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Der Kreuzzug der Barone in den Jahren von 1239 bis 1241 war ein von der Kirche geforderter Kriegszug in das heilige Land zur Entlastung der Kreuzfahrerstaaten im Kampf gegen die benachbarten Herrschaftsgebiete der Ayyubiden Der Kreuzzug umfasste zwei Kreuzzugsunternehmen den Kreuzzug Theobalds von Champagne und den Kreuzzug Richards von Cornwall Kreuzzug der BaroneTeil von KreuzzugeDatum Juli 1239 bis Mai 1241Ort Palastina LibanonAusgang Territorialgewinne fur die KreuzfahrerstaatenKonfliktparteienKreuzfahrer Konigreich Jerusalem Templerorden Johanniterorden Deutscher Orden Herrschaften der Ayyubiden in Agypten und SyrienBefehlshaberTheobald von Champagne Richard von Cornwall al Adil Abu Bakr II as Salih Ayyuban Nasir Dawudas Salih IsmailTruppenstarke4000 unbekannt Die Bezeichnung der beiden Unternehmungen als Kreuzzug der Barone ruhrt daher dass daran eine grosse Anzahl von Adligen aus Frankreich und England teilnahmen die nicht von einem Monarchen gefuhrt wurden 1 Obwohl am Ende der beiden Zuge die grossten Territorialgewinne fur die christlichen Kreuzfahrerstaaten seit dem Ersten Kreuzzug 1099 standen wird der Kreuzzug der Barone in der traditionellen Zahlung der Kreuzzuge nicht berucksichtigt Chronologisch ist er zwischen dem Funften 1217 1229 und dem Sechsten Kreuzzug 1248 1250 einzuordnen Ungewohnlich an diesem Kreuzzug ist auch dass sein positiver Ausgang weder auf spektakularen Schlachterfolgen noch geschickter Diplomatie beruhte sondern hauptsachlich der Zerstrittenheit der muslimischen Fuhrer geschuldet war Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Aufruf und Vorbereitungen 3 Theobalds Kreuzzug 3 1 Aufbruch 3 2 Kreuzzugskonzil und politische Situation in Outremer 3 3 Militarischer Misserfolg 3 4 Diplomatische Erfolge 3 5 Theobalds Abreise 4 Richards Kreuzzug 5 Ende des Kreuzzuges und Folgen 6 Quelle 7 Literatur 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDurch die Heirat der Thronerbin von Jerusalem Isabella von Brienne mit Kaiser Friedrich II besass Letzterer seit 1225 den Konigstitel von Jerusalem Bei seinem umstrittenen Kreuzzug hatte Friedrich 1229 mit dem Ayyubiden Sultan von Agypten und Syrien al Kamil Muhammad I den Friedensvertrag von Jaffa geschlossen durch den die Christen unter anderem kampflos in den Besitz der Stadt Jerusalem gelangten Weil der Kaiser zum damaligen Zeitpunkt mit der Kirchenstrafe der Exkommunikation belegt war und der Papst seinen Kreuzzug verurteilte wurde der Vertrag von Jaffa weder von der Kirche noch von den Baronen Outremers anerkannt Erst als Papst Gregor IX und Kaiser Friedrich II im Juli 1230 ihre Streitigkeiten im zweiten Vertrag von San Germano vorubergehend beilegten und die Exkommunikation aufgehoben wurde wurde das Abkommen fur die Kreuzfahrerstaaten bindend und der darin verabredete 10 jahrige Waffenstillstand anerkannt Aufruf und Vorbereitungen BearbeitenDie in Jaffa vereinbarte Waffenruhe sollte im August 1239 enden so dass bereits absehbar war dass das Konigreich Jerusalem zu diesem Zeitpunkt militarische Unterstutzung aus Europa gegen die Muslime benotigen wurde Im September 1234 rief Papst Gregor IX deshalb mit einem Brief das Volk Englands zu einem neuen Kreuzzug ins Heilige Land auf Im November 1234 folgte auch ein Kreuzzugsaufruf an das Volk Frankreichs Der gesamte Klerus war gehalten den Kreuzzug zu predigen Wie schon beim Funften Kreuzzug versprach der Papst nicht nur jenen einen Ablass die am Kreuzzug teilnahmen sondern auch denen die sich an den Kosten beteiligten ohne selbst mitzufahren Bei der Kreuzzugspredigt stutzte sich der Papst besonders auf den Dominikanerorden der direkt nach den romischen Direktiven und von lokalen Verhaltnissen und Interessen weitgehend unabhangig agieren konnte so dass eine zentrale Steuerung der Anwerbung moglich war Ein organisatorisches Problem bestand allerdings darin dass gleichzeitig auch fur Kreuzzugsunternehmen im Lateinischen Kaiserreich von Konstantinopel in Spanien und gegen die Prussen im Baltikum geworben werden sollte so dass eine Aufteilung der Ressourcen erfolgen musste was nicht immer reibungslos verlief da nicht alle Unternehmen gleich attraktiv waren Die Predigt fur den Uberseekreuzzug war indes so erfolgreich dass der Papst im September 1235 den Pralaten Frankreichs befehlen musste dafur zu sorgen dass der Aufbruch nicht fruher als im Juli 1239 erfolgte Obwohl die Anzahl der Freiwilligen gross war und der einige Zeit zuvor beendete Kreuzzug gegen die Ketzerbewegung der Albingenser in Sudfrankreich keine Mittel mehr band blieb allerdings die Finanzierung problematisch Die Kirche erhob deshalb spezielle Sondersteuern und Kollekten Einzelnen Diozesen wurde je ein kreuzfahrender Ritter zugewiesen fur dessen Ausstattung gesammelt werden musste Theobalds Kreuzzug BearbeitenAufbruch Bearbeiten Wahrend sich die Monarchen Frankreichs und Englands aus politischen Grunden nicht bereitfanden den Kreuzzug zu fuhren zeigte sich der Adel in beiden Landern fur den Kreuzzugsgedanken weiterhin sehr empfanglich Obwohl im Pontifikat Gregors IX zahlreiche andere Kreuzzugsunternehmen kirchenrechtlich der Jerusalemfahrt ganz oder teilweise gleichgestellt wurden galt der Zug ins heilige Land bei den Adressaten weiterhin als besonders attraktiv Besonders in Frankreich fuhlte sich eine grosse Anzahl Barone zu einer bewaffneten Pilgerfahrt motiviert Einige der Barone die das Kreuz nahmen waren in den vorangegangenen Jahren in einen gescheiterten Aufstand gegen die Regentschaft der Koniginmutter Blanka von Kastilien verwickelt und wurden vom franzosischen Klerus zur Bussleistung in Form der Kreuzzugsteilnahme gedrangt Im Juli 1239 versammelte sich in Lyon ein grosses Heer bestehend aus franzosischen Rittern unter der Fuhrung bedeutender Barone darunter Peter Mauclerc des ehemaligen Herzogs der Bretagne Graf Theobald IV von Champagne der seit 1234 als Theobald I auch Konig von Navarra war Herzog Hugo IV von Burgund Graf Amalrich VII von Montfort der auch Connetable von Frankreich war Graf Heinrich II von Bar und viele andere Die Franzosen planten zunachst nach Apulien zu ziehen und von Brindisi aus Richtung Outremer in See zu stechen Allerdings hatte sich in den Sommermonaten die politische Lage in Italien gewandelt nachdem Kaiser Friedrich II im Mai 1239 erneut gebannt worden war und sich der Dauerkonflikt mit dem Papst wieder zuspitzte Die auf papstlicher wie auf kaiserlicher Seite laufenden Vorbereitungen fur bevorstehende Kampfe verhinderten eine wirksame Unterstutzung fur den Kreuzzug in Italien Der Kaiser sperrte die von ihm kontrollierten Hafen fur eine Uberfahrt in die Levante und der Papst hielt wichtige finanzielle Mittel zuruck In dieser Lage schaltete sich der junge Konig Ludwig IX von Frankreich ein der fur eine ausreichende finanzielle Unterstutzung des Unternehmens sorgte und den noch nicht ausgebauten Mittelmeerhafen Aigues Mortes fur die Kreuzfahrer offnete Die Mehrheit der Teilnehmer schiffte sich letztlich trotzdem in Marseille ein obwohl dieser Hafen zum Reichsgebiet gehorte Die Passage gestaltete sich problematisch da sich die Flotte in einem Sturm zerstreute und einige Schiffe nach Sizilien abgedrangt wurden Theobald von Navarra Champagne erreichte am 1 September 1239 Akkon wo in den folgenden Tagen auch der grosse Rest der Flotte eintraf Kreuzzugskonzil und politische Situation in Outremer Bearbeiten Die Entscheidung in Akkon und nicht in Tyrus an Land zu gehen erfolgte aus politischen Motiven Der rechtmassige Konig von Jerusalem war zu dieser Zeit der Kindkonig Konrad II fur den sein Vater Kaiser Friedrich II die nominelle Regentschaft beanspruchte Der Adel und der Klerus von Jerusalem vertreten in der Haute Cour standen allerdings seit Jahren in erbitterter Opposition zum Kaiser Lombardenkrieg und sprachen ihm das Recht auf die Regentschaft ab Sie hatten in Akkon ihre eigene Regierung errichtet wahrend sich der kaiserliche Statthalter Richard Filangieri lediglich in Tyrus halten konnte Da sie schon bei ihrem Aufbruch in Europa vom Kaiser behindert wurden entschieden sich die Kreuzfahrer bewusst nach Akkon zu segeln da sie nur von den dortigen Baronen eine ernsthafte Unterstutzung erwarten konnten Bevor die Kreuzfahrer und die Ritter des Konigreichs Jerusalem den Kampf gegen die Ayyubiden aufnahmen verhandelte man in einem gemeinsamen Konzil zunachst uber die Organisation und Planung der Kriegsfuhrung Theobald von Champagne wurde zum Anfuhrer des Kreuzzuges gewahlt da er als Konig von Navarra der ranghochste der Kreuzfahrer war In den Verhandlungen konnte auch die militarische Unterstutzung der drei grossen Ritterorden gewonnen werden Weitaus schwieriger gestaltete sich aufgrund der komplexen politischen Verhaltnisse innerhalb der Ayyubidendynastie die Auswahl eines geeigneten Angriffsziels Seit dem Tod des Sultans al Kamil Muhammad I im Marz 1238 herrschte zwischen seinen Familienangehorigen ein standiger Bruderkrieg um die Macht in Agypten und in Syrien Aktuell regierte in Kairo der Sultan al Adil Abu Bakr II dessen Statthalter in Damaskus aber mit dessen Halbbruder as Salih Ayyub sympathisierte Dieser hatte mit seinem Heer in den Wochen zuvor Jerusalem uberfallen und lagerte nun in der Nahe von Nablus weshalb die Kreuzfahrer ihn als gefahrlichsten Gegner ansahen Zwei weitere wichtige Gegner waren der Herr von Karak an Nasir Dawud und der Herr von Baalbek as Salih Ismail Ausserdem gab es Ayyubiden Emire in Homs Aleppo und Hama die jeweils eigene politische Interessen verfolgten Noch in den Septembertagen veranderte sich die Situation als as Salih Ayyub nach einem Verrat innerhalb seines Heeres an an Nasir Dawud in Karak ausgeliefert und eingekerkert wurde Dies nutzte as Salih Ismail umgehend aus und bemachtigte sich der Stadt Damaskus Da an Nasir Dawud selbst die Herrschaft in Damaskus angestrebt hatte verbundete er sich nun mit al Adil Abu Bakr II um gegen as Salih Ismail vorzugehen Das Konzil der Kreuzfahrer war unentschlossen verbrachte den ganzen September und Oktober mit fruchtlosen Debatten und entschloss sich endlich am 2 November 1239 dazu entlang der Kuste Richtung Suden zu marschieren um die Zitadelle von Askalon neu zu errichten Das Kreuzfahrerheer umfasste zu diesem Zeitpunkt etwa 4000 Ritter von denen etwa die Halfte von den franzosischen Baronen die andere Halfte von den Baronen Outremers sowie den Ritterorden aufgeboten wurde Die Festung Askalon sollte der Grafschaft Jaffa Deckung gegenuber Angriffen aus Agypten bieten Die Kreuzfahrer beabsichtigten nach der Sicherung der Sudflanke bei Askalon Damaskus anzugreifen Militarischer Misserfolg Bearbeiten Wahrend des Marschs in den Suden offenbarte sich Theobalds mangelnde Autoritat als militarischer Fuhrer sowie eine allgemeine Disziplinlosigkeit innerhalb des Heeres Auf dem Weg setzte sich Peter Mauclerc mit einer Truppe ab um eine nach Damaskus ziehende Karawane zu uberfallen wobei er nach hartem Kampf reiche Beute machte Ihn zum Vorbild nahmen sich die Grafen von Bar Montfort und Jaffa sowie einige andere Fuhrer nachdem sie in Jaffa von dem bei Gaza lagernden Heer des Sultans von Agypten erfahren hatten Entgegen den ausdrucklichen Befehlen Theobalds der beabsichtigte das Heer zunachst geschlossen nach Askalon zu fuhren setzte sich eine Truppe von etwa 400 Rittern ab um sofort gegen die Agypter zu ziehen In der folgenden Schlacht von Gaza 13 November erlitten sie eine vernichtende Niederlage der Graf von Bar fiel eine grosse Anzahl Ritter geriet in Gefangenschaft und nur wenigen gelang die Flucht Als der zu Hilfe gerufene Theobald mit dem Hauptheer das Schlachtfeld erreichte zogen sich die Agypter nach Gaza zuruck Er beabsichtigte dem Feind nachzusetzen wurde aber von den Grossmeistern der Ritterorden zuruckgehalten die um das Leben der in Gefangenschaft geratenen Ritter besorgt waren Theobald zog daraufhin mit dem Hauptheer nach Askalon wo er sein Lager aufschlug Wenige Tage spater marschierten die Kreuzfahrer entlang der Kuste nach Jaffa und kehrten dann nach Akkon zuruck Einziger Erfolg dieses Zugs war der Ruckzug des muslimischen Heeres nach Agypten was ein Eingreifen des Sultans in Syrien ausschloss Die Grunde fur den Ruckzug der Kreuzfahrer sind unklar Die Verluste hatten das Kreuzfahrerheer nicht entscheidend geschwacht entscheidend waren wahrscheinlich Konflikte zwischen den franzosischen Kreuzfahrern auf der einen und den einheimischen Baronen und Ritterorden auf der anderen Seite Letztere beide waren daran interessiert ihre eigenen Besitztumer zu schutzen und die Muslime nicht unnotig herauszufordern Die Grossmeister der Ritterorden hielten es fur unsinnig das Heer des Sultans ins agyptische Hinterland zu verfolgen und so das Hauptheer fur die vage Chance zu riskieren die Gefangenen zu befreien Auch waren einige einheimische Barone insbesondere die Ibelins und Odo von Montbeliard daran interessiert den Burgerkrieg gegen den kaiserlichen Statthalter in Tyrus bald wieder aufzunehmen Die Niederlage von Gaza und noch viel mehr der Uberfall auf seine Karawane provozierte unterdessen eine Reaktion von an Nasir Dawud der das nur unzureichend gesicherte Jerusalem besetzte und am 7 Dezember auch die Aufgabe der Davidszitadelle erzwang Nachdem er der christlichen Besatzung freien Abzug gewahrt hatte zerstorte er die verbliebenen Verteidigungsanlagen der Stadt und zog sich darauf nach Karak zuruck 2 Zuruck in Akkon erhielt Theobald im Fruhjahr 1240 ein Bundnisangebot von dem Ayyubiden Emir von Hama al Muzaffar Mahmud Dieser war ein Feind von as Salih Ismail und hoffte mit Hilfe der Kreuzfahrer die Herrschaft uber Damaskus erringen zu konnen Theobald marschierte daraufhin nach Tripolis um sich mit den Truppen des Emirs zu vereinigen Im letzten Moment kundigte der Emir die Allianz jedoch nachdem die Emire von Homs und Aleppo Druck auf ihn ausgeubt hatten Enttauscht musste Theobald im Mai 1240 wieder nach Akkon zuruckmarschieren Dort war inzwischen der neue lateinische Patriarch von Jerusalem Robert von Nantes eingetroffen Diplomatische Erfolge Bearbeiten nbsp Das heilige Land nach dem Kreuzzug der Barone Das Konigreich Jerusalem in rot Gebietsgewinne in hellrot Inzwischen hatten sich die Verhaltnisse auf muslimischer Seite erneut geandert nachdem an Nasir Dawud das Bundnis mit Sultan al Adil Abu Bakr II von Agypten aufgekundigt hatte An Nasir Dawud hatte gehofft vom Sultan die Herrschaft in Damaskus zu erhalten wenn dieser nach Syrien einmarschiert ware Da sich der Sultan nach der Schlacht von Gaza wieder nach Agypten zuruckgezogen hatte waren diese Ambitionen enttauscht worden Der Herr von Karak liess deshalb seinen Gefangenen as Salih Ayyub frei und verbundete sich mit ihm gegen al Adil Noch wahrend beide auf Kairo zumarschierten wurde der Sultan von seinen eigenen Hofministern gesturzt und as Salih Ayyub wurde im Juni 1240 zum neuen Sultan von Agypten ausgerufen Da der neue Sultan auch die Herrschaft uber Damaskus beanspruchte um sie an an Nasir Dawud zu ubertragen wandte sich der dortige Herrscher as Salih Ismail an Theobald und bot eine Allianz an Bei einem personlichen Treffen in Sepphoris vereinbarten beide ein Defensivbundnis gegen den Sultan Wahrend Theobald die Sicherung der Sudgrenze nach Agypten durch das Konigreich Jerusalem garantierte erhielt er von Seiten des Emirs die Burgen Safed und Beaufort samt dem dazwischen liegenden Land Da der Emir von Damaskus bei den Templern verschuldet war sollte ihnen Safed als Kompensation ubergeben werden wahrend die Herrschaft auf Beaufort an Balian von Sidon ubertragen wurde Auf beiden Seiten wurden die Bedingungen kritisiert Wahrend auf muslimischer Seite der Imam der grossen Moschee von Damaskus freiwillig ins Exil nach Kairo ging rief auf christlicher Seite die Begunstigung der Templer die Missgunst des Johanniterordens hervor Die Johanniter nahmen Kontakt zu Sultan as Salih Ayyub auf und handelten mit ihm im Namen des Konigreichs Jerusalem einen eigenen Vertrag aus Fur das Ende der Allianz mit dem Herrn von Damaskus und eine Zusicherung der Neutralitat bot der Sultan die Freilassung der Gefangenen von Gaza und die Ubergabe von Askalon an Der Grossmeister der Johanniter unterzeichnete diesen Pakt mit den Abgesandten des Sultans in Askalon Erneut kam Bewegung ins Machteverhaltnis der Ayyubiden wodurch wiederum die Christen begunstigt wurden An Nasir Dawud hatte sein Bundnis mit as Salih Ayyub aufgegeben nachdem auch dieser nicht bereit war ihn in seinen Ambitionen auf Damaskus zu unterstutzen Um sich gegen seine beiden Vettern in Damaskus und Kairo abzusichern suchte an Nasir Dawud einen eigenen Ausgleich mit den Christen und wollte sie als Verbundete gewinnen Im August 1240 uberliess er ihnen daher das ostliche Galilaa das er zuvor as Salih Ismail abgenommen hatte einschliesslich der Burgen von Tiberias und Tabor Theobalds Abreise Bearbeiten Die durch die Vertrage erreichten grossen Gebietsgewinne auf Seiten der Christen fuhrten zu Spannungen untereinander Wahrend die Templer und die Mehrzahl der Barone fur ein Bundnis mit Damaskus eintraten das traditionell ein Verbundeter gegen Agypten gewesen war favorisierten die Johanniter den von ihnen ausgehandelten Vertrag mit Kairo Theobald selbst liess den von ihm ausgehandelten Vertrag mit Damaskus fallen und erkannte das Abkommen mit Agypten an womit er unter den Christen fur noch mehr Verwirrung und Zwietracht sorgte Zugleich drohte dieses Lavieren den Bruch sowohl mit Damaskus als auch mit Kairo zu provozieren Mit seinem Heer zog Theobald schliesslich nach Askalon um dort endlich mit der Instandsetzung der verfallenen Verteidigungswerke zu beginnen Nach Ablauf der Verpflichtungszeit seines Kreuzzugsgelubdes und der andauernden politischen Wirren uberdrussig stattete er als letzter christlicher Konig des Mittelalters uberhaupt zusammen mit Peter Mauclerc den heiligen Statten in Jerusalem einen kurzen Pilgerbesuch ab und brach Anfang September 1240 in Akkon mit dem grossten Teil des Kreuzfahrerheeres nach Frankreich auf Zuruck blieben lediglich der Herzog von Burgund der die Bauarbeiten in Askalon leitete und der Graf von Nevers der sich der Partei der Templer anschloss Richards Kreuzzug BearbeitenDer englische Konigsbruder Richard von Cornwall hatte schon 1236 mit einigen anderen Baronen Englands darunter William Longespee of Salisbury und Gilbert Marshal das Kreuz genommen Da zu diesem Zeitpunkt noch der Waffenstillstand von Jaffa in Kraft war gab es allerdings noch keinen Anlass fur eine Reise nach Outremer und verschiedene Ereignisse in England verzogerten weiter den Aufbruch Richards Im Sommer 1239 bekraftigte er sein Gelubde und stellte parallel zu den Franzosen ein Heer aus englischen Rittern zusammen Er konnte unter anderem seinen Schwager Simon de Montfort fur die Kreuznahme gewinnen wahrend Gilbert Marshal seine Teilnahme absagte Die Abreise der Englander verzogerte sich unter anderem durch den Tod von Richards Frau um ein weiteres Jahr und erst im Juni 1240 setzten sie nach Frankreich uber Uber Paris und durch das Tal der Rhone zogen sie nach Marseille von wo sie wie zuvor schon die Franzosen uber den Seeweg ins Heilige Land reisten Am 8 Oktober 1240 also nur wenige Tage nach der Abreise Theobalds erreichte Richard Akkon Bei seiner Ankunft fand Richard die Christen vor dem Beginn eines regelrechten Burgerkriegs vor Der militarisch erfolglose Kreuzzug von Theobald hatte den Streit zwischen den Christen in Outremer verscharft ob Kaiser Friedrich II oder die lokalen Adligen Anspruch auf die Krone von Jerusalem hatten Die Johanniter hatten sich auf die Seite des in Tyrus residierenden kaiserlichen Statthalters geschlagen der seit jeher auch von den Deutschrittern unterstutzt wurde Die Templer wiederum genossen die Unterstutzung der einheimischen Barone vor allem des Grafen Walter von Jaffa sowie des Klerus Dazu waren sich die Fuhrer der geistlichen Ritterorden uneins ob die Kreuzfahrerstaaten ein Bundnis mit den Muslimen von Agypten oder mit denen von Damaskus schliessen sollten Richard von Cornwall genoss im Gegensatz zu Theobald die volle Unterstutzung des Kaisers der sein Schwager war Von ihm hatte er die Ermachtigung erhalten in seinem Namen Vertrage mit den Muslimen zu schliessen da sich der Kaiser trotz seiner Bannung noch immer als rechtmassiger Regent des Konigreichs Jerusalem betrachtete Richard versuchte jedoch sich aus den Machtkampfen innerhalb der Kreuzfahrerstaaten herauszuhalten und zog zunachst nach Askalon um dort den Herzog von Burgund beim Ausbau der Befestigungen zu unterstutzen Im April 1241 empfing er dort Abgesandte des agyptischen Sultans as Salih mit denen er am 23 April 1241 den von Graf Theobald geschlossenen Waffenstillstand bestatigte Als Ergebnis des Waffenstillstands liessen die Agypter eine Reihe von gefangenen Franzosen frei 3 Danach ubergab er Askalon an einen Gefolgsmann der kaiserlichen Partei Zu Kampfen mit den Muslimen kam es wahrend seines Aufenthalts indes nicht da sich die Ayyubiden untereinander in einem labilen Gleichgewicht befanden das keiner von ihnen durch einen neuen Kriegszug gefahrden wollte Ende des Kreuzzuges und Folgen BearbeitenRichard von Cornwall wartete noch die Freilassung der letzten Gefangenen von Gaza ab und brach anschliessend nach Ablauf ihrer Gelubde am 3 Mai 1241 mit dem grossten Teil seiner Ritter von Akkon in die Heimat auf Er liess ein im Inneren gespaltenes Konigreich Jerusalem zuruck doch begunstigt durch die zerstrittenen muslimischen Reiche hatte er einen diplomatischen Erfolg erzielt Durch die Verhandlungen hatte das Konigreich Jerusalem seine grosste territoriale Ausdehnung seit 1187 erreicht und der Jordan bildete wieder die Ostgrenze des Konigreichs Um die zerfahrene innenpolitische Lage im Konigreich Jerusalem zu entspannen richteten sich die Barone des Konigreichs schriftlich an Kaiser Friedrich II und baten um Einsetzung des Simon de Montfort der offenbar noch im Land war zum Regenten 4 Sie glaubten in ihm einen fur sie und den Kaiser akzeptablen Kompromisskandidaten gefunden zu haben da er nicht vom Papst gebannt und mit dem Kaiser verschwagert war Ausserdem besass Montfort im heiligen Land in seinem Vetter Philipp von Montfort einen starken familiaren Ruckhalt Der Kaiser lehnte das Ansinnen jedoch ab und hielt an seiner personlichen Regentschaft fest worauf auch Montfort die Heimreise antrat Im Jahr 1243 gelang es den Baronen mit militarischen Mitteln den kaiserlichen Statthalter aus Tyrus zu vertreiben und sie konnten nun mit Alice von Champagne einer Cousine Theobalds IV eine eigene Regentin wahlen was den inneren Frieden im Konigreich weitgehend wiederherstellte Man suchte nun ein engeres Zusammengehen mit as Salih Ismail von Damaskus gegen den Sultan as Salih Ayyub von Agypten Dieser warb zum Kampf gegen seinen Onkel Ismail choresmische Freischarler Khwarezmiyya in Nordsyrien an die Syrien verwusteten und 1244 nach Palastina zogen wo sie Tiberias plunderten Anschliessend besetzten und plunderten sie ohne eigentlichen Auftrag das unbefestigte Jerusalem und vertrieben die dortigen Christen As Salih Ayyub zog im Jahr darauf selbst in die Stadt die den Kreuzfahrern damit endgultig verloren ging Diese verbundeten sich daraufhin mit as Salih Ismail und wurden in der Schlacht von La Forbie von as Salih Ayyub vernichtend geschlagen der 1245 auch Damaskus eroberte und das Ayyubidenreich grosstenteils wieder unter seiner Oberherrschaft vereinigte Somit sahen sich die Kreuzfahrerstaaten erneut in ihrer Existenz bedroht Um den drohenden Untergang der christlichen Herrschaft noch abzuwenden fuhrte Konig Ludwig IX von Frankreich im Jahr 1248 einen neuen grossen Kreuzzug in den Orient der in der traditionellen Zahlung meist als Sechster Kreuzzug bezeichnet wird Quelle BearbeitenGuillaume de Nangis Gesta Sancti Ludovici hrsg von M Daunou in Recueil des Historiens des Gaules et de la France 20 1840 S 328 332Literatur BearbeitenSteven Runciman Geschichte der Kreuzzuge C H Beck Munchen 1995 ISBN 3 406 39960 6 Kenneth M Setton Robert Lee Wolff Harry W Hazard The Later Crusades 1189 1311 A History of the Crusades Band 2 University of Wisconsin Press Madison WI 2006 ISBN 0 299 04844 6 Peter Jackson The Crusades of 1239 1241 and their Aftermath In Bulletin of the School of Oriental and African Studies Band 50 1987 ISSN 0041 977X S 32 60 Einzelnachweise Bearbeiten Zu den bekannten Teilnehmern siehe auch Kategorie Kreuzfahrer Kreuzzug der Barone Al Maqrizi Essulouk li Mariset il Muluk X S 323 324 Nicholas Vincent Richard first earl of Cornwall and king of Germany 1209 1272 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004 Reinhold Rohricht Regesta S 286 der Brief datiert auf den 7 Mai 1241Die Kreuzzuge Volkskreuzzug Erster Kreuzzug Kreuzzug von 1101 Norwegischer Kreuzzug Zweiter Kreuzzug Wendenkreuzzug Dritter Kreuzzug Kreuzzug Heinrichs VI Vierter Kreuzzug Albigenserkreuzzug Kinderkreuzzug Funfter Kreuzzug Kreuzzug von Damiette Funfter Sechster Kreuzzug Kreuzzug Friedrichs II Kreuzzug der Barone Sechster Siebter Kreuzzug Hirtenkreuzzug von 1251 Siebter Achter Kreuzzug Kreuzzug des Prinzen Eduard Hirtenkreuzzug von 1320 Kreuzzug gegen Alexandria Kreuzzug von Nikopolis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreuzzug der Barone amp oldid 236762817