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Biberach ist ein Stadtteil von Heilbronn im Norden Baden Wurttembergs und hat rund 5000 Einwohner Wappen von Biberach Wappen von Heilbronn Biberach Stadtteil von HeilbronnLage von Biberach in HeilbronnKoordinaten 49 11 39 N 9 8 31 O 49 194166666667 9 1419444444444 190 Koordinaten 49 11 39 N 9 8 31 OHohe 190 m u NNFlache 10 582 km Einwohner 5072 Dez 2017 Bevolkerungsdichte 479 Einwohner km Eingemeindung 1 Jan 1974Postleitzahl 74078Vorwahl 07066Adresse derVerwaltung Am Ratsplatz 374078 Heilbronn Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Bauwerke und Kulturdenkmaler 4 Personlichkeiten 5 Utzname der Bevolkerung 6 Einzelnachweise und Anmerkungen 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Grenzstein des Deutschen Ordens in Biberach der hier ab 1532 Besitz hatte nbsp Heilbronn Biberach Postkarte von 1900Erstmals urkundlich erwahnt wurde Biberach am 25 Juli 767 in einer Urkunde des Lorscher Codex 2 Neben Biberach werden in dieser Schenkung des frankischen Adligen Witroz und seiner Frau mit Bockingen Frankenbach und Schluchtern noch drei weitere Orte aus der Umgebung genannt Daruber hinaus enthalt der Lorscher Codex drei weitere Eintragungen die auf den Ort Biberach hinweisen 3 Im Jahr 782 ist dabei nicht von Biberach selbst die Rede sondern vom Dorf Bollingen das am Fluss Biberaha lag und heute nicht mehr existiert Siehe bei Neckargartach ein Uberrest ist der zu diesem gehorige Bollinger Hof Der heute hier Bollinger Bach genannte und weiter aufwarts insgesamt drei weitere Namen fuhrende Fluss wurde lange als Biberach bezeichnet und war eponym fur den Biberachgau Bis ins 13 Jahrhundert war Biberach teilweise konigliches Reichsgut ausserdem hatten das Stift Wimpfen und das Heiliggeistspital Wimpfen Besitz 1298 verlieh Konig Adolf von Nassau das Reichsgut an Konrad von Weinsberg fur dessen Heereserfolge Uber die Herren von Heimberg 1403 erwarb 1407 die Stadt Wimpfen den Ort 4 1532 erwarb der Deutsche Orden eine Hofanlage in Biberach Uber das mittelalterliche Siedlungsbild ist wenig bekannt die fruh bezeugte Kirche die 1516 urkundlich belegte Muhle und die verschiedenen schon im Mittelalter bezeugten Hofe liegen lose verteilt Der Ort wurde mit der Reichsstadt Wimpfen protestantisch weil der Deutsche Orden Einfluss behielt gab es jedoch auch nach der Reformation weiterhin eine bedeutende katholische Gemeinde nbsp Blick von der Bibersteige uber die Ortsmitte von BiberachIm Dreissigjahrigen Krieg wurde Biberach mehrfach uberfallen geplundert und niedergebrannt so auch im Umfeld der Schlacht bei Wimpfen 1622 5 Im Jahr 1637 war das Dorf vollig entvolkert Die Stadt Wimpfen verkaufte den fast brachliegenden Ort 1650 an den franzosischen Generalmajor Thomas von Klug der dort mit seiner Familie lebte und auch Juden in Biberach aufnahm Die Majorswitwe Maria von Klug fuhrte nach dem Tode ihres Gatten fur einige Jahre ein ausgelassenes Leben bevor 1681 der Deutsche Orden den Ort erwarb Im Pfalzischen Erbfolgekrieg 1688 wurde der Ort abermals zerstort 1707 kam es im Spanischen Erbfolgekrieg erneut zu Kriegshandlungen um Biberach Der Deutsche Orden siedelte nach 1681 zwar einige weitere Juden an diese erlitten jedoch bei den kriegerischen Handlungen jener Zeit Vermogensverluste und wurden wegen ihrer schlechten Vermogensverhaltnisse ab 1726 ausgewiesen Eine erneute Aufnahme von Juden lehnte der Orden 1743 ab Unter dem Deutschen Orten zahlte Biberach im Rahmen der Deutschordensballei Franken zunachst zur Kommende Horneck spater zum Amt Kirchhausen Der katholische Deutsche Orden begunstigte den katholischen Teil der Bevolkerung und siedelte bevorzugt Katholiken an nbsp Biberach um 19001806 geriet Biberach infolge der Mediatisierung als selbststandiges Dorf an Wurttemberg wo es zum Oberamt Heilbronn zahlte 1840 wurden 1305 Einwohner gezahlt dieser Einwohnerstand anderte sich in den folgenden 100 Jahren nur sehr gering Das Bevolkerungswachstum stagnierte insbesondere wegen starker Auswanderung von 1850 bis 1950 verlor Biberach durch sie 259 Personen 1950 hatte Biberach 1734 Einwohner Die grossflachigen Neubaugebiete die den historischen Ortskern umgeben entstanden beginnend mit dem Wohngebiet Maustal ab den 1960er Jahren In jener Zeit veranderte sich auch die Struktur des Ortes von einer landwirtschaftlichen zu einer Pendlerwohnsiedlung fur die nahe Stadt Heilbronn wodurch sich die Einwohnerzahl verdoppelte Am 1 Januar 1974 wurde Biberach nach Heilbronn eingemeindet 6 Noch im selben Jahr wurde ein neues Dienstleistungszentrum am Ratsplatz eingeweiht Damals hatte Biberach rund 3400 Einwohner und eine Gemarkungsflache von 1058 Hektar Danach entstanden weitere grosse Neubaugebiete darunter das Neubaugebiet Kehrhutte auf dem Gelande der fruheren Ziegelei Die 1979 begonnene und inzwischen rund 100 Hektar grosse Industrieansiedlung an den nahen Bollinger Hofen auf der Gemarkung des Heilbronner Ortsteils Neckargartach liess weitere Pendler in Biberach Wohnung nehmen Wappen Bearbeiten nbsp Wappen BiberachsDas Biberacher Wappen zeigt einen aufgerichteten Biber und ist damit ein redendes Wappen Die alteste Darstellung geht auf das Jahr 1712 zuruck damals noch mit dem Kreuz des Deutschen Ordens so auch auf dem Wappen des Dorfbrunnens aus dem 18 Jahrhundert abgebildet Nach dem Ende des Ordens 1805 verzichtete man auf das Kreuz Im 19 Jahrhundert finden sich vereinzelt auch Darstellungen eines Bibers mit Krone 7 die sich spater wieder verliert Bauwerke und Kulturdenkmaler Bearbeiten nbsp Katholische Pfarrkirche St Cornelius und Cyprian in Heilbronn Biberach Entwurf Christian Friedrich von Leins 1814 1892 wurttembergischer Hofbaumeister Einweihung 11 Oktober 1863 Abbruch 1984 nbsp Backhaus 1841 vor evang KircheDie Evangelische Pfarrkirche St Cornelius und Cyprian und die Katholische Pfarrkirche St Cornelius und Cyprian stehen nahe beisammen in der Ortsmitte von Biberach Die evangelische geht auf eine bereits im Mittelalter bestehendes Gotteshaus zuruck das zeitweilig Simultankirche war und wurde in ihrer heutigen Gestalt 1830 errichtet Nach einer Sanierung erfolgte die Wiedereinweihung am Pfingstsonntag 30 Mai 1993 8 Die katholische ist ein moderner Kirchenbau von 1985 der ein alteres Bauwerk von 1863 ersetzte Sehenswert die Arbeiten von Theo Imboden 9 10 Das unterhalb der evangelischen Kirche gelegene 1841 errichtete und 1923 aufgestockte Gemeindebackhaus steht an der Stelle der im spaten 17 Jahrhundert eingerichteten Schule Kirchen Gemeindehauser und das inzwischen als Bucherei genutzte Alte Schulhaus erganzen sich zu einem Ensemble Zu den historisch bedeutsamen Gebauden in Biberach zahlen der Ehemalige Herrenhof der Familie von Klug in der Bonfelder Strasse 12 auf dessen Fundamenten 1804 05 ein Wohnhaus erbaut wurde sowie das Wohnhaus des Deutschen Ordens in der Unterlandstrasse 25 letzter historischer Teil einer seit 1532 belegten Hofanlage und zeitweilig Sitz einer Spezereihandlung nbsp Evang Kirche St Cornelius und Cyprian nbsp Kath Kirche St Cornelius und Cyprian nbsp Ehem Herrenhof nbsp Bauernhaus Unterlandstrasse 2 mit Biberbrunnen nbsp Haus Sinn nbsp Haus Finkenbergstrasse 21 nbsp Burgerburo von 1976 Der Biberbrunnen ist seit 1689 belegt Eine steinerne Biberfigur auf dem Brunnenstock halt das Wappen des Deutschen Ordens Der Brunnen steht an der Giebelseite des Bauernhauses in der Unterlandstrasse 2 das uber einem Keller von 1580 errichtet wurde In Biberach befinden sich weitere markante historische Anwesen darunter das 1853 erbaute Gasthaus zum Rossle das 1870 nach Planen von Hermann Maute erbaute Haus Sinn in der Bonfelder Strasse das 1848 erbaute Haus Holloch mit Erdgeschoss Fassade im Stil des Klassizismus sowie die Alte Post mit ihrem markanten Erker In der Finkenbergstrasse 5 ist ein auf 1784 datierter Ofenstein uber der Tur vermauert Weitere historische Gebaude gehen auf die Brauerei Halter zuruck Das historische Haus Finkenbergstrasse 21 ist ein zweigeschossiges Gebaude in Sichtziegelbauweise mit farbig glasierten Ziegeln Die Fassade wurde inzwischen verschalt 11 12 Das zweigeschossige verputzte Fachwerkhaus aus dem 16 Jahrhundert in der Rappengasse 10 ist im Mai 2015 niedergebrannt In der Rappengasse 6 wurde 2009 ein denkmalgeschutztes Wohnhaus mit Stallscheune und Kleintierstatten aus dem 17 und 18 Jahrhundert abgerissen die Lucke wurde neu uberbaut nbsp Deutschordens Wohnhaus nbsp Haus Holloch nbsp Rappengasse 10Die Scheuermann sche Muhle in der Muhlgasse 13 lag an einem historischen Muhlkanal mit alter Brucke und Nebengebaude Ein Muller wurde bereits 1516 erwahnt Im Gebaude aus dem spaten 18 Jahrhundert waren Bauteile aus dem fruhen 17 Jahrhundert erhalten an der Hausecke der Schrein einer Hausmadonna Die Muhle und ihr Nebengebaude sind vor geraumer Zeit eingesturzt Der Alte Friedhof wurde zu einem Park umgestaltet In ihm befinden sich neben historischen Grabmalern und einem Kriegerdenkmal fur die Toten des Ersten Weltkriegs auch einige historische Grenz und Kilometersteine Der 1874 errichtete Hartlesbrunnen der von den Quellen des Kuhnbach oder auch Kimbachtales gespeist wird ist uber den Ochsenbrunnen beim Bollinger Hof mit dem Alten Wasserwerk in Heilbronn verbunden und diente lange der Heilbronner Wasserversorgung Ausserhalb des Ortes sind einige Weinberge ausgeschildert die auf die einstige Bedeutung des Weinbaus fur den Ort verweisen nbsp Alte Post nbsp Alte Muhle nbsp Grabmal auf dem Alten Friedhof1976 wurde das Biberacher Burgeramt erbaut Die Fassade und das Innere gestaltete der Fleiner Bildhauer Hans Epple 13 Auf der Bibersteige befindet sich ein Campus mit Schulhaus Sport und Festhalle der Bollingertalhalle von 1973 14 Der erste Spatenstich zum Bau des Hallenbads in Biberach wurde am 11 September 1974 gesetzt am 23 Juni 1976 wurde es eingeweiht 15 Auf dem Campus befindet sich auch ein moderner Biberbrunnen aus dem Jahre 1968 Eine Biberfigur geschaffen von Hermann Koziol auf dem Brunnenstock halt einen Riemen und steht auf einem runden Floss Der Brunnentrog wurde inzwischen mit Brettern verschalt 16 17 nbsp Bollingertalhalle von 1973 nbsp Hallenbad von 1976 nbsp Biberbrunnen an der BibersteigePersonlichkeiten BearbeitenMagister Martinus von Biberach ist angeblich 1498 in diesem Biberach gestorben Michael Vehe 1485 in Biberach April 1539 in Halle war ein Monch Kirchenlehrer Weihbischof und Herausgeber des ersten katholischen Gesangbuches mit Noten Franz Jacob Mittnacht 8 Oktober 1781 in Biberach 1849 in Stuttgart war Organisator der Landvermessung in Wurttemberg und Vater des spateren Ministerprasidenten Herrmann Carl Friedrich Mittnacht Elise Hess 9 Dezember 1898 in Biberach 9 Mai 1987 in Gundelsheim war Hebamme Sozialdemokratin und im Widerstand gegen den Nationalsozialismus Utzname der Bevolkerung BearbeitenDer Utzname der Biberacher lautet Biwwericher Stegstrecker 18 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten nbsp Blick auf Biberach vom Finkenberg Heilbronn Info Einwohnerzahlen Abgerufen am 14 September 2018 Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex Band 4 Urkunde 2748 25 Juli 767 Reg 195 In Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg S 221 abgerufen am 5 Januar 2018 Ortsliste zum Lorscher Codex Biberach Archivum Laureshamense digital Universitatsbibliothek Heidelberg Interessenkreis Heimatgeschichte Biberach Hrsg Biberach unter Wimpfener Herrschaft 1407 1650 Heilbronn Biberach 2001 Interessenkreis Heimatgeschichte Biberach Hrsg Biberach im Dreissigjahrigen Krieg Heilbronn Biberach 1997 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 464 vgl das Wappen von Biberach an der Riss Evangelisches Pfarramt Heilbronn Biberach Hrsg Evangelische Kirche Biberach Festschrift zur Wieder Einweihung der Evangelischen Kirche in Heilbronn Biberach am Pfingstsonntag 30 Mai 1993 Heilbronn Biberach 1993 St Cornelius und Cyprian in Heilbronn Biberach In Heilige Kunst Schwabenverlag Ostfildern 1990 Christoph Berchtold Zum Fenster von Theo Imboden in Biberach In Heilige Kunst Schwabenverlag Ostfildern 1984 1985 Helmut Schmolz Biberach wie es einmal war das alte Ortsbild in Fotografien 1890 1945 Weinsberg 1987 Interessenkreis Heimatgeschichte Biberach Hrsg Rundgang durch das alte Biberach Heilbronn Biberach 1996 Stadt Heilbronn Heilbronn Moderne Stadtgestaltung Entwicklung der Stadt 1945 1990 S 44 Bild Nr 149 Rathaus Biberach Stadt Heilbronn Heilbronn Moderne Stadtgestaltung Entwicklung der Stadt 1945 1990 S 41 Bild Nr 129 Bollingertal Halle Biberach https meine stimme de heilbronn profile verein zur foerderung des schwimmsports im hallenbad hn biberach ev 830 html Karl Schlienz Autor Kleine Geschichte Biberachs Festschrift aus Anlass der urkundlichen Ersterwahnung im Jahr 766 Hrsg Gemeindeverwaltung Biberach Heilbronn 1968 Signatur L006 He 3 Bib 1968 auf heuss stadtarchiv heilbronn de Gunter Krause Gerschtahewwel 100 Prozent 18 grosses Schlossfest Kirchhausen 3 bis 5 Juli 2009 Hrsg Ortskartell Heilbronn Kirchhausen Heilbronn 2009 S 5 Literatur BearbeitenBiberach In Heinrich Titot Hrsg Beschreibung des Oberamts Heilbronn Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 45 H Lindemann Stuttgart 1865 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Biberach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtteile von Heilbronn Biberach Bockingen Frankenbach Horkheim Kirchhausen Klingenberg Neckargartach Sontheim Normdaten Geografikum GND 4208767 3 lobid OGND AKS VIAF 237765429 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Biberach Heilbronn amp oldid 227099020