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Lothar I 795 29 September 855 in der Abtei Prum war von 814 bis 817 Konig von Bayern von 817 823 bis 855 romischer Kaiser bis 840 als Mitkaiser von 822 bis 855 Unter Konig von Italien Konig der Langobarden und von 843 bis 855 Konig des frankischen Lotharii Regnum Mittelreich Lothar I in einem Evangeliar Lothars I Tours zwischen 849 und 851 heute Bibliotheque nationale de France ParisSilberpfennig Denarius mit dem Portrat Kaiser Lothars I Die Teilung von Prum 855 Baiern unter den CarolingernInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachleben 3 Rezeption 4 Nachkommen 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenLeben BearbeitenLothar war der alteste Sohn Ludwigs des Frommen und dessen Ehefrau Irmingard Er gehorte somit zum Adelsgeschlecht der Karolinger Seit August 814 regierte er Bayern und im Juli 817 wurde er bei der Teilung des Reichs durch Ludwig den Frommen Mitkaiser 1 Mitte Oktober 821 vermahlte er sich in Diedenhofen mit Irmingard von Tours Tochter des Grafen Hugo von Tours 822 erhielt er auch Italien und ein Jahr spater zu Ostern am 5 April 823 von Papst Paschalis I die Kaiserkrone 2 Im November 824 erliess er die Konstitution Lothars Constitutio Romana welche die Rechte des Kaisers und des Papstes in Rom und im Kirchenstaat festsetzte Als aber Ludwig der Fromme dem von seiner zweiten Gemahlin Judith geborenen Sohn Karl dem Kahlen im August 829 auf dem Reichstag zu Worms Alemannien zubestimmte emporten sich die drei Sohne aus erster Ehe Lothar Pippin und Ludwig gegen den Vater und setzten ihn 830 ab 831 wurde Ludwig jedoch wieder befreit und Lothar verlor die Regentschaft Bei einer neuen Emporung 833 standen sich die Parteien Ende Juni auf dem Rotfeld bei Colmar gegenuber bis Ludwig alle Unterstutzung verloren hatte und am 30 Juni gezwungen war sich zu ergeben und faktisch abzudanken Es folgte ein offentliches Schuldbekenntnis und die Verbannung Judiths und deren Sohnes Karl in ein Kloster Das Colmarer Rotfeld wurde aufgrund der geschlossenen und gebrochenen Eide bald nur noch als Lugenfeld bezeichnet Lothar wahnte nun seine Herrschaft uber das Gesamtreich gesichert doch nun verbundeten sich seine Bruder mit ihrem abgesetzten Vater Ludwig und holten ihn auf den Thron zuruck Ludwig der Fromme wurde am 1 Marz 834 in Saint Denis wieder eingesetzt Lothar der nach Burgund geflohen war musste sich im Juni 834 in Blois unterwerfen er behielt lediglich Italien als Unterkonigreich das er ohne Zustimmung Ludwigs nicht mehr verlassen durfte Bei der neuen Teilung des Reichs nach Pippins Tod wurde Lothar wieder zu Gnaden angenommen und bekam ausser Italien Austrasien ohne Bayern Juni 839 Nach des Vaters Tod Juni 840 beanspruchte Lothar die volle Anerkennung als Kaiser Allein Ludwig und Karl schlugen ihn bei Fontenoy in Burgund am 25 Juni 841 Im Vertrag von Verdun vom 10 August 843 behielt Lothar ausser der Kaiserwurde und Italien Burgund und die Lander zwischen Rhein Maas und Schelde bis an die Nordsee mit den beiden Hauptstadten Rom und Aachen das sogenannte Mittelreich Wahrend Lothar zur Festigung seiner Macht in Aachen blieb verwusteten die Araber 848 seine italienischen Provinzen und plunderten die Normannen die Kusten der Nordsee Der hohe Klerus errang eine selbststandige Stellung und die grossen Vasallen ubten nach Lothars Vorbild Willkur und Gewaltherrschaft Bereits schwer erkrankt teilte Lothar I am 19 September 855 in der Teilung von Prum sein Reich unter seine Sohne Ludwig II 825 875 erhielt die Kaiserwurde und Italien Karl von der Provence 863 erhielt die Provence und den zum Mittelreich gehorenden grosseren Teil Burgunds der kleinere Teil die heutzutage Burgund Bourgogne genannte Region im Zentrum des heutigen Frankreichs war bereits seit 843 Teil des Westfrankenreiches Lothar II 869 erhielt den nach ihm benannten Nordteil des Reiches Lotharingien Nach der Abdankung zog sich Lothar I in die Abtei Prum in der Eifel zuruck wo er wenige Tage spater am 29 September 855 starb und auch bestattet wurde Nachleben Bearbeiten nbsp Hochgrab Kaiser Lothars I in der Kirche der Abtei PrumLothars Gebeine wurden 1721 beim Neubau der Abteikirche in den neuen Hochaltar umgebettet und 1860 wiedergefunden 1874 wurde mit finanzieller Unterstutzung Kaiser Wilhelms I ein neues Grabmal geschaffen In die Grabplatte wurde die Grabinschrift von Hrabanus Maurus eingemeisselt Continet hic tumulus memorandi Caesaris ossa Hlotharii magni principis atque pii Qui Francis Italis Romanis praefuit ipsis Omnia sed sprevit pauper et hinc abiit Nam bis tricenos monachus sic attigit annos Et se mutavit ac bene post obiit III Cal Octob Es birgt dieses Grab die Gebeine des unvergesslichen Kaisers Lothars des grossen und gottesfurchtigen Herrschers Der uber Franken Italier selbst Romer gebot Verschmahte doch alles und ging dann als Armer hinweg Als Monch erreichte er ja gerade die Sechzig Wandelte sich und schied danach selig dahin am 29 September 855 Rezeption BearbeitenIn den erzahlenden Quellen wird Lothar meist als von Ehrgeiz getrieben und ohne jegliche Staatsrason geschildert Dieser ausgesprochen negative Ruf wird auch von zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen aufgegriffen und wiedergegeben Dabei ist jedoch zu bedenken dass die Hauptquellen zu jener Zeit allesamt aus dem Umfeld von Lothars Brudern Karl und Ludwig stammen Ein Geschichtswerk aus seinem eigenen Umfeld worin er zweifellos in einem positiveren Licht geschildert worden ware ist entweder nicht entstanden oder nicht uberliefert Das traditionell negative Bild dieses Herrschers durfte ihm daher nicht gerecht werden Eine dies berucksichtigende neuere Darstellung seiner Person und Herrschaft fehlt bisher Nachkommen BearbeitenAus seiner Ehe mit Irmingard hatte Lothar neun Kinder Ludwig II wohl 825 875 Mitkaiser Engelberga 23 Marz 890 oder 891 Abtissin von San Salvatore in Brescia Helletrud Hiltrud wohl 826 nach 865 866 Graf Berengar vor 865 866 Bertha wohl 830 nach 7 Mai 852 wohl 877 vor 847 Abtissin von Avenay vielleicht Abtissin von Faremoutiers Tochter vielleicht Ermengarde Irmgard wohl 826 830 846 entfuhrt Giselbert Graf im Maasgau Reginare 866 Graf im Lommegau Ehe 849 anerkannt 3 Gisla wohl 830 860 851 860 Abtissin von San Salvatore in Brescia Lothar II wohl 835 869 Konig von Lothringen 855 Theutberga Tochter des Grafen Boso von Arles Bosoniden Rotrud getauft 835 840 in Pavia um 850 851 Lambert Markgraf der Bretagne Graf von Nantes Widonen 1 Mai 852 Karl wohl 845 24 Januar 863 im Kloster St Pierre les Nonnains heute Lyon Konig in Burgund Karlmann 853 Literatur BearbeitenGeschichtsverein Prumer Land e V Hrsg Lothar I Kaiser und Monch in Prum Zum 1150 Jahr seines Todes Veroffentlichungen des Geschichtsvereins Prumer Land Bd 55 Geschichtsverein Prumer Land e V Prum 2005 ISBN 3 931478 19 X Mathias Geiselhart Die Kapitulariengesetzgebung Lothars I in Italien Freiburger Beitrage zur mittelalterlichen Geschichte Bd 15 Lang Frankfurt am Main u a 2002 ISBN 3 631 38943 4 Hans Werner Goetz Lothar I In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 5 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1991 ISBN 3 7608 8905 0 Sp 1223 f Maria Schapers Lothar I 795 855 und das Frankenreich Rheinisches Archiv Bd 159 Bohlau Verlag Koln 2018 ISBN 978 3 412 50126 6 Theodor Schieffer Lothar I In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 210 216 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Lothar I im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur im Opac der Regesta ImperiiAnmerkungen Bearbeiten Annales regni francorum Memento des Originals vom 4 Januar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dmgh de G H Pertz Hg Annales regni francorum inde a 741 usque ad 829 qui dicuntur Annales Laurissenses maiores et Einhardi MGH SS rer Germ in us scholar separatim editi 6 Hannover 1895 a 817 S 146 http www newadvent org cathen 11514a htm Annales Fuldenses zum Jahr 846 DCCCXLVI Gisalbertus vassallus Karli filiam Hlutharii imperatoris rapuit et in Aquitaniam profectus in coniugem accepit Hludowicus occidentem profectus 5 mense Martio cum Karlo placitum habuit in quo uterque eorum publice contestatus est suae non fuisse voluntatis quodh Gisalbertus filiae Hlutharii iungeretur ut his auditis Hlutharius facilius placari potuisset 846 Giselbert ein Vasall Karls des Kahlen raubte eine Tochter des Kaisers Lothar und ging nach Aquitanien wo er sie heiratete Ludwig der Deutsche zog nach Westen und hielt im Monat Marz mit Karl einen Hoftag ab wo beide offentlich bezeugten dass es nicht ihr Wille gewesen sei dass Giselbert sich mit Lothars Tochter verbinde damit Lothar leichter beschwichtigt werden konne wenn dies bekannt wurde Der Name der geraubten Tochter wird in spateren Quellen mit Ermengard angegeben wobei es vermutlich zu einer Verwechslung kam Erich Brandenburg Die Nachkommen Karls des Grossen Leipzig 1935 Nachdruck 1998 Tafel 1 Seite 2 und Anmerkungen S 112 VorgangerAmtNachfolgerKarl der Grosse Unter Konig von Bayern 814 817Ludwig der FrommeLudwig der FrommeRomischer Kaiser 817 823 855 bis 840 als Mitkaiser Ludwig II Ludwig der Fromme Unter Konig von Italien Konig der Langobarden 822 855Ludwig II Konig des frankischen Lotharii Regnum 843 855Lothar II Lotharingien Karl von der Provence Provence und Burgund Ludwig II Italien Normdaten Person GND 118780514 lobid OGND AKS LCCN n84075764 VIAF 266820948 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lothar I KURZBESCHREIBUNG frankischer KaiserGEBURTSDATUM 795STERBEDATUM 29 September 855STERBEORT Prum Lotharii Regnum heute Rheinland Pfalz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lothar I Frankenreich amp oldid 232660235