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Richard von Cornwall auch Richard von Cornwallis 5 Januar 1209 in Winchester 2 April 1272 in Berkhamsted Castle war Earl of Cornwall Graf von Poitou und ab 1257 romisch deutscher Konig Er entstammte der anglonormannischen Konigsfamilie der Plantagenets und wurde durch die Gunst seines Bruders Konig Heinrichs III zum reichsten Grundbesitzer Englands Nach anfanglichen Streitereien wurde Richard einer der wichtigsten Unterstutzer der Herrschaft seines Bruders dem er auch in dessen Konflikt mit der Adelsopposition dem Zweiten Krieg der Barone loyal diente Sein eigener Ehrgeiz zeigte sich 1257 als er sich wahrend des Interregnums zum romisch deutschen Konig wahlen liess Trotz mehrerer Besuche im Heiligen Romischen Reich konnte er aber seine Herrschaft nicht durchsetzen Darstellung Konig Richards aus dem 13 JahrhundertWappen Richards als romisch deutscher Konig Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Kindheit 2 Beginn des Aufbaus eines eigenen Grundbesitzes und Feldzug nach Frankreich 3 Erste Revolte gegen seinen Bruder 4 Teilnahme am Frankreichfeldzug von 1230 5 Bundnis mit der Familie Marshal 6 Anfanglicher Unterstutzer der Regierung von Peter des Roches 7 Rolle wahrend der Rebellion von Richard Marshal 8 Richards Kreuzzug 8 1 Vorbereitung und mehrmalige Verzogerung des Kreuzzugs 8 2 Aufbruch zum Kreuzzug und weitgehend kampfloser Aufenthalt im Heiligen Land 9 Aufenthalt in Italien und Teilnahme am Feldzug ins Poitou 10 Zweite Heirat mit Sancha von der Provence 11 Richard als Earl of Cornwall 12 Unterstutzung der Politik seines Bruders 12 1 Finanzielle Unterstutzung des Konigs 12 2 Dienst als Vermittler und Diplomat 12 3 Regent von England wahrend der Abwesenheit des Konigs 13 Richard als romisch deutscher Konig 13 1 Wahl von Richard zum Konig 13 2 Erster Zug von Richard nach Deutschland von 1257 bis 1258 13 3 Rolle im Konflikt von Heinrich III mit der Adelsopposition 13 4 Zweiter Zug Richards nach Deutschland 1260 13 5 Dritter Zug Richards nach Deutschland 1262 bis 1263 13 6 Rolle wahrend des Zweiten Kriegs der Barone in England 13 6 1 Wandel vom Vermittler zum Befurworter eines bewaffneten Kampfes 13 6 2 Gefangennahme und Gefangenschaft 13 6 3 Rolle bei der Beendigung des Kriegs der Barone 13 7 Vierter Zug nach Deutschland von 1268 bis 1269 14 Letzte Jahre und Tod 15 Nachkommen 16 Ansehen und Nachwirkung 17 Literatur 18 Weblinks 19 EinzelnachweiseHerkunft und Kindheit BearbeitenRichard war der zweite Sohn des englischen Konigs Johann Ohneland und dessen zweiter Frau Isabella von Angouleme Benannt wurde er nach seinem Onkel Richard Lowenherz der seinem Vater Johann englischer Konig gewesen war Als Kleinkind wuchs Richard zunachst im Haushalt seiner Mutter in Marlborough Castle auf 1213 nahm ihn sein Vater mit auf eine Reise nach Nordengland und 1214 auf den vergeblichen Feldzug ins franzosische Poitou Als 1215 eine Adelsopposition offen gegen den Konig rebellierte wurde Richard im April nach Corfe Castle in die Obhut von Peter de Maulay gebracht Seine Erziehung ubernahm Roger of Acaster der vermutlich aus Mulgrave einer Herrschaft von Maulay in Yorkshire stammte Als Richard erwachsen war schenkte er Roger Grundbesitz in Cornwall Im Oktober 1216 starb Richards Vater worauf Richards alterer Bruder als Heinrich III neuer Konig wurde Jedoch war auch Heinrich noch minderjahrig weshalb ein Regentschaftsrat fur ihn die Regierung ubernahm Wenige Monate spater kehrte Richards Mutter Isabella in ihre franzosische Heimat zuruck wo sie 1220 in zweiter Ehe den franzosischen Grafen Hugo X von Lusignan heiratete Richard blieb in Maulays Obhut bis er im Mai 1220 zur erneuten Kronung seines Bruders nach London gebracht wurde Zum Unmut von Maulay wurde er danach nicht wieder in dessen Obhut ubergeben sondern blieb am Konigshof Beginn des Aufbaus eines eigenen Grundbesitzes und Feldzug nach Frankreich Bearbeiten1221 wurde Richard die Honour von Eye in Suffolk ubergeben Als 1223 der schottische Konig Alexander II zum neuen Schrein von Thomas Becket nach Canterbury pilgerte begleitete der junge Richard ihn dorthin Kurz nach seinem 16 Geburtstag wurde Richard am 2 Februar 1225 von seinem Bruder in Westminster zum Ritter geschlagen und wenige Tage spater ubergab Heinrich ihm die Verwaltung von Cornwall Im Marz 1225 wurde er wahrend des Franzosisch Englischen Kriegs offiziell zum Kommandanten eines englischen Expeditionsheeres ernannt das die von Frankreich eroberten englischen Besitzungen in Sudwestfrankreich zuruckerobern sollte Die tatsachliche Fuhrung der Armee lag bei dem erfahrenen William Longespee einem Onkel Richards und bei Philip d Aubigny Der Feldzug konnte erfolgreich die englische Herrschaft in der Gascogne festigen doch obwohl Richard ab August 1225 auch als Graf von Poitou bezeichnet wurde konnte diese Region nicht fur England zuruckgewonnen werden Die Behauptung des Chronisten Matthew Paris dass Heinrich III seinem Bruder die Herrschaft in der gesamten Gascogne ubertragen hatte ist hochst unwahrscheinlich Die Verhandlungen uber eine Heirat Richards mit einer Tochter von Konig Alfons IX von Leon wurden schliesslich auf Anweisung des englischen Regentschaftsrats abgebrochen Nach der Ruckkehr des erfahrenen Feldherrn William Longespee nach England im Oktober 1225 konnten die verbliebenen englischen Truppen nur noch wenige Erfolge erreichen Als im November 1226 jedoch der franzosische Konig Ludwig VIII starb und nur einen minderjahrigen Erben hinterliess uberlegte eine Reihe franzosischer Adliger sich wieder der Herrschaft des englischen Konigs zu unterwerfen Im Februar 1227 versuchte Richard in Thouars deshalb vergeblich ein Bundnis mit den nordfranzosischen Grafen Theobald IV von der Champagne und Heinrich II von Bar zu schliessen Die Verhandlungen blieben jedoch erfolglos und im April 1227 kehrte Richard schliesslich nach uber zwei Jahren Aufenthalt in Frankreich nach England zuruck Erste Revolte gegen seinen Bruder BearbeitenIn England begann zur Zeit von Richards Ruckkehr aus Frankreich sein Bruder Heinrich III nach einer langen Minderjahrigkeitsregierung endlich selbst die Herrschaft auszuuben Am 30 Mai 1227 erhob er Richard offiziell zum Earl of Cornwall und ubergab ihm seine Besitzungen die er zuvor nur zur zeitweiligen Verwaltung erhalten hatte als erbliches Lehen Im Juli 1227 versuchte Richard umgehend Waleran the German einen ehemaligen Soldner im Dienst des Konigs und Gefolgsmann seiner Mutter von einem Gut zu vertreiben das zum Earldom Cornwall gehorte Waleran beschwerte sich umgehend beim Konig der darauf Richard befahl das Gut an Waleran zuruckzugeben Der erboste Richard verliess daraufhin den Konigshof und verbundete sich in Reading mit seinem Schwager William Marshal 2 Earl of Pembroke gegen den Konig Diesem Bundnis schlossen sich wenig spater die Earls von Chester Gloucester Warenne Hereford Derby und Warwick an Die Rebellen versammelten sich mit ihrem bewaffneten Gefolge in Stamford von wo sie ihre Forderungen an den Konig und an Hubert de Burgh den koniglichen Justiciar sandten Ihre Hauptbeschwerden richteten sich gegen die Uberprufung und Korrektur der Grenzen der koniglichen Forste dazu verlangten sie die Begrenzung des Einflusses des machtigen de Burgh Richard selbst lag mit dem Justiciar wegen der Honour von Berkhamstead in Streit die er im Juli 1227 an de Burghs Neffen Raymond ubergeben musste Erst nachdem der Konig seinem Bruder sicheres Geleit zugesagt hatte reiste Richard um den 11 August 1227 zu Verhandlungen nach Northampton Dort sicherte ihm der Konig Landereien zu die bislang zum Wittum ihrer Mutter gehort hatten Dazu sollte Richard Landereien erhalten die von den Baronen von Saint Valery sur Somme beschlagnahmt worden waren darunter die Honour von Beckley in Oxfordshire Nach diesen Versprechen sohnte sich Richard mit seinem Bruder aus worauf die Adelsrevolte rasch zusammenbrach nbsp Richard von Cornwall Buchmalerei aus dem 13 JahrhundertTeilnahme am Frankreichfeldzug von 1230 BearbeitenNach der Revolte gegen seinen Bruder kummerte sich Richard zunachst vor allem um die Verwaltung seines wachsenden Grundbesitzes Im November 1229 ubergab ihm Heinrich III die Verwaltung der reichen Honour von Wallingford und um dieselbe Zeit wurde ihm auch wieder die Verwaltung von Berkhamstead ubergeben Als Richard 1230 offiziell volljahrig wurde wurde ihm der Besitz der Honour von Eye bestatigt dazu erhielt er 1000 Mark und wurde zum Vormund der Erben von Theobald de Botiller und zum Verwalter von dessen Besitzungen in England und Irland ernannt Im Mai 1230 nahm er am Feldzug Heinrichs III nach Frankreich teil von dem Richard sich vergeblich die Wiederherstellung seiner Herrschaft im Poitou erhoffte Nach dem militarischen Scheitern des Feldzugs diente er als Unterhandler beim Abschluss eines neuen Waffenstillstands mit Frankreich und bei den Verhandlungen zur Verlangerung des Bundnisses mit Peter Mauclerc dem Herzog der Bretagne Wie sein Bruder erkrankte er dann in Redon und kehrte schliesslich im Oktober 1230 nach England zuruck Fur das Scheitern des Feldzugs machte er den Justiciar Hubert de Burgh verantwortlich der vor Kampfen mit den Franzosen im Poitou oder in der Normandie abgeraten hatte Bundnis mit der Familie Marshal BearbeitenAm 30 Marz 1231 heiratete Richard die fast neun Jahre altere Isabel eine Schwester des bereits mit ihm verschwagerten William Marshal 2 Earl of Pembroke und Witwe von Gilbert de Clare 1 Earl of Gloucester Die Heirat fand in Fawley bei Henley einem Gut der Marshals in Oxfordshire statt Durch die Heirat kam es zum vorubergehenden Bruch mit seinem Bruder denn durch die Heirat verbundete sich der machtige Richard mit dem ebenfalls machtigen Magnaten Pembroke der in Opposition zum Konig und zum Justiciar stand Bereits wenige Wochen spater starb jedoch der Earl of Pembroke uberraschend Sein Erbe wurde sein jungerer Bruder Richard Marshal ein bisheriger Vasall des franzosischen Konigs Dieser war als Gefolgsmann eines verfeindeten Konigs als Erbe zunachst umstritten Nach dem Tod von Pembroke hatte Richard von Cornwall zunachst die Verwaltung der Besitzungen des verstorbenen William de Briouze in England und Irland die bislang Pembroke verwaltet hatte ubernommen Heinrich III verdachtigte ihn jedoch die Erbfolge von Richard Marshal zu unterstutzen worauf er ihm Anfang Mai 1231 die Verwaltung der Honour von Wallingford und von Wallingford Castle entzog Dazu ubernahm am 20 Mai 1231 Hubert de Burgh die Verwaltung der Briouze Besitzungen Angesichts des Verlusts dieser Besitzungen war Richard wie 1227 erneut bereit zur Rebellion doch sohnte er sich wieder rasch mit seinem Bruder aus Wahrend eines Feldzugs nach Wales bestatigte ihm der Konig am 10 August 1231 in Painscastle seine Herrschaft uber Cornwall Wallingford Eye und Beckley als erbliche Lehen Dazu erkannte der Konig Richard Marshal als Earl of Pembroke und als Erben von William Marshal an und auch der aus Frankreich stammende Simon de Montfort wurde als Erbe des Earl of Leicester anerkannt Richard war es damit gelungen seine Stellung auszubauen Durch seine Heirat hatte er zudem seinen Anspruch als Thronfolger gefestigt da der Konig noch unverheiratet war Diese Stellung wurde durch die Geburt eines Sohns im Januar 1232 weiter gefestigt 1 Trotz des schlechten Ansehens seines Vaters benannte Richard den Sohn nach seinem Vater John nbsp Symbolische Darstellung der Heirat von Richard mit Isabel Marshal Buchmalerei aus dem 13 JahrhundertAnfanglicher Unterstutzer der Regierung von Peter des Roches BearbeitenNach dem Scheitern des Feldzugs nach Wales verlor der Justiciar Hubert de Burgh weiter die Gunst des Konigs Stattdessen stiegen zunehmend de Burghs Rivale Peter des Roches und dessen Neffe Peter de Rivallis zu fuhrenden Ratgebern des Konigs auf Richard hatte bislang gute Kontakte zu des Roches gehabt Peter de Maulay in dessen Haushalt er aufgewachsen war war ein enger Verbundeter von des Roches und als Richard 1227 kurzzeitig gegen den Konig rebelliert hatte hatte er Unterstutzung von den Vogten von des Roches erhalten 2 Wie die aus Frankreich stammenden des Roches Richard Marshal Maulay und Simon de Montfort hatte Richard als nomineller Graf von Poitou erhebliches Interesse an einer aggressiven Politik gegenuber Frankreich was Hubert de Burgh entschieden abgelehnt hatte Als de Burgh im Sommer 1232 endgultig gesturzt wurde und eine von des Roches dominierte Regierung die Macht ubernahm stellte sich Richard offen auf die Seite der neuen Machthaber Er nahm Mitte September 1232 an den Beratungen teil bei denen diskutiert wurde ob de Burgh sich fur seine Regierung vor Gericht verantworten sollte Schliesslich wurde dieser ohne Verurteilung in Devizes in strenges Gewahrsam genommen und Richard gehorte zu den vier Earls die fur seine Bewachung verantwortlich waren Um dieselbe Zeit wurde Richard erlaubt die Verwaltung der Mitgift seiner Frau Isabella zu ubernehmen die vermutlich zuvor von de Burgh als Verwalter der Honour von Gloucester ausgeubt worden war Anscheinend schenkte er Peter de Rivallis dem fuhrenden Beamten der neuen Regierung Landereien in Cornwall Am 10 November 1232 beschloss die Regierung jedoch dass im Januar 1233 erstmals nach uber 30 Jahren Richter des Konigs Cornwall bereisen und dort Klagen und Beschwerden anhoren sollten Diese Gerichtsreise war ein wesentlicher Eingriff in die halbautonome Herrschaft Richards in Sudwestengland Zwar wurde die Gerichtsreise zwei Wochen spater auf April des Jahres verschoben doch das Zerwurfnis zwischen Richard und der Regierung von des Roches vergrosserte sich weiter Die Regierung verweigerte ihm namlich die eintragliche Vormundschaft uber seinen Stiefsohn den jungen Richard de Clare der stattdessen unter die Vormundschaft von Peter des Roches kam Im Fruhjahr 1233 kam es zur offenen Krise als die zunehmend tyrannisch agierende Regierung willkurlich das Gut von Upavon beschlagnahmte das kurz zuvor einem Vasallen von Richard Marshal zugesprochen worden war Die Regierung vergab es an Peter de Maulay der bereits zur Zeit von Konig Johann das Gut besessen hatte Rolle wahrend der Rebellion von Richard Marshal BearbeitenIm Fruhjahr 1233 stellte sich Richard von Cornwall nun offenbar gegen die Regierung Im Marz 1233 vertrieb er ohne das Einverstandnis des Konigs zusammen mit Richard Marshal in einem kurzen Feldzug den walisischen Lord der Herrschaft Radnor in den Welsh Marches Mit dieser Aktion schutzte er nicht nur die Besitzungen der Familie Briouze die sich in seiner Verwaltung befanden vor walisischen Angriffen Er brachte damit auch seine Verargerung uber die Regierung zum Ausdruck denn der Angriff auf Radnor machte einen Waffenstillstand im Krieg mit den walisischen Fursten nahezu unmoglich Im April 1233 fuhrte die Regierung die angekundigte Gerichtsreise in Cornwall durch bei der die koniglichen Richter hohe Strafgelder erhoben Dies sorgte beim Landadel und in der Bevolkerung fur erhebliche Unruhe Richard selbst blieb bis 1233 dem Konigshof fern Erst als die Regierung ihm verschiedene Zugestandnisse machte und ihm unter anderem die in Cornwall erhobenen Strafgelder zusprach kehrte er an den Konigshof zuruck Als Richard Marshal im August 1233 zum Konigshof reisen wollte um dort eine Einigung im Streit mit der Regierung zu erzielen soll ihn seine Schwester Isabella die Frau von Richard von Cornwall gewarnt haben dass er verhaftet werden solle 3 Nach dem Chronisten Roger von Wendover soll des Roches Richard von Cornwall gebeten haben Richard Marshal nicht weiter zu unterstutzen Dafur verzichtete des Roches auf die Verwaltung des Earldom Devon einschliesslich Christchurch und Carisbrooke Castle die Richard zugesprochen wurde Diese Einigung betrachteten Marshal und seine Anhanger offenbar als Verrat Als sie im August 1233 eine offene Rebellion begannen war das von Richard verwaltete Hay Castle in Wales ihr erstes Angriffsziel 4 Wahrend des folgenden Winters unternahmen die Anhanger Marshals von Wales aus Uberfalle nach England bei denen gezielt Guter von Richard geplundert und niedergebrannt wurden Dabei brannte Richard Siward im Dezember 1233 auch Beckley in Oxfordshire den Lieblingswohnsitz von Richard nieder Richard selbst blieb wahrend dieser Zeit wieder dem Konigshof fern Nur am 14 Marz 1234 kam er zum Konigshof als ihm das von Hubert de Burgh beschlagnahmte Gut von Haughley in Suffolk als ewiges Lehen ubergeben wurde Am 2 April nahm er in Canterbury an der Weihe von Erzbischof Edmund teil Bei dieser Zeremonie zeigten die meisten Bischofe deutlich ihre Opposition gegenuber des Roches der Bischof von Winchester war was wesentlich mit zum Sturz von des Roches und seiner Anhanger beitrug Von den Besitzungen von des Roches und dessen Anhangern erhielt Richard von Cornwall im Lauf der nachsten Jahre die Honour von Knaresborough in Yorkshire und die Verwaltung des gesamten Besitzes der Briouzes in Sussex und in den Welsh Marches Diese Verwaltung kaufte ihm schliesslich Gilbert Marshal der Erbe des wahrend seiner Rebellion getoteten Richard Marshal fur 3000 Mark ab Dazu wurde Richards Besitz von Haughley und Kirton die zuvor de Burgh gehort hatten vom Konig bestatigt Damit hatte Richard von Cornwall vom Sturz des Roches erheblich profitiert Die ehemaligen Unterstutzer von Richard Marshal warfen ihm jedoch weiterhin vor ein falsches Spiel gespielt zu haben was noch mindestens fur zwei Jahre nach der Rebellion zu Spannungen am Konigshof fuhrte Aus Rache setzte Richard 1236 durch dass der ehemalige Rebell Richard Siward der Beckley niedergebrannt hatte vom Konigshof verbannt wurde Richards Kreuzzug BearbeitenVorbereitung und mehrmalige Verzogerung des Kreuzzugs Bearbeiten Richard war nun zweifelsfrei der reichste Magnat Englands Sein Reichtum und sein Ehrgeiz fuhrten dazu dass Kaiser Friedrich II der Richards Schwester Isabella geheiratet hatte ihm Anfang 1236 vorschlug sich einem anti franzosischen Bundnis anzuschliessen Sowohl Konig Heinrich III wie auch die uberwiegende Mehrheit der Barone lehnten diesen Vorschlag entschieden ab Im Juni 1236 legte Richard in Winchester ein Kreuzzugsgelubde ab und begann das benotigte Geld fur den Kriegszug ins Heilige Land zu sammeln Dazu erzwang er im Januar 1237 von den englischen Juden eine Abgabe von 3000 Mark Sein Aufbruch verzogerte sich jedoch als im Februar 1237 Briefe von Papst Gregor IX an Richard Simon de Montfort und William Longespee of Salisbury England erreichten In diesen Briefen warnte der Papst die Kreuzfahrer dass ihre Abreise die Sicherheit von England gefahrden wurde und dass sie deshalb ohne ausdruckliche Erlaubnis des Konigs nicht zum Kreuzzug aufbrechen durften Deshalb gilt es als sicher dass der Papst diese Briefe auf Bitten des Konigs geschrieben hatte Richard war uber diese Verzogerung des Kreuzzugs verargert Dazu kam sein wachsender Unmut uber Wilhelm von Savoyen und andere aus Savoyen stammende Verwandte von Eleonore der Frau seines Bruders die zunehmenden Einfluss auf ihn bekamen Diese Spannungen fuhrten im Januar 1238 zum offenen Streit als Eleanor die jungere Schwester von ihm und von Heinrich III heimlich den aus Frankreich stammenden Simon de Montfort heiratete Richard verbundete sich daraufhin rasch mit Gilbert Marshal 3 Earl of Pembroke und mit Roger de Quincy 2 Earl of Winchester Bewaffnet kamen sie mit ihren Vasallen in Kingston zusammen Richard war erneut zur Rebellion bereit doch er hoffte wohl vor allem dass sein Bruder ihm wie bereits 1227 und 1233 erhebliche Zugestandnisse machte Ende Februar 1238 kam es tatsachlich zur Versohnung der beiden Bruder Der Konig hatte Richard jedoch kaum nennenswerte Zugestandnisse gemacht denn seine begrenzten finanziellen Mittel wurden zunehmend von seinen Gunstlingen beansprucht Aber auch den unzufriedenen Baronen machte der Konig nur unverbindliche Reformzusagen Am 4 Marz 1238 stand Richard zusammen mit dem Konig am Totenbett ihrer Schwester Johanna der Konigin von Schottland Im Mai stellte der Konig Richard 6000 Mark fur die Kosten seines Kreuzzugs zur Verfugung Papst Gregor IX erlaubte Richard im April 1238 alle Mittel die in England fur einen Kreuzzug gesammelt worden waren fur seinen Kreuzzug zu verwenden Allerdings versuchte der Papst wie auch der mit diesem verfeindete Kaiser Friedrich II Richards Kreuzzug nach Italien umzuleiten um von ihm in ihrem gegenseitigen Krieg Unterstutzung zu erhalten Nachdem Richard dazu nicht bereit war versuchte der Papst den Kreuzzug gegen das Lateinische Kaiserreich in Konstantinopel zu lenken Letztlich verzogerte die Sorge um einen Krieg mit Frankreich Richards Aufbruch weiter Im Sommer 1239 gehorte Richard zu den Taufpaten von Eduard dem altesten Sohn von Heinrich III an den er seine Stellung als Thronfolger verlor Dazu versuchte er im Streit zwischen dem Konig und Gilbert Marshal und Simon de Montfort zu vermitteln Weihnachten 1239 verbrachte er am Konigshof in Winchester wo er den Konig uberreden konnte seinem Mundel Baldwin de Revieres das Earldom of Devon zu ubergeben Im Januar 1240 starb Richards Frau Isabel im Kindbett was seinen Aufbruch weiter verzogerte Im Mai 1240 wurde Richard noch beauftragt nach dem Tod von Furst Llywelyn ab Iorwerth uber einen Frieden mit dessen Nachfolger und den anderen walisischen Fursten zu verhandeln Danach reiste er nach London wo er am 5 Juni den Konig mit der Aufsicht uber seinen Sohn und Erben Henry betraute Aufbruch zum Kreuzzug und weitgehend kampfloser Aufenthalt im Heiligen Land Bearbeiten Hauptartikel Kreuzzug der Barone Am 10 Juni 1240 schiffte Richard sich zusammen mit William Longespee sowie mit mehreren Dutzend Rittern darunter seinem ehemaligen Lehrer Peter de Maulay in Dover ein In Paris wurden sie von Konig Ludwig IX empfangen und wurden Zeugen bei der Erneuerung des Waffenstillstands zwischen England und Frankreich Durch das Tal der Rhone zogen sie nach Sudfrankreich Agenten des Papstes versuchten zu erreichen dass die Kreuzfahrer sich von Aigues Mortes anstelle von Marseille einschifften worauf Richard Robert of Thwing der bekanntermassen ein Gegner des Papstes war als Gesandten nach Rom sandte Mitte September brach Richard schliesslich doch von Marseille auf und erreichte am 8 Oktober 1240 Akkon Dort fand er eine verworrene politische Situation vor da sich die Christen im Heiligen Land uneins waren ob nun Richards Schwager Kaiser Friedrich II oder die lokalen Adligen Anspruch auf die Krone von Jerusalem hatten Dazu waren sie sich uneinig ob die Kreuzfahrerstaaten ein Bundnis mit den Muslimen von Agypten oder mit den mit Agypten verfeindeten Ayyubiden von Damaskus schliessen sollten Richard versuchte sich aus den internen Machtkampfen herauszuhalten Im April 1241 bestatigte er einen mit Sultan as Salih von Agypten geschlossenen Waffenstillstand Als Ergebnis des Waffenstillstands liessen die Agypter eine Reihe von in der Schlacht von Gaza gefangen genommenen Franzosen frei darunter Amaury de Montfort einen Bruder von Simon de Montfort Damit hatte Richards Kreuzzug einen bedingten Erfolg erzielt Ohne dass es zu weiteren militarischen Aktionen kam verliess Richard im Mai Outremer und landete am 1 Juli 1241 in Trapani auf Sizilien Aufenthalt in Italien und Teilnahme am Feldzug ins Poitou BearbeitenNach seiner Ankunft in Italien reiste Richard zu seinem Schwager Kaiser Friedrich II Der Kaiser unterhielt seinen Gast mit einer Reihe von verschwenderischen Festen und Richard blieb mehrere Monate lang am kaiserlichen Hof Sein Versuch den Kaiser und den Papst miteinander zu versohnen scheiterte jedoch Ende 1241 reiste er durch Italien nach Norden In Cremona wurde ihm ein Elefant gezeigt Am 7 Januar 1242 erreichte er wieder Dover wo ihn der Konig und die Konigin willkommen hiessen Anschliessend zog er triumphierend in London ein doch fast sofort danach brach er nach Frankreich auf um am Feldzug seines Bruders ins Poitou teilzunehmen Im Streit um die Besitzungen des englischen Konigs in Sudwestfrankreich wollte der franzosische Konig Ludwig IX seinen Bruder Alfons als Graf von Poitiers einsetzen Als Titulargraf von Poitou musste Richard diese Herausforderung annehmen zumal auch seine Mutter Isabella von Angouleme und ihr Mann Hugo X von Lusignan ein Bundnis mit England gegen Frankreich anstrebten Weder Heinrich III noch Richard konnten das in Westminster zusammengekommene Parlament jedoch uberzeugen den Feldzug mit der Bewilligung einer Steuer zu unterstutzen Das englische Heer erreichte im Mai 1242 die Mundung des Gironde Heinrich III fuhrte sein Heer zogerlich und fuhrte zudem halbherzige Verhandlungen mit den Franzosen ehe er im Juli schliesslich in die Grafschaft Angouleme vorruckte Dabei versaumte er es die Brucke bei Taillebourg uber die Charente ausreichend zu sichern Das uberlegene franzosische Heer war durch Poitou herangezogen und drohte nun die Englander von ihren Stutzpunkten abzuschneiden Als sich am 20 Juli 1242 die beiden Heere an den Ufern der Charente gegenuberstanden machten sich Richard und Hugo X von Lusignan gegenseitig heftige Vorwurfe Richard warf Hugo mangelnde militarische Unterstutzung vor wahrend Lusignan seine Frau Isabella die Mutter von Richard fur die Lage verantwortlich machte In dieser verzweifelten Lage ging Richard ohne Waffen und Rustung nur mit einem Pilgerstab uber die Brucke von Taillebourg um mit den Franzosen zu verhandeln Unter den Franzosen waren mehrere Adlige die dank Richards Bemuhungen im Vorjahr in Outremer freigekommen waren Schliesslich konnte Richard einen 24 stundigen Waffenstillstand erreichen worauf er die Englander zur sofortigen Flucht aufforderte Das englische Heer zog sich nach Saintes und schliesslich nach Bordeaux zuruck womit der Feldzug gescheitert war Entweder kurz vor oder kurz nach dem Debakel in Taillebourg hatte der Konig eine Urkunde besiegelt in der er Richard die Gascogne als personlichen Besitz ubergab Diese Schenkung rief bei Konigin Eleonore erbitterten Widerstand hervor die hoffte dass einst ihr altester Sohn Eduard die Gascogne als Apanage erhalten sollte Der Konig widerrief nun die Vergabe der Gascogne an Richard worauf es zwischen den Brudern zum erbitterten Streit kam 5 Nach dem Chronisten Matthew Paris wollte der Konig Richard sogar verhaften lassen worauf dieser in Bordeaux in das Kirchenasyl des Klosters Sainte Croix fluchtete Am 22 August erlaubte schliesslich der Konig dass Richard nach England zuruckkehren durfe Nachdem er diese Erlaubnis am 2 September bestatigt hatte verliess Richard wenige Wochen spater die Gascogne wahrend der Konig uber ein Jahr in Frankreich blieb Auf seiner Heimreise sank Richards Schiff beinahe in einem Sturm ehe er am 18 Oktober 1242 die Scilly Inseln erreichte Zweite Heirat mit Sancha von der Provence BearbeitenNach dem Tod von Richards Frau hatten Peter von Savoyen und Bischof Peter D Aigueblanche zwei aus Savoyen stammende Verwandte von Konigin Eleonore eine Hochzeit von Richard mit Eleonores jungerer Schwester Sancha ausgehandelt Noch wahrend des Feldzugs in Sudwestfrankreich wurde Richard im Juli 1242 per Stellvertreter mit Sancha verlobt Angeblich hatte Richard sogar versucht von der Gascogne aus in die Provence zu reisen um seine zukunftige Braut zu sehen Trotz eines Waffenstillstands hielt er jedoch die Reise durch das verfeindete Frankreich fur zu gefahrlich Sancha traf schliesslich 1243 in England ein am 23 November 1243 fand in Westminster Abbey die Trauung mit Richard statt Heinrich III der erst im Oktober wieder aus Frankreich zuruckgekehrt war wollte sich offensichtlich mit seinem Bruder aussohnen Zwar verlangte er im Dezember 1243 von Richard einen schriftlichen Verzicht auf alle Anspruche die dieser auf Besitzungen in der Gascogne oder in Irland hatte einschliesslich eines ausdrucklichen Verzichts auf die Erfullung der in Saintes ausgestellten Urkunde Im Gegenzug bestatigte ihm der Konig den Besitz von Cornwall und der Honours von Wallingford und Eye Dazu hatte ihm der Konig zur Hochzeit 2000 geschenkt und ihm die Zahlung von weiteren 1000 Mark jahrlich versprochen Die Heirat mit Sancha verbesserte Richards Beziehungen zu seiner Schwagerin Eleonore der Konigin und zu den in England lebenden Verwandten von Eleonore und seiner Frau vor allem zu Peter von Savoyen den Richard in der Folge finanziell und politisch unterstutzte Durch seine Heirat mit Sancha wurde Richard in die Politik der Provence und von Savoyen verwickelt die offiziell noch zum romisch deutschen Reich gehorten doch stark mit Frankreich und Norditalien verbunden waren Im August 1245 starb sein Schwiegervater Graf Raimund Berengar V Dieser hatte kurz vor seinem Tod seine jungste Tochter Beatrix zu seiner alleinigen Erbin ernannt Im Januar 1246 heiratete Beatrix Karl von Anjou den jungsten Bruder des franzosischen Konigs Zusammen mit seinem Bruder versuchte Richard vergeblich den Erbfall der Provence an Karl von Anjou zu verhindern musste dies aber letztlich hinnehmen Richard als Earl of Cornwall BearbeitenRichard war nicht nur der reichste Grundbesitzer Englands sondern herrschte als Earl auch nahezu autonom uber Cornwall das den Kern seiner umfangreichen Besitzungen bildete Von den mehr als 100 Urkunden die von Richard erhalten sind betrifft ein Grossteil seine Besitzungen in dieser Grafschaft In den Urkunden gewahrte er Marktrechte und andere Privilegien darunter an Bodmin Bossiney Camelford Dunheved Helston Launceston Liskeard Lostwithiel Marazion Tintagel und West Looe Fur die Stadte Exeter und Corsham in Wiltshire bestatigte er Privilegien Neben den Einkunften aus seinen Landereien verfugte er dazu uber die Einkunfte aus den ergiebigen Zinnbergwerken in Cornwall Das Zinn wurde durch Burger aus Helston Truro Bodmin und Exeter exportiert Abgesehen von seiner Forderung der Boroughs in Cornwall und seine spatere Aktivitat fur die konigliche Munze war Richard aber nicht ubermassig geschaftstuchtig In den 1240er Jahren hatte er aus seinen Landereien die er von der Krone als Lehen erhalten hatte etwa jahrliche Einkunfte von 5000 Dabei vergrosserte er seinen Besitz kaum durch Landerwerb denn bis zu seinem Tod gab er nur etwa 2000 fur den Kauf von Landereien aus etwa fur Teile der Landereien der Familie Vautort Er hielt sich selbst auch nur selten im Sudwesten Englands auf sondern lebte hauptsachlich wenn er nicht bei Hofe war auf seinen Gutern im Themsetal In Cornwall liess er vor allem Tintagel Castle neu errichten dessen Ruine er 1233 im Tausch gegen drei Guter erworben hatte 6 Die neue Burg war wegen ihrer abgelegenen Lage militarisch jedoch nahezu nutzlos und wurde nur wegen ihrer vermeintlichen Bedeutung als Residenz des mystischen Konigs Artus gebaut Unterstutzung der Politik seines Bruders BearbeitenFinanzielle Unterstutzung des Konigs Bearbeiten Auch nach der Ruckkehr von seinem Kreuzzug behielt Richard das 1238 vom Papst verliehene Privileg die Strafgebuhren fur nicht eingeloste Kreuzzugsgelubde einzusammeln Sein Reichtum vergrosserte sich ab 1247 als sein Bruder ihm die Verantwortung fur eine Munzreform und fur das Pragen neuer Munzen ubertrug Dieses Amt ubte er uber zehn Jahre lang bis 1258 aus was ihm mehrere tausend Pfund Gewinn einbrachte Nachdem es in den vergangenen Jahren immer wieder zu ernsten Spannungen zwischen den beiden Brudern gekommen war unterstutzte Richard nach der Aussohnung nach ihrer Ruckkehr vom Saintonge Krieg loyal die Politik seines Bruders Haufig vermittelte er wieder zwischen dem Konig und den mit dessen Regierung unzufriedenen Baronen 1244 gehorte er zu den Unterhandlern die in Newcastle mit dem schottischen Konig Alexander II einen Friedensvertrag aushandelten Nach dem fehlgeschlagenen Feldzug ins Poitou waren die koniglichen Finanzen kurz vor dem Zusammenbruch dennoch vergab der Konig Gelder und Besitzungen an seine vornehmlich aus dem Ausland stammenden Gunstlinge Richard lieh seinem Bruder immer grossere Summen zum Beispiel 1245 2000 fur einen Feldzug nach Wales an dem er auch selbst teilnahm Das Geld lieh er seinem Bruder allerdings nicht zu Wucherbedingungen Als 1246 Papst Innozenz IV eine Steuer vom englischen Klerus verlangte drange Richard zunachst seinen Bruder sich dagegen zu wehren Spater uberzeugte er ihn aber der Forderung des Papstes nachzugeben Der Papst hatte zu dieser Zeit sein lukratives Kreuzzugsprivileg weiter verlangert was Richards Sinneswandel moglicherweise beeinflusste 1247 reiste er zusammen mit seinem Sohn Henry nach Frankreich um vor dem Aufbruch von Konig Ludwig IX zum Kreuzzug diesen zu uberreden die 1204 von England eroberte Normandie an die englischen Konige zuruckzugeben Dazu besuchte er den Schrein des kurz zuvor heiliggesprochenen Edmund of Abingdon des fruheren Erzbischofs von Canterbury in Pontigny Richard bezahlte fur den Schrein des Heiligen ein Viertel der Kosten In England sagte er Ostern 1249 die Teilnahme am von seinem Bruder einberufenen Parlament ab da er angeblich mit der Verwaltung von Cornwall schwer beschaftigt war Moglicherweise war er immer noch uber seinen Bruder verargert der im September 1249 die Gascogne offiziell an den Thronfolger Eduard ubergab Bereits in den Jahren zuvor hatte es Geruchte gegeben dass Richard trotz seiner offenen Unterstutzung seines Bruders insgeheim dessen Gegner unterstutzen wurde nbsp Territoriale Situation und Herrschaftsgebiete in Europa Vorderasien und Nordafrika um 1250Dienst als Vermittler und Diplomat Bearbeiten Im Marz 1250 reiste Richard zusammen mit Peter von Savoyen nach Paris um den Waffenstillstand mit Frankreich zu verlangern Anschliessend reiste er mit einem prachtigen Gefolge weiter zum Papsthof nach Lyon Heinrich III hatte am 6 Marz ein Kreuzzugsgelubde abgelegt worauf Papst Innozenz IV Richard Anfang April beauftragte zur Finanzierung des Kreuzzugs einen Zehnten auf das Einkommen des englischen Klerus zu erheben Angeblich bot ihm der Papst bei diesem Treffen auch erstmals die Krone von Sizilien an wenn Richard bereit sei in Sizilien einzumarschieren und die Herrschaft der Staufer dort gewaltsam zu beenden Auf seiner Ruckreise besuchte er in Pontigny erneut den Schrein von Edmund of Abingdon Zuruck in London vermittelte er zusammen mit Simon de Montfort in einem Streit zwischen den Burgern und den Monchen von Westminster Abbey 1251 besuchte er erneut Westminster Abbey um dieses Mal einen Streit zwischen den Monchen und deren Abt uber die Aufteilung der Besitzungen der Abtei zu schlichten Im Januar 1252 diente Richard als Schlichter in einem Streit zwischen Simon de Montfort und dem Konig uber die Erstattung der Kosten die Montfort in seinem Dienst als Lieutenant der Gascogne seit 1248 entstanden waren Als der Konig dabei erneut zusicherte dass die Gascogne seinem Sohn Eduard ubergeben wurde verliess Richard emport den Hof Erst nachdem der Konig ihm wertvolle Geschenke machte und ihm die Guter von Oakham in Rutland und Lechlade in Gloucestershire ubergab kehrte er an den Hof zuruck Regent von England wahrend der Abwesenheit des Konigs Bearbeiten Angesichts einer Rebellion in der Gascogne entschloss sich Heinrich III 1253 selbst mit Truppen in die Gascogne zu reisen um seine Herrschaft wiederherzustellen Zur Regentin wahrend seiner Abwesenheit ernannte er am 7 Juli die Konigin die dabei von Richard beraten werden sollte Damit wurde Richard zum eigentlichen Regenten Englands der im Dezember 1253 ein Parlament einberief um uber die vom Konig verlangte Unterstutzung fur die Expedition in die Gascogne zu beraten Richard selbst versprach den Konig mit 300 Rittern zu unterstutzen doch es gelang ihm nicht von den Baronen die Bewilligung zur Erhebung einer Steuer zu erhalten Ende Januar 1254 bereitete Richard selbst eine Reise in die Gascogne vor um seinen Bruder dort zu unterstutzen Im Februar berief er zwei Ritter aus jeder Grafschaft in das Parlament um deren Meinung zu erfahren Durch diesen beispiellosen Akt gilt dieses Parlament als erstes Parlament bei dem gewahlte Reprasentanten der Grafschaften ins Parlament berufen wurden 7 Dazu bestatigte Richard die Magna Carta doch weder durch die Einberufung der Ritter noch durch die erneute Bestatigung der Magna Carta konnte das Parlament bewegt werden eine Steuer zu bewilligen Im Mai 1254 reiste schliesslich die Konigin mit nur 40 Rittern in die Gascogne wahrend Richard als nun alleiniger Regent in England zuruckblieb Der Konig dankte ihm fur diese Dienste sowie fur die Gewahrung der hohen Kredite mit denen er die Regierung unterstutzte mit weiteren Vollmachten gegenuber den Juden in England Bereits 1235 hatte Richard die Erlaubnis erhalten dass eine judische Gemeinde auf seinem Gut Berkhamsted leben durfte Diese Gemeinde verlagerte er 1242 nach Wallingford Mehrere Juden dieser Gemeinde unterstutzten Richard fortan bei seinen finanziellen Geschaften 1254 soll Richard die Freilassung des Juden Abraham of Berhamstead der der Schandung eines Marienbildes beschuldigt wurde erreicht haben wobei er von Abraham eine hohe Gebuhr forderte 1256 setzte er sich zugunsten der judischen Gemeinde von Lincoln ein die des Ritualmords an einem Jungen namens Hugh beschuldigt wurde Richard hatte wohl schon 1250 das wiederholte Angebot des Papstes abgelehnt Konig von Sizilien zu werden Der Konig dagegen nahm in der Gascogne das Angebot des Papstes an um seinem zweiten Sohn Edmund eine Krone zu verschaffen Damit war er in der Folge verpflichtet einen Feldzug gegen die mit dem Papst verfeindeten Staufer in Sizilien zu fuhren Dazu sollte er hohe Summen an den Papst zahlen Da die Lage des Konigs sowohl in England wie auch in der Gascogne angespannt war hielt Richard dieses sizilianische Abenteuer von vornherein fur toricht Konsequenterweise reduzierte er die finanzielle Unterstutzung seines Bruders und weigerte sich 1255 dem Konig 5000 Mark zu leihen die dieser an den Papst weiterleiten wollte Als Begrundung gab er an dass er fur diesen Kredit keine Sicherheiten erhalten konne Im Oktober 1255 weigerte er sich wahrend des Parlaments sogar offentlich dem Konig einen weiteren Kredit zu gewahren Mit dieser Weigerung verstarkte Richard die Krise der Herrschaft von Heinrich III denn seine zinsgunstigen Kredite waren inzwischen fur die Regierung uberlebensnotwendig geworden nbsp Konigssiegel Richards von CornwallRichard als romisch deutscher Konig BearbeitenWahl von Richard zum Konig Bearbeiten Hauptartikel Doppelwahl von 1256 57 Ende Januar 1256 starb Wilhelm von Holland der papstliche Kandidat fur die romisch deutsche Kaiserkrone Anfang Februar 1256 bewilligte der konigliche Exchequer auf Bitten von Richard eine Pension fur Johann von Avesnes Graf von Hennegau und vor Ende Februar 1256 hatte Heinrich III Gesandte nach Rom geschickt die Alexander IV baten einen geeigneten und nicht gegen England eingestellten Kandidaten fur die Konigswahl zu unterstutzen Zweifelsfrei warben sie schon zu diesem Zeitpunkt fur eine Kandidatur Richards als romisch deutscher Konig Damit liess sich der ehrgeizige Richard auf ein genauso ambitioniertes Abenteuer ein wie es der Versuch seines Bruders war seinen Sohn zum Konig von Sizilien zu machen Auch Richard musste einige Hindernisse uberwinden um zum Konig und letztlich zum Kaiser gekront zu werden Zunachst verhielt er sich abwartend welche anderen Kandidaten es fur die Wahl gab Da das zum romisch deutschen Thron gehorende Reichsgut zum Grossteil verpfandet oder in der Hand von anderen Fursten war musste der neue Konig sich auf seine eigenen Mittel oder auf seine Verbundeten verlassen um ein Heer und die Verwaltung des Reiches zu finanzieren Richard strebte wohl schon von Beginn an auch die Kaiserwurde an die das Ansehen seiner Familie auch gegenuber dem franzosischen Konig wesentlich erhoht hatte Um zum Kaiser gekront zu werden benotigte er die Unterstutzung des Papstes und dafur musste er sicherstellen dass es gegen seine Wahl weder in Deutschland noch in Frankreich ernsthaften Widerstand gab Und selbst wenn er zum Kaiser gekront wurde musste er Geld und Mittel aufwenden um die Kontrolle uber die sudlich der Alpen gelegenen Gebiete des romisch deutschen Reichs zu gewinnen die seit dem Tod von Kaiser Friedrich II heftig umkampft waren Andererseits konnte Richard auf die Unterstutzung seines Bruders des englischen Konigs bauen der wegen des angespannten Verhaltnisses zu Frankreich aber auch wegen seiner eigenen Ambitionen in Sizilien ein grosses Interesse an einem Verbundeten auf dem deutschen Thron hatte 8 Richard selbst war der reichste englische Magnat er war ein erfahrener Diplomat und hatte dadurch gute Kontakte zu Frankreich und zur romischen Kurie Als sich im September 1256 abzeichnete dass kein Reichsfurst als Kandidat fur die Konigswahl in Frage kam bewarb sich Richard offen um die Konigswurde Dabei bestachen seine Bevollmachtigten offen einige der Fursten die zu den Kurfursten gezahlt wurden und das Privileg beanspruchten den romisch deutschen Konig wahlen zu durfen Um die Stimmen der Erzbischofe von Koln und Mainz und die von Pfalzgraf Ludwig die zu den sieben Kurfursten gehorten zu erhalten zahlte Richard insgesamt 28 000 Mark Bestechungsgelder Dazu bot er ihnen weitere Vergunstigungen an um sie zur Zusicherung ihrer Wahlstimmen zu bewegen Am 26 Dezember 1256 bot der Kolner Erzbischof Konrad von Hochstaden Richard in London feierlich die romisch deutsche Krone an und Richard erklarte sich mit Zustimmung seines Bruders und der englischen Barone bereit die Wahl anzunehmen Am 13 Januar 1257 wurde Richard von seinen drei Unterstutzern Konrad von Hochstaden Pfalzgraf Ludwig und Gerhard I von Dhaun dem Erzbischof von Mainz bei Frankfurt zum Konig gewahlt Einige Wochen spater am 1 April wahlten jedoch die Kurfursten von Trier Sachsen und Brandenburg Konig Alfons X von Kastilien der uber seine Mutter her staufischer Abstammung war ebenfalls zum Konig Da Konig Ottokar von Bohmen sich nicht auf einen Kandidaten festlegte war die Wahl unentschieden 9 Erster Zug von Richard nach Deutschland von 1257 bis 1258 Bearbeiten Richards Gegenkandidat Alfons X von Kastilien war in Spanien in schwere Konflikte verwickelt und hatte auch nicht die finanziellen Mittel um seine Herrschaft in Deutschland durchzusetzen Richard bereitete dagegen eine Reise nach Deutschland vor um dort seine Herrschaft anzutreten Im April huldigten der Erzbischof von Koln und Florens von Holland der Bruder des verstorbenen Wilhelm von Holland Richard als neuem Konig Am 29 April 1257 brach er mit grossem Gefolge von Yarmouth aus auf und landete am 1 Mai in Dordrecht Von dort zog er nach Aachen wo er und seine Frau Sancha am 17 Mai am Fest Christi Himmelfahrt vom Erzbischof von Koln zum Konig und zur Konigin gekront wurden Die Kronung feierte er mit einem prachtigen Fest und den Bau des Grashauses des neuen Rathauses von Aachen unterstutzte er mit einer grosszugigen Spende Anschliessend zog er rheinaufwarts um nach Moglichkeit uber die Alpen nach Rom zu ziehen um dort zum Kaiser gekront zu werden Durch die von ihm kontrollierte Rheinlinie sowie uber die von den mit ihm verwandten Grafen von Savoyen kontrollierten Alpenpasse hatte auch ein englisches Heer rheinaufwarts ziehen konnen um dann weiter durch Italien bis nach Sizilien zu ziehen Im September 1257 erreichte Richard Worms wo er einen Reichstag hielt Von dort zog er sich zur Uberwinterung wieder an den Niederrhein zuruck ehe er im Fruhjahr 1258 wieder rheinaufwarts bis Worms zog Er bestatigte fur mehrere Stadte im Rheinland Privilegien und stellte Urkunden aus Ohne eigenen Landbesitz ohne funktionierende Verwaltung ohne die Anerkennung durch den Papst und gegen den Widerstand der drei anderen Kurfursten konnte er letztlich wenig ausrichten Bestarkt durch Frankreich unterstutzten Graf Guido von Flandern Herzog Heinrich von Brabant und andere Fursten im westlichen Teil des romisch deutschen Reichs Alfons von Kastilien Nur im Rheinland aber auch in Norddeutschland bis nach Lubeck wurde Richard als Konig anerkannt Um die Unterstutzung von Frankreich fur Alfons von Kastilien zu beenden sandte Richard im Juni 1258 seinen Protonotar Arnold von Holland nach Frankreich um eine vorlaufige Ausfertigung des Vertrags von Paris zwischen England und Frankreich zu besiegeln Damit verzichtete Richard auf seine Anspruche auf die von Frankreich eroberten Teile des angevinischen Reichs ausser seinem Anspruch auf das Angoumois dem Erbe seiner Mutter Rolle im Konflikt von Heinrich III mit der Adelsopposition Bearbeiten Im Winter 1258 kehrte Richard nach England zuruck Dort war es wahrend seiner Abwesenheit zu einer Adelsrebellion gegen Heinrich III gekommen Der Konig hatte die Provisions of Oxford akzeptieren mussen die seine Herrschaft erheblich einschrankten Die Rebellen befurchteten dass der machtige Richard nun die Regierung der Rebellen sturzen und die von ihnen vertriebenen auslandischen Verwandten des Konigs zuruckholen wurde Deshalb waren ihm Gesandte der Adelsopposition unter Fuhrung von Bischof Walter de Cantilupe nach Saint Omer entgegengereist und hatten ihn vor seiner Uberfahrt gebeten einen Eid auf die Einhaltung der Provisions of Oxford zu schworen Zunachst verweigerte Richard diesen Eid doch nach seiner Ruckkehr nach England leistete er am 28 Januar 1259 in Canterbury in Gegenwart des Konigs und von Erzbischof Bonifatius von Savoyen den verlangten Eid Danach zog er erneut feierlich in London ein und besiegelte am 10 Februar erneut feierlich den Vertrag von Paris womit er seine Stellung gegen seinen Gegenkandidaten Alfons von Kastilien festigen wollte Anschliessend zog er sich auf seine Guter zuruck und betatigte sich anscheinend nicht weiter politisch Im Juli 1259 schlichtete er in Westminster einen langandauernden Streit zwischen Erzbischof Bonifatius und Bischof Lawrence von St Martin von Rochester Zunachst wollte Richard im Dezember 1259 Heinrich III nach Frankreich begleiten wo der Vertrag von Paris feierlich besiegelt werden sollte Letztlich blieb er in England wobei sicher auch Ubergriffe der Adelsopposition auf seine Guter beitrugen Die Adelsopposition liess nach den Bestimmungen der Provisions of Westminster seine Besitzanspruche und die Verwaltung seiner Besitzungen generell gerichtlich untersuchen Richard erlaubte daraufhin Vertretern seiner Vasallen seine Verwaltung durch eigene Vertreter uberprufen zu lassen womit er die gerichtlichen Untersuchungen stoppen konnte Im Fruhjahr 1260 als Richard mit dem Konig noch in Frankreich weilte uberzeugte er seinen Bruder endlich nach England zuruckzukehren und sich seinen Gegnern zu stellen 10 denen sich sogar der Thronfolger Eduard angeschlossen hatte Im April 1260 brachte er die rivalisierenden Gruppen des Thronfolgers Eduard von Simon of Montfort und des Earls of Gloucester dazu London zu verlassen so dass der Konig wieder in die Stadt einziehen konnte Nachdem der Konig Ende April zuruckgekehrt war erreichte Richard mit dass sich der Thronfolger wieder mit seinem Vater aussohnte und im Juni 1260 wurde unter seinem Vorsitz ein Friedensvertrag zwischen dem Thronfolger und dem Earl of Gloucester geschlossen Offiziell unterstutzte Richard wahrend dieser Zeit weder die Adelsopposition noch den Konig doch zweifelsfrei hatte er das Ziel verfolgt die Regierung der Barone zu sturzen und seinem Bruder wieder zur Macht zu verhelfen Zweiter Zug Richards nach Deutschland 1260 Bearbeiten Nachdem die Herrschaft seines Bruders in England wieder stabilisiert war verliess Richard am 17 Juni 1260 London und reiste uber Dover erneut nach Deutschland Seine Politik hatte im vergangenen Jahr zunehmend weitere Unterstutzung erhalten Im Marz 1259 hatte sich Papst Alexander IV an Herzog Hugo IV von Burgund gewandt und diesen gedrangt den Thronanspruch von Richard zu unterstutzen Anschliessend hatte der Papst Richard selbst nach Rom eingeladen Richard plante nun bei seinem zweiten Besuch in Deutschland zum Kaiser gekront zu werden In einem triumphalen Zug plante er durch das Rheintal uber die Alpen nach Italien weiter nach Rom zu ziehen Nach einem langeren Aufenthalt in Cambrai wo er Grafin Margarete von Flandern und deren Sohn Guido mit ihren Besitzungen im romisch deutschen Reich belehnte reiste er weiter nach Worms Dort blieb er von Anfang August bis zum 17 September 1260 Zwar erklarte er dass er in Kurze die Alpen uberqueren und nach Bologna ziehen wurde doch dann reiste er wieder rheinabwarts und kehrte nach England zuruck das er am 24 Oktober 1260 erreichte Als Hauptgrund fur seine Ruckreise gilt die Schlacht von Montaperti in der die toskanischen Guelfen am 4 September eine entscheidende Niederlage erlitten Mit diesem Sieg der Anhanger der Staufer war Richard der sichere Weg nach Rom versperrt Dazu hatte Papst Alexander IV seine fruhere Neutralitat aufgegeben und unterstutzte nun offen Alfons von Kastilien Damit konnte Richard nicht mehr hoffen rasch als Kaiser anerkannt zu werden Nach seiner erneuten Ruckkehr nach England hielt sich Richard vorwiegend auf seinen englischen Besitzungen auf nur Weihnachten 1260 verbrachte er am Konigshof in Windsor Castle Als sich der Konflikt des Konigs mit der Adelsopposition wieder zuspitzte erhielt Richard im Januar 1261 die Erlaubnis seine Burgen zu verstarken und mit Vorraten zu versehen Im Februar 1261 war er in London wo die Burger dem Konig die Treue schworen Danach zog er sich wieder auf seine Guter zuruck Vermutlich stand er wahrend dieser Zeit im engen Kontakt mit seinem Bruder der versuchte vom Papst die Annullierung der Provisions of Oxford zu erreichen um dadurch wieder seine Macht zuruckzugewinnen Zur Unterstutzung des Konigs bot er an auslandische Soldner in Cornwall anlanden zu lassen Im Oktober 1261 diente er als Vermittler zwischen dem Konig und dem Earl of Gloucester Im Fruhjahr 1262 verteidigte Richard den Anspruch seines Bruders dass der Konig das angestammte Recht besass die Sheriffs der Grafschaften zu ernennen Am 9 November 1261 starb Richards zweite Frau Sancha Richard nahm nicht an ihrer Beisetzung in Hailes Abbey teil was vielleicht darauf hinweist dass er schon lange keine enge Beziehung mehr zu ihr gehabt hatte nbsp Die Ruinen des von Richard gegrundeten Klosters Hailes In Hailes wurden Richard seine zweite Frau Sancha und sein Sohn Henry of Almain beigesetztDritter Zug Richards nach Deutschland 1262 bis 1263 Bearbeiten Trotz des gescheiterten Versuchs von 1260 durch den sein Ansehen in Deutschland gesunken war hielt Richard offenbar an dem Ziel fest vom Papst zum Kaiser gekront zu werden Auch von England aus hat er kontinuierlich Verhandlungen mit dem Papst uber eine Kaiserkronung gefuhrt Im April 1261 wurde er von einer Partei der romischen Burgerschaft zum lebenslangen Senator von Rom gewahlt Diesen blossen Ehrentitel ubte er jedoch nie aus und schliesslich ging der Titel noch zu seinen Lebzeiten an Karl von Anjou den Bruder des franzosischen Konigs Im Mai 1261 starb Papst Alexander IV Auch dessen im August 1261 gewahlter Nachfolger Urban IV legte sich in der Kaiserfrage nicht auf einen der beiden Kandidaten fest als er im April 1262 erklarte dass er weder Richard noch Alfons von Kastilien als Kandidaten bevorzugen konne Im Mai 1262 erfuhr Richard in England dass an seiner Stelle Konradin der junge Enkel von Kaiser Friedrich II von oppositionellen Fursten zum Konig gewahlt werden solle Dieser sollte bereits die Unterstutzung von Pfalzgraf Ludwig des neuen Erzbischofs Engelbert von Koln und des Mainzer Erzbischofs Werner von Eppstein besitzen Diese Bedrohung verscharft durch den Streit zwischen Richard und Konradin uber dessen Anspruch auf das Herzogtum Schwaben und durch Spannungen zwischen dem Erzbischof von Mainz und Richards Prokurator Philipp III von Bolanden Hohenfels konnte Richard nicht ignorieren Am 20 Juni 1262 brach Richard zum dritten Mal nach Deutschland auf und erreichte uber die Niederlande Aachen Dort gab er am 13 Juli Kopien der Reichskleinodien zur Verwahrung moglicherweise weil er furchtete nicht mehr auf die in der Reichsburg Trifels verwahrten Originale zugreifen zu konnen Am 6 August 1262 bestatigte er Ottokar von Bohmen der bei der Wahl von 1257 unentschieden war als Herzog von Osterreich und der Steiermark Damit gewann er ihn als Bundesgenossen gegen Konradin akzeptierte aber auch seine weitgehende Machtlosigkeit als Konig in den rechtsrheinischen Gebieten des Reiches Am 7 August 1262 verkundete Papst Urban IV Richard und Alfons von Kastilien seien als gewahlte Konige gleichberechtigt Er berief beide nach Rom Richard zog daraufhin nach Suddeutschland stellte Zurich damals Reichsstadt unter seinen Schutz und erreichte vielleicht noch Basel Im November 1262 zog er jedoch wieder rheinabwarts und setzte schliesslich am 10 Februar 1263 nach England uber Rolle wahrend des Zweiten Kriegs der Barone in England Bearbeiten Wandel vom Vermittler zum Befurworter eines bewaffneten Kampfes Bearbeiten In England erwartete Richard eine angespannte politische Lage Der Konflikt zwischen dem Konig und der von Simon de Montfort gefuhrten Adelsopposition drohte sich zum offenen Burgerkrieg auszuweiten wahrend es in Wales bereits einen offenen Aufstand gegen die englische Oberherrschaft gab Bei Richards Ruckkehr gab es Geruchte dass er anstelle seines Bruders Konig wurde und auch den unerfahrenen Thronfolger Lord Eduard ersetzen wurde Tatsachlich versuchte Richard weiter zu vermitteln zog sich aber rasch auf seine Guter zuruck und bot seinem Bruder zunachst nur schwache Unterstutzung an Sein Sohn Henry of Almain hatte sich dagegen schon der Adelsopposition angeschlossen Im Juni 1263 war Richard am Konigshof in Westminster wo die Vertreter der Adelsopposition ihre Forderung nach einer erneuten Anerkennung der Provisions of Oxford vorbrachten Danach versuchte Richard vergeblich zwischen dem Konig und Montfort zu vermitteln Im Juli 1263 versuchte er den Konig zu uberreden den Forderungen der Adelsopposition nachzugeben Dieser Versuch scheiterte denn offenbar wurde er inzwischen wegen seiner Unentschlossenheit weder von seinem Bruder noch von der Adelsopposition als Ratgeber akzeptiert Im September 1263 erhielt er einen Brief des Papstes der ihm vorwarf dass er wegen seiner mangelnden Unterstutzung fur den Konig die Rebellion der Barone dulden wurde Dieser Brief wurde offenbar auf Drangen der Gesandten von Heinrich III in Rom geschrieben Als der Konig im Oktober 1263 erneut seine Macht zuruckgewann ubergab er Richard die Vormundschaftsverwaltung der nordenglischen Besitzungen von Roger de Mowbray Ende November 1263 unterstutzte er den Konig beim vergeblichen Versuch die Kontrolle uber das von Anhangern der Adelsopposition besetzte Dover Castle zu gewinnen Als der Konig im Januar 1264 nach Frankreich reiste um dort den Schiedsspruch des franzosischen Konigs im Konflikt mit der Adelsopposition entgegenzunehmen blieb Richard de facto als Regent in England Um eine Ausweitung der Rebellion in Wales zu verhindern befahl er am 4 Februar mit Ausnahme der Brucke von Gloucester die Zerstorung aller Brucken uber den Severn Danach unternahm er einen kurzen Vorstoss in die umkampften Welsh Marches brach diesen jedoch bei der Ruckkehr des Konigs nach England ab und schloss sich im Marz 1264 dem Konig in Windsor an Danach blieb er im Gefolge des Konigs wahrend sein Gut von Isleworth in Surrey von einem Mob aus London unter Fuhrung von Hugh le Despenser geplundert wurde der danach auch sein Haus in Westminster plunderte Diese Ubergriffe fuhrten dazu dass Richard nun ein entschlossener Unterstutzer des Konigs wurde und zum bewaffneten Kampf gegen Montfort bereit war Gefangennahme und Gefangenschaft Bearbeiten Im Mai 1264 drohte nun ein offener Burgerkrieg als sich das konigliche Heer und die Armeen der Rebellen bei Lewes gegenuberstanden Der Chronist William Rishanger beschuldigte Richard dass er fur das Scheitern der letzten Vermittlungsversuche verantwortlich war In der folgenden Schlacht von Lewes kommandierte Richard den linken Flugel des koniglichen Heeres doch die Rebellen unter Montfort konnten die Koniglichen klar besiegen Richard fluchtete in eine Windmuhle wo ihn die siegreichen Rebellen entdeckten verspotteten und schliesslich von John Giffard einem Vasallen des Earl of Gloucester gefangen nehmen liessen Seine Gefangennahme brachte auch den Konig und den Thronfolger mit dazu sich zu ergeben 11 Er wurde zunachst in den Tower of London gebracht und dann seiner Schwester Eleanor ubergeben der Frau von Simon von Montfort Dies fuhrte zum Streit zwischen dem Earl of Gloucester und Montfort da Gloucester das von Richard zu zahlende Losegeld beanspruchte Richards Besitzungen wurden beschlagnahmt und Montforts Sohn Guy zur Verwaltung ubergeben Richard selbst wurde auf Wallingford einer seiner eigenen fruheren Burgen gefangen gehalten Nach einem gescheiterten Befreiungsversuch von Robert Waleran im November 1264 wurde Richard in das sichere Kenilworth Castle gebracht wo er allerdings zunachst weiter in komfortabler Haft leben konnte So liess er sich luxuriose Lebensmittel wie Datteln Rosinen und Ingwer sowie teure Stoffe fur neue Gewander nach Kenilworth liefern Angeblich bot er im Winter ein enormes Losegeld von 17 000 in Silber und 5000 in Gold doch nach der Flucht von Lord Eduard im Mai 1265 wurde er zeitweise sogar in Ketten gelegt Anfang August 1265 konnten die Anhanger des Konigs und Lord Eduard das Heer der Adelsopposition in der Schlacht von Evesham entscheidend schlagen Montfort fiel in der Schlacht Nach dem Chronisten Rishanger wollte die Besatzung von Kenilworth Castle Richard nach der Niederlage ermorden wovon sie nur Simon de Montfort der Jungere abhalten konnte Dieser liess am 6 September 1265 zusammen mit den Bischofen Walter de Cantilupe von Worcester und Roger de Meuland von Coventry Richard frei nachdem er in Kenilworth Priory geschworen hatte sich nach Moglichkeit fur den Schutz seiner Schwester Eleanor einzusetzen die als Witwe Montforts das Opfer von Racheakten von Anhangern des Konigs werden konnte Von Kenilworth reiste Richard nach Wallingford wo ihn die Mitglieder seines Haushalts am 9 September freudig begrussten Dort erreichten ihn auch Briefe des Konigs der ihm zusicherte ihn bei der Wiederherstellung seiner verwusteten Besitzungen zu unterstutzen Am 31 Oktober 1265 hiess Richard in Canterbury den neuen papstlichen Legaten Ottobono in England willkommen Mit Ottobono schloss er spater Vereinbarungen zur Auslieferung von Eleanor und ihren Kindern Rolle bei der Beendigung des Kriegs der Barone Bearbeiten Danach zog sich Richard anscheinend wieder vom Hof zuruck und kummerte sich um seine Besitzungen die ihm wieder zuruckgegeben worden waren Am 18 April 1266 grundete er das Augustinerinnenstift von Burnham in Buckinghamshire Als fuhrendes Mitglied der koniglichen Partei erhielt er zahlreiche Guter von enteigneten Rebellen den sogenannten Enterbten wobei er selbst zur Milde gegenuber den Enterbten riet Als der Earl of Gloucester im Fruhjahr 1267 mit Truppen London besetzte um Zugestandnisse zugunsten der Enterbten zu erreichen schloss sich Richard im Marz den koniglichen Truppen in Cambridge an Im April musste er dem Konig wieder Geld leihen damit dieser seine vor London lagernden Truppen versorgen konnte Schliesslich bestimmte ihn der Konig zu einem der beiden Unterhandler die mit Gloucester und den anderen Anfuhrern der Revolte verhandeln sollten Zwischen dem 4 und dem 15 Juni 1267 erreichte er durch Verhandlungen dass London sich wieder dem Konig unterwarf wahrend Gloucester begnadigt wurde und die Enterbten gunstigere Bedingungen erhielten um ihre Besitzungen zuruckzukaufen Richards Versuche nach diesem Erfolg auch in Wales einen Frieden mit Furst Llywelyn ap Gruffydd auszuhandeln scheiterten jedoch Im November 1267 war er in Marlborough wo der Konig das Statut von Marlborough verkundete das den Krieg der Barone endgultig beendete Im Marz 1268 war Richard an Verhandlungen mit der City of London wegen deren Unterstutzung der Rebellen im Krieg der Barone beteiligt Dabei bestand Richard auf einer Untersuchung der im Marz 1264 erfolgten Plunderungen seiner Besitzungen Vierter Zug nach Deutschland von 1268 bis 1269 Bearbeiten Richards Bemuhungen um die Kaiserkronung waren durch seine Beteiligung am Zweiten Krieg der Barone gescheitert Doch trotz seiner Gefangenschaft und der dadurch bedingten Abwesenheit von Deutschland war der Thronstreit im Romisch Deutschen Reich unentschieden geblieben Nach dem Ende des Zweiten Kriegs der Barone brach Richard am 4 August 1268 zum vierten Mal nach Deutschland auf Erneut zog er rheinaufwarts und konnte dabei seine Autoritat in den Rheinlanden wiederherstellen Im April 1269 hielt er einen Reichstag in Worms ab Auf diesem versuchte er die meisten Rheinzolle abzuschaffen und verkundete einen allgemeinen Landfrieden um die sich befehdenden Fursten der Region zu befrieden Ohne eigene Truppen hatte er jedoch keine Moglichkeit diesen Frieden durchzusetzen Papst Urban IV hatte Richard noch fur Mai 1265 nach Rom eingeladen doch aufgrund seiner Gefangenschaft hatte er diese Einladung nicht annehmen konnen 1267 hatte Richard seinen Sohn Henry of Almain als seinen Vertreter zur Kurie gesandt Der Nachfolger Urbans IV Clemens IV hatte Richard zusammen mit Alfons von Kastilien fur 1268 und fur 1269 erneut nach Rom berufen Nach dem Tod von Clemens IV im November 1268 blieb das Papsttum bis 1271 vakant und zudem hatte Richard ohne ein Heer nicht die Mittel gehabt um seinen Anspruch auf den Kaisertitel durchzusetzen oder uberhaupt nach Rom zu reisen Am 16 Juni 1269 heiratete er in Kaiserslautern seine dritte Ehefrau die junge Beatrix von Falkenburg eine Nichte des zuvor ihm feindlich gesinnten Erzbischofs Engelbert von Koln Ohne weitere Erfolge erzielen zu konnen kehrte Richard im Juli 1269 mit seiner neuen Frau nach Mainz zuruck Wenig spater reisten sie weiter nach England wo sie am 3 August 1269 in Dover eintrafen Letzte Jahre und Tod BearbeitenIn Dover wurde Richard vom Thronfolger Lord Eduard begrusst Da Heinrich III zu dieser Zeit kranklich war und Lord Eduard seinen Kreuzzug vorbereitete ubernahm Richard eine fuhrende Rolle in der englischen Regierung Lord Eduard hatte sich mit dem machtigen Earl of Gloucester zerstritten da Gloucester sein Kreuzzugsgelubde nicht einlosen wollte In ausgedehnten Verhandlungen erreichte Richard wahrend des Parlaments zu Ostern 1270 dass sich Eduard und Gloucester dennoch aussohnten Als Eduard im August 1270 ins Heilige Land aufbrach blieb Richard als Fuhrer der funf Rate zuruck die den Konig bei der Regierung von England unterstutzen sollten Als Heinrich III schwer erkrankte wurde Richard am 7 Marz 1271 formal zum Beschutzer des Reiches ernannt Im Juli 1271 besiegelte er neue Gesetze mit denen die Tatigkeiten der Juden in England erheblich eingeschrankt wurden Dann erfuhr er von der Ermordung seines Sohnes Henry of Almain der am Kreuzzug von Lord Eduard teilgenommen hatte doch am 13 Marz in Italien von zwei Sohnen von Simon de Montfort ermordet worden war Dieser gewaltsame Tod seines altesten Sohnes war fur Richard eine schwere Belastung dazu kam im August 1271 der Tod des altesten Sohns von Lord Eduard des funfjahrigen John den Eduard in Richards Obhut gegeben hatte Am 12 Dezember 1271 erkrankte Richard in Berkhamsted schwer vermutlich erlitt er einen Schlaganfall Bis zu seinem Tod funf Monate spater blieb er teilweise gelahmt und konnte nicht mehr sprechen Er wurde neben seinem Sohn Henry und seiner zweiten Frau Sancha in Hailes Abbey begraben Sein Herz wurde im Chorraum der Franziskanerkirche von Oxford beigesetzt nbsp Die Ruinen von Berkhamsted Castle wo Richard 1272 starbZum Dank fur die Rettung aus Lebensgefahr in die er wahrend der Heimreise von Sudwestfrankreich nach England 1242 fast wegen eines Schiffbruchs geraten war hatte Richard die Stiftung eines Klosters gelobt Dieses Gelubde erfullte er 1246 als er die Zisterzienserabtei Hailes in Gloucestershire grundete Nach seiner Freilassung aus der Gefangenschaft im Krieg der Barone stiftete er 1266 das Augustinerinnenkloster Burnham in Buckinghamshire 12 In Knaresborough stiftete er ein Kloster des Trinitarierordens das den Schrein des heiliggesprochenen Robert of Knaresborough beherbergte In Chichester erlaubte er den Franziskanern ihre Niederlassung anstelle des zerstorten Chichester Castle zu errichten Fur einen der reichsten Manner seiner Zeit waren diese Stiftungen nicht aussergewohnlich Als Forderer der Kunste oder der Wissenschaften trat er kaum in Erscheinung Den Grossteil seines Vermogens hatte er verwendet um die Herrschaft seines Bruders zu stutzen oder um ab 1256 seine Herrschaft als romisch deutscher Konig durchzusetzen Dazu hatte er ein aufwandiges luxurioses Leben gefuhrt In seinem Testament vermachte Richard 8000 Mark fur die Verteidigung des Heiligen Lands sowie 500 Mark fur den Dominikanerorden in Deutschland Weiteres Geld stiftete er fur ein Kollegiatstift in Oxford das sein Erbe Edmund spater fur die Grundung der Zisterzienserabtei Rewley verwendete Seine dritte Frau Beatrix von Falkenburg uberlebte ihn Sie starb 1277 und wurde nahe dem Herz ihres Mannes im Chor der Franziskanerkirche von Oxford beigesetzt Nachkommen BearbeitenMit seiner ersten Frau Isabella Marshal hatte Richard mindestens drei Sohne und eine Tochter John 31 Januar 1232 22 September 1232 Isabella um 9 September 1233 6 Oktober 1234 Henry of Almain 2 November 1235 13 Marz 1271 Nicholas von Cornwall um 17 Januar 1240 Mit seiner zweiten Frau Sancha von der Provence hatte Richard mindestens zwei Kinder Sohn Juli 1246 15 August 1246 Edmund 2 Earl of Cornwall 26 Dezember 1249 vor 25 September 1300 Die dritte Ehe mit Beatrix von Falkenburg blieb kinderlos Damit war Edmund aus seiner zweiten Ehe das einzige Kind aus seinen drei Ehen das Richard uberlebte und so sein Erbe wurde Daneben hatte Richard mindestens ein vermutlich noch mehrere uneheliche Kinder darunter Richard of Cornwall der wahrend des Schottischen Unabhangigkeitskriegs 1296 bei der Belagerung von Berwick fiel Ansehen und Nachwirkung BearbeitenSchon bei seinen Zeitgenossen hatte Richard nur ein massiges Ansehen 1227 1233 und 1238 hatte er sich mit Baronen gegen seinen Bruder verbundet doch jedes Mal verriet er seine Verbundeten wenn seine Beschwerden zu seinem Vorteil beigelegt worden waren Deshalb galt er in England als Trickser und Betruger der seine Verbundeten im Stich liess Auch in Cornwall selbst hatte er offenbar nur ein geringes Ansehen denn wahrend des Zweiten Krieges der Barone und wahrend seiner Gefangenschaft erhielt er von dort nur geringe Unterstutzung Dazu wurde er als Frauenheld und wegen seiner Gier nach Reichtum verspottet wobei er auch als gewalttatiger Unterdrucker der armen Bevolkerung galt Die Kurze und der weitgehend kampflose Verlauf seines Kreuzzugs von 1240 fuhrten mit dazu dass die Chronisten ihn weniger als Militar sondern eher als Vermittler aber auch als begabten Intriganten sahen Als Schlichter und Vermittler von Konflikten anderer war Richard zu seiner Zeit unerreicht Immer wieder konnte er Konflikte zwischen Baronen und dem Konig schlichten und auch bei Streitigkeiten zwischen Baronen oder Geistlichen diente er haufig als Vermittler An diesem Bild anderte sich auch nichts als er 1264 einer der wichtigsten Befurworter fur eine kriegerische Losung des Konflikts mit den Baronen war Obwohl Richard im Rheinland ein geachteter Konig war brachten die zeitgenossischen deutschen Chronisten fur sein Konigtum kein Verstandnis auf Seine Herrschaft blieb auch wahrend seiner Reisen nach Deutschland schwach denn wichtige Stadte wie Worms und Speyer offneten ihm nur die Tore da Alfons von Kastilien nie nach Deutschland kam Sie erklarten jedoch ausdrucklich dass sie einen anderen Konig anerkennen wurden sobald dieser vom Papst bestatigt wurde 13 Damit war Richards Versuch sein Konigtum in Deutschland durchzusetzen gescheitert Es hinterliess auch keine grosseren Nachwirkungen in den Beziehungen zwischen England und dem romisch deutschen Reich Nach seinem Tod kam es in Deutschland zu einem Kampf um den Thron zwischen Ottokar von Bohmen und Rudolf von Habsburg Durch diese Kampfe wurde die Erinnerung an seine Herrschaft vermischt mit Kampfen und einer schwachen Herrschaft in einer kaiserlosen Zeit so dass sie von den Anhangern des siegreichen Hauses Habsburg bewusst dem Interregnum zugerechnet wurde Erst ab dem Ende des 19 Jahrhunderts sahen deutsche Historiker Richards Konigtum differenzierter und positiver 14 15 Bjorn Weiler befand dass vor allem der vierte Deutschlandzug von Richard die Herrschaft von Rudolf von Habsburg vorbereitet habe 16 Literatur BearbeitenAnton Neugebauer Klaus Kremb Jurgen Keddigkeit Hrsg Richard von Cornwall Romisch deutsches Konigtum in nachstaufischer Zeit Beitrage zur pfalzischen Geschichte 25 Institut fur pfalzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern 2010 ISBN 978 3 927754 70 6 Nicholas Vincent Richard first earl of Cornwall and king of Germany 1209 1272 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2008 Martin Kaufhold Deutsches Interregnum und europaische Politik Konfliktlosung und Entscheidungsstrukturen 1230 1280 Schriften der Monumenta Germaniae Historica 49 Hahn Hannover 2000 ISBN 3 7752 5449 8 zugleich Heidelberg Univ Habil Schr 1999 Noel Denholm Young Richard of Cornwall Blackwell Oxford 1947 Georg Lemcke Beitrage zur Geschichte Konig Richards von Cornwall Historische Studien 65 Ebering Berlin 1909 Nachdruck Kraus Vaduz 1965 Johann Ferdinand Bappert Richard von Cornwall seit seiner Wahl zum deutschen Konig 1258 1272 Hanstein Bonn 1905 Friedrich Wilhelm Schirrmacher Richard von Cornwall In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 28 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 412 f Manfred Groten Richard von Cornwall In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 505 f Digitalisat Darren Baker Richard of Cornwall The English King of Germany Amberley Publishing Stroud 2022 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Richard von Cornwall Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Veroffentlichungen zu Richard von Cornwall im Opac der Regesta ImperiiEinzelnachweise Bearbeiten Nicholas Vincent Peter des Roches An alien in English politics 1205 1238 Cambridge University Press Cambridge 2002 ISBN 0 521 52215 3 S 276 David Carpenter The minority of Henry III University of California Press Berkeley 1990 ISBN 0 520 07239 1 S 266 Nicholas Vincent Peter des Roches An alien in English politics 1205 1238 Cambridge University Press Cambridge 2002 ISBN 0 521 52215 3 S 386 Nicholas Vincent Peter des Roches An alien in English politics 1205 1238 Cambridge University Press Cambridge 2002 ISBN 0 521 52215 3 S 390 Michael Prestwich Edward I University of California Press Berkeley 1988 ISBN 0 520 06266 3 S 7 English Heritage Richard of Cornwall King Arthur and Tintagel Castle Abgerufen am 6 Mai 2017 J R Maddicott An Infinite Multitude of Nobles Quality Quantity and Politics in the Pre Reform Parliaments of Henry III In Michael Prestwich Richard Britnell Robin Frame Thirteenth Century England VII Proceedings of the Durham Conference 1997 Boydell Woodbridge 1999 ISBN 0 85115 719 X S 36 Bjorn K U Weiler Henry III of England and the Staufen Empire 1216 1272 Royal Historical Society Woodbridge 2006 ISBN 0 86193 280 3 S 172 Zur Wahl Richards Andreas Buttner Der Weg zur Krone Rituale der Herrschererhebung im spatmittelalterlichen Reich Mittelalter Forschungen 35 1 Ostfildern 2012 Bd 1 S 188 203 online Michael Prestwich Edward I University of California Press Berkeley 1988 ISBN 0 520 06266 3 S 32 Michael Prestwich Edward I University of California Press Berkeley 1988 ISBN 0 520 06266 3 S 46 The Society of the Precious Blood Burnham Abbey Abgerufen am 4 Mai 2017 Bjorn K U Weiler Henry III of England and the Staufen Empire 1216 1272 Royal Historical Society Woodbridge 2006 ISBN 0 86193 280 3 S 179 Manfred Groten Richard von Cornwall In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 505 f Digitalisat Johann Ferdinand Bappert Richard von Cornwall seit seiner Wahl zum deutschen Konig 1258 1272 Hanstein Bonn 1905 S 9 Bjorn K U Weiler Henry III of England and the Staufen Empire 1216 1272 Royal Historical Society Woodbridge 2006 ISBN 0 86193 280 3 S 191 VorgangerAmtNachfolgerWilhelm von HollandRomisch deutscher Konig 1257 1272Alfons von KastilienTitel neu geschaffenEarl of Cornwall 1227 1272EdmundNormdaten Person GND 118600273 lobid OGND AKS LCCN n85123667 VIAF 45095072 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Richard von CornwallALTERNATIVNAMEN Richard 1 Earl of Cornwall und Graf von PoitouKURZBESCHREIBUNG Konig des Heiligen Romischen Reiches Earl of Cornwall Graf von PoitouGEBURTSDATUM 5 Januar 1209GEBURTSORT WinchesterSTERBEDATUM 2 April 1272STERBEORT Berkhamsted Castle Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard von Cornwall amp oldid 239316558