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Zur Bundesmustersiedlung wurde am 27 Oktober 1953 die ab 1 Mai 1953 neu gebaute Siedlung Amorbach durch den Sprecher des Bundeswohnungsministeriums Breitmeyer erklart Amorbach die Bundesmustersiedlung liegt nordostlich von Neckarsulm Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Bedeutung der Bundesmustersiedlung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenBereits ab Mai 1949 stellte das Landratsamt Heilbronn Uberlegungen fur eine grossere Siedlung mit zentraler Lage zu den Stadten Heilbronn und Neckarsulm an 1950 hatte der Landkreis Heilbronn 139 332 Einwohner darunter 20 840 Heimatvertriebene Die Vertriebenen waren zum uberwiegenden Teil in kleineren Gemeinden des Landkreises untergebracht Das Problem war dass viele Arbeitnehmer uber langere Strecken zu ihren Arbeitsplatzen nach Heilbronn und Neckarsulm pendeln mussten Im September 1950 waren das 14 800 Pendler Alt und Neuburger Deshalb wurde ab Mai 1951 im Neckarsulmer Gemeinderat uber die Bebauung des Gelandes im Amorbacher Feld diskutiert Nach zahlreichen Diskussionen fiel am 3 Juni 1952 die Entscheidung fur den Bau des neuen Stadtteils Amorbach Am 26 August 1952 kaufte die Stadt von der Wurttembergischen Forstdirektion ein etwa 20 Hektar grosses Gelande im Amorbacher Feld das zum Teil auf den Markungen Oedheim und Friedrichshall lag Der Stuttgarter Architekt Helmut Erdle der den Planungswettbewerb gewonnen hatte wurde am 29 August 1952 mit dem endgultigen Entwurf beauftragt Ab Marz 1953 begannen die Erschliessungsarbeiten Strassenbau Verlegung von Wasserleitungen und am 1 Mai 1953 wurde der erste Spatenstich durch den damaligen Innenminister Baden Wurttembergs Fritz Ulrich durchgefuhrt Im ersten Bauabschnitt wurden ab Mai 1953 insgesamt 543 Wohnungen durch vier grosse Baugenossenschaften errichtet Im Einzelnen wurden gebaut 105 Wohnungen durch die Heimstattengenossenschaft Neckarsulm 124 durch das Siedlungswerk der Diozese Rottenburg Stuttgart 135 Wohnungen durch die Gemeinnutzige Siedlungsgesellschaft des Hilfswerks der Evangelischen Kirchen Deutschlands Stuttgart und 179 Wohnungen und acht Ladengeschafte durch die gemeinnutzige Wurttembergische Wohnungsgesellschaft StuttgartAb Marz 1954 wurden im zweiten Bauabschnitt weitere 239 Wohnungen wiederum durch vier Baugenossenschaften errichtet 119 Erwerbshauser und 17 Mietwohnungen durch die Gemeinnutzige Genossenschaft der Eigenbewohner Stuttgart 38 Erwerbshauser durch die Heimstattengenossenschaft Neckarsulm 40 Mietwohnungen durch die Selbsthilfe Gemeinnutzige Siedlungs und Wohnungsbaugenossenschaft fur Heimatvertriebene und Geschadigte Stuttgart und 30 Mietwohnungen Hochhaus durch die Gemeinnutzige Wurttembergische Wohnungsgesellschaft StuttgartDas heutige Alt Amorbach wurde am 24 September 1955 feierlich eingeweiht 1 2 3 Bedeutung der Bundesmustersiedlung Bearbeiten nbsp Amorbach in der Nahe des Ortseinganges Amorbacher Strasse 1961Die neue Siedlung im Amorbacher Feld wurde mit dem Ziel gebaut die Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg zu lindern und Pendlern sowie Vertriebenen eine neue Heimat zu bieten Es wurde dabei als gunstig betrachtet dass man das Gebiet in einem Zug uberbauen konnte Beim Richtfest fur die Wohnungen des ersten Bauabschnittes am 27 Oktober 1953 erklarte der Sprecher des Bundeswohnungsministeriums Breitmeyer die Siedlung zum Versuchsbauvorhaben des Bundes und damit zur Bundesmustersiedlung Seine Begrundung war sie werde wertvolle Erkenntnisse in architektonischer und bautechnischer Hinsicht bringen 4 Die Siedlung war durch den Architekten Helmut Erdle von Anfang an nicht als Siedlung sondern als kleine Stadt konzipiert worden Der neue Stadtteil wurde mit allen notwendigen Einrichtungen in Form eines grossen T angeordnet Den Querbalken bilden in Ost West Richtung die Schule mit Turnhalle ein Kindergarten eine katholische und eine evangelische Kirche In Nord Sud Richtung verlauft eine Geschaftsstrasse die Amorbacher Strasse mit allen wichtigen Versorgungseinrichtungen 5 Der Bau dieser Mustersiedlung war nach den neuesten Erfahrungen und Erkenntnissen des Bauwesens vorgenommen worden sodass sich bereits ab Mitte 1953 Interessenten aus der ganzen Bundesrepublik diese neue im Entstehen begriffene Siedlung anschauten 6 Literatur BearbeitenBernd Friedel 50 Jahre Amorbach Der Stadtteil im Wandel der Zeit Herausgeber Stadt Neckarsulm Druck und Verlags GmbH Welker Neckarsulm 2005 Barbara Griesinger Red Neckarsulm Die Geschichte einer Stadt Hrsg Stadt Neckarsulm Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1992 ISBN 3 8062 0883 2 Anton Heyler Chronik der Stadt Neckarsulm 1951 bis 1976 Hrsg Stadt Neckarsulm Neckarsulm 1989Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Neckarsulm Amorbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte und historische Bilder von Amorbach auf der Internet Prasenz des Sportclubs Amorbach e V Einzelnachweise Bearbeiten Bernd Friedel 50 Jahre Amorbach Neckarsulm 2005 S 7 9 Anton Heyler Chronik der Stadt Neckarsulm 1951 bis 1976 Neckarsulm 1989 S 31 40 Barbara Griesinger Red Neckarsulm Die Geschichte einer Stadt Stuttgart 1992 S 360 363 Anton Heyler Chronik der Stadt Neckarsulm 1951 bis 1976 Neckarsulm 1989 S 40 Bernd Friedel 50 Jahre Amorbach Neckarsulm 2005 S 8 9 Anton Heyler Chronik der Stadt Neckarsulm 1951 bis 1976 Neckarsulm 1989 S 3749 2123 9 2499 Koordinaten 49 12 44 3 N 9 14 59 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bundesmustersiedlung amp oldid 217664350