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Simon IV de Montfort um 1160 25 Juni 1218 vor Toulouse Herr von Montfort l Amaury Epernon und Rochefort war von 1209 bis zu seinem Tod der militarische Anfuhrer des Albigenserkreuzzugs Er wurde durch Erbschaft der 5 Earl of Leicester und aufgrund seiner Eroberungen im Albigenserkreuzzug Vizegraf von Carcassonne und Beziers Graf von Toulouse und Herzog von Narbonne Buste in der Schlachtengalerie des Schlosses Versailles Inhaltsverzeichnis 1 Fruhe Jahre 1 1 Abstammung und Familie 1 2 Vierter Kreuzzug 2 Kreuzzug gegen die Albigenser 2 1 Wahl zum Anfuhrer 2 2 Politische Verhaltnisse im Languedoc 2 3 Unterwerfung des Carcasses 2 4 Kampf um Toulouse 2 5 Die Statuten von Pamiers 2 6 Entscheidung bei Muret 2 7 Gefahrdeter Triumph 2 8 Graf von Toulouse 2 9 Tod 3 Urteil 4 Literatur 5 Quellen 6 Anmerkungen 7 WeblinksFruhe Jahre BearbeitenAbstammung und Familie Bearbeiten nbsp Das Wappen der Herren von MontfortSimon war der Sohn des Simon IV de Montfort dem er 1188 als Herr von Montfort l Amaury Epernon und Rochefort nachfolgte Obwohl er der funfte seines Namens aus der Familie Montfort war hat sich fur ihn als Resultat eines Irrtums der alteren Geschichtsforschung die Ordnungszahl IV etabliert da sein Vater lange als identisch mit seinem Grossvater Simon III 1181 identifiziert wurde 1 Seine Mutter war Amicia de Beaumont 1215 die alteste Tochter von Robert de Beaumont 3 Earl of Leicester Um 1190 heiratete er Alix de Montmorency eine Tochter Bouchards IV aus dem weitverzweigten nordfranzosischen Haus Montmorency Gemeinsam hatten sie sechs vielleicht auch acht Kinder Amaury VII de Montfort um 1199 1241 2 Guy de Montfort um 1199 4 April 1220 iure uxoris Graf von Bigorre 2 Amicia de Montfort 20 Februar 1252 mit Gaucher de Joigny vor 1237 Sire von Chateaurenard Simon de Montfort um 1208 4 August 1265 Graf von Leicester und Lord High Steward von England 3 N N Februar 1211 Tochter vermutlich in Montreal geboren von Dominikus de Guzman getauft wurde Nonne im Zisterzienserkloster von Saint Antoine des Champs bei Paris 4 Wahrscheinlich identisch mit Petronille 5 Robert de Montfort 3 Petronille de Montfort 1237 als Schwester ihres Bruders Simon genannt 6 Laure de Montfort Filiation umstritten nach 1227 mit Gerard II de Picquigny Vidame von Amiens 7 Die Guter der Montfort mit dem Stammsitz Montfort l Amaury konzentrierten sich in der historischen Landschaft Yvelines wo sie bis zum 12 Jahrhundert aufgrund einer geschickten Besitzmehrung der alteren Generationen gegenuber den anderen lokalen Burgherrenfamilien eine vorherrschende Position erlangten Insgesamt gehorten sie dem baronialen Stand der Ile de France an weshalb sie nicht zum hohen Feudaladel Nordfrankreichs gezahlt werden Aufgrund ihrer Grenzlange zum normannischen Herzogtum das im spaten 12 Jahrhundert dem Angevinischen Reich angehorte kam der Familie dennoch eine gewisse Bedeutung zu die durch mehrfache Versippung mit dem benachbarten normannischen Adel gefestigt werden konnte So gehorte zum Beispiel auch Simons Mutter einer der machtigsten anglo normannischen Familien an die sowohl in Frankreich als auch in England uber grossen Landbesitz verfugte Nachdem deren Bruder Robert de Beaumont 4 Earl of Leicester 1204 ohne Nachkommen gestorben war erbte Amicia die Halfte seines Besitzes sowie den Anspruch auf die Grafschaft Leicester und auf das Amt des Lord High Steward einer damals bedeutenden Position am Hof des englischen Konigs Dieses Erbe wurde Simon im Jahr 1206 zuerkannt Anfang 1207 erfolgte die Teilung des Erbes mit seiner Tante Margarete de Beaumont und deren Ehemann Saer de Quincy 1 Earl of Winchester wenngleich der Rechtsanspruch auf den Titel eines Earls of Leicester bei Simon verblieb Weil er aber im Konflikt zwischen Konig Johann von England und Konig Philipp II von Frankreich seine Treue zu Letzterem bekannte wurden ihm schon im Februar 1207 alle englischen Guter von Konig Johann entzogen und die Einkunfte konfisziert 8 Allerdings musste dieser sie im Jahr 1215 auf papstlichen Druck hin an Ranulph de Blondeville 4 Earl of Chester ubertragen der sie als Sachwalter seines Vetters Simon verwalten und bis zur personlichen Inbesitznahme Simons ihre Einkunfte verwenden durfte 9 Wenn Simon in zeitgenossischen Urkunden und Chroniken als Graf Simon oder als Graf von Montfort erscheint so handelt es sich dabei um eine Hoflichkeitstitulierung die sich auf seinen Erbanspruch auf die englische Grafschaft Leicester bezieht Seinen Anspruch auf sie demonstrierend nannte er sich in seinen eigenen Urkunden ausschliesslich Graf von Leicester Die Seigneurie Montfort l Amaury wurde erst fur seinen Sohn zur Grafschaft aufgewertet als Ausgleich fur den Herrschaftsverlust im Languedoc Vierter Kreuzzug Bearbeiten Uber Montforts fruhe Jahre ist kaum etwas bekannt vermutlich verbrachte er sie haufig im Gefolge seines Onkels Robert de Beaumont Im Januar 1195 trat er als einer von drei Garanten fur die Friedensversprechen seines Onkels gegenuber Konig Philipp II August auf 10 Am 28 Dezember 1199 nahm Montfort gemeinsam mit den Grafen Theobald III von der Champagne und Ludwig von Blois das Kreuz zum Vierten Kreuzzug nachdem sie zuvor auf einem Turnier in Ecry den Predigten des Fulko von Neuilly zugehort hatten 11 Ihm schloss sich auch sein jungerer Bruder Guy an Das Unternehmen stand bald unter der Kontrolle der Seerepublik Venedig die den Schiffstransport des Heeres ubernahm Als Gegenleistung verlangte die Republik den Einsatz des Kreuzfahrerheeres fur eigene Interessen um die adriatische Hafenstadt Zara zu belagern obwohl Papst Innozenz III die Kreuzfahrer ausdrucklich davor gewarnt hatte Christen anzugreifen Nachdem Zara dennoch ersturmt war und die Anfuhrer darauf die Umleitung des Kreuzzuges nach Konstantinopel beschlossen hatten setzte sich Montfort mit einigen Getreuen im April 1203 von dem Kreuzzugsheer an den Hof des Konigs von Ungarn ab 12 Von dort reisten sie selbststandig nach Outremer um dort an einigen Feldzugen gegen die Sarazenen teilzunehmen wahrend der Kreuzzug weiter nach Konstantinopel dem grossten Handelsrivalen Venedigs weiterzog und diese Stadt im Fruhjahr 1204 eroberte Wann genau Montfort in die Heimat zuruckgekehrt war ist unklar erstmals wird er wieder im Jahr 1206 urkundlich erwahnt als er den Verkauf von Breteuil durch seine Mutter an den franzosischen Konig bezeugte 13 Kreuzzug gegen die Albigenser Bearbeiten Hauptartikel Albigenserkreuzzug Wahl zum Anfuhrer Bearbeiten Simon de Montforts Name ist untrennbar mit dem im Jahr 1208 von Papst Innozenz III ausgerufenen Albigenserkreuzzug verbunden dessen militarischer Anfuhrer er fur mehrere Jahre bis zu seinem Tod war Seine Motive zur Teilnahme an diesem Unternehmen bleiben im Unklaren dass er eines Tages zum Anfuhrer des Kreuzzugs und damit zum Hauptnutzniesser seiner Eroberungen werden wurde stand zu Beginn dieses Feldzugs noch in den Sternen Angeblich musste er erst von Herzog Odo III von Burgund zur Teilnahme uberredet werden da sich das Ziel dieses Kreuzzugs nicht mit seinem christlichen Ethos vereinbaren wurde Denn statt gegen unglaubige Mauren oder Sarazenen in Outremer oder Spanien sollte der Feldzug gegen die in der sudfranzosischen Region des Languedoc oder Okzitanien weit verbreitete Glaubensgemeinschaft der Katharer auch Albigenser genannt gefuhrt werden bei deren Glaubenslehre es sich zwar um eine dualistische Form des Christentums handelte die aber von der romisch katholischen Kirche als haretisch und damit als verdammenswert eingestuft wurde Die Katharer ihrerseits hatten in der Kirche des Papstes die Manifestation des Antichristen erkannt Nachdem die romische Kirche mehrere Jahre lang vergeblich versucht hatte das Katharertum mittels Predigten und Missionen zuruckzudrangen war Papst Innozenz III im Jahr 1207 erstmals zu der Auffassung gelangt dass einzig mit einem Kreuzzug die Haresie und deren Helfershelfer vernichtet werden konnten 14 Um fur solch ein Unternehmen die notwendigen Anreize zu schaffen hatte er den Grundsatz zur Konfiszierung aller Guter von verurteilten Haretikern oder deren Unterstutzer durch die Kreuzfahrer aufgestellt was einem Eroberungsprinzip gleichkommt das fur das zukunftige Handeln Simons de Montfort entscheidend gewesen sein wird nbsp In Carcassonne wurde Simon de Montfort 1209 zum Anfuhrer des Albigenserkreuzzugs gewahltDer Papst hatte sich allerdings den Konig von Frankreich Philipp II August als Anfuhrer des Kreuzzugs gewunscht der allerdings mehrere Aufforderungen zur Kreuznahme ausgeschlagen hatte und sich auch insgesamt eher desinteressiert an diesem Unternehmen zeigte So hatten sich an die Spitze des Kreuzzugsheeres das sich im Fruhjahr 1209 in Lyon zusammenzog zunachst der Kreuzzugslegat Arnaud Amaury Abt von Citeaux und die drei grossen weltlichen Fursten Odo III von Burgund Herve von Nevers und Walter von Saint Pol gestellt Montfort selbst gehorte dem Heer zunachst nur als einfacher Kreuzritter an und nahm an den Eroberungen von Beziers 22 Juli und Carcassonne 15 August teil wo er sich bei letzterer durch seine Tapferkeit ausgezeichnet hatte Der Vizegraf von Beziers Carcassonne Raimund Roger Trencavel wurde als Unterstutzer der Haresie in einen Kerker gesperrt und gemass dem geltenden Enteignungsprinzip seiner Titel und Domanen fur verlustig erklart Nachdem sowohl die Grafen von Nevers und Saint Pol sowie der Herzog von Burgund die nun frei gewordenen Lehen abgelehnt hatten fand der Legat Arnaud Amaury in Simon de Montfort als dem rangnachsten Adligen den allzu bereitwilligen Empfanger und damit auch einen neuen militarischen Fuhrer des Kreuzzugs Die Grunde fur die Annahme des Trencavel Erbes durch Montfort sind gleichfalls strittig moglich dass er darin eine Kompensation des ihm wenige Jahre zuvor verloren gegangenen Beaumont Erbes betrachtete Seine Dankbarkeit gegenuber Arnaud Amaury brachte er sogleich mit einer Schenkung dreier Hauser in Carcassonne Beziers und Salleles an die Zisterzienser zum Ausdruck die zuvor von Haretikern enteignet worden waren Die Schenkungsurkunde war die erste die er als Vizegraf von Beziers und Carcassonne unterzeichnete 15 Auch hatte Montfort umgehend den Kirchenzehnt wieder in Kraft gesetzt der im Languedoc seit Generationen nicht mehr erhoben worden war und einen jahrlichen Zins von drei Denaren pro Haushalt zugunsten des Heiligen Stuhls eingefuhrt Um den Kreuzzug war es Ende August 1209 allerdings weniger gut bestellt nachdem die meisten Kreuzritter nach Ablauf der vorgeschriebenen Mindestkampfzeit von vierzig Tagen das Heer Richtung Heimat verlassen hatten 16 Bei Montfort waren in Carcassonne nur noch eine Hand voll Ritter geblieben zumeist mit ihm verwandte und treue Weggefahrten vom vierten Kreuzzug Von den grossen Fursten konnte er lediglich den Herzog von Burgund zu einem langeren Verweilen uberreden Ihnen gegenuber stand nahezu die gesamte Ritterschaft eines Landes dessen Herr Montfort nun war Folglich beanspruchte er die Lehnsherrschaft uber jene ehemaligen Trencavel Vasallen die sich allerdings zum Widerstand gegen den Kreuzzug entschlossen hatten Ihre Unterwerfung hatte sich Montfort nun zum Ziel gesetzt womit der Kreuzzug zunehmend den Charakter eines Feudalkriegs annahm der pragend fur seine gesamte Dauer wurde und Montfort in ein kompliziertes Geflecht langst etablierter Rechtsgewohnheiten und politischer Ordnungen manovrierte Zunachst marschierte er in das Lauragais eine Hochburg der Haresie wo sich ihm Aimery de Montreal kampflos unterwarf Hauptziel aber war die Einnahme von Fanjeaux das stark katharisch gepragt und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt der Region war Beim Einzug der Kreuzritter floh die grosse Katharergemeinde unter ihrem Fuhrer Guilhabert de Castres in den Exilsitz Montsegur Montfort hingegen machte hier erstmals die Bekanntschaft des Monchs Dominikus de Guzman der seit einigen Jahren mit einigen wenigen Konvertierten gegen die Haresie mit bescheidenem Erfolg gepredigt hatte Montfort machte Fanjeaux zu seinem eigentlichen Hauptquartier von wo aus er sternenformig durchgefuhrte Uberfalle in das Umland unternehmen konnte Mit der Einnahme von Laurac Saissac Villesiscle und schliesslich Limoux waren die wichtigsten Ortschaften des Lauragais binnen weniger Tage eingenommen Nur die Burgen von Lastours ein starkes Widerstandsnest konnten sich erfolgreich einer Belagerung erwehren worauf der Herzog von Burgund seine Heimreise antrat und damit das Kreuzfahrerheer weiter schwachte Im September 1209 boten allerdings die Stadtoberen von Castres die freiwillige Unterwerfung an und stellten fur ihre Treue mehrere Geiseln 17 Auch lieferten sie zwei festgenommene Katharer aus die auf dem ersten Scheiterhaufen unter der Agide Montforts verbrannt wurden Um dieselbe Zeit nahm Montfort die Belagerung von Preixan auf eine Stadt die nicht zu den Domanen der Trencavel gehorte sondern dem Grafen Raimund Roger von Foix womit er einen klaren Rechtsbruch beging Obwohl der Graf als Sympathisant der Katharer galt hatte er sich einige Monate zuvor der Kirche unterworfen und sich und sein Land damit unter den Schutz des Heiligen Stuhls gestellt Mit dem vor Preixan augenblicklich eintreffenden Grafen handelte Montfort seinen freien Einzug in die Stadt aus fur sein Versprechen die anderen graflichen Domanen nicht anzutasten Dieses Versprechen brach er sogleich als ihm noch im September 1209 der Abt von Saint Antoine de Fredelas die Anteile des Grafen von Foix mit dem er seit Jahren verfeindet war uber die Mitherrschaft von Pamiers zur Ubernahme anbot 18 Sofort besetzte Montfort diese Stadt und zugleich auch Mirepoix und Saverdun also faktisch das gesamte Unterland von Foix dessen Hochland er somit vom Toulousain abschnitt was ganz im Hinblick seiner bereits gereiften Plane geschah Anschliessend zog er in den Norden wo er nach der kampflosen Einnahme von Lombers und Albi das Albigeois unterwarf 19 Seine Abwesenheit nutzte Raimund Roger von Foix der den Pakt von Preixan als gebrochen betrachtete um die Kreuzritter aus der Stadt zu vertreiben und um am 29 September einen Direktangriff auf Fanjeaux zu unternehmen den die Kreuzritter aber zuruckschlagen konnten Dies waren zugleich die letzten militarischen Aktivitaten des Jahres 1209 worauf sich die Kreuzritter in ihre Winterquartiere zuruckzogen Politische Verhaltnisse im Languedoc Bearbeiten Am 10 November 1209 war in Carcassonne der junge Raimund Roger Trencavel in seinem Gefangnis gestorben Das sogleich umgehende Gerucht von einem Mordauftrag Montforts wurden von den Kreuzzugschronisten als ungerechtfertigt zuruckgewiesen Sie schrieben seinen Tod einer in der Gefangenschaft zugezogenen Ruhrerkrankung zu Am 24 November traf sich Montfort mit der Witwe seines gestorbenen Vorgangers in Montpellier die ihm im Namen ihres Sohnes Raimund II Trencavel alle Rechte der Trencavel fur eine Leibrente von 3000 Sous und der Ruckerstattung ihrer Mitgift von 25 000 Sous abtrat Der junge Trencavel der diesen Ausverkauf seiner Rechte niemals anerkennen sollte wurde der Obhut des Grafen von Foix ubergeben 20 nbsp Besitzungen der Grafen von Toulouse grun und ihre Vasallen hellgrun im 12 Jahrhundert Besitzungen der Krone von Aragon gelb und ihre Vasallen braun Ein weiteres wichtiges Treffen stand in Montpellier mit Konig Peter II von Aragon an denn die Krone Aragons war der Oberlehnsherr der Vizegrafschaften Beziers und Carcassonne und die Trencavel waren folglich ihre Vasallen gewesen Montfort erhoffte sich nun eine Anerkennung seitens des Konigs als dessen Vasall womit seine Ubernahme der Vizegrafschaften nach weltlichem Recht sanktioniert werden wurde die bislang allein auf dem vom Papst erklarten Beuteprinzip beruhte Neben dem Ankauf der Trencavel Rechte hatte er deshalb bereits im Oktober seinen Ritter Robert Mauvoisin mit einem Schreiben nach Rom entsandt mit dem er die Zustimmung des Papstes fur seine Wahl zum Kreuzzugsfuhrer und die Einsetzung in die Vizegrafschaften einholen wollte 21 Der Kreuzzug stand nicht nur unter der Leitung des Heiligen Stuhls der Papst war zugleich auch der weltliche Oberlehnsherr des Konigs von Aragon seit dieser sich im Jahr 1068 als Ausdruck eines katholischen Glaubensbekenntnisses bereitwillig in Vasallitat zu Rom begeben hatte Konig Peter II war 1204 personlich nach Rom gereist um Papst Innozenz III den Lehnseid zu schworen Das Wort des Papstes war also auch in Belangen der geopolitischen Ordnung des Languedoc von Gewicht und Montfort hoffte nun gestutzt auf einer positiven Antwort aus Rom die Anerkennung des aragonesischen Konigs zu erhalten Das positive Antwortschreiben des Papstes war allerdings gerade erst im November verfasst und auf den Weg in das Languedoc gebracht worden wo es erst im Dezember 1209 eintreffen sollte 22 In Montpellier verweigerte Konig Peter II Montfort die Anerkennung In allen Belangen des weltlichen Lehnsrechts war der Konig bis dahin ubergangen worden dessen Vasallen ohne seine Zustimmung entweder abgesetzt oder angegriffen wurden auch wenn sie den Schutz des Heiligen Stuhls genossen Ungeachtet dessen setzte Montfort seine Bemuhungen um ein gutes Verhaltnis zum Konig fort die allerdings von dessen Seite aus mit wachsendem Misstrauen beobachtet wurden und die schliesslich tragisch enden sollten Einen weiteren entscheidenden Machtfaktor der Region stellte der Graf Raimund VI von Toulouse dar der das machtigste aller Furstentumer Okzitaniens beherrschte Fur seine Domanen war er von Rechts wegen ein Vasall des franzosischen Konigs wobei diese Vasallitat eher nur auf dem Papier bestand de facto war die Grafschaft Toulouse seit Generationen ein souveranes Furstentum Mehr als alle anderen okzitanischen Fursten hatte Raimund VI den Haresieverdacht auf sich gezogen und galt als wichtigster Schutzherr der Katharer Fur die Kreuzzugslegaten allen voran Arnaud Amaury hatte der Sturz des Grafen von Toulouse als Voraussetzung fur einen erfolgreichen Kampf gegen die Haresie von Anfang an ausser Frage gestanden Unter anderem hatten sie den Grafen fur den Mord am Legaten Pierre de Castelnau im Jahr 1208 verantwortlich gemacht der erst den Vorwand zum Kreuzzug geliefert hatte Graf Raimund VI war zunachst aber durch eine rechtzeitige Unterwerfung gegenuber der Kirche einer Konfrontation mit dem Kreuzzug geschickt aus dem Weg gegangen indem er seine Landereien somit unter den Schutz des Heiligen Stuhls gestellt hatte Doch im September 1209 hatten die Kreuzzugslegaten die Weigerung der Stadtoberen von Toulouse den geforderten Treueid auf die Kirche zu leisten zum Anlass genommen die Exkommunikation auch uber Raimund VI auszusprechen und den Weg fur seine Bekampfung frei zu machen Fur Montfort hatten sich damit neue Perspektiven zur Eroberung des grossten Furstentums des Languedoc eroffnet Unterwerfung des Carcasses Bearbeiten Einstweilen aber hatte sich die Lage bis zum Winter 1209 fur den Kreuzzug erheblich verschlechtert Wahrend Montfort in Montpellier weilte waren etwa vierzig Ortschaften die er die vergangenen Monate unterworfen hatte wieder von ihm abgefallen und hatten die Kreuzritterbesatzungen vertrieben Darunter waren bedeutende Orte wie Castres Lombers und Montreal Dies war unter einer allgemeinen Erhebung der lokalen Ritterschaft erfolgt die sich nach dem Schock der ersten Erfolge des Kreuzzugs nun zum Widerstand gegen diesen bereitgefunden hatten Erst nachdem ihm seine Frau im Marz 1210 in Pezenas die ersten Verstarkungstruppen seit Beginn des Kreuzzugs zugefuhrt hatte konnte Montfort eine Offensive zur Ruckeroberung der abgefallenen Orte beginnen Zunachst unterwarf er Montlaur dann Alzonne und schliesslich Bram Die Ruckeroberungen wurden begleitet von Hinrichtungen an ortlichen Adligen die Montfort nun als abtrunnige Vasallen betrachtete Zur Einschuchterung der Bevolkerung wandte er in Bram erstmals das Mittel des Terrors an um die Folgen des Widerstands gegen ihn zu demonstrieren Er liess 100 Burgern der Stadt die Augen ausstechen und liess lediglich einem ein Auge damit dieser die Menschen vor die Burgen von Lastours fuhren konnte dem hartnackigen Widerstandsnest des Pierre Roger de Cabaret Nachdem er die Weinberge von Cabaret und Minerve vernichtet hatte nahm er nach einer zweiwochigen Belagerung im April die Burg Alaric am Fusse der Corbieres ein die Heimat des spater beruchtigten Faydit Xacbert de Barbaira nbsp Der Ort Termes mit der ihn uberragenden BurgDarauf wurde Montfort von Konig Peter II nach Pamiers zu einer Gipfelkonferenz mit Raimund VI von Toulouse und Raimund Roger von Foix geladen die allerdings ergebnislos beendet wurde Den Grafen von Foix verhohnte Montfort im Anschluss indem er in Waffen bis vor dessen Burg zog Auf Druck des aragonesischen Konigs hatte er allerdings die Unversehrtheit der Domanen von Foix fur ein Jahr zu garantieren Stattdessen nahm er die Belagerung von Minerve auf das eines der am starksten befestigten Katharernester der Region war Die Belagerung dauerte von Anfang Juni bis Mitte Juli 1210 sieben Wochen und war die bis dahin langste des gesamten Kreuzzugs Die Kreuzritter waren hier durch die Ankunft eines grossen Aufgebots entscheidend verstarkt worden an dem sich nach den Worten Wilhelm von Tudelas Ritter aus der Champagne dem Maine und Anjou der Bretagne von Friesland und aus Deutschland beteiligten 23 Am 22 Juli hatten die Verteidiger ihre Kapitulation verkundet und das castrum an Montfort ubergeben 24 140 anwesende Katharer wurden in der ersten grossen Massenverbrennung des Kreuzzugs verbrannt Lediglich drei Frauen konnten zur rettenden Konversion bewegt werden durch die Mutter des Bouchard de Marly Der Fall von Minerve hatte die freiwillige Unterwerfung von Montreal Ventajou und Laurac nach sich gezogen Die warme Jahreszeit und die anwesenden Verstarkungstruppen nutzend nahm Montfort sogleich die Belagerung von Termes auf einem weiteren der grossen Widerstandsnester des Carcasses 25 Trotz seiner numerischen Uberlegenheit die ihm der Zuzug von Kreuzfahrern aus Nordfrankreich der Bretagne und Gascogne aus Brabant Friesland Sachsen und Bayern gewahrleistete dauerte diese Belagerung nun drei Monate an Erst am 23 November 1210 kapitulierten die Verteidiger nach Ausbruch einer Ruhrseuche Im Anschluss das Tal des Aude entlangziehend unterwarf Montfort noch einige weitere Burgen Puivert ergab sich nach drei Tagen der Belagerung Darauf unterwarf sich ihm auch wieder Castres und Lombers kampflos Zum Jahresende 1210 existierte in den fruheren Landereien der Trencavel nur noch ein bedeutendes Widerstandsnest die Burgen von Lastours Kampf um Toulouse Bearbeiten Wahrend Montfort das ganze Jahr 1210 mit militarischen Aktivitaten verbrachte hatten die geistlichen Kreuzzugsfuhrer um Arnaud Amaury das von Papst Innozenz III geforderte Untersuchungsverfahren bezuglich der gegen Raimund VI von Toulouse erhobenen Anschuldigungen geschickt verzogert Stattdessen hatten sie im November 1210 die Exkommunikation gegen den Grafen bekraftigt und sie zugleich auch auf die Grafen von Foix und Bearn ausgeweitet Dennoch drangte der Papst weiter auf eine diplomatische Losung der Situation doch konnte sich Montfort auf sein stilles Einvernehmen mit Arnaud Amaury verlassen welcher den Grafen ab dem Winter 1210 mit unerfullbaren Bedingungen fur seine Absolution konfrontierte und diese somit verhinderte Zugleich hatte der Legat sein diplomatisches Talent bemuht um eine Versohnung zwischen Simon de Montfort und Konig Peter II von Aragon zu erreichen Die politische Grosswetterlage auf der iberischen Halbinsel hatte dabei fur sie gespielt da sich ein Waffengang der Christen mit den Mauren ankundigte fur den der Konig am Nordhang der Pyrenaen ruhige Verhaltnisse benotigte Im Januar 1211 nahm der Konig auf dem in Narbonne einberufenen Generalkonzil schliesslich die Huldigung Simons de Montfort entgegen womit dessen Ubernahme der Trencavel Landereien nach allen Regeln des weltlichen Rechts abgeschlossen war 26 Im Gegenzug gab Montfort eine Garantie fur die Unantastbarkeit der Lander von Foix ab die ein Protektorat Aragons waren 27 Die Beziehungen zum Konig konnten wenige Tage spater in Montpellier wohin sich das Konzil vertagt hatte durch die Vereinbarung einer Ehe zwischen dem aragonesischen Kronprinzen Jakob und Montforts Tochter Amicia vertieft werden 28 Den Gepflogenheiten der Zeit folgend wurde der junge Prinz zur Erziehung der familia Montforts uberantwortet Montforts Triumph im diplomatischen Rankespiel wurde zeitgleich durch die endgultige Abweisung einer Rekonziliation Raimunds VI durch Arnaud Amaury vollendet der am 6 Februar 1211 ein weiteres Mal die Verdammung des Grafen verkundete und ihre Bestatigung dem Papst nahelegte Der Ausgang des Konzils von Narbonne Montpellier hatte augenblickliche Reaktionen zur Folge Pierre Roger de Cabaret hatte seinen Widerstand entmutigt aufgegeben und im Marz 1211 seine Burgen von Lastours an Montfort kampflos ubergeben 29 Das letzte militarische Hindernis im Carcasse war damit aus dem Weg geraumt und Montfort hatte freie Bahn zur Eroberung des reichen Toulouse das nun uber keinen nennenswerten Schutzherren verfugte Wohl noch im Marz 1211 hatte Montfort die Belagerung von Lavaur aufgenommen der ersten Stadt in der Domane des Grafen von Toulouse noch bevor der Papst im April die Exkommunikation Raimunds VI bestatigt hatte 30 Am 3 Mai war Lavaur erobert alle Widerstandler wurden als Abtrunnige verurteilt und gehangt darunter Aimery de Montreal der zwei Mal Montfort gehuldigt und beide Male seinen Eid gebrochen hatte Dessen Schwester die Herrin von Lavaur wurde von der Soldateska in einen Brunnen geworfen und zu Tode gesteinigt Alle in der Stadt aufgegriffenen Katharer zwischen 300 und 400 an der Zahl wurden auf einem Scheiterhaufen verbrannt der nicht nur der grosste des gesamten Kreuzzugs sondern auch der grosste in den uber 150 Jahren der Katharerverfolgung sein wurde Unter den Verteidigern sind auch einige Offiziere des Grafen von Toulouse aufgegriffen worden dessen aktives Handeln gegen den Kreuzzug sich somit offenbarte womit seine Exkommunizierung zusatzlich gerechtfertigt werden konnte Die castra Montgey und Puylaurens erklarten danach ihre kampflose Unterwerfung die Burg Les Casses war zum Widerstand bereit musste aber schon nach einer kurzen Belagerung kapitulieren Bis zu 60 Katharer wurden hier verbrannt auf dem letzten grossen Scheiterhaufen des Kreuzzugs nbsp Die Burgen von Lastours in den Montagne Noire hatten dem Kreuzzug langen Widerstand entgegengesetztIm Sommer 1211 erfolgte der erste Gegenschlag des Grafen von Toulouse der das von den Kreuzrittern gehaltene Castelnaudary im Handstreich nahm und das strategisch wichtige Montferrand durch seinen Bruder Balduin absichern liess Montfort nahm sofort deren Belagerung auf wobei ihn der hartnackige Widerstand Balduins uberraschte Statt sich in langwierigen Kampfen aufzuhalten trat Montfort in Verhandlungen mit Balduin von dessen schlechtem Verhaltnis zu seinem Bruder er wusste Indem er ihm reiche Belohnung versprach gelang es ihm im Mai 1211 Balduin auf seine Seite zu ziehen und Montferrand ohne grossen Aufwand einzunehmen 31 Im Anschluss nahm Montfort wieder von Castelnaudary Besitz und unterwarf in einer regelrechten Blitzaktion mehrere Stadte entlang des Tarn Rabastens Montegut Gaillac und Lagrave Von dort marschierte er entlang des Aveyron bis in das Rouergue und das Quercy vor Dort wurde er in Bruniquel von Raimund VI erwartet der in einem Gesprach seine Unterwerfung anbot sofern sein Erbe unangetastet bleiben wurde Montfort lehnte dies umgehend ab ein Indiz dass ihm eine Unterwerfung des Grafen unter den Willen der Kirche nicht im Sinn lag sondern die Ubernahme dessen Furstentums Von Bruniquel aus wurde der Marsch nach Suden bis nach Montgiscard fortgesetzt wo eine grosse Verstarkungstruppe zu den Kreuzrittern stiess worauf sich Montfort stark genug fur eine Belagerung von Toulouse hielt Am 15 Juni 1211 marschierten die Kreuzritter vor der Hauptstadt des Feindes auf und schlugen am folgenden Tag einen Angriff der Okzitanier an der Brucke von Montaudran zuruck Anschliessend verwusteten sie die Felder und Weinberge der Umgebung wobei sie auch die bauerliche Bevolkerung nicht verschonten Die Belagerung aber endete nach zwei Wochen mit einem demutigen Misserfolg der Kreuzritter die gegen die stark ausgebauten Wehranlagen der Stadt nichts aufzubieten hatten Nachdem es infolge von Versorgungsengpassen Nachschubzuge waren von den Okzitaniern regelmassig uberfallen worden zu Unruhe und offenem Zwist unter den Rittern gekommen war ordnete Montfort am 29 Juni den Abbruch der Belagerung an Um die Moral seiner verunsicherten Ritter nach diesem ersten grossen Misserfolg des Kreuzzugs zu heben wandelte Montfort die Heerfolgezeit der Verstarkungstruppen von 40 Tagen voll ausnutzend den Ruckzug in einen weiteren Eroberungszug um Da er den Grafen von Foix in Toulouse wusste marschierte er direkt in den Suden nahm Autervie und uberschritt die Ariege um in Pamiers einzuziehen Uber das von der Bevolkerung verlassene Varilhes marschierte er anschliessend direkt nach Foix weiter Auf eine aufwendige Belagerung der hoch uber der Stadt thronenden Burg verzichtete er und verwustete stattdessen das Umland um dem Grafen von Foix einen wirtschaftlichen Schaden zuzufugen Anschliessend nahm er den Marsch in den Norden uber Castelnaudary auf bei dem ihn mehrere Kreuzfahrer die ihre Mindestkampfzeit abgeleistet hatten verliessen Nach der Zerstorung der Burg Caylus konnte er kampflos in Cahors einziehen dessen Bischof sich dem Kreuzzug angeschlossen hatte 32 De facto hatte Montfort damit das gesamte Quercy unter seine Kontrolle bringen konnen wo er sogleich eine kleine Wallfahrt nach Rocamadour an das Grab des heiligen Eremiten Zachaus unternahm Danach zog er wieder nach Pamiers wo er allerdings von neuen Erhebungen im Lauragais und von einem grossen Heerzug des Grafen von Toulouse Richtung Castelnaudary erfuhr Tatsachlich hatten die Okzitanier ein Heer aufgestellt das dem des Kreuzzugs zahlenmassig uberlegen zu grossen Teilen aber aus kommunalen Milizen bestand In Carcassonne rief Montfort alle in der Region anwesenden Kreuzritter zusammen und zog mit ihnen nach Castelnaudary Mehrere Stadte wie Puylaurens Les Casses Avignonet Montferrand und Saverdun nutzten sofort die Gunst der Stunde um die ausgedunnten Besatzungen zu vertreiben Seine zahlenmassige Unterlegenheit konnte Montfort in Castelnaudary durch seine militarischen Fahigkeiten wettmachen Bei Saint Martin Lalande schlug er die Truppen des Grafen von Foix in die Flucht ohne dass dessen Verbundete ihn unterstutzt hatten Statt zu kampfen bediente sich der Graf von Toulouse eines propagandistischen Tricks indem er die Gefangennahme und Hinrichtung Montforts kundtat worauf tatsachlich eine grosse Anzahl von Stadten ihre Kreuzritterbesatzungen vertrieb und fast alle militarischen Erfolge des Jahres zunichtemachte Von Fanjeaux aus nahm Montfort noch im Winter des Jahres 1211 die Ruckeroberung der verlorenen Stadte wieder auf Dieses Mal verfolgte er eine konsequente Isolierungsstrategie um Toulouse von allen Stadten und Versorgungswegen des Umlandes abzuschneiden Dazu fuhrte er ununterbrochene Feldzuge in das Lauragais Albigeois Quercy Agenais Perigord und Comminges durch nahm eine Stadt nach der anderen und versuchte sogar mehrmals das vereinte okzitanische Heer zu stellen das ihm aber stets aus dem Weg ging Im April 1212 eroberte er nach einer viertagigen Belagerung das starke Hautpol in der Montagne Noire das er niederbrennen liess Im folgenden Mai machte er Saint Michel de Lanes dem Erdboden gleich Die seit dem Fruhjahr 1212 kontinuierlich eintreffenden Verstarkungstruppen darunter deutsche Ritter unter dem Dompropst von Koln dessen Bruder Adolf III von Berg Wilhelm III von Julich und Leopold VI von Osterreich hatten Montfort die Ruckeroberung des gesamten Lauragais innerhalb kurzester Zeit ermoglicht 33 Danach zog er in das Quercy auf dem Weg Rabastens Gaillac und Montegut zuruckerobernd Anschliessend zog er im Juni 1212 in das Agenais um das einst von Richard Lowenherz erbaute Penne das von einem Schwiegersohn Raimunds VI gehalten wurde und Biron zu nehmen Parallel dazu hatte Robert Mauvoisin das nah gelegene Marmande erobert Nachdem das Agenais Ende Juli gesichert war die Burger von Agen hatten sich freiwillig dem Kreuzzug unterworfen nahm Montfort im August 1212 den Marsch ins Toulousain auf 34 Nach einer dreiwochigen Belagerung nahm er am 8 September Moissac ein Castelsarrasin Verdun und Montech ergaben sich kampflos Nachdem das Land nordlich von Toulouse wieder vollstandig unter seine Kontrolle gebracht war zog Montfort in den Suden und unterwarf von Pamiers aus Saverdun und Auterive womit der Riegel zwischen Foix und Toulouse wiederhergestellt war Anschliessend nahm er die Stadt Muret im Unterland des Comminges ein und verwustete das Couserans als Vergeltung fur den vorangegangenen Verrat seines Vizegrafen Mit der Einnahme von Samatan hatte Montfort die Isolierung von Toulouse schliesslich vollenden konnen Die Statuten von Pamiers Bearbeiten Zum Jahresende 1212 war Simon de Montfort der De facto Herrscher der Grafschaft Toulouse und der mit ihr assoziierten Landschaften mit Ausnahme der Stadt Toulouse selbst wie auch von Montauban und einigen kleineren Dorfern De jure aber war nach wie vor Raimund VI der anerkannte Graf von Toulouse der trotz seiner Exkommunikation im standigen Kontakt zu Papst Innozenz III stand welcher auf eine Rekonziliation des Grafen statt auf dessen Absetzung drangte Raimund VI hatte sich im Spatjahr 1212 nach Aragon begeben um dort die Unterstutzung Konig Peters II fur seine Sache zu gewinnen Zu Beginn der Wintermonate hatte Montfort das Kreuzzugsheer in seine Quartiere befohlen und selbst Quartier im Palast von Pamiers bezogen Dort versammelte er seine fuhrenden Offiziere und den Klerus des Languedoc zu einem Ratskonzil dem ersten Parlement seit seiner Wahl zum Kreuzzugsfuhrer das uber die Grundsatze der politischen Ordnung seines eroberten Herrschaftsbereichs entscheiden sollte Am 1 Dezember 1212 setzte er sein Siegel unter das abschliessende Dokument dessen 46 Artikel die Sitten Verordnungen und Statuten des gesamten Albigenserlandes terra albigensis festlegte das er als sein Land bezeichnete 35 Auch wenn er hier noch auf den tolosanischen Grafentitel verzichtete hatte er deutlich zu erkennen gegeben dass er sich auch als rechtmassiger Herr uber dieses Furstentum betrachtete und dass sich der Geltungsbereich seines Gesetzeswerks auch uber dieses erstreckte 36 Die Statuten von Pamiers waren in vielen Punkten von den Assisen von Jerusalem inspiriert und hatten demnach den Charakter von kolonialen Gesetzen indem eine klare Unterscheidung zwischen in Frankreich Geborenen francigenes und Einheimischen indigenes getroffen wurde Einheimischen Rittern wurde fur zwanzig Jahre das Tragen von Waffen verboten wahrend die neuen franzosischen Grundherren dazu verpflichtet wurden in dieser Zeit einzig franzosische Ritter fur den Heerdienst aufzubieten Frauen des lokalen Adels Witwen und Erbinnen konnten nach Belieben einen Franzosen aber fur die Dauer von zehn Jahren ohne die ausdruckliche Genehmigung Montforts keinen einheimischen Adligen heiraten Damit sollte naturlich die Kontrolle uber die Weitervererbung von Grund und Boden sowie die Ansiedelung des franzosischen Adels gewahrleistet werden nbsp Eine Belagerung der Burg von Foix hatte Simon de Montfort stets vermieden Zehn weitere Statuten regelten die Wiederherstellung der kirchlichen Autoritat wobei das Gewicht auf die Ruckgabe der Guter und Privilegien an die religiosen Institutionen lag die in den vorangegangenen Jahrzehnten von den weltlichen Machthabern angegriffen wurden Von Laien befestigte Kirchen mussten wieder geschleift werden Dazu wurde die Abgabenfreiheit des Klerus eingefuhrt und die bereits im August 1209 unternommene Wiedereinfuhrung des Kirchenzehnts und der Erhebung des jahrlichen Zinses zugunsten des Heiligen Stuhls bestatigt Nach dem ublichen Feudalrecht stand der Zins ubrigens einzig der weltlichen Seigneurie zu doch indem Montfort ihn dem Papst zugute schrieb hatte er sein Furstentum bereitwillig zu einem Instrument des papstlichen Imperialismus gemacht 37 Der Hintergedanke dabei war indem man den Papst am materiellen Gewinn der Eroberungen teilhaben liess wurde man ihn schlussendlich fur die Machtpolitik Montforts korrumpieren ein Trumpf der sich spater tatsachlich auszahlen sollte Naturlich wurde auch der Kampf gegen die Ketzer in den Statuten kodifiziert mit der Einfuhrung einer allgemeinen Besitzkonfiszierung aller uberfuhrten Katharer Diese wie auch Juden wurden fur alle Zeiten von offentlichen Amtern ausgeschlossen wobei Konvertierte erst nach zehn Jahren wieder Amter ubernehmen durften Alle weltlichen Grundherren wurden zur Ketzerbekampfung und zur Unterstutzung der Kirche verpflichtet Weiterhin wurden in den Statuten die Beziehungen zwischen den Standen der Gesellschaft geregelt der Militar und Frondienst die Nutzung von Gewassern Weiden und Waldern Regeln fur den juristischen Beistand der Armen wie auch das Gewicht des Brotes und sogar die Gewerbebedingungen zur Prostitution wurden festgelegt Besonders schwerwiegende Folgen sollte die Festlegung der erbrechtlichen Bestimmungen haben die nach Sitten und Gebrauchen des Frankenlands um Paris zu erfolgen morem amp usum Francie circa Parisius und die fur alle gesellschaftlichen Schichten egal ob einheimische oder zugezogene zu gelten habe Das alte okzitanische Recht das auf die testamentarische Freiheit und die Aufteilung des Erbes zu gleichen Teilen begrundet war wurde damit durch das nordfranzosische System ersetzt das vor allem auf dem Erstgeburtsrecht fusste Naturlich sollte auch damit die Ansiedelung des franzosischen Adels im Languedoc erleichtert werden doch sollte dieser Grundsatz nach drei Generationen auch auf Druck der Nachkommen der Franzosen wieder gekippt werden Entscheidung bei Muret Bearbeiten Montfort war im Dezember 1212 zum Gesetzgeber eines mit dem Schwert eroberten Landes geworden Die einzigen Hindernisse die seiner rechtlichen Anerkennung noch im Wege standen waren Graf Raimund VI von Toulouse und Konig Peter II von Aragon die etwa zur selben Zeit eine Interessensgemeinschaft gebildet und einen Friedensplan fur das Languedoc entwickelt hatten mit dem sie den Papst fur ihre Sache gewinnen wollten Die Beziehungen zum Konig von Aragon hatten sich fur Montfort im vorangegangenen Jahr erheblich verschlechtert Obwohl er noch im Fruhjahr 1211 dessen Anerkennung als Vizegraf von Beziers Carcassonne erhalten hatte wurde das Verhaltnis vor allem von aragonesischer Seite von Misstrauen bestimmt Einen Bruch hatte eine nur kurz darauf erfolgte Begebenheit herbeigefuhrt als Montfort im Juni 1211 als Erfullung seiner Heerfolgepflicht 50 Kreuzritter unter Guy de Lucy auf die iberische Halbinsel entsandt hatte um den Konig im Kampf gegen die muslimischen Almohaden zu unterstutzen Als Montfort nur wenige Wochen spater von einer okzitanischen Ubermacht in Castelnaudary belagert wurde hatte er alle seine Ritter eilends zu sich befohlen auch das Spanienkontingent Weil dieses just in dem Moment das Lager des Konigs verliess als die Almohaden gerade die Burg Salvatierra Provinz Ciudad Real belagerten wurde dieser Akt von Peter II als offener Verrat aufgefasst der nur umso schwerer wog als die Almohaden im September 1211 Salvatierra tatsachlich eroberten 38 Der Konig war zu der Auffassung gekommen dass Montfort nicht zu trauen war und dass er in die Schranken gewiesen werden musse Zu einer ahnlichen Auffassung war unterdessen auch Papst Innozenz III gelangt der in einem Brief vom 15 Januar 1213 an Arnaud Amaury seine bittere Einsicht gestand die Deutungshoheit uber den Kreuzzug verloren zu haben dass dieser zum Werkzeug einer montfort schen Eroberungspolitik verkommen sei und sein ursprungliches Ziel zur Ketzerbekampfung aus den Augen verloren habe 39 An Montfort gerichtet wunschte der Papst dessen Versohnung mit Peter II von Aragon so dass beide vereint ihre militarischen Krafte gegen die Mauren in Spanien richten konnten 40 Zur Verwirklichung dieses Ansinnens hatte sich der Papst den aragonesisch tolosanischen Friedensplan zu eigen gemacht indem Montfort auf die ihm bereits zuerkannten Trencavel Landereien beschrankt und Toulouse dem Erben seines Grafen unter Vormundschaft Konig Peters II ubergeben werden sollte In seinen Briefen hatte der Papst den Friedensplan gebilligt und die Aussetzung des Kreuzzuges angeordnet allerdings waren die Schreiben noch auf dem Weg als sich die Konfliktparteien noch im selben Monat bei Lavaur wahrscheinlich in Verfeil zu einem Friedensgesprach einfanden Der Konig von Aragon war zu diesem Zeitpunkt durch seinen Sieg uber die Almohaden auf der Ebene von Tolosa Las Navas de Tolosa 16 Juli 1212 zu einem katholischen Helden und somit zur Klarung der Verhaltnisse im Languedoc frei geworden Montfort aber konnte sich auf die Unterstutzung der Kreuzzugslegaten und den okzitanischen Klerus verlassen die den Friedensplan des Konigs am 18 Januar 1213 auf ganzer Linie ablehnten In einem Brief an den Papst vom 21 Januar 1213 legten sie ihre Beweggrunde dar nach denen dem Grafen von Toulouse nicht vertraut werden durfe und der Kreuzzug fortgesetzt werden musse um das bisher Gewonnene nicht zu verlieren 41 Vielmehr musse nun nach dem maurischen auch das haretische Tolosa zu Fall gebracht werden wie es Arnaud Amaury ausdruckte 42 Ohne eine Entscheidung des Papstes erst abzuwarten nahmen die Konfliktparteien die Kampfhandlungen wieder auf Am 27 Januar 1213 schworen die Grafen von Toulouse Foix Comminges und Bearn dem Konig von Aragon den Lehnseid und unterstellten somit ihre Domanen seinem Schutz Konig Peter II hatte auch Montfort an seine Vasallenpflichten ihm gegenuber erinnert und ihn zum Ruckzug aus allen ihm nicht zugestandenen Gebieten aufgefordert Montfort reagierte darauf mit einer formellen Aufkundigung seines 1211 abgelegten Lehnseides sich auf das Anliegen des Kreuzzugs berufend dem ein hoheres Gewicht als die Gesetzmassigkeiten des weltlichen Feudalrechts zukomme Faktisch kam dies einem Verrat und einer Kampfansage an den aragonesischen Konig gleich Ich werde keinen Konig furchten der gegen den Willen Gottes fur die Gunst einer Kurtisane streitet soll der Kommentar Montforts dazu gewesen sein in Anspielung auf die fur diese Zeit sehr freie sittliche Lebensfuhrung des Konigs 43 Am 21 Mai hatte der Papst dem Druck seiner Legaten nachgegeben und dem aragonesischen Friedensplan doch noch seine Unterstutzung entzogen und die Aussetzung des Kreuzzugs widerrufen 44 nbsp Die Schlacht bei Muret dargestellt in den Grandes Chroniques de France 14 JahrhundertWeder Montfort noch seine Gegner hatten dieses Schreiben erst abgewartet um ihre Rustungen zu beginnen Er hatte in Muret sein Standquartier eingerichtet und von dort aus die Umgebung von Toulouse verheert Im Juni 1213 war er nach Castelnaudary zuruckgekehrt wo er am Tag Johannes des Taufers 24 Juni die feierliche Schwertleite seines altesten gerade dreizehn Jahre alt gewordenen Sohnes Amaury zum Ritter Christi in Form einer religiosen Weihe beging Zuruck nach Muret marschierte er nach Puicelsi dessen Einnahme nach einer langwierigen Belagerung scheiterte Darauf waren die Okzitanier in die Gegenoffensive ubergegangen und hatten am 20 Juli Le Pujol heute Sainte Foy d Aigrefeuille erobert Fur die Sache Montforts stand es zunehmend schlecht als zu Monatsende mehrere Verstarkungskontingente nach Ableistung ihrer Mindestkampfzeit in die Heimat zuruckmarschierten Und nachdem die Nachricht von der baldigen Ankunft des aragonesischen Heerbanns umgegangen war befreiten sich mehrere Stadte von den unterbesetzten Kreuzritterbesatzungen Montfort unternahm im August noch einmal eine diplomatische Offensive um den Marsch Konig Peters II aufzuhalten indem er ihn an das papstliche Schreiben vom 21 Mai erinnerte wonach der Konig den Lehnseid des Grafen von Toulouse nicht anerkennen sollte Schon am 16 August gab der Konig darauf eine Antwort dass er immer den Befehlen des Pontifex Maximus Folge leiste Wohl am 28 August uberschritt der Konig mit allein 1000 Rittern die Pyrenaen und schlug am 8 September vor Muret sein Lager auf Montfort war uber die Bewegungen seines Gegners stets unterrichtet und nahm erst am 10 September von Fanjeaux aus seinen Marsch nach Muret auf Er hatte nicht mehr als etwa 1000 Berittene aufbieten konnen von denen nicht jeder ein Ritter war und um eine halbwegs schlagkraftige Infanterietruppe aufstellen zu konnen hatte er seine Besatzungen in den Stadten ausdunnen mussen Am selben Tag brach auch die Streitmacht der okzitanischen Alliierten von Toulouse nach Muret auf die neben ihrer gesamten Ritterschaft auch die tolosanische Stadtmiliz mit sich fuhrten Am 11 September zog Montfort in der Abtei Boulbonne ein und legte noch am selben Tag in Saverdun sein Testament nieder 45 Am Morgen des 12 September zog er uber ein freies Tor in Muret ein In seinem Gefolge hatten sich auch sieben Bischofe und drei Abte befunden wobei der Kreuzzugslegat Arnaud Amaury wegen einer Erkrankung nicht anwesend war Die Pralaten wurden statt ihm von Bischof Fulko von Toulouse angefuhrt der sich ob der zahlenmassigen Unterlegenheit der Kreuzritter ihres Sieges nicht mehr sicher war deshalb standigen Kontakt zum Lager der Okzitanier hielt und auf eine friedliche Einigung drangte Als aber am Morgen des 12 September die tolosanische Miliz die Stadtmauern von Muret angriff untersagte Montfort jede weitere Unterhandlung und liess sein Heer zum Kampf Aufstellung beziehen Die Kreuzritter waren dem Gegner nummerisch deutlich unterlegen nicht mehr als 2 000 von ihnen standen etwa 20 000 Konfoderierten entgegen Die Bereitschaft Montforts sich diesem Gegner dennoch zur Schlacht zu stellen mutete schon fatalistisch ja geradezu selbstmorderisch an 46 Ein Ruckzug aber hatte seine Autoritat als unumstrittener Feldherr seinen mittlerweile gewachsenen Nimbus des Unbesiegbaren augenblicklich zerstort und alles bisher Gewonnene ware angesichts des okzitanisch katalanischen Heeres ernsthaft in Frage gestellt worden So entschloss sich Montfort zur Annahme der Schlacht bei Muret in der er seine Unterlegenheit durch seinen taktischen Genius wettmachen konnte wobei ihm auch eine notwendige Portion Gluck zum Sieg verhalf Er liess seine ersten beiden Schlachtreihen zum direkten Frontalangriff auf den Gegner anreiten die erwartungsgemass bald in Schwierigkeiten geriet Doch sie bewahrten die von Montfort ausgegebene Disziplin und Geschlossenheit wahrend die okzitanisch katalanischen Ritter auf den Vorteil ihrer Uberlegenheit unter dem Eindruck ihres uberbordenden Ritterethos in der Annahme von Zweikampfen aufgaben Dennoch begann sich die Waagschale mehr zu deren Gunsten zu neigen doch statt seinen Reihen zu Hilfe zu kommen fuhrte Montfort mit seiner dritten Reihe nach einem weiten Linksschwenk einen Flankenangriff auf die von Raimund VI gefuhrten noch in ihrer Stellung verharrende Reserve der Okzitanier aus die somit ihrer Hauptstreitmacht nicht mehr zu Hilfe kommen konnte In der hatte sich Konig Peter II in der vordersten Reihe seiner Ritter befunden und war dort schliesslich im Zweikampf von Alain de Roucy getotet worden Als sich sein Tod herumsprach loste sich das okzitanisch katalanische Heer in einer allgemeinen und ohne Ordnung durchgefuhrten Flucht auf Montfort liess seine Ritter darauf gegen die tolosanische Miliz anreiten die wahrend der Schlacht erneut Muret angegriffen hatte und liess sie in einem blutigen Gemetzel niedermachen Gefahrdeter Triumph Bearbeiten Der Tod Konig Peters II hatte Montfort einen offenbar unerwartet vollkommenen Sieg beschert denn die bedrohende Macht Aragons war damit augenblicklich zerschlagen Der neue Konig war nicht nur ein Kind sondern befand sich ausserdem noch immer in der Montfort schen familia Doch statt die allgemeine Konfusion auszunutzen hatte Montfort seine Isolierungspolitik gegen Toulouse wieder aufgenommen statt in die Stadt siegreich einzumarschieren die der Graf zuvor verlassen hatte Offenbar beabsichtigte er sich erst dann dieser Stadt zu bemachtigen nachdem ihn der Papst unter dem Eindruck des Sieges von Muret formell zum Grafen ernannt hatte Nachdem er im Oktober 1213 die Grafschaft Foix verheert hatte marschierte er in das Rhonetal um dort den aufruhrerischen Grafen von Valentinois zu unterwerfen und ein Verstarkungsheer zu empfangen Dies war nicht ohne Schwierigkeiten vonstattengegangen Narbonne und Montpellier verweigerten ihm den Einzug den nur Nimes nach einer Drohgebarde gewahrte Wahrend er bis zum Fruhjahr 1214 mit der Klarung der Verhaltnisse an der unteren Rhone beschaftigt war drohte noch einmal im Suden Gefahr von den Aragonesen die den Tod ihres Konigs rachen und den jungen Jakob I befreien wollten Auch der Papst zeigte sich daruber verstimmt und drohte am 23 Januar 1214 Montfort gar mit der Exkommunikation sollte er den jungen Konig nicht augenblicklich dem Gewahrsam des papstlichen Legaten uberstellen 47 Zunachst musste Montfort aber das Quercy wieder unter Kontrolle bringen wo Raimund VI eingezogen war und seinen abtrunnig gewordenen Bruder Balduin hingerichtet hatte Unterdessen war im April 1214 in Narbonne ein neues katalanisches Heer unter dem Grafen Sanc eingezogen der die Herausgabe seines Grossneffen erzwingen wollte auch die Meister der Hospitaliter und Templer hatten sich dem Grafen angeschlossen 48 Montfort zog uber Carcassonne geradewegs vor die Stadt und belagerte sie Bevor die Lage weiter eskalieren konnte war der Legat Peter von Benevent vor Ort erschienen dem Montfort schliesslich den jungen Konig von Aragon ubergab Der Legat hatte auch im Auftrag des Papstes die Unterwerfung der Grafen von Foix und Comminges wie auch der Stadt Toulouse und des Grafen Raimund VI entgegengenommen die bis auf weiteres dem Schutz des Heiligen Stuhls unterstehen sollten 49 nbsp Der Initiator des Albigenserkreuzzugs Papst Innozenz III Fresko im Kloster San Benedetto in Subiaco Latium um 1219 Obwohl Montfort damit um seinen Sieg bei Muret betrogen worden war dachte er nicht daran aufzugeben Am 5 Mai 1214 empfing er in Pezenas das grosste Verstarkungsheer das seit dem Beginn des Kreuzzugs aus Nordfrankreich eingetroffen war Dies hatte er unter anderem dem neuen papstlichen Legaten fur Frankreich Robert de Courcon zu verdanken mit dem er sich umgehend in Kontakt und in ein gemeinsames Einvernehmen setzte 50 Der Legat hatte ihm den Besitz aller bisherigen und auch zukunftigen Eroberungen zugesagt Bereits am 3 Mai 1214 hatte Montfort sein Herrschaftsgebiet unerwartet erweitern konnen als ihm der hoch verschuldete Bernard Aton VI Trencavel seine Vizegrafschaften Agde und Nimes ubertrug 51 Anfang Juni wurde in Carcassonne die bereits im Dezember des Vorjahres vereinbarte Ehe Amaurys de Montfort mit der Tochter des Dauphins von Vienne vollzogen geleitet von dem Predigerbruder Dominikus de Guzman Anschliessend nahm Montfort seinen Kriegszug wieder auf der bewahrten Isolierungsstrategie folgend Wahrend sein Bruder Guy die Unterwerfung des Quercy vornahm marschierte Simon mit einer zweiten Heersaule in das Agenais wo er mehrere abtrunnig gewordene Stadte darunter Marmande schnell wieder unter seine Kontrolle brachte Allein Casseneuil verteidigte sich hartnackig mehrere Wochen lang und wurde nach seiner Ersturmung am 18 August den Erdboden gleichgemacht und seine Bevolkerung massakriert Im September ubernahm Montfort nach der Aufforderung Konig Philipps II August die Gerichtshoheit uber die Abtei von Figeac womit er seine politische Annaherung an den franzosischen Konig einleitete 52 Tatsachlich hatte zuvor Raimund VI diese richterlichen Privilegien innegehabt Danach zog er in das Rouergue wo ihm am 7 November der Graf Heinrich I von Rodez den Lehnseid entgegenbrachte 53 Am 6 Dezember 1214 hatte Montfort seinen Eroberungszug beendet mit dem er das gesamte Land des Grafen von Toulouse unter seine Kontrolle gebracht hatte Nur die Stadt Toulouse selbst musste noch genommen werden um die Eroberung des grossten okzitanischen Furstentums zu vollenden Montfort konnte sich dabei auf sein vom Papst nicht gewolltes Einvernehmen mit Robert de Courcon verlassen dessen Hintergrunde unklar bleiben Dieser hatte am 8 Januar 1215 den gesamten okzitanischen Klerus in Montpellier zu einem Konzil einberufen das uber die politische Ordnung des Languedoc entscheiden sollte Zu Montforts Nachteil war Courcon nicht personlich an diesem Konzil zugegen das stattdessen von Peter von Benevent geleitet wurde Auch Montfort selbst konnte nicht daran teilnehmen da ihm die Burger von Montpellier den Zutritt in ihre Stadt verwehrt hatten so dass er in einem Haus der Templer einige Kilometer vor den Mauern Quartier nehmen und sich dort standig uber den Fortgang der Unterredungen informieren lassen musste Aber der einheimische Klerus votierte in seinem Sinne einstimmig fur eine Enteignung Raimunds VI dessen Landereien und Titel auf Simon de Montfort ubertragen werden sollten Gegen diesen Beschluss legte aber Peter von Benevent sein Veto ein der sich auf eine eingegangene papstliche Bulle berufen konnte 54 Dem nach Rom gereisten Raimund VI war es dort tatsachlich gelungen den Papst um eine Vertagung der okzitanischen Angelegenheiten auf das fur November 1215 einberufene vierte Laterankonzil umzustimmen Montfort liess sich durch diese regelrechte Desavouierung nicht beirren und festigte in den folgenden Monaten seine faktische Herrschaft durch Ubernahme und Ankauf mehrerer Rechtstitel wie die Lehnsherrschaft uber Beaucaire und die Terre d Argence 55 Als Glucksfall erwies sich ihm die Ankunft des franzosischen Kronprinzen Ludwig VIII an der Spitze eines ansehnlichen Pilgerheeres den er am 20 April in Vienne in Empfang nahm Mit dem Prinzen an seiner Seite konnte Montfort seine Autoritat als De facto Landesherr weiter festigen indem er unter anderem den Vizegrafen von Narbonne zur Huldigung ihm gegenuber zwingen konnte 56 Der Vizegraf war von Rechts wegen der Vasall des Herzogs von Narbonne ein Rechtstitel der ursprunglich von den Tolosanergrafen gehalten aber im Jahr 1212 von dem Kreuzzugslegaten Arnaud Amaury usurpiert wurde als dieser zum Erzbischof von Narbonne gewahlt worden war Damit aber war es zum Bruch der einstigen Weggefahrten und Gesinnungstater gekommen den Montfort nun noch weiter vertiefe als Prinz Ludwig VIII als Bevollmachtigter der Kirche die Schleifung der Wehranlagen von Narbonne und Toulouse anordnete und tatsachlich waren drei Wochen spater die Mauern von Narbonne eingerissen Die Tolosaner wiederum hatten sich der Autoritat des Prinzen beugen und Guy de Montfort den Zutritt in ihre Stadt gewahren mussen der die Abrissarbeiten ihrer starken Mauern uberwachen sollte die von den Burgern selbst durchgefuhrt werden mussten In den ersten Julitagen 1215 konnte Simon de Montfort als Gefolgsmann des Prinzen schliesslich in Toulouse einmarschieren und von der Stadt Besitz ergreifen die Raimund VI hatte fluchtartig verlassen mussen Sein Quartier bezog er demonstrativ im Grafenpalast dem Chateau Narbonnais womit seine Ubernahme der Grafschaft Toulouse de facto abgeschlossen war Am 8 Juli ergriff er von Montauban Besitz wo ihm Geraud V fur das Armagnac Fezensac und Fezensaguet den Lehnseid ablegte 57 Kurz darauf verabschiedete er den Kronprinzen dessen vierzigtagiger Pilgerdienst beendet war und dann auch seinen Bruder Guy und den okzitanischen Klerus angefuhrt von Bischof Fulko von Toulouse nach Rom die ihn dort auf dem vierten Laterankonzil vertreten sollten Obwohl sein Status de jure noch nicht besiegelt war trat Montfort von nun an als der echte Landesherr des Languedoc auf indem er uberall im Land zu Gericht sass Streitfalle loste Gesetze erliess und Huldigungen entgegennahm Seine Einsetzung in die Rechtstitel des vertriebenen Raimund VI fasste er nur noch als Formsache auf die in Rom zu erledigen war Dort neigte Papst Innozenz III zunachst aber eher der Sache Raimunds VI zu der unerwartet von Arnaud Amaury unterstutzt wurde Ausserdem erhoben die dort anwesenden okzitanischen Fursten regelrechte Anklagen gegen Montfort dem sie der verschiedensten Vergehen gegen weltliches wie kanonisches Recht und der ungerechtfertigten Verbreitung des Krieges und der damit verbundenen Grauel beschuldigten Der ihm ergebene okzitanische Klerus aber wusste seine Sache gegenuber dem wankelmutigen Papst mit Nachdruck zu vertreten Am 30 November 1215 war im abschliessenden Urteil des Konzils schliesslich die formelle Absetzung Raimunds VI und die Einsetzung Simons de Montfort in alle Rechte eines Grafen von Toulouse ergangen der nach sechs Jahren des Krieges schliesslich sein Ziel erreicht hatte 58 Graf von Toulouse Bearbeiten Dem Konzilbeschluss gemass war Montfort alles Land der enteigneten Raimundiner zugesprochen worden mit Ausnahme des Agenais das dem jungen Raimund VII als Erbe seiner Mutter ubergeben werden sollte wie auch der provenzalischen Mark die ein Lehen des heiligen romischen Reichs war und die gegebenenfalls auch an Raimund VII zuruckerstattet werden sollte Montfort dachte nicht daran seine Besatzungstruppen aus diesen Gebieten abzuziehen genauso wenig wie die Raimundiner ihr auferlegtes Exil anzutreten beabsichtigten Im Fruhjahr 1216 gingen sie in Marseille an Land und lauteten damit den Ruckeroberungskampf um ihr Furstentum ein Montfort hatte in dieser Zeit seinen Konflikt mit Arnaud Amaury auszutragen der ebenfalls den Konzilbeschluss nicht anerkennen wollte das explizit die Ubertragung des Herzogtums Narbonne auf Simon de Montfort beinhaltet hatte Montfort marschierte Anfang Marz nach Narbonne und erzwang seinen Einzug in die Stadt nachdem er Arnaud Amaury der sich demonstrativ vor dem Stadttor aufgestellt hatte rude beiseite gestossen hatte Daraufhin sprach der Erzbischof die Exkommunikation uber Montfort aus die solange aufrechterhalten werden sollte wie er sich in der Stadt aufhalte Des Konflikts bald uberdrussig geworden zog Montfort wenige Tage darauf nach Toulouse ab im Wissen dass das Urteil vom vierten Lateran fur ihn sprach Auch hatten ihm die Stadtoberen von Narbonne die Treue geschworen In Toulouse wiederum leisteten ihm und seinem Sohn am 8 Marz 1216 das Konsulat und die Notablen den Treueeid worauf er allen Einwohnern und der Kirche eine Schutzgarantie auf Leib und Gut ausstellte 59 Zu diesem Anlass titulierte er sich erstmals urkundlich als Graf von Toulouse Daraufhin begab sich Montfort erstmals seit Beginn des Kreuzzugs wieder nach Nordfrankreich um seine Sanktionierung nach weltlichem Lehnsrecht durch Konig Philipp II August einzuholen Im April 1216 trug er diesem in Melun seine Eroberungen an das Herzogtum Narbonne die Grafschaft Toulouse und die Vizegrafschaften Beziers und Carcassonne um sie sogleich als Lehen des franzosischen Konigs wieder entgegenzunehmen 60 Fur Frankreich sanktionierte dieser Akt eine echte Eroberung ohne dass sein Konig dafur je etwas hatte tun mussen waren doch Carcassonne und Beziers zuvor noch Lehen der Krone Aragons gewesen Montfort konnte sich seinerseits nun nach allen geltenden Gesetzen der mittelalterlichen Feudalordnung als rechtmassiger Besitzer seiner Eroberungen betrachten Als Montfort am 5 Juni 1216 in Nimes eintraf erfuhr er von der Einnahme Beaucaires durch den jungen Raimund VII was eine allgemeine Erhebung der provenzalischen Mark gegen die Kreuzritterbesatzungen einlautete Sofort zog er selbst vor die Stadt um sie seinerseits zu belagern doch nach zwei Monaten hartester Kampfe musste er der schlechten Versorgungslage seines Heers Tribut zollen und die Belagerung am 15 August aufgeben Unruhen im Suden erforderten ausserdem seine Anwesenheit im Toulousain Im September 1216 erhoben sich die Tolosaner gegen die Franzosen und Montfort musste sich nach zahem Strassenkampf in das Chateau Narbonnais zuruckziehen Nachdem er den Vermittlungsversuch Bischof Fulkos zur Festnahme einiger Konsuln ausgenutzt hatte ordnete er eine allgemeine Razzia an in der die Stadt von seinen Mannern geplundert und noch vorhandene Mauerwerke zerstort wurden Uberhaupt schaffte Montfort das altehrwurdige tolosanische Konsulat nun ab um eine direkte Herrschaft mittels eines von ihm ernannten Statthalters zu errichten Danach ging er daran seine Stellung als Landesherr zu festigen indem er mittels des gascognischen Klerus die Ehe der Grafin Petronille von Bigorre mit deren Vetter Nuno Sanchez von Roussillon annullieren liess um sie am 6 November in Tarbes mit seinem jungeren Sohn Guy de Montfort neu zu verheiraten 61 Nuno Sanches besetzte sofort die Burg von Lourdes die Montfort zwar umgehend belagerte sie aber schnell wieder aufgab um im Couserans und Comminges als Herrscher aufzutreten obwohl diese Territorien ihm niemals zugesprochen waren Im Januar 1217 zog er gegen den Grafen von Foix der von Rom rekonziliert worden war und belagerte dessen Sohn in Montgrenier das er am 25 Marz nach Gewahrung freien Abzugs seiner Verteidiger in Besitz nehmen konnte Im April 1217 war Montforts Macht im Suden weitgehend gefestigt auch wenn sich immer neue Brandherde der Erhebung auftaten die von Raimund VI von Katalonien aus geschurt wurden Der Konflikt um Narbonne war unerwartet von neuem aktuell geworden als am 7 Marz der neue Papst Honorius III die Herzogswurde dem Erzbischof Arnaud Amaury zuerkannte 62 Doch letztlich konnte Montfort seine Herrschaft uber Narbonne aufrechterhalten gestutzt auf das Urteil des vierten Lateran die Anerkennung durch Konig Philipp II und die Gefolgschaftstreue des Vizegrafen und der Konsuln Abgesehen von dieser Episode hatte er sich um ein gutes Verhaltnis zu Honorius III bemuht der in zwei Bullen vom 22 Dezember 1216 und 21 Januar 1217 die Regularien der in Toulouse begrundeten Bruderschaft des Dominikus de Guzman bestatigte und diese schliesslich als neuen katholischen Predigerorden anerkannte 63 Die Montfort Familie hatte die gesamte Zeit des Kreuzzugs die Predigertatigkeit des katalanischen Monchs und seiner konvertierten Anhanger durch diverse Schenkungen gefordert was zugleich ihr nachhaltigster Beitrag zur Ketzerbekampfung darstellte zu dessen Zweck ursprunglich der Kreuzzug ins Leben gerufen wurde Nachdem sich viele Jahre nach Montforts Tod das Mittel des Kriegs zur Vernichtung der Haresie als untauglich erwiesen hatte sollte die vom Dominikanerorden massgeblich aufgebaute Inquisitionsgerichtsbarkeit den durchschlagenden Erfolg erbringen und das Katharertum aus dem Languedoc endgultig beseitigen Im Mai 1217 zog Montfort mit seinem Heer aus Toulouse zur Unterwerfung der provenzalischen Mark aus die inzwischen fast vollstandig von den Raimundinern kontrolliert wurde er sollte die Stadt nie wieder betreten Nach einem kurzen Zug durch das Termenes mit der Unterwerfung von Montgaillard und Peyrepertuse erreichte er Bernis das er dem Erdboden gleichmachte und dessen Herrn er hangen liess 64 Dieses Exempel erzielte schnell Wirkung als sich ihm nahezu alle Burgen und Stadte des rechten Rhoneufers mit Ausnahme von Beaucaire und Saint Gilles freiwillig unterwarfen Am 14 Juli zog er in Pont Saint Esprit ein wo sich ihm der Grundherr der strategisch bedeutenden Stadt Ales Raymond Pelet unterwarf 65 Hier nahm er auch den von Honorius III neu ernannten Kardinallegaten Bertrand in Empfang der ihm den unmissverstandlichen Befehl des Papstes uberbrachte auf eine friedliche Losung hinzuwirken und den machtigen Grafen von Valentinois in den Schoss der Kirche zuruckzuholen Sogleich wandte sich Montfort gegen diesen ging in Viviers uber die Rhone nahm Montelimar und belagerte Crest Nachdem er gleichzeitig das Umland verwustet hatte bekundete der Graf seine Verhandlungsbereitschaft und noch wahrend die Unterredungen abgehalten wurden erreichte ihn am 15 September ein Brief seiner Frau aus Toulouse Um den Verhandlungsdruck auf den Grafen von Valentinois aufrechtzuerhalten hatte Montfort den Adressaten der Botschaft verheimlicht bis der Graf ihm die Unterwerfung erklarte und drei Burgen als Sicherheit aushandigte Tatsachlich beinhaltete der Brief nichts anderes als die Nachricht von der Ruckkehr Raimunds VI aus Aragon an der Spitze eines okzitanischen Heers und dessen kampflosen Einzug in Toulouse am 13 September 1217 Die Herrschaft Montforts uber die Hauptstadt des Languedoc fand damit an diesem Tag ihr Ende in einer Volkserhebung wurden die franzosischen Besatzungstruppen massakriert von denen sich einige noch in das Chateau Narbonnais retten konnten Tod Bearbeiten nbsp Tod des Simon de Montfort bei der Belagerung von Toulouse 1218 historisierende Darstellung von Alphonse Marie Adolphe de Neuville 19 Jahrhundert nbsp Gedenktafel fur den Tod von Simon de MontfortMontfort zog zunachst nach Baziege um dort alle verfugbaren Ritter und Soldner zusammenzurufen mit denen er im Oktober 1217 vor Toulouse aufmarschierte Wie schon vier Jahre zuvor bei Muret war er erneut bereit alles auf eine Karte zu setzen denn sein Heer war bei weitem nicht gross genug um die Stadt vollstandig einschliessen zu konnen Saisonbedingt war es einmal mehr personell ausgedunnt weshalb Alix de Montfort gleich nach der Ruckkehr Raimunds VI nach Nordfrankreich aufgebrochen war um dort ein Verstarkungsheer zu rekrutieren Einstweilen aber musste Montfort vor den Stadtmauern mit seinen verfugbaren Truppen auskommen die von der Bevolkerung in nur wenigen Wochen eilends wiedererrichtet worden waren und hinter denen das grosste okzitanische Heer das in diesem Kreuzzug je aufgestellt wurde zur Verteidigung bereitstand Sofort nach seiner Ankunft nahm Montfort den Vorort Saint Michel ein wodurch er wieder in das Chateau Narbonnais einziehen konnte Um den Zugang zur Cite auch vom Osten her zu unterbinden wollte er dann die beiden uber die Garonne fuhrenden Stadtbrucken abriegeln und deshalb den Vorort Saint Cyprien unter seine Kontrolle bringen Dies scheiterte aber an einem Ausfall des Grafen von Foix vor dem er zuruckweichen musste Notgedrungen musste sich Montfort auf eine Belagerung einrichten die aufgrund des chronischen Personalmangels Versorgungsengpassen und der winterlichen Witterung bis in das nachste Fruhjahr ereignislos verlief Erst ab dem 15 April 1218 begannen die offenen Kampfe wobei sich die Verteidiger nicht nur auf eine passive Verteidigung beschrankten sondern auch Ausfalle starteten die zu Zusammenstossen auf offenem Feld fuhrten Anfang Mai war Alix mit betrachtlichen Verstarkungstruppen zuruckgekommen mit denen Montfort sogleich Saint Cyprien einnehmen konnte was sich allerdings als ein Pyrrhussieg erwies da ein plotzlich einsetzendes Hochwasser die Garonnebrucken wegschwemmte und dieser Zugang zur Stadt damit obsolet geworden war Darauf musste er seine gesamte Belagerungskunst an der Stadtmauer anwenden und mit technischer Raffinesse Maschinen bauen die in der Lage waren sie zu durchbrechen Am 7 Juni konnte der junge Raimund VII mit einer starken provenzalischen Truppe sehr zur Entmutigung der Belagerer in Toulouse einziehen Nachdem einige nordfranzosische Barone die im Glauben gegen Ketzer zu kampfen in das Languedoc gezogen waren ihren Unwillen kundgetan hatten eine christliche Stadt belagern zu mussen um sie deren rechtmassigen Herrn wegzunehmen hatte sich Montfort noch einem Monat Zeit gegeben um sie erobern zu konnen Andernfalls wurde er die Belagerung abbrechen Am Morgen des 24 Juni hatte er den Befehl zum Sturmangriff mit allen Mannern und Maschinen gegeben doch bis in die Nacht hinein kampfend konnten die Franzosen keine Entscheidung erzwingen Am Morgen des folgenden Tages den 25 Juni reagierten die Verteidiger mit all ihren Kraften mit einem Ausfall auf das Lager der Kreuzritter An der Spitze seiner Manner stehend warf sich Montfort in einen Kampf der wie schon bei Muret ob seiner zahlenmassigen Unterlegenheit einem selbstmorderischen Unterfangen gleichkam Laut der Uberlieferung des Pierres des Vaux de Cernay soll sich Montfort dieser Tatsache wohl bewusst gewesen sein als er sich mit seinen letzten Worten an seine Gefahrten richtete Gehen wir nun hinaus und sterben fur den der fur uns gestorben ist Aber in der hart gefuhrten Schlacht behielten die Kreuzritter die Oberhand und drangten die Okzitanier an die Stadtmauer beim Tor von Montoulieu zuruck wo Guy de Montfort mit einem Pfeil vom Pferd geschossen wurde Simon kampfte sich zu seinem Bruder durch um ihn aus dem Schussfeld der auf der Mauer positionierten gegnerischen Bogenschutzen zu bergen da traf ihn eine Blidenkugel am Helm Der Canso de la Crosada nach wurde das Katapult von dem das Geschoss abgefeuert wurde von tolosanischen Frauen und Madchen bedient und ihr Stein soll an der Stelle niedergegangen sein an dem er auch niedergehen sollte Der Schadel Simons de Montfort wurde zerschmettert er war sofort tot Am Tag darauf erwiesen die franzosischen Kreuzritter und Barone Amaury de Montfort ihre Huldigung als ihrem neuen Anfuhrer und Erben aller Titel und Domanen seines Vaters Er hatte die Fortsetzung der Belagerung beabsichtigt doch die vom Tod ihres langjahrigen Anfuhrers entmutigten Ritter hatten nichts mehr gegen die Verteidiger aufzubieten Der anwesende Kardinallegat Bertrand entschied schliesslich am 25 Juli die Aufhebung der Belagerung und den Ruckzug nach Carcassonne In einem Ledersack wurde Simons Leichnam dorthin mitgefuhrt und in der Kathedrale Saint Nazaire bestattet Nachdem sein Sohn am 14 Januar 1224 vor dieser Stadt die Kapitulation des 1208 ausgerufenen Kreuzzugs unterzeichnen und alle montfortschen Eroberungen im Languedoc hatte aufgeben mussen liess er den Leichnam seines Vaters in die Abtei von Hautes Bruyeres uberfuhren dem traditionellen Begrabnisort des Hauses Montfort Urteil BearbeitenAls militarischer Fuhrer des Albigenserkreuzzugs und dessen Hauptnutzniesser war und ist Simon de Montfort in der wissenschaftlichen Betrachtung eine der umstrittensten Personen der mittelalterlichen Geschichte Westeuropas 66 Problematisch sind dabei sowohl die Schilderungen der Quellen als auch der Sekundarliteratur die immer wieder zu tendenziosen Stilisierungen seiner Person neigen entweder als Held oder als Schurke In die katholische Historiographie angefangen bei seinem Hauschronisten Pierre des Vaux de Cernay ist er als Martyrer eingegangen der sich als mustergultiger Kreuzritter miles Christi angefullt mit allen Tugenden des christlichen Rittertums und voller Demut und Weisheit in den Dienst Gottes zum Kampf gegen die Feinde des Glaubens gestellt habe 67 Bei den Menschen die ihn kannten war er fur seine einfachen Umgangsformen wie auch fur seine strenge Frommigkeit bekannt zu jeder Tag und Nachtzeit beachtete er die Betvorschriften wie er fur seine Rechtschaffenheit anerkannt war die er am deutlichsten 1203 vor Zara demonstrierte 68 Bewundert wurde er fur seine geradlinige und familiare Lebensfuhrung die haufig als Gegenbeispiel zu der des Grafen von Toulouse herangezogen wurde Zweifellos war Montforts Frommigkeit dem Ethos seines gesellschaftlichen Standes nach von militanter Natur er war nicht der einzige Ritter der sich gleich zweimal in seinem Leben zur Kreuznahme berufen fuhlte Seine Gegner erkannten in dieser Frommigkeit freilich auch eine Maske seines Ehrgeizes ein fremdes Furstentum zu erobern und sicher ist Frommigkeit allein kein ausreichendes Motiv um seinen mit aller korperlichen und seelischen Widerstandskraft gefuhrten langjahrigen und risikoreichen Kampf zu erklaren Das gesamte letzte Jahrzehnt seines hohen Alters hat er im Sattel verbracht Dabei hat er sich ganzlich mit seiner Mission identifiziert und durch Vorbild seine Gefolgsmanner zur Aufnahme gefahrvollster Muhen gegen eine zahlenmassige Ubermacht bewegen konnen 33 von 39 Belagerungen hat er erfolgreich beenden konnen und nicht weniger als 48 feste Platze castra haben sich ihm kampflos ergeben Seine Fahigkeiten zur Motivation und sein militarisches Genie liessen ihn zu einem der besten Feldherren seiner Zeit werden wenngleich er dabei oft von der Inkompetenz seiner Gegner begunstigt wurde Aber angeblich soll sogar Raimund VII von Toulouse die Fuhrungsfahigkeit und Glaubensstarke seines langjahrigen Feindes bewundernd anerkannt haben 69 Die Mehrheit seiner Gegner aber sah in seinem Mut nur eine Ausrede fur Grausamkeit und seine Rechtschaffenheit war fur sie ein Alibi fur seinen Fanatismus Tatsachlich war er bei der Wahl der fur die mittelalterliche Kriegfuhrung typischen Mittel nicht wahlerisch vor allem war ihm neben dem Schwert auch der Terror als Waffe bekannt In der Uberzeugung das Recht auf seiner Seite zu wissen konnte er bedenkenlos zu Graueltaten fahig sein die allerdings auch von seinen Gegnern wenn auch in geringerem Umfang begangen wurden Uberzeugungstatern auf der katholischen Seite erfullte dies mit Freude bei okzitanischen Dichtern und Chronisten aber rief es Entsetzen Bitterkeit und Trauer hervor Fur sie war er ein Ungeheuer fur den seine Tugenden keine Rolle spielten wenn es um Mord Totschlag Brandschatzung Plunderung oder Enteignung fremden Gutes ging 70 Er hat sie um den Sieg von paratges okzitanisch fur Ansehen Ehre gebracht und die auf ihr aufbauende gesellschaftliche Ordnung ihrer Heimat zerstort so dass selbst der katholische Okzitanier Guillaume de Puylaurens spater die durch Montfort zu verantwortende Verbreitung der Schrecken des Krieges vom Mittelmeer bis zur britischen See beklagen konnte 69 nbsp Papst Innozenz III verdammt die Albigenser links Massaker der Kreuzritter unter Simon de Montfort an den Albigensern rechts Miniatur aus der Chronique de Saint Denis 14 Jahrhundert London British Library Das Wirken Montforts kann nicht ohne Hinweis auf die politische Ruckendeckung erklart werden der er sich die ganze Zeit uber sicher sein konnte Genauso wie das Desinteresse Konig Philipps II von Frankreich das ihm zur militarischen und politischen Handlungsfreiheit verhalf konnte er sich auf das Einvernehmen mit den papstlichen Legaten verlassen allen voran Arnaud Amaury und Robert de Courcon die ihren ganzen Einfluss auf den wankelmutigen Papst Innozenz III aufwandten um den Kreuzzug am Laufen zu halten Die Motivation dieser Personen dazu die dabei sogar oft direkt in Widerspruch zur papstlichen Dogmatik auftraten geht aus den uberlieferten Quellen nur unzureichend hervor Wahrscheinlich waren sie als Entscheidungstrager vor Ort zu der Auffassung gelangt dass nur ein der katholischen Sache gewogener weltlicher Furst in Okzitanien einen Erfolg in der Bekampfung der Haresie garantieren konne wofur folglich der als Katharerfreund gebrandmarkte Raimund VI beseitigt werden musste Was die Bekampfung der Haresie anbelangt den eigentlichen Sinn des Kreuzzugs so stellt sich das Handeln Montforts dabei widerspruchlich dar 71 Sicherlich war er von ihrer Notwendigkeit uberzeugt und mit den Massenverbrennungen von Minerve 1210 und Lavaur und Les Casses 1211 hatte er seinen Willen dazu auch deutlich demonstriert Allerdings blieben diese drei spektakularen Exempel auch die einzigen in seiner Agide zu verzeichnenden Exekutionen an den Katharern Ansonsten beschrankte sich sein Glaubenskampf auf die materielle Enteignung uberfuhrter Haretiker und deren Unterstutzer sowie die Forderung der predigenden Mission namentlich der Bruderschaft des Dominikus de Guzman die noch zu seinen Lebzeiten die Anerkennung als katholischer Orden erhalten hatte Nach Montforts Tod sollte sich herausstellen dass sich das Mittel des Krieges zur Bekampfung einer Glaubenshaltung als wirkungslos erwies Der Kreuzzug hatte der katharischen Kirche weder in ihrer institutionellen Struktur noch in ihrer sozialen Fundierung ernsthaft gefahrlich werden konnen Aber es mussten noch zehn weitere Kriegsjahre folgen bevor die Verantwortlichen zu dieser Erkenntnis gelangten Unabhangig von den eigentlichen Zielen des Kreuzzugs war Montforts Wirken von herausragendem Einfluss auf die weitere Geschichte Frankreichs seines okzitanischen Sudens und fur Aragon Sein Sieg bei Muret wurde zu einem Schicksalsmoment der franzosischen Geschichte der die generationenlang gewachsene Macht Aragons im heutigen Languedoc schlagartig in den Suden der Pyrenaen zuruckdrangte 72 Das vormals machtige nahezu unabhangige Furstentum von Toulouse wurde von seinem Krieg so nachhaltig geschwacht dass es dem 1226 durchgefuhrten Kreuzzug Konig Ludwigs VIII nichts mehr entgegensetzen konnte womit Montfort zu einem Wegbereiter der franzosischen Konigsmacht wurde die schliesslich als Hauptnutzniesser des Albigenserkreuzzugs nach dessen Ende 1229 das entstandene Machtvakuum auszufullen wusste Basierend auf Montforts administrativer und gesetzgeberischer Vorarbeit Statuten von Pamiers konnte die franzosische Krone uber das Land binnen kurzester Zeit ein stabiles Regime errichten Uberhaupt ist in diesem Zusammenhang zu erwahnen dass sich Montforts Regierungsstil an dem zu seiner Zeit richtungsweisenden nordfranzosischen Vorbild Konig Philipps II August orientierte Nur wenige Lehen hat er aus seinen Eroberungen vergeben in der Regel nur an langjahrige verdienstvolle Vertraute Ansonsten aber gedachte er das Land mittels eines zentralisiert ausgerichteten Statthaltersystems ganz im Stil eines absoluten Landesherrn zu regieren Die franzosische Krone hat dieses System 1229 lediglich in ihre Administration einzufugen brauchen um ihre Autoritat im Languedoc zu errichten Fur Aragon hat Montforts Siegeszug das Ende seines Strebens zur Errichtung eines Midi Konigreichs oder auch Pyrenaenreichs imperi pirinenc von Katalonien bis in die Provence bedeutet Stattdessen verlagerte das Konigreich schon unter seinem Ziehsohn Jakob I dem Eroberer seine Expansion auf das Mittelmeer und wurde dessen vorherrschende Macht im Mittelalter Der aus dem Albigenserkreuzzug fur die Montfort Familie zu verbuchende direkte Gewinn fiel sehr bescheiden aus Der Friede von Paris 1229 hat lediglich die vergleichsweise kleine Seigneurie Castres fur die Erben Guys de Montfort bestatigt der diese schon aus den Handen seines Bruders erhalten hatte Ansonsten hat die Aufgabe der wahrend des Kriegs von Simon angehauften Rechtstitel durch Amaury de Montfort an die franzosische Krone diese zu seinem unmittelbaren Erben werden lassen indem die Trencavel Landereien 1229 direkt mit der Krondomane vereint werden konnten Die Grafschaft Toulouse aber wurde wenn auch stark verkleinert bei ihrem ursprunglichen Besitzer belassen womit dem jahrelangen Kampf Simons um dieses Furstentum eine spate Niederlage beschieden wurde Neben seinem eigenen Tod hat der Albigenserkreuzzug einen hohen Blutzoll von seiner Familie verlangt 1220 wurde sein Sohn Guy beim Kampf um Castelnaudary getotet und 1228 fiel sein Bruder Guy fur den er sich vor Toulouse noch aufgeopfert hatte Die Montforts versanken nach dem Albigenserkreuzzug wieder in den Stand des eher nachgeordneten franzosischen Feudaladels Allein der dritte gleichnamige Sohn des Kreuzzugsfuhrers gelangte in England zu hochstem historischen Ansehen und verewigte dort den Namen Montfort in der Grundungsgeschichte des britischen Parlamentarismus Literatur BearbeitenMalcolm Barber Die Katharer Ketzer des Mittelalters Artemis amp Winkler Verlag Dusseldorf und Zurich 2003 englische Erstausgabe The Cathars Dualist heretics in Languedoc in the High Middle Ages Pearson Education Limited Harlow 2000 Rebecca Rist The Papacy and Crusading in Europe 1198 1245 New York 2009 Michel Roquebert Simon de Montfort Bourreau et martyr Librairie Academique Perrin 2005 Michel Roquebert Die Geschichte der Katharer Haresie Kreuzzug und Inquisition im Languedoc Deutsche Ubersetzung von Ursula Blank Sangmeister Philipp Reclam jun GmbH amp Co KG Stuttgart 2012 franzosische Erstauflage Histoire des Cathares Heresie Croisade Inquisition du XIe au XIVe siecle Editions Perrin Paris 1999 Jorg Oberste Der Kreuzzug gegen die Albigenser Ketzerei und Machtpolitik im Mittelalter Darmstadt 2003 Christine Woehl Volo vincere cum meis vel occumbere cum eisdem Studien zu Simon von Montfort und seinen nordfranzosischen Gefolgsleuten wahrend des Albigenser Kreuzzugs 2001 Quellen BearbeitenDer inoffizielle Kreuzzugschronist Pierre des Vaux de Cernay hatte mit seinem detaillierten Werk zugleich eine Quasibiographie zu Simon de Montfort verfasst Sein naturgemass einseitiger und verherrlichender Bericht schliesst mit Ereignissen im Jahr 1219 ab Weiterhin hielt sich der Kleriker und Poet Guillaume de Tudela im Kreuzzugslager auf seit 1211 im Gefolge des Balduin von Toulouse der den in altfranzosisch geschriebenen ersten Teil des Chanson de la Croisade verfasste und trotz seiner Parteilichkeit auf eine zugespitzte Polemik verzichtete Er brach aus unbekannten Grunden sein Werk im Fruhjahr 1213 ab das allerdings bald von einem anonymen okzitanischen Dichter vermutlich ein Gefolgsmann des Grafen von Toulouse fortgesetzt wurde Diese in Okzitanisch verfasste Fortsetzung Canso de la Crosada beschreibt in patriotischem Eifer die Sichtweise und den Kampf der Okzitanier gegen Montfort und den Kreuzzug Sie endet ebenfalls im Jahr 1219 Aus einem grosseren zeitlichen Abstand schildert Guillaume de Puylaurens den Kreuzzug in seiner Chronik Obwohl selbst ein katholischer Kleriker und Verfechter der Ketzerbekampfung aussert er sich als geburtiger Okzitanier kritisch zum Handeln Montforts und den Auswirkungen des Kreuzzugs auf die politische Ordnung und Kultur seiner Heimat Pierre des Vaux de Cernay Petri Vallium Sarnaii Monachi Historia Albigensium et sacri belli in eos suscepti In Recueil des Historiens des Gaules et de la France Vol 19 1880 S 1 113 Guillaume de Puylaurens Guillelmi de Podio Laurentii Historia Albigensium In Recueil des Historiens des Gaules et de la France Vol 19 1880 S 193 225 Guillaume de Puylaurens Historiae Albigensium auctore Guillelmo de Podio Laurentii In Recueil des Historiens des Gaules et de la France Vol 20 1840 S 764 776 Chanson de la Croisade Canso de la Crosada La chanson de la croisade conte les Albigeois Hrsg von Paul Mayer Bd 1 Guillaume de Tudela 1875 Bd 2 Anonymus 1879 Anmerkungen Bearbeiten Dieser genealogische Irrtum setzt sich bis in jungere Publikationen fort wie zum Beispiel bei Roquebert S 136 a b Sowohl Amaury VII als auch Guy de Montfort waren in oder kurz vor 1199 geboren da beide erstmals in einer Stiftung an das Leprosenhospital von Grand Beaulieu bei Chartres in diesem Jahr urkundlich genannt werden Siehe Cartulaire de l Abbaye de Notre Dame des Vaux de Cernay Vol 1 hrsg von Lucien Victor C Merlet und Auguste Moutie 1857 S 71 Anm 1 a b Sowohl Simon der Jungere wie auch Robert de Montfort werden erstmals in einer im Juni 1218 vor Toulouse ausgestellten Schenkungsurkunde ihrer Mutter zu Gedenken an ihren Vater an die Abtei Notre Dame du Val mit ihren alteren Brudern genannt In Roberts Fall stellt dies seine einzige Erwahnung dar er muss wohl noch als Kind gestorben sein Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 160 Gerard de Fracheto Vitae fratrum Ordinis Praedicatorum necnon Cronica ordinis ab anno MCCIII usque ad MCCLIV Hrsg von Benedictus Maria Reichert in Monumenta Ordinis Fratrum Praedicatorum Historica Bd 1 1846 S 322 Roquebert 2012 S 168 Alberich von Trois Fontaines Chronica Hrsg von Georg Heinrich Pertz in Monumenta Germaniae Historica SS 23 1874 S 941 M F I Darsy Picquigny et ses seigneurs Vidames d Amiens 1860 S 35 Das Testament der Laure de Montfort aus dem Jahr 1227 ist im Urkundenverzeichnis der Abtei von Le Gard hinterlegt Simon de Montfort genoss als Gegner von Johann Ohneland eine solche Prominenz dass er Geruchten aus dem Jahr 1210 zufolge der Wunschkandidat der revoltierenden englischen Barone auf den Konigsthron gewesen sei sofern Johann Ohneland erfolgreich von diesem gesturzt worden ware Annales Monastici de Dunstaplia et Bermundeseia Hrsg von Henry R Luard in Rolls Series 36 Vol 3 1866 S 33 Levi Fox The Honor and Earldom of Leicester Origin and Descent 1066 1399 In The English Historical Review Vol 54 1939 S 385 402 Das Beaumont Erbe wurde 1220 dem Earl of Chester zur lebenslangen Nutzniessung ubertragen wenngleich die Anrechte auf die Grafschaft Leicester weiter bei den Montforts verblieb 1231 wurde sie schliesslich dem jungeren Simon ubergeben Hier Simon comes Montifortis genannt Layettes du Tresor des Chartes Bd 1 hrsg von Alexandre Teulet 1863 Nr 438 S 185 186 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 2 Gottfried von Villehardouin Chronique de la conquete de Constantinople par les Francs Hrsg von J A Buchon in Collection des Chroniques nationales francaises Vol 3 1828 S 3 Gottfried von Villehardouin Chronique de la conquete de Constantinople par les Francs Hrsg von J A Buchon in Collection des Chroniques nationales francaises Vol 3 1828 S 43 L Estoire de Eracles empereur Liv 28 Cap IV in Recueil des historiens des croisades 1859 Historiens Occidentaux II S 255 Hier Simon dominus Montisfortis genannt Layettes du Tresor des Chartes Bd 1 hrsg von Alexandre Teulet 1863 Nr 815 S 307 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 15 Brief vom 17 November 1207 an den Konig von Frankreich und die nordfranzosischen Barone mit der Aufforderung zur Kreuznahme Innocentii III Registrorum sive Epistolarum Hrsg von Jacques Paul Migne in Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 215 Sp 1246 1247 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 29 Laurence Marvin Thirty Nine Days and a Wake up The Impact of the Indulgence and Forty Days Service on the Albigensian Crusade 1209 1218 In The Historian A Journal of History Vol 65 2002 S 75 94 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 29a Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 30 Amaury de Montfort trat die Mitherrschaft in Pamiers im Oktober 1226 an Ludwig VIII ab Histoire generale de Languedoc preuves Bd 5 hrsg von C Devic und J Vaissete 1842 Nr 139 S 645 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 32a Simon de Montfort wurde im Juni 1210 von papstlicher Seite aus auch als Vizegraf von Albi anerkannt Innocentii III Registrorum sive Epistolarum Hrsg von Jacques Paul Migne in Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 282 283 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 35 36 Innocentii III Registrorum sive Epistolarum Hrsg von Jacques Paul Migne in Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 141 142 Zu den Antwortschreiben des Papstes vom 11 und 12 November 1209 siehe Innocentii III Registrorum sive Epistolarum Hrsg von Jacques Paul Migne in Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 151 153 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 33 34 Der Chronist der Kolner Annalen schrieb von Franzosen Englandern und Lothringern Annales Colonienses Maximi Hrsg von Georg Heinrich Pertz in Monumenta Germaniae Historica SS 17 1861 S 825 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 40a Gauthier Langlos Le siege du chateau de Termes par Simon de Montfort en 1210 In Heresis Bd 22 1994 S 101 134 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 41b Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 41a Joaquin Miret y Sans Itinerario del rey Pedro I de Cataluna II de Aragon In Boletin de la Real Academia de Buenas Letras de Barcelona Bd 3 1905 06 Nr 4 S 16 17 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 41d Zur papstlichen Bestatigung des Banns gegen Raimund VI siehe den Brief vom 7 April 1211 an den Erzbischof von Arles in Innocentii III Registrorum sive Epistolarum Hrsg von Jacques Paul Migne in Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 410 411 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 43b Der Bischof von Cahors hatte Simon de Montfort bereits am 20 Juni 1211 im Lager vor Toulouse die Ubergabe seiner Stadt angeboten Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 45 Zu den deutschen Kreuzrittern siehe Caesarius von Heisterbach Dialogus miraculorum Hrsg von Joseph Strange 1851 Band 1 Buch V Kapitel XXI S 301 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 51a Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 61 Fur den lateinischen Originaltext siehe Histoire generale de Languedoc avec des notes et les pieces justificatives Vol 8 HGL preuves VIII hrsg von Claude Devic und Joseph Vaissete 1879 Nr 165 Sp 625 635 archive org Er wurde unter anderem von Michel Roquebert in das Franzosische ubersetzt in L epopee cathare Bd 1 1970 S 496 511 Fur eine deutsche Ubersetzung der Artikel 1 9 10 11 14 15 und 18 bis 24 siehe Oberste S 112 Er titulierte sich als Simon Graf von Leicester Grundherr von Montfort durch die Vorsehung Gottes Vizegraf von Beziers und Carcassonne Herr des Albigeois und Razes S comes Leycestrie dominus Montisfortis Dei providencia Biterrensis amp Carcassensis vicomes dominus etiam Albiensis amp Redensis Siehe HGL preuves VIII Nr 165 Sp 634 Roquebert 2012 S 139 Rodrigo Jimenez de Rada Historia de rebus Hispanie siue Historia Gothica Hrsg von Juan Fernandez Valverde in Corpus Christianorum Continuatio Mediaevalis Bd 72 1987 S 257 Regesta Pontificum Romanorum Bd 1 hrsg von August Potthast 1874 Nr 4648 S 402 Innocentii III Registrorum sive Epistolarum Hrsg von Jacques Paul Migne in Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 215 Sp 739 741 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 63 64 Sacrorum conciliorum nova et amplissima collectio Bd 22 hrsg von Giovanni Domenico Mansi 1778 Sp 868 871 Selecta ex varis chronicis ad Philippi Augusti regnum pertinentibus De Francorum expeditione ac victoria adversus Sarracenos in Hispania reportata In RHGF 19 S 253 Puylaurens RHGF 19 S 208 Angeblich hatte Konig Peter II ein aussereheliches Verhaltnis zu einer tolosanischen Edelfrau unterhalten und ihr in einem Brief versichert nur ihretwegen gegen die Franzosen kampfen zu wollen Innocentii III Registrorum sive Epistolarum Hrsg von Jacques Paul Migne in Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 849 852 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 71 Roquebert 2012 S 221 Zu den Grossenangaben siehe Oberste S 123 beziehend auf Roquebert L epopee cathare Bd 2 S 194 196 Innocentii III Registrorum sive Epistolarum Hrsg von Jacques Paul Migne in Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 958 959 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 75 Der Vizegraf Wilhelm von Cardona hatte in seinem am 29 Marz 1214 niedergelegten Testament angekundigt seinen toten Konig rachen und Jakob I aus der Gefangenschaft Simons de Montfort befreien zu wollen Diplomatari de la vila de Cardona anys 966 1276 Hrsg von A Galera i Pedrosa 1998 Nr 316 S 585 Brief des Papstes an den Legaten Peter von Benevent vom 25 Januar 1214 in dem die Rekonziliation Raimunds VI angeordnet wird in Innocentii III Registrorum sive Epistolarum Hrsg von Jacques Paul Migne in Patrologiae cursus completus Series Latina Bd 216 Sp 959 960 Brief Simons de Montfort vom Juli 1214 an Robert de Courcon in Histoire generale de Languedoc avec des notes et les pieces justificatives HGL preuves Vol 8 hrsg von Claude Devic und Joseph Vaissete 1879 Nr 177 Sp 653 655 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 79 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 89b Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 93 Layettes du Tresor des Chartes Bd 1 hrsg von Alexandre Teulet 1863 Nr 1099 S 410 411 Regesta Pontificum Romanorum Bd 1 hrsg von August Potthast 1874 Nr 4950 S 431 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 95 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 101 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 105 Roquebert 2012 S 241 243 Zu den Beschlussen des IV Laterankonzils siehe Sacrorum conciliorum nova et amplissima collectio Bd 22 hrsg von Giovanni Domenico Mansi 1778 Sp 953 1086 Das Urteil bezuglich der Enteignung Raimunds VI wurde in einem Rundschreiben vom 14 Dezember 1215 ausgefertigt Siehe Mansi 22 Sp 1069 1070 Histoire generale de Languedoc Bd 5 hrsg von C Devic und J Vaissete Toulouse 1842 S 256 257 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 120 Histoire generale de Languedoc Bd 5 hrsg von C Devic und J Vaissete Toulouse 1842 Nr 82 S 598 HGL preuves VIII Nr 187 Sp 684 685 Catalogue des actes de Philippe Auguste Hrsg von Leopold Delisle 1856 Nr 1659 1661 S 371 372 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 127 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 136 Regesta Pontificum Romanorum Bd 1 hrsg von August Potthast 1874 Nr 5490 S 483 Regesta Pontificum Romanorum Bd 1 hrsg von August Potthast 1874 Nr 5403 Religiosam vitam S 476 und Nr 5428 Gratiarum omnium largitori S 478 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 143 Catalogue des actes de Simon et d Amaury de Montfort Hrsg von August Molinier in Bibliotheque de l ecole des chartes Vol 34 1873 Nr 145 Roquebert 2012 S 136 138 Oberste S 80 145 147 Barber S 133 138 142 Vaux de Cernay RHGF 19 S 22 23 Dem anonymen Fortsetzer des Chanson nach sei eine von Bischof Fulko von Toulouse geforderte Heiligsprechung Simons allein an dem Umstand gescheitert dass er es vor seinem Tod versaumt habe die Beichte abzulegen Chanson Bd 2 laisse 206 Z 8525 8535 S 423 a b Puylaurens RHGF 19 S 213 Chanson Bd 2 laisse 208 Z 8683 8696 S 429 430 Barber S 142 150 Philippe Contamine Le jeudi de Muret 12 septembre 1213 le dimanche de Bouvines 27 juillet 1214 deux journees qui ont fait la France Hrsg von Michel Roquebert und Marie Paule Gimenez in La Croisade albigeoise Actes du Colloque du Centre d Etudes Cathares Carcassonne 4 5 et 6 octobre 2002 organise avec le concours du Conseil General de l Aude 2004 S 109 123 Weblinks BearbeitenSimon de Montfort 5th Earl of Leicester auf thepeerage com abgerufen am 20 August 2015 VorgangerAmtNachfolgerSimon IV Herr von Montfort 1188 1218Amalrich VII Robert de BeaumontLord High Steward 1206 1218SimonRobert de BeaumontEarl of Leicester 1206 1218SimonRaimund Roger TrencavelVizegraf von Carcassonne und RazesVizegraf von Beziers und Albi 1209 1218Amalrich VII Raimund VI Graf von ToulouseHerzog von Narbonne de facto als Gegenpratendent zu Raimund VI 1215 1217Raimund VI Bernard Aton VI TrencavelVizegraf von Nimes und Agde 1214 1218Amalrich VII Normdaten Person GND 118885499 lobid OGND AKS LCCN nr89008050 VIAF 29379466 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simon de Montfort 5 Earl of LeicesterALTERNATIVNAMEN Simon IV de Montfort Simon V de MontfortKURZBESCHREIBUNG Anfuhrer des AlbigenserkreuzzugsGEBURTSDATUM um 1160STERBEDATUM 25 Juni 1218STERBEORT vor Toulouse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Simon de Montfort 5 Earl of Leicester amp oldid 236332048