefallenen Priester der Diozese Rottenburg lag bei elf Toten und zwei Vermissten bei den Ordenspatern bei acht Toten und drei Vermissten bei den Ordensbrudern insgesamt bei 33 Toten und einem Vermissten 71 Von den 185 zum Kriegsdienst einberufenen Studenten des Tubinger Wilhelmsstifts waren am Ende des Krieges 77 gefallen und 17 vermisst und die 66 Kriegsdienst leistenden Alumnen des Priesterseminars hatten 23 Gefallene und zwei Vermisste zu beklagen 65 Sonstige christliche Kirchen Bearbeiten Sonstige christliche Kirchen tolerierte das Regime wenn diese sich der Ideologie des NS Staates anpassten und seinen Anweisungen Folge leisteten Jedwede politische Widersetzlichkeit wurde jedoch unnachgiebig verfolgt Verfolgung der Zeugen Jehovas Bearbeiten Siehe auch Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus In Wurttemberg waren die Zeugen Jehovas an uber 60 verschiedenen Orten vertreten 70 Nach dem Verbot der vom NS Regime als staatsfeindlich gebrandmarkten Glaubensgemeinschaft am 1 Februar 1934 begann die Verfolgung Verhaftung und Internierung in Konzentrationslagern und vielfach die Ermordung der Zeugen Jehovas Bildungspolitik BearbeitenSiehe auch Erziehung im Nationalsozialismus Das Ziel der neuen Machthaber nach 1933 war es das ganze Erziehungs und Bildungssystem so rasch wie moglich unter ihre Kontrolle zu bringen und die Jugend im Geiste des Nationalsozialismus zu erziehen Kindergarten Bearbeiten Die beiden grossen Kirchen betrieben traditionell einen grossen Teil der wurttembergischen Kindergarten Ein Gesetz vom 8 November 1937 verhinderte die Eroffnung weiterer konfessionsgebundener Kindergarten Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt ubernahm bis 1943 die meisten Kindergarten in ihre Tragerschaft Ab dem Jahre 1937 richtete das Regime ein Kindergartnerinnenseminar im Schlossareal von Bad Buchau ein welches die Erzieherinnen entsprechend ideologisch ausrichtete 70 Volksschulen Bearbeiten Naturgemass sollten die Schulen dazu dienen die Jugend im Sinne des Regimes zu erziehen Dazu wurden die Lehrer im NS Lehrerbund NSLB organisiert und mit Hilfe von Kursen und Schulungsmaterial mit den Ideen des Nationalsozialismus indoktriniert Da die Schuler weitgehend in der Hitlerjugend HJ organisiert sein sollten wurde eine enge Abstimmung zwischen NSLB und HJ forciert Die wurttembergische Regierung schaffte 1936 die landesublichen Lehrerseminare zur Lehrerausbildung ab und ersetzte sie durch eine nach preussischem Vorbild errichtete Hochschule fur Lehrerbildung in Esslingen die jedoch nur bis 1941 bestand und danach wieder durch Lehrerseminare ersetzt wurde 72 Am 1 April 1934 erfolgte die Aufhebung des evangelischen und katholischen Oberschulrats An deren Stelle trat die Ministerialabteilung fur die Volksschulen Im Schuljahr 1936 37 schaffte das Kultministerium gegen den hauptsachlichen Widerstand der katholischen Kirche die konfessionell ausgerichtete Volksschule zugunsten einer einheitlichen deutschen Volksschule ab Um die Facher Religionsunterricht und Weltanschauungsunterricht kam es zu Auseinandersetzungen mit den Kirchen 73 Das Reichsschulpflichtgesetz vom 6 Juli 1938 erhohte nun fur Wurttemberg zum Schuljahr 1939 40 verbindlich die Schulpflicht von sieben auf acht Jahre Wahrend des Kriegs kam ein in den ersten Kriegsjahren noch halbwegs geregelter Schulbetrieb mehr und mehr zum Erliegen Es mangelte an Lehrern da diese Kriegsdienst zu leisten hatten sowie an Material und an Kohle zum Heizen im Winter Die Schuler wurden in kriegswichtige Tatigkeiten in der Landwirtschaft in der Industrie und im Luftschutz mit eingespannt Zunehmender Fliegeralarm und ausgebombte Schulen waren schliesslich ein bedruckendes Problem in den industriellen Zentren insbesondere entlang des Neckars Hohere Schulen Bearbeiten Ab 1934 errichtete Kultminister Christian Mergenthaler neue Schulen in der Form folgender nationalsozialistischer Schultypen 73 Die Nationalpolitische Erziehungsanstalt NPEA oder Napola in der Form einer Oberrealschule fur Jungen mit angeschlossenem Gymnasium und Realgymnasium Ortliche Parteifunktionare entschieden ob ein Aspirant weltanschaulich und gemass seinen bisherigen Schulleistungen geeignet war in eine NPEA aufgenommen zu werden Die erste NPEA in Wurttemberg richtete das Kultministerium am 2 Mai 1934 in Backnang im ehemaligen evangelischen Lehrerseminar Backnang ein die zweite am 1 April 1936 im ehemaligen katholischen Lehrerseminar in Rottweil Aufbauschulen mit sechsjahriger Schulzeit nach Abschluss der siebenjahrigen Volksschule mit einem Abschluss gleich dem Abitur 1936 wurden die bisherigen Lehrerbildungsanstalten aufgehoben und deren Gebaude fur die neuen Aufbauschulen verwendet Es wurden Aufbauschulen fur Jungen in Nagold Nurtingen und Saulgau und spater noch in Kunzelsau errichtet fur Madchen entsprechende in Markgroningen und Schwabisch Gmund Die bisherigen hoheren Schultypen Gymnasium Reformgymnasium Realgymnasium und Oberrealgymnasium wichen einem Einheitstyp der Oberschulen fur Jungen und Madchen Neben den Oberschulen NPEAs und Aufbauschulen gab es noch drei humanistische Gymnasien in Stuttgart Tubingen und Ulm In den Oberschulen gab es acht Schuljahresstufen Nachdem 1941 die bisherigen vier Evangelisch Theologischen Seminare in Maulbronn Blaubeuren Schontal und Urach abgeschafft worden waren traten an ihre Stelle sogenannte Heimschulen die im besonderen Geist des Nationalsozialismus betrieben wurden Die mittlere Reife wurde abgeschafft 74 Die stetige Zunahme der Zahl der Schuler an Wurttembergs hoheren Lehranstalten in den 1920er Jahren setzte sich nach 1933 nicht fort Der Trend wurde in der NS Zeit deutlich gebremst Es kam zu einem Ruckgang des Schuleranteils an hoheren Lehranstalten 75 Die nachfolgende Tabelle gibt einen Uberblick uber die Entwicklung der Anzahl der Schuler in Wurttemberg gegliedert nach Schultypen 75 Jahr Volksschuler Mittelschuler Hohere Schuler Anteil der hoheren Schuler v H Konigreich Wurttemberg 1910 344 659 10 118 37 336 9 8 Volksstaat Wurttemberg 1920 375 935 14 111 49 667 11 7 Zeit des Nationalsozialismus 1936 291 118 33 503 11 5 Berufsschulen Bearbeiten Seit 1936 wurden landliche Berufsschulen und Meisterschulen eingerichtet Bauhandwerkerschulen gab es in Biberach Reutlingen und Schwabisch Hall In Schwenningen wurde eine Schule fur Feinmechanik Uhrmacher und Elektrotechnik errichtet In Stuttgart gab es eine Meisterschule fur Bauberufe und in Ulm kam die Deutsche Meisterschule zur Gewerbeschule hinzu 74 Hochschulen Bearbeiten Professoren und Studenten begrussten auch in Wurttemberg allgemein die Machtubernahme Hitlers und die Umgestaltung des Landes im Sinne des Nationalsozialismus In kurzester Zeit schaltete das Regime die Hochschulen des Deutschen Reichs gleich Mit dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wurden nicht arische oder politisch untaugliche Professoren entlassen Mit Hilfe des Gesetzes gegen die Uberfullung deutscher Schulen und Hochschulen vom 25 April 1933 wurde auch die Anzahl der Studenten reduziert Die in vielen deutschen Hochschulstandorten im Mai 1933 durchgefuhrten Bucherverbrennungen fanden in Wurttemberg nicht statt Die verfemten Bucher wurden jedoch in der Folge fur Bibliotheksbenutzer unzuganglich gemacht Eine per Verordnung im Jahre 1934 72 festgelegte Quote fur den Anteil weiblicher Studierender lag bei maximal 10 da Frauen sich moglichst zahlreich der klassischen Rolle einer Hausfrau und Mutter zuwenden sollten Im Krieg hob das Reichserziehungsministerium diese Quote wieder auf 72 nbsp Die Neue Aula der Universitat TubingenUniversitat Tubingen Bearbeiten Da es an der Universitat Tubingen traditionell wenig judische Professoren gab wurden 1933 weniger als 2 aus rassischen Grunden entlassen Die Studienfacher Volkskunde Rassenkunde Vererbungslehre Padagogik und deutsche Vorgeschichte wurden besonders wichtig Es gab fast kein Fach in dem sich Tubinger Professoren nicht positiv im Sinne des Nationalsozialismus geaussert hatten 76 Gerade die altwurttembergische Geistestradition bot offenbar wenig Schutz vor willfahrigem NS Mitlaufertum 77 Der Philosoph Theodor Haering verstand exemplarisch Philosophie als geistige Rassenkunde In welch hohem Masse Tubingen ideologisch unterwandert 78 war zeigte sich auf der Sitzung des Tubinger Senats vom 23 Juni 1945 Es wurde festgestellt dass von 160 Professoren und Lehrbeauftragten lediglich 31 Personen nicht Mitglied der NSDAP waren 79 Als ideologisch verstrickter Theologe kann etwa Jakob Wilhelm Hauer genannt werden Er war Tubinger Ordinarius fur vergleichende Religionswissenschaft und arische Weltanschauung 78 Gerhard Kittel war Mitglied der Theologischen Fakultat und Mitarbeiter des Instituts zur Erforschung der Judenfrage Zusammen mit Karl Adam Karl Georg Kuhn Hans Fleischhacker und dem Leiter des Dozentenbundes Robert Wetzel gehorte Kittel zu den Protagonisten des so genannten wissenschaftlichen Antisemitismus der Tubinger Universitat Karl Georg Kuhn bewarb sich bei dem Tubinger Orientalisten Enno Littmann um eine Habilitation uber semitische Philosophie mit besonderer Berucksichtigung der Geschichte des Judentums und vermittelte seit 1938 entsprechende Kenntnisse 80 Der Althistoriker Joseph Vogt stand schon fruh dem Nationalsozialismus nahe Gustav Rieks Rolle im Nationalsozialismus zeigte wie sich die Archaologie in den Dienst des NS Staates stellte 81 Den Rechtswissenschaftler Felix Genzmer bewahrte auch die seit 1939 bestehende Mitgliedschaft in der NSDAP nicht vor Anfeindungen nationalsozialistischer Studenten in den Vorlesungen wegen seiner vorgeblich regimekritischen Haltung Der Biologe Ernst Lehmann bemuhte sich vergeblich um die Mitgliedschaft in der NSDAP In seiner Vorlesung Der Einfluss der Biologie auf unser Weltbild nahm die Rassenkunde einen hohen Stellenwert ein 80 Gerhard Pfahler war seit 1938 Nachfolger von Oswald Groh auf dem Tubinger Padagogik Lehrstuhl 82 Im Jahre 1933 waren an der Universitat Tubingen 3495 Studenten 83 immatrikuliert darunter 489 Frauen Im Jahre 1939 waren es nur noch 1538 Studenten darunter 176 Frauen 83 Im Krieg konnte der Hochschulbetrieb mit Einschrankungen fortgesetzt werden jedoch waren 42 der Professoren und 72 der Assistenten wegen ihres Einsatzes im Krieg abwesend Insbesondere die als kriegsunwichtig erachteten Geistes und Rechtswissenschaften waren von Einschrankungen betroffen Naturwissenschaften und ganz besonders die Medizin konnten dagegen weitgehend uneingeschrankt weiter forschen und lehren Die Zahl weiblicher Studierender an der Universitat Tubingen ubertraf 1943 erstmals die der mannlichen Kommilitonen Vom Luftkrieg war die kleine Universitatsstadt Tubingen kaum betroffen Technische Hochschule Stuttgart Bearbeiten Die TH Stuttgart war wegen ihrer Bauschule beruhmt als deren Hauptvertreter Paul Schmitthenner und Paul Bonatz anzusehen sind Schmitthenner galt 1933 kurzzeitig als erster Baumeister des Dritten Reiches ehe diese Rolle spater unbestritten von Albert Speer in Berlin eingenommen wurde Werner Hegemann hatte Stuttgart 1928 als die fuhrende architektonische Hochschule Deutschlands wenn nicht Europas bezeichnet 84 obwohl die Hauptvertreter der Stuttgarter Schule die international renommierte Weissenhofsiedlung ablehnten und als Gegenmodell 1933 die Kochenhofsiedlung errichteten Einen Ausbau erlebten nur die kriegswichtigen Institute der technischen Hochschule wie zum Beispiel die Kraftfahrzeug und Luftfahrttechnik Als bedeutender Professor fur Kraftfahrzeugtechnik kann der von 1930 bis 1945 lehrende Wunibald Kamm genannt werden Am Flugtechnischen Institut wirkte seit 1929 Georg Hans Madelung Die verfehlte Wissenschaftspolitik zur Zeit des Nationalsozialismus zeigte sich insbesondere in der Verkennung der Physik So wurden auch in Stuttgart bedeutende Professoren wie Erich Regener und Paul Peter Ewald von der Hochschule verdrangt um weniger qualifizierten Nachfolgern Platz zu machen 85 Aus politischen Grunden musste der Sozialdemokrat und ehemalige wurttembergische Minister Immanuel Herrmann bereits 1933 seine Lehrtatigkeit aufgeben Seine Professur ging 1936 an Richard Feldtkeller seither Leiter des Instituts fur elektrische Nachrichtentechnik Das Studium wurde stark verschult und die Anzahl der Studenten insgesamt drastisch reduziert Im Jahre 1933 waren an der Technischen Hochschule Stuttgart 1487 Studenten 86 immatrikuliert darunter 57 Frauen Bei Kriegsbeginn waren es nur noch etwa 750 Studenten darunter 18 Frauen 83 Im Krieg hatte die Technische Hochschule schwer unter den Bombardierungen der alliierten Luftstreitkrafte auf Stuttgart zu leiden so dass gegen Kriegsende der Lehrbetrieb zum Erliegen kam nbsp Schloss HohenheimLandwirtschaftliche Hochschule Hohenheim Bearbeiten Im Jahre 1933 waren an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim 127 Studenten 86 immatrikuliert darunter drei Frauen 83 Bis zum Jahre 1939 stieg die Anzahl der Studenten kurzzeitig um dann bis Kriegsbeginn wieder auf das alte Niveau zu sinken Studentinnen gab es jedoch keine mehr Dass an der Landwirtschaftlichen Hochschule Hohenheim die Zahl der Studenten insgesamt nicht zuruckging lag an der fachlichen Ausrichtung Landwirtschaftsexperten sollten bei der geplanten Gewinnung von Lebensraum im Osten verstarkt zum Einsatz kommen Sonstige Hochschulen in Wurttemberg Bearbeiten Im Oktober 1938 wurde die bisher privat betriebene Wurttembergische Hochschule fur Musik verstaatlicht 1941 kam es zur Vereinigung der bisherigen Kunstgewerbeschule und der Kunstakademie zur Staatlichen Akademie der bildenden Kunste Stuttgart 1938 erfolgte die Umbenennung der Staatlichen Wurttembergischen Hoheren Maschinenbauschule Esslingen in Staatliche Ingenieurschule Esslingen Medienpolitik BearbeitenJournalistische Meinungsfreiheit im Rahmen einer unabhangigen Presse und eines unabhangigen Rundfunks lehnte das Regime als den Staat zersetzende Auswuchse einer liberalen und demokratischen Gesellschaftsordnung ab und schrankte diese deshalb bereits zu Beginn des Jahres 1933 ein Presse Rundfunk und Lichtspielhauser hatten vielmehr dem Regime vorbehaltlos zu dienen und es missbrauchte sie als Instrumente der Propaganda Presse Bearbeiten Seit 1927 erschien in Leonberg das volkische Hetzorgan Flammenzeichen das 1935 mit dem in Nurnberg herausgegebenen Sturmer gleichgeschaltet wurde Seit Dezember 1930 gab es in Wurttemberg den anfangs noch auflagen und umsatzschwachen NS Kurier als Tageszeitung der NSDAP In der NS Zeit wurde diese Zeitung massiv gestarkt Der bis 1933 fur Wurttemberg sehr bedeutende Schwabische Merkur blieb noch bis Mai 1941 in stetig schrumpfender Auflage die Informationsquelle fur die Vertreter des gebildeten Burgertums 87 Mit der Einziehung des Vermogens der KPD und der SPD im Laufe des Jahres 1933 verschwanden deren Presseorgane darunter auch das Organ der Sozialdemokraten fur Wurttemberg die Schwabische Tagwacht 1937 gab es in Wurttemberg noch 150 verschiedene Zeitungen wovon 65 im Besitz der NSDAP waren 88 Der Anteil der NS Presse an der Gesamtauflage in Wurttemberg betrug im gleichen Jahr 75 Bis 1939 stellten 40 kleinere unabhangige Zeitungen ihr Erscheinen ein was sich als Trend im Krieg fortsetzte 1943 stellte das Stuttgarter Neue Tagblatt sein Erscheinen ein Das Regime ahndete nicht genehme Veroffentlichungen mit Erscheinungsverboten ausserdem regelte die Reichspressekammer eine Unterabteilung der Reichskulturkammer welche Personen uberhaupt journalistisch tatig sein durften Die Journalisten hielten diesem Druck nicht stand und schrieben ihre Berichte grosstenteils im Geiste der nationalsozialistischen Ideologie Rundfunk Bearbeiten Die Regierung Papen verstaatlichte die Suddeutsche Rundfunk AG SURAG bereits 1932 Im Marz 1933 fanden Entlassungen aus politischen und rassischen Grunden statt Im Juni 1933 wandelte sich die ehemalige SURAG nun als Teil der Reichsrundfunkgesellschaft zum Reichssender Stuttgart Der Intendant aus der Zeit der Weimarer Republik Alfred Bofinger behielt seine Position bis 1945 allerdings war er wahrend des Kriegs zur Wehrmacht eingezogen Bofinger war zwar seit 1933 Mitglied der NSDAP hielt aber bis 1939 eine gewisse Unabhangigkeit in der Programmgestaltung durch Von 1934 bis 1938 uberwogen Musiksendungen die Propagandaubertragungen In den Kriegsjahren kam die Eigenstandigkeit des Stuttgarter Senders vollig zum Erliegen Es gab ein im ganzen Reich einheitliches Programm Das Personal in Stuttgart wurde zum grossten Teil nach Frankfurt abgezogen Bombenangriffe der Royal Air Force zerstorten in der Nacht vom 24 auf den 25 Juli 1944 das Stuttgarter Funkhaus Truppen der Wehrmacht sprengten am 6 April 1945 den Grosssender Muhlacker 89 Lichtspielhauser Bearbeiten Siehe auch Nationalsozialistische Filmpolitik Kinos erlebten in den 1930er Jahren eine grosse Blutezeit da es das Fernsehen in Deutschland abgesehen von Pilotversuchen in Berlin noch nicht gab Wurttemberg spielte bei der Produktion von Spielfilmen und der Wochenschau praktisch keine Rolle und diente hierbei nur als Adressat fur die staatlich betriebene Propaganda In dem antisemitischen Hetzfilm Jud Suss von Veit Harlan der die historischen Fakten im Sinne des Regimes verzerrte diente Wurttemberg als Produktionskulisse 90 Ein weiteres Erzeugnis mit direktem Bezug zur wurttembergischen Geschichte war der 1940 unter der Regie von Herbert Maisch gedrehte Spielfilm Friedrich Schiller Der Triumph eines Genies Kultur und Kulturpolitik BearbeitenDie Kulturpolitik des NS Staats war vom Kampf gegen sogenannte entartete Kunst gepragt d h gegen Kunst die in den Augen der Nationalsozialisten von vermeintlich undeutscher Art war Viele namhafte Kunstler sahen sich mit Berufsverboten konfrontiert so dass sie ihre Tatigkeit entweder einstellen mussten oder sich zur Auswanderung entschlossen Bildende Kunst Bearbeiten Siehe auch Kunst im Nationalsozialismus Klaus Graf von Baudissin richtete im Juni 1933 im Stuttgarter Kronprinzpalais die Ausstellung Novembergeist Kunst im Dienste der Zersetzung ein 91 Im Jahre 1937 liess das Regime aus allen deutschen Museen in grossem Umfang Gemalde Grafiken und Plastiken zumeist zeitgenossischer Kunstler entfernen deren Werke von den Machthabern als entartete Kunst herabgewurdigt wurden Allein in der Staatsgalerie Stuttgart waren 54 Gemalde und 355 Zeichnungen betroffen 92 die im Haus der Deutschen Kunst im Rahmen der Ausstellung uber entartete Kunst gezeigt wurden Insbesondere auch die Werke der Stuttgarter Sezession wurden als entartet gebrandmarkt Namhafte Kunstler wie etwa Oskar Schlemmer Willi Baumeister oder Ida Kerkovius bekamen Berufsverbot Der Staat konnte entartete Kunst entschadigungslos enteignen und wenn moglich ins Ausland verkaufen Unverkaufliche Werke wurden vernichtet Unangetastet als Leiter der Kunstgewerbeschule blieb Bernhard Pankok der jedoch 1937 in den Ruhestand ging und durch Fritz von Graevenitz ersetzt wurde Wurttemberg spielte bei der anerkannten Kunstproduktion wahrend der NS Zeit eine eher geringe Rolle Bei den jahrlichen Grossen Deutschen Kunstausstellungen in Munchen zwischen 1937 und 1944 waren nie mehr als 6 Prozent der Exponate aus Baden und Wurttemberg 93 Relativ haufig zu sehen waren dort Werke des Stuttgarter Bildhauers Fritz Nuss Kunstler die sich mit Arno Breker Josef Thorak oder Adolf Ziegler hatten vergleichen lassen konnen gab es Wurttemberg aber nicht 93 Theater und Musik Bearbeiten nbsp Denkmal fur Oscar Heiler und Willy Reichert rechts als Haberle und Pfleiderer am Friedrichsbau Theater in StuttgartIm Jahre 1932 begannen die beiden schwabischen Originale Oscar Heiler und Willy Reichert mit ihren Buhnenauftritten als Haberle und Pfleiderer bekannt zu werden wobei der Haberle von Heiler und der Pfleiderer von Reichert verkorpert wurde Nachdem Willy Reichert 1933 die kunstlerische Leitung des Friedrichsbau Theaters ubernommen hatte trat er dort mit Oscar Heiler unzahlige Male auf die Buhne Am Wurttembergischen Landestheater in Stuttgart entliess Kultminister Mergenthaler Ende Marz 1933 zahlreiche Kunstler sowie den bisherigen Generalintendanten Albert Kehm Dessen Nachfolger an den nun Wurttembergisches Staatstheater genannten Buhnen war von 1933 bis 1937 Generalintendant Otto Kraus gefolgt 1937 bis 1944 von Gustav Deharde Der nichtarische Leiter des Privattheaters Stuttgarter Schauspielhaus Claudius Kraushaar wurde im Mai 1933 entlassen Danach spielte das Ensemble hauptsachlich volkstumliche Stucke Die Wurttembergische Landesbuhne Esslingen gastierte als Wanderbuhne von 1933 bis 1944 an 62 verschiedenen Orten in Wurttemberg Karl Hasse Universitatsmusikdirektor in Tubingen zog im Juni 1933 gegen den musikalischen Fuhrer der Jugendbewegung Fritz Jode zu Felde In einem von der Reichsmusikkammer herausgebrachten Buch mit dem Titel Nationalsozialistische Grundsatze des Konzert und Opernbetriebs prangerte er mit scharfen Worten den Musikbolschewismus der Donaueschinger an 94 Das Regime unterstutzte die Pflege des Volksliedes und des Volkstanzes 95 Der Organist und Chorleiter Hugo Herrmann trat mit Kompositionen fur Mannerchore hervor 96 Am 11 November 1937 wurden in Stuttgart sogenannte Reichsmusiktage eroffnet 96 die jedoch wenig offentliche Beachtung fanden Von Wilhelm Weismann erschien im Kriegsjahr 1943 Mein schwabisches Liederbuch fur Gesang und Klavier 95 Namhafte Musiker die wahrend der NS Zeit in Wurttemberg wirkten waren zum Beispiel Hugo Distler Hermann Erpf Hermann Keller Hermann Reutter der junge Paul Buck und Hans Grischkat der Leiter des Schwabischen Singkreises Der junge Organist Helmut Bornefeld begann 1937 seine Tatigkeit als Kantor in Heidenheim Ein hoch geschatzter Konzert und Liedsanger war Fritz Windgassen von 1923 bis 1945 Mitglied der Staatsoper in Stuttgart Aus Tubingen stammte die beruhmte Sangerin Meta Diestel Als sogenannter Gaumusikreferent wirkte Gunther Homann Pianist und Professor an der Stuttgarter Musikhochschule 97 Die Stuttgarter Oper schloss am 24 Juli 1944 ihre Pforten fur den Rest des Kriegs Im Sommer 1944 kam auch der sonstige Kulturbetrieb kriegsbedingt vollig zum Erliegen 98 Literarisches Schaffen Bearbeiten Grosse Schriftsteller hatte Wurttemberg in dieser Zeit nur noch wenige aufzuweisen Der bedeutendste unter ihnen der aus Calw stammende Hermann Hesse lebte bereits seit 1919 in der Schweiz und betrachtete die Entwicklung in Deutschland mit grosser Sorge Der schwabische Heimatdichter August Lammle konnte seine Tatigkeiten in der NS Zeit ungehindert fortsetzen Die aus Wurttemberg stammenden Schriftstellerinnen Isolde Kurz und Anna Schieber waren auch im Dritten Reich erfolgreich Otto Heuschele lief zwar nicht begeistert ins Lager der Nationalsozialisten uber aber auch seine Werke waren von der Grundstimmung der Zeit beeinflusst 99 Heinrich Lilienfein und Wilhelm Schussen gehorten zu den 88 deutschen Schriftstellern die das Gelobnis treuester Gefolgschaft unterschrieben Andere Schriftsteller konnten auf Grund ihres bisherigen Schaffens zur Zeit des Nationalsozialismus nicht weiter arbeiten und hatten allenfalls die Moglichkeit zur Emigration die zum Beispiel Victoria Wolff ergriff Josef Eberle schrieb in den Jahren von 1933 bis 1936 unter dem Pseudonym Sebastian Blau Gedichte im schwabischen Dialekt ehe ihm ab 1936 die Veroffentlichung derselben nicht mehr moglich war Im Sinne des Nationalsozialismus unermudlich tatig waren der junge Schriftsteller Gerhard Schumann und der Gaukulturwart Georg Schmuckle dessen Romane sehr popular waren In Schmuckles Roman Engel Hiltensperger der bereits 1930 erschien lassen sich Stilelemente und inhaltliche Schwerpunkte der volkischen Literatur exemplarisch zeigen 100 Es gab auch Autoren die unabhangig vom nationalsozialistischen Zeitgeist blieben Im Kriegsjahr 1942 erschien die Essaysammlung Die guten Gefahrten von Albrecht Goes in der der Autor verschiedene Dichter portratierte und auslotete welche Traditionen fur die Gegenwart noch bedeutsam waren 101 Wie Gerd Gaiser konnte sich Albrecht Goes aber erst in den Nachkriegsjahren literarisch voll entfalten In die Zeit des Nationalsozialismus fielen zwei Gedenktage die in Wurttemberg mit grossem Aufwand begangen wurden Schillers 175 Geburtstag wurde 1934 mit einem Sternlauf durch das ganze Reichsgebiet gefeiert der in der Geburtsstadt Marbach endete 102 Im Juni 1943 jahrte sich der Todestag von Friedrich Holderlin zum 100 Mal was neben Feiern in Tubingen und im ganzen Reichsgebiet zu einer sogenannten Reichsfeierstunde in Stuttgart den Anlass bot 103 1943 begann die Herausgabe der vom Germanisten Julius Petersen 104 vorbereiteten Grossen Stuttgarter Ausgabe der Werke Holderlins 1943 1985 und der Schiller Nationalausgabe erscheint seit 1943 Museen und Heimatkunde Bearbeiten Die Gleichschaltung der Museen Wurttembergs erfolgte bis Marz 1934 in der Geschaftsstelle des wurttembergischen Museumsverbandes 105 Den nationalsozialistischen Heimat und Naturschutz fur Wurttemberg und Hohenzollern hat Hans Schwenkel organisiert Am 1 September 1939 entstand in Tubingen eine Landesstelle fur Volkskunde als Nachfolgeorganisation des Instituts fur Deutsche Volksforschung und Volkskunde und des Wurttembergischen Landesamts fur Volkskunde Seit 1940 gab es zudem eine ausserordentliche Professur fur Landesgeschichte und historische Hilfswissenschaften an der Universitat Tubingen die bis 1942 von Hans Weirich und danach von Otto Herding besetzt war 106 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenMit etwa 2 700 000 Bewohnern stellte Wurttemberg 1934 nur etwa 4 3 der Einwohner des Deutschen Reichs Von 1933 bis 1939 wuchs die Bevolkerung um 200 596 Einwohner Dies entspricht einer Zunahme von 7 4 Prozent Jahr Einwohner16 Juni 1933 2 696 324 Einwohner 107 1939 2 896 920 Einwohner 107 Im Zweiten Weltkrieg fielen insgesamt 141 508 Soldaten aus Wurttemberg Ausserdem starben 18 419 Zivilisten auf Grund von Kriegshandlungen Der durch den Krieg bedingte Gesamtverlust an Menschenleben lag somit bei insgesamt 159 927 Toten 108 Durch den Zustrom von Heimatvertriebenen glich sich dieser Bevolkerungsverlust zahlenmassig rasch aus 1946 lebten auf dem Gebiet Wurttembergs und Hohenzollerns etwa 3 290 000 Einwohner 109 1950 waren es bereits 3 620 000 Einwohner 109 Die Gesamtbevolkerung auf dem Gebiet des spateren Bundeslands Baden Wurttemberg betrug 1950 etwa 6 430 000 Einwohner 109 Wirtschaftliche Entwicklung Bearbeiten Hauptartikel Wirtschaft im nationalsozialistischen Deutschland Die bedruckende Weltwirtschaftskrise in Folge des New Yorker Borsenkrachs von 1929 war der Weimarer Republik zum Verhangnis geworden Letztlich verdankte Hitler dieser Krise die Macht Der Ruckgang der Arbeitslosigkeit in den ersten Jahren von Hitlers Diktatur vollzog sich vor dem Hintergrund einer weltweiten bereits 1932 einsetzenden wirtschaftlichen Erholung Die wirtschaftliche Entwicklung der Jahre 1933 bis 1939 war in ganz Deutschland von Wachstum und Aufschwung gepragt was Hitler die stets zunehmende Gunst weiterer Kreise der Bevolkerung eintrug Propagandistisch hervorgehobene Infrastrukturprogramme 110 wie etwa das Reichsautobahnprogramm 111 setzten Planungen fort die bereits in der Weimarer Republik entstanden waren Diese Programme selbst senkten die Arbeitslosenzahlen zwar nicht entscheidend erzeugten jedoch eine gesamtwirtschaftliche Dynamik die durch Hitlers suggestive Fahigkeit uber die Medien noch verstarkt wurde 112 1937 war die Vollbeschaftigung erreicht und es kam in der Folge sogar zu einem Arbeitskraftemangel Das Lohnniveau blieb ubrigens zwischen 1933 und 1939 andauernd unterhalb dessen von 1929 113 Mit den sogenannten Reinhardt Programmen Einschrankungen der weiblichen Berufstatigkeit der Wiedereinfuhrung der Wehrpflicht und der Intensivierung des bereits 1931 eingerichteten Reichsarbeitsdienstes und ab 1935 der zunehmenden Aufrustung und Kriegsvorbereitung kamen Massnahmen speziell des nationalsozialistischen Regimes hinzu Dies geschah jedoch um den Preis einer gewaltigen Staatsverschuldung welche dank der Aktivitaten des Reichsbankprasidenten Hjalmar Schacht der Offentlichkeit verborgen blieb Es war angestrebt die verdeckt angehauften Schulden des Deutschen Reichs durch die Eroberung und Ausplunderung anderer Lander des so genannten Lebensraums im Osten wieder mehr als wettzumachen Arbeitslosenzahlen Bearbeiten Die Arbeitslosenquote war in Wurttemberg geringer als im Reichsdurchschnitt Auf dem Hohepunkt der Arbeitslosenkrise waren in Wurttemberg annahernd 134 000 arbeitslose Erwerbstatige gemeldet 114 Im Nachbarland Baden gab es Ende Januar 1933 184 000 registrierte Arbeitslose 114 Im Deutschen Reich insgesamt lag die Zahl der Arbeitslosen bei 6 Millionen Die nachfolgende Tabelle zeigt die zeitliche Entwicklung der Arbeitslosenquoten fur Wurttemberg gemass der offiziellen Statistik Jahr Arbeitslosenzahl Quote1929 38 015 115 5 2 1931 99 286 115 15 9 1932 119 412 115 20 8 1933 Januar 133 604 107 23 0 1933 97 764 115 16 3 1934 Januar 75 581 107 11 6 1934 September 25 609 107 3 8 1935 20 795 115 2 8 1935 September 10 541 107 1 4 1936 September 4 811 107 0 65 1937 2 850 115 0 38 1938 Juli 1 145 107 0 15 Die Zahl der Beschaftigten erhohte sich in den Jahren von 1933 bis 1939 in Wurttemberg um 1 1 Millionen 116 Im Jahre 1939 waren 38 83 der Bevolkerung Wurttembergs erwerbstatig Der Anteil der in Industrie Handwerk und Bergbau Beschaftigten an der Gesamtbevolkerung lag bei 26 43 117 1939 gab es in Wurttemberg nur noch 1319 registrierte Arbeitslose wohingegen es in Baden noch 6409 waren 116 Bausektor Bearbeiten In den ersten Jahren des Nationalsozialismus realisierte das Regime im Gau Wurttemberg Hohenzollern noch grosse Wohnungsbau und Siedlungsvorhaben Das Gauheimstattenwerk konnte bereits fur den 1 April 1934 2120 fertige Heimstatten und 146 Wohnungen vermelden 118 In ahnlichem Umfang lief es auch in den folgenden Jahren Der Besitz eines Eigenheims hatte in Wurttemberg von jeher einen hohen Stellenwert 1934 lebten etwa 60 der wurttembergischen Bevolkerung im eigenen Haus Ab 1937 fuhr die Regierung die Bautatigkeit im Wohnungssektor mehr und mehr zuruck da sie die Arbeitskrafte sowie knapp werdendes Eisen und Stahl zunehmend fur den Einsatz bei kriegswichtigen Bauvorhaben benotigte 119 Auch der private Wohnungsbau war durch die Verknappung empfindlich beeintrachtigt 119 Uberall im Land wurden anstelle von zivilen Bauten nun militarisch wichtige Objekte wie Kasernen Flugplatze und Rustungsbetriebe errichtet 119 Industrie und Handwerk Bearbeiten Etwa 53 der wurttembergischen Bevolkerung arbeiteten 1934 in der Industrie wobei die Arbeiter noch vielfach als Nebenerwerbslandwirte tatig waren Aufgrund der langen Tradition der Realteilung besassen viele Wurttemberger auch einen kleinen Acker der zwar nicht ausreichte um von dort den Lebensunterhalt zu gewinnen der sie aber unabhangiger von wirtschaftlichen Krisen machte Wegen der Nebenerwerbslandwirtschaft waren wurttembergische Arbeiter weniger bereit der Arbeit hinterherzuziehen sondern sie pendelten lieber zu ihren Arbeitsplatzen Auch die Unternehmer waren gezwungen ihre Betriebe dort zu grunden wo es Arbeitskrafte gab So war die Struktur in Wurttemberg eher dezentral Vorwiegend handelte es sich in Wurttemberg um Klein und Mittelbetriebe mit personlicher Haftung des Unternehmers Einen Aufschluss uber die Betriebsgrossen in Wurttemberg gibt die nachfolgende Tabelle 117 Betriebsgrosse Anzahl Beschaftigte Anteil an der Zahl aller Erwerbstatigen in Industrie und HandwerkBis 10 27 3 11 bis 50 13 0 51 bis 200 18 2 201 bis 1000 21 4 Uber 1001 20 1 Trotz des geringen Bevolkerungsanteils von 4 3 1934 an der Reichsbevolkerung lag der Anteil der wurttembergischen Fertigwarenproduktion bei 15 der Gesamtproduktion im Deutschen Reich Welche Erzeugnisse in den einzelnen Industriesektoren welchen Anteil an der Gesamtproduktion des Deutschen Reichs hatten zeigt die nachfolgende Tabelle 120 Industriesektor Anteil der wurttembergischen Industriesektoren in prozentualem Anteil zur ReichsproduktionTextilindustrie 9 8 Maschinenbau 8 Fahrzeugbau 13 4 Feinmechanik und Optik 16 1 Lederindustrie 15 2 Elektroindustrie 6 3 Nahrungs und Genussmittelindustrie 4 6 Die wurttembergische Industrie erzeugte vor allem Waren von besonderem Spezialisierungsgrad und Qualitat die bei geringem Einsatz an Rohstoffen einen hohen Exportwert erbrachten 1933 fuhrte Wurttemberg Waren im Gesamtwert von uber 500 Millionen Reichsmark aus Viele der 400 beteiligten Unternehmen genossen internationales Renommee Welche Spezialerzeugnisse einzelner Industriesektoren aus Wurttemberg welchen Anteil am Gesamtexport des Deutschen Reichs hatten zeigt die nachfolgende Tabelle 121 Industriesektor Anteil der wurttembergischen Erzeugnisse am Gesamtexport des Deutschen ReichsChirurgische Instrumente 33 Wirk und Strickwaren 33 Korsagen 33 Feuerloschgerate 50 Handharmonikas 60 Uhren 66 Unternehmen die in diesen Export Segmenten eine grosse Rolle spielten waren beispielsweise die Aesculap Werke Junghans und Hohner sowie die Trikotagenindustrie auf der Schwabischen Alb Als ein Beispiel sei hier die Trikotwarenfabrik Gebruder Mayer erwahnt Einen besonderen Stellenwert in der wurttembergischen Industrie hatte die Herstellung von Stahl Maschinen Motoren Kraftfahrzeugen und Flugzeugen In einzelnen Bereichen machte sich ab 1936 ein Mangel am Rohstoff Eisen bemerkbar und ab 1938 zudem ein eklatanter Mangel an Arbeitskraften Wegen des Mangels an Rohstoffen wurden Altmaterialien gesammelt Bis zum Beginn der Weltwirtschaftskrise bewegte sich das nominale Pro Kopf Einkommen sowohl in Baden als auch in Wurttemberg leicht unter dem Reichsdurchschnitt 122 Dies lag hauptsachlich an dem hohen Anteil von Kleinbetrieben in Handwerk und Landwirtschaft 122 Wurttemberg konnte in besonderem Masse von dem Aufschwung der Jahre 1933 bis 1939 profitieren Der Grad der Industrialisierung wuchs uberdurchschnittlich im Vergleich zu den anderen Gebieten des Deutschen Reichs Fur das Jahr 1938 39 lag die Steuerleistung pro Kopf der wurttembergischen Bevolkerung um 16 7 uber dem Reichsdurchschnitt 123 Das Einkommen pro Kopf der Bevolkerung lag in Wurttemberg 1936 bei 1106 Reichsmark Damit war zwar der wurttembergische Wert von 1928 also vor der Weltwirtschaftskrise der bei 1183 Reichsmark Einkommen pro Kopf lag noch nicht erreicht aber der Reichsdurchschnitt 1936 lag bei nur 963 Reichsmark pro Kopf und Jahr 124 derjenige des Nachbarlandes Baden sogar noch etwas niedriger bei nur 917 Reichsmark 122 Nach Gross Hamburg und Berlin Brandenburg lag Wurttemberg damit 1936 an dritter Stelle aller Lander und preussischen Provinzen hinsichtlich des Einkommens pro Kopf Von NS Rustungsprojekten profitierte insbesondere die Metallbranche Wurttembergs 125 Zudem verstarkte sich eine Wanderungsbewegung von Betrieben der Metallindustrie aus Baden weg von der durch den Versailler Vertrag nahergeruckten Grenze Auch bei der Entwicklung von Daimler Benz anfangs ein Zusammengehen der gleichwertigen Partner Benz amp Cie in Mannheim und der Daimler Motoren Gesellschaft in Stuttgart verschoben sich die Gewichte bereits ab 1931 zugunsten Wurttembergs 125 126 Die Daimler Benz AG deren Grundung 1926 von der Deutschen Bank angeregt worden war um die Vorganger vor dem Konkurs zu bewahren konnte sich in der NS Zeit sehr gut entwickeln 127 1932 betrug die Anzahl der Mitarbeiter im Hauptwerk Unterturkheim 2771 im Jahre 1938 uber 8500 127 Im Gesamtunternehmen der Daimler Benz AG waren Ende 1932 nur noch 8850 Mitarbeiter beschaftigt Diese Zahl stieg bis 1943 auf 67 905 Personen wovon knapp die Halfte Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter waren 127 Seit 1938 waren der Maschinenbau sowie die Elektro und Fahrzeugindustrie die industriell fuhrenden Branchen im Investitionsguterbereich Wurttembergs 116 Bedingt durch die Rustungskonjunktur nahm die Anzahl der Grossbetriebe zu Ungefahr ein Viertel des gesamten wurttembergischen Produktionswerts wurde von der Landeshauptstadt Stuttgart erbracht Dieser Wert lasst sich fur Stuttgart auf rund 437 Millionen Reichsmark im Jahre 1936 beziffern Pro Kopf der Bevolkerung erwirtschafteten die Wurttemberger 1936 eine durchschnittliche Nettoproduktionsleistung von 663 Reichsmark 116 Viele renommierte Unternehmen der zivilen Gebrauchsguterindustrie hatten schon vor dem Krieg auf Waffen und Munitionsproduktion umstellen mussen Dazu zahlten unter anderen auch Maybach Marklin und die WMF 128 In Wurttemberg lagen die Schwerpunkte der Rustungsindustrie in Boblingen Stuttgart Zuffenhausen Friedrichshafen Manzell Langenargen und Ravensburg In Westhausen bei Ellwangen entstand unter der Tarnbezeichnung Collis Metallwerke GmbH eine unterirdische Munitionsfabrik des Heeres 119 Auch die Mauser Werke in Oberndorf profitierten von den Rustungsauftragen 129 Das in der Weltwirtschaftskrise stark unter Druck geratene Unternehmen Dornier konnte seit 1933 stetig wachsen und erreichte im Jahre 1942 mit 23 191 Mitarbeitern einen Beschaftigungshochststand 119 Verglichen mit Baden verfugte Wurttemberg Anfang des Jahres 1939 uber fast dreimal so viel kriegswichtige Industriebetriebe 122 Die wurttembergischen Textilunternehmen zogen Gewinn aus Auftragen zur Uniformherstellung Das Solidschuhwerk in Tuttlingen wurde als Bekleidungsausstatter der Waffen SS in Dachau verwendet 128 Steiger amp Deschler in Ulm lieferte Ballonstoffe 128 Zur Sicherung der Textilversorgung wurde die Kunstfasergewinnung kraftig ausgebaut 130 Dazu wurden auf wurttembergischen Boden Zellstoffwerke zum Beispiel in Ehingen Unterkochen und Wangen errichtet 1937 kam es ausserdem zur Grundung einer Zellwoll Lehrspinnerei in Denkendorf Trotz der in ganz Deutschland forcierten Massnahmen blieb die Textilversorgung der Bevolkerung unbefriedigend Die aus Kunstfasern hergestellten Kleidungsstucke waren schwer auf der Haut kratzend und warmten bei starker Kalte kaum 130 Mit dem Stichtag 17 Mai 1939 wurden in Wurttemberg folgende Industriearbeitsplatze gezahlt 117 Industriezweig Anzahl BeschaftigteMaschinen Stahl und Fahrzeugbau 121 916 BeschaftigteErzeugung von Textilien 41 444 BeschaftigteElektrotechnik 100 853 BeschaftigteErzeugung von Chemikalien 9 090 BeschaftigteAnfang des Jahres 1936 wurden die bisher acht wurttembergischen Industrie und Handelskammern auf vier reduziert so dass es kunftig nur noch jeweils eine in Stuttgart Reutlingen Rottweil und Ulm gab Einzelhandel Bearbeiten Die wurttembergische Regierung wollte im Einklang mit dem Regime in Berlin den traditionellen Einzelhandel starken und die Verbreitung von Warenhausern und Konsumvereinen hemmen Warenhauser waren den Nationalsozialisten verhasst weil sie oft in judischer Hand lagen Die Konsumvereine standen da sie traditionell von den marxistischen Parteien gefordert worden waren nun unter der Leitung der Deutschen Arbeitsfront 131 Das Warenhaus Hermann Tietz mit einer Filiale auch in Stuttgart war eines der prominenten Oper der sogenannten Arisierung 42 Landwirtschaft Bearbeiten Die wurttembergische Landwirtschaft obwohl traditionell vom Staat gefordert 132 befand sich 1933 im Vergleich zum Reichsdurchschnitt auf einem technisch niedrigen Niveau 133 Die meist kleinen bis winzigen Hofe wurden noch weitgehend in Handarbeit betrieben 133 Dies erforderte einen hoheren Arbeitskraftebedarf als bei den wenigen mechanisierten Grossbetrieben der aber kaum zu decken war 133 Gemass der Blut und Boden Ideologie des NS Regimes genoss die Landwirtschaft einen hohen ideellen Stellenwert Nach Hitlers Machtubernahme sollten protektionistische Massnahmen die Landwirtschaft fordern In den Jahren 1932 und 1933 wurde eine bis heute fortgesetzte Erzeugerschutzpolitik eingeleitet in deren Verlauf sich ohne starkere Preiserhohung in den 1930er Jahren die Einkommenssituation der sudwestdeutschen Landwirtschaft allerdings immer noch unterhalb des Einkommensniveaus von 1927 besserte Das Gesetz zur Sicherung der Preise fur inlandisches Getreide vom 26 September 1933 verordnete feste Erzeugerpreise 134 Dies garantierte dem Landwirt stabile vom Markt unabhangige Umsatze mit denen er seinen Lebensunterhalt sichern konnte Die Landwirtschaft erholte sich dadurch ein wenig An der Hohe der druckenden Schuldenlast der sudwestdeutschen Landwirtschaft hatte sich wahrend der NS Zeit jedoch kaum etwas geandert Die wurttembergische Landwirtschaftskammer wurde 1933 dem wurttembergischen Wirtschaftsministerium direkt unterstellt und vom neuen NS Landesbauernfuhrer Alfred Arnold geleitet Die Kammer wurde per Gesetz am 13 September 1933 dem Reichsnahrstand angegliedert Die Landflucht verstarkte sich in Wurttemberg nach 1933 auf Grund der Nachfrage nach Arbeitskraften in der Industrie Deshalb wurden die Absolventen der Volksschulen zu Erfullung eines Landjahrs ermuntert Im Jahre 1935 kamen in Wurttemberg 86 Jungen 135 und 192 Madchen 135 dieser Aufforderung fur die Dauer von sechs Monaten nach Neben dem Landjahr organisierte die Hitlerjugend den sogenannten Landdienst 1936 gab es in Wurttemberg 40 Landdienstlager der HJ mit rund 700 Madchen und Jungen 136 Weiteren Bedarf an Arbeitskraften in der Landwirtschaft deckte der Reichsarbeitsdienst Seit Kriegsausbruch verschlechterte sich die Lage der Landwirtschaft rasant Zur Behebung des Arbeitskraftemangels wurden bis Anfang 1941 uber die Halfte der auslandischen Zivilarbeiter und Kriegsgefangenen der Landwirtschaft zugewiesen Fur fremdlandische Arbeiter wurden diskriminierende Massnahmen zum Beispiel ein Verbot von Kirchenbesuchen oder Zusammenkunften nach Feierabend erlassen 137 Verkehr Bearbeiten nbsp Als Teil des Gaubahn Ausbaus wurde im September 1933 der neue Bahnhof Tuttlingen als einer der grossten Bahnhofe Wurttembergs eroffnetWurttemberg war zu Beginn des 19 Jahrhunderts ein armes Land das unter dem Nachteil einer ungunstigen Topographie und dem Mangel an naturlichen Verkehrswegen wie etwa grosser Flusslaufe litt Der Neckar war in seinem gesamten Verlauf nicht durchgangig schiffbar und so brachte erst die Kanalisierung des Neckars von Mannheim nach Heilbronn sowie der Bau der wurttembergischen Eisenbahn von Heilbronn uber Stuttgart und Ulm nach Friedrichshafen den Beginn eines stetigen wirtschaftlichen Aufholprozesses der bereits zum Ende des 19 Jahrhunderts gelungen war und sich in der Zeit des Volksstaates mit grossen Schritten fortsetzte Der 1925 begonnene Ausbau des Neckarkanals zur Grossschifffahrtsstrasse von Mannheim nach Heilbronn konnte 1935 127 abgeschlossen und der weitere Ausbau bis Plochingen begonnen werden Noch zu Zeiten der Regierung Bolz war die Elektrifizierung der Bahnstrecke von Stuttgart uber Plochingen und Ulm nach Augsburg abgeschlossen so dass in der NS Zeit nur noch knapp die Halfte der Bahnsteige im Stuttgarter Hauptbahnhof den Dampflokomotiven vorbehalten blieb Ab dem 15 Mai 1933 waren auch die Stuttgarter Vorortzuge elektrisch angetrieben Ab 1934 war ausserdem die Bahnstrecke Plochingen Immendingen bis Tubingen heute auf diesem Abschnitt auch als Neckar Alb Bahn bekannt elektrifiziert Das Jahr 1933 war was den Eisenbahnbau in Wurttemberg angeht keine Zasur Die Nationalsozialisten fuhrten im Wesentlichen die Massnahmen aus den 1920er Jahren zu Ende und erganzten das Netz um einige kriegsstrategische Verbindungskurven Die utopischen Plane fur eine Breitspurbahn durch Europa tangierten Wurttemberg fur eine Strecke von Munchen nach Paris Dafur arbeitete die Reichsbahndirektion Stuttgart bis zum nahenden Kriegsende verschiedene Trassenvarianten aus 138 Von 1927 bis 1941 wurde die Frankenbahn im Abschnitt zwischen Osterburken und Stuttgart sowie die Gaubahn von Stuttgart nach Singen fast vollstandig zweigleisig ausgebaut 139 um unter anderem im Nord Sud Verkehr mit der Rheintalbahn von Mannheim nach Basel im benachbarten Land Baden und der bayerischen Nord Sud Achse von Ludwigsstadt uber Nurnberg und Munchen nach Innsbruck besser konkurrieren zu konnen Im Jahre 1934 begann der Bau der Autobahnen Am 21 Marz 1934 erfolgte der erste Spatenstich zur Reichsautobahn zwischen Plieningen und Bernhausen 140 Bis 1940 wurden die Strecken 36 Karlsruhe Leonberg und 42 Leonberg Ulm heutige A 8 und Strecke 39 Leonberg Weinsberg heutige A 81 eroffnet 141 142 Als besondere Bauwerke entstanden der Engelbergtunnel der Lammerbuckeltunnel und der Nasenfelstunnel die ersten Autobahntunnel uberhaupt Als technische Meisterleistung galt der Albaufstieg 143 Das Bauunternehmen Zublin war hier am Bau beeindruckender Autobahnbrucken beteiligt 119 Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Zahl zugelassener Kraftfahrzeuge in Wurttemberg wahrend der NS Zeit wobei die Zahlen Motorrader PKW Omnibusse LKW Zugmaschinen und Spezialkraftwagen wie Feuerwehrfahrzeuge und ahnliches umfassen 144 Jahr Anzahl der KFZ1933 72 9371935 98 8961938 150 216Mit der Zahl der Kraftfahrzeuge stieg die Zahl der Unfalle in Wurttemberg Jahr Zahl der Unfalle Zahl der todlich Verungluckten Zahl der Verletzten1935 3 898 2821936 4 341 2311937 11 695 448 8 2141938 10 899 363 7 472Mit Kriegsbeginn kam der private Kraftfahrzeugverkehr praktisch zum Erliegen da die Wehrmacht die meisten Fahrzeuge fur den Kriegseinsatz konfiszierte Reisen mussten falls notig wieder mit offentlichen Verkehrsmitteln bewaltigt werden Vom Fruhjahr 1937 bis zum Herbst 1939 entstand auf den Fildern der neue Stuttgarter Flughafen bei Echterdingen Damit wurde der bisherige Flughafen Boblingen frei fur die rein militarische Nutzung 145 Alltag der Bevolkerungsmehrheit vor dem Krieg BearbeitenDer sogenannte Volksgenosse wurde vom Nationalsozialismus mit Wohltaten umworben solange er sich dessen Vorgaben und Zielen nicht in den Weg stellte und seine Gepflogenheiten in der Offentlichkeit mitmachte Zu den vermeintlichen Wohltaten gehorten Massenveranstaltungen aller Art die im Alltag prasent wurden Der 1 Mai wurde als Tag der nationalen Arbeit zum Feiertag Einen besonderen Kult gab es jedes Jahr um Hitlers Geburtstag seit 1936 den Muttertag die Sommersonnenwende den Heldengedenktag das Erntedankfest und den Gedenktag zum gescheiterten Hitler Putsch von 1923 Das Regime vereinnahmte zunehmend die Jugend in der HJ und im Bund Deutscher Madel Am 23 Februar 1934 gab es in der Stuttgarter Stadthalle eine Startveranstaltung der Organisation Kraft durch Freude im Gau Wurttemberg Hohenzollern An einer ersten Urlaubsfahrt der Organisation mit der Reichsbahn nach Oberbayern nahmen 1000 Arbeiter teil 146 Der wirtschaftliche Aufschwung und die aussenpolitischen Erfolge Hitlers bestarkten die Zustimmung weiter Kreise zum Regime Dass Hitlers Politik auf einen neuen Krieg zulief mochten viele Deutsche trotz der Einfuhrung der allgemeinen Wehrpflicht am 16 Marz 1935 nicht wahrhaben Seither wurde das Militar im Alltag immer gegenwartiger An den bisherigen Garnisonen Stuttgart Ludwigsburg Schwabisch Gmund Tubingen und Ulm erweiterte die Wehrmacht ihre Kasernen und errichtete neue Garnisonen in Boblingen Esslingen Heilbronn Horb Kornwestheim Reutlingen und Weingarten Zunehmend fuhrte das Regime Luftschutz und Verdunkelungsubungen durch Die Erwartungshaltung des Regimes an die Opferbereitschaft der Burger war hoch nicht nur im ideellen sondern auch im materiellen Sinne Andauern fanden Sammlungen fur so unterschiedliche Organisationen oder Gruppierungen wie das Winterhilfswerk die Wehrmacht die Jugend fur Mutter und Kind den Luftschutz oder das Eintopfgericht statt 147 Des Weiteren sollten die Burger moglichst Mitglied in Berufsorganisationen und der NSDAP oder eines ihrer Gliederungen sein womit wiederum erkleckliche Mitgliedsbeitrage verbunden waren Wie hoch der Druck zum Eintritt in die NSDAP war zeigte sich sehr deutlich bei der Belegschaft der Robert Bosch GmbH Obwohl Neueinstellungen bei Bosch unabhangig von der Parteizugehorigkeit erfolgten waren 1945 nach Angaben Boelkes uber die Halfte der rund 8500 deutschen Arbeiter und Angestellten in den Stuttgarter und Feuerbacher Werken von Bosch Mitglied der NSDAP oder einer ihrer Unterorganisationen 147 Lasst man die Unterorganisationen ausser Acht so geht eine neuere Studie im Auftrag der Robert Bosch GmbH von etwa 19 tatsachlichen NSDAP Mitgliedern innerhalb der Bosch Belegschaft aus 148 Die Vorbereitung auf den Krieg war in Wurttemberg insbesondere im Bausektor spurbar Fur private und offentliche Bauvorhaben fehlte es zunehmend an Material hauptsachlich Eisen und Arbeitskraften weil beides bevorzugt fur die Errichtung des Westwalls und sonstiger Wehranlagen wie der Neckar Enz Stellung eingesetzt wurde So fehlte es in Stuttgart ab 1937 an der Moglichkeit Luftschutzraume im gewunschten Umfang zu errichten was den Bestrebungen des Reichsluftschutzbundes entgegenwirkte Reprasentative Bautatigkeit fur die Partei wie etwa in Nurnberg Munchen Berlin Hamburg Dusseldorf Dresden oder Weimar gab es in Wurttemberg nicht Unter dieser totalen Flaute im Bausektor litten insbesondere die wurttembergischen Architekten die im Land der Hauslebauer bisher immer recht zahlreich gebraucht wurden 149 Um die Arbeitskrafte und Soldaten zur Vorbereitung des Kriegs zu sichern wurden Arbeitsamter und Betriebe zu verstarkter Kooperation angehalten und die Behorden hatten Listen uber im Kriegsfall unabkommliche Beamte und Angestellte zu erstellen Es gab Auswirkungen auf den Einzelnen bis hin zur Beschrankung der beruflichen und privaten Freizugigkeit Die Arbeitsbelastung war hoch Schon vor Beginn des Kriegs waren in der Rustungsindustrie 60 Stunden Wochen angesagt Im Marz 1944 wurden in der Luftfahrtindustrie 72 Stunden Wochen gefordert 150 Die Stimmungslage im gesamten Reich steigerte sich mit Hitlers aussenpolitischen Erfolgen von 1935 bis 1938 und erlebte 1938 mit dem Anschluss Osterreichs einen Hohepunkt 151 Dass mit Hilfe des Munchner Abkommens ein Krieg abgewendet werden konnte steigerte die Popularitat des Fuhrers die jedoch bei Kriegsausbruch am 1 September 1939 einen gehorigen Einbruch erfuhr 152 Siehe auch Sozialpolitik im NationalsozialismusAuswirkungen des Kriegs auf Wurttemberg BearbeitenEine Kriegsbegeisterung wie im August 1914 gab es bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nicht Erst der rasche Sieg uber Polen und der Triumph des Westfeldzugs im Sommer 1940 in Frankreich sorgten fur allgemeine Euphorie Nach diesem Sieg hielt sich Hitler eine Woche lang vom 27 Juni bis zum 5 Juli 1940 im Fuhrerhauptquartier Tannenberg auf Durch entsprechende Wochenschauberichte geriet das nahe gelegene Freudenstadt ins Visier der Weltoffentlichkeit Freudenstadt und das Umland im wurttembergischen Schwarzwald wurden nun in Frankreich ein Symbol des nationalsozialistischen Regimes und der franzosischen Niederlage was sich 1945 rachen sollte Den Uberfall auf die Sowjetunion im Sommer 1941 nahmen viele intuitiv richtig als den Anfang vom Ende wahr Die Ahnung dass die weitere Entwicklung katastrophal enden wurde liess sich allenfalls durch einen naiven Glauben an den Fuhrer noch eine gewisse Zeit lang unterdrucken In der Offentlichkeit uber eine wahrscheinliche Niederlage zu sprechen konnte freilich als Wehrkraftzersetzung mit Gefangnis oder noch Schlimmerem geahndet werden Hitlers Kriegserklarung an die Vereinigten Staaten am 11 Dezember 1941 verdusterte den Horizont der Zweifler weiter Wahrend des Kriegs setzte allenthalben der verbotene Schwarzhandel ein Es kam zu Preissteigerungen und zu Verknappung von Kleidung und Schuhen und sonstigen Artikeln des taglichen Bedarfs Auch an Heizmaterial insbesondere Kohle herrschte Mangel Bei der Versorgung mit Lebensmitteln achtete das Regime jedoch darauf dass die deutsche Bevolkerung dank einer rigorosen Ausbeutung der besetzten Gebiete anders als im Ersten Weltkrieg lange Zeit noch keine ernsthafte Beeintrachtigung spurte Die Niederlage von Stalingrad fuhrte zu allgemeiner Angst und Kriegsverdrossenheit Vom Luftkrieg blieb Wurttemberg in den Anfangsjahren noch weitgehend verschont Vereinzelte Attacken auf die Landeshauptstadt Stuttgart konnten meist noch durch die Scheinanlage des Stuttgarter Hauptbahnhofs bei Lauffen am Neckar abgelenkt werden Reichsstatthalter Murr machte mit einem nur in Wurttemberg gultigen Erlass vom 27 September 1941 von sich reden mit dem er Frauen das Tragen von Hosen in der Offentlichkeit untersagte 153 Murr empfand es als Unsitte wenn Frauen in Reit oder Mannerhosen unterwegs waren und erliess somit eine Kleiderordnung die als Beinbekleidung fur Frauen das althergebrachte Tragen von Rocken oder Kleidern zur Pflicht machte Ausnahmen waren nur an Sportstatten oder am Arbeitsplatz erlaubt wenn dies erforderlich war Das Tragen von Skihosen im Winter wurde geduldet wenn die Frauen einen langen Mantel daruber trugen Frauen die sich in der Offentlichkeit in Hosen erwischen liessen mussten mit Geldstrafe oder Gefangnis rechnen Im Winter des Jahres 1944 setzte Himmler in seiner Funktion als Reichsinnenminister die Verfolgung dieses Delikts fur den Rest des Kriegs aus weil es die Kriegsmoral der Frauen in Wurttemberg empfindlich storte Luftkrieg Bearbeiten Noch im Jahre 1942 galt Wurttemberg als sicheres Zufluchtsgebiet fur die Kinderlandverschickung um den Gefahren des Luftkriegs in den Stadten von Nord und Westdeutschland zu entkommen Aber bereits 1943 wurde deutlich dass die Landeshauptstadt Stuttgart nicht mehr sicher war Der erste schwere Fliegerangriff vom 11 Marz 1943 forderte uber 100 Todesopfer derjenige vom 15 April 1943 kostete fast 700 Stuttgarter das Leben Im Jahre 1944 war die Luftuberlegenheit der alliierten Verbande so uberwaltigend dass in Stuttgart 25 schwere Angriffe stattfanden die das Stadtzentrum in ein Ruinenfeld verwandelten Die im Vergleich zu anderen Grossstadten am Ende geringere Anzahl von Opfern insgesamt etwa 4560 Tote 154 155 bei 53 Luftangriffen verdankten die Stuttgarter der Moglichkeit in den zahlreichen Tunneln insbesondere in dem fur die Innenstadt wichtigen Wagenburgtunnel eine schnell erreichbare und sichere Zuflucht zu finden Neben den Toten gab es in Stuttgart Tausende von Verletzten unter der Zivilbevolkerung Nach den schweren Bombenangriffen des Sommers 1944 waren 280 000 Stuttgarter bombengeschadigt 156 und auf Nothilfe mit Nahrung Kleidung und Hausrat dringend angewiesen Der verheerende Luftangriff auf Heilbronn am 4 Dezember 1944 forderte allein 6530 Todesopfer 154 Beim Luftangriff auf Ulm am 17 Dezember 1944 starben 707 Menschen 613 wurden verletzt und etwa 25 000 Menschen obdachlos 157 In der Nacht vom 27 auf den 28 April 1944 erlebten die Bewohner von Friedrichshafen ihren schwersten Luftangriff mit 311 beteiligten Bomberflugzeugen und 136 Toten 158 Friedrichshafen war wegen seiner Rustungsindustrie insgesamt elfmal Ziel alliierter Luftangriffe Die nachfolgende Tabelle fasst die kriegsbedingten Verluste der wichtigsten wurttembergischen Stadte zusammen Die Verlustzahlen gehen hauptsachlich auf die Luftangriffe zuruck Verluste bei den Bodenkampfen die weiter unten eingehend behandelt werden gab es im April 1945 Es werden lediglich die zivilen Opfer berucksichtigt 108 Stadt BevolkerungsverlusteCrailsheim 140Friedrichshafen 618Goppingen 325Heilbronn 6 809Kornwestheim 131Lauffen 99 Stadt BevolkerungsverlusteLudwigsburg 104Neckarsulm 105Reutlingen 474Stuttgart 4 562Ulm 1 710 Infolge der Luftangriffe kam die industrielle Produktion Anfang des Jahres 1945 fast vollstandig zum Erliegen Das Elend von Obdachlosigkeit und Evakuierung bestimmte den Alltag vieler Menschen 156 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter Bearbeiten Auch Wurttemberg war wie das Deutsche Reich insgesamt wahrend des Kriegs Aufnahmegebiet sowohl von Kriegsgefangenen als auch von Zwangsarbeitern die das Regime zu Zwangsarbeit in der Industrie und Landwirtschaft heranzog Die zunachst aus Polen stammenden Gefangenen hatten ab Marz 1940 eine Aufnaht mit dem Buchstaben P sichtbar an der Kleidung zu tragen Die ab Sommer 1941 hinzugekommenen sowjetischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter hielt das Regime wie ihre polnischen Leidensgefahrten mit grosser Brutalitat in speziellen Barackenlagern gefangen Die zivilen Gefangenen aus der Sowjetunion hatten eine Aufnaht mit dem Wort OST an der Kleidung zu tragen Gemass der Ideologie des NS Staats galten diese Gefangenen als rassisch minderwertig Diejenigen unter ihnen die sich uber Verbote hinwegsetzten wurden mit drakonischen Strafen belegt Wenn ein Fremdarbeiter eine freundschaftliche Beziehung zu einer deutschen Frau aufbaute galt dies als todeswurdig Allein schon der Verdacht eines intimen Verhaltnisses konnte zur Hinrichtung fuhren Bereits im Sommer 1941 waren sechs Polen im Gau Wurttemberg Hohenzollern aufgrund eines solchen Verdachts gehangt worden 159 Kriegsgefangene aus westlichen Landern wurden gemass den Genfer Konventionen ublicherweise korrekt behandelt und befanden sich unter Aufsicht der Wehrmacht 160 Zwangsarbeiterlager gab es unter anderem in Bietigheim Reutlingen Schwenningen und Lauffen am Neckar darunter in Lauffen eines mit der vor Ort verwendeten Bezeichnung Mischlingslager Arbeitserziehungslager befanden sich in Kniebis Ruhestein Baiersbronn Oberndorf am Neckar Aistaig und Rudersberg In den Mauserwerken arbeiteten an der Rustung bis zu 11 000 Beschaftigte Der Anteil der Zwangsarbeiter unter ihnen lag gegen Ende des Zweiten Weltkriegs bei uber 50 Prozent Insgesamt gab es im Raum Oberndorf gleichzeitig rund 7000 Zwangsarbeiter aus 19 Nationen etwa 700 Kriegsgefangene und von 1941 bis 1945 im Turnus von mehreren Wochen rund 4400 Menschen im Arbeitserziehungslager Siehe auch NS Zwangsarbeit im Bereich Oberndorf am Neckar Ein sogenanntes SS Abfertigungslager war in Schelklingen Wahrend des Kriegs in Wurttemberg eingerichtete Konzentrationslager Bearbeiten Das Regime errichtete die grossen und bekannten Konzentrationslager ausserhalb der Grenzen Wurttembergs Das kleine wurttembergische Schutzhaftlager Welzheim kann auf Grund seiner begrenzten Kapazitat nicht mit den grossen Konzentrationslagern Dachau oder Buchenwald verglichen werden wenngleich die Haftbedingungen auch dort grausam waren Ab 1944 jedoch uberzog die Inspektion der Konzentrationslager Wurttemberg mit einem Netz von sogenannten Aussenlagern die sie meist mit judischen und politischen Haftlingen aus dem KZ Natzweiler fullte und ihnen in Lagern wie dem KZ Hessental dem KZ Kochendorf dem Lager Neckargartach oder dem KZ Wiesengrund das Schicksal der Vernichtung durch Arbeit zudachte Die SS vereitelte beim Naherrucken der alliierten Streitkrafte mancherorts den noch lebenden Haftlingen eine mogliche Befreiung und schickte sie auf Todesmarsche wie etwa den Hessentaler Todesmarsch Es gab aber auch Beispiele von Evakuierungen die fur die Haftlinge nicht in den Tod fuhrten Die KZ Wachter des Aussenlagers Calw zwangen etwa 180 noch lebende Frauen des Lagers die dort fur die Rustungsindustrie gearbeitet hatten Anfang April 1945 auf einen uber drei Wochen dauernden Marsch uber Tubingen und Ulm bis nach Fussen Ihre Bewacher liessen sie dort in einem Waldgebiet zuruck Amerikanische Soldaten fanden die Frauen Ende April 1945 161 Orte mit Aussenlagern des KZ Natzweiler siehe auch Liste der Aussenlager des KZ Natzweiler Struthof auf dem Gebiet Wurttembergs waren Calw 1944 bis April 1945 Derdingen Ebersbach 1944 bis 1945 Echterdingen Ellwangen Friedrichshall Kochendorf Anfang 1944 bis 1945 Geislingen an der Steige Hailfingen Tailfingen 1944 bis 1945 Leonberg Neckargartach Schwabisch Hall Spaichingen Anfang September 1944 bis zum 18 April 1945 Sulz am Neckar Unterriexingen bei Markgroningen Oktober 1944 bis April 1945 Vaihingen ab August 1944 und Wasseralfingen nbsp Namenswand zur Erinnerung an das KZ Leonberg Juli 2005 von Johannes KaresTrotz der kurzen Zeit seiner Existenz haben im KZ Echterdingen mindestens 119 der insgesamt 600 Haftlinge ihr Leben verloren Lagerkommandant war der elsassische SS Untersturmfuhrer Rene Romann der zuvor im Hauptlager Wachmann und Blockleiter gewesen war Spater wurde er Kommandant des KZ Aussenlagers Geislingen Das KZ in Hailfingen wurde 1944 als Aussenstelle des elsassischen KZ Natzweiler Struthof errichtet 600 vorwiegend judische KZ Haftlinge mussten in den umliegenden Steinbruchen sowie beim Bau einer Startbahn Zwangsarbeiten verrichten Unter den entsetzlichen Haftbedingungen starben etwa 350 Menschen In den Rohren des Engelbergtunnels produzierten KZ Haftlingen des KZ Aussenlagers Leonberg Flugzeugteile Am sudlichen Ausgang der inzwischen stillgelegten Rohren befindet sich heute eine KZ Gedenkstatte Hier steht eine am 8 Mai 2005 eingeweihte und vom Tubinger Kunstler Johannes Kares entworfene Namenswand Die Waffenfabrik Mauserwerke aus Oberndorf Neckar verlegte unter dem Tarnnamen Metallwerke Spaichingen einen Teil ihrer Produktion nach Spaichingen um Arbeitskrafte aus dem Aussenlager von Natzweiler Struthof zum Einsatz zu bringen In Unterriexingen bei Markgroningen wurde ein Nebenlager von Vaihingen an der Enz betrieben Ende 1944 mussten etwa 500 judische Haftlinge Zwangsarbeit beim Fliegerhorst Grosssachsenheim leisten Zu Beginn des Jahres 1945 kamen noch 150 bis 200 polnische Haftlinge zum Teil Uberlebende des Warschauer Aufstands und sonstige Zwangsarbeiter hinzu Mindestens 250 Haftlinge starben unter den entsetzlichen Haftbedingungen Weitere Aussenlager des KZ Natzweiler im Gau Wurttemberg Hohenzollern welche im Rahmen des Unternehmens Wuste entstanden befanden sich von 1944 bis 1945 in Bisingen Hohenzollern Dautmergen Dormettingen Frommern Erzingen Schorzingen und Schomberg Die insgesamt etwa 15 000 Haftlinge dieser sieben Konzentrationslager mussten unter unmenschlichen Bedingungen mit schwerster korperlicher Arbeit Ol aus dem vorhandenen Olschiefer gewinnen was zwar vollig unrentabel war jedoch vom NS Regime gefordert wurde seit die gesamten Olfelder z B in Rumanien nicht mehr von der deutschen Wehrmacht besetzt waren Mehr als 3480 Menschen starben an Entkraftung oder wurden ermordet Im KZ Bisingen allein gab es uber 4000 Haftlinge von denen 1158 starben Im Lager Dautmergen herrschten zunachst ausserst unmenschliche Bedingungen Erst im Marz 1945 verbesserte der neue Lagerkommandant Erwin Dold die Situation der Haftlinge etwas Feldwebel Dold war der einzige KZ Lagerkommandant der nach dem Zweiten Weltkrieg wegen erwiesener Unschuld freigesprochen wurde Im Lager Schomberg herrschten etwas ertraglichere Bedingungen als in den anderen Lagern des Unternehmens Wuste 162 Eine Reihe von Aussenlagern des KZ Dachau siehe auch Aussenlager des KZ Dachau wurden ebenfalls in Wurttemberg errichtet Sie befanden sich in Ellwangen Friedrichshafen Heidenheim Saulgau Ulm und Wasseralfingen Im KZ Aussenlager Friedrichshafen welches vom 22 Juni 1943 bis 26 September 1944 bestand waren etwa 1000 Haftlinge interniert Neben den Aussenlagern der KZ Natzweiler Struthof und Dachau gab es auch noch vereinzelte von anderen grossen Lagern Ein Aussenlager des KZ Sachsenhausen befand sich in Stuttgart eines des KZ Buchenwald in Oberndorf siehe auch Liste der Aussenlager des KZ Buchenwald Die Haftlinge im KZ Oberndorf mussten ab November 1944 in einem Luftwaffen Nachschublager arbeiten Eines der Aussenlager des KZ Bergen Belsen befand sich in Biberach an der Riss Bereits 1939 schon wahrend des Zweiten Weltkriegs richtete die Wehrmacht auf dem Gelande der heutigen Bereitschaftspolizei ein Kriegsgefangenenlager namens Lager Lindele ein Bis zum September 1942 waren dort sowjetische Kriegsgefangene untergebracht von denen 146 ums Leben kamen Ab September 1942 deportierte die Wehrmacht Bewohner der Kanalinseln Guernsey und Jersey nach Deutschland Ein Teil von ihnen wurde in Biberach interniert 1944 1945 kamen noch einige Hundert orientalische Juden hinzu die zum Teil aus dem KZ Bergen Belsen nach Biberach deportiert wurden Auch hier starben sehr viele Haftlinge Kriegsende in Wurttemberg Bearbeiten nbsp Alliierter Vormarsch im April 1945 entlang der Neckar Enz StellungAnfang des Jahres 1945 befanden sich etwa eine halbe Million Evakuierte und Fluchtlinge auf wurttembergischen Boden Wegen der alliierten Luftuberlegenheit kamen der Verkehr und mit Ausnahme der Landwirtschaft auch das Wirtschaftsleben weitgehend zum Erliegen Nachdem das Unternehmen Nordwind 31 Dezember 1944 bis 25 Januar 1945 im Elsass und in Lothringen als die letzte Offensive deutscher Streitkrafte an der Westfront gescheitert war stand die Invasion Suddeutschlands durch die Kriegsgegner unmittelbar bevor Da die Amerikaner ihre Hauptstosskraft jedoch zunachst in Richtung Thuringen lenkten wo sie am 25 April in Torgau auf die sowjetische Front trafen eroberten und besetzten die alliierten Streitkrafte Wurttemberg erst im April 1945 Obwohl die Wurttemberger davon ausgingen dass uber die Westfront amerikanische Streitkrafte in ihr Land eindringen wurden bestand nirgends der Gedanke die Flucht zu ergreifen Im Zuge des Nerobefehls hatte freilich die Bevolkerung Sudwestdeutschlands in Fussmarschen nach Osten gefuhrt und die gesamte vorhandene Infrastruktur vor der Einnahme durch die Alliierten zerstort werden sollen Angesichts der absehbaren totalen Niederlage der Wehrmacht verhielten sich Staatssekretar Karl Waldmann Innenminister Jonathan Schmid und Stuttgarts Oberburgermeister Karl Strolin so verantwortungsbewusst dass sie die Ausfuhrung dieses Befehls und einen sinnlosen Widerstand in ihrem Verantwortungsbereich nach Moglichkeit verhinderten Die militarisch aussichtslose Verteidigung Wurttembergs ubernahmen die im Ruckzug von Frankreich befindlichen Reste der 1 Armee und der 19 Armee die beide der Heeresgruppe G unterstellt waren Im Suden von Baden und Wurttemberg kampfte die im November 1944 aus Volkssturm und versprengten Wehrmachtsoldaten neu zusammengezogene 24 Armee in kaum Divisions Starke gegen die Franzosen Der Vormarsch durch Wurttemberg gestaltete sich fur die Alliierten zunachst schwieriger als sie es erwartet hatten weil die Wehrmacht einschliesslich der Waffen SS entlang der Neckar Enz Linie einen letzten nennenswerten militarischen Abwehrkampf fuhrte So kostete es die amerikanischen Streitkrafte 20 Tage ehe sie die ostlichen Vororte der Landeshauptstadt Stuttgart erreichen konnten wobei ihnen die franzosische Armee links des Neckars in der Einnahme von Stuttgart entgegen US amerikanischer Plane noch zuvor kam Das NS Regime predigte sinnlosen Durchhaltewillen was die Bevolkerung kaum mehr ernst nahm Der verbrecherische Charakter des Regimes wurde auch breiten Bevolkerungsschichten deutlich sichtbar Die NS Machthaber und deren Schergen bedrohten sogenannte Verrater mit sofortiger Totung Besonders fanatisch verhielt sich der Heilbronner Kreisleiter Richard Drauz der in seinem Umfeld Burger erschiessen liess die an ihren Hausern die weisse Fahne hissten In Brettheim wurden am 10 April 1945 drei Burger aufgehangt weil sie Hitlerjungen vom sinnlosen Verteidigungskampf abhalten wollten 163 Den Fall ausgelost hatte der Bauer Friedrich Hanselmann der die Panzerfauste der zur Verteidigung von Brettheim bereiten Hitlerjungen im Dorfteich versenkte Max Simon der Kommandierende General des XIII SS Armeekorps liess sowohl Hanselmann als auch den Burgermeister und den Ortsgruppenleiter von Brettheim verhaften Der Burgermeister und der Ortsgruppenleiter hatten sich fur das Leben ihres mutigen Mitburgers eingesetzt Das Standgericht verurteilte alle drei zum Tode nbsp General Alexander M Patch Oberbefehlshaber der 7 US ArmeeDas etwa 150 000 Mann starke VI US Korps unter Generalleutnant Edward Hale ein Teil der 7 US Armee unter General Patch eroberte Nordwurttemberg Es setzte sich aus der 44 US Infanteriedivision der 63 US Infanteriedivision der 100 US Infanteriedivision und der 10 US Panzerdivision 164 zusammen und operierte bezogen auf Wurttemberg gemass nachfolgender Chronologie 7 April Die Amerikaner eroberten Bad Mergentheim 12 April Die US Army besetzte nach acht Tagen erbitterten Strassenkampfes Heilbronn ebenso Neckarsulm Laufen und die Orte am Unterlauf des Kochers welche von der 17 SS Panzergrenadierdivision verteidigt worden waren Ein hierbei besonders hart umkampfter Ort war das kleine Oedheim 165 14 April Die US Army erreichte den Mainhardter Wald Amerikanische Fliegerbomben zerstorten Lowenstein 16 April Waldenburg war nach dreitagigem Kampf vollig zerstort 17 April Die US Army erreichte Schwabisch Hall und Mainhardt Bei Beilstein gelang nach heftigen Kampfen der Vormarsch ins Bottwartal 19 April Murrhardt fiel in die Hande der amerikanischen Truppen 20 April Die US Army nahm Backnang ein 20 April Die US Army eroberte Crailsheim zum zweiten Mal und zerstorte dabei die Stadt vollig 21 April Die Amerikaner besetzten Winnenden Gaildorf und das Remstal mit den Stadten Schwabisch Gmund Schorndorf und Waiblingen weitgehend kampflos 22 April Die US Army konnte Esslingen am Neckar kampflos besetzten 23 April Die Amerikaner nahmen Goppingen Aalen und Heidenheim ein 24 April Wenige Stunden nach den Franzosen erreichte die 44 US Infanteriedivision Ulm In jenen drei Aprilwochen 1945 forderte der heftige Widerstand gegen die vordringenden Amerikaner in Nordwurttemberg ostlich des Neckars 2170 Tote unter der Zivilbevolkerung 165 200 Stadte und Dorfer wurden zum Teil erheblich beschadigt insgesamt etwa 4500 Gebaude darunter Kirchen Schulen Wohnhauser Scheunen und Stalle vollig zerstort 165 Etwa 2000 deutsche Soldaten fielen bei diesen Kampfen wohingegen die Verluste der Amerikaner bei rund 700 Soldaten lagen 165 Nach der Besetzung Wurttembergs brachen die amerikanischen Streitkrafte rasch bis nach Munchen durch welches sie am 30 April 1945 einnahmen Im April 1945 drang die amerikanische Spezialeinheit Alsos von Horb uber die franzosische Front in nominell noch von der Wehrmacht besetztes hohenzollerisches Gebiet vor um die Unterlagen und Einrichtungen der Labors des deutschen Uranprojekts in Haigerloch und Hechingen beide Hohenzollern sowie in Tailfingen Wurttemberg Landkreis Balingen sicherzustellen und die dort befindlichen deutschen Wissenschaftler zu verhaften Der in einem Felsenkeller aufgebaute Forschungsreaktor Haigerloch wurde demontiert und gesprengt Max von Laue und Carl Friedrich von Weizsacker wurden in Haigerloch in Gewahrsam genommen Otto Hahn in Tailfingen Werner Heisenberg gelang die Flucht zu seiner Familie in die bayerischen Alpen Anfang Mai 1945 spurten ihn die Amerikaner in seinem Haus auf Die bedeutenden deutschen Kernphysiker wurden im Rahmen der Operation Epsilon fur ein halbes Jahr im englischen Farm Hall interniert nbsp Jean de Lattre de Tassigny der Oberbefehlshaber der 1 franzosischen ArmeeFur die Eroberung Wurttembergs und Hohenzollerns durch die 1 Franzosische Armee unter General Jean de Lattre de Tassigny war Freudenstadt der strategische Knotenpunkt 166 Die franzosischen Truppen unter General Jean de Lattre de Tassigny rechneten mit erheblichem Widerstand nachdem sie im Vorfeld auf eine Sperre getroffen waren In der Stadt selbst waren aber keine deutschen Soldaten mehr vorzufinden Am 16 April 1945 wurde Freudenstadt durch Bomben und Artilleriebeschuss schwer zerstort 166 Beim Vormarsch der franzosischen Truppen und den folgenden drei Tagen kam es zu teilweise brutalen Ausschreitungen 167 Die 1 Franzosische Armee setzte sich aus zwei Korps zusammen Das 1 Armeekorps umfasste die 4 marokkanische Infanteriedivision die 9 koloniale Infanteriedivision und die 1 Panzerdivision Das 2 Armeekorps bestand aus der 2 marokkanischen Infanteriedivision der 3 algerischen Infanteriedivision der 5 Panzerdivision und der 14 Infanteriedivision 164 Im Uberblick gestaltete sich die Eroberung Sudwurttembergs und Hohenzollerns durch die 1 Franzosische Armee unter General Jean de Lattre de Tassigny so Anfang April 1945 uberschritten die Franzosen die wurttembergische Grenze bei Muhlacker Vom 7 bis 19 April kampften sie gegen das 64 deutsche Armee Korps 168 Dabei wurde der Ort Nussdorf bis auf die Grundmauern zerstort Bis zum 10 April nahmen die Franzosen Vaihingen an der Enz Besigheim und Bietigheim ein Vom 13 bis zum 18 April eroberten die Franzosen den wurttembergischen Teil des Schwarzwaldes mit den Stadten Calw Nagold und Freudenstadt 169 19 April Tubingen Rottenburg und Horb besetzten die Franzosen weitgehend kampflos 20 April Die Franzosen besetzten die sudlichen und westlichen Vororte von Stuttgart sowie Reutlingen Oberndorf und Rottweil 22 April Die Franzosen nahmen Stuttgart und Ludwigsburg ein nachdem der Befehl zum Abzug der deutschen Truppen durch General Kurt Hoffmann ergangen war Sigmaringen wohin im Oktober 1944 das Vichy Regime unter Marschall Petain und dem franzosischen Ministerprasident Pierre Laval ausgewichen war wurde kampflos besetzt Petain und Laval entgingen ihrer Verhaftung durch Flucht 24 April Kampfe um Ehingen und Tuttlingen und Vorstoss der Franzosen nach Ulm 27 April Die Franzosen nahmen als eine der letzten wurttembergischen Stadte Friedrichshafen ein Teile der franzosischen Truppen begingen in den ersten Tagen der Besetzung der Stadte und Dorfer Plunderungen und Vergewaltigungen Zivilisten die dies verhindern wollten riskierten ihr eigenes Leben Die franzosischen Offiziere liessen ihre Truppen zunachst gewahren griffen nach einigen Tagen jedoch teilweise auch drastisch ein indem sie vor allem Kolonialsoldaten exekutieren liessen 170 171 172 Auch Geiselerschiessungen fanden statt so in Reutlingen wo der Hauptmann des Sicherheitsdienstes der franzosischen Armee Max Rouche von Beruf Professor der Germanistik in Bordeaux am 24 April 1945 als Repressalie auf den vermuteten Attentatstod eines franzosischen Soldaten der durch einen Verkehrsunfall starb vier deutsche Zivilisten als Geiseln exekutieren liess 173 Dieser Spirale der Gewalt waren Kriegsverbrechen seitens der Deutschen wie etwa das Massaker von Oradour vorausgegangen und rachten sich nun Volker Koop zufolge war die anschliessende Besatzungspolitik im franzosischen Teil harter und bedruckender gegenuber den besiegten Deutschen als in der amerikanischen Zone 167 Bei den Kampfen kamen durch den letztlich sinnlosen militarischen Widerstand Hunderte von Zivilisten ums Leben oder wurden schwer verletzt Tausende Wohnhauser und Gebaude wurden zerstort oder unbrauchbar gemacht Einen Eindruck von den kriegsbedingten Wohnraum oder Gebaudeverlusten in Wurttemberg vermitteln die folgenden Zahlen 108 Ort ZerstorungsgradBeilstein 15 9 der Wohnungen 174 Boblingen 28 der WohnungenCrailsheim 66 der WohnungenForchtenberg 30 der GebaudeFreudenstadt 40 der WohnungenFriedrichshafen 47 der WohnungenHeilbronn 57 5 der WohnungenHeimsheim 75 der GebaudeHolzgerlingen 24 8 der WohnungenIlshofen 60 der Gebaude Ort ZerstorungsgradLowenstein 43 7 der WohnungenNeckarsulm 45 5 der WohnungenNeuenstadt 70 der GebaudeNiederstetten 32 4 der WohnungenReutlingen 20 der WohnungenSindringen 30 der WohnungenStuttgart 34 6 der WohnungenUlm 43 1 der WohnungenWaldenburg 80 der GebaudeWeinsberg 40 der GebaudeDie erheblichen Zerstorungen des Strassen und Schienennetzes machten in den Tagen und Wochen nach Kriegsende die Ruckkehr vieler Evakuierter Fluchtlinge Kriegsgefangener und Fremdarbeiter in ihre jeweilige Heimat zu einem kaum zu bewaltigenden Problem Das Ende des Kriegs bedeutete auch das Ende Wurttembergs in seinen rund 135 Jahre gultigen auf dem Wiener Kongress 1814 bis 1815 bestatigten Grenzen Nordwurttemberg wurde Bestandteil des neu gebildeten Landes Wurttemberg Baden in der amerikanischen Besatzungszone Sudwurttemberg wurde mit dem preussischen Regierungsbezirk Hohenzollern zum neuen Land Wurttemberg Hohenzollern in der franzosischen Besatzungszone zusammengefasst Literatur BearbeitenIngrid Bauz Sigrid Bruggemann Roland Maier Hrsg Die Geheime Staatspolizei in Wurttemberg und Hohenzollern Stuttgart 2013 ISBN 978 3 89657 138 0 Michael Kissener Joachim Scholtyseck Hrsg Die Fuhrer der Provinz NS Biographien aus Baden und Wurttemberg Karlsruher Beitrage zur Geschichte des Nationalsozialismus Band 2 2 Auflage Studienausg UVK Univ Verlag Konstanz Konstanz 1999 ISBN 3 87940 679 0 Paul Sauer Wilhelm Murr Hitlers Statthalter in Wurttemberg Silberburg Verlag Tubingen 1998 ISBN 3 87407 282 7 Paul Sauer Wurttemberg in der Zeit des Nationalsozialismus Suddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm 1975 ISBN 3 920921 99 2 Paul Sauer Wurttemberg in der Zeit des Nationalsozialismus In Kommiss f geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Hrsg Handbuch der Baden Wurttembergischen Geschichte Band 4 Die Lander seit 1918 Verlag Klett Cotta Stuttgart 2004 ISBN 3 608 91468 4 S 231 319 Thomas Schnabel Geschichte von Baden und Wurttemberg 1900 1952 Verlag W Kohlhammer Stuttgart 2000 ISBN 3 17 015924 0 Thomas Schnabel Wurttemberg zwischen Weimar und Bonn 1928 1945 46 Schriften zur politischen Landeskunde Baden Wurttembergs Band 13 Verlag W Kohlhammer Stuttgart 1986 ISBN 3 17 009155 7 Peter Steinbach Thomas Stockle Sibylle Thelen Reinhold Weber Hrsg Entrechtet verfolgt vernichtet NS Geschichte und Erinnerungskultur im deutschen Sudwesten Schriften zur politischen Landeskunde Baden Wurttembergs Band 45 Landeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg Verlag W Kohlhammer Stuttgart 2016 ISBN 978 3 945414 20 0 Wolfgang Proske Hrsg Tater Helfer Trittbrettfahrer Buchreihe seit 2010 Weblinks BearbeitenGedenkstatten in Baden WurttembergAnmerkungen Bearbeiten Handbuch der Baden Wurttembergischen Geschichte Band 5 Stuttgart 2007 S 537 a b c Handbuch der Baden Wurttembergischen Geschichte Band 5 Stuttgart 2007 S 538 Paul Sauer Wilhelm Murr Hitlers Statthalter in Wurttemberg Silberburg Verlag Tubingen 1998 S 12 Paul Sauer Wilhelm Murr Hitlers Statthalter in Wurttemberg Silberburg Verlag Tubingen 1998 S 13 Paul Sauer Wilhelm Murr Hitlers Statthalter in Wurttemberg Silberburg Verlag Tubingen 1998 S 15 Paul Sauer Wilhelm Murr Hitlers Statthalter in Wurttemberg Silberburg Verlag Tubingen 1998 S 19 Reinhold Weber Burgerpartei und Bauernbund in Wurttemberg Konservative Parteien im Kaiserreich und in Weimar 1895 1933 Droste Verlag Dusseldorf 2004 Anhang mit wurtt Wahlergebnissen auf CD ROM Jurgen W Falter und Hartmut Bomermann Die unterschiedlichen Wahlerfolge der NSDAP in Baden und Wurttemberg In Dieter Oberndorfer und Karl Schmitt Parteien und regionale politische Traditionen in der Bundesrepublik Deutschland Duncker und Humblot Berlin 1991 S 283 und 284 Reinhold Weber und Hans Georg Wehling Baden Wurttemberg Gesellschaft Geschichte Politik Landeszentrale fur Politische Bildung Baden Wurttemberg Kohlhammer 2006 S 74 76 Reinhold Weber Kleine Geschichte der Lander Baden und Wurttemberg 1918 1945 DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 2008 Digitalisat des Originalflugblatts der KPD Wurttemberg mit dem Aufruf zum Generalstreik gegen Hitler Memento des Originals vom 8 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadt moessingen de PDF Hans Joachim Althaus Hrsg u a Da ist nirgends nichts gewesen ausser hier Das rote Mossingen im Generalstreik gegen Hitler Geschichte eines schwabischen Arbeiterdorfes Rotbuch Verlag Berlin 1982 ISBN 3 88022 242 8 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 234 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 235 Paul Sauer Wilhelm Murr Hitlers Statthalter in Wurttemberg Silberburg Verlag Tubingen 1998 S 36 Link zum sogenannten Reichsstatthaltergesetz Michael Rademacher Der Gau Wurttemberg Hohenzollern Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Ubersicht uber die Parteigaue der NSDAP Memento des Originals vom 26 Mai 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zukunft braucht erinnerung de Reinhold Weber und Hans Georg Wehling Baden Wurttemberg Gesellschaft Geschichte Politik Landeszentrale fur Politische Bildung Baden Wurttemberg Kohlhammer 2006 S 27 a b c Reinhold Weber und Hans Georg Wehling Geschichte Baden Wurttembergs C H Beck 2007 S 97 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 240 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 241 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 249 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 250 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 251 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 243 Text des Gesetzes uber die Landeseinteilung vom 25 April 1938 Die Fuhrer der Provinz NS Biographien aus Baden und Wurttemberg S 276 a b c d Die Fuhrer der Provinz NS Biographien aus Baden und Wurttemberg S 279 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 248 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 246 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 247 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 314 Ingrid Bauz u a Die Geheime Staatspolizei in Wurttemberg und Hohenzollern Schmetterling Verlag Stuttgart 2013 S 154 ff Paul Sauer Stuttgart 2004 S 236 a b Paul Sauer Stuttgart 2004 S 264 Gott und Welt in Wurttemberg Eine Kirchengeschichte Calwer Verlag Stuttgart 2000 S 184 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 242 Paul Sauer Ulm 1975 S 156 Die genannte Anzahl der judischen Arzte und Facharzte in Wurttemberg bezieht sich auf das Jahr 1933 Beschreibung der Ereignisse der Novemberpogrome 1938 bei Alemannia Judaica a b Paul Sauer 1975 S 159 a b Willi A Boelcke Wirtschaft und Sozialsituation In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 42 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 301 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 262 Walter Wuttke Medizin Arzte Gesundheitspolitik In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 226 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 300 Michael Zimmermann Rassenutopie und Genozid Die nationalsozialistische Losung der Zigeunerfrage Christians Hamburg 1996 ISBN 3 7672 1270 6 Hamburger Beitrage zur Sozial und Zeitgeschichte Band 33 Paul Sauer Wurttemberg im Nationalsozialismus In Hansmartin Schwarzmaier Gerhard Taddey Hrsg Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 4 Die Lander seit 1918 Stuttgart 2004 S 231 319 hier S 263 a b Paul Sauer Stuttgart 2004 S 304 Link zur Homepage der seit 1854 in Mulfingen bestehenden Kinderrettungsanstalt St Josefspflege Im Geschichtsteil wird die Deportation von 39 Kindern der Sinti und Roma im Mai 1944 nach Auschwitz erwahnt St Josefspflege Wolfgang Ayass Asoziale im Nationalsozialismus Klett Cotta Stuttgart 1995 ISBN 3 608 91704 7 S 78ff Wolfgang Ayass Asoziale im Nationalsozialismus Klett Cotta Stuttgart 1995 ISBN 3 608 91704 7 S 143 148 Paul Sauer Wurttemberg im Nationalsozialismus In Hansmartin Schwarzmaier Gerhard Taddey Hrsg Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 4 Die Lander seit 1918 Stuttgart 2004 S 231 319 hier S 265 a b Gott und Welt in Wurttemberg Eine Kirchengeschichte Calwer Verlag Stuttgart 2000 S 183 Irmgard Umfrid und Hermann Umfrid Erinnerungen an die Jahre 1930 1934 in Niederstetten 1978 a b c Paul Sauer Stuttgart 2004 S 272 Hermann Ehmer HUTTEN Kurt In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 21 Bautz Nordhausen 2003 ISBN 3 88309 110 3 Sp 696 701 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Gott und Welt in Wurttemberg Eine Kirchengeschichte Calwer Verlag Stuttgart 2000 S 190 Gott und Welt in Wurttemberg Eine Kirchengeschichte Calwer Verlag Stuttgart 2000 S 191 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 273 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 274 Gott und Welt in Wurttemberg Eine Kirchengeschichte Calwer Verlag Stuttgart 2000 S 201 Gott und Welt in Wurttemberg Eine Kirchengeschichte Calwer Verlag Stuttgart 2000 S 202 a b Gott und Welt in Wurttemberg Eine Kirchengeschichte Calwer Verlag Stuttgart 2000 S 206 a b Paul Sauer Stuttgart 2004 S 305 a b c d Paul Sauer Stuttgart 2004 S 275 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 276 a b Paul Sauer Stuttgart 2004 S 307 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 277 a b c Paul Sauer Stuttgart 2004 S 278 Paul Sauer 1975 S 459 a b c Paul Sauer Stuttgart 2004 S 309 a b Paul Sauer Stuttgart 2004 S 279 a b Paul Sauer Stuttgart 2004 S 280 a b Willi A Boelcke Sozialgeschichte Baden Wurttembergs 1800 1989 Kohlhammer Stuttgart 1989 S 317 Otto Borst Die Wissenschaften In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 155 Otto Borst Die Wissenschaften In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 166 a b Hugo Ott Universitaten und Hochschulen In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 146 Otto Borst Die Wissenschaften In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 154 a b Otto Borst Die Wissenschaften In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 160 Otto Borst Die Wissenschaften In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 172 Otto Borst Die Wissenschaften In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 180 a b c d Paul Sauer Stuttgart 2004 S 281 Wolfgang Voigt Die Stuttgarter Bauschule In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 250x Armin Hermann und Friedrich Wollmershauser Die Entwicklung der Physik In Johannes H Voigt Hrsg Festschrift zum 150jahrigen Bestehen der Universitat Stuttgart Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1979 S 268 a b Paul Sauer Stuttgart 2004 S 283 Otto Borst Musik und Kult In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 276 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 255 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 258 Jud Suss Propagandafilm im NS Staat Ausstellungskatalog Stuttgart 14 Dezember 2007 bis 3 August 2008 Redaktion Ernst Seidl Haus der Geschichte Baden Wurttemberg Stuttgart 2007 Michael Koch Kunstpolitik In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 242 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 285 a b Michael Koch Kunstpolitik In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 247 Otto Borst Musik und Kult In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 275 a b Otto Borst Musik und Kult In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 288 a b Otto Borst Musik und Kult In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 285 Otto Borst Musik und Kult In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 282 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 310 Otto Borst Dichtung und Literatur In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 198 Otto Borst Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 191 Otto Borst Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 209 Otto Borst Musik und Kult In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 279 Otto Borst Musik und Kult In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 280 Otto Borst Die Wissenschaften In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 152 Otto Borst Die Wissenschaften In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 156 Otto Borst Die Wissenschaften In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 176 a b c d e f g h Paul Sauer 1975 S 251 a b c Paul Sauer 1975 S 498 a b c Thomas Schnabel Geschichte von Baden und Wurttemberg 1900 1952 Verlag W Kohlhammer Stuttgart 2000 S 235 Die nationalsozialistischen Infrastrukturprogramme orientierten sich am Vorbild der Trockenlegung der Pontinischen Sumpfe im faschistischen Italien Wolfgang Schivelbusch Entfernte Verwandtschaft Faschismus Nationalsozialismus New Deal 1933 1939 Carl Hanser Verlag Munchen 2005 ISBN 3 446 20597 7 Rezensionsnotizen zu Entfernte Verwandtschaft bei Perlentaucher Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Band 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Grundung der beiden deutschen Staaten 1914 1949 C H Beck Munchen 2003 S 645 f Karsten Steiger Kooperation Konfrontation Untergang Das Weimarer Tarif und Schlichtungswesen wahrend der Weltwirtschaftskrise und seine Vorbedingungen Franz Steiner Verlag 1998 ISBN 3 515 07397 3 S 277 a b Willi A Boelcke Wirtschaft und Sozialsituation In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 29 a b c d e f Zahlen nach Willi A Boelcke Sozialgeschichte Baden Wurttembergs 1800 1989 Kohlhammer Stuttgart 1989 S 396 Gemeldete Arbeitslose inklusive Hohenzollern berechnet nach der Zahl der Krankenkassenmitglieder a b c d Willi A Boelcke Wirtschaft und Sozialsituation In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 34 a b c Paul Sauer 1975 S 278 Paul Sauer 1975 S 260 a b c d e f Willi A Boelcke Wirtschaft und Sozialsituation In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 32 Willi A Boelcke Sozialgeschichte Baden Wurttembergs 1800 1989 Kohlhammer Stuttgart 1989 S 329 Daten fur 1936 Paul Sauer 1975 S 263 a b c d Willi A Boelcke Wirtschaft und Sozialsituation In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 35 Paul Sauer 1975 S 297 Paul Sauer 1975 S 298 a b Karl Moersch Peter Hoelzle Kontrapunkt Baden Wurttemberg Zur Vorgeschichte und Geschichte des Sudweststaates DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 2002 ISBN 3 87181 478 4 Erst die Grenzlage nach dem Ersten Weltkrieg hatte Baden gegenuber Wurttemberg wirtschaftlich deutlich benachteiligt Auch der Luftkrieg traf Baden ungleich harter als Wurttemberg Die wirtschaftliche Situation Badens war nach dem Zweiten Weltkrieg eines der Argumente fur die Grundung des Sudweststaats a b c d Willi A Boelcke Wirtschaft und Sozialsituation In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 30 a b c Willi A Boelcke Wirtschaft und Sozialsituation In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 40 Willi A Boelcke Wirtschaft und Sozialsituation In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 31 a b Willi A Boelcke Wirtschaft und Sozialsituation In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 33 Paul Sauer 1975 S 265 Paul Sauer 1975 S 280 a b c Paul Sauer 1975 S 286 Willi A Boelcke Sozialgeschichte Baden Wurttembergs 1800 1989 Kohlhammer Stuttgart 1989 S 322 a b Paul Sauer 1975 S 287 Paul Sauer 1975 S 288 Willi A Boelcke Sozialgeschichte Baden Wurttembergs 1800 1989 Kohlhammer Stuttgart 1989 S 322 324 und 325 Kurt Seidel Die Remsbahn Schienenwege in Ostwurttemberg Theiss Stuttgart 1987 ISBN 3 8062 0483 7 Paul Sauer 1975 S 299 Paul Sauer Wilhelm Murr Hitlers Statthalter in Wurttemberg Silberburg Verlag Tubingen 1998 S 59 Verkehrsfreigaben deutscher Autobahnen Dieter Stockmann Strecke 46 Die vergessene Autobahn zwischen Spessart und Rhon 2 Auflage Dieter Stockmann Veitshochheim 2002 ISBN 3 9808143 0 0 S 194 Reinhold Weber Kleine Geschichte von Baden und Wurttemberg 1918 1945 DRW Verlag Leinfelden Echterdingen 2008 Paul Sauer 1975 S 300 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 287 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 261 a b Willi A Boelcke Wirtschaft und Sozialsituation In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 38 Johannes Bahr und Paul Erker Bosch Geschichte eines Weltunternehmens C H Beck Munchen 2013 ISBN 978 3 406 63983 8 S 173 Paul Sauer Wurttemberg in der Zeit des Nationalsozialismus Ulm 1975 S 274 Willi A Boelcke Wirtschaft und Sozialsituation In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 39 Hans Ulrich Wehler Deutsche Gesellschaftsgeschichte Band 4 Vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur Grundung der beiden deutschen Staaten 1914 1949 C H Beck Munchen 2003 S 622 651 u 675 Paul Sauer 1975 S 329 Paul Sauer Wilhelm Murr Hitlers Statthalter in Wurttemberg Silberburg Verlag Tubingen 1998 S 118 a b Paul Sauer Stuttgart 2004 S 297 Unter den 4 560 Toten der Fliegerangriffe auf Stuttgart befanden sich etwa 770 Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus dem Ausland a b Willi A Boelcke Wirtschaft und Sozialsituation In Otto Borst Hrsg Das Dritte Reich in Baden und Wurttemberg Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1988 S 44 Zahlenangaben zu den Kriegstoten in Ulm sind in der Literatur widerspruchlich angegeben In Paul Sauers Artikel Wurttemberg in der Zeit des Nationalsozialismus im Handbuch der Baden Wurttembergischen Geschichte Band 4 Stuttgart 2004 auf Seite 297 werden fur den Angriff auf Ulm am 17 Dezember 1944 2 260 Tote angegeben Derselbe Autor nennt in seinem Buch Wurttemberg in der Zeit des Nationalsozialismus Ulm 1975 auf Seite 498 fur Ulm im ganzen Krieg nur 1 710 Tote wobei hier nur zivile Opfer gemeint sind Wegen dieses offensichtlichen Widerspruchs stammen die Angaben hier vom Webauftritt der Stadt Ulm Dort wird die Gesamtheit aller kriegsbedingten Opfer Ulms mit 4 400 angegeben wobei hier offenbar auch die gefallenen Wehrmachtangehorigen mit eingerechnet sind Nach der Aussage von Pfarrer August Hinteregger von Maria Bildstein Memento vom 6 September 2005 im Internet Archive Paul Sauer Stuttgart 2004 S 298 Paul Sauer Stuttgart 2004 S 299 Landesgeschichten Der deutsche Sudwesten von 1790 bis heute Das Buch zur Dauerausstellung im Haus der Geschichte Baden Wurttemberg Stuttgart 2002 S 197 Landesgeschichten Der deutsche Sudwesten von 1790 bis heute Das Buch zur Dauerausstellung im Haus der Geschichte Baden Wurttemberg Stuttgart 2002 S 190 Otto Strobel Johannes Schwenk Heimat Hohenlohe Lesebogen G 1 Die Manner von Brettheim Hohenloher Druck und Verlags Haus Gerabronn 1962 a b Hans Joachim Harder Militargeschichtliches Handbuch Baden Wurttemberg Verlag W Kohlhammer Stuttgart 1987 S 135 a b c d Klaus Dietmar Henke Die amerikanische Besetzung Deutschlands R Oldenbourg Verlag Munchen 1995 S 789 a b Generallandesarchiv Karlsruhe Hrsg Martin Schwarzmaier Hrsg Der deutsche Sudwesten zur Stunde Null Zusammenbruch und Neuanfang im Jahr 1945 in Dokumenten und Bildern Karlsruhe 1975 a b Volker Koop Besetzt Franzosische Besatzungspolitik in Deutschland be bra Verlag Berlin 2005 ISBN 3 89809 064 7 Hans Joachim Harder Militargeschichtliches Handbuch Baden Wurttemberg Verlag W Kohlhammer Stuttgart 1987 S 222 Gerhard Hertel Die Zerstorung von Freudenstadt Das Inferno am 16 17 April 1945 Geiger Verlag 1984 ISBN 3 924932 02 6 Ian Kershaw Das Ende Kampf bis in den Untergang NS Deutschland 1944 45 Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2011 ISBN 978 3 421 05807 2 S 417 Marc Hillel L occupation francaise 1945 1949 Balland 1983 S 107 Friedrich Blumenstock Der Einmarsch der Amerikaner und Franzosen im nordlichen Wurttemberg im April 1945 Stuttgart 1957 S 231ff Fakten und Hintergrunde zur Reutlinger Geisel Erschiessung 1945 Reutlinger General Anzeiger vom 16 April 2005 abgerufen am 30 Oktober 2016 Der Verlust an Gebauden lag in Beilstein bei 40 Lander des Deutschen Reiches zur Zeit des Nationalsozialismus 1933 1945 Anhalt Baden Bayern Braunschweig Bremen Hamburg Hessen Lippe Lubeck bis 1937 Mecklenburg ab 1934 Mecklenburg Schwerin 1933 Mecklenburg Strelitz 1933 Oldenburg Preussen Saarland als Saargebiet bis 1935 unter Volkerbundsverwaltung Sachsen Schaumburg Lippe Thuringen WurttembergGaue der NSDAP Auslandsorganisation Baden Bayreuth Berlin Danzig Westpreussen Dusseldorf Essen Franken Halle Merseburg Hamburg Hessen Nassau Karnten Koln Aachen Kurhessen Magdeburg Anhalt Mainfranken Mark Brandenburg Mecklenburg Moselland Munchen Oberbayern Niederdonau Niederschlesien Oberdonau Oberschlesien Ost Hannover Ostpreussen Pommern Saarpfalz Sachsen Salzburg Schleswig Holstein Schwaben Steiermark Sudhannover Braunschweig Sudetenland Tirol Vorarlberg Thuringen Wartheland Weser Ems Westfalen Nord Westfalen Sud Wien Wurttemberg Hohenzollern Siehe auch Struktur der NSDAP Die 43 Gaue 1941 und ihre Gauleiter Normdaten Korperschaft GND 32501 6 lobid OGND AKS VIAF 156527887 nbsp Dieser Artikel wurde am 18 November 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wurttemberg zur Zeit des Nationalsozialismus amp oldid 237843940