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Das spanische Kolonialreich spanisch Imperio espanol erstreckte sich uber Amerika Afrika Asien und Ozeanien mit einem territorialen Schwerpunkt in Amerika Im Zenit seiner Macht war die spanische Kolonialgrossmacht eines der grossten Reiche in der Menschheitsgeschichte und zudem eines der ersten globalen Reiche Es bestand vom 15 Jahrhundert bis zur zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts Kaiser Karl V herrschte uber ein globales Imperium in dem die Sonne niemals unterging Gemalde von RubensInhaltsverzeichnis 1 Anfange 2 Eroberung des Kolonialreichs 2 1 Ursprunge 2 2 Durchfuhrung der Conquista 3 Kolonialverwaltung unter den Habsburgern 3 1 Das System der Vizekonige 3 2 Innere und aussere Struktur der Vizekonigreiche 3 2 1 Real Audiencias 3 2 2 Provinzial Regional und Lokalverwaltung 3 2 2 1 Gobiernos 3 2 2 2 Corregimientos und Alcaldias Mayores 3 2 2 3 Verwaltung der Stadte 3 2 3 Generalkapitanate 3 3 Kolonialbehorden im Mutterland 3 3 1 Casa de Contratacion 3 3 2 Consejo de Indias 4 Kolonialverwaltung unter den Bourbonen 4 1 Teilung des Vizekonigreiches Peru 4 1 1 Vizekonigreich Neugranada 4 1 2 Vizekonigreich Rio de la Plata 4 2 Verwaltungsreformen 4 3 Umstrukturierung der Kolonialbehorden 4 4 Scheitern der Reformen 5 Koloniale Wirtschaftspolitik 5 1 Habsburgische Wirtschaftspolitik 5 2 Bourbonische Wirtschaftspolitik 6 Konflikte mit Portugal 7 Rolle der Katholischen Kirche 8 Niedergang des Kolonialreichs 8 1 Verlust Amerikas 8 2 Verkaufsoptionen 8 3 Restaurationsversuche 8 4 Kolonialplane des franquistischen Spaniens 8 5 Heutige Situation 9 Liste der spanischen Besitzungen und Kolonien 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseAnfange BearbeitenZu Beginn des 15 Jahrhunderts begann man sich in Kastilien zunehmend fur Entdeckungsfahrten im Atlantik zu interessieren Ein Grund dafur lag in der Rivalitat mit dem Konigreich Portugal das eine Vormachtstellung im Seehandel erreicht hatte Um an die Waren des Orients zu gelangen dessen Handelswege vor die zu den Gewurzen der pazifischen und sudostasiatischen Inseln von den Osmanen blockiert wurden oder die die italienischen Seemachte fest in der Hand hatten wetteiferten Spanier und Portugiesen miteinander um anstelle des traditionellen Landwegs durch den Nahen Osten eine neue Route zu finden Die Portugiesen die ihre Reconquista lange vor den Spaniern abgeschlossen hatten begannen damals ihre Expeditionen mit dem Ziel zunachst Zugang zu Rohstoffen Afrikas zu bekommen und danach Afrika zu umfahren womit sie die Kontrolle uber Inseln und Kusten dieses Kontinents erlangen wurden Damit nahmen sie eine neue Schifffahrtsroute nach Ostindien in Betrieb waren nicht mehr auf den indirekten Handel mit dem Osmanischen Reich angewiesen ein Monopol Genuas und Venedigs und legten so den Grundstein fur das portugiesische Weltreich Spater als auch Kastilien die Reconquista abgeschlossen hatte unterstutzten die Katholischen Konige den genuesischen Seefahrer Christoph Kolumbus Er war davon uberzeugt dass der Erdumfang kleiner als der tatsachliche sei und wollte deshalb nach Cipango Japan China Indien und den Orient gelangen indem er nach Westen segelte Dabei verfolgte Kastilien denselben Zweck wie die Portugiesen sich von den italienischen Stadten unabhangig zu machen um an Waren des Orients zu gelangen und zwar vor allem Gewurze und Seide die feiner war als die die im Konigreich Murcia seit der Herrschaft der Araber produziert wurde Es ist anzunehmen dass Kolumbus so nie sein Ziel erreicht hatte aber etwa auf halbem Weg liegt der amerikanische Kontinent und ohne es zu wissen entdeckte er Amerika und leitete so die Kolonisierung des Kontinents ein Eroberung des Kolonialreichs BearbeitenUrsprunge Bearbeiten nbsp Christoph KolumbusNach der Entdeckung Amerikas 1492 Der Kontinent ist aber schon um 10 000 v Chr durch nordostasiatische Volker entdeckt und besiedelt worden um 1000 n Chr gelangten dann erstmals Europaer gronlandische Wikinger dorthin durch Kolumbus begann die Conquista span Eroberung des Doppelkontinents Die Erforschung Eroberung Besiedlung und Missionierung Amerikas erfolgte durch Einzelpersonen oder Gruppen die nach Verhandlungen mit Vertretern des Konigs von Kastilien von diesem durch eine Kapitulation mit den entsprechenden Massnahmen beauftragt wurden Nach dem Erhalten der Kapitulation oblag dem Unternehmer die Aufgabe seine Expedition auszurusten sowie Seeleute Priester und Soldaten anzuwerben Konquistadoren waren weniger koniglichen Soldaten oder Soldner die einen festen Sold oder eine feste Heuer erhielten sondern Freiwillige die sich fur den Kauf ihrer Ausrustung selbst verschuldeten Ihr Interesse war darauf gerichtet maximalen Gewinn aus der Expedition zu schlagen denn nur so waren die Schulden abzutragen 1 nbsp Bartolome de Las CasasDie Folge dieser Eroberungspolitik Kastiliens war das Encomienda System das 1503 von Isabella I gebilligt wurde Den Konquistadoren wurden Encomiendas ubertragen worauf Menschen der indigenen Bevolkerung verpflichtet wurden fur den Besitzer der Encomienda zu arbeiten Der Dominikaner Antonio de Montesinos machte in seiner Adventspredigt aus dem Jahr 1511 auf die schlechte Behandlung der Indios aufmerksam Dadurch entfachte er eine Debatte uber die Lebensverhaltnisse der Indios unter den spanischen Eroberern In der Folge dieser Debatte wurden 1512 1513 die Leyes de Burgos erlassen Gesetze in denen ausdrucklich jede Gewaltanwendung der Encomenderos gegenuber den Indianern verboten wurde Dennoch anderte sich in der Praxis ausserst wenig denn der kastilischen Krone fehlte ein Kontrollorgan in der Neuen Welt Die in vielen Fallen unzureichende Umsetzung der Gesetze fuhrte zu zahlreichen Protesten und Forderungen denn in Wirklichkeit betrachtete man die Gesetze nur als Legalisierung der bereits tristen Situation Erst durch den Dominikaner Bartolome de Las Casas der die Zustande der indigenen Bevolkerung in Spanien anprangerte kam es 1542 zu den Leyes Nuevas Neuen Gesetzen in denen schliesslich die Indianer unter den direkten Schutz der Krone gestellt wurden Jedoch wurden auch diese nur schleppend umgesetzt und bereits 1545 teilweise wieder zuruckgenommen So wurde das Encomienda System de facto bis 1549 weitergefuhrt Mit der Schaffung des sogenannten Repartimiento Systems wollte man einen wirksameren Schutz der Indigenen Bevolkerung erreichen Sie lebten von nun an in sesshaften Gemeinschaften und verpflichteten sich Manner aus ihren eigenen Reihen fur zeitlich begrenzte Projekte seitens des spanischen Staates als Arbeitskraft zur Verfugung zu stellen Der Anteil dieser Arbeitskrafte an der mannlichen Urbevolkerung betrug zwei bis vier Prozent Die Einteilung wurde vom Regional Gouverneur oder dem Corregidor beziehungsweise Alcalde Mayor uberwacht der fur den Schutz der indigenen Bevolkerung zustandig war und Missstande aufzuzeigen hatte 2 Durchfuhrung der Conquista Bearbeiten Hauptartikel Spanische Eroberung Mexikos Spanische Eroberung Perus und Leyenda negra Das oberste Ziel der Konquistadoren war nicht die Erschliessung neuer Gebiete und deren Besiedlung sondern die Suche nach Gold und anderen Schatzen Dabei war der Mythos des sagenhaften Goldlandes El Dorado von entscheidender Bedeutung Die Schatzjager verhielten sich meistens rucksichtslos und brutal gegenuber der indigenen Bevolkerung Durch zielgerichtete Zerstorung gelang es unter anderem Hernan Cortes das Reich der Azteken und Francisco Pizarro das Grossreich der Inka zu erobern und auf deren Trummern schliesslich die Vizekonigreiche Neuspanien und Peru zu grunden nbsp Hernan Cortes nbsp Stadtgebiet von Lima zur Stadtgrundung um 1535 nbsp Francisco PizarroEin entscheidender Faktor fur den Erfolg der Spanier in der Neuen Welt war die Grundung von Stadten Sie waren sichere Ruckzugspunkte sowohl vor feindlich gesinnten Ureinwohnern als auch vor anderen europaischen Machten insbesondere Portugal und England die Kastilien Territorien am Rio de la Plata Colonia do Sacramento und Nordamerika Nootka Territorium streitig machten Ausserdem waren die Stadte auch Zentren der Verwaltung der Bildung und des panamerikanischen Handels Die Kastilische Krone machte genaue Angaben wo wie und durch wen eine Stadt gegrundet werden sollte Dabei wollte man jene Situationen vermeiden die zu Beginn der Kolonisation der Insel Hispaniola eintraten als viele spanische Siedlungen La Navidad La Isabela nach kurzer Zeit wieder aufgegeben werden mussten oder durch Indios zerstort wurden 1498 hatte man mit Santo Domingo die erste dauerhafte Siedlung errichtet die dann bis zur Eroberung Mexikos der Sitz des Vizekonigs beziehungsweise des Gouverneurs war Durch gezielte Auswahl grundete man zunachst nur Stadte in dunn besiedelten entlegenen Gebieten wie beispielsweise in Kalifornien oder in Nevada Auch versuchte man bestehende Stadte und Zentren der Indios zu erobern Cortes gelang es schliesslich 1521 Tenochtitlan die Hauptstadt des Azteken Reiches einzunehmen auf deren Ruinen dann Mexiko Stadt gegrundet wurde die neue Hauptstadt des Vizekonigreiches Neuspanien Die Spanier zerstorten dort systematisch jede sichtbare Erinnerung an die alte Kultur und erbauten da wo die grossen Tempel und Herrscherdomizile der Azteken standen ihre Kirchen und Palaste im Stile der Renaissance Schliesslich legte man den Texcoco See trocken der Tenochtitlan umgab damit die Stadt weiter wachsen konnte Die Conquistadoren gingen so auch im Inkareich vor Cusco die Hauptstadt des Inka Reiches wurde vollstandig zerstort und verlor seine Hauptstadtfunktion an das 1535 von Pizarro an der peruanischen Kuste gegrundete Lima Die Stadt beherbergte zunachst lediglich ein Dutzend Conquistadoren und die Hausdacher waren aus Schilf 1542 grundeten die Spanier dann das Vizekonigreich Peru mit Lima als Hauptstadt Im 16 Jahrhundert wurden in Spanisch Amerika insgesamt mehr als 40 Stadte gegrundet die alle bis auf Mexiko Stadt und Cusco aus geopolitischen und okonomischen Erwagungen Neugrundungen waren Viele dieser Stadte wurden nach bekannten Stadten in Spanien zum Beispiel Santa Fe Cordoba Guadalupe Granada oder durch die Religiositat der Spanier nach Heiligen z B San Francisco Santa Maria San Antonio oder heiligen Gegenstanden benannt z B Vera Cruz Sacramento Die ortliche Beschaffenheit spielte auch eine Rolle so erhielt beispielsweise Las Vegas seinen Namen von den dort vorgefundenen Flussauen In einigen Fallen wurde der indigene Name aber auch beibehalten so wie bei dem schon erwahnten Cuzco oder bei Manila auf den Philippinen die die Hauptstadt Spanisch Ostindiens bildete Durch den enormen Verwaltungsapparat wurden gut ausgebildete Kolonialbeamte benotigt Schon sehr fruh wurden daher Universitaten in der Neuen Welt errichtet 1538 wurde in Santo Domingo die erste spanische Universitat auf amerikanischen Boden gegrundet 1551 folgte Mexiko Stadt und Lima Durch diese Entwicklung wurden viele Stadte zu Bildungszentren 3 Kolonialverwaltung unter den Habsburgern BearbeitenDas System der Vizekonige Bearbeiten nbsp Antonio de Mendoza 1535 erster Vizekonig Neuspaniens nbsp Blasco Nunez de Vela erster Vizekonig PerusNach der ersten Phase der Conquista errichtete die Kastilische Krone Verwaltungseinheiten in den ehemaligen Grossreichen der Azteken und Inkas Dabei wurden die bestehenden wirtschaftlichen und kulturellen Zentren oft beibehalten So war nach der Zerstorung Tenochtitlans aus deren Resten Mexiko Stadt gegrundet worden das dann schliesslich die Hauptstadt Neuspaniens wurde Da in den Landern der Krone Aragon schon seit dem Mittelalter das System der Vizekonige eingefuhrt war ubertrug man dies obwohl Aragon von der Kolonialisation ausgeschlossen war nun auch auf die Neue Welt 1535 wurde das Vizekonigreich Neuspanien und 1542 das Vizekonigreich Peru gegrundet Fur den Vizekonig sah die Krone keine im Gegensatz zu den unteren Verwaltungsebenen besonderen Befugnisse im Verwaltungs Militar und Jurisdiktionsbereich vor Der Vizekonig hatte vielmehr die Aufgabe die spanisch kastilische Monarchie in der Neuen Welt zu reprasentieren und war somit eine allgemeine politische Autoritat die in strittigen Fallen in denen die normalen Verwaltungsinstanzen versagten eine Entscheidung fallte In der fruhen Phase der Vizekonigreiche handelte es sich bei dem Titel im Prinzip nicht um ein Amt sondern nur um eine besondere Vollmacht die vom spanisch kastilischen Monarchen an den Vizekonig delegiert worden war Der Vizekonig ubte also in Vertretung des Monarchen die oberste Regierungsgewalt Gobierno Superior aus Er hatte fur die Uberwachung der Rechtsprechung das Wohlergehen der Untertanen fur die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung zu sorgen den katholischen Glauben zu verbreiten die Indianer zu schutzen bzw zu integrieren und verdiente Conquistadoren sowie deren Nachkommen zu belohnen Durch diese monarchischen Aufgaben musste der Vizekonig auch einen eigenen Hof halten und ein spezielles Zeremoniell ahnlich dem des Konigs im Mutterland durchfuhren Auch eine eigene Leibgarde die nur seinem Befehl unterstand wurde ihm zugeteilt Alle diese koniglichen Eigenschaften sollten die Verbundenheit des Konigs mit seinen Untertanen in den Kolonien symbolisieren und sie damit an die Kastilische Krone binden Des Weiteren konnte der Vizekonig in seiner Eigenschaft als stellvertretender Konig den ubrigen kolonialen Beamten auch Befehle erteilen hatte aber nicht die Erlaubnis in die Amtsbefugnisse einzugreifen oder gar Kompetenzen zu beschneiden Da die Vizekonige sowohl Gouverneure als auch Prasidenten der Real Audiencia in den Hauptstadten waren und zugleich das Amt eines Generalkapitans innehatten fielen ihnen deshalb im begrenzten geographischen Rahmen auch Verwaltungs Justiz und Militaraufgaben zu Ein Vizekonig musste im Gegensatz zu den anderen koniglichen Kolonialbeamten auch immer diese drei zusatzlichen Amter bekleiden Ein Grund dafur war dass dadurch die politische Macht des Vizekonigs gefestigt wurde und somit sichergestellt werden konnte dass ausschliesslich er an der Spitze der spanisch kastilischen Kolonialverwaltung stand 4 Siehe auch Liste der Vizekonige Neuspaniens und Liste der Vizekonige von Peru Siehe auch Liste der Vizekonige Neugranadas und Liste der Vizekonige von Rio de la Plata Innere und aussere Struktur der Vizekonigreiche Bearbeiten Real Audiencias Bearbeiten Wurden Anfang des 16 Jahrhunderts noch die Rechtsprechung und konigliche Gerichtsbarkeit im kastilischen Mutterland Audiencia von Valladolid Granada abgewickelt entschloss man sich auf Grund der Entfernung und der fehlenden Rechtsinstitutionen in der Neuen Welt 1511 eine Real Audiencia einen koniglichen Appellationsgerichtshof in Santo Domingo auf Hispaniola einzurichten Diese Einrichtung stellt den ersten Versuch dar die eroberten Gebiete politisch administrativ zu ordnen was vor allem in der Anfangsphase in der Karibik besonders schwierig war da die Krone zunachst die Tragweite der Entdeckungen unterschatzt hatte und daher keine Konzepte fur die Verwaltung entwickelt wurden Christoph Kolumbus wurde zwar in den Capitulaciones de Santa Fe der Titel eines Gouverneurs und Vizekonigs zuerkannt allerdings ohne eigentliche politische Macht und Autoritat Die fehlenden voneinander getrennten Aufgabenbereiche fuhrten zu zahlreichen Aufstanden der Kolonialisten und schufen ein unuberschaubares Durcheinander und eine Willkurherrschaft Auch Kolumbus Nachfolger Francisco de Bobadilla der ab 1499 als Gouverneur eingesetzt wurde gelang es nicht die Region zu befrieden und eine effiziente Verwaltung zu installieren Erst Nicolas de Ovando konnte eine einigermassen stabile Verwaltung durchsetzen Spater ubertrug man die Verwaltung wieder auf die Familie Kolumbus so dass schliesslich Diego Kolumbus wieder als Vizekonig und Gouverneur eingesetzt wurde allerdings mit der Beschrankung auf die Inseln und Gebiete die sein Vater entdeckt hatte In der Folgezeit wurde Diego wieder abberufen In der Zeit vom 3 September 1516 bis zum 22 August 1518 ubte der Hieronymiten Luis de Figueroa zusammen mit seinen Mitbrudern Alonso de Santo Domingo und Bernardino de Manzanedo das Amt des Gouverneurs aus 5 Nachdem die Eroberung Mexikos weiter fortgeschritten war entschloss man sich 1527 eine weitere Audiencia in Mexiko Stadt einzurichten um sofort nach der Eroberung klare Verhaltnisse zu schaffen und eine Wiederholung der Karibik Schwierigkeiten zu vermeiden Die Real Audiencia von Mexiko war auch im Gegensatz zu der in Santo Domingo zustandig fur letztinstanzliche rechtliche Angelegenheiten und war daher auch berechtigt das konigliche Siegel zu fuhren Auch hier wollte man die Kompetenzen des Conquistadors Hernando Cortes als Generalkapitan und Gouverneur von Neuspanien einschranken Spater wurde dieses Verfahren zur Praxis indem man neue Audiencias schuf die die Befugnisse und rechtlichen Stellungen der Conquistadoren und anderen verdienten Einzelpersonen beschnitt um eine gefahrliche Machtkonzentration in den Handen einer Person zu verhindern Infolgedessen grundete man weitere Audiencias 1542 Guatemala 1548 Guadalajara und schliesslich wurde 1583 auch auf den Philippinen die ebenfalls zum Vizekonigreich Neuspanien gehorten eine eigene Audiencia in Manila eingerichtet Noch vor der Entstehung des Vizekonigreichs Peru 1542 grundete man 1535 die Audiencia in Panama 1542 kam Lima hinzu 1548 Bogota 1559 Charcas 1563 Quito und 1603 Chile Zunachst erhielten nicht alle Audiencias dieselben Rechte und Privilegien doch bereits unter Philipp II wurden alle Audiencias in der Neuen Welt und auf den Philippinen der Status einer Chancilleria ubertragen Damit waren sie berechtigt auch das konigliche Siegel zu tragen und Vollmachten sowie Verordnungen im Namen des Konigs zu erlassen Dies war insofern von Bedeutung da die Richter auch fur die Kontrolle und Uberwachung der Gouverneure und Generalkapitane zustandig waren oder im Fall von Krankheit oder Tod selbst vorubergehend die zivile und militarische Verwaltung der Kolonien ubernehmen konnten Die Audiencias wurden zu den eigentlichen Kolonialbehorden und damit zu Zentren der Verwaltung in der Neuen Welt was ein flachendeckendes Verwaltungssystem ermoglichte welches nach streng burokratischem Muster verlief und ein Eingreifen der Krone jederzeit moglich machte In den Hauptstadten der beiden Vizekonigreiche Mexiko Stadt und Lima ubte der Vizekonig zugleich das Amt des Prasidenten der Audiencia aus wodurch ein weiterer Kontrollfaktor entstand da die Vizekonige nur von der Krone selbst ernannt werden konnten 6 Real Audiencias im Spanischen Kolonialreich 1511 1821 Bogota Buenos Aires Caracas Charcas Chile Cuzco Guadalajara Guatemala Lima Manila Mexico Panama Quito Santo Domingo Provinzial Regional und Lokalverwaltung Bearbeiten Die Einteilung der Provinzial Regional und Lokalverwaltung war nicht eindeutig festgelegt So uberschnitten sich viele Gebiete In der Fachliteratur finden sich unterschiedliche Definitionen der Verwaltungseinheiten und einteilungen Eine etablierte Gliederung ist folgende Die Audiencias wurden als Presidencias zur Unterscheidung der rein administrativen von rechtlich Befugnissen der Audiencias in so genannte Gobiernos Gouvernements unterteilt die wiederum in Corregimientos und Alcaldias Mayores gegliedert waren Hinzu kamen noch die Generalkapitanate sowie kirchliche Verwaltungseinheiten wie Erz Bistumer und Ordensprovinzen 7 Gobiernos Bearbeiten Die einzelnen Gouverneure bzw Gobernadores hatten unterschiedliche administrative Stellungen und Hierarchien Sowohl Festungskommandanten als auch Vorsitzende von stadtischen Gemeinden und Leiter ganzer Provinzen wurden ebenfalls als Gouverneur tituliert Die Gouverneure besassen Befugnisse im Justiz Militar und Finanzsektor Ursprunglich war der Gouverneur der Leiter einer Provinz der sich ausschliesslich auf die zivile Verwaltung konzentrierte und somit nur die Weisungen des Konigs umsetzen sollte bzw deren Ausfuhrung uberwachte Er hatte fur das Allgemeinwohl in der Provinz zu sorgen indem er Gesetze und Regulierungen fur den offentlichen Verkehr die Wirtschaft und die Provinzbehorden erliess Der Gouverneur hatte auch die Befugnis einer Kontrollfunktion im Finanzsektor jedoch nicht das Recht selbststandig Steuereinnahmen zu tatigen sondern sollte nur dem koniglichen Finanzbeamten bei seinen Aufgaben beistehen Spater wurden auch die Kompetenzen im Bereich der Jurisdiktion fest mit dem Amt des Gouverneurs in seiner Eigenschaft als Justicias Mayores oberster Rechtspfleger verbunden So oblag ihm die Rechtsprechung in erster in manchen Fallen auch in zweiter Instanz sowie die Kontrolle der ubrigen Justizbeamten in der Lokal und Regionalverwaltung Damit waren die Gouverneure im zivilen Verwaltungsbereich direkt dem Konig unterstellt im Bereich der Justiz allerdings dem Prasidenten der Audiencia bzw dem Vizekonig in den Hauptstadten Die militarischen Befugnisse des Gouverneurs bezogen sich auf die Befehlsgewalt der Truppen und Milizverbande sowie deren Versorgung unterstellt waren sie allerdings dem zustandigen Generalkapitan der in erster Linie der Vizekonig war In manchen Fallen wie beispielsweise auf den Philippinen oder in Chile ubten die Gouverneure wegen der riesigen Entfernungen auch selbst die Funktion des Generalkapitans aus da nur so eine schnelle Verteidigung der Kolonien gewahrleisten werden konnte Auf Grund dieser verschiedenen Funktionen kam es vor dass ein Gouverneur mehrere in der Regel raumlich voneinander getrennte Vorgesetzte aufsuchen musste So war beispielsweise der Gouverneur von Santiago de Cuba militarisch dem Generalkapitan von Havanna unterstellt in seiner Funktion als Justicia Mayor dagegen dem Prasidenten der Audiencia in Santo Domingo auf Hispaniola 4 Corregimientos und Alcaldias Mayores Bearbeiten Mit der Grundung des Vizekonigreiches Neuspanien begann man schon 1535 in der Regional und Lokalverwaltung nach dem Vorbild der kastilischen Munizipalverwaltung so genannte Corregimientos in den Indianergemeinden zu errichten die die Herrschaft der Encomenderos uber die Indianer beenden bzw sie einschranken sollte was auch teilweise gelang Dabei unterschied man zwischen den Corregidores de Indios die den Indianergemeinden vorstanden und den Corregidores de Espanoles dem die spanischen Stadte zugeteilt waren siehe Stadtverwaltung weiter unten Der Corregidor war nun der oberste Kolonialbeamte in den einzelnen Gemeinden und Stadten Daneben existierte auch noch das Amt des Alcalde Mayor das nur in Neuspanien eingefuhrt worden war und ahnliche Befugnisse und Kompetenzen aufwies Zunachst war es der Plan alle Corregidores abzulosen und durch Alcaldes Mayores zu ersetzen Diese sollten Juristen sein und einem aus mehreren Indianergemeinden gebildeten Bezirk vorstehen in dem sie die Jurisdiktion und die Polizeigewalt auszuuben hatten Durch diese Auflosung der Corregimientos hatte man allerdings die direkte Kontrolle uber die Indianermunizipien verloren so dass man sich entschloss sie bei gleichzeitiger Einfuhrung des Alcaldes Mayores beizubehalten So wurden schliesslich zwischen 1550 und 1570 40 Provincias Menores untergeordnete Provinzen eingerichtet denen jeweils ein Alcalde Mayor vorstand und sich aus mehreren Corregimientos zusammensetzte Neuspanien war es im Gegensatz zu Peru damit gelungen eine effektive Bezirksverwaltung aufzubauen in der die Kompetenzen zwischen Lokal und Regionalverwaltung klar getrennt waren Durch den raschen Bevolkerungsruckgang der Indianer wurden allerdings viele vorher schon eingerichtete Corregimientos nicht wieder besetzt da die Krone durch die damit verbundenen Einbussen bei den Tributzahlungen nicht mehr im Stande war alle Beamten ausreichend zu bezahlen So ging man dazu uber den Grossteil der Corregimientos an die Alcaldes Mayores anzuschliessen Durch diese Amtervermengung verwischte sich der Unterschied zwischen Lokal und Regionalverwaltung eine klare Trennung war in der Folgezeit nun kaum mehr moglich Der Alcalde Mayor agierte nun ebenso wie die Corregidores als eine Art Bezirksgouverneur der untersten Verwaltungsebene der weitgehend dieselben Funktionen innehatte wie der vorher geschaffene Corregidores de Indios Bereits im 17 Jahrhundert wurde dann kaum mehr zwischen den beiden Amtern unterschieden und derselbe Bezirk mal als Corregimiento mal Alcaldia Mayor bezeichnet Auch das Prinzip nur Juristen mit diesen Aufgaben zu betreuen wurde aufgegeben Die Befugnis zur Ernennung der Beamten ging in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts an die Krone uber Die meisten verschiedenen Alcaldes Mayores und Corregidores wiesen auch militarische Funktionen auf Sie hatten ein Mitspracherecht bei der Ernennung zum Capitan de Guerra Kriegskapitan und zum Teniente de Capitan General Vizegeneralkapitan oder wurden selbst in diese Amter erhoben Diese Amter spielten allerdings nur eine untergeordnete Rolle und kamen meist nur bei Indianerunruhen zum Tragen wenn beispielsweise Miliztruppen aufgestellt werden sollten Die einzelnen Ernennungen wurden jedoch stets beibehalten da die Beamten durch den Mehraufwand ihrer Tatigkeiten das Recht hatten zusatzliche Abgaben zu erheben und sie auf diese lukrativen Nebeneinnahmen nicht verzichten wollten Alle Beamten waren durch den kargen Lohn den sie von der Krone erhielten auf Nebeneinkunfte angewiesen da sie sonst dem ihren Stand entsprechenden Lebensstandard nicht halten konnten Korruption Amtsmissbrauch und Schuldengeschafte waren an der Tagesordnung Die haufigste zusatzliche Einnahmequelle war der Handel mit den Bewohnern der einzelnen Bezirke Sie kauften durch stadtische Grosshandler unter Vorauskasse regionale Produkte auf oder verkauften auf Kredit stadtische Waren Es gelang ihnen dabei auf Grund ihrer staatlichen Autoritat Monopole herauszubilden und diese zu missbrauchen Die Krone verbot zwar diese Art der Geldbeschaffung verkaufte aber ihrerseits ebenfalls die Amter und setzte auch noch den Kaufpreis des Amtes in Relation zu dessen Einnahmen fest Die Folge dieser Doppelbodigkeit war dass die Amter in den Bezirken zu Handelsobjekten wurden deren Beurteilung ausschliesslich nach den Ertragschancen erfolgte Durch diese Verhaltnisse war die gesamte Bezirksverwaltung eigentlich ineffizient und unfahig die Indianer in die Kolonialverwaltung zu integrieren da die zustandigen Beamten vorwiegend personliche Interessen verfolgten 8 Verwaltung der Stadte Bearbeiten Die Verwaltung der neu gegrundeten Stadte erfolgte nach kastilischem Vorbild Es wurde ein Stadtrat der so genannte Cabildo in jeder Stadt eingerichtet der sich aus den Ratsmannern den Regidores zusammensetzte Die personelle Zusammensetzung dieses Stadtgremiums wurde entweder durch Wahl durch Losentscheid oder auf Vorschlag des Gouverneurs entschieden 3 Seit der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts oblag ausschliesslich dem Cabildo die stadtische Verwaltung Die Zusammensetzung hing von der Grosse und dem Status der Stadte ab Die kleineren Stadte mit dem Stadtrecht einer Villa hatten nur sechs Regidores wahrend die grosseren Stadte mit dem Titel einer Ciudad die doppelte Anzahl aufwiesen Das Ehrenamt des Regidors wurde bereits unter Philipp II ein kauflicher Titel der an den meistbietenden verkauft wurde und vom Kaufer entweder weiterverkauft oder vererbt werden konnte Die Regidores hatten neben den Ratsgeschaften auch andere fixe Amter wie das des Alferz Real dem koniglichen Bannertrager der bei offentlichen Feiern befugt war die Flagge zu tragen Als Alguacil Mayor war ein Regidor zustandig fur die stadtischen Gefangnisse und ubte auch die Polizeigewalt aus Alle Fragen in Bezug auf die Stadt wurden durch Mehrheitsbeschluss entschieden ebenso die Besetzung der Magistratsamter und die Gehalter der ubrigen Stadtbeamten Den Vorsitz uber den Cabildo fuhrte der Corregidor de Espanoles bzw der Alcalde Mayor oder in besonderen Fallen auch der Gouverneur wenn die jeweilige Stadt dessen Amtssitz war Diese koniglichen Amtspersonen hatte zwar im Rat kein Stimmrecht jedoch konnten sie durch ein Vorschlags und Vetorecht erheblich auf die Beschlusse einwirken Dies zeigte sich vor allem in der Wahl der verschiedenen stadtischen Amtsinhaber die ordnungsmassig bestatigt werden mussten ehe eine der gewahlten Personen sein Amt antreten konnte Es existierten zudem noch zwei auf ein Jahr gewahlte Stadtrichter die Alcaldes Ordinarios die nicht Mitglied des Magistrats zu sein brauchten und ebenso wie die koniglichen Beamten die Rechtsprechung in erster Instanz ausubten Die stadtische Bevolkerung konnte also zwischen mehreren Gerichten wahlen Der erste der beiden Stadtrichter hatte auch das Recht bei Verhinderung des Gouverneurs oder des Corregidor Alcalde Mayor diesen zu vertreten und zwar nicht nur in der Funktion des koniglichen Beamten sondern auch uber die Regierung der gesamten Provinz Bezirk sofern in diesem Gebiet keine Audiencia bestand Die ubrigen Stadtamter die oftmals vom Entwicklungsstand der einzelnen Stadte abhingen waren unter anderem der Mayordomo eine Art Finanzstadtrat der die steuerliche Abgabenregelung und die Finanzverwaltung innehatte oder der Procurador General der die Aufgaben eines stadtratischen Rechtsanwaltes ubernahm und in Streitfallen fur das rechtliche Allgemeinwohl der Stadt zu sorgen hatte Auch der gesamte Schriftverkehr zwischen Krone und Stadt sowie den ubrigen Kolonialbehorden oblag ebenfalls seinem Amtsbereich Ein weiteres sehr angesehenes Amt war das des Stadtschreibers bzw notars Dieser als Escribano de Cabildo bezeichnete Stadtbeamte war Protokollfuhrer bei den Ratssitzungen sowie Leiter des Stadtarchivs Die wirtschaftlichen Angelegenheiten der Stadt wurden durch den Fiel Ejecutor wahrgenommen Er war fur die Versorgung der Stadte mit Lebensmitteln zustandig was vor allem fur die armere Stadtbevolkerung wichtig war auch die Wirtschaftsgerichtsbarkeit sowie die Festlegung von einheitlichen Massen und Gewichten oblag seinem Amtsbereich Durch die Kauflichkeit aller dieser Amter verfielen die Stadte zu Beginn des 18 Jahrhunderts zunehmend da die Stadtverwaltung eher an der Sammlung prestigetrachtiger Amter interessiert war als am Wohlergehen der Stadt Im Zuge des aufgeklarten Absolutismus versuchte die Krone die stadtische Verwaltung wieder effizienter zu gestalten So wurden die Stadtfinanzen direkt der Krone unterstellt indem man in den Hauptstadten der Vizekonigreiche eine eigene Finanzbehorde schuf die allgemein die stadtischen Finanzen uberwachen sollte und fur jede Stadt einen eigenen Finanzplan erstellte Durch die Ernennung von so genannten Ehrenstadtraten den Regidores Honorarios und einem besonderen Anwalt der die Interessen der Bevolkerung vertreten sollte wollte man das Vertrauen in die Stadtverwaltung wiederherstellen Da allerdings samtliche Amter nach wie vor von dem Cabildo bestimmt wurden anderte sich in der Praxis ausserst wenig Erst mit den Bourbonischen Reformen gelang eine erfolgreiche Reurbanisierung 8 Generalkapitanate Bearbeiten Zur Sicherung der spanischen Herrschaft wurden auch Militarbezirke die so genannten Capitanias Generales Generalkapitanate in den beiden Vizekonigreichen installiert In der Regel war der Vizekonig auch Generalkapitan Nur in einigen militarisch problematischen Provinzen wie in Chile oder auf den Philippinen wurde das Amt des Gouverneurs mit dem des Generalkapitans verbunden um ein effizientes Eingreifen gewahrleisten zu konnen denn auf Grund der grossen Entfernungen dauerte es oft Tage und Wochen bis Kuriere die Genehmigungen und Befehle des Vizekonigs uberbrachten 9 Mit dem Amt des Generalkapitans war allerdings nicht nur der Oberbefehl der im Kapitanat befindlichen Truppen verbunden sondern auch das gesamte Nachschub und Ausrustungswesen sowie die Militarjurisdiktion Im Falle von militarischen Bedrohungen fremder Machte oder bei anderen kriegerischen Auseinandersetzungen hatte der Generalkapitan alle erforderlichen Massnahmen in seinem Bezirk durchzufuhren um die Kolonien zu schutzen und zu verteidigen Dazu musste er sich allerdings mit den anderen auf gleicher Hierarchieebene befindlichen kolonialen Behorden absprechen so dass im Falle des Kriegszustandes meist eine Junta de Guerra Kriegsrat einberufen wurde Hier konnten dann alle erforderlichen Massnahmen koordiniert werden 4 In der militarischen Jurisdiktion musste der Generalkapitan einen so genannten Auditor de Guerra ernennen dem er bei der Urteilsfindung zu folgen hatte dieser war entweder ein Mitglied der Audiencia wenn der Generalkapitan auch Prasident einer solchen war oder ein Jurist nach Wahl 4 Kolonialbehorden im Mutterland Bearbeiten Casa de Contratacion Bearbeiten Die Casa de Contratacion war eine Art Handelskammer die 1503 auf Betreiben des Erzbischofs von Burgos Juan Rodriguez de Fonseca in Sevilla gegrundet wurde Die Kammer genehmigte Reisen in die Neue Welt war fur die Organisation der Flotte sowie deren Bewegungen und Verwaltung verantwortlich und nahm die Einkunfte aus dem Handel mit den Vizekonigreichen in Empfang Daruber hinaus ubernahm sie auch die Funktion einer Einwanderungs und Zollbehorde Alle Schiffe und Menschen die aus der Neuen Welt in Spanien ankamen fielen unter ihrer Gerichtsbarkeit Ebenso die Strafsachen im Steuer und Handelssektor Die Auswanderung nach Amerika wurde uber diese Institution geregelt indem nur jene Personen auswandern durften die die Reinheit des Blutes aufwiesen also keine Juden Moslems oder Konverse Converso waren Zu Beginn waren auch Untertanen der Lander der Krone von Aragon ausgeschlossen Als spanisches Gegenstuck zur portugiesischen Casa da India war sie auch ein Navigationszentrum in dem Kenntnisse uber neue Reiserouten gesammelt wurden In dieser Funktion ernannte die Casa de Contratacion einen piloto mayor eine Art Obersten Marinebeauftragten dessen Aufgabe in der Sammlung nautischer Informationen uber die Westindischen Inseln und Amerika bestand Consejo de Indias Bearbeiten Parallel zur Casa de Contratacion entwickelte sich im Consejo de Castilla dem kastilischen Kronrat eine Kommission unter dem Vorsitz des Erzbischofs von Burgos heraus die sich ausschliesslich mit Amerika Fragen auseinandersetzte Bereits um 1516 mit dem Tod Konig Ferdinands II von Aragon erhielt sie den Namen Consejo de Indias also Indienrat da man zunachst annahm Kolumbus hatte Indien entdeckt Trotz der spateren Erkenntnis dass es sich hier um einen neuen Kontinent handelt behielt man den Namen bei Erst 1523 wurde der Indienrat aus dem Kronrat ausgegliedert und als eigene Behorde mit umfassenden Befugnissen gegrundet Diesem waren fortan sowohl die Casa de Contratacion als auch samtliche spanische Kolonien in der Neuen Welt und Asien unterstellt Ihm oblag auch die oberste Gerichtsbarkeit in allen Straf und Verwaltungsangelegenheiten in Spanisch Amerika und Asien Ausserdem ubernahm er legislative und exekutive Funktionen innerhalb der spanischen Monarchie 1595 erweiterte man den Rat noch um die Junta de Hacienda de Indias die sich mit allen okonomischen Themen befasste Schliesslich entschied man sich die militarische Verteidigung der Kolonien ebenfalls einem eigenen Ratskollegium anzuvertrauen der 1597 gegrundeten Junta de Guerra de Indias Der Indienrat setzte sich aus einem Prasidenten ungefahr zwolf Raten sowie einem geordneten Personal zusammen Die Amter umfassten unter anderem einen Grosskanzler einen Schatzmeister zwei Sekretare einen Schreiber einen Kosmographen einen Chronisten und einen Armenanwalt Seine Mitglieder waren uberwiegend Juristen Theologen oder andere Gelehrte meist burgerlicher Herkunft und wurden ausnahmslos von der Krone berufen Die durch gemeinsame Sitzungen gefundenen Beschlusse wurden in einer consulta einer Art Gutachten dem Konig unterbreitet Sofern der Konig das Gutachten bestatigte erarbeitete der Rat einen Gesetzestext der dann als real cedula koniglicher Erlass bezeichnet wurde Dies war die ubliche Vorgehensweise fur gesetzliche Anordnungen Daruber hinaus existierte auch noch die real provision ein Gesetzestyp der besonders feierlich nur den Cortes kastilische Standeversammlung verkundet und mit deren Beschlussen gleichgesetzt wurde Zu erwahnen sind noch die koniglichen Briefe cartas reales die ebenfalls rechtlich bindend waren Mit diesen Briefen entschied der Konig oft direkt ohne den Indienrat uber behordliche Angelegenheiten in den Kolonien Durch diese unubersichtliche Flut von Gesetzen und Briefen wurde deren Ausfuhrung immer problematischer so dass man begann aus den Einzeldokumenten Gesetzesbucher zu entwerfen Diese hatten dann in den gesamten Kolonien Gultigkeit haben sollen aber erst 1596 kam mit dem Cedulario Indiano eine Gesamtschrift mit 3500 Gesetzen heraus die bis zu den bourbonischen Reformen als gesetzliches Standardwerk benutzt wurde Kolonialverwaltung unter den Bourbonen Bearbeiten nbsp Karl III von Spanien Initiator der so genannten bourbonischen Reformen nbsp Indienminister Jose de Galvez y GallardoIm Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges in dem der habsburgisch franzosische Gegensatz wieder deutlich zum Vorschein kam gelang es der franzosischen Herrscherdynastie der Bourbonen den spanischen Thron zu erobern Der Dynastiewechsel loste in den spanischen Kolonien keine besonderen Proteste aus sondern wurde weitgehend als solcher akzeptiert da man zunachst annahm die Bourbonen wurden das habsburgische Verwaltungssystem beibehalten Zunachst schien es auch so als wurde der neue bourbonische Konig Philipp V die Kolonien in der Neuen Welt kaum beachten und sich mehr auf das spanische Mutterland konzentrieren Erste Reformen veranderten den habsburgischen Behorden und Beamtenapparat von Grund auf und ermoglichten damit eine straffe Verwaltung der Provinzen im Mutterland Dieses neue Konzept spater als Intendantensystem bezeichnet wurde dann unter Karl III allmahlich auch auf die Kolonien in der Neuen Welt ubertragen Naturgemass fuhrte dies zu Konflikten mit dem etablierten Kolonialbeamtentum da dieses neue System ihre Macht gefahrdete Diese neuen Konzepte waren aus der Sicht der Bourbonen notwendig denn das spanische Kolonialsystem wies seit dem ausgehenden 17 Jahrhundert zunehmend Stagnierungseigenschaften auf und offenbarte sich im erhohten Masse als ineffizient und trage was zu Gebietsverlusten in der Karibik und Sudamerika an die aufstrebenden Englander Franzosen und Hollander fuhrte Bis zum Regierungsantritt von Karl III beschrankte man sich allerdings in Madrid nur auf den Erlass neuer Gesetze und Rahmenbedingungen welche den Amterkauf und die um sich greifende Korruption bekampfen sollten was allerdings nur entfernt gelang 10 Wichtig in dieser fruhen Phase der bourbonischen Reformvorhaben war auch das Verbot des Encomienda Systems das trotz Einfuhrung des Repartimiento in einigen Gegenden immer noch angewendet wurde Auch diese Massnahme wurde in den Kolonien kaum beachtet da es wiederum den Einfluss gewisser Personenkreise gefahrdet hatte so dass es schliesslich weitgehend beim undurchlassigen habsburgischen System blieb 11 Die eigentliche Reformwelle setzte dann erst mit Karl III ein der zusammen mit seinem Indienminister Jose de Galvez y Gallardo die kolonialen Verwaltungsstrukturen in Spanisch Amerika grundlegend verandern wollte Teilung des Vizekonigreiches Peru Bearbeiten Auf Grund seiner Grosse erwies sich das Vizekonigreich Peru zunehmend als ineffizient und wirtschaftlich stagnierend Auch in militarischer Hinsicht konnte es den Englandern Franzosen und Hollandern die sich in der Karibik und im Nord Osten Sudamerikas festgesetzt hatten kaum etwas entgegensetzen Die Karibik hatte sich seit dem 16 Jahrhundert zu einer Drehscheibe des Welthandels und damit auch zu einem Herd der international agierenden Piraterie entwickelt 11 Vizekonigreich Neugranada Bearbeiten Erstmals 1717 und endgultig 1739 schuf man eine neue administrativ politische Einheit das so genannte Vizekonigreich Neugranada mit Bogota als Hauptstadt Diese neue politisch administrative Einheit sollte nun vor allem die Sicherung der karibischen Handelswege gewahrleisten und den angestammten Kolonialbesitz gegen fremde Machte verteidigen sowie den Isthmus von Panama uberwachen 12 Vizekonigreich Rio de la Plata Bearbeiten Im Suden Perus kam es zu erheblichen militarischen Problemen da die Portugiesen von Brasilien aus versuchten ihre Einflusszonen zu erweitern Permanentes Streitobjekt war vor allem die Colonia del Sacramento die mehrmals den Besitzer wechselte Hinzu kamen auch noch die Eigenmachtigkeiten der dort angesiedelten Jesuitenreduktionen die allmahlich einen Staat im Staate bildeten 13 Im Jahre 1776 entschloss man sich dann schliesslich das Vizekonigreich Peru weiter zu verkleinern indem man im Suden ein viertes Vizekonigreich das so genannte Vizekonigreich Rio de la Plata installierte Diese neue Verwaltungseinheit war nicht nur aus militarischen Uberlegungen wegen der nach Westen vordringenden Portugiesen sowie der Prasenz der Briten im Sudatlantik geschaffen worden sondern damit war auch eine wirtschaftliche Neuorganisation in Hochperu und im Gebiet des Rio de la Plata verbunden Die Silberausfuhr wurde ab sofort nicht mehr uber Lima sondern von Hochperu uber Buenos Aires abgewickelt Dies bedeutete einen herben Verlust fur Limas Kaufleute und trieb das einst so reiche Peru an den Rand Spanisch Amerikas 12 Verwaltungsreformen Bearbeiten Mit dem Regierungsantritt Karls III ging man in der Regional und Lokalverwaltung neue Wege um die unubersichtliche und damit ineffizient gewordene habsburgische Verwaltung mit dem so genannten Intendantensystem grundlegend zu reformieren Dabei ist eine eindeutige Zentralisierung zum spanischen Mutterland hin erkennbar Als ersten Schritt verfugte Karl die Neuaufteilung der Provinzen in den Vizekonigreichen wobei man die Gobiernos an den Grenzgebieten aus militarischen Uberlegungen beibehielt 1782 machte Rio de la Plata den Anfang es folgten 1784 Peru und 1786 Neuspanien Neugranada und die Real Audiencia de Quito wurden von der Reform ausgenommen 12 Jeder dieser nun als Intendencias Intendanturen bezeichneten Provinzen stand ein direkt vom Konig ernannter Bevollmachtigter Intendant vor Im Gegensatz zum vorhergegangenen Amt des Provinz Gouverneurs der nur die zivil politische Fuhrung innehatte oblag dem Intendanten nun die gesamte provinzielle Finanzverwaltung Er hatte jedes Jahr eine Visitation in seiner Provinz durchzufuhren um die Landesentwicklung voranzutreiben und mogliche Missbrauche abzustellen Auch die Jurisdiktion wurde neu geregelt so war der Intendant im Gegensatz zum Gouverneur nicht mehr befugt Recht zu sprechen Fur diese Aufgabe ernannte die Krone einen Stellvertreter des Intendanten der als Asesore Letrados Assessor nun die Jurisdiktion in den Provinzen ubernahm und dem der Intendant bei juristischen Fragestellungen Folge leisten musste Des Weiteren wurde das Amt des Intendanten zeitlich befristet und mit einem verhaltnismassig hohen Gehalt abgegolten was den um sich greifenden Amtsmissbrauch vorbeugen sollte Parallel dazu wurde auch die Bezirks und Stadtverwaltung reformiert Die Amter des Alcaldes Mayores und Corregidores wurden abgeschafft und durch die so genannten Subdelegados ersetzt die nicht mehr von der Krone sondern vom zustandigen Provinz Intendanten eingesetzt wurden Auch bei den Subdelegados wurde die Rechtsprechung abgekoppelt und Ortsrichtern Alcaldes ubertragen Zur Erzeugung eines Verantwortungsgefuhls fur das Gemeinwohl sollten Subdelegados und Alcaldes nicht wie vorher ublich landesfremde von der Krone ernannte Kolonialbeamte sein sondern aus der lokalen Oberschicht stammen und ihre Amter ehrenamtlich ausuben In Dorfern die auf Grund ihrer Grosse und dem indianischen Bevolkerungsanteil uber keine eigenen Alcaldes verfugten ubte der Subdelegado ausnahmsweise auch die Rechtsprechung aus In allen anderen Verwaltungen war er eine Art kommissarischer Leiter der nur die Verantwortung fur die Finanzverwaltung besass und die Versorgung der Truppen zu gewahrleisten hatte 14 Auch im Rahmen der obersten Kolonialverwaltung zeichneten sich viele Neuerungen ab So war man bestrebt die Kompetenzen der Vizekonige erheblich zu beschneiden Unter anderem wurde ihnen die Militar und Finanzverwaltung entzogen die den direkt von der Krone ernannten Heeres und Finanzintendanten unterstellt wurde Es kam also nun zu einer Aufteilung der Verwaltung in zwei voneinander unabhangige Geschaftsbereiche der eine umfasste alle Angelegenheiten der zivilen Regierung und der Jurisdiktion der andere beschaftigte sich mit der Militar und Finanzverwaltung sowie den Wirtschaftsagenten Der Vizekonig blieb zwar Oberhaupt der Vizekonigreiche hatte sich aber stets mit den Finanz Heeres und Superintendanten Justiz zu besprechen Des Weiteren war es ihm untersagt sich in die Angelegenheiten der Intendencias einzumischen Durch diese Massnahmen verloren die Vizekonige auch die Doppelfunktion als Provinz und Generalgouverneure Dies sollte dazu fuhren dass sich die Vizekonige ausschliesslich auf politische Fuhrung konzentrierten und die rein administrativen militarischen und fiskalen Aufgaben geschultem Fachpersonal uberliessen 14 Umstrukturierung der Kolonialbehorden Bearbeiten Neben den Verwaltungsreformen wurden auch die Kolonialbehorden in Spanien einer Umstrukturierung unterzogen Nach uber 200 jahrigen Bestehen wurde von Konig Karl III die Casa de Contratacion abgeschafft da man einen einzigen Monopolhafen bzw eine Monopolbehorde im Zuge des comercio libre als eine Behinderung des Warenverkehrs und damit auch der Wirtschaftlichkeit ansah Der Consejo de Indias blieb zwar als Kolonialbehorde bis 1834 bestehen abgesehen von einer kleinen Unterbrechung wahrend der napoleonischen Kriege verlor aber deutlich an Ansehen und Bedeutung 1714 wurden seine legislativen und administrativen Aufgaben ausgegliedert und ab 1717 immer mehr seiner Kompetenzen an das neu geschaffene Secretaria de Marina e Indias ubertragen das die Bourbonen schliesslich zur zentralen Kolonialbehorde ausbauten Scheitern der Reformen Bearbeiten Mit allen diesen Reformen wollte die Krone im Zuge des aufgeklarten Absolutismus eine straff durchorganisierte Verwaltung aufbauen die allerdings auf zahlreichen Widerstand stiess und daher nur unzureichend umgesetzt wurde Die Vizekonige sahen ihre Macht durch die neuen Super Intendanten gefahrdet und verweigerten daher jede Zusammenarbeit bzw waren nicht bereit auf Kompetenzen zu verzichten Auch die Provinz Intendanten stiessen bei der Umformung der Bezirks und Lokalverwaltung auf heftigen Widerstand der lokalen Oberschicht da diese nicht bereit war neue Amter zu ubernehmen bei denen sich keine finanziellen oder sonstigen Vorteile ergaben die im Gegenteil nur mit Belastungen verbunden waren So ergab es sich dass die Reformen schrittweise wieder zuruckgenommen wurden und man sich gezwungen sah das alte System wieder einzufuhren 1787 wurden die Befugnisse des neu geschaffenen Amts des Superintendanten wieder an die Vizekonige ubertragen Die Provinz Intendanten wiederum entwickelten sich zu blossen Ausfuhrorganen der Vizekonige ohne personlichen Handlungsspielraum In der Bezirks und Stadtverwaltung bekamen die Subdelegados allmahlich wieder dieselben Funktionen wie die vorher abgeschafften Alcaldes Mayores und Corregidores Die Reformvorhaben der Krone waren in den wichtigsten Punkten gescheitert und beschleunigten damit nur den Abnabelungsprozess der kreolischen Oberschicht vom spanischen Mutterland Die neuen unabhangigen Staaten an den Grenzen der Vizekonigreiche bzw Provinzen orientierten sich an dem bourbonischen Verwaltungssystem und integrierten es grosstenteils in ihre eigene Staatsstruktur 14 Koloniale Wirtschaftspolitik BearbeitenHabsburgische Wirtschaftspolitik Bearbeiten Die habsburgische Wirtschaftspolitik in der Neuen Welt und Asien zielte darauf ab dem koniglichen Fiskus Einnahmen fur Zwecke der europaischen Machtpolitik zuzufuhren Dazu zahlten Monopole der Krone wie das Berg oder das Salzreal das gewinnbringend an interessierte Unternehmer verliehen werden konnte Die Fertigwarenproduktion etwa von Wein Branntwein und Textilien war wiederum nur dem Mutterland vorbehalten Spanisch Amerika importierte zwar Wein Branntwein Textilien und Metallwaren entwickelte aber auch eine eigene Produktion und einen intensiven inneramerikanischen Handel Im Agrarbereich lieferten die zahlreichen Haziendas Lebensmittel fur die grossen Hauptstadte Mexiko Stadt und Lima sowie fur die wichtigen Bergbauzentren Zacatecas und Potosi nbsp Potosi Zentrum des spanischen SilberabbausVon entscheidender Bedeutung fur das spanische Wirtschaftssystem war aber der Silberabbau Das fur die Extraktion des Silbers in Potosi verwendete Quecksilber kam aus Europa und Peru Der Anteil der Krone am Silber der nicht fur die Verwaltung verwendet wurde floss nach Spanien hinzu kamen auch noch Einkunfte aus Verpachtungen und Realen Die spanische Krone gab das Silber vorwiegend fur Kriegskredite aus und floss dadurch zu den internationalen Finanzplatzen in Genua und ins feindliche Amsterdam In Spanien verblieb noch soviel dass die Inflationsrate der europaischen Preisrevolution umso hoher lag je naher man Sevilla kam Fur die Spanier war es daher billiger und fur die Hollander Franzosen und andere Lander gewinnbringender wenn die Waren nicht in Spanien hergestellt sondern dorthin eingefuhrt wurden Dieser okonomische Mechanismus zusammen mit den machtpolitischen Uberanstrengungen dem Bevolkerungsruckgang durch Epidemien und der spanischen Aristokratenmentalitat hat schliesslich zu einer okonomischen Stagnation des anscheinend durch seine kolonialen Reichtumer privilegierten Landes gefuhrt Das gehandelte Silber blieb allerdings nicht in den Empfangerlandern sondern es wurde zum Ausgleich von deren passiven Handelsbilanzen mit Osteuropa einerseits mit Indien und Ostasien anderseits verwendet Es entstand ein Weltzahlungssystem in dem Silber aus Amerika in die eine Richtung mit der jahrlichen Manila Galeone uber die Philippinen und in die andere Richtung uber Europa nach Indien und China stromte wo der Silberpreis am hochsten war 15 Bourbonische Wirtschaftspolitik Bearbeiten Nach dem Aussterben der spanischen Habsburger gelangten die aus Frankreich stammenden Bourbonen auf den Spanischen Thron Diese fuhrten in der kolonialen Wirtschaftspolitik eine umfassende Reformierung durch da sich die Kolonien im Gegensatz zu den britischen und franzosischen zunehmend als unprofitabel erwiesen Des Weiteren war man nach dem verlorenen Siebenjahrigen Krieg bestrebt die militarischen Stellungen in den Kolonien auszubauen und die Finanzierung der imperialen Aufgaben sicherzustellen Zu diesem Zweck mussten die staatlichen Einnahmen erhoht werden Der Silberproduktion wurden neue Impulse verliehen indem deutsche Bergbauingenieure nach Mexiko und Peru geschickt wurden Mittels neuer Institutionen dem Tribunal de Mineria Bergbaugericht und der Banco de Rescate die den Bergwerksunternehmern das Silber zu gunstigen Preisen abkaufte versuchte man die Silberproduktion zu fordern Auch der lukrative Sklavenhandel der inzwischen in franzosischen und britischen Handen lag sollte wieder unter spanische Regie gelangen Auch die staatlichen Monopole fur Zucker Branntwein und Tabak blieben von der Reform nicht verschont Es wurden Anbaugebiete fur bestimmte Produkten und die Preise festgelegt Dies stiess auf heftigen Widerstand Die Grosskaufleute in Antigua und Guatemala Stadt liessen sich beispielsweise nicht aus dem Indigo Geschaft in Mittelamerika verdrangen 1765 fuhrte man den so genannten comercio libre eine Art Freihandel ein der zu einer Dynamisierung der Wirtschaft im Kolonialreich beitrug Dabei wurden einigen Hafen in Spanien und Spanisch Amerika die Berechtigung erteilt ungehindert Handel miteinander zu treiben Im amerikanischen Raum wurde nun der Handel zwischen Kuba Puerto Rico Santo Domingo Margarita sowie Trinidad erlaubt in Spanien war es neben den schon etablierten fruheren Monopol Hafen Sevilla bzw Cadiz ab 1717 Barcelona und Santander die von der neuen Regelung erheblich profitierten 1778 wurden zwolf Hafen in Spanien und 24 in Spanisch Amerika in dieses System einbezogen Die bisher noch ausgeschlossenen Gebiete Venezuelas und Neuspaniens kamen 1789 hinzu Auch der inneramerikanische Handel der in den Jahrhunderten zuvor strengen Restriktionen unterworfen war konnte sich nun verstarkt zwischen den einzelnen Provinzen entwickeln In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts begannen dann die Reformen allmahlich zu greifen und man verzeichnete eine deutliche Zunahme des Warenaustausches zwischen Spanien und seinen Kolonien sowohl im Volumen als auch an Wert Die Silberproduktion nahm deutlich zu und liess den durch die hohen Militarausgaben in Schwierigkeiten geratenen Fiskus aufatmen Durch diese Reformen stabilisierte sich die Spanische Krone wirtschaftlich und konnte damit ihren Weltmachtstatus bis ins 19 Jahrhundert hinein halten 12 Konflikte mit Portugal Bearbeiten nbsp Demarkationslinien nach spanisch portugiesischen Vereinbarungen im 15 und 16 Jhd Im Jahr 1494 wurde im Vertrag von Tordesillas die Welt in eine kastilische und eine portugiesische Sphare aufgeteilt Kastilien erhielt nun das Recht auf alle Gebiete 1770 km 370 spanische Leguas westlich der Kapverdischen Inseln Portugal alle ostlich davon Da es wegen des Besitzrechtes der Gewurzinseln und dem exakten Grenzverlauf zu Brasilien erneut zu Konflikten kam wurde die Ubereinkunft 1529 durch den Vertrag von Saragossa prazisiert in dem die Demarkationslinie auf 1423 km 297 5 spanische Leguas ostlich der Gewurzinseln verlegt wurde Von 1580 bis 1640 vereinigte sich Portugal mit Spanien in einer Personalunion so dass der spanischen Krone zeitweise auch die portugiesischen Kolonien zufielen Der Vertrag von Saragossa wurde damit gegenstandslos Nach der Unabhangigkeit Portugals kam es erneut zu Konflikten zwischen den beiden Kolonialmachten vor allem in Sudamerika bildete die Kolonie Colonia del Sacramento Uruguay ein permanentes Streitobjekt Im Vertrag von Utrecht 1713 wurde es Spanien zugesprochen und das Recht Spaniens nach erneuten Auseinandersetzungen im Vertrag von Madrid 1750 bekraftigt Dies hielt jedoch Portugal nicht ab das Gebiet wahrend des Siebenjahrigen Krieges erneut zu besetzen Im Vertrag von Paris 1763 bekam dann Portugal die Oberhoheit uber das Gebiet Erst im Vertrag von San Ildefonso 1777 kam dann die Kolonie endgultig an Spanien und wurde dem Vizekonigreich Rio de la Plata eingegliedert Im gleichen Vertrag trat Portugal auch die Inseln Fernando Poo und Annobon Aquatorialguinea an Spanien ab Rolle der Katholischen Kirche BearbeitenBereits 1478 erteilte Papst Sixtus IV den katholischen Konigen Ferdinand II und Isabella I im Zuge der Reconquista die Genehmigung eine von Rom unabhangige nationale spanische Inquisition zu errichten 1488 wurde eine staatliche Oberbehorde fur die Inquisition den so genannten Consejo de la Suprema y General Inquisicion kurz Suprema genannt installiert Dieser Rat verlieh der spanischen Inquisition einen staatlichen Charakter 16 1501 unterstellte sich die Katholische Kirche in Spanien aus realpolitischen Grunden vollig dem Patronat der Konige 17 um sich der weltlichen Unterstutzung fur ihre missionarischen Ziele zu sichern Damit wurden die Funktion der Religion als legitimitatsstiftendes Prinzip der spanischen Monarchen ihre Expansion und infolgedessen eine komplexe Verbindung von Religion und Herrschaft verfestigt In Hispanoamerika erfullte die Kirche eine edukativ disziplinierende Aufgabe deren Bedeutung fur die spanische Herrschaft nicht zu unterschatzen ist Sie verfugte uber eine schnell etablierte Organisationsstruktur sowohl auf der Ebene der Bistumer und Pfarren wie auch der Monchsorden die an Dichte und Personalstand die konigliche Verwaltung bei weitem ubertraf Franziskaner und Dominikaner begleiteten seit den Anfangen der Conquista die Spanier und liessen sich in Amerika nieder Im Laufe der Zeit kamen auch noch die Augustiner Eremiten und die Jesuiten die ab 1568 in Peru und ab 1572 in Neuspanien wirkten Der erste amerikanische Bischof erreichte 1512 Puerto Rico und bis zum Ende des Jahrhunderts wurden 31 Bistumer gegrundet 1546 wurden Santo Domingo Mexiko Stadt und Lima 1564 Bogota zum Metropolitansitz erhoben Zur Uberwachung der Rechtglaubigkeit der nichtindianischen Bevolkerung wurden 1570 in Lima 1571 in Mexiko Stadt und 1610 in Cartagena eigene Inquisitionsgerichtshofe errichtet nbsp Jesuitenreduktion San Ignacio MiniDie Indianermission gestaltete schliesslich die indigenen Kulturen um Die Einfuhrung der christlichen Moral zur Durchsetzung der Monogamie veranderte die Familiengliederung massgeblich und damit auch die Gesellschaftsstruktur Eine vollige Hispanisierung wurde allerdings nicht angestrebt Das war wegen der sprachlichen Differenzen auch nicht moglich Eine Aufhebung der Unterschiede zwischen Indianern und Spaniern bzw Kreolen hatte die soziale Ordnung gefahrdet Die Indianer sollten ihre Identitat beibehalten man wollte die verschiedenen indigenen Volker aber nach eigenen Vorstellungen sozialisieren Insgesamt reagierten diese auf die katholische Missionierung mit einer beachtlichen Kreativitat Sie integrierten neue Glaubensinhalte Werte Regeln Technologien und Produkte selektiv in ihren Kulturen und Gesellschaftsformen die so wenn auch radikal verandert uberleben konnten Im Zuge der bourbonischen Reformen anderte sich auch das Verhaltnis der Kirche zu den Jesuiten und zum Staat Der Konig warf dem Orden vor 1766 den Madrider Hutaufstand angestiftet zu haben bei dem die Bevolkerung unterstutzt von Teilen des Adels und des Klerus gegen die Reformpolitik demonstrierte 1767 wies der Konig die Jesuiten aus Spanien und Spanisch Amerika aus und behauptete sie wollten in jeder Beziehung einen Staat im Staate bilden Nicht zuletzt die Eigenmachtigkeiten der Jesuiten im Gebiet des Rio de la Plata und des Rio Parana Jesuitenreduktionen der Guarani wo Spanien und Portugal einen Grenzstreit hatten und bei dem die Patres eine eigene Politik verfolgten fuhrten zu diesem Konflikt 18 Insgesamt mussten 2630 Jesuiten Spanisch Amerika verlassen Dies fuhrte zu einer weiteren Entfremdung der Kreolen vom Mutterland war doch die Elite Spanisch Amerikas grossteils von diesem Orden erzogen und gepragt worden 12 Niedergang des Kolonialreichs BearbeitenGrunde fur den Niedergang des spanischen Weltreiches waren neben den durch die Franzosische Revolution und die Haitianische Revolution angefachten Unabhangigkeitskriegen auch die kolonialen Bestrebungen Englands Grossbritanniens Frankreichs und der Niederlande denen es gelang die spanische Hegemonie empfindlich zu storen 19 Zudem beschleunigten viele Unabhangigkeitskriege der lateinamerikanischen Kolonien den Niedergang vor allem in Sudamerika Verlust Amerikas Bearbeiten Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung nbsp Die sudamerikanischen Unabhangigkeitskriege Rot Royalistische Reaktion Blau Unter Kontrolle der Separatisten Dunkelblau Unter Kontrolle Grosskolumbiens Dunkelblau Mutterland Spanien wahrend franzosischer Invasionen Grun Spanien wahrend des liberalen AufstandsDurch die bourbonischen Reformen kam es vor allem in den amerikanischen Kolonien zu Rebellionen und Protesten gegen die neue Politik Madrids Der kreolischen Fuhrungsschicht gelang es aber nicht die breiten Massen fur eine Revolution zu gewinnen so dass die Kolonisten der Krone zunachst treu blieben Erst als die Krone infolge der napoleonischen Aussen und Handelspolitik Schwache zeigte griff der Funke des Unabhangigkeitsbestrebens auf Spanisch Amerika uber Dies vollzog sich allerdings nicht in einer radikalen Umwalzung sondern in vielen Orten und Provinzen in kleinen Schritten Durch die Streitigkeiten zwischen Konig Karl IV und dessen Sohn Ferdinand VII konnte Napoleon Spanien besetzen und seinen Bruder Joseph I auf den spanischen Thron heben Dieser Machtwechsel wurde in den Kolonien mit Sorge verfolgt und die lokalen Eliten in den Kolonien bekundeten nach wie vor die Treue zum bourbonischen Konigshaus Eine Loslosung vom spanischen Mutterland war zunachst noch nicht erkennbar Spanien besass keine einheitliche Fuhrung mehr da sich Joseph heftigem spanischen Widerstand ausgesetzt sah Die in Cadiz gebildete Zentraljunta die eine konstitutionelle Monarchie etablieren wollte war nur fur ein kleines Gebiet zustandig und auch von Ferdinand VII kamen aus dem Exil keine politischen Signale Durch diese Situation fuhlten sich die Spanier in Spanisch Amerika unsicher und furchteten dass die Vizekonige eine kreolenfreundliche Politik in Angriff nehmen wurden Sie erhoben sich schliesslich gegen die alte Ordnung was wiederum zu Konflikten mit den Kreolen fuhrte Sie sahen eine gunstige Chance fur eine Unabhangigkeit Entgegen den bisherigen Treuebezeugungen war fur die Kreolen nun der Zeitpunkt gekommen sich von Spanien bzw von der verfassungsgebenden Versammlung der Junta in Cadiz loszusagen Die Junta lehnte eine vollige Gleichstellung der Kreolen mit den Spaniern jedoch ab Durch die Unterbrechung der Handelswege litt besonders Spanisch Amerika Schliesslich radikalisierte sich die Bewegung so dass 1810 der Vizekonig des Rio de la Plata in Buenos Aires abgesetzt wurde und kurze Zeit spater dann sogar die Unabhangigkeitserklarung folgte nbsp Simon Bolivar nbsp Jose de San Martin nbsp Agustin de IturbideIm ubrigen Spanisch Amerika konnte Spanien nach dem Wiener Kongress 1814 15 seine Herrschaft nochmals festigen Venezuela das neben Rio de la Plata der zweite Herd der Unabhangigkeitsbewegungen war fiel zunachst an Spanien zuruck Kurze Zeit spater gelang es jedoch dem aus Venezuela stammenden Simon Bolivar im Norden Sudamerikas und dem Argentinier Jose de San Martin vom Gebiet des Rio de la Plata aus die militarische Befreiung Sudamerikas mit Ausnahme des portugiesischen Brasiliens zu erreichen Als es nach Einfuhrung der Verfassung von Cadiz 1820 noch immer zu keiner Gleichberechtigung kam liefen auch noch die letzten Unentschlossenen ins Lager der Befreiungskampfer uber Die beiden alten Vizekonigreiche Peru und Neuspanien die wegen ihrer kolonialen Traditionen die tiefgreifendsten Veranderungen im 18 Jahrhundert erlebt hatten hielten am langsten zur spanischen Krone Erst 1821 losten sie sich vom Mutterland Nach dem Verlust von Puerto Cabello in Venezuela 1823 und der Niederlage bei Ayacucho in Peru 1824 blieb Spanien vom einst so riesigen Kolonialreich in Amerika nur mehr Kuba und Puerto Rico Der letzte Stutzpunkt in Mexiko San Juan de Ulua bei Veracruz kapitulierte 1825 Dann 1826 fiel mit Ancud Chiloe in Chile auch der letzte spanische Stutzpunkt in Sudamerika und damit auf dem gesamten amerikanischen Festland Im gleichen Jahr scheiterten die Spanier bei einem letzten Versuch Callao und Peru zuruckzuerobern Ein letzter Versuch von Kuba aus Mexiko zuruckzuerobern misslang im September 1829 In Asien konnte Spanien noch Spanisch Ostindien halten das nach der Unabhangigkeit Neuspaniens in eine eigenstandige Kronkolonie umgewandelt wurde Siehe auch Sudamerikanische Unabhangigkeitskriege und Mexikanischer Unabhangigkeitskrieg Verkaufsoptionen Bearbeiten Nach dem Scheitern der Ruckeroberungsversuche 1829 erkannte Spanien schliesslich die Unabhangigkeit Mexikos 1836 Ecuadors 1840 und nach und nach auch die der ubrigen amerikanischen Staaten an Zudem schien Spanien durch die im Innern ausbrechenden Karlistenkriege kaum noch die Kraft fur die Behauptung des Restbesitzes zu haben Zumindest einige der Regenten bzw Regierungen der Konigin Isabella II hatten offenbar Interesse sich einiger der unrentabelsten Kolonien zu entledigen So bot beispielsweise Regentin Maria Cristina Grossbritannien Frankreich und Belgien 1837 Kuba zum Kauf an und die Philippinen gleich noch dazu 20 und nach Marias Sturz wurden ab 1840 Gesprache mit Grossbritannien uber einen Verkauf der Insel Fernando Poo gefuhrt Der geplante Verkauf von Fernando Poo fur 60 000 Pfund scheiterte jedoch ebenso am Widerstand in den Cortes wie die Versuche der US Prasidenten James Polk und Franklin Pierce Kuba fur 100 bzw 130 Millionen Dollar zu kaufen 1849 bzw 1854 21 oder die mehrfachen Versuche Belgiens Spanien die Philippinen abzukaufen 1840 1870 1875 Fur den Fall dass Spanien Kuba nicht freiwillig herausgeben sollte drohten die USA mit Gewalt Ostende Manifest Restaurationsversuche Bearbeiten nbsp Leopoldo O Donnell Herzog von Tetouan nbsp Mit der als Kriegsverbrechen geltenden Bombardierung von Valparaiso endeten 1866 die kolonialen Restaurationsplane nbsp Spanische Karte der Bucht von Assab aus dem Jahr 1887 das versprochene Gebiet zwischen Garibal und Marcana ist rot markiert nbsp Spanische und portugiesische Kolonialtruppen um 1900Um von innenpolitischen Problemen Kampfe zwischen Liberalen und Konservativen Erhebungen von Karlisten und Anarchisten abzulenken und ermutigt durch eine ebenfalls expansionistische Politik Frankreichs begann Spaniens Regierungschef Leopoldo O Donnell der in Personalunion auch Kriegsminister und Kolonialminister war aussenpolitische Kolonialabenteuer Zunachst kampften Spanier und Franzosen seit 1858 gemeinsam gegen Vietnam nachdem dort zwei spanische Missionare hingerichtet worden waren 1859 gelang ihnen die Eroberung von Saigon Darauf folgte 1859 ein Krieg gegen Marokko der Spanien 1860 aber nur Tetouan und Ifni einbrachte Der 1861 ausgebrochene Sezessionskrieg gab Spanien unerwartet die Moglichkeit ungestort von der US amerikanischen Monroe Doktrin auch wieder in Lateinamerika zu intervenieren Den Auftakt machte die Besetzung Santo Domingos das so von 1861 bis 1865 nochmals spanischer Herrschaft unterstellt werden konnte 22 Ab Dezember 1861 dann beteiligte sich Spanien zusammen mit Grossbritannien und Frankreich an einer Intervention in Mexiko zog sich jedoch wie England schon im April 1862 aus dem Unternehmen wieder zuruck da es die franzosischen Kriegsziele Errichtung eines pro franzosischen Regimes in Mexiko nicht teilte und auf Santo Domingo antispanische Aufstande ausgebrochen waren Auch mit Vietnam schloss Spanien 1862 Frieden Stattdessen entsandte Konigin Isabella II eine Expedition nach Sudamerika diese Versuche zur Wiederherstellung der spanischen Herrschaft in Lateinamerika wurden daher auch als Recuperacion Isabelina bezeichnet Die spanische Besetzung der Guano reichen Chincha Inseln und ein Zwischenfall mit Peru fuhrten 1864 zum Spanisch Sudamerikanischen Krieg den Spanien in dieser Grossenordnung nicht wunschte 23 O Donnells Nachfolger Ramon Maria Narvaez hatte Peru daher 1865 Frieden angeboten und auch Santo Domingo wieder aufgegeben doch im Juni 1865 wurde Narvaez wieder durch O Donnell ersetzt und in Peru brach ein Burgerkrieg aus in deren Verlauf auch dort die Kriegspartei an die Macht kam Chile Bolivien und Ekuador verbundeten sich 1866 mit Peru Mit der Bombardierung von Valparaiso 1866 und Callao erreichte Spanien nur den Protest Grossbritanniens und der USA die ihren Burgerkrieg inzwischen beendet hatten sowie eine Meuterei des spanischen Heeres die zum erneuten Sturz O Donnells fuhrte Den Abzug der spanischen Flotte feierten die Peruaner als Sieg und nachdem die USA auch Frankreich zum Abzug aus Mexiko gezwungen hatten vermittelten sie den Frieden zwischen Spanien und Peru Dieser konnte wegen der seit dem Sturz Konigin Isabellas 1868 ausgebrochenen Thronwirren erst 1871 in Washington unterzeichnet werden Von dem bis 1874 in Spanien anhaltenden Burgerkrieg zwischen Republikanern Kantonalisten Karlisten und dem Sohn Isabellas nahestehenden Militars waren auch die Kolonien betroffenen Das Deutsche Reich intervenierte beispielsweise kurzzeitig in Culebra auf Puerto Rico und auf Kuba war bereits 1868 ein Aufstand ausgebrochen in den sich die USA erstmals einmischten und der bis 1878 andauerte Ein zweiter Aufstand auf Kuba wurde 1880 niedergeschlagen der 1895 ausgebrochene dritte Kubanische Unabhangigkeitskrieg mundete schliesslich 1898 in den Spanisch Amerikanischen Krieg in dem Spanien von den aufstrebenden Vereinigten Staaten vernichtend geschlagen wurde und damit seine letzten prestigetrachtigen Kolonien nicht nur in Amerika sondern auch in Asien verlor Deutschland zwang daraufhin Spanien zum Verkauf der Marianen und Karolinen wie es schon 1885 den Verkauf der Marschall Inseln erzwungen hatte Vergeblich hatte Spanien zudem versucht an der Ostkuste Afrikas am Roten Meer Fuss zu fassen Nach einer italienischen Niederlage gegen Athiopien Januar 1887 und der Einbindung Spaniens in die Mittelmeerentente italienisch spanisches Geheimabkommen 24 Mai 1887 hatte Spanien von Italien die Zusage zur Uberlassung eines kleinen Stucks der eritreischen Danakil Kuste in der Bucht von Assab erhalten Dezember 1887 Spanien sollte das Gebiet zwei Meilen sudlich von Assab zwischen Buia und Mergabela Margableh bei Alela gegenuber der Insel Um Albahar fur zunachst 15 Jahre pachten und wollte dort eine Kohlestation fur die spanische Marine auf dem Seeweg zu den Philippinen errichten 25 26 27 Italien hoffte wohl Spanien so in die Verteidigung der italienischen Assab Kolonie einbinden zu konnen Angesichts der Opposition Grossbritanniens gegen diesen Plan zogerte Italien die Herausgabe des Gebietes jedoch hinaus und gliederte es nach zwischenzeitlichen Erfolgen gegen die Athiopier 1890 in seine eigene Kolonie Eritrea ein Bei der Verlangerung des spanisch italienischen Abkommens 1891 war von der Uberlassung an Spanien nicht mehr die Rede 28 Das Abkommen wurde dann 1895 nicht mehr verlangert 29 und eine Station am Roten Meer war mit dem Verlust der Philippinen ab 1898 ohnehin hinfallig Von dem einst weltumspannenden spanischen Imperium blieben nur die unbedeutenden Kolonien an der westafrikanischen Kuste Spanisch Guinea und Spanisch Westafrika sowie Spanisch Marokko In Afrika hatte Spanien nach der Kongokonferenz 1884 die Westsahara und nach einer zwischenzeitlichen Niederlage im Ersten Rifkrieg 1909 im Ergebnis der Zweiten Marokkokrise 1911 auch den Norden Marokkos erworben In Marokko erhoben sich jedoch 1921 die Rifkabylen unter Abd el Krim gegen die spanische Herrschaft grundeten eine unabhangige Rif Republik und brachten der spanischen Kolonialarmee in der Schlacht von Annual erneut eine peinliche Niederlage bei Erst 1926 konnte Spanien sich mit franzosischer Hilfe im Zweiten Rifkrieg behaupten Kolonialplane des franquistischen Spaniens Bearbeiten In der Konferenz von Hendaye waren Spaniens Diktator Franco von Hitler Gibraltar und territoriale Gewinne auf Kosten Frankreichs zugesagt worden Franco hatte neben Franzosisch Marokko das mauretanische Gebiet zwischen Spanisch Sahara und dem 20 Breitengrad das algerische Department Oran 67 262 km sowie eine Erweiterung des Kustengebiets von Spanisch Guinea gefordert Der Staatschef von Vichy Frankreich Marschall Petain verweigerte jedoch die Abtretung Marokkos Deutsche Kolonialplane sahen zudem Spanisch Guinea fur Deutsch Mittelafrika vor wahrend Sierra Leone bzw West Nigeria oder Liberia zur Kompensation an Spanien fallen sollten Tatsachlich besetzte Spanien 1940 nur das bis dahin international verwaltete Tanger und raumte es unter internationalem Druck bei Kriegsende wieder Heutige Situation Bearbeiten Nach der Aufgabe Aquatorialguineas 1968 und der Westsahara 1976 gehoren heute nur noch die afrikanischen Gebiete Kanaren Ceuta und Melilla zu Spanien Obwohl sie als autonome Regionen bzw autonome Stadte integrale Bestandteile Spaniens und der EU sind betrachtet Marokko dennoch Ceuta und Melilla als Gebiete die entgegen der UNO Entkolonialisierungsresolution von 1960 noch immer unter Kolonialherrschaft standen Wahrend der Anteil der marokkanisch muslimischen Bevolkerung in Ceuta bei 41 und in Melilla bei knapp uber 50 liegt 30 dominiert auf den Kanarischen Inseln jedoch eine spanisch christliche Bevolkerung Nach dem Tod Francos unterzeichnete Spanien den Vertrag von Madrid in dem Spanien Mauretanien und Marokko die vorlaufige Hoheit uber die Westsahara gab Heute gilt der Vertrag als illegal und nicht gultig So ist die Westsahara de jure noch eine Spanische Kolonie 31 Eine Kuriositat sind die vier Miniarchipele Guedes Coroa Pescadores und Ocea in Mikronesien die im Deutsch Spanischen Vertrag von 1899 offensichtlich vergessen wurden und demzufolge juristisch noch spanisches Territorium sind Aufgrund der geringen Bedeutung erhebt das Land jedoch keine Besitzanspruche Die bei Spanien verbliebenen Gebiete sind in der unteren Liste gelb unterlegt nbsp Spanisches WeltreichListe der spanischen Besitzungen und Kolonien BearbeitenGebiete und Vizekonigreiche der Krone von Aragonien im Mittelmeerraum und Frankreich Besitzung Erwerb Verlust GeschichteBalearen 12291344 49 1276 zwischen 1229 und 1235 durch Jakob I von Aragon erobert 1276 erklarte der Bruder Peters III von Aragon Jakob II die Balearen sowie die katalanischen Grafschaften Roussillon Cerdanya und die Herrschaft Montpellier zum unabhangigen Konigreich Mallorca 1344 Ruckeroberung und erneute Eingliederung in die Krone Aragonien 1349 nach dem Tod Jakob III von Mallorca endgultig aragonesisch heute Autonome Gemeinschaft Spaniens Menorca wird 1708 britisch besetzt im Frieden von Utrecht dann Grossbritannien zugesprochen 1756 franzosisch besetzt 1763 wieder zuruck an Grossbritannien 1782 von spanisch franzosischen Truppen zuruckerobert im Frieden von Paris wieder Spanien zugesprochen 1798 erneut britisch besetzt 1802 endgultige Ruckgabe der Insel an SpanienGrafschaft Provence 1167 1267 1167 erwarb Konig Alfons II von Aragonien durch Erbrecht die Grafschaft Provence danach durch Sekundogenitur an die Krone Aragonien gebunden 1267 an das Haus Anjou gefallenHerzogtum Athen 1311 1319 von der Katalanischen Kompanie erobert 1319 mit dem Herzogtum Neopatria vereint 1388 ausgegliedert und an die Florentiner Familie Acciaiuoli ubergebenHerzogtum Neopatria 1319 1390 von der Katalanischen Kompanie erobert und mit dem Herzogtum Athen vereint 1379 unter direkter Verwaltung der aragonesischen Krone spater an die Florentiner Familie Acciaiuoli verkauftKonigreich Neapel 144215041735 150017141759 1422 Vereinigung von Neapel und Sizilien durch Alfons V 1458 wieder getrennt verwaltet zwischen 1500 und 1504 kurzzeitig franzosisch 1504 erneute Vereinigung mit Sizilien durch Ferdinand II fortan Nebenland der spanischen Krone 1714 im Rastatter Frieden an Osterreich verloren 1735 im Frieden von Wien wieder durch Sekundogenitur an Spanien gebunden 1759 durch Ferdinand IV von Spanien getrennt Konigreich Sardinien 12971409 13831707 1297 als Lehen an Jakob II durch den Papst ubertragen 1323 endgultige Eroberung der Insel 1383 wieder an das Judikat Arborea verloren 1409 erneute Ruckeroberung 1420 Status als aragonesisches Vizekonigreich festgeschrieben ab dem fruhen 16 Jahrhundert in Personalunion mit dem neu entstandenen Konigreich Spanien vereint 1707 von Osterreich besetzt und 1713 an dieses abgetretenKonigreich Sizilien 12821735 17141759 1282 durch die Sizilianische Vesper an Aragonien 1442 Vereinigung mit dem Konigreich Neapel 1458 wieder getrennt 1501 Wiedervereinigung durch Ferdinand II von Aragon fortan Nebenland der spanischen Krone 1714 Viktor Amadeus II von Savoyen zugesprochen 1735 durch den Frieden von Wien wieder durch Sekundogenitur an Spanien gebunden 1759 durch Ferdinand IV von Spanien getrenntKorsika 12971419 13471453 1297 ubertrug Papst Bonifatius VIII Konig Jakob II von Aragon Korsika als Lehen 1325 Eroberung der gesamten Insel 1347 wieder an Genua zuruckgefallen 1372 durch Graf von La Rocca wieder kurzzeitig aragonesisch 1401 franzosisch 1410 wieder an Genua 1419 wieder an Aragon zuruck 1447 Teilung der Insel Aragon erhalt die Oberhoheit uber die sudlichen Landereien der Herren von Cinarca 1453 endgultig an die genueser Bank Banca di San GiorgioMalta 1284 1525 1530 1284 Eroberung Maltas durch aragonesisch sizilische Flotte und dem Vizekonig von Sizilien unterstellt 1525 durch Karl V dem Johanniterorden als Lehen zugewiesen 1530 durch papstliche Bulle endgultig in Besitz des JohanniterordensHerrschaft Montpellier 1204 1349 1204 durch die Heirat von Maria von Montpellier mit Peter II an Aragon gefallen 1276 zum unabhangigen Konigreich Mallorca 1349 durch Jakob III von Mallorca an Frankreich verkauftNordkatalonien Carcassonne Roussillon 1137 1659 1276 Eingliederung der Grafschaften Roussillon und Cerdanya in das unabhangigen Konigreich Mallorca 1344 aragonesische Ruckeroberung Roussillons 1403 Cerdanyas 1659 durch den Pyrenaenfrieden an Frankreich abgetretenKonigreich Navarra Obernavarra 10761419 11341431 zwischen 1076 und 1134 mit dem Konigreich Aragon vereint danach wieder selbststandig zwischen 1419 und 1431 Vizekonigreich der Krone Aragon seit dem Ende des 15 Jahrhunderts zwischen der nun Spanischen Krone und der franzosischen Adelsfamilie Grailly umstritten 1512 Eroberung des Sudteils Navarras Obernavarra durch Spanien der nordliche Teil Niedernavarra geht 1516 an das franzosische Haus Albret bis 1702 als Vizekonigreich Spaniens verwaltet heute als Navarra Autonome Gemeinschaft SpaniensSpanische Nebenlander in Europa und uberseeische Kolonien Besitzung Erwerb Verlust GeschichteEuropaElba 1557 1709 1557 Einnahme Porto Longones spater Teil des spanischen Garnisonsstaates 1709 im Spanischen Erbfolgekrieg verloren 1714 offiziell an das von Osterreich beherrschte Konigreich Neapel abgetretenFranche Comte Freigrafschaft Burgund 1556 1678 1556 durch Erbteilung an Spanien gefallen im Devolutionskrieg 1668 und im Hollandischen Krieg 1674 von Frankreich besetzt 1678 im Frieden von Nimwegen endgultig an Frankreich abgetretenGrafschaft Charolais 1556 1684 1477 an das Haus Habsburg als Teil des burgundischen Erbes gefallen jedoch weiterhin unter der Lehenshoheit und dem Rechtsbereich der franzosischen Krone 1556 durch Erbteilung an Spanien 1684 durch einen Vertrag von Konig Philipp IV von Spanien mit Louis II de Bourbon prince de Conde an diesen ubergebenHerzogtum Mailand 1535 1714 1535 von Kaiser Karl V erobert und seinem Sohn Philipp ubergeben seit 1556 in Personalunion mit Spanien vereinigt 1714 durch den Spanischen Erbfolgekrieg an Osterreich verlorenMonaco 1542 1641 spanisches ProtektoratSpanische Niederlande 1556 1714 1556 durch Erbteilung an Spanien gefallen 1579 nordlicher Teil als Utrechter Union unabhangig der sudliche Teil die Union von Arras bleibt bei Spanien und wird fortan als Spanische Niederlande bezeichnet im Achtzigjahrigen Krieg kommen Flandern und Brabant hinzu im Pyrenaenfrieden und im Devolutionskrieg tritt Spanien die Grafschaft Artois Gravelines Landrecy Diedenhofen Le Quesnoy Montmedy Lille Charleroi Oudenaarde und Kortrijk an Frankreich ab im Nimwegener Frieden 1679 und im Frieden von Rijswijk kommen Teile dieser Gebiete wieder an Spanien 1714 durch den spanischen Erbfolgekrieg an Osterreich abgetretenSiena 15241555 15521557 ab 1524 unter dem Schutz Kaiser Karls V der eine spanische Verwaltung installiert 1552 mit franzosischer Hilfe Vertreibung der Spanier 1555 Ruckeroberung Sienas durch florentinisch kaiserliches Herr 1557 Belehnung Cosimo I de Medici mit der Stadt durch Philipp II von Spanien der es ins Grossherzogtums Toskana eingliederteStato dei Presidi Spanischer Garnisonsstaat 15571735 17071759 1522 unter den Schutz Kaiser Karls V 1555 Eroberung Sienas und Grundung des Grossherzogtums Toskana durch Cosimo I de Medici am 3 Juli 1557 Orbetello Porto Ercole Porto Santo Stefano Talamone Ansedonia Porto Longone sowie Teile Elbas zuruck an Spanien und Grundung des Stato dei Presidi 1707 von Osterreich besetzt 1735 im Vorfrieden von Wien wieder zuruck an Spanien 1759 an das Konigreich Neapel gebundenPortugal 1580 1640 durch Heiratsvertrage ab 1580 in Personalunion mit Spanien vereint 1640 wieder selbststandig Krieg bis zur Anerkennung der Unabhangigkeit 1666Finale 1571 1713 1571 durch den spanischen Gouverneur von Mailand erobert 1602 dann offiziell unter spanischer Herrschaft 1713 an Genua verlorenFurstentum Piombino 1590 1796 ab 1590 unter spanischen Einfluss 1628 Philipp IV von Spanien als Lehen ubertragen 1634 an die Familie Ludovisi gefallen jedoch weiter von Spanien abhangig 1796 von franzosischen Revolutionstruppen erobert und besetztHerzogtum Parma 1731 1735 durch Erbe an Karl III von Spanien gefallen 1735 an die Habsburger ubergebenAfrikaSpanisch Guinea 1788 1968 von Portugal an Spanien abgetreten 1968 als Aquatorialguinea unabhangigSpanisch Westafrika 1934 1969 1976 1860 wurde Ifni von Spanien erworben 1884 wurde Spanisch Sahara als Rio de Oro spanische Kolonie 1934 Zusammenschluss der beiden Kolonien 1969 kam Ifni zu Marokko 1976 von Marokko und Mauretanien besetzt heute von Marokko annektiert internationaler Status unklarDjerba 1551 1560 ab 1520 spanischer Vasall 1551 direkte spanische Verwaltung 1560 okkupiert in der Seeschlacht von Djerba an das Osmanische Reich gefallenBizerta 1535 1574 1535 von Kaiser Karl V erobert 1574 an das Osmanische ReichBejaia Bougie 1510 1555 1510 von Kastilien erobert 1555 an das Osmanische ReichOran 15091732 17081792 1505 und 1506 erste Versuche die Stadt zu erobern 1509 von Francisco Jimenez de Cisneros fur Kastilien erobert 1709 an das Osmanische Reich verloren 1732 von Spanien wieder zuruckerobert ab 1790 Friedensgesprache mit dem Osmanischen Reich 1792 dann an das Osmanische Reich ubergebenMers El Kebir Mazalquivir 15051708 17321792 1505 fur Kastilien erobert 1708 osmanisch 1732 wieder spanisch 1792 an das Osmanische Reich verkauftAlgier 15101573 15291574 1510 im Zuge der Eroberung Orans spanisch besetzt 1529 unter dem Schutz des Osmanischen Reiches 1573 kurzfristig wieder spanisch 1574 endgultig osmanischTripolis 1509 1530 1551 1509 durch Graf Pietro von Navarra fur Spanien erobert und Installation eines spanischen Statthalters 1530 von Kaiser Karl V den Johanniterorden als Lehen ubertragen 1551 an das Osmanische Reich verlorenMahdia 1550 1553 1550 von spanischer Flotte erobert und dem Vizekonig von Sizilien unterstellt 1553 wieder osmanischHonaine Oney 1531 1534 1531 von Spanien besetzt 1534 wieder an die Osmanen verlorenAnnaba Bona 15351636 15411641 1535 von Spanien erobert 1541 wieder osmanisch 1636 erneunte spanische Eroberung 1641 an Genua verlorenSousse Susa 1540 41 1550 1540 41 von Andrea Doria fur Spanien erobert 1550 an die Osmanen gefallenMonastir 1540 41 1550 1540 41 von Andrea Doria fur Spanien erobert 1550 an die Osmanen gefallenSfax 1540 41 1550 1540 41 von Andrea Doria fur Spanien erobert 1550 an die Osmanen gefallenLarache 1610 1689 1610 von Spanien besetzt und als Handelsstutzpunkt genutzt 1689 wieder marokkanisch 1912 Teil von Spanisch MarokkoMehdia La Mamora 1614 1681 1614 von Spanien besetzt 1627 kurzfristig Teil der Korsaren Republik Bou Regreg 1681 wieder marokkanischTunis 15351573 15701574 1534 vom Osmanischen Reich erobert 1535 durch Kaiser Karl V okkupiert und in ein spanisches Protektorat umgewandelt 1570 wieder osmanisch 1573 kurzfristig wieder spanisch 1574 endgultig wieder osmanischPlaza de soberania 1508156016681848 Der Penon de Velez de la Gomera wurde 1508 von Pedro Navarro im Auftrag des Herzogs von Medina Sidonia fur Kastilien besetzt1668 wurde Ceuta von Portugal an Spanien durch den Frieden von Lissabon abgetreten Melilla wurde 1497 erobert die ubrigen Inseln und Stadte 1508 1560 1668 und 1848 heute autonome Stadte Spaniens die Gebiete werden von Marokko beanspruchtIsla Perejil 1663 von Portugal an Spanien abgetreten heute unter der Herrschaft Spaniens von Marokko beanspruchtSpanisch Marokko 1912 1956 Spanisches Protektorat heute Teil MarokkosAmerikaVizekonigreich Neuspanien 1535 1821 1492 Beginn der Kolonialisierung der Karibik und Mittelamerikas zwischen 1519 und 1521 Eroberung des Aztekenreiches 1565 kam auch noch die Philippinen in Asien und einige pazifische Inseln sowie im 17 und 18 Jahrhundert der Sudwesten der heutigen USA hinzu 1535 Grundung des Vizekonigreiches zwischen 1528 und 1545 Verpfandung Klein Venedigs an die Welser 1717 Abtretung Venezuelas an das neugegrundete Vizekonigreich NeugranadaFlorida 1513 1763 1819 1513 von Spanien erobert und 1535 ins Vizekonigreich Neuspanien integriert nach Ende des Siebenjahrigen Krieges an Grossbritannien abgetreten 1781 die Herrschaft uber Westflorida zuruck im Frieden von Paris 1783 wieder spanisch 1810 13 teilweise von den USA besetzt 1819 an die USA verkauftJamaika Santiago 1509 1670 1509 kolonialisiert und 1535 ins Vizekonigreich Neuspanien eingegliedert 1655 von den Englandern unter William Penn besetzt 1670 offiziell von Spanien im Vertrag von Madrid abgetreten Hispaniola 149218081861 1697 179518221865 Die erste wichtige spanische Besitzung in Ubersee Im 17 Jahrhundert setzten sich die Franzosen im NW der Insel fest der westliche Teil der Insel Haiti wurde 1697 an Frankreich abgetreten Der ostliche Teil heute Dominikanische Republik wurde 1795 im Frieden von Basel ebenfalls an Frankreich abgetreten war aber 1808 1822 nochmals spanisch und unterstellte sich letztmals 1861 1865 selbst Spanien Kaimaninseln 1503 1666 1503 von Kolumbus entdeckt und fur Spanien in Besitz genommen 1535 ins Vizekonigreich Neuspanien integriert 1666 von England erobert 1670 im Vertrag von Madrid offiziell von Spanien an England abgetretenKuba 14921763 17621898 1492 von Kolumbus entdeckt und fur Spanien in Besitz genommen zwischen 1511 und 1515 vollstandige Eroberung der Insel ab 1542 als Generalkapitanat Teil Neuspaniens 1762 von Grossbritannien erobert im Frieden von Paris 1763 im Tausch gegen Florida wieder zuruck an Spanien ab 1821 eigenstandige Kolonie 1897 innere Autonomie im Zuge des Spanisch Amerikanischen Krieg 1898 an die USA verlorenMississippi Territorium 1783 1795 Teil Westfloridas im Pinckney Vertrag an die Vereinigten Staaten abgetretenNootka Territorium 1789 1794 Umfasste Kustengebiete des Bundesstaates Washington sowie den Suden der kanadischen Provinz British Columbia Vancouver Island Nach nur funf Jahren sparlicher Herrschaft wurde der Herrschaftsanspruch auf Druck Grossbritanniens zuruckgezogenTrinidad 1498 1802 1498 von Spanien in Besitz genommen ab 1535 Teil des Vizekonigreiches Neuspanien bereits 1763 wurde die Insel von den Briten besetzt jedoch erst 1802 im Frieden von Amiens offiziell von Spanien abgetreten Westlouisiana 1762 1800 1762 im Vorfrieden von Fontainebleau wurde Louisiana westlich des Mississippi sowie die Isle of New Orleans von Frankreich an Spanien abgetreten und ins Vizekonigreich Neuspanien eingegliedert auf Druck Napoleons 1800 wieder an Frankreich zuruckVizekonigreich Peru Vizekonigreich Neu Kastilien 1542 1823 ab 1522 Beginn der Eroberung Perus und 1542 Errichtung des Vizekonigreiches 1655 Abtretung der Miskitokuste an Grossbritannien 1717 bzw 1739 und 1776 wurden die beiden neugegrundeten Vizekonigreiche Rio de la Plata und Neugranada von Peru getrennt Vizekonigreich Neugranada 17171739 17241810 1717 von Peru getrennt zwischen 1724 und 1739 wieder Teil Perus heute Kolumbien Venezuela Ecuador und PanamaVizekonigreich Rio de la Plata 1776 1811 1776 von Peru getrennt heute Argentinien Bolivien Uruguay und Paraguay Zwischen 1767 und 1811 gehorten auch die Falklandinseln zum Einflussgebiet der Kolonie AsienSpanisch Ostindien 1521 1898 zunachst als Generalkapitanat Teil des Vizekonigreiches Neuspanien nach 1821 eigenstandige spanische Kolonie 1898 im Zuge des Spanisch Amerikanischen Krieges verlorenPhilippinen 1565 1898 Teil des Generalkapitanats Spanisch Ostindien 1898 im Zuge des Spanisch Amerikanischen Krieges von den USA annektiertMarianen 1667 1898 1899 1521 von Ferdinand Magellan entdeckt 1667 von Spanien in Besitz genommen Teil des Generalkapitanats Spanisch Ostindien nach dem Spanisch Amerikanischen Krieg 1898 sudlich Teil an die USA abgetreten 1899 nordlichen Teil an das Deutsche Reich verkauftKarolinen 1526 1899 1525 durch den Portugiesen Diego da Rocha entdeckt 1526 spanische Inbesitznahme durch Alonso de Salazar 1686 Entdeckung der Hauptinsel durch Francesco Lazeano Teil des Generalkapitanats Spanisch Ostindien 1899 an das Deutsche Reich verkauftPalau 1526 1899 1543 durch den Ruy Lopez de Villalobos entdeckt erst im 19 Jahrhundert durch Spanien kolonialisiert Teil des Generalkapitanats Spanisch Ostindien 1899 an das Deutsche Reich verkauftGuam 1521 1899 1521 von Magellan entdeckt 1565 von Miguel Lopez de Legazpi fur Spanien in Besitz genommen Teil des Generalkapitanats Spanisch Ostindien 1898 an die USA abgetretenFormosa 1626 1646 zunachst portugiesische Kolonie 1624 dann hollandische Kolonie 1626 Eroberung des Nordwesten Taiwans durch Spanien wird daraufhin zur spanischen Kolonie Formosa erklart und von den Philippinen aus verwaltet 1646 wieder hollandischNeuguinea 1528 1545 1606 ab 1528 von spanischen Seefahrern entdeckt und erkundet 1545 unter dem Namen Neuguinea von Inigo Ortiz de Retes fur Spanien in Besitz genommen ab 1606 allmahliche Ubernahme der Kolonie durch die HollanderAtlantikKanarische Inseln 1496 1311 entdeckt ab 1402 Eroberung und Christianisierung der Inseln Lanzarote Fuerteventura und El Hierro durch den Franzosen Jean de Bethencourt 1479 durch den Vertrag von Alcacovas Kastilien zugesprochen heute Autonome Gemeinschaft SpaniensLiteratur BearbeitenJonathan C Brown Latin America A social history of the colonial period 2 ed Thomson amp Wadsworth Belmont Calif u a 2005 ISBN 0 534 64233 0 Mark A Burkholder Lyman L Johnson Colonial Latin America 10 verbesserte Auflage Oxford University Press New York 2018 ISBN 978 0 19 064240 2 Friedrich Edelmayer u a Die Neue Welt Sud und Nordamerika in ihrer kolonialen Epoche Promedia Wien 2001 ISBN 3 85371 177 4 John Elliott Imperial Spain 1469 1716 Penguin Books London 2002 ISBN 0 14 100703 6 Christian Ferrara Der langsame Niedergang des spanischen Weltreiches Die Rivalitat zwischen England und Spanien in Hispanoamerika und die Anfange der Piraterie 1560 1600 2 Auflage GRIN Munchen 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Perspectives on Legal History Bd 12 Max Planck Institut fur europaische Rechtsgeschichte Frankfurt am Main 2019 ISBN 978 3 944773 22 3 S 223 243 hier S 225 Vgl Peter Feldbauer u a Die Welt im 16 Jahrhundert Mandelbaum Wien 2008 S 355 356 Vgl Friedrich Edelmayer u a Die Neue Welt Sud und Nordamerika in ihrer kolonialen Epoche Promedia Wien 2001 S 121 124 Brison D Gooch Belgium and the Prospective Sale of Cuba in 1837 Massachusetts Institute of Technology 1960 ein ungewohnlich hohes Angebot im Vergleich zu anderen Kaufsummen bzw Entschadigungszahlungen die die USA aufbrachten fur Louisiana 1803 15 Mio Florida 1819 5 Mio halb Mexiko 1848 15 Mio den Gadsen Kauf 1853 15 Mio Alaska 1867 7 2 Mio bzw letztlich die Philippinen 1898 20 Mio Robert E May The Union the Confederacy and the Atlantic rim Washington 1995 S 2 24 und 118 Meyers Konversationslexikon Zwolfter Band Seite 892 Peru Geschichte Vierte Auflage Leipzig und Wien 1885 1892 Douglas M Gibler International Military Alliances Band 2 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deutscher Lander vor 1871 Deutsche Kolonien Franzosische Kolonien Italienische Kolonien Niederlandische Kolonien Portugiesische Kolonialgeschichte Russische Kolonisation Spanisches Kolonialreich Britische Kolonien und ProtektorateAussereuropaischeKolonialmachte Japanische Kolonien Kolonien und Protektorate der Vereinigten StaatenEhemalige Lander der spanischen Krone in Europa Unter dem Consejo de Castilla Konigreich Kastilien Konigreich Leon Konigreich Cordoba Konigreich Galicien Konigreich Granada Konigreich Jaen Konigreich Murcia Konigreich Sevilla Konigreich Toledo Furstentum Asturien Herrschaft Vizcaya Unter dem Consejo de Aragon Konigreich Aragon Konigreich Mallorca Konigreich Sardinien Konigreich Valencia Furstentum Katalonien Unter dem Consejo de Navarra Konigreich Navarra Unter dem Consejo de Portugal Konigreich Portugal Konigreich Algarve Portugiesische Kolonien Unter dem Consejo de Italia Konigreich Neapel Konigreich Sizilien Herzogtum Mailand Festungen der Toskana Unter dem 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