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Das Konzentrationslager Echterdingen wurde ab November 1944 als Aussenstelle des KZ Natzweiler Struthof auf dem Fliegerhorst in Echterdingen dem heutigen Flughafen Stuttgart eingerichtet Dieses Aussenkommando war von der Organisation Todt OT geplant und eingerichtet worden Hinten Mitte der Weisse Hangar am Flughafen Stuttgart Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Situation 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenUm den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten wurden wahrend der Kriegsjahre vermutlich mehrere tausend Fremd und Zwangsarbeiter in Echterdingen eingesetzt deren genaue Schicksale schwer zu rekonstruieren sind 1 Im November 1944 wurden 600 judische Haftlinge in einen weissen Hangar eingesperrt 2 Sie waren zuvor im KZ Stutthof untergebracht und davor teilweise im KZ Auschwitz 2 Die Haftlinge mussten Beschadigungen auf dem Flughafen ausbessern insbesondere mussten sie Bombentrichter verfullen Die dafur notigen Steine mussten sie in Steinbruchen in Leinfelden Plieningen und Bernhausen brechen 2 Als die Start und Landebahn nicht mehr benutzbar war mussten die Haftlinge eine Verbindung zur Autobahn bauen die als Ersatz genutzt werden sollte Die Arbeitsbedingungen waren unmenschlich sie mussten taglich zu Fuss zu den Steinbruchen gehen und nach dem Ausfall des Ofens wurde der Hangar nicht mehr beheizt 2 Die ausgemergelten Gefangenen konnten mitunter nicht mehr aus eigener Kraft zuruck ins Lager Zwei Mithaftlinge mussten sie mitschleifen oder sie wurden auf einem zweiradrigen Karren zuruckgezogen Bewacht wurden sie von Soldaten des Fliegerhorstes Nachdem eine Fleckfieberepidemie ausbrach begann die SS im Januar 1945 mit der Auflosung des Lagers 2 Von den mindestens 119 Toten waren die ersten 19 in Esslingen verbrannt worden 66 weitere wurden zunachst in einem Massengrab im Bernhauser Forst verscharrt und nach dem Krieg auf dem Ebershaldenfriedhof in Esslingen am Neckar beigesetzt Die Uberlebenden wurden in das KZ Aussenlager Vaihingen das KZ Bergen Belsen und das Zwangsarbeitslager Ohrdruf gebracht Nur von 64 Haftlingen ist bekannt dass sie das Kriegsende erlebten 2 Heutige Situation BearbeitenBei Bauarbeiten zur Erweiterung des Stuttgarter Flughafens wurden im Herbst 2005 etwa 100 Meter von dem Hangar entfernt sterbliche Uberreste von 34 Haftlingen entdeckt Da die judische Tradition eine ewige Ruhefrist fordert wurden sie exakt am Fundort wieder bestattet Am Sonntag dem 15 April 2007 wurden die Grabsteine fur die 34 Opfer des KZ Echterdingen gesetzt Der Hangar und das angrenzende Graberfeld befinden sich heute auf dem militarischen Teil des Flughafens dem von der United States Army betriebenen Stuttgart Army Airfield Am 8 Juni 2010 wurde daran angrenzend die frei zugangliche Gedenkstatte Wege der Erinnerung nach einem Entwurf der Kunstlerin Dagmar Pachtner eingerichtet 2 Die Gedenkstatte ist Mitglied des Verbundes der Gedenkstatten im ehemaligen KZ Komplex Natzweiler 3 nbsp Ehemaliges Massengrab mit GedenktafelUber Jahrzehnte ist die genaue Lage des Massengrabes im Bernhauser Forst in Vergessenheit geraten 2006 wurde es aber in einem Waldstuck nahe Plattenhardt etwa 500 m ostlich des heutigen Barensees wiederentdeckt Die Stadt Filderstadt hat 2015 eine Tafel aufgestellt die an den Ort erinnert und eine schlichte Gedenkstatte eingerichtet Ausserlich wird das Grab durch einige behauene Steine grob begrenzt wobei unklar ist ob es sich hierbei um die ursprungliche Umrandung des Grabes handelt Dennoch lasst sich eine etwa 10 5 Meter messende rechteckige Stelle ausmachen bei der als Hinweis fur fruhere Bodenbearbeitung die Oberflache etwas eingesunken ist 4 Einzelnachweise Bearbeiten Archivlink Memento des Originals vom 12 Januar 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www von zeit zu zeit de a b c d e f g KZ Aussenlager Echterdingen Bernhausen Stadt Leinfelden Echterdingen abgerufen am 27 August 2017 KZ Gedenkstatten grunden Netzwerk der Erinnerung 22 Dezember 2018 archiviert vom Original am 22 Dezember 2018 abgerufen am 23 Dezember 2018 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot vgkn eu Stuttgarter Zeitung Stuttgart Germany Gedenktafel fur ermordete KZ Haftlinge Was ist ein Mensch wert In stuttgarter zeitung de stuttgarter zeitung de abgerufen am 4 Marz 2018 Literatur BearbeitenGudrun Silberzahn Jandt Vom Pfarrberg zum Hitlerplatz Funf Dorfer wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Eine Topographie Filderstadter Schriftenreihe Band 9 Dissertation 1994 Manuel Werner Macht und Ohnmacht jugendlicher Luftwaffenhelfer Ein Beispiel vom Fliegerhorst und KZ Echterdingen Filder In Landeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg Erzieherausschuss der Gesellschaft fur Christlich Judische Zusammenarbeit Stuttgart Hrsg Durch Faszination zur Macht die Faszination der Macht Bausteine zum Verhaltnis von Macht und Manipulation Handreichungen fur den Unterricht Stuttgart 2003 Faltin Thomas u a Im Angesicht des Todes Das KZ Aussenlager Echterdingen 1944 45 und der Leidensweg der 600 Haftlinge Stadtarchive Filderstadt Leinfelden Echterdingen 2008 ISBN 3 934760 10 4 ISBN 978 3 934760 10 3 Weblinks BearbeitenALEMANNIA JUDAICA Informationsseite zur Geschichte des Lagers mit Fotos und Berichten zur Trauerfeier fur 34 Tote des Lagers am 15 Dezember 2005 Gedenkstatte Echterdingen Bernhausen48 679722222222 9 1908333333333 Koordinaten 48 40 47 N 9 11 27 O Normdaten Korperschaft GND 4647098 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KZ Echterdingen amp oldid 237929288