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Frankenbach ist ein Stadtteil von Heilbronn der bereits im spaten Mittelalter zu der Reichsstadt gehorte spater selbststandige Gemeinde war und 1974 wieder eingemeindet wurde Wappen von Frankenbach Wappen von Heilbronn Frankenbach Stadtteil von HeilbronnLage von Frankenbach in HeilbronnKoordinaten 49 9 40 N 9 10 23 O 49 161111111111 9 1730555555556 Koordinaten 49 9 40 N 9 10 23 OFlache 8 889 km Einwohner 5770 Dez 2017 Bevolkerungsdichte 649 Einwohner km Eingemeindung 1 Apr 1974Postleitzahl 74078 74080Vorwahl 07131Adresse derVerwaltung Speyerer Strasse 1374078 Heilbronn Die Ortsmitte von Frankenbach Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Politik 3 1 Bezirksbeirat 3 2 Stadtrate 3 3 Wappen 4 Bau und Kulturdenkmaler 5 Personlichkeiten 6 Utzname der Bevolkerung 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksLage BearbeitenFrankenbach liegt nordwestlich der Heilbronner Innenstadt ca 4 5 km Luftlinie vom Zentrum entfernt im Tal des Leinbachs Die alte Ortsmitte liegt nordlich des Leinbachs Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich die Besiedlung zu beiden Seiten des Leinbachs und auch langs des diesem von Norden zufliessenden Rotbachs sowie auf einige umliegende Hohenzuge ausgebreitet Nach Suden und nach Osten hat sich die Bebauung bis auf wenige hundert Meter der der ebenfalls gewachsenen Heilbronner Stadtteile Bockingen und Neckargartach angenahert Die Gemarkung von Frankenbach erstreckt sich noch ungefahr zwei Kilometer nordwestlich der Bebauung uber grosstenteils landwirtschaftlich genutzte Flachen inmitten derer der im 19 Jahrhundert nach Frankenbach eingegliederte Hipfelhof liegt Geschichte Bearbeiten nbsp Frankenbach 1684 in den Kieserschen ForstlagerbuchernFrankenbach liegt an einer alten Romerstrasse zum Kastell in Bockingen Als Francunbach wird der Ort erstmals in einer Schenkung an das Kloster Lorsch im Jahre 767 erwahnt 2 807 wird nochmals Francunbach in pago Gardachgowe Frankenbach im Gartachgau in einer Schenkung des Widegowo erwahnt In Frankenbach soll es eine Burg gegeben haben wovon die Flurnamen Burgacker und Schanze sowie ein Platz namens Burgstall herruhren Die Albanskirche wurde angeblich auf der Burg errichtet Noch immer ist nordlich der Albanskirche ein tiefgehender Graben zu sehen der einst den ganzen Ort umgeben hat Besitz im mittelalterlichen Frankenbach hatten das Stift Nonnenmunster in Worms der Deutsche Orden das Klarakloster das Katharinenspital und die Pfarrpflege in Heilbronn das Heiliggeistspital und das Dominikanerkloster in Wimpfen sowie die Herren von Gemmingen und die Herren von Remchingen Georg der Dicke von Gemmingen trat 1426 seinen Anteil an Frankenbach an Heinrich von Remchingen ab Dieser hat Frankenbach und Weiler an die Herren von Talheim verpfandet die den Ort wiederum an die Reichsstadt Heilbronn weiterverpfandeten die ihrerseits vom Deutschen Orden auch das Patronatsrecht in Frankenbach erlangte Martin Goler von Ravensburg ein Neffe Georgs des Dicken versuchte von 1438 bis 1441 vergeblich einen Teil von Frankenbach zuruckzugewinnen 3 nbsp Uberreste des alten Dorfgrabens bei der evangelischen AlbanskircheDer Ort war mehrfach von Kriegen der fruhen Neuzeit betroffen 1439 wurde Frankenbach wie Bockingen in der Fehde mit Benningen in Brand gesteckt Im Oktober des Jahres 1550 schlug die spanische Armee unter Kaiser Karl V in Wimpfen ihr Hauptquartier auf dabei marschierten spanische Soldaten in die links des Neckars gelegenen Dorfer Bockingen und Frankenbach ein die geplundert und gebrandschatzt wurden Am 7 Mai 1622 nach der Schlacht bei Wimpfen und erneut am 25 November desselben Jahres wurde Frankenbach von Tillys Soldaten gebrandschatzt 1634 wurde Frankenbach von der kaiserlichen Armee erneut in Brand gesteckt und ausgeraubt Am 17 August 1675 und erneut 1693 brannte die franzosische Armee Frankenbach nieder nachdem sie die Kirchenglocken mitgenommen hatte Nach dem Ende der reichsstadtischen Zeit Heilbronns wurde Frankenbach 1803 selbststandige Gemeinde die zum Oberamt Heilbronn zahlte Durch die einstige Zugehorigkeit blieb eine hohe Verflechtung mit der Stadt Heilbronn bestehen die sich spater durch Gas und Wasserversorgung sowie durch Abwasserentsorgung und Stadtbusverbindung usw ausdruckte Im 19 Jahrhundert wurde der Hipfelhof nach Frankenbach eingegliedert Ausser der bestimmenden Landwirtschaft gab es in Frankenbach noch Sand und Kiesgruben Die Bevolkerung arbeitete auch zunehmend in den in Heilbronn und Neckargartach entstandenen Industriegebieten und wuchs auf knapp 1700 Einwohner im Jahr 1901 Das Einwohnerwachstum druckte sich auch in dem Bedarf nach einem zweiten Schulhaus aus nachdem das alte Schulhaus an der Kirchstrasse nicht mehr ausreichte Um die Jahrhundertwende wurde daher an der Hauptstrasse am sudlichen Ortsende heute Ecke Saarbruckener Strasse Brechhausstrasse ein zweites Schulhaus errichtet Die Freiwillige Feuerwehr Frankenbach grundete sich 1886 Eine erste Turnhalle wurde in den fruhen 1920er Jahren erbaut Sie diente spater der Feuerwehr als Magazin und ging spater im heutigen Bauhof auf Die evangelisch methodistische Gemeinde errichtete sich 1932 im Ortskern eine eigene Kirche 1936 erhielt der Ort ein Freibad 1939 wurden 2270 Einwohner gezahlt Ende 1945 waren es 2459 4 nbsp Wohngebiet Maihalde im Hintergrund das Kraftwerk HeilbronnNach dem Zweiten Weltkrieg gab es konkrete Planungen des Landratsamts Heilbronn fur den Bau einer grossen Wohnsiedlung fur bis zu 5000 Menschen auf dem Gelande des Hipfelhofs auf Frankenbacher Gemarkung wofur sich dann aber vom Eigentumer nicht die benotigten Flachen gewinnen liessen so dass die Bundesmustersiedlung schliesslich einige Kilometer nordostlich bei Neckarsulm errichtet wurde heute Neckarsulm Amorbach und der Hipfelhof als Hofgut erhalten blieb Doch auch ohne das Hipfelhofprojekt anderte Frankenbach nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Erschliessung grosser Neubaugebiete sein Gesicht grundlegend und wuchs in nahezu alle Himmelsrichtungen Alleine in den 1960er und 1970er Jahren entstanden Neubaugebiete auf einer Flache von 24 Hektar darunter das im Nordwesten Frankenbachs auf einem Hohenzug gelegene Wohngebiet Maihalde Gleichzeitig fand auch im Ortskern ein Strukturwandel statt indem immer mehr Bauern aus dem Ortskern in Aussiedlerhofe nordlich des Ortes wechselten 1954 entstand eine Mehrzweckhalle 1964 wurde ein der angewachsenen Bevolkerungszahl angemessenes grosses Schulzentrum mit Grund und Hauptschule sowie Lehrschwimmbecken eingeweiht Das alte Schulhaus an der Kirchstrasse wich dem Schnepfbrunnenplatz das grunderzeitliche Schulhaus am sudlichen Ortsende wurde abgerissen und das Grundstuck 1969 mit einem neunstockigen Hochhaus uberbaut In der seit dem 14 Jahrhundert belegten Frankenbacher Muhle endete der Muhlenbetrieb 1970 das benachbarte Bruckenhaus eine alte Zollstation wich dem Neubau der Leinbrucke Das im Leintal gelegene alte Schafhaus zuletzt als Sozialwohnung genutzt wurde in den fruhen 1970er Jahren mit einem neuen Wohnkomplex uberbaut Das Frankenbacher Freibad im Leintal schloss 1972 an seiner Stelle wurde ein Spielplatz angelegt nbsp Blick von Suden uber FrankenbachTrotz der umfangreichen Baumassnahmen und Strukturanderungen war die Gemeinde strukturell und finanziell geordnet als am 1 April 1974 die Eingemeindung nach Heilbronn erfolgte 5 6 Zu diesem Zeitpunkt hatte Frankenbach rund 5200 Einwohner die Gemarkungsflache betrug rund 900 Hektar Zwischen Frankenbach und dem Heilbronner Stadtteil Neckargartach befindet sich das grosste Heilbronner Pumpwerk das die Wasserversorgung fast aller Stadtteile regelt Der Strukturwandel des Ortes setzt sich bis in die Gegenwart fort Der Versuch der Industrieansiedlung war nur von kurzer Dauer Die Maschinenbaufirma Passat die ein Werk fur Industriewaschetrockner an der Wurzburger Strasse unterhielt siedelte an einen anderen Standort um das Werksgelande wurde mit einem Supermarkt uberbaut Der traditionelle Einzelhandel die Gasthauser und alten Bauernhauser verschwinden sukzessive aus dem Ortsbild Die alte evangelisch methodistische Kirche in der Ortsmitte wurde 1985 abgerissen und mit einem Wohnkomplex uberbaut Wenig spater fiel die Altbebauung gegenuber dem alten Rathaus und wurde mit neuen Wohn und Geschaftshausern am Rathausplatz uberbaut Fruhere Geschaftsstrassen wie die Backhausstrasse sind heute fast reine Wohnstrassen Politik BearbeitenBezirksbeirat Bearbeiten Wie die ebenfalls im Zuge der baden wurttembergischen Gemeindereform eingemeindeten Stadtteile Biberach Horkheim Kirchhausen und Klingenberg hat auch Frankenbach einen Bezirksbeirat Auf Beschluss des Heilbronner Gemeinderats gibt es seit 2014 in jedem Stadtteil einen Bezirksbeirat mit jeweils zehn Mitgliedern Dort werden kommunalpolitische Themen vorberaten die den Stadtteil betreffen Der Bezirksbeirat Frankenbach setzt sich nach der Kommunalwahl 2014 aus drei SPD Ratinnen drei CDU Raten und je einem Vertreter von FDP Freien Wahlern Grunen und AfD zusammen Die SPD stellt die Sprecherin die CDU den Stellvertreter Stadtrate Bearbeiten Im Heilbronner Gemeinderat wird Frankenbach nach der Kommunalwahl 2014 von einer Stadtratin und einem Stadtrat vertreten Wappen Bearbeiten nbsp Wappen FrankenbachsFrankenbach hatte kein eigenes Siegel was aus der Tatsache zu schliessen ist dass Heilbronn fur die Frankenbacher siegeln musste Erst im 20 Jahrhundert erhielt Frankenbach ein eigenes Wappen Das Wappen mit Pfluggeraten und F Das Wappen Frankenbachs von 1903 zeigte auf rotem Hintergrund eine blaue Pflugschar flankiert von zwei Pflugmessern Darunter war der schwarze Buchstabe F zu sehen Das Wappen mit Rechen und Bach Seit dem Jahr 1910 zeigt das Wappen von Frankenbach in einem horizontal mittig geteilten Schild oben den frankischen Rechen unten einen Bach Der Bach nimmt Bezug auf den Ortsnamen und macht das Wappen zum sprechenden Wappen Bau und Kulturdenkmaler Bearbeiten nbsp Altes RathausDie evangelische Albanskirche wurde erstmals 1476 erwahnt Bei der Kirche verlauft ein Rest des ehemaligen Dorfgrabens mit Boschungsmauern aus Werksteinquadern und einer Bogenbrucke von 1824 Bei der Kirche befindet sich ausserdem das Frankenbacher Kriegerdenkmal von 1938 Das nahegelegene barocke evangelische Pfarrhaus in der Kirchstrasse 4 wurde 1695 erbaut und 1756 erneuert Die katholische St Johannes Kirche wurde als Filialkirche der Bockinger Kirche St Kilian ab 1972 errichtet und am 22 Dezember 1974 geweiht Seit 1980 bildet Frankenbach mit den Bockinger Wohngebieten Kreuzgrund und Schanz eine eigene katholische Pfarrei An der Hauptstrasse B 39 liegen das Alte Rathaus ein zweistockiger Bau aus dem 18 Jahrhundert sowie das historische Gasthaus Stern Das ehemalige Gasthaus Lamm in der Stauchenstrasse hat ein ungewohnlich gewolbtes Dach Im weiteren Verlauf der Stauchenstrasse ist noch der fruhere Dorfgraben mit Steinbrucke von der Kirche zum Friedhof erhalten Es gibt mehrere denkmalgeschutzte Wohnhauser darunter das als Wohnstatt eines Schafers aussergewohnlich stadtische Haus Bohl und das Wohnstallhaus in der Kirchstr 17 Der Hipfelhof ist ein ausserhalb Frankenbachs gelegenes Hofgut mit mehreren historischen Einzelbauten wie der Cotta schen Villa oder der Muhle nbsp Albanskirche nbsp Evangelisches Pfarrhaus nbsp Johanneskirche nbsp Kriegerdenkmal von 1938Personlichkeiten BearbeitenFriedrich Reichert 1824 1907 Schultheiss und Landtagsabgeordneter Martin Hunger 1893 1986 Maler lebte von 1929 bis nach dem Zweiten Weltkrieg in Frankenbach Martin Hautzinger 1950 Psychologe und Hochschullehrer ist in Frankenbach geborenUtzname der Bevolkerung BearbeitenDer Utzname der Frankenbacher lautet Blunsa 7 Dieser Name geht darauf zuruck dass ein Metzger aus Frankenbach in Heilbronn Wurst eingekauft haben soll Auf einer Anhohe zwischen Bockingen und Frankenbach soll sein Pferd erschopft gewesen sein Um dem Pferd eine Ruhepause zu ermoglichen suchte der Metzger vergeblich nach einem Stein um ihn als Unterlegkeil fur das Fuhrwerk zu verwenden Er verwendete deshalb eine zuvor eingekaufte Blunsa eine Blutwurst als Bremsklotz Dabei wurde er beobachtet 8 Einzelnachweise Bearbeiten Heilbronn Info Einwohnerzahlen Abgerufen am 14 September 2018 Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex Band 4 Urkunde 2748 25 Juli 767 Reg 195 In Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg S 221 abgerufen am 5 Januar 2018 Eugen Knupfer Urkundenbuch der Stadt Heilbronn Band 1 Heilbronn 1904 S 288 290 Nr 579 Mitteilungen des Wurtt und Bad Statistischen Landesamtes Nr 1 Ergebnisse der Einwohnerzahlung am 31 Dezember 1945 in Nordwurttemberg Stadt Heilbronn Verwaltungsbericht 1979 1982 S 137 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 464 Gunter Krause Gerschtahewwel 100 Prozent 18 grosses Schlossfest Kirchhausen 3 bis 5 Juli 2009 Hrsg Ortskartell Heilbronn Kirchhausen Heilbronn 2009 S 5 Ulrich Hacker Jost Kubin Wir wohnen in Heilbronn Kinder lernen ihre Stadt kennen Hrsg Stadt Heilbronn Literatur BearbeitenFrankenbach In Heinrich Titot Hrsg Beschreibung des Oberamts Heilbronn Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 45 H Lindemann Stuttgart 1865 S 284 294 Volltext Wikisource Interessenkreis Heimatgeschichte Frankenbach Vergangenheit und Gegenwart fur die Zukunft Heilbronn Frankenbach 2009 Eugen Knupfer Bearb Urkundenbuch der Stadt Heilbronn Kohlhammer Stuttgart 1904 Wurttembergische Geschichtsquellen N F 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frankenbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Interessenkreises Heimatgeschichte FrankenbachStadtteile von Heilbronn Biberach Bockingen Frankenbach Horkheim Kirchhausen Klingenberg Neckargartach Sontheim Normdaten Geografikum GND 4514304 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frankenbach Heilbronn amp oldid 239147682