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Maria von Montpellier 1182 April 1213 in Rom war eine Konigin von Aragonien Inhaltsverzeichnis 1 Abstammung und erste Ehen 2 Ehe mit Konig Peter II von Aragon 3 Ehen und Nachkommen 4 Literatur 5 AnmerkungenAbstammung und erste Ehen BearbeitenMaria von Montpellier war die Tochter des Wilhelm VIII Herr von Montpellier und der Eudokia Komnena einer Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel I Nach dem Ehevertrag von Marias Eltern sollte das erstgeborene Kind unabhangig vom Geschlecht nach dem Tod Wilhelms VIII in der Herrschaft uber die Stadt Montpellier folgen Doch Marias Vater verstiess bereits 1187 seine Gattin und heiratete Agnes von Kastilien die ihm einen Sohn Wilhelm IX von Montpellier und sieben weitere Kinder gebar Damit war Marias Erbrecht schon als sie noch ein kleines Kind war in Frage gestellt Zuerst wurde als Ehemann fur Maria Konig Alfons II von Aragon ins Auge gefasst dieser hatte aber bereits geheiratet Daraufhin wurde sie 1192 mit Vizegraf Raimund Gottfried Barral von Marseille verheiratet Doch diese erste Ehe Marias dauerte nur kurz da ihr Gatte alt war und noch im gleichen Jahr starb Auch ihre 1197 geschlossene zweite Ehe mit Graf Bernhard IV von Comminges stand unter keinem guten Stern da er noch mit einer oder nach anderen Quellen zwei weiteren lebenden Frauen verheiratet war Auch musste Maria auf ihr Erbrecht auf Montpellier verzichten Zwar gebar sie ihrem zweiten Gemahl zwei Tochter Mathilde und Petronilla doch verstiess er sie 1201 1 Ehe mit Konig Peter II von Aragon BearbeitenNach dem Tod Wilhelms VIII 1202 ubernahm Marias illegitimer Halbbruder Wilhelm IX die Herrschaft uber Montpellier doch verjagte ihn die stadtische Oberschicht 1204 und erkannte Maria als Herrin an Sie heiratete am 15 Juni 1204 den politisch einflussreichen Konig Peter II von Aragon in der Hoffnung durch diese Ehe ihr Recht auf die Regierung in Montpellier besser gegen ihre illegitimen Stiefgeschwister verteidigen zu konnen Doch sofort nach der Hochzeit verpfandete Peter II den Hafen von Montpellier mit dem Schloss von Lattes und 1205 gleich die ganze Stadt Als Maria im Oktober 1205 ihre Tochter Sancha zur Welt brachte musste sie alle Rechte an ihrer Stadt an ihren Gemahl abtreten Dieser verlobte seine neugeborene Tochter ohne Zustimmung seiner Gattin mit dem ebenfalls im Babyalter stehenden Sohn des Grafen Raimund von Toulouse und sicherte Montpellier als Mitgift zu Nach dem Tod seiner Tochter 1206 wandte sich Peter II an Papst Innozenz III um die Annullierung seiner Ehe zu erreichen drang damit aber nicht durch Dennoch wollte sich der aragonesische Konig nicht fugen Maria konnte durch List die Zeugung eines Sohnes den spateren Jakob I von Aragon 2 Februar 1208 mit ihrem Gatten erreichen Nach einer Quelle tauschte sie ihm um Mitternacht vor seine aktuelle Geliebte zu sein lockte ihn dadurch ins Bett und verriet ihm einige Zeit danach triumphierend dass sie schwanger sei In seinem Jahrzehnte spater verfassten Buch Libre dels feuts Buch der Taten berichtet Jakob selbst dass seine getrennt lebenden Eltern auf die Bitte eines Adligen eine Nacht zusammen verbracht und ihn dabei gezeugt hatten dies sei der Wille des Herrn gewesen Nach seiner Geburt habe seine Mutter zwolf gleich grosse mit den Namen der Apostel versehene Kerzen angezundet und ihn nach jener benannt die am langsten brannte Obwohl der neugeborene Sohn in Montpellier bejubelt wurde drangte Peter II weiterhin auf die Scheidung und wollte auch seine Anspruche auf die Stadt nicht aufgeben Als wahrend des blutigen Albigenserkreuzzuges nordfranzosische Truppen gegen sudlicher gelegene Reiche marschierten und auch das Reich Peters II bedrohten nahm er Maria ihren kleinen Sohn weg verlobte ihn 1211 mit einer Tochter des Simon IV de Montfort dem Anfuhrer der Kreuzzugler und sandte ihn diesem praktisch als Geisel zu 1212 suchte Peter II dann gestutzt auf ein papstliches Dekret sich Montpelliers zu bemachtigen und Marias Halbbruder Wilhelm IX zuruckzugeben Wegen Marias Beliebtheit lehnte die Stadtregierung eine Ubergabe ab und es entstanden Rebellionen in deren Verlauf das Schloss zerstort und die Guter katalanischer Kaufleute geplundert wurden Trotzdem verlor Maria Anfang 1213 schliesslich die Herrschaft uber Montpellier Daraufhin ging Maria nach Rom und wandte sich an den Papst um die Annullierung ihrer Ehe zu verhindern Da die Eheleute fur eine Heirat nicht zu nahe miteinander verwandt waren musste Peter II seine Nichtigkeitsbeschwerde der Ehe anders begrunden Er brachte vor dass er eine aussereheliche Beziehung mit einer Verwandten Marias gehabt hatte und daher als Ehemann Marias nicht in Frage kame und dass sie durch ihre Heirat mit ihm Ehebruch begangen habe da sie sich nicht von ihrem zweiten Gatten Bernhard IV habe scheiden lassen Das erste Argument wurde sogar von der durch mannliche Moralauffassungen dominierten mittelalterlichen Kirche verworfen wahrend das letztere Argument von Marias Anwalten dadurch entkraftet wurde dass ihre Ehe mit Bernhard IV wegen dessen gleichzeitiger Ehe mit einer anderen Frau ungultig sei Am 19 Janner 1213 lehnte Innozenz III den Scheidungsantrag Peters II mit der Begrundung ab dass er keine zu enge Verwandtschaft zu Maria hatte nachweisen konnen und dass sich Bernhard IV vor seiner Heirat mit Maria nicht von seiner bisherigen Gattin der Adligen Beatrice hatte scheiden lassen Ausserdem verordnete der Papst am 18 April 1213 dass der Erzbischof von Narbonne dafur Sorge zu tragen hatte dass die Regierung von Montpellier wieder Maria als rechtmassige Herrscherin anerkennen musse und dass das durch die widerrechtliche Verpfandung der Stadt eingenommene Geld ihr zuruckerstattet werden musse Zur Durchsetzung seiner Forderungen sollte der Erzbischof auch Kirchenstrafen androhen Aus diesem Fall kann man schliessen dass hochgestellte Frauen trotz der mannlich gepragten Herrschaftsstrukturen auch im Mittelalter durchaus ihre Rechte gerichtlich mit Erfolg verteidigen konnten Am 20 April 1213 verfasste Maria ihr Testament in dem sie ihren Sohn Jakob zum Erben einsetzte und starb bald darauf Ihr Gatte Peter II fiel am 13 September 1213 im Kampf gegen Simon IV de Montfort dem er den kleinen Jakob anvertraut hatte Dieser erbte Montpellier und Aragon und wurde als Jakob I einer der bedeutendsten Konige von Aragon Er behauptete dass seine Mutter Maria nach ihrem Tod Wunder bewirkt habe Kranke die Staub von ihrem Grab gekratzt und ihn in Wasser oder Wein aufgelost getrunken hatten waren geheilt worden Ehen und Nachkommen BearbeitenMaria war dreimal verheiratet 1 1192 Vizegraf Raimund Gottfried Barral von Marseille 1192 2 1197 Graf Bernhard IV von Comminges Trennung 1201 3 15 Juni 1204 Konig Peter II von AragonIhre Kinder waren Aus der 2 Ehe Mathilde Petronilla mit Graf Centulle I von AstaracAus der 3 Ehe Sancha 1205 1206 Jakob I von Aragon 2 Februar 1208 27 Juli 1276 Literatur BearbeitenO Engels Maria 14 In Lexikon des Mittelalters Band 5 Sp 280 Dolores Carmen Morales Muniz Maria de Montpellier in Diccionario biografico espanol Madrid 2009 2013 Online Version David Stevenson Maria of Montpellier In Women in World History Band 10 2001 S 337 339 Anmerkungen Bearbeiten So D Stevenson 2001 S 337 nach der englischen Wikipedia waren Maria oder ihr spaterer Gatte Peter II von Aragon die treibenden Krafte fur die Trennung PersonendatenNAME Maria von MontpellierKURZBESCHREIBUNG franzosische Adelige Konigin von AragonienGEBURTSDATUM 1182STERBEDATUM April 1213STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria von Montpellier amp oldid 239432269