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Neckargartach ist ein Stadtteil der Stadt Heilbronn Die vorher selbststandige Gemeinde wurde 1938 nach Heilbronn eingemeindet und befindet sich im Nordwesten des Heilbronner Stadtkerns Der Name Neckargartach ergibt sich daraus dass der Fluss Lein der fruher Gartach genannt wurde in Neckargartach in den Neckar mundet Wappen von Neckargartach Wappen von Heilbronn Neckargartach Stadtteil von HeilbronnLage von Neckargartach in HeilbronnKoordinaten 49 10 0 N 9 12 0 O 49 166666666667 9 2 Koordinaten 49 10 0 N 9 12 0 OFlache 11 249 km Einwohner 9772 Dez 2017 Bevolkerungsdichte 869 Einwohner km Eingemeindung 1 Okt 1938Postleitzahl 74078Vorwahl 07131Adresse derVerwaltung Mittelstrasse 374078 Heilbronn Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Ursprung und fruhe Geschichte 2 2 Reichsstadtisches Dorf 2 3 Selbststandige Gemeinde 1803 1938 2 4 Stadtteil von Heilbronn seit 1938 2 5 Religionen 3 Politik 3 1 Wappen 4 Bau und Kulturdenkmaler 5 Sport 6 Spitzname der Bevolkerung 7 Personlichkeiten 8 Einzelnachweise und Anmerkungen 9 Literatur 10 WeblinksGeografie BearbeitenNeckargartach liegt an der Mundung des Leinbachs in den Neckar in Baden Wurttemberg Die Besiedlung dehnt sich von Norden nach Suden rund 3 5 km langs des Neckars und von West nach Ost rund 1 5 km beiderseits des Leintals aus Im Nordwesten der Gemarkung raumlich vom Ortskern und dem Gewerbegebiet im Norden des Ortes getrennt liegt das Gewerbegebiet Bollinger Hofe Die umliegenden Ortschaften sind Obereisesheim und Biberach im Norden Frankenbach im Westen Bockingen im Suden sowie Heilbronn auf der gegenuberliegenden Neckarseite im Osten Geschichte BearbeitenUrsprung und fruhe Geschichte Bearbeiten nbsp Altes Rathaus in NeckargartachDer Ursprung des Ortes Neckargartach liegt im einstigen Ort Bollingen im Leintal von dem heute nur noch die Bollinger Hofe zeugen und der vermutlich als alemannische Siedlung um das 4 Jahrhundert angelegt und im Jahr 767 erstmals erwahnt wurde Gardach war zunachst ein ausserhalb von Bollingen liegendes Hofgut wuchs aber bis ins 9 Jahrhundert zu bedeutenderer Grosse als der ursprungliche Hauptort und gelangte in den Besitz des Klosters Lorsch Im Jahr 1161 wurde der Ort als Neccargardacha zur Unterscheidung von Grossgartach und Kleingartach in einer Urkunde Kaiser Barbarossas erwahnt Der Ortsname leitet sich von seiner Lage an der Einmundung des Leinbachs der fruher Gartach hiess in den Neckar ab 2 Neckargartach war im Mittelalter und zu Anfang der Neuzeit mit Etter und Graben umgeben Der Ort war durch drei Tore gesichert wobei eines der drei Tore am nordlichen Ende das zweite am sudlichen Ende der Hauptstrasse lag Das dritte Tor war westlich beim Schafhaus Eine weitere Befestigung war der nordwestliche Teil Neckargartachs mit Burgkirche Kirchenterrasse Pfarrgarten und Pfarrhaus 2 Die Wehrkirche diente somit auch als sicherer fester Zufluchtsort Neckargartach gelangte im 11 Jahrhundert in Besitz und unter Oberlehensherrschaft des Bistums Worms bzw des Wormser Stifts das im Jahr 1323 die Herren von Weinsberg mit dem Dorf 2 belehnte Reichsstadtisches Dorf Bearbeiten Engelhard von Weinsberg und seine Frau Hedwig verkauften das Lehen uber Neckargartach im Jahre 1341 um 1200 Pfund Heller 2 als Unterlehen den Heilbronner Patriziern Feurer Gebwin und Erer wahrend die Oberlehensherrschaft des Wormser Hochstifts weiterbestand Die Nutzniessung hatte das Bistum Worms schon vorher den Mitgliedern des Heilbronner Patriziats erlaubt 2 1361 bekraftigte Bischof Dietrich von Worms die Unterlehensherrschaft des Heilbronner Geschlechter unter den Herren von Weinsberg 1399 wurde der Ort von wurttembergischen Truppen niedergebrannt 1440 kam Neckargartach mit der Herrschaft Weinsberg an die Pfalz und 1504 ging im Pfalzischen Krieg durch Eroberung 2 die Oberlehensherrschaft uber das Dorf auf das Haus Wurttemberg uber was einen Jahrhunderte wahrenden Streit zwischen Wurttemberg und der Reichsstadt Heilbronn ausloste Neben Heilbronn und dem Haus Wurttemberg hatten auch die Kloster Billigheim Hirsau Lauffen Odenheim das Ritterstift St Peter zu Wimpfen im Tal das Heilbronner Klarakloster die Heilbronner Deutschordenskommende das Heilbronner Spital und noch andere Herren Lehensanspruche oder Hofe in Neckargartach nbsp Muhlen sind in Neckargartach seit dem Mittelalter bezeugt Muhlrad mit Datierung 1793Die Stadt Heilbronn liess das Regiment uber ihr Dorf durch einen Vogt ausuben Der Heilbronner Vogt ubte die Gerichtsbarkeit aus weiterhin hatte er unter anderem das Recht zur Jagd und zur Fischerei in Neckargartach Die Manner aus der Gemeinde Neckargartach die Gemeinsmanner waren dazu verpflichtet dem Vogt jedes Jahr zu huldigen und ihn in das Kirchengebet einzuschliessen Der eingesetzte Vogt war ab der Mitte des 17 Jahrhunderts stets einer der drei Heilbronner Burgermeister der dann einmal im Jahr in Neckargartach das Vogtgericht abhielt die Rechnungen abhorte das Gericht und andere Amter neu besetzte und die neuen Dorfbeamten vereidigte Der stadtische Vogt ubte auch das Ruggericht aus Der Schultheiss Neckargartachs war zuerst mit der niederen Gerichtsbarkeit beauftragt In der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts gab es in Neckargartach den reisiger Schultheiss der aufgrund eines Dienstverhaltnisses und gegen Entgelt als Schultheiss arbeitete und im Kriegsfall der Stadt Heilbronn zu Pferde dienen sollte und seit Mitte des 16 Jahrhunderts als Bauernschultheiss bezeichnet wurde Dem Neckargartacher Schultheiss stand das Gericht mit zwolf Richtern zur Seite seit 1658 weitere acht Gemeinsmanner sog Zwanziger 3 Nach der Schlacht bei Wimpfen im Mai 1622 wurde der Ort durch die spanische Armee unter Cordoba der sein Quartier bei Neckargartach aufgeschlagen zerstort Die spanische Armee soll die scheusslichsten Grausamkeiten gegen Frauen und Madchen ausgeubt den Ort niedergebrannt und zum Loschen eilende Bewohner getotet haben 1664 gab es eine grosse Feuersbrunst und im Jahr 1675 wurde der Ort im Franzosisch Niederlandischen Krieg von Franzosen erneut niedergebrannt Von 1738 bis 1756 gab es einen Aufstand der Neckargartacher gegen die Stadt Heilbronn Die Einwohner lehnten sich gegen eine Neuordnung der Leibeigenschaft auf 1747 wurde der Schulmeister Johann Philipp Hagner inhaftiert der sich als Kopf des Widerstands profiliert hatte 1754 wurde die Oberlehensherrschaft dominium directum uber Neckargartach von Wurttemberg an Heilbronn um 25 000 Gulden 2 verkauft Am 9 Mai 1754 schickte der Heilbronner Rat 90 Mann die mit 60 Mann aus den Kreistruppen unter Hauptmann von Thumb das Dorf einnahmen Am 28 Oktober 1758 wurden Hagner und andere Neckargartacher zu lebenslanger Haft verurteilt in der diese auch dann verstorben sind Selbststandige Gemeinde 1803 1938 Bearbeiten nbsp Widmann sche Papiermaschinenfabrik um 1840 der erste Industriebetrieb in NeckargartachAls Heilbronn nach den Revolutionskriegen 1802 seine Reichsfreiheit verlor wurden seine vormals reichsstadtischen Dorfer darunter auch Neckargartach zu selbststandigen Gemeinden innerhalb des neuen Oberamtes Heilbronn Dem Ort stand ein Schultheiss vor der die Gerichtsbarkeit ausubte Bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts war Neckargartach rein bauerlich gepragt es wurde Landwirtschaft und Weinbau betrieben Bereits 1295 wurde eine Muhle erwahnt zu Beginn des 14 Jahrhunderts gab es bereits drei Muhlen Im Jahr 1840 siedelte sich Johann Jakob Widmann im Leinbachtal heute Widmannstal mit seiner Papiermaschinenfabrik an und legte damit den Grundstein fur die Industrialisierung Neckargartachs Weitere grossere Betriebe in Neckargartach waren drei Brauereien eine chemische Fabrik sowie die 1898 gegrundete Dampfziegelei die spater mit der Ziegelei Bockingen fusionierte Auch durch die entstehenden Fabriken im nahen Heilbronn wandelte sich der Ort vom Bauerndorf zur Arbeitersiedlung Die Einwohnerzahl verdoppelte sich vom Jahr 1800 mit 810 Einwohnern bis zum Jahr 1863 auf 1650 und abermals bis zum Jahr 1900 auf 3224 Die Industrialisierung sorgte bis in die 1860er Jahre fur einen gewissen Wohlstand der Gemeinde Zwischen 1880 und 1910 erlebte das Burgertum eine Blute zwei Schulen wurden errichtet und zahlreiche Vereine wurden gegrundet Von 1894 bis 1907 war Ludwig Konrad Pfau Schultheiss in Neckargartach er wurde 1907 in Anerkennung seiner Verdienste fur Neckargartach zum Ehrenburger ernannt nbsp Postkarte aus Neckargartach von 19001895 wurde mit dem Neckargartacher Automobil das erste Automobil in Wurttemberg gebaut 1897 suchte ein verheerendes Unwetter mit Hagelschlag den Ort heim Von 1903 bis 1905 wurde die Neckargartacher Neckarbrucke gebaut die den Ort mit Heilbronn verband und damals die grosste von insgesamt 119 Neckarbrucken war Die Brucke mit einer Gesamtlange von 230 Metern uberspannte in funf Bogen den Fluss und wurde am 21 September 1905 eingeweiht Oberbaurat Schaal der die Bauleitung hatte wurde an diesem Tag zum Ehrenburger ernannt Die Brucke wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort und danach durch einen Bruckenneubau ersetzt Auf Schultheiss Pfau folgte Fredrich Wilhelm Binder der 1914 im Ersten Weltkrieg fiel Ihm folgte der bisherige Ratsschreiber Jakob Haspel 1886 1965 der den stadtischen Ausbau des Ortes in den schweren Jahren des Ersten Weltkriegs und der nachfolgenden Inflation weiter vorantrieb Haspel forderte den kommunalen und privaten Wohnungsbau liess die elektrische Beleuchtung und die Ortskanalisation ausbauen nahm eine mechanische Klaranlage in Betrieb und setzte sich fur die Ansiedlung einer Apotheke ein Ab 1928 hatte Neckargartach dann auch eine eigene Strassenbahn mit Depot am Neckarplatz die an die Strassenbahn Heilbronn angeschlossen war 1929 wurde Haspel mit 2498 von 2560 abgegebenen Stimmen wiedergewahlt Der Wohlstand der Gemeinde wurde jedoch durch den Unterhalt der sozialen und offentlichen Einrichtungen sowie die Weltwirtschaftskrise in den 1920er Jahren aufgebraucht Der verdienstvolle Schultheiss Haspel wurde im Mai 1933 von den Nationalsozialisten aus dem Amt gedrangt und im Juni 1933 beschied ein vom wurttembergischen Innenministerium beauftragter Staatskommissar dass die Gemeinde auf Grund ihrer finanziellen Verhaltnisse als selbstandige Gemeinde nicht mehr weiterbestehen kann Stadtteil von Heilbronn seit 1938 Bearbeiten Am 1 Oktober 1938 wurde Neckargartach nach Heilbronn eingemeindet Noch vor dem Zweiten Weltkrieg begann mit dem Bau der Steigsiedlung die stadtebauliche Erweiterung des Ortes Im Spatsommer 1944 wurde am Ortsende Richtung Biberach das KZ Neckargartach als Aussenkommando des KZ Natzweiler Struthof eroffnet SS Arbeitslager Steinbock Die bis zu 1100 Haftlinge wurden in zwei Stollen im Salzbergwerk Neckargartach eingesetzt wo die I G Farben AG Rustungsguter produzierte und die Lebensmittelfirma Tengelmann Waren lagerte Aufgrund der miserablen Lebensbedingungen kamen bis zur Raumung des Lagers im April 1945 zahlreiche Haftlinge zu Tode 4 Auf dem KZ Friedhof in der Bollinger Strasse erinnert ein Mahnmal an die dorthin umgebetteten 246 Toten 5 Nach dem Abtransport ins KZ Dachau werden dort am 27 April 1945 258 Neckargartacher Haftlingen als Zugang registriert Was mit den ubrigen 842 Haftlingen die einst zur Mannschaft von Neckargartach gehorten geschah lasst sich nicht genau klaren In Heilbronn sind 191 Todesfalle beurkundet Im Stadtischen Krematorium Heilbronn fuhrt eine Liste weitere 31 sowjetische und polnische Haftlinge auf 6 nbsp Leinbach Passage mit Linsafamer BrunnenAb 1953 wurde am gegenuberliegenden Neckarufer das Kraftwerk Heilbronn errichtet durch das Neckargartach anfangs eine hohe Belastung durch Flugasche und chemische Schadstoffe erfuhr 7 In den 1960er Jahren wurden sudlich des Ortskerns die Siedlungen Sachsenacker und Im Fleischbeil erschlossen ab 1976 wurde die Sanierung des alten Ortskerns vorangetrieben Im Jahr 2017 wurde die Erschliessung des Wohnquartiers Nonnenbuckel durch den Heilbronner Gemeinderat beschlossen Auf dem Gelande ostlich des Klinikums Gesundbrunnen entstehen ab 2019 Wohnungen fur 1 200 Menschen 8 Die Bebauung stellt die grosste gesamtstadtische Erschliessungsmassnahme der Stadtsiedlung seit Erschliessung der Schanz in Bockingen in den 1960er und 1970er Jahren dar Religionen Bearbeiten Im Mittelalter gehorte das Dorf Neckargartach kirchlich zum Bistum Worms dessen Gebiet ostlich bis an den Neckar ging 1425 wird zum ersten Mal eine Pfarrei fur den Ort Neckargartach erwahnt wobei 1439 und 1551 ein Bau einer Kirche genannt wird Der Heilbronner Deutschorden ubte jedoch das Vorschlags und Bestatigungsrecht im Falle der Neubesetzung aus wobei sich der Deutschorden der in Heilbronn bereits um 1530 erfolgten Reformation widersetzte Die Reformation wurde in Neckargartach daher erst 1542 mit der Bestellung des ersten evangelischen Pfarrers Heinrich Riesser einem Sohn von Hans Riesser vollzogen 1767 musste die alte Kirche aufgrund Baufalligkeit abgebrochen und durch den Neubau der heutigen Peterskirche ersetzt werden wobei Frankenbach und Bollingen Filialen der Neckargartacher Peterskirche wurden Nach 1802 mit der Eingliederung in Wurttemberg kam Neckargartach zum neu gegrundeten evangelischen Dekanat Heilbronn 1806 wurden den Katholiken in Wurttemberg die gleichen Rechte zugesprochen wie den Protestanten Die Neckargartacher Katholiken gehorten zunachst zur Heilbronner Pfarrei St Peter und Paul und haben erst seit 1959 haben eine eigene Kirche St Michael Seit 1864 gab es im Ort auch eine kleine evangelisch methodistische Kirchengemeinde die 1890 ihre Ebenezer Kapelle baute wobei diese 1983 mit Frankenbach zu einer Gemeinde vereinigt wurde Nachdem auch Frankenbach ein Stadtteil von Heilbronn wurde gehort die Kirchengemeinde der Heilbronner Friedenskirchengemeinde an Mit Stand Ende 2020 waren von den Einwohnern 28 evangelisch 22 katholisch und 52 waren konfessionslos oder gehorten einer anderen Glaubensgemeinschaft an 9 Politik BearbeitenWappen Bearbeiten nbsp Wappen NeckargartachsDas Wappen von Neckargartach zeigt unter einer liegenden Hirschstange zwei gekreuzte Schlussel darunter einen sechseckigen Stern Die Schlussel wurden erstmals in einer Oberamtsbeschreibung des Jahres 1865 als Ortswappen erwahnt befanden sich aber verschiedenen Quellen zufolge bereits auf einer im Ersten Weltkrieg eingeschmolzenen Kirchenglocke aus dem 17 Jahrhundert Die Schlussel deuten entweder auf den Kirchenpatron Petrus hin oder aber auf das Bistum Worms das einen Schlussel im Wappen fuhrt Die Hirschstange symbolisiert Wurttemberg das die Lehensherrschaft uber den Ort von 1504 bis 1754 innehatte Die Farben schwarz und gelb sind dem Heilbronner Stadtwappen und dem wurttembergischen Stammwappen entnommen und wurden 1962 festgelegt Bau und Kulturdenkmaler Bearbeiten nbsp Neckarbrucke bei NeckargartachDie Neckargartacher Neckarbrucke war 1905 die grosste Neckarbrucke wurde 1945 zerstort und 1951 durch einen Neubau ersetzt Das Alte Rathaus an der Mittelstrasse 3 ist ein schmuckvoll verzierter Fachwerkbau aus dem 17 Jahrhundert Wie das benachbarte Wohnhaus Mittelstrasse 13 15 wurde das Rathaus auf den Fundamenten alterer Vorgangerbauten errichtet Die Stallscheune Mittelstrasse 20 ist das letzte Wirtschaftsgebaude des Ortes aus der Zeit des Barock Das Wohnhaus Mittelstrasse 21 wurde 1675 nach dem grossen Brand erbaut Die evangelische Peterskirche geht auf eine mittelalterliche Wehrkirche zuruck und erhielt ihre heutige Gestalt im 18 Jahrhundert Im Wehrkirchhof vermutlich im Torturm der Anlage befand sich einst auch die Schule die im 18 Jahrhundert durch das Mesnerhaus ersetzt wurde Bei der Kirche befindet sich das Neckargartacher Kriegerdenkmal von 1937 Das Neckargartacher Pfarrhaus in der Kirchbergstr 2 ist seit 1578 bezeugt und erhielt seine heutige Gestalt durch Neubau 1725 und Renovierung 1840 An das Pfarrhaus angebaut ist ein historisches Wasch und Backhaus nbsp Mesnerhaus nbsp Ev Pfarrhaus nbsp Mittelstrasse nbsp Evangelische PeterskircheDie katholische Pfarrkirche St Michael mit freistehendem Glockenturm wurde 1959 geweiht und 1998 im Inneren umgestaltet An der Romerstrasse 73 befand sich eine am 24 November 1951 geweihte Kirche der neuapostolischen Gemeinde die 2013 zum Wohnhaus umgebaut wurde 10 Das Portal des Friedhofs datiert auf 1607 Das Gemeindehaus an der Biberacher Strasse wurde 1927 nach Planen von Jakob Saame errichtet und bildete lange Zeit den gesellschaftlichen Mittelpunkt des Ortes nbsp Katholische Michaelskirche nbsp ehemalige Neuapostolische Kirche an der Romerstr 73 nbsp Kriegerdenkmal bei Peterskirche nbsp Historisches PumpwerkDas historische Pumpwerk im Widmannstal war das Fabrikationsgebaude der Widmann schen Papierfabrik wurde um 1900 in stadtischem Besitz zum Pumpwerk umgebaut und war bis in die 1960er Jahre in Betrieb Die Anlage wurde 1994 95 saniert und 1997 um eine wiederaufgebaute historische Hammerschmiede erweitert die als Muhle bereits im 17 Jahrhundert erwahnt wurde und sich vor dem Abriss 1972 ursprunglich etwa 900 Meter stromabwarts befand Die Ludwig sche Muhle befindet sich an einer Stelle im Leintal an der seit dem Mittelalter Muhlen bezeugt sind Der langliche ursprungliche Muhlenbau wurde 1802 anstelle eines Vorgangerbaus errichtet und 1851 um einen Wohn und einen Scheunentrakt zum heutigen Umfang der Anlage erweitert Die historische Leinbachbrucke wurde 1525 an der Romerstrasse von der Bauhutte Hans Schweiners erbaut Heute erinnert eine aus ihren Steinen errichtete Mauer am Leinbach an das Bauwerk nbsp Ludwig sche Muhle nbsp Muhlkanal der Ludwig schen Muhle nbsp Leinbachbrucken Gedenktafel nbsp KZ FriedhofIn Neckargartach gibt es weitere Baudenkmaler und historisch interessante Gebaude Das bauerliche Wohnhaus Bockinger Strasse 7 markiert einen der fruhen Neckargartacher Siedlungskerne Es wurde bald nach dem grossen Brand von 1675 erbaut Das Wohnhaus Bockinger Strasse 98 ist ein von Emil Beutinger geplantes und 1904 fertiggestelltes Angestelltenwohnhaus der Ziegelei die Villa Binder in der Bockinger Str 104 wurde 1908 von Jakob Saame fur Gustav Binder erbaut Die Villa Pfau war das Wohnhaus des Stadtschultheissen Pfau Der KZ Friedhof befindet sich an der Stelle eines Massengrabs von 246 KZ Haftlingen aus funf Nationen auf einer Anhohe oberhalb des einstigen SS Arbeitslagers Steinbock an der Bollingerstrasse Die Gedenkanlage wurde am 22 Dezember 1946 eingeweiht 11 Der Gedenkstein tragt in deutscher wie russischer Sprache die Inschrift Sie starben kurz vor ihrer Befreiung 12 In der Anlage erinnern ausserdem Gedenktafeln an die Geschichte des KZ Friedhofs und die Namen einiger Haftlinge nbsp Villa Binder nbsp Villa Pfau nbsp Friedhofs Portal nbsp Linsafamer BrunnenDer Linsafamer Brunnen 1988 von Dieter Lapple vor der Leinbach Passage in der Ortsmitte nimmt Bezug auf den Utznamen der Neckargartacher In der Ortsmitte befindet sich die Leinbachschule beim Wohngebiet Sachsenacker die Albrecht Durer Schule Die Neckarhalle ist eine 1969 erbaute Mehrzweckhalle die inzwischen modernisiert wurde Zu den markanten abgegangenen Gebauden zahlen die Neckargartacher Turnhalle an der Wimpfener Strasse die anlasslich des Gauturnfestes am 15 Juli 1900 eingeweiht und 1964 abgebrochen wurde sowie die 1928 eingeweihte und 1969 abgebrochene Wagenhalle der Strassenbahn und die 1890 eingeweihte und im Zuge der Ortsanierung 1990 abgebrochene Methodistenkapelle nbsp Leinbachschule nbsp Albrecht Durer Schule nbsp Neckarhalle nbsp Altbollinger Hof FachwerkDer Altbollinger Hof ist ein Uberrest der einstigen Siedlung Bollingen Eine Kirche dort wurde bereits im Jahr 823 die Bollinger Muhle im 13 Jahrhundert erwahnt Funde wie ein bis ins 10 Jahrhundert genutzter Keller und Scherben aus dem 14 Jahrhundert zeugen von der langen Besiedlung des Ortes der vermutlich bereits im 15 Jahrhundert bis auf einen Hof und eine Muhle einging die ihre Form mehrfach veranderten Die Kirche wurde bereits 1572 abgerissen die Muhle wurde nach einem Brand im spaten 20 Jahrhundert nicht wieder aufgebaut Das alteste der heute vorhandenen Bauten ist das Hauptgebaude des Altbollinger Hofes aus dem spaten 17 Jahrhundert die meisten Wirtschaftsgebaude stammen aus dem 19 Jahrhundert nbsp Altbollinger Hof nbsp Bollinger Muhle Nebengebaude nbsp Bollinger MuhleSport BearbeitenDer VfL Neckargartach geht zuruck auf den in den Jahren 1890 91 gegrundeten Turnverein Neckargartach und wurde 1946 neu gegrundet Der Verein umfasst zehn Abteilungen Die Fussballer des VfL spielten von 1946 bis 1950 in der damals zweitklassigen Landesliga Wurttemberg Die Ringer Abteilung des VfL brachte erfolgreiche Sportler hervor darunter Zweit und Drittplatzierte bei den deutschen Meisterschaften Im Jahr 2014 fusionierte der VfL Neckargartach mit der Spielvereinigung Frankenbach und heisst seither SV 1891 Heilbronn am Leinbach Spitzname der Bevolkerung BearbeitenDer Spitzname Utzname der Bevolkerung lautet Linsenfarmer 13 Der Name geht darauf zuruck dass es im Heilbronner Krankenhaus Linsen zu essen gegeben haben soll Diese Linsen verursachten bei den Patienten allerdings Durchfall Als dies bemerkt wurde wurden die Linsen in den Neckar gekippt Diese trieben zusammen mit den Ausscheidungen der vom Durchfall Geplagten den Neckar stromabwarts nach Neckargartach Ein Neckargartacher Fischer soll die Linsen bemerkt haben Daraufhin haben weitere Fischer zusammen mit armen Bauern Tucher in ihre Netze Fahmen gelegt und begonnen die Linsen herauszufischen Die Heilbronner behaupteten dass die Neckargartacher die Linsen selbst gegessen hatten Die Neckargartacher meinen dass sie die Linsen nur deshalb aus dem Neckar gefischt haben um sie auf dem Heilbronner Markt verkaufen zu konnen Personlichkeiten BearbeitenKarl Haag 1819 1901 in Neckargartach geborener Schultheiss von Obereisesheim und Abgeordneter Friedrich von Schaal 1842 1909 Oberbaurat und Erbauer der Neckargartacher Neckarbrucke 1905 zum Ehrenburger Neckargartachs ernannt Ludwig Konrad Pfau 1861 1925 Schultheiss in Neckargartach 1894 1907 Ehrenburger in Anerkennung seiner grossen Verdienste um das Gemeinwesen Karl Hermann 1888 1961 Oberlehrer und Heimatforscher lebte in Neckargartach Wilhelm Schaffer 1891 1976 Kunstler geboren und beigesetzt in Neckargartach Frida Schuhmacher 1892 1964 Schriftstellerin lebte von 1919 bis zu ihrem Tod in Neckargartach Otto Vollmer 1894 1978 Gewerkschafter und Politiker SPD USPD KPD geboren in Neckargartach Timo Dorflinger 1978 in Neckargartach ehemaliger Fussballspieler und gegenwartiger Fussballtrainer Manfred Weinmann 1934 2013 Politiker CDU von 1983 bis 1999 Oberburgermeister von Heilbronn Marc Schnatterer 1985 in Neckargartach deutscher Fussballspieler langjahriger Kapitan des FC HeidenheimEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Heilbronn Info Einwohnerzahlen Abgerufen am 14 September 2018 a b c d e f g Festschrift S 37 Festschrift zum funfzigsten Jahrestag der Eingemeindung S 39 Zur Geschichte des Konzentrationslagers Neckargartach und des Friedhofes bei alemannia judaica de Auch Plan und Fotos zur Lage des Konzentrationslagers und des Friedhofes Heinz Risel KZ in Heilbronn Das SS Arbeitslager Steinbock in Neckargartach Augenzeugenberichte Dokumente Tatsachen Er berichtet dass in dem 100 150 Meter grossen Lagerbereich entlang der Boblinger Strasse auf Hohe des heutigen Sportplatzes 1100 Gefangene von 80 SS Leuten bewacht werden spater weitere 20 Luftwaffenangehorige Vgl Kochendorf KZ Eisbar Zur Zwangsarbeit im Raum HN Memento vom 19 Juli 2011 im Internet Archive ca 8 000 Personen Zwangsarbeiter 50 Jahre Heilbronn Neckargartach 1988 S 2 Grossprojekt Nonnenbuckel Neubaugebiet fur 1200 Bewohner STIMME de Abgerufen am 27 Februar 2018 Stadt Heilbronn Stadtteilprofil zum 31 12 2020 fur den Stadtteil Neckargartach abgerufen am 6 November 2021 Kilian Krauth Gotteshauser auf dem Prufstand In Heilbronner Stimme 26 Januar 2013 bei stimme de abgerufen am 26 Januar 2013 Zehn Jahre wie ein Jahrhundert Sonderdruck aus der Heilbronner Stimme vom 10 Dezember 1955 Uwe Jacobi Die vermissten Ratsprotokolle 1 Auflage Heilbronn 1981 S 92 Ulrich Hacker Jost Kubin Wir wohnen in Heilbronn Kinder lernen ihre Stadt kennen Hrsg Stadt Heilbronn Derber Spott von Ort zu Ort Literatur BearbeitenNeckargartach In Heinrich Titot Hrsg Beschreibung des Oberamts Heilbronn Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 45 H Lindemann Stuttgart 1865 S 315 327 Volltext Wikisource Erhard Jost unter Mitarbeit von Peter Hahn und Heinz Kurz Ein Spaziergang durch Neckargartach Wo der Leinbach in den Neckar mundet Heilbronn 2013 Neckargartach in alten Postkarten 1897 1945 Heilbronn 2006 ISBN 978 3 939765 00 4 Helmut Schmolz Hubert Weckbach Heilbronn mit Bockingen Neckargartach Sontheim Die alte Stadt in Wort und Bild Band 1 Fotos von 1860 bis 1944 Anton H Konrad Verlag Weissenhorn 1966 Helmut Schmolz Hubert Weckbach Heilbronn mit Bockingen Neckargartach Sontheim Die alte Stadt in Wort und Bild Band 2 Fotos von 1858 bis 1944 Anton H Konrad Verlag Weissenhorn 1967 Eugen Knupfer Bearb Urkundenbuch der Stadt Heilbronn Kohlhammer Stuttgart 1904 Wurttembergische Geschichtsquellen N F 5 Beschreibung des Oberamts Heilbronn Kohlhammer Stuttgart 1901 1903 Hubert Weckbach Aus der Geschichte Neckargartachs In Festschrift zum funfzigsten Jahrestag der Eingemeindung 50 Jahre Heilbronn Neckargartach September 1988 S 37 43 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neckargartach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Ortskartells Neckargartach Seite zur Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde NeckargartachStadtteile von Heilbronn Biberach Bockingen Frankenbach Horkheim Kirchhausen Klingenberg Neckargartach Sontheim Normdaten Geografikum GND 4686367 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neckargartach amp oldid 233161796