www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Luzerne Begriffsklarung aufgefuhrt Die Luzerne Medicago sativa auch Saat Luzerne Alfalfa Schneckenklee oder Ewiger Klee britisches Englisch lucerne amerikanisches Englisch alfalfa genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Schneckenklee Medicago in Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae innerhalb der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae Sie ist auch eine Nutzpflanze LuzerneLuzerne Medicago sativa SystematikEurosiden IOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae Gattung Schneckenklee Medicago Art LuzerneWissenschaftlicher NameMedicago sativaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Landwirtschaft 4 1 Geschichte der Kultivierung 4 2 Anbau 4 3 Gentechnisch veranderte Luzerne 5 Zusammensetzung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp FarbvarianteVegetative Merkmale Bearbeiten In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch wichtige Informationen Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Die Luzerne wachst als uberwinternd grune ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von bis zu etwa 1 Meter Sie besitzt ein tiefreichendes Wurzelsystem mit Rhizomen von uber 4 5 Metern Ausdehnung was sie ungunstige Niederschlagsperioden Durren gut uberstehen lasst Der aufrechte mehr oder weniger behaarte Stangel ist vierkantig Die wechselstandigen Laubblatter sind dreizahlig Die kurz gestielten Blattchen sind verkehrt eiformig bis elliptisch und bis etwa 3 Zentimeter lang Der Blattchenrand ist ganz bis an der Spitze gesagt Die Spitze ist bespitzt bis stachelspitzig Die Nervatur ist gefiedert mit oberseits eingedruckter und unterseits erhabener Mittelader Unterseits sind die Blattchen manchmal mehr oder weniger spinnwebig angepresst behaart sonst sind sie kahl Es sind kleine gezahnte und langspitzige Nebenblatter vorhanden Generative Merkmale Bearbeiten In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch wichtige Informationen Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Es werden dichte lang gestielte und achselstandige traubige Blutenstande ausgebildet Die kurz gestielten Schmetterlingsbluten sind blaulich bis violett purpurfarben oder weiss Die zehn Staubblatter sind diadelphisch angeordnet Der oberstandige kurz gestielte Fruchtknoten ist lang und schmal Die braunen mehr oder weniger behaarten und netzartig geaderten sowie bespitzten flachen Hulsenfruchte sind gerade bis meist spiralig gewunden eingerollt und bis etwa 5 bis 9 Millimeter im Durchmesser Es sind bei den spiraligen Fruchten etwa 1 5 bis 3 5 Umgange vorhanden Die bis etwa 2 8 15 gelblichen oder hell bis orange braunlichen und nierenformigen Samen sind etwa 1 5 2 Millimeter gross Die Blutezeit reicht von Juni bis September Okologie Bearbeiten nbsp Bestaubung mit HonigbieneDie Luzerne wachst als Hemikryptophyt Schaftpflanze zuweilen auch als Chamaephyt Sie ist ein ausgesprochener Tiefwurzler Durch Blattgelenke Pulvini sind nachtliche Schlafbewegungen Nastien moglich wobei sich die Fiedern zum Schutz vor nachtlichem Warmeverlust nach oben zusammenlegen Wie andere Hulsenfruchtler Leguminosen besitzt die Luzerne die Fahigkeit mit Hilfe von Knollchenbakterien Rhizobien elementaren Stickstoff aus der Boden Luft aufzunehmen und diesen in Form von Aminosauren zu binden Die Luzerne lebt mit ihrem wirtsspezifischen Knollchenbakterium Sinorhizobium meliloti in Symbiose 1 Blutenokologisch handelt es sich um Nektar fuhrende Schmetterlingsbluten mit Schnellmechanismus Die Spannung zwischen Geschlechtssaule und Schiffchen wird durch ein Schwellgewebe an der Unterseite der Staubfadenrohre hervorgerufen Der Pollen wird durch die herausschnellenden Staubblatter den Besuchern beim Aufsitzen auf das Schiffchen an den Kopf geschleudert Beim Schnellvorgang bekommen die Bestauber einen Schlag was viele Bienenarten nicht stort Aber die lernfahigen Honigbienen vermeiden nach einiger Zeit den unangenehmen Schlag indem sie den Nektar mit ihrem Russel von der Seite her erreichen Dadurch bleibt allerdings die Bestaubung aus Daher werden seit den 1960er Jahren Blattschneiderbienen der Art Megachile rotundata ausgebracht um Samenansatz zu erreichen Die Bluten sind teilweise selbststeril Die Bluten werden fast ausschliesslich von Hummeln besucht wie u a Versuche in Schweden ergaben Dort wurden Luzernefelder zu weniger als 1 von Bienen aber zu 78 von Hummeln bestaubt In Finnland hat man daher den Anbau in solche Gebiete verlegt in denen noch sehr viele Hummeln vorkommen 2 nbsp Medicago sativa reife Hulsenfruchte nbsp Mehrfach gewundene Hulsenfrucht von Medicago sativa subsp sativaDie Samen werden aus den mehrsamigen spiraligen sich nur wenig offnenden Hulsen durch den Wind herausgeschleudert Danach konnen sie sich als Rollfruchte weiter ausbreiten meist erfolgt jedoch eine Zufallsausbreitung durch Huftiere Die Fruchtreife erfolgt ab August Vegetative Vermehrung ist durch Verzweigung des Rhizoms moglich Die Chromosomenzahl betragt 2n 32 3 Die Luzerne wird vom Rostpilz Uromyces striatus mit Uredien und Telien befallen 4 Vorkommen BearbeitenSie wird in Mitteleuropa oft feldmassig angebaut und sie verwildert bestandig dann besiedelt sie Wegrander ruderal werdende Halbtrockenrasen und Trockenwiesen 5 Sie fehlt im mitteleuropaischen Tiefland und in den hoheren Mittelgebirgen gebietsweise sonst kommt sie in Mitteleuropa zerstreut vor 5 Die Luzerne gedeiht am besten auf tiefgrundigen etwas kalkhaltigen aber nur massig nahrstoff und humusreichen Lehm oder Lossboden 5 Landwirtschaft Bearbeiten nbsp Luzerne Sprossen nbsp Intensive Landwirtschaft Luzerne Anbau in der Kalahari Trockensavanne 2017 24 20 21 5 S 018 35 36 4 E 24 339305555556 18 593444444444Die Luzerne wird weltweit als Vieh Futter aber auch als Lebensmittel Sprossen angebaut Sehr haufig wenn nicht uberwiegend handelt es sich bei den angebauten Pflanzen in Mitteleuropa jedoch nicht um die reine Art Medicago sativa sondern um die Bastard Luzerne Medicago varia 6 Geschichte der Kultivierung Bearbeiten Schon in Persien war die Luzerne eine wichtige Futterpflanze fur Pferde 7 Nach Uberlieferungen wurde sie um etwa 470 v Chr nach Griechenland gebracht Von dort kam sie etwa um 150 50 v Chr nach Italien wo sie als Futter fur Schafe genutzt wurde Zu Beginn des 16 Jahrhunderts n Chr brachten die spanischen Kolonialherren die Luzerne nach Amerika primar nach Mexiko und Peru Nach Deutschland kam sie aus Italien durch Waldenser aus dem Luserna Tal im Piemont die 1699 bei Wurmberg die Siedlung Lucerne grundeten Die Verbreitung zunachst in Wurttemberg wird dem Waldenser Anton Seignoret zugeschrieben 8 Die Sichelluzerne wird erst seit etwa 200 Jahren in nordlichen Gebieten angebaut 9 Als Luzerne und Wiesen Rot klee im 19 Jahrhundert nach Australien und Neuseeland eingefuhrt wurden zeigte sich dass wegen der dort nicht vorkommenden Hummeln kein nennenswerter Samenertrag erzielt werden konnte Dieser Klee konne aber hauptsachlich nur durch Hummeln bestaubt werden wie Charles Darwin glaubte Es wurden daraufhin 1885 Hummelarten in Neuseeland importiert um die Bestaubung des Klees sicherzustellen Einige Hummeln sind aber auch gute Bestauber fur die Luzerne In Australien gibt es keine Hummeln ausser in Tasmanien wo sie 1992 eingeschleppt wurden 2 Bis in die heutige Zeit hat sich die Luzerne in gemassigten bis subhumiden tropischen Gebieten behauptet Anbau Bearbeiten Ihre stickstoffbindende Fahigkeit verbessert die Leistungsfahigkeit landwirtschaftlicher Boden Wenn sie auf geeigneten Boden angebaut wird ist die Luzerne eine ergiebige Futterpflanze Die Aussaat erfolgt im Fruhling auf einem gut abgesetzten Saatbett mit einem pH Wert von etwa 6 8 bis 7 5 Luzerne wird meist als Silage oder Grunmehl fur Pellets wegen hoher Brockelverluste seltener als Heu geerntet kann aber auch beweidet werden Sie erreicht ein Alter von funf bis zwolf Jahren abhangig von zum Beispiel Boden und Klima In Deutschland wird sie 2 3 Jahre genutzt in anderen Klimazonen langer In den meisten Klimazonen wird Luzerne drei oder viermal pro Jahr geschnitten Es sind aber auch bis zu zwolf Ernten pro Jahr moglich 10 Der Ertrag betragt etwa 10 t Trockenmasse ha und Jahr schwankt aber regional abhangig vom Wetter und Stadium der Reife wenn sie geschnitten wird Dabei sollte die Pflanze einmal pro Jahr zur Blute gelangen um mehrere Jahre nutzbar zu bleiben Um bayerische Bauern speziell bei der Futterung von Rindern unabhangiger von Import Soja aus Ubersee zu machen unterstutzte der ehemalige Landwirtschaftsminister Helmut Brunner den Anbau heimischer Luzerne 11 Er sah im Vergleich zur Sojabohne Vorteile bezuglich des Proteingehalts des Weiteren zeichne sich die Luzerne durch Stickstoffdungerersparnis Angepasstheit an trockene Standorte und die Fahigkeit zur Bodenverbesserung aus Fur Bienen und Insekten stelle sie eine reichhaltige Futterquelle dar 12 Der Wasserbedarf betragt etwa 500 650 mm je Doppelzentner Trockenmasse Gentechnisch veranderte Luzerne Bearbeiten 2005 wurde in den USA der erste gentechnisch veranderte gv Alfalfa sowohl als Nahrungsmittel als auch als Futtermittel zugelassen Der von der Firma Monsanto entwickelte RoundupReady Alfalfa ist gegen Roundup das Breitbandherbizid Glyphosat resistent Im ersten Anbaujahr 2006 wurde dieser Alfalfa in den USA auf einer Flache von rund 80 000 bis 100 000 Hektar angebaut 13 2007 wurde die Zulassung in den USA nach umfangreichen Protesten durch Umwelt und Verbraucherschutzgruppen auf Anordnung eines kalifornischen Gerichtes wieder aufgehoben da der Zulassung erst eine umfangreiche Umweltvertraglichkeitsprufung vorausgehen musse Seither war der Anbau nur unter starken Einschrankungen moglich Im Dezember 2009 veroffentlichte das United States Department of Agriculture USDA seinen Prufungsbericht der die Gefahr von Umweltschaden als unwahrscheinlich ansah und empfahl den Anbau von RoundupReady Alfalfa ohne Auflagen freizugeben 13 Am 27 Januar 2011 gab der Animal and Plant Health Inspection Service des USDA bekannt dass RoundupReady Alfalfa nach umfangreichen und transparenten Prufungen wieder uneingeschrankt fur den Anbau freigegeben ist 14 Weitere Zulassungen fur den Anbau des Produktes bestehen in Kanada und Japan Freilandversuche wurden daruber hinaus in Argentinien durchgefuhrt sowie 1994 in Belgien und Spanien eine kommerzielle Nutzung wird in Europa allerdings vorerst nicht erwartet 15 Zusammensetzung Bearbeiten100 g frisches Blattgut enthalten 16 Inhaltsstoff g bzw mgWasser 79 5 gKohlenhydrate 12 2 gEiweiss 6 9 gFett 0 13 gKalium 137 mgCalcium 16 6 mgNatrium 1 2 mgEisen 0 34 mgCarotin 28 1 mgWeitere Inhaltsstoffe sind Cumarinderivate und Saponine Samen enthalten die gesundheitsschadliche Aminosaure Canavanin die bei der Keimung grosstenteils abgebaut wird 17 Literatur BearbeitenRuprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrait 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Luzerne Medicago sativa Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Luzerne Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Luzerne FloraWeb de Bayerische Landesanstalt fur Landwirtschaft LfL Information Luzerne Anbau Konservierung Verfutterung 2 Auflage Juli 2016 Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Medicago sativaL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 15 November 2015 Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Luzerne bei Phytodoc de Datenblatt mit Fotos bei Gunther Blaich Homepage Einzelnachweise Bearbeiten Peter v Sengbusch Stickstoff Fixierung In biologie uni hamburg de Botanik online 1996 2004 abgerufen am 4 Januar 2022 a b Helmut Hintermeier Margrit Hintermeier Bienen Hummeln Wespen im Garten und in der Landschaft 2 Auflage Obst und Gartenbauverlag Munchen 1997 ISBN 3 87596 098 X Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 588 Peter Zwetko Die Rostpilze Osterreichs PDF 1 8 MB Supplement und Wirt Parasit Verzeichnis zur 2 Auflage des Catalogus Florae Austriae III Teil Heft 1 Uredinales a b c Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas Band 2 Eibengewachse bis Schmetterlingsblutengewachse Franckh Kosmos Stuttgart 1994 ISBN 3 440 06192 2 Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 3 Spezieller Teil Spermatophyta Unterklasse Rosidae Droseraceae bis Fabaceae Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1992 ISBN 3 8001 3314 8 F F Matenaers Der Luzernebau Nach den praktischen Erfahrungen wissenschaftlichen Beobachtungen und Untersuchungen in Nordamerika Parey Berlin 1912 Wurmberg in der Beschreibung des Oberamts Maulbronn Wikisource Otto E Heuser Die Luzerne Eigenschaften Anbau und Verwertung einer wertvollen Futterpflanze Parey Berlin 1931 Dr Maria Mast Anna Beeke Wassermangel im Colorado River Kampf um die letzten Tropfen In Die Zeit 8 April 2023 abgerufen am 8 April 2023 Agrarminister Brunner hort im Herbst auf Suddeutsche Zeitung 5 Januar 2018 abgerufen am 20 Februar 2021 Bayrisches Staatsministerium Ernahrung Landwirtschaft und Forsten Luzerne statt Soja Memento vom 10 September 2014 im Internet Archive a b Anonymus Anbau von Gentechnik Alfalfa in den USA Grunes Licht nach Umweltprufung In TransGen 21 Januar 2010 Online Memento vom 25 Februar 2015 im Internet Archive USDA Announces Decision to Fully Deregulate Roundup Ready Alfalfa USDA press release 27 Januar 2011 Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Eintrag bei der Transgen Lebensmitteldatenbank Luzerne Alfalfa 29 Oktober 2009 Memento vom 25 Oktober 2010 im Internet Archive Ternes Taufel Tunger Zobel Lebensmittel Lexikon 4 Auflage Behr s Verlag 2005 ISBN 3 89947 165 2 B E van Wyk Food Plants of the World Timber Press 2005 ISBN 978 0 88192 743 6 S 243 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luzerne amp oldid 234949583