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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Oase Begriffsklarung aufgefuhrt Eine Oase von altgriechisch ὄasis oasis bewohnter Ort aus dem Agyptischen altagyptisch wḥ3 t Kochkessel Oase ist ein Vegetationsfleck in einer Wuste ublicherweise an einer Quelle Wasserstelle einem Wadi oder am Ende eines von Menschen ausgeschachteten Qanats gelegen Oasenlandschaft in OmanOasenlandschaft in MarokkoOase bei Timimoun AlgerienOasen konnen in Grosse und im Charakter erheblich variieren vom kleinen von Dattelpalmen umgebenen Teich bis hin zu ganzen Stadten mit angesiedelten Industrie und Landwirtschaftsbetrieben Die traditionelle Wirtschaftsform bei der verschiedene Kulturen kombiniert werden ist die Oasenwirtschaft Als Siedlungsinseln in ansonsten unbesiedelten Raumen der Erdoberflache werden Oasen geografisch der Periokumene zugeordnet Inhaltsverzeichnis 1 Typen 1 1 Flussoase 1 2 Grundwasseroase 1 2 1 Foggaraoase 1 2 2 Ghout 1 3 Nebeloase 1 4 Oase mit artesischem Brunnen 1 5 Quellwasseroase 1 6 Tiefbrunnen 2 Bewohner und Nomaden 3 Oasenwirtschaft 3 1 Tourismus 4 Beispiele 4 1 Afrika 4 2 Amerika 4 3 Asien 4 4 Australien 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseTypenOasen werden je nach Herkunft des in ihnen vorkommenden bzw zu Tage tretenden Wassers unterteilt Flussoase nbsp Flussoase bei Paramonga PeruEine Flussoase ist eine eher unechte Oase Ein Fremdlingsfluss durchfliesst ein sonst trockenes Gebiet und ermoglicht dadurch die Besiedlung eines Bereichs der Wuste Die wohl bekannteste Flussoase ist das Niltal Der Fremdlingsfluss transportiert Wasser und Schwemmstoffe aus niederschlagsreichen Gebieten uber grosse Entfernungen und im Zug von Hochwassern setzt sich an den Uferbereichen fruchtbarer Boden ab Das Flusswasser kann fur kunstliche Bewasserung verwendet werden typisch ist dass Gebiete entlang der Flussoasen altertumliche Bewasserungskulturen hervorgebracht haben wie z B im Alten Agypten in der Sumerischen Kultur oder bei den Moche Grundwasseroase Bei Grundwasseroasen wird mit Hilfe einer Pumpe oder eines Brunnens das Wasser aus der nachsten wasserfuhrenden Schicht an die Oberflache transportiert Einige Oasen der Sahara sind Grundwasseroasen und liegen unterhalb des Meeresspiegels 1 Niederschlagswasser versickert zum Beispiel im Atlasgebirge Es sammelt sich uber einer wasserundurchlassigen Schicht Die Grundwasseroase verlauft viele hundert Kilometer bis weit in die Sahara Dort kann das Wasser durch Brunnen angezapft werden Foggaraoase Das Grundwasser eines in der Nahe bis 30 km liegenden Gebirges wird durch unterirdisch verlaufende Stollen uber viele Kilometer zur Oase geleitet Zudem werden auch Stollen mit senkrecht nach oben fuhrenden Luftschachten in die Wuste vorgetrieben um die in den Stollen durch Abkuhlung der einstromenden heissen Wustenluft kondensierende Luftfeuchtigkeit zu nutzen Daruber hinaus sind die vielen Stollen bei Reparaturarbeiten sehr nutzlich gt Kanat Qanat Ghout Am Rand von Sandwusten ergs liegt das Grundwasser oft nur wenig unter der Erdoberflache In trichterartigen Vertiefungen ghouts konnen Palmwurzeln das Grundwasser erreichen Nebeloase In Kustenwusten wie der Atacama tritt haufig Nebel auf der sich an kustennahen Bergen staut Einerseits hemmt dieser Nebel die regionale Verdunstung andererseits kann er lokal von Pflanzen mittels Nebelkondensation genutzt werden 2 Oase mit artesischem Brunnen nbsp Yueya Quan durch eine unterirdische Wasserader gespeiste Oase bei Dunhuang in ChinaKunstliche Oasen auf der Grundlage artesischer Brunnen sind z B im sudlichen Algerien geschaffen worden Sie dienen u a dem Dattelanbau 3 Quellwasseroase Bei Regenfallen im Gebirge versickert das Wasser im Erdreich bis es auf eine uber einer wasserundurchlassigen Schicht liegende wasserfuhrende Schicht trifft In ihr fliesst es unterirdisch weiter bis es in der Wuste wieder an die Erdoberflache tritt Tiefbrunnen Fossiles Wasser wird aus grosser Tiefe mit Hilfe von Seilwinden heute Dieselpumpen gefordert Bewohner und NomadenEtwa bis zum Beginn des 20 Jahrhunderts erganzten sich die Subsistenzstrategien der sesshaften Oasenbewohner und der Nomaden z B Berber Tuareg Die Oasenbewohner tauschten Datteln Getreide und Wasser gegen Kamele Schafe und Ziegen als Milch und Fleischlieferanten Auch Berberteppiche wurden gehandelt Fur die Nomaden waren die Oasen lebenswichtig Nur dort konnten sie Wasser und Vorrate bekommen In den Oasen die heute uber Strassen erreichbar sind haben moderne Massenwaren den Warenaustausch zwischen Oasenbewohnern und Nomaden ersetzt Oasenwirtschaft nbsp Felder und Bewasserungskanal in MarokkoDie Oasenwirtschaft ist eine sehr intensive Wirtschaftsform innerhalb der Oasen in den Trockengebieten ihr typisches Kennzeichen ist eine Dreiteilung durch den Stockwerkbau In der untersten Ebene werden Weizen Gerste Hirse verschiedene Gemusearten Reis und Futterpflanzen angebaut In der zweiten Ebene dominieren niedrige Baumkulturen mit z B Feigen und Granatapfeln Die dritte Ebene bilden Dattelpalmen deren Fruchte den Bewohnern als Nahrungsgrundlage und auch als Exportguter dienen Ferner werden Oliven und Aprikosenbaume angebaut Das fur die Kulturpflanzen benotigte Wasser wird in manchen Gegenden unterirdisch herbeigeschafft aber meist in oberirdischen offenen Kanalen seguias nach einem strikt festgelegten Schema verteilt Oasen waren fruher Versorgungsstellen fur Karawanen sowie Handelsplatze der Nomaden und Bauern die in ihnen einen regen Tauschhandel praktizierten Seit dem Ende der Kolonialzeit und mit dem Beginn der Erdol und Erdgasforderung haben die Oasen an Bedeutung verloren Dementsprechend gibt es heute nur noch sehr wenige traditionelle Oasen Eine Marginalisierung ihrer ursprunglichen Bevolkerung verursachen hohe Arbeitsbelastung Bewasserungstechniken die Abwanderung aus den Oasen Sesshaftwerdung der nomadischen Volker der Untergang des transsaharischen Karawanenverkehrs der Bedeutungsverlust der Dattel durch veranderte Konsumgewohnheiten sowie Klimaveranderungen und das durch sie verursachte Nachlassen der Wasservorrate Einige Oasen im nordafrikanischen Raum haben jedoch einen Strukturwandel erlebt der auf die Erschliessung tiefer liegender Wasserreserven zuruckzufuhren ist Dies ermoglichte eine Intensivierung und Ausweitung der Landwirtschaft und des Fremdenverkehrs Wahrend fruher in den Oasen aufgrund ihrer Lage nur Subsistenzwirtschaft moglich war und die Dattel das einzige Exportgut darstellte ist die landwirtschaftliche Produktion heute verstarkt auf den Markt ausgerichtet worden Auch die Oasensiedlungen selbst haben sich verandert Sie sind nicht nur grosser geworden sondern haben sich auch mehr an den Rand der Oasenflur verlagert Der Grund hierfur ist vor allem auch der Tourismus der die wirtschaftliche Situation der Bevolkerung deutlich verbessert Durch den Wandel und die zunehmende Nachfrage nach Trinkwasser sind die Wasserreserven der Oasen stark bedroht und Wasser wird in den Oasen mehr und mehr zur Mangelware Tourismus In touristisch genutzten Oasen werden Strassen Hotels und Sport Freizeitflachen errichtet Die Zahl der Touristen mit hohen Komfortanspruchen belastet die Grundwasservorrate der Oasen sehr stark Dies kann im schlimmsten Fall zur Austrocknung der Oasen und infolgedessen zur Unbewohnbarkeit fuhren BeispieleAfrika nbsp Oase Adiri mit Weizenfeldern und Ksar um 1850 illustriert nach einer Skizze von Heinrich Barth nbsp Oasenlandschaft mit zerfallenden Lehmbauten nordlich von Tata Marokko nbsp Oasenlandschaft bei Skoura MarokkoAdiri Libyen Bahariyya Agypten Dachla Agypten Djanet Algerien Draa Tal Marokko El Tour Sinai Halbinsel Farafra Agypten Figuig Marokko Gaberoun Libyen Ghardaia Algerien Ghadames Libyen Kufra Oasen Libyen M zab Algerien Niltal und delta Agypten mit 22 000 km die grosste Oase der Welt Ouargla Algerien Safsaf Agypten Siwa Agypten Skoura Marokko Tafilalet Marokko Tata Marokko Timimoun Algerien Tinerhir Marokko Tozeur Tunesien Twat Algerien Zerzura eine mythische Oase in Libyen oder Agypten Ziz Tal MarokkoAmerika nbsp Fish Springs National Wildlife Refuge Utah Vereinigte Staaten von AmerikaFish Springs National Wildlife Refuge Vereinigte Staaten von Amerika Huacachina Peru La Cienega Bolivien das Tal von Las Vegas Vereinigte Staaten von Amerika Einst eine Oase in der Mojave Wuste hat es sich in eine Grossstadt mit uber 1 8 Mio Einwohnern verwandelt in der der Las Vegas Strip liegt Mulege Baja California Sur Mexiko San Ignacio Baja California Sur Mexiko San Pedro de Atacama Chile Twentynine Palms Kalifornien Vereinigte Staaten von Amerika Warm Springs Nevada Vereinigte Staaten von AmerikaAsien al Hasa die grosste Oase in Asien Saudi Arabien Al Qatif Saudi Arabien eine grosse Oase an der Kuste des Persischen Golfs Azraq Jordanien Choresmien Usbekistan En Gedi Israel Loulan China Miran China Niya China Tabas Iran Gaochang ChinaAustralien Palm Valley Zentral AustralienSiehe auchAntarktische Oase Great Man Made River Projekt Liste von OasenLiteraturEmilie Lavie Anais Marshall Hrsg Oases and Globalization Ruptures and Continuities Oasen und Globalisierung Bruche und Kontinuitaten Springer International Cham 2017 ISBN 978 3 319 50747 7Weblinks nbsp Commons Oase Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Oase Zitate nbsp Wiktionary Oase Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Diversitat der Dattelpalmen Oasen sind Hotspots biologischer und kultureller Diversitat senckenberg de 1 September 2023Einzelnachweise Margaret Olds Geologica Ubersetzt durch Birgit Lamerz Beckschafer u a Tandem H F Ullmann 2008 S 387 Julio V Schneider Marilu L Huertas ojs ub uni frankfurt de Malvengewachse der Nebelwusten Chiles und Perus 2 September 2023 Karl Kruger Landerkunde Safari Berlin 1962 S 289 In Sudalgerien werden immer mehr kunstliche Datteloasen geschaffen seit man das erbohrte artesische Grundwasser unterirdisch heranzufuhren lernte Vegetationszonen und nicht zonale Biome Walder Tropischer Regenwald Subtropischer Regenwald Wolken und Nebelwald Mangrovenwald Monsunwald Lorbeerwald Gemassigter Regenwald Sommergruner Laubwald Laub und Nadelmischwald Bergwald Borealer NadelwaldUbergangsbiome Tropisch Subtropischer Trockenwald Feuchtsavanne Oase Hartlaubvegetation Waldsteppe WaldtundraOffenland Trockensavanne Dornstrauchsavanne Heisse Halbwuste und Wuste Winterkalte Halbwuste und Wuste Steppe Hochland Wustensteppe Salzwiese Tundra Kaltewuste Normdaten Sachbegriff GND 4042861 8 lobid OGND AKS LCCN sh85093584 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oase amp oldid 237570832