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Frauenalb ist eine von einigen Hausern umgebene Klosterruine im oberen Albtal etwas nordlich flussabwarts von Bad Herrenalb auf der Gemarkung der Gemeinde Marxzell im Landkreis Karlsruhe in Baden Wurttemberg Frauenalb wurde kurz vor 1185 durch die Grafen von Eberstein als adliger Benediktinerinnenkonvent gegrundet Sudansicht der KlosterruineDas Innere der KirchenruineUnweit der Klosterruine am Klosterpfad 1 zwischen Frauenalb und Bad Herrenalb ist die historische Grenze zwischen Baden und Wurttemberg die heutige Kreisgrenze zwischen Landkreis Karlsruhe und Landkreis Calw mit alten Schildern markiert Inhaltsverzeichnis 1 Grundungssage des Klosters 2 Kloster Frauenalb 3 Nachgeschichte 4 Sohne und Tochter 5 Abtissinnen des Klosters 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGrundungssage des Klosters Bearbeiten nbsp Gotisches Portal mit dem Wappen derer von EbersteinGraf Froben Christoph von Zimmern berichtete in der so genannten Zimmerischen Chronik von 1566 uber einen Graf Berthold von Eberstein der als sagenhafter Grunder des Klosters Frauenalb galt Graf von Zimmern schrieb von einer Begebenheit die sich im Jahre 1134 zugetragen haben soll und von einem Mitglied seiner Familie namlich Albrecht von Zimmern erzahlt Dieser war im Stromberg mit anderen Adeligen unterwegs und hatte dort bei der Jagd eine gespenstische Erscheinung 2 Albrecht von Zimmern ergraute auf der Stelle und gelobte eine Kirche zu bauen Graf Erkinger von Magenheim der unter den Adeligen der Jagdgesellschaft war erlaubte es ihm dies auf seinem Gebiet auszufuhren Er erganzte die Kirche durch ein Kloster wobei die Anlage den Namen Frauenzimmern erhalten sollte Graf Berthold von Eberstein der damals auch auf Schloss Magenheim weilte zeigte grosse Anteilnahme an dem ergreifenden Erlebnis des Albrecht von Zimmern Davon tief bewegt entschloss er sich ebenfalls ein Frauenkloster zu bauen Daraus entwickelte sich schliesslich Frauenalb Diese Grundungsgeschichte oder zumindest das Grundungsdatum um 1135 galt bis Ende des 19 Jahrhunderts in Frauenalb als authentisch auch wenn dies von Historikern schon damals bezweifelt wurde Kloster Frauenalb Bearbeiten nbsp Die Westfassade der Klosterkirche mit den Turmen nbsp Die Uberreste des KreuzgangsDas Freiadelsstift nahm nur Tochter aus adligen Familien auf Die Klosterfrauen bis 30 Konventsangehorige hat man vielfach schon im jugendlichen Alter in Frauenalb untergebracht Mit seiner Mutter Uta zusammen stiftete Eberhard III von Eberstein 1180 85 das Kloster Frauenalb dem 1193 ausser Schielberg noch Metzlinschwand und Muggensturm gehorten Die Vogtei gelangte im 14 Jahrhundert an die Markgrafen von Baden 1341 Frowen Albe In dem danach errichteten gotischen Klosterbau brach 1508 durch Unvorsichtigkeit einer Laienschwester ein Brand aus der Abtei und Konvent mit Dorment und Refektorium verzehrte erhalten blieb nur die 1404 bis 1406 wieder erbaute Kirche und das Siechenhaus Das dann erneut aufgebaute Kloster wurde 1525 im Bauernkrieg ausgeraubt erlangte aber durch seinen ausgedehnten Besitz bald wieder den fruheren Wohlstand Ein Inventar des 16 Jahrhunderts zeigt den umfangreichen Klosterbesitz mit Webstuben der Laienschwestern Stallungen Klostermuhle Gasthaus und Ziegelhutte nbsp Kirche Saulenschaft mit niedriger Wulst uber BasisZum Kloster gehorten auch die Conventbadstuben die nach der Ordensregel von den Stiftsdamen freilich nur zwei bis dreimal jahrlich benutzt werden durften 1553 bezog das Kloster Einkunfte aus 38 Dorfern rechts und 10 Dorfern links des Rheins Als Markgraf Ernst Friedrich 1598 Frauenalb aufhob betrugen allein die Einkunfte des Klosters an Wein besonders von Ersingen nordwestlich von Pforzheim 260 Ohm rund 39 000 Liter 1605 hatte die letzte Stiftsfrau das Kloster verlassen Im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Abtei 1631 wieder mit Benediktinerinnen vom adligen Stift Urspring belegt sie mussten 1634 nach Lichtental fluchten und konnten erst 1645 wieder nach Frauenalb zuruckkehren Nach Abbruch des alten Konventsgebaudes 1696 wurde bis 1704 ein neuer dreistockiger Bau mit einer der Bergseite zugewandten Giebelfassade durch Johann Jakob Rischer nach einem Plan von Franz Beer beide Vorarlberger errichtet Unter der Abtissin Gertrudis von Ichtrazheim 1715 1755 entstand durch Peter Thumb Beers Schwiegersohn eine neue doppelturmige Klosterkirche 1751 fertiggestellt Durch den Frieden von Luneville fiel 1802 das Freiadelsstift Frauenalb an Baden Nach der Aufhebung 1803 wurde das Anwesen 1813 15 Militarlazarett und 1819 an Private versteigert In den Gebauden richteten sich Fabriken ein wobei viermal Feuer ausbrach 1835 1844 1848 1853 die Unternehmungen missgluckten alle und hinterliessen 1853 die Klosteranlage als ausgebrannte Ruinen Nachgeschichte BearbeitenIm 19 Jahrhundert erwarb Lambert Heinrich von Babo die Abteigebaude und wohnte hier auch zeitweise Das Wappen der Familie von Babo uber dem Aussentor des ehemaligen Hauses der Abtissin zeugt noch davon Von 1936 bis 1945 befand sich neben der Klosterruine in einem ehemaligen Hotel die Gaufuhrerschule I des NSDAP Gaus Baden Dort fanden mehrwochige Schulungen fur Funktionare statt 3 1960 entstand eine Stiftung Frauenalb die die Gebaudereste erwarb und erhalten will Sohne und Tochter Bearbeiten1753 Franz Boos Botaniker Direktor der k k HofgartenAbtissinnen des Klosters Bearbeiten nbsp Nepomukstatue an der Albbrucke in Frauenalb mit dem Wappen der Abtissin Maria Gertrud von IchtratzheimUta oder Utta I von Eberstein 1134 Uta oder Utta II 1193 Gertrud I von Weingarten Agnes 1335 4 Elisabeth von Eberstein 1341 1346 5 Margarethe I von Eberstein 1404 Margarethe II Truchsessin von Waldburg 1404 Elisabeth von Weingarten 1414 Gertrud II Erlinda von Weingarten 1414 nach 1431 Margarethe III von Weingarten 1443 Agnes von Gertringen 1443 1474 Margarethe IV von Weingarten 1474 1495 Margarethe V von Zorn 1495 1502 Margarethe VI von Hoheneck Enzberg 1502 1507 Scholastika Goler von Ravensburg 1507 1537 Schwester des Speyerer Domherrn David Goler von Ravensburg Katharina I von Remchingen 1537 1550 Katharina II von Wittstatt genannt Hagenbachin 1550 1554 Katharina III von Bettendorf 1554 1573 Paula von Weitershausen 1574 1597 1609 1598 1629 Aufhebung durch den protestantischen Markgrafen Ernst Friedrich von Baden Durlach 1629 1631 Sedisvakanz Johanna Maria von Mandach 1631 1642 Maria Margarethe von Greith 1642 168 Glocke mit ihrem Namen Sulzbach Pfarrkirche 6 Maria Salome von Breitenlandenberg 1684 1715 Maria Gertrud von Ichtersheim oder Ichtratzheim 1715 1761 1761 78 Jahre alt Maria Abundantia von Stotzing 1761 1774 1694 1776 Marie Antonie von Beroldingen 1774 1793 1793 56 Jahre alt Maria Victoria Thekla von Wrede 1793 1803 1803 Sakularisation von Baden ubernommen 7 Literatur Bearbeiten nbsp Historisches Grenzschild an der Grenze zum Grossherzogtum BadenOttmar Friedrich Heinrich Schonhuth Die Burgen Kloster Kirchen und Kapellen Badens und der Pfalz Band 1 1862 S 293 298 Scan des Abschnittes uber Kloster Frauenalb mit Nennung der Abtissinnen Moritz Gmelin Bearb Urkunden Regesten und Nachweisungen zur Geschichte des Klosters Frauenalb In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins 23 1871 S 263 342 bes S 272 274 Digitalisat im Internet Archive Moritz Gmelin Bearb Urkundenarchiv des Klosters Frauenalb Specialia In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins 24 1872 S 104 112 Google Books 25 1873 S 88 90 und 321 388 Google Books bes S 352f 26 1874 S 445 468 Digitalisat im Internet Archive 27 1875 S 56 95 Digitalisat im Internet Archive Gebhard Axtmann Ortsfamilienbuch Schielberg und Frauenalb 1726 1900 Marxzell Gemeinde Marxzell 2011 Badische Ortssippenbucher 148 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frauenalb Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Freiadliges Damen Stift Frauenalb in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg Landratsamt Karlsruhe Hrsg Frauenalb Streifzug durch 800 Jahre Geschichte Eine Ausstellung im Landratsamt Karlsruhe Karlsruhe 2008 landkreis karlsruhe de PDF 7 0 MB Einzelnachweise Bearbeiten Klosterpfad Kreisarchiv Karlsruhe Hrsg Frauenalb Streifzug durch 800 Jahre Geschichte verlag regionalkultur Ubstadt Weiher 2008 S 9 Frauenalb Streifzug durch 800 Jahre Geschichte Memento des Originals vom 26 November 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot klosterruine frauenalb landkreis karlsruhe de Verkaufsbrief vom 23 April 1335 Moritz Gmelin Bearb Urkundenarchiv des Klosters Frauenalb Specialia Details siehe Abschnitt Literatur In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins 27 1875 S 61 64 Abschnitt Singen Digitalisat im Internet Archive Deutscher Glockenatlas Baden 549 f Nr 1761 Max Wilberg Regententabellen 190648 834 8 44103 Koordinaten 48 50 2 4 N 8 26 27 7 O Normdaten Geografikum GND 4018209 5 lobid OGND AKS LCCN n81139987 VIAF 152459347 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