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Alexander IV ursprunglich Rainald Graf von Segni auch Rinaldo Conti um 1199 in Anagni 25 Mai 1261 in Viterbo war vom 12 Dezember 1254 bis zum 25 Mai 1261 Papst Er war Sohn des Grafen Philipp V von Jenne Papst Alexander IV Darstellung in der Schedelschen Weltchronik 1493 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Klerikale Karriere 2 Pontifikat 2 1 Auseinandersetzung mit den Staufern 2 2 Kirchenpolitik 3 Siehe auch 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenLeben BearbeitenKlerikale Karriere Bearbeiten Gregor IX erhob seinen Neffen Alexander der wie er selbst aus der Familie Conti stammte 1227 zum Kardinaldiakon von Sant Eustachio und am 11 August 1231 zum Kardinalbischof Elekt von Ostia und Velletri Er behielt das Amt des Kardinaldiakons bis Anfang 1235 bei und empfing erst vor dem 5 Mai 1235 die Bischofsweihe Zudem war er von 1227 bis 1231 papstlicher Kammerer Am 12 Dezember 1254 wurde er von den Kardinalen in Neapel per compromissum zum Nachfolger von Innozenz IV bestimmt und am 20 Dezember 1254 inthronisiert 1 Pontifikat Bearbeiten nbsp Wappen der Papste aus dem Hause der Conti di SegniAuseinandersetzung mit den Staufern Bearbeiten Alexander IV war ein sanfter unentschlossener Papst der jeder Entscheidung auswich Deshalb war er zeit seines Pontifikats macht und erfolglos Er war wie sein Vorganger Innozenz IV Vormund des letzten verwaisten Hohenstaufen Konradin seit 1254 Herzog von Schwaben Konig von Sizilien und Jerusalem lehnte diese Vormundschaft aber ab Gegen dessen Onkel Manfred der die Statthalterschaft von Sizilien innehatte konnte sich der Papst jedoch nicht durchsetzen Alexander forderte 1255 vergeblich alle Lehnsleute und Adligen im Herzogtum Schwaben auf sich von Konradin loszusagen 2 Am 25 Marz 1255 exkommunizierte er den Statthalter Manfred und belehnte statt seiner am 9 April 1255 den erst zehnjahrigen Edmund von Lancaster einen Sohn Heinrichs III von England mit Sizilien Zu einer Besitzergreifung der Insel durch den Englander kam es allerdings nicht da das englische Parlament die Kandidatur wegen der harten papstlichen Bedingungen ablehnte Darauf wandte sich Alexander an Karl I von Anjou der aber ebenfalls ablehnte Die Ablehnung erfolgte dabei auf Druck Konig Ludwigs IX von Frankreich der die Staufer immer noch als legitime Konige Siziliens betrachtete Alexander IV bevorzugte im deutschen Interregnum den Romisch deutschen Konig Wilhelm von Holland der gegen die Staufer als Gegenkonig aufgestellt worden war Doch dieser wurde am 28 Januar 1256 im Krieg gegen die Friesen getotet Nach seinem Tod verbot der Papst die Wahl des Staufers Konradin von Schwaben zum deutschen Konig und widersetzte sich auch der Wahl Ottokars II von Bohmen Stattdessen wurden sowohl der Englander Richard von Cornwall ein Bruder Heinrichs III von England welchen Alexander IV zeitweilig unterstutzte als auch Alfons X von Kastilien ein Enkel des romisch deutschen Konigs Philipps von Schwaben gewahlt Als sich Manfred am 10 August 1258 in Palermo zum Konig von Sizilien kronte und damit den Thron gegen die Rechte seines Neffen Konradin und die Lehnshoheit des Papstes auf Sizilien usurpiert hatte wurde er zum ernsthaften Gegner des Papstes Manfred der Konig von Italien werden und dann eine rein national italienische Politik betreiben wollte wurde zum zweiten Mal von Papst Alexander exkommuniziert Ungeachtet der papstlichen Exkommunikation und der kirchlichen Strafen 1259 60 gegen ihn und seine Anhanger betrieb Konig Manfred weiterhin seine bisher erfolgreiche Politik dabei gingen grosse Teile des Kirchenstaates verloren Am Ende seines Pontifikats musste Papst Alexander vor Konig Manfred aus Rom nach Viterbo fliehen und starb dort 1261 In Frankreich anderte sich jedoch langsam die Haltung Ludwigs IX und nachdem der Franzose Urban IV zu Alexanders Nachfolger gewahlt worden war wurde Karl I von Anjou nach Italien geschickt Kirchenpolitik Bearbeiten nbsp Papst Alexander IV li oben unter dem Baldachin errichtet den Orden der Augustiner Eremiten Fresko der Gebruder Fiammenghini Kirche San Marco Mailand um 1600 Alexander IV sprach sich gegen die beginnende Hexenverfolgung aus Seiner Ansicht nach sollte sich die Kirche auf die Bekampfung von Haretikern wie den Katharern und Waldensern beschranken Daher warnte Papst Alexander IV am 20 Januar 1260 die Inquisitoren des zu Beginn des Jahrhunderts gegrundeten Dominikanerordens Die Euch ubertragene Sache namlich die Bekampfung der Haresien und Haretiker ist so wichtig dass Ihr Euch davon nicht abhalten lassen durft durch die Verfolgung anderer Arten von Verbrechen Deshalb sollen Prozesse gegen Wahrsagerei und Zauberei nur dann von Euch angestrengt werden wenn sie offensichtlich durch die Haresie hervorgerufen sind in allen anderen Fallen muss man sie bei den seit altersher dafur eingesetzten weltlichen Richtern belassen CIC Liber Sextus 5 2 8 Alexander schloss 1256 Roms Einsiedlergesellschaften durch ein Generalkapitel zu einer Gesellschaft zusammen die am 9 April 1256 zum Orden Einsiedler des heiligen Augustinus Augustiner Eremiten erhoben wurde und veroffentlichte aus diesem Zweck die Bulle Licet ecclesiae catholicae 3 In seinen letzten Jahren war Alexander um eine Union mit Byzanz bemuht und betrieb einen Kreuzzug zur Abwehr der als Tataren bezeichneten turko mongolischen Reitertruppen der Goldenen Horde Er erzielte Erfolge mit der Union von lateinischer und griechischer Kirche was das Zusammenleben zwischen Lateinern und Griechen auf Zypern anbelangte Auch erhob er die Stadt Riga zum Erzbistum Riga Daruber hinaus war er um die Behebung kirchlicher Missstande bemuht wie eine Frist von nur sechs Monaten zwischen Wahl und Weihe Pflicht zur visitatio ad limina durch die Konstitution Execrabilis und der Aufhebung aller allgemein gefassten Dispense sowie die Einschrankung der Vergabe von Provisionen durch die Bulle Licet ecclesia 9 April 1256 Alexander IV war langjahriger Kardinal Protektor der Franziskaner und der Klarissen de facto seit 1227 und behielt als Papst seine Vorliebe fur die Bettelorden bei Er erweiterte die Machtbefugnisse der Inquisition liess Klara von Assisi heiligsprechen und hob die Seelsorgebeschrankungen fur die Bettelorden auf indem er Bestimmungen seines Vorgangers durch die Bulle Nec insolitum 22 Dezember 1254 ausser Kraft setzte Er stellte ausserdem trotz heftigen Widerstandes das Recht der Mendikanten an der Pariser Universitat zu lehren in der Bulle Quasi lignum vitae 14 April 1255 sicher Gleichermassen verurteilte er den attackierten Liber introductorius des Gerhard von Borgo San Donnino am 23 Oktober 1255 und verbot die Disputationen zwischen Laien und Haretikern Siehe auch BearbeitenListe der Kardinalskreierungen Alexanders IV Quellen BearbeitenEx Alexandri IV registro In Epistolae saeculi XIII e regestis pontificum Romanorum selectae Teil 3 Herausgegeben von Karl Rodenberg Berlin 1894 S 314 473 Monumenta Germaniae Historica Digitalisat Literatur BearbeitenFranz Tenckhoff Papst Alexander IV Schoningh Paderborn 1907 zugl Diss Munster 1907 Josef Maubach Die Kardinale und ihre Politik um die Mitte des 13 Jahrhunderts unter den Papsten Innozenz IV Alexander IV Urban IV Clemens IV 1243 1268 Bonn 1902 Georg Schwaiger Alexander IV In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 1 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1980 ISBN 3 7608 8901 8 Sp 373 Friedrich Wilhelm Bautz Alexander IV In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 101 IV shtml Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alexander IV Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Alexander IV in der Deutschen Digitalen Bibliothek Conti di Segni Rinaldo In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch Raoul Manselli Alessandro IV In Massimo Bray Hrsg Enciclopedia dei Papi Band 2 Niccolo I santo Sisto IV Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2000 treccani it Anmerkungen Bearbeiten Ludwig Vones Alexander IV In Walter Kasper hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche LThK Band 1 A bis Barcelona 3 Auflage Freiburg 1993 2001 Spalte 368 370 ISBN 3451220121 Georg Schwaiger Alexander IV In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 1 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1980 ISBN 3 7608 8901 8 Sp 373 Kath net Papst Benedikt XVI pilgert zum heiligen Augustinus 21 April 2007VorgangerAmtNachfolgerUgolino dei Conti di SegniBischof von Ostia 1231 1254Enrico BartolomeiUgolino dei Conti di SegniKardinaldekan 1231 1254Enrico BartolomeiInnozenz IV Papst 1254 1261Urban IV Normdaten Person GND 100936040 lobid OGND AKS LCCN nr95035913 VIAF 63995257 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Alexander IV ALTERNATIVNAMEN Rainald Graf von Segni Rinaldo ContiKURZBESCHREIBUNG Papst 1254 1261 GEBURTSDATUM um 1199GEBURTSORT AnagniSTERBEDATUM 25 Mai 1261STERBEORT Viterbo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander IV Papst amp oldid 237555324