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Die Grandes Chroniques de France sind ein Werk der mittelalterlichen Geschichtsschreibung bestehend aus mehreren unabhangigen Chroniken die durch Texte anderer Herkunft erganzt wurden Acht Szenen der Geschichte Rolands in einem Bild Illumination der Grandes Chroniques de France Exemplar Philipps des Guten Mitte 15 Jh Grandes Chroniques de France 14 Jahrhundert die Kaiserkronung Karls des GrossenUrsprunglich handelte es sich um eine Kompilation verschiedener Texte zur franzosischen Geschichte und Monarchie beginnend bei den uberlieferten trojanischen Wurzeln die von Matthaus von Vendome 1286 Abt von Saint Denis in Auftrag gegeben wurden Das Werk hatte bald ahnlich hohe symbolische Bedeutung wie die Wiederherstellung der koniglichen Graber in der Abtei Die Monche der Abtei stellten die verfugbaren Quellen zusammen zur Geschichte der Merowinger die Gesta regum Francorum oder Historia Francorum von Aimoin von Fleury um 970 nach 1008 die Gesta Dagoberti vermutlich von Hilduin von Saint Denis um 835 manchmal auch Hinkmar von Reims 800 810 882 zugeschrieben zur Geschichte der Karolinger die Annales Laureshamenses Lorscher Annalen die Vita Caroli Magni Leben Karls des Grossen Einhards um 770 840 die Vita Hludowici Imperatoris Leben Kaiser Ludwigs von Astronomus sowie die Gesta normannorum ducum Taten der normannischen Herzoge des Wilhelm von Jumieges 2 Halfte des 11 Jahrhunderts die Vita Ludovici VI Leben Ludwigs VI von Suger von Saint Denis 1081 1151 die Gesta Philippi Augusti Taten Philipp Augusts von Rigord um 1160 1206 und Wilhelm dem Bretonen um 1160 1226 Aus den Quellen wurden die Annalen von Saint Denis oder Lateinischen Chroniken von Saint Denis frz Chroniques de Saint Denis zusammengestellt die sich heute in der Bibliotheque nationale de France befinden und die Basis der spateren Grandes Chroniques de France bilden In den 1260er Jahren wurde die Idee geboren eine quasi offizielle Historiographie in franzosischer Sprache zu verfassen Ein erster Versuch wurde durch einen Spielmann im Dienst Alfons von Poitiers 1220 1271 unternommen der die Geschichte der Konige Frankreichs ubersetzte die bis 1214 mit Hilfe verschiedener Chroniken und der Archive der Abtei Saint Denis verfasst worden war Bevor diese Ubersetzung sich durchsetzen konnte beauftragte Matthaus von Vendome 1274 den Monch Primat mit der Ubersetzung der Lateinischen Chroniken aus dem Jahr 1250 Dieser neue Text von dem eine Abschrift Konig Philipp III 1245 1285 geschenkt wurde sie befindet sich in der Bibliothek Sainte Genevieve wurde sofort ein Erfolg und ermutigte zu Fortsetzungen Wilhelm von Nangis um 1300 der in Saint Denis die Urkunden betreute erganzte die Lateinischen Chroniken um die Regierungszeiten der Konige Ludwig der Heilige 1214 1270 und Philipp III und besorgte anschliessend selbst die Ubersetzung seines Werkes ins Franzosische Mehrere Fortsetzungen erschienen zwischen 1285 und 1350 auf Latein die von anderen Monchen in mehreren Etappen ins Franzosische ubersetzt wurden die dann zur Fortsetzung der Grandes Chronique de France wurden Einige Entlehnungen wurden von Richard Lescot gemacht einem Monch in Saint Denis der fur die Jahre 1328 bis 1344 die Fortsetzung der Chronik Geraud de Frachet 1205 1271 schrieb Konig Karl V 1338 1380 brach schliesslich mit der monastischen Tradition dieser Geschichtsschreibung als er dem Unternehmen einen offizielleren und auch politischeren Charakter gab Die Monche setzten die Arbeit an den Lateinischen Chroniken fort von denen die bekannteste und die aufgrund eigenem Erleben der Realitat am nachsten stehende die Chronique du Religieux de Saint Denis ist die die Jahre 1380 bis 1416 abdeckt Der Autor dieses Textes ist vermutlich der Vorsanger der Abtei Michel Pinthouin Pierre d Orgemont der Kanzler Karls V redigierte selbst die Abschnitte die seinen Konig betrafen wodurch das Ergebnis zu einer Apologie des Monarchen wurde Fur Karl VI 1368 1422 ubernahm man bis zum Jahr 1402 einen Text von Jean Juvenal des Ursins 1388 1473 das heisst den ersten Teil einer franzosischen Kurzfassung des lateinischen Werks des Monchs von Saint Denis den Juvenal des Ursins zu der Zeit Advokat am Parlement in Poitiers um 1431 verfasste um seine Familie und seine personliche Rolle herauszustellen Fur die Jahre 1403 bis 1422 wurde der Text durch die Aufnahme von Gilles Le Bouviers 1386 nach 1454 Chronique de Heraut Berry vervollstandigt Ab 1422 kehrte die offizielle Geschichtsschreibung in franzosischer Sprache nach Saint Denis zuruck Der Monch Jean Chartier um 1390 1464 wurde 1437 zum offiziellen Geschichtsschreiber des Konigs ernannt mit der Aufgabe die Grandes Chroniques de France um die Regierungszeit Karls VII 1403 1461 zu erganzen Dessen Text der im Jahr 1450 abbricht wurde 1476 77 von der Pariser Buchhandlung Pasquier Bonhomme veroffentlicht Unter den vielen oft illuminierten Manuskripten sticht das Luxusexemplar heraus das kurz vor 1380 fur Karl V hergestellt wurde und an dem funf Pariser Buchmaler darunter auch der Maitre aux Boqueteaux arbeiteten Dieses ikonografische Werk war Teil der Reprasentation anlasslich des Paris Besuchs Kaiser Karls IV Ausgaben BearbeitenGrandes Chroniques de France 15 Jahrhundert Neuauflage in 10 Banden 1920 1953 Paris Editions J Viard Jean Fouquet Die Bilder der Grandes Chroniques de France Mit der originalen Wiedergabe aller 51 Miniaturen von Manuscrit francais 6465 der Bibliotheque nationale in Paris Beitrage von Francois Avril Marie Therese Gousset Bernard Guenee Graz 1987Literatur BearbeitenAnne D Hedeman The Royal Image Illustrations of the Grandes Chroniques de France 1274 1422 University of California Press Berkeley 1991 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grandes Chroniques de France Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grandes Chroniques de France amp oldid 213678075