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Die Herren von Remchingen auch von Remching von Remking 1 waren ursprunglich Ministeriale der Grafen von Gruningen und nach 1121 der Grafen von Vaihingen die ihren Stammsitz in Remmingen im Unteren Enztal hatten Ein Zweig der Familie siedelte sich um 1300 nahe Wilferdingen im Pfinztal an Eine spatere Linie erreichte den Freiherrenstand Wappen der Herren von Remchingen Scheiblersches Wappenbuch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange 1 2 Stammsitz 1 3 Lehensverhaltnisse 1 4 Turniergesellschaften 1 5 Verlust der Burg Remchingen 1 6 Besitz Neuenburg 1 7 Wurttembergische Linie 1 8 Freiherrliche schwabische Linie auf Apfeltrang 2 Personlichkeiten 3 Wappen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenGeschichte Bearbeiten nbsp Burgstall des Stammsitzes im Rotenacker mit Grenzstein vor dem ehemaligen Graben nbsp Blick vom Burgstall des Remminger Schlossles auf den Siedlungsplatz des Dorfes RemmichingenAnfange Bearbeiten Die ersten bekannten Vertreter der Familie sind Sigeboto von Remmincheim der 1089 nach dem benachbarten Ministerialen Marquard von Gruningen als Zeuge des Grafen Werner von Gruningen fur den Bempflinger Vertrag auftrat 2 Cunrad von Remichingin der 1160 Zeuge bei einem Kaufvertrag des Bischofs von Speyer fur das Kloster Maulbronn war 3 und Wolfhard von Remchingen der 1165 in Zurich an einem Ritterturnier teilgenommen haben soll Sowohl ihr Verwandtschaftsverhaltnis als auch die Abstammung spaterer Familienmitglieder von ihnen ist nur teilweise nachvollziehbar Auf Grund des invertierten Wappenschilds ist eine Verwandtschaft mit den Herren von Venningen wahrscheinlich 4 5 die ihren Sitz einst in Bietigheim hatten Ausserdem waren sie wohl mit den Herren von Wihingen Enzweihingen und den Herren von Sachsenheim verwandt 6 Stammsitz Bearbeiten Stammsitz der Familie war Remichingen bzw Remmigheim mit dem Remminger Schlossle 7 eine im 16 Jahrhundert wust gefallene Siedlung am Gleithang einer Enzschleife sudlich von Untermberg das heute zur Stadt Bietigheim Bissingen im Landkreis Ludwigsburg gehort Um 1259 besiegelte Berthold von Remichigen zusammen mit seinem Bruder Cunradus advocatus Vogt von Vaihingen an der Enz eine Urkunde von Werner von Nottingen und dessen Tochtern vermutlich als Schwiegersohn und kunftiger Ortsherr von Nottingen bzw Burgherr der nach seinem Geschlecht umbenannten oder neu erbauten Wasserburg Remchingen bei Wilferdingen 8 die 1304 erstmals urkundlich in Erscheinung trat Die Burg lag auf dem Gebiet der 1973 gegrundeten Gemeinde Remchingen die wiederum ihren Namen von den Herren von Remchingen herleitet Zur Burg gehorte die Vogtei uber die umliegenden Dorfer Wilferdingen Nottingen Singen Darmsbach und Kleinsteinbach Zu den Aufgaben der Burgherren gehorte zunachst auch die Rodung und Bewirtschaftung benachbarter Gebiete Auf diese Weise grundeten die von Remchingen die Dorfer Auerbach und Mutschelbach 4 Lehensverhaltnisse Bearbeiten Die Herren von Remchingen waren Ministeriale und Lehenstrager verschiedener Territorialherren Bis 1121 waren dies die Grafen von Gruningen um 1160 die Grafen von Vaihingen Fur die Burg Remchingen und deren Umgebung folgen dann die Markgrafen von Baden zu Anfang gemeinsam mit den Grafen von Eberstein und dem Kloster Weissenburg 4 5 nbsp Wappenfries Zum Esel in der Heiliggeistkirche in Heidelberg vor 1450 Turniergesellschaften Bearbeiten 1414 bis zumindest 1488 waren die Herren von Remchingen Mitglieder der Turniergesellschaft mit dem Esel 4 Das Wappen taucht aber auch bei der Gesellschaft im Leitbracken von Schwaben auf 9 Verlust der Burg Remchingen Bearbeiten Das freie Eigentum der Herren von Remchingen bestand wohl aus der Burg Remchingen und etwas Grundbesitz in der Nahe Es gelang ihnen nicht den eigenen Grundbesitz zu behaupten Sie gerieten im Lauf der Zeit immer mehr in die Abhangigkeit ihrer Lehensherren bis sie schliesslich vor 1429 die Burg abgeben mussten und nur noch eine Hofstatt innerhalb der Anlage nutzen konnten Erst ab 1510 errang Martin von Remchingen die Burg schrittweise wieder zum Lehen Seine Methoden gegenuber der Bevolkerung waren allerdings so eigennutzig dass das markgraflich badische Schiedsgericht einschreiten musste Das Lehen wurde von Martins Sohnen 1562 an das Haus Baden zuruckgegeben In dieser Zeit verliess die Familie endgultig ihren Stammsitz und teilte sich in zwei Linien die wurttembergische und die schwabische benannt nach der bayerischen Region Schwaben Martin und seine Sohne waren 1548 Mitglieder des Ritterkantons Neckar Schwarzwald 4 Besitz Neuenburg Bearbeiten Bereits im 14 Jahrhundert waren die Herren von Remchingen in Neuenburg im Kraichgau pfandweise begutert spater als Lehen der Grafen von Eberstein In der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts erhielten Trager des Neuenburger Lehens Weingarten in der Pfalz von den Herren von Hirschhorn zum Lehen Diese von Remchingen wurden auch als Amtmanner im badischen Teil von Lahr genannt Das Lehen Neuenburg scheint nicht in direkter Linie vererbt worden zu sein denn verschiedene Zweige der Familie tauchten dort auf Die Prasenz derer von Remchingen in Neuenburg endete vor 1661 4 nbsp Epitaph fur Johann Sigmund von Remchingen in der Martinskirche Kirchheim unter Teck Wurttembergische Linie Bearbeiten Einer der Sohne Martins von Remchingen des letzten Burgherren auf Remchingen war Johann Sigismund von Remchingen 1541 1604 Er wurde Obervogt zu Kirchheim unter Teck und war der Begrunder der wurttembergischen Linie die uber funf Generationen zahlreich bluhte und mit der Stiftsdame Dorothea Amalia von Remchingen am 23 April 1735 erlosch Mitglieder dieser Linie befanden sich auch verschiedentlich in badischen Diensten 4 5 Freiherrliche schwabische Linie auf Apfeltrang Bearbeiten Ein Bruder Johann Sigismunds war Daniel von Remchingen 1526 1576 badischer Rat in Pforzheim 1565 Obervogt in Wildbad Auf ihn und seinen Sohn Carl Ulrich geht die zweite Linie zuruck die spater im bayerischen Schwaben begutert war und deshalb als schwabische Linie bezeichnet wird 4 5 Die Herren von Remchingen traten bald nach dem Aufkeimen der Reformation zur protestantischen Konfession uber Nur wenige konvertierten wieder zum Katholizismus wie zum Beispiel 1640 Philipp Julius von Remchingen 1606 1681 kaiserlicher Oberstleutnant Rat in Augsburg Pfleger zu Sonthofen Er erhielt das Lehen uber das Adelsgut und Dorf Apfeltrang im Allgau 1659 vom Bischof von Augsburg Es blieb bis zum Aussterben des dortigen lehensfahigen Mannesstamms 1757 bei den Freiherren von Remchingen 4 10 11 Wann der Freiherrentitel verliehen wurde ist unklar Die letzte Namenstragerin war Ludovica Freiin von Remchingen Klosterfrau die nach dem Grabstein in Fussen 1793 starb nachdem der Mannesstamm bereits mit ihrem Bruder Franz Adam Stiftsherr in Berchtesgaden 1779 erloschen war Beide stammten aus einem Seitenzweig der schwabischen Linie 4 5 nbsp Epitaph fur Philipp Julius von Remchingen Ortsherr von Apfeltrang im Allgau in der Pfarrkirche St Michael in ApfeltrangPersonlichkeiten BearbeitenBerthold von Remichingen urkundlich belegt von 1259 bis 1271 Dominus 12 Johann von Remchingen 1441 1446 Grosskomtur des Deutschen Ordens 4 Catharina von Remchingen 1537 1550 Abtissin des Klosters Frauenalb 4 Hans von Remchingen 1515 1576 Obervogt in Kirchheim unter Teck 4 Daniel von Remchingen 1526 1576 badischer Rat in Pforzheim 1565 Obervogt in Wildbad 4 Carl Ulrich von Remchingen 1578 Obervogt zu Wildberg und Nagold 4 Johann Ulrich von Remchingen 1587 Obervogt zu Blaubeuren 4 Sophie von Remchingen 1614 1590 Abtissin des Stifts Oberstenfeld 4 Johann Sigismund von Remchingen 1541 1604 Obervogt zu Kirchheim unter Teck 4 Martin Ernst von Remchingen 1546 1619 badischer Obervogt Landvogt 1604 badischer Statthalter in Emmendingen 4 Wilhelm von Remchingen 1555 1630 Landhofmeister wurttembergischer Hofrichter Obervogt zu Urach 4 Ernst Ludwig von Remchingen 1622 1689 Burgvogt von Tubingen Benedikta Freiin von Remchingen 1723 1743 Abtissin des Klosters Holzen 13 Franz Joseph Eustach Freiherr von Remchingen 1684 1752 Generalfeldwachtmeister des schwabischen Reichskreises General Chef der wurttembergischen Armee Philipp Karl Freiherr von Remking 14 auch Franz Carl von Remching 1687 1746 15 nach Eintritt ins Kloster Straubing Kapuziner Pater Martinus von Pfaffenhausen Christian Sebastian von Remchingen 1689 1777 Malteserritter Grossprior von Ungarn spater Grossprior von Deutschland und damit auch Furst von Heitersheim 4 Wappen Bearbeiten nbsp Darstellung des Wappens in Siebmachers Wappenbuch Horst Appuhn 1989 In Rot zwei gekreuzte silberne Lilienstabe Gleven Helmzier ist eine armlose Jungfrau im roten Gewand mit gekreuzten silbernen Gleven darauf goldgekront und mit goldenem Zopf Die Gleven auf dem Gewand fehlen in einzelnen Darstellungen Helmdecken rot und silber 4 16 Siehe auch Bearbeiten Hauptartikel Remmingen Hauptartikel Remminger Schlossle Hauptartikel Burg RemchingenLiteratur BearbeitenOtto Bickel u a Remchingen Geschichte seiner Ortsteile und der Adelsfamilie gleichen Namens Remchingen 1993 S 54 107 Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Band 3 Heidelberg 1919 S 491 und 494 urn nbn de bsz 16 diglit 26070 Remchingen In Gustav Adelbert Seyler J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Band 6 Teil 2 Abgestorbener Wurttemberger Adel S 14 Tfl 6 Text Tafel Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon im Vereine mit mehreren Historikern herausgegeben Leipzig Siebenter Band Ossa Ryssel Leipzig 1867 S 453 books google de Stammtafel der Familie Remchingen aus Schwaben In Carl Friedrich Schilling von Canstatt Geschlechts Beschreibung derer Familien von Schilling Mit Kupfern und Stammtafeln verwandter Familien 1807 S 380 382 Text v Remching in Paul Furst Das Erneuerte und vermehrte Teutsche Wappenbuch Band 1 Nurnberg 1657 Reynlendische Tfl 127 Tafel v Remching in Johann Siebmacher New Wappenbuch Nurnberg 1605 S Tfl 127 Tafel Text Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Remchingen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Bernhard Kirchgassner Wolfram Baer Stadt und Bischof 24 Arbeitstagung in Augsburg 15 17 November 1985 Thorbecke 1988 ISBN 978 3 7995 6414 4 S 81 google de abgerufen am 26 Oktober 2022 Stefan Schipperges Der Bempflinger Vertrag von 1089 90 Esslingen 1990 S 113 1160 werden neben Cunrat de Remichingin zwei weitere benachbarte Ministeriale Heinrich und Wortwin de Wihingin Enzweihingen und einige Freie als benachbarte Lehensleute des Grafen Egino von Vaihingen aufgefuhrt zum Beispiel Adelbreth de Burfultingin Pulverdingen Sigewart de Uraha Aurich Wernher de Russewag Rosswag und Cunrat de Nuzdorf Nussdorf Quelle HStA Stuttgart A 502 U 9 Text in WUB Band II Nr 374 S 132 134 WUB online a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Otto Bickel u A Remchingen Geschichte seiner Ortsteile und der Adelsfamilie gleichen Namens Remchingen 1993 S 54 107 a b c d e Julius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Band 3 Heidelberg 1919 S 491 und 494 urn nbn de bsz 16 diglit 26070 Markus Otto Die Herren von Wihingen und die stammverwandten Herren von Remmigheim Vortrag vom 22 Februar 1991 In Sudwestdeutsche Blatter fur Familien und Wappenkunde 20 1991 93 S 89 91 Weitere mittelalterliche Schreibweisen waren 1089 von Remmincheim 1160 von Remichingin 1258 von Remchigen 1287 Remenkein 1291 Remichain 1296 Remmenkein und 1495 Remmichingen Siehe Landeskundeportal Leo BW und WUB online Quelle WUB Band V Nr 1513 S 281 282 WUB online nbsp Pag 267 im Ingeram Codex Gemeinde Ruderatshofen Hrsg Geschichtliches uber Ruderatshofen und seine Ortsteile Abschnitt Apfeltrang 1 2 Vorlage Toter Link www ruderatshofen de ruderatshofen de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Abruf 9 Marz 2013 Christoph Bauer Geschichte Schwabens bis zum Ausgang des 18 Jahrhunderts 3 Auflage C H Beck Munchen 2001 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Suche Remichingen und Remichain bei WUB online Alexandra Kohlberger Kloster Holzen Benediktinerinnen im Tal der Schmutter Online Abruf 9 Marz 2013 Maximilian Pockl Die Kapuziner in Bayern von ihrem Entstehen an bis auf die gegenwartige Zeit Seidel 1826 google de abgerufen am 6 September 2021 Michael Galea Christian Sebastian von Remchingen 1689 1777 In Zeitschrift des Breisgau Geschichtsvereins Schau ins Land Band 119 2000 S 71 google de nbsp Commons Wappen der Herren von Remchingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien abgerufen am 9 Marz 2013 Normdaten Person GND 107582494X lobid OGND AKS VIAF 317074410 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Remchingen Adelsgeschlecht amp oldid 238055499