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Das Benediktinerinnenkloster Urspring in Urspring bei der Stadt Schelklingen gegrundet nach 1127 aufgelost 1806 war ein Priorat des Klosters St Georgen im Schwarzwald Schelklingen und ehem Kloster Urspring seit 1832 Baumwollweberei Ende 1832 oder spaterKloster Urspring Abtei und Ostgiebel der Klosterkirche St UlrichBauaufnahme der 1906 bis vor 1908 noch vorhandenen Gebaude des ehemaligen Benediktinerinnenklosters Urspring durch Konrad Albert Koch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Meisterinnen und Abtissinnen 3 Erhaltene Bauten des Klosters 4 Erhaltene Kunstdenkmaler 5 Literatur 6 Quellen 7 WeblinksGeschichte BearbeitenVermutlich im 10 Jahrhundert wurde sudwestlich von Blaubeuren bei Schelklingen das Quellgebiet eines Baches besiedelt das nach dieser Quelle und dem Bach den Namen Urspring en erhielt Erstmals wird Urspring in einer nur abschriftlich uberlieferten Urkunde von 1127 genannt Eine Stifterfamilie drei Bruder mit den Namen Rudiger Adalbert und Walther ubergab darin den Ort Urspring mit der Kirche an das Kloster St Georgen im Schwarzwald reprasentiert durch den Abt Werner I und den Konvent Mit der Vogtei uber Urspring wurde Graf Diepold II von Berg 1116 27 1160 66 betraut Dass bald danach Benediktinerinnen in Urspring einzogen ergibt sich aus der spateren Uberlieferung Sogar dass die Nonnen aus dem St Georgener Tochterkloster Amtenhausen kamen ist bekannt Eindeutig spricht das St Georgener Privileg Papst Alexanders III von 1179 von der Unterstellung Ursprings unter das Schwarzwaldkloster Die cella das Priorat das Tochterkloster war ein von der Schwarzwalder Monchsgemeinschaft abhangiger Frauenkonvent im Recht des Eigentums St Georgens Obwohl fur das 12 Jahrhundert diesbezugliche Nachrichten fehlen kann aus der spateren Uberlieferung gefolgert werden dass das Frauenkloster einen Prior beherbergte Dieser war ein Monch aus St Georgen als Vertreter des Schwarzwaldklosters vor Ort Gleichzeitig fungierte der Prior als Pfarrer der Klosterkirche Seelsorger und Beichtvater der Nonnen In den ersten hundert Jahren seines Bestehens muss das Kloster Urspring arm gewesen sein Keine Guterschenkung ist bis 1237 uberliefert Dementsprechend kann man auch nur von einem kleinen Frauenkonvent ausgehen der unter der Leitung einer Meisterin magistra stand Seit dem 13 Jahrhundert liegen bessere Quellen zum Benediktinerinnenkloster Urspring vor Nach der Zerstorung des Klosters in den Kampfen zwischen dem staufischen Konig Konrad IV und Anhangern der papstlichen Partei 1246 1247 konnte sich die Nonnengemeinschaft wieder erholen Dies geht aus einer Bulle Papst Alexanders IV 1254 1261 hervor die dieser mit Datum vom 8 Marz 1258 fur Urspring ausstellte In der Folgezeit gewann Urspring auch weil es sich immer mehr von seinen benediktinisch klosterlichen Grundlagen entfernte grosseres Ansehen bei den Adelsgeschlechtern der Umgebung die ihre nun mit Eigenbesitz ausgestatteten Tochter nunmehr standesgemass unterbringen konnten St Georgen konnte und wollte dieser Entwicklung nicht entgegensteuern zumal so scheint es das Frauenkloster gegenuber der Monchsgemeinschaft im Schwarzwald doch etwas an Selbststandigkeit gewann Ein eigenes Siegel 1258 1275 die kaum feststellbare Beteiligung des St Georgener Abtes an Urspringer Guterkaufen und verkaufen eine uber weite Strecken fehlende geistliche und rechtliche Aufsicht uber das Frauenkloster belegen dies der Festschreibung der Rechte St Georgens in einer Urkunde vom 14 April 1328 zum Trotz Auch an der Bursfelder Klosterreform fur den zusammengeschmolzenen Urspringer Frauenkonvent 1475 war St Georgen das selbst nicht reformiert wurde nur indirekt beteiligt Das Kloster Urspring blieb aber St Georgen weiter unterstellt Daran anderte ebenfalls die Reformation nichts 1536 1566 Urspring befand sich seit 1566 unter der Leitung des katholischen Abtes St Georgens der in Villingen residierte Erst Streitigkeiten im Urspringer Konvent nach der Wahl der Abtissin Maria Abundantia von Barille 1797 1806 15 fuhrten 1802 dazu dass St Georgen auf seine Rechte in Urspring verzichtete Das Benediktinerinnenkloster wurde 1806 sakularisiert Heute beherbergt es das Internat Urspringschule Meisterinnen und Abtissinnen BearbeitenName Amtszeiten Familienwappen PortratMahilt 16 Januar vor 1230 Irmelgard 23 Mai 1258 Agnes 13 Dezember 1275 Irmeltrud Fulhin von Tissen um 13 Januar 1280 Adelheid 16 Mai 1294 22 Dezember 1294 1301 Sophia 7 Januar 1302 25 Dezember 1302 1306 bzw 1309 Hiltrud Fulhin von Tissen 28 Marz 1307 1 Februar 1310 25 Juli 1332 nach dem 15 April 1333 1335 Adelheid vom Stein 20 Juli 1360 Udelheid Fulhin von Tissen 29 November 1365 19 April 1374Margaretha Balzholz 20 Dezember 1374 14 Mai 1375Elisabeth Laydolff 23 April 1376 13 August 1395 12 Mai 1396 Anna vom Stein 23 April 1400 kurz vor dem 16 Mai 1421Anna von Westernach 16 Mai 1421 25 April 1436 Ursula vom Stein 29 November 1436 16 November 1448Anna Truchsess von Bichishausen 6 Februar 1449 19 Juni 1463Gredanna von Freyberg 4 August 1464 18 April 1481 Sie fuhrte 1475 eine Klosterreform durch nachdem die Klausur der Nonnen vollig aufgegeben worden war Dabei kam es zu erheblichen Auseinandersetzungen mit den widerspenstigen Nonnen welche durch das herbeigerufene Schelklinger Burgermilitar beendet werden konnten nbsp Helena von Hirnheim 11 Juli 1481 14 August 1496Kunigunde von Freyberg 28 August 1496 23 August 1511Cecilia von Hirnheim 10 September 1511 6 Februar 1525Magdalena von Berg 18 Februar 1525 7 Juni 1552Beatrix Speth von Zwiefalten 19 Oktober 1552 14 Februar 1578Katharina von Westerstetten 21 Marz 1578 31 Dezember 1583Margaretha vom Stein 1 Februar 1584 7 November 1622Barbara Hund von Lauterbach 2 Dezember 1622 20 21 September 1639Anna Sibylla von Gemmingen 2 November 1639 resigniert 1 Dezember 1664 31 Januar 1665 nbsp Maria Gertrud Schenk von Castell 5 Dezember 1664 resigniert 1707 Okt 20 15 Februar 1709 nbsp Maria Gertrud Schenk von Castell verwendete das vermehrte Grafenwappen wie ihr Siegel beweist 1 Maria Franziska Giel von Gielsberg 20 Oktober 1707 resigniert 13 Marz 1723 26 Januar 1737Maria Hildegard von Sirgenstein 13 Marz 1723 resigniert 2 Juli 1767 8 Oktober 1767Maria Hildegard Reichlin von Meldegg geb Maisenburg 9 Februar 1720 zur Abtissin gewahlt am 9 Juli 1767 Kloster Urspring 6 November 1797 nbsp nbsp Abtissin Maria Hildegard Reichlin von Meldegg gemalt 1767 von Johann Friedrich Thaddaus Wocher 1726 1799 Maria Abundantia von Barille 27 November 1797 1806 Sakularisation 7 Juli 1815Erhaltene Bauten des Klosters BearbeitenSamtliche ehemaligen Klostergebaude stehen unter Denkmalschutz und wurden in die Liste der Schelklinger Baudenkmale eingetragen nbsp Das Paradies im Kloster UrspringDie Klosterkirche St Ulrich neu errichtet nach dem Brand des 17 Jahrhunderts Der Kirchturm in den unteren Geschossen spatmittelalterlich trug bis Ende 1832 eine Zwiebelhaube diese wurde aber von dem Fabrikanten Georg Reichenbach abgenommen um das wertvolle Kupfer mit Gewinn verkaufen zu konnen Das heutige achteckige einfache Pultdach soll die ehemalige Dachhaube ersetzen Die Abtei Wohnung der Meisterin Abtissin 1622 erstmals erwahnt Der Ostflugel der Klausur wesentliche Teile des Erdgeschosses und des ersten Stocks aus dem spaten 15 Jahrhundert Der Kreuzgang im Erdgeschoss des Ostflugels spates 15 Jahrhundert Der Narthex das Paradies an der Westseite der Klosterkirche spates 15 Jahrhundert Das Obere Gasthaus fur weltliche Gaste erbaut 1495 Das Untere Gasthaus fur geistliche Gaste erbaut 1520 Baudokumentation in der Datenbank Bauforschung Restaurierung Die ehemalige Oberamtei Wohnsitz des Oberamtmanns des Klosters spater staatliches Forsthaus wohl 18 Jahrhundert nachdem die Wohnung des Klosterhofmeisters von Schelklingen nach Urspring verlegt wurde Die ehemalige Amtsschreiberei und Forstverwaltung laut Inschrift uber dem Hauseingang 1691 unter der Abtissin Gertrud Schenk von Castell erbaut Der ehemalige von einer Mauer eingefasste Klostergarten vor dem ehemaligen Oberen Tor Die Umfassungsmauern des Urspringtopfs samt Ablaufkanalen und die Umfassungsmauern des Klosterbezirks mit dem Rundturm in der Mitte der ostlichen Umfassungsmauer Herz Jesu Kapelle erbaut 1708 1709 nbsp Abtei und Ostflugel der Klausur des ehemaligen Benediktinerinnenklosters Urspring nbsp Im Hintergrund Portal des Unteren Gasthauses fur geistliche Gaste Uber dem Eingang das Baujahr 1520 und das Wappen der Meisterin Cecilia von Hirnheim im Amt 1511 bis 1525 Erhaltene Kunstdenkmaler BearbeitenDrei Altartafeln St Valentin St Barbara und St Georg von Bartholomaus Zeitblom und Bernhard Strigel in der Staatsgalerie Stuttgart digi ub uni heidelberg de Zwei Flugel eines Triptychons Totengedenktafeln Anbetung der Hl Drei Konige mit den beiden Stiftern der Ellerbachschen Kaplanei Burkhart der Lange und dessen Bruder Ital von Ellerbach im Wurttembergischen Landesmuseum Stuttgart angeblich aus Erbach doch hochstwahrscheinlich ursprunglich aus Kloster Urspring 2 digi ub uni heidelberg deDie mittelalterlichen Grabplatten in der Klosterkirche siehe St Ulrich Urspring nbsp Grabdenkmal fur Anna von Leichtle geb vom Stain Nonne im Kloster Urspring gest im Kloster Urspring am 29 Juni 1560Die Glasgemalde des 16 Jahrhunderts aus dem ehemaligen Refektorium heute Privatbesitz im Schloss Friedrichshafen und Schloss Lichtenstein 3 Zwei Holzskulpturen in der Sammlung Dursch im Dominikanermuseum Rottweil Schrein des Kapitelaltars Pestaltar um 1495 museum digital de und Kreuzigungsgruppe um 1520 museum digital de Pieta aus dem 15 Jahrhundert in der Seitenkapelle der Herz Jesu Kirche Schelklingen Madonna um 1460 im Kloster Heiligenbronn Steinerne Muttergottes mit Kind um 1490 in der ostlichen Aussennische der Pfarrkirche St Vitus in Schmiechen ehemals Brunnensaule in Urspring Kreuzstein eines Schuhmachers im Torbau zur Klosterkirche 4 Literatur BearbeitenImmo Eberl Geschichte des Benediktinerinnenklosters Urspring bei Schelklingen 1127 1806 Aussenbeziehungen Konventsleben Grundbesitz Schriften zur sudwestdeutschen Landeskunde 13 Kohlhammer Stuttgart 1978 Immo Eberl Regesten zur Geschichte des Benediktinerinnenklosters Urspring bei Schelklingen 1127 1806 Schriften zur sudwestdeutschen Landeskunde 14 Kohlhammer Stuttgart 1978 Joachim Fischer Zwei unbekannte Reformstatuten von 1474 und 1475 fur das Benediktinerinnenkloster Urspring In Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige Band 112 2001 S 117 151 Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg Hrsg Der Alb Donau Kreis 2 Bande Thorbecke Sigmaringen 1999 hier Band 2 ISBN 3 7995 1351 5 S 913 921 bes S 920 f Willi Meder Das St Georgener Tochterkloster Urspring In Der Heimatbote 14 2003 S 21 36 Markus Otto Urspringschule Hrsg Die Glasgemalde aus dem ehemaligen Benediktinerinnenkloster Urspring Urspring 1964 Neu Ulm Kunst und Verlagsdruckerei Robert Abt Franz Rothenbacher Beschreibung der Klosterherrschaft Urspring bei Schelklingen im Jahre 1806 In Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige Band 117 2006 S 431 545 Volltext PDF 1 5 MB Hans Josef Wollasch Die Anfange des Klosters St Georgen im Schwarzwald Zur Ausbildung der geschichtlichen Eigenart eines Klosters innerhalb der Hirsauer Reform Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte 14 Freiburg i Br 1964 Martin Zeiller Vrspringen In Matthaus Merian Hrsg Topographia Sueviae Topographia Germaniae Band 2 1 Auflage Matthaeus Merian Frankfurt am Main 1643 S 210 Volltext Wikisource Quellen Bearbeiten Foto bei Ursula Erdt Gertrud von Schenk Castell Abtissin des Klosters Urspring bei Schelklingen von 1664 bis 1707 1636 1709 In Rainer Bruning Regina Keyler Hrsg Lebensbilder aus Baden Wurttemberg Band 25 W Kohlhammer Stuttgart 2018 nach S 50 Jorg Martin Zur Geschichte der Herrschaft Erbach In Ders Bearb Erbacher Urkunden Regesten zur Geschichte der Herrschaft Erbach und zu den Urkunden im Schlossarchiv Erbach Edition Isele Konstanz Eggingen 2011 S 735 Siehe hierzu Otto 1964 SuhnekreuzWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Urspring Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Benediktinerinnenkloster Urspring in der Datenbank Kloster in Baden Wurttemberg des Landesarchivs Baden Wurttemberg Ansicht des Klosters Urspring von Osten Vorlage der Radierung gezeichnet von Pater Michael Mathias Braig 1774 1832 aus Kloster Wiblingen undatiert wohl vor 1806 landesarchiv bw de Website des Internats Urspringschule48 3819 9 7188 Koordinaten 48 22 54 8 N 9 43 7 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Urspring amp oldid 239291533