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Dieser Artikel behandelt den Abt von Saint Denis Uber den vielleicht identischen Erzbischof von Koln siehe Hilduin Hilduin von Saint Denis 22 November 840 oder 855 861 war von 814 mit einer kurzen Unterbrechung 830 bis zu seiner Amtsenthebung 840 Abt von Saint Denis sowie 819 831 Erzkaplan Ludwigs des Frommen Er gehorte zu den einflussreichsten Personlichkeiten seiner Zeit und hat durch seine politische und schriftstellerische Tatigkeit im ganzen Mittelalter nachgewirkt Umstritten ist ob er mit dem Hilduin identisch ist der 842 zum Erzbischof von Koln erhoben wurde sich in seinem Erzbistum jedoch nicht durchsetzen konnte 1 Hilduin Kapelle in der Krypta der Basilika Saint Denis 839 Inhaltsverzeichnis 1 Hilduin als Abt von Saint Denis 2 Werke 3 Hilduin als Erzbischof von Koln 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksHilduin als Abt von Saint Denis BearbeitenHilduin war Franke und hatte durch seine familiare Herkunft aus dem Hause der Herhardine und der Gerolde 2 Zugang zu Bildung und Amtern Sein geistiger Horizont war von der Karolingischen Renaissance gepragt Er war hochgebildet und auch des Griechischen machtig 3 Er war Schuler Alkuins und Freund des Rabanus Maurus Im Todesjahr Karls des Grossen 814 wurde er wahrscheinlich von dessen Sohn und Nachfolger Ludwig der Fromme begunstigt Abt des bedeutendsten westfrankischen Klosters Saint Denis nordlich von Paris Zu seinen Schulern zahlte Hinkmar von Reims Ludwig der Fromme machte ihn 819 in Aachen zu seinem Erzkaplan und ubertrug ihm die Leitung weiterer wichtiger Kloster unter anderem St Medard in Soissons das er mit Sebastians Reliquien ausstatten konnte Zu dieser Zeit hat er bestimmenden Einfluss auf die Reichseinheitspolitik Ludwig des Frommen 4 So arbeitete er an der Ordinatio imperii von 817 mit die 830 scheiterte Offenbar im Interesse der Reichseinheit stellte sich Hilduin im Konflikt der Sohne Ludwigs mit ihrem Vater auf deren Seite Daraufhin wurde er 830 nachdem er bei der Reichsversammlung in Nimwegen trotz Verbots mit Kriegern erschienen war nach Corvey und Paderborn verbannt und auf der folgenden Reichsversammlung im Februar 831 als Abt und Erzkaplan abgesetzt Noch im selben Jahr wurde er aber auf Betreiben Hinkmars begnadigt und erhielt zwei seiner Abteien zuruck 5 832 reformierte er Saint Denis 836 ubertrug er die Reliquien des Heiligen Vitus aus Saint Denis ins Kloster Corvey 840 ergriff er erneut gegen Ludwig fur Lothar I Partei und verlor endgultig seine Abtswurde Sein weiterer Lebensweg verliert sich entweder im Dunkeln vermutlich aber ist er identisch mit Hilduin von Koln Werke BearbeitenHilduin hat mehrere historisch theologische Werke verfasst darunter wahrscheinlich die Gesta Dagoberti uber das Leben Konig Dagobert I 6 Er gilt als einer der Autoren der Reichsannalen Am bedeutendsten war seine Lebensbeschreibung des hl Dionysius von Paris des Patrons von Saint Denis sowie die Herausgabe der Werke des Pseudo Dionysius Areopagita auf Latein Der Areopagit dessen mystisch platonische Schriften seitdem in Europa grosse Popularitat erlangten wurde von Hilduin mit Dionysius von Paris gleichgesetzt was dem Kloster einen betrachtlichen Bedeutungszuwachs verschaffte Einige Indizien sprechen dafur dass Hilduin von Saint Denis der Namensgeber der Stadt Hildesheim Hilduinesheim ist 7 Hilduin als Erzbischof von Koln BearbeitenHilduin ist vermutlich identisch mit Erzbischof Hilduin von Koln 8 Wenn das stimmt begab sich Hilduin 840 nach Einbussung seiner Stellung in Corvey zu Kaiser Lothar I der ihn 842 zum Erzbischof von Koln ernannte Vermutlich konnte Hilduin sich aber lediglich im Machtbereich Lothars I durchsetzen wahrend ihm im ubrigen Gebiet der Erzdiozese die Gefolgschaft verweigert wurde 9 Es ist auch fraglich ob er jemals die Bischofsweihe erhalten hat die ihm seine sachsischen Suffragane wohl verweigerten Denn diese standen auf der Seite seines Gegenspielers Liutbert der Gefolgsmann Konig Ludwigs des Deutschen war 10 844 855 ist Hilduin als Erzkanzler von Kaiser Lothar I bezeugt 850 kam es vermutlich zu einer Einigung Liutbert wurde Munsteraner Bischof und Gunthar Hilduins Neffe ubernahm den Kolner Erzbischofssitz 855 scheint sich Hilduin ins Kloster Prum zuruckgezogen zu haben 11 Einzelnachweise Bearbeiten so beispielsweise J Prelog Hilduin v St Denis in Lexikon des Mittelalters Bd 5 Sp 19 Pierre Riche Die Karolinger Munchen 1991 S 185 Fleckenstein NDB Bd 9 S 137 Prelog LexMA Bd 5 Sp 19 Egon Boshof Ludwig der Fromme Darmstadt 1996 S 185 189 Gesta Dagoberti I regis Francorum hrsg von B Krusch MGH SS rer Mer 2 1888 396 425 Hans Goetting Germania Sacra Neue Folge 20 Berlin 1984 S 40 Hans Goetting Germania Sacra Neue Folge 20 Berlin 1984 S 40 Anm 26 Lexikon des Mittelalters Bd 7 Sp 20 Geschichte des Erzbistums Koln Bd 1 Das Bistum Koln von den Anfangen bis zum Ende des 12 Jahrhunderts hg von Eduard Hegel 2 Aufl neu bearbeitet v Friedrich Wilhelm Oedinger Bachem Koln 1971 Lexikon des Mittelalters Bd 5 Sp 19Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Hilduin In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 855 856 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Eintrag in der Catholic Encyclopedia Robert Appleton Company New York 1913 Josef Fleckenstein Hilduin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 136 f Digitalisat Jan Prelog Hilduin v St Denis In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 5 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1991 ISBN 3 7608 8905 0 Sp 20 Geschichte des Erzbistums Koln Bd 1 Das Bistum Koln von den Anfangen bis zum Ende des 12 Jahrhunderts hg von Eduard Hegel 2 Aufl neu bearbeitet v Friedrich Wilhelm Oedinger Bachem Koln 1971 Weblinks BearbeitenHilduinus abbas S Dionysii Parisiensis im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters VorgangerAmtNachfolgerWaldo von ReichenauAbt von Saint Denis 814 840LudwigNormdaten Person GND 100946224 lobid OGND AKS LCCN nr95046594 VIAF 160216641 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hilduin von Saint DenisKURZBESCHREIBUNG Abt von Saint Denis 814 840 Erzkaplan Ludwigs des Frommen 819 831 GEBURTSDATUM 8 JahrhundertSTERBEDATUM 22 November 840 oder 844 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hilduin von Saint Denis amp oldid 215922038