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Dieser Artikel beschreibt eine Oase in Agypten Eine Stadt gleichen Namens in Westsahara wird im Artikel ad Dachla beschrieben 25 516666666667 29 166666666667 Koordinaten 25 31 N 29 10 OSee in der Oase DachlaDachla Ubersichtsplan der Oase Grun Fruchtland Gelb Wuste Rot Gebaude Dreiecke Antike Fundorte Die Senke ad Dachla englisch ad Dakhla arabisch الداخلة ad Dachla DMG ad Daḫ i la ist eine der funf westlichen Senken Agyptens und liegt in der Libyschen Wuste westlich von Charga und etwa 200 km sudostlich von Farafra Inhaltsverzeichnis 1 Details 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Klimatabelle 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDetails BearbeitenDachla ist innerhalb Agyptens die von Kairo am weitesten entfernte Oase Sie liegt in einer Senke umgeben von Felsenformationen und misst etwa 30 000 Hektar kultivierte Flache Mit den anderen Senken der Libyschen Wuste ist Dachla durch tagliche Busverbindungen verknupft Die Oase umfasst auf einer Flache von 2000 km zwei Stadte Mut und Qasr und 15 weitere Siedlungen in denen rund 75 000 Menschen leben Schatzung 2003 Mut ist die grosste Stadt mit 15 000 Einwohnern 1 Im Osten liegen die Dorfer Tineida al Bashandi und Balat In al Baschandi finden sich romische Graber so das Grab des Kitines Die Altstadt von Balat hat kleine enge und uberdachte Strassen Wichtigster Wirtschaftszweig der Oase ist die defizitare Landwirtschaft Zu den Produkten gehoren hauptsachlich Datteln Oliven Hirse Reis Weizen und Gerste Weiterhin werden Klee und Alfalfa als Tierfutter angebaut sowie Obst und Wein Guaven Zitrusfruchte Aprikosen Orangen Granatapfel Pflaumen und Feigen Handwerk wird nur in Erganzung zur Landwirtschaft betrieben Der einzige alternative Erwerbszweig ist die staatliche Verwaltung und in geringem Masse der Tourismus Geschichte BearbeitenDie Senke ad Dachla war bereits seit dem Pleistozan fast durchgangig besiedelt In Dachla lebten nachweislich seit der 5 Dynastie Agypter Seit der 6 Dynastie verwaltete es ein Vorsteher der Oase Der Verwaltungssitz befand sich an der Stelle des heutigen Qila el Dabba arabisch قلاع الضبة DMG Qilaʿ aḍ Ḍabba der Friedhof in Ain Asil Zu den wichtigsten Funden aus der Spatzeit zahlt die Dachla Stele aus der 22 Dynastie die 1984 vom Briten H G Lyons in der Nahe des Ortes Mut gefunden wurde 2 Sie berichtet uber Streitigkeiten der Wassernutzung Wie alle anderen der funf westlichen Senken war Dachla wahrend der Romerzeit dicht bevolkert Das fruchtbare Dachla belieferte Rom mit dringend benotigtem Getreide Rund um Dachla gibt es an verschiedenen Stellen Ruinen koptischer Kirchen aus dem 4 Jahrhundert Eine Teilislamisierung setzte um 1000 n Chr ein es gab aber nie eine arabische Eroberung Bereits 1820 wurde die geographische Position von Dachla von Frederic Cailliaud und Letorzec bestimmt nbsp Tempel Deir el HagarEine deutsche Expedition unter Leitung von Gerhard Rohlfs mit dem Ziel der Erforschung der Libyschen Wuste im Winter 1873 1874 machte in der Oase Station Diese Rohlfssche Expedition bestand aus einer ganzen Reihe namhafter Wissenschaftler Eines der Ergebnisse war die Fertigung einer genauen Karte der Oase In Wilhelm Jordan hatte die Expedition einen Vermessungsfachmann Jordan war Lehrer der Geodasie am Polytechnikum Karlsruhe und Redakteur einer Zeitschrift fur Vermessungswesen Eine weitere Besonderheit des Unternehmens war die Einbeziehung der Photographie Der Photograph Philipp Remele fertigte etwa 150 Negative der Oase an Es entstanden nicht nur Landschaftsaufnahmen sondern auch eine Serie von Portrats der Einwohner Dachlas Rohlfs machte auf die zahlreichen antiken Uberreste von Siedlungen Feldern und Brunnen in der Nahe des Tempels Deir el Hagar aufmerksam Er suchte mit den Expeditionsmitgliedern zahlreiche Ruinen in der Umgebung der Oase auf Eine grosse Anzahl von Artefakten Bergen von Topfscherben Bruchstucke von Steingefassen kleinere Bronze Gegenstande und Munzen wurden gefunden nbsp Inschrift der Rohlfsschen Expedition in Deir el HagarRemele der in Dachla zuruckblieb wurde von Rohlfs mit der Ausgrabung des Tempels Deir el Hagar beauftragt wahrend er selbst weiter in die unerforschte Wuste aufbrach Der Tempel wurde freigelegt beschrieben und ebenfalls photographisch dokumentiert Remele kam zum Ergebnis dass der Tempel durch ein Erdbeben zerstort wurde zu diesem Zeitpunkt aber schon aufgegeben war Der Botaniker Paul Ascherson und sein Gehilfe M Korb aus Munchen untersuchten die Garten der Oase nach Pflanzen und Insekten Obwohl der Expedition kein Zoologe angehorte war Korb aufgrund seiner Fahigkeiten in der Lage eine Sammlung von 400 Nummern zusammenzubringen Ascherson fand insgesamt 186 wildwachsende Pflanzenarten Das Ergebnis der Untersuchungen war dass die Unkrautvegetation der Oase von der des Niltals abweicht dagegen in ihren charakteristischen Zugen mit derjenigen der Mittelmeerlander ubereinstimmt Auch in geologischer Hinsicht wurden durch das Expeditionsmitglied Karl Alfred von Zittel Professor fur Geologie an der Universitat Munchen Erkenntnisse gewonnen Auf einer Saule des Tempels Deir el Hagar findet sich ein Graffito mit den Namen der Expeditionsteilnehmer 3 Von der Geological Survey finanzierte und organisierte Expeditionen erreichten die Oase 1897 1916 wurde Dachla kurz von den Sanussi besetzt bevor sie von den Briten wieder vertrieben wurden Sehenswurdigkeiten BearbeitenIm Westen liegt die Stadt Mut die die grosste Ansiedlung der Oase darstellt Es hat ein gut sortiertes ethnographisches Museum aufzuweisen Qasr ad Dachla ist die bedeutendste islamische Siedlung der Senke Dachla und wurde auf einem romischen Kastell errichtet Die bis zu viergeschossigen Hauser wurden aus Lehmziegeln errichtet Die in den Hausern verbauten mit Hieroglyphen versehenen Steinblocke stammen vom Thot Tempel in Amheida und wurden hierher verschleppt Weitere Sehenswurdigkeiten sind die etwa 2000 Jahre alten Graber von Qarat al Muzawwaqa die zur romischen Stadt Amheida gehorten und der romische Tempel von Deir al Hagar der der thebanischen Triade geweiht war Klimatabelle BearbeitenMonatliche Durchschnittstemperaturen und niederschlage fur Dachla Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezMittl Tagesmax C 21 5 24 0 28 2 33 4 37 6 39 3 39 2 38 9 36 3 33 5 28 1 22 9 O 31 9Mittl Tagesmin C 4 8 6 3 9 9 14 3 19 3 22 4 23 1 23 0 20 8 17 5 12 3 6 7 O 15 1Niederschlag mm 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 S 0Luftfeuchtigkeit 46 42 36 30 27 28 28 30 34 40 46 48 O 36 2Temperatur 21 5 4 8 24 0 6 3 28 2 9 9 33 4 14 3 37 6 19 3 39 3 22 4 39 2 23 1 38 9 23 0 36 3 20 8 33 5 17 5 28 1 12 3 22 9 6 7Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezNiederschlag 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov DezQuelle wetterkontor deLiteratur Bearbeiten chronologisch sortiert Olaf E Kaper Archaologische Forschungen der Rohlfs schen Expedition in der Oase Dachla 1874 In Caris Beatrice Arnst Ingelore Hafemann Angelika Lohwasser Hrsg Begegnungen Antike Kulturen im Niltal Festgabe fur Erika Endesfelder Karl Heinz Priese Walter Friedrich Reineke und Steffen Wenig Wodtke amp Stegbauer Leipzig 2001 ISBN 3 934374 02 6 S 233 251 online Gerhard Rohlfs Drei Monate in der libyschen Wuste Kassel 1875 Nachdruck PAS Bonn 1985 ISBN 3 921876 03 6 Heinrich Barth Institut Koln 1996 ISBN 3 927688 10 X Jurgen Osing Bearb u a Denkmaler der Oase Dachla aus dem Nachlass von Ahmed Fakhry In Archaologische Veroffentlichungen Band 28 von Zabern Mainz 1982 Lisa L Giddy Egyptian Oases Bahariya Dakhla Farafra and Kharga During Pharaonic Times Aris amp Phillips Warminster 1987 S 10 13 39 f 41 f 140 147 166 289 Frank Bliss Wirtschaftlicher und sozialer Wandel im Neuen Tal Agyptens uber die Auswirkungen agyptischer Regionalentwicklungspolitik in den Oasen der westlichen Wuste Beitrage zur Kulturkunde Nr 12 2 Auflage Politischer Arbeitskreis Schulen Bonn 1989 ISBN 3 921876 14 1 Frank Bliss Artisanat et artisanat d art dans les oasis du desert occidental egyptien Studien zur Kulturkunde Band 109 Koppe Koln 1998 ISBN 3 89645 204 5 Artikel in Kathryn A Bard Hrsg Encyclopedia of the Archaeology of Ancient Egypt Routledge London 1999 ISBN 0 415 18589 0 Michel Valloggia Dakhla Oasis Balat S 216 19 Anthony J Mills Dakhla Oasis Dynastic and Roman sites S 220 22 Colin A Hope Dakhla Oasis Ismant el Kharab S 222 26 Mary M A McDonald Dakhla Oasis prehistoric sites S 226 29 Philipp Remele Fotografien aus der Libyschen Wuste Eine Expedition des Afrikaforschers Gerhard Rohlfs in den Jahren 1873 1874 Herausgeber Museum Schloss Schonebeck Edition Temmen Bremen 2001 ISBN 3 86108 791 X Joachim Willeitner Die agyptischen Oasen Stadte Tempel und Graber in der Libyschen Wuste von Zabern Mainz 2003 Antike Welt Sonderheft Zaberns Bildbande zur Archaologie ISBN 3 8053 2915 6 Gunter Holbl Altagypten im Romischen Reich 3 Heiligtumer und religioses Leben in den agyptischen Wusten und Oasen Zaberns Bildbande zur Archaologie von Zabern Mainz 2005 ISBN 3 8053 3512 1 S 66 95 Carolien van Zoest Olaf Ernst Kaper Treasures of the Dakhleh Oasis An exhibition on the occasion of the fifth International Conference of the Dakhleh Oasis Project Netherlands Flemish Institute Kairo 2006 openaccess leidenuniv nl PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dachla Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Dachla Reisefuhrer Historische Karte u a mit Orten in der Oase DakhlaEinzelnachweise Bearbeiten Local Model Dakhla Oasis Chapter 7 S 94 sundoc bibliothek uni halle de PDF 19 0 MB Wilhelm Spiegelberg Eine Stele aus der Oase Dachel In Recueil de travaux relatifs a la philologie et a l archeologie egyptiennes et assyriennes RecTrav Band 21 1899 S 12 21 Tafel Alan Henderson Gardiner The Dakhleh stela In Journal of Egyptian Archaeology JEA Band 19 1933 S 19 30 Tf V VII Olaf Ernst Kaper Archaologische Forschungen der Rohlfs schen Expedition in der Oase Dachla 1874 Fur Begegnungen Antike Kulturen im Niltal Festgabe fur Erika Endesfelder Karl Heinz Priese Walter Friedrich Reineke Steffen Wenig Wodtke amp Stegbauer Leipzig 2001 ISBN 3 934374 02 6 S 233 251 Oasen in Agypten Bahariyya Charga Baris Dachla Farafra Fayyum Siwa Qattara Normdaten Geografikum GND 4010856 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dachla amp oldid 228465150