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Die Choresmier DIN 31635 Ḫwarazmier waren ein iranisches Volk das die entlegene Grossoase Choresm Choresmien am Unterlauf und der Mundung des Amudarja in den Aralsee im westlichen Zentralasien bewohnte Im Mittelalter wurde es zunachst islamisch und dann seinen iranischen Charakter verlierend nach und nach turkisiert bis es schliesslich als eigenstandige Ethnie vollig absorbiert war Inhaltsverzeichnis 1 Kultur 2 Geschichte 3 Beruhmte Choresmier 4 Quellen und Literatur 5 Siehe auchKultur Bearbeiten nbsp Eine typische Festungsanlage der Afrighidenzeit Ayaz QalaDie Einwohner Choresms welche eine intensive Bewasserungslandwirtschaft betrieben zum Schutz vor benachbarten Nomadenstammen grosse Festungsanlagen errichteten und fur ihre weitreichenden Handelskontakte bekannt waren verfugten schon fruh uber eine eigenstandige und hochentwickelte Kultur deren Erforschung bislang aber noch am Anfang steht Sie waren ursprunglich und zum Teil noch bis ins 11 Jahrhundert Zoroastrier die choresmischen Konige traten im 9 Jh zum Islam uber und sprachen bis ins 14 Jahrhundert eine eigene mit dem Sogdischen und Parthischen verwandte ostiranische Sprache die ungefahr vom vierten vorchristlichen Jahrhundert an bis zur Einfuhrung des leicht modifizierten arabischen Alphabets im 8 Jahrhundert mit einer eigenen dem aramaischen Alphabet entlehnten Schrift geschrieben und letztlich vom Turkischen ganzlich verdrangt wurde siehe auch Choresmische Sprache Geschichte BearbeitenSiehe hierzu vor allem Choresmien und Choresmien in der AntikeDie bereits von Herodot Historien III 93 und 117 VII 87 sowie in altpersischen Quellen erwahnten und wahrend ihrer langen Geschichte meist weitgehend unabhangigen Choresmier wurden traditionell von einem obersten Herrscher mit dem Titel Choresm Schah regiert Ursprunglich handelte es sich bei diesen Schahs um einheimische Konige doch anderte sich dies im Jahre 1017 als Sultan Mahmud von Ghazna die 995 auf die Afrighiden gefolgte Dynastie der Mamuniden und damit die letzten Choresm Schahs choresmischen also iranischen Ursprungs sturzte und das Land am Sudufer des Aralsees einem turkischen Militarsklaven unterstellte Seitdem wurden die Choresmier fast nur von turkischstammigen oder mongolischen Dynastien regiert von denen zwei die der Altuntaschiden und Anuschteginiden weiterhin den alten Titel eines Choresm Schahs fuhrten Diese im 11 Jh ebenfalls in anderen Regionen wie Transoxanien zu beobachtende mit dem Verschwinden einheimischer iranischer Dynastien verbundene Machtubernahme turkischstammiger Herrscher begunstigte die ethnische und linguistische Turkisierung des Landes welches als steppennaher Vor und Grenzposten des iranischen Kulturraumes ohnehin schon immer von zentralasiatischen Nomadenstammen bedrangt wurde Die sich mehr und mehr mit zugewanderten oder als Soldaten importierten Turken vermischenden Choresmier konnten sich aber anscheinend auch mit turkischstammigen Schahs bestens arrangieren Es muss betont werden dass der im Grossen und Ganzen friedliche Prozess der Turkisierung keineswegs mit einem materiellen oder kulturellen Verfall einherging Beruhmte Choresmier BearbeitenMuhammad b Musa al Chwarizmi Mathematiker Astronom und Geograph Abu Bakr Muhammad b al Abbas al Chwarizmi Poet al Biruni Universalgelehrter Abu Abd Allah Muhammad ibn Ahmad al Chwarizmi Schriftsteller und Beamter Verfasser von Die Schlussel der Wissenschaften Abu l Kasim Mahmud b Umar as Samachschari Philologe und Theologe Nadschm ad Din Kubra Sufi Scheich Quellen und Literatur BearbeitenClifford Edmund Bosworth Artikel KHwARAZM in Encyclopaedia of Islam New Edition ed by P J Bearman u a Leiden 1960 2004 Karl Eduard Sachau Zur Geschichte und Chronologie von Khwarizm in SBWAW lxxiii 1873 Sergei Pawlowitsch Tolstow Auf den Spuren der altchoresmischen Kultur Sowjetwissenschaft Beiheft 14 ZDB ID 204636 2 Verlag Kultur und Fortschritt Berlin 1953 Yuri Aleksandrovich Rapoport Artikel CHORASMIA i Archeology and pre Islamic history 15 Dezember 1991 in Encyclopaedia Iranica Online Edition Clifford Edmund Bosworth Artikel CHORASMIA ii In Islamic times 15 Dezember 1991 In Encyclopaedia Iranica Online Edition Clifford Edmund Bosworth Kapitel The political and dynastic history of the Iranian world A D 1000 1217 in The Cambridge History of Iran Vol 5 The Saljuq and Mongol periods ed by John Andrew Boyle Cambridge 1968Siehe auch BearbeitenIranische Volker Choresmien Choresmische Sprache Choresmien in der Antike Choresm Schahs Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Choresmier Volk amp oldid 222778250