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Lothar II um 835 8 August 869 bei Piacenza aus der Familie der Karolinger war von 855 bis 869 frankischer Konig Siegel von Lothar II Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLothar war der zweite Sohn Kaiser Lothars I und dessen Ehefrau Irmingard von Tours Kurz vor seinem Tod 855 teilte Lothar I sein Reich das Lotharii Regnum oder Mittelreich zwischen seinen drei Sohnen in der Reichsteilung von Prum auf Der alteste Sohn Ludwig erhielt Italien und den Kaisertitel Lothar II bekam Lotharingien aus dem das spatere Lothringen hervorging einschliesslich der Residenz Aachen und dem jungsten Sohn Karl wurden die Provence und Burgund zugesprochen Lothars Leben war vor allem gepragt von der Kinderlosigkeit seiner Frau Im Jahr 855 heiratete Lothar Theutberga die Tochter des Grafen Boso von Arles Da die Ehe jedoch kinderlos blieb trennte sich Lothar 860 von seiner Frau um 862 seine Matresse Waldrada zu heiraten mit der er bereits einen Sohn Hugo hatte Obwohl die Aachener Synoden von 860 und 862 das Vorgehen des Konigs absegneten fuhrte dies zu einem langwierigen Streit Erzbischof Hinkmar von Reims ein enger Berater Karls des Kahlen prangerte auf dessen Betreiben in einer Denkschrift diesen Beschluss an woraufhin Papst Nikolaus I sich in die Sache einschaltete Nachdem 862 auf der Synode von Metz in Anwesenheit der papstlichen Legaten die Scheidung angeblich durch Bestechung abermals anerkannt worden war ging Ado von Vienne zu der Zeit Lehrer an der Klosterschule Prum nach Rom um Beschwerde dagegen einzulegen Der Papst widerrief die Entscheidung und exkommunizierte die Erzbischofe Gunthar von Koln und Theutgaud von Trier die auf der Synode von Metz die treibende Kraft gewesen waren 868 exkommunizierte Papst Nikolaus auch Waldrada Papst Hadrian II erlaubte schliesslich Lothar seine Angelegenheit personlich in Rom vorzutragen Lothar reiste zuerst nach Ravenna wo er seinen Bruder Kaiser Ludwig II vermutete Dieser war aber an den Kriegsschauplatzen in Suditalien unabkommlich und liess ihm durch Boten ausrichten das Land zu verlassen und wieder heimzukehren Lothar reiste trotzdem weiter nach Benevent wo er seinen Bruder antraf Hier setzte er ihm so lange zu bis sich Kaiserin Engelberga bereit erklarte ein Zusammentreffen mit Papst Hadrian II in die Wege zu leiten und Lothar zu begleiten Das Treffen mit dem Papst kam dann im Juli 869 auf Monte Cassino zustande Papst Hadrian II lehnte es ab Lothars zweite Ehe anzuerkennen Er verwies darauf dass diese Frage nur von einem abendlandischen grossen Konzil geklart werden konne zu dem auch die frankischen Bischofe nach Rom kommen sollten Bei der Messe reichte Papst Hadrian II Lothar II auf dessen ausdrucklichen Wunsch die Kommunion wodurch Lothar II wieder in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen wurde und seine Exkommunikation als offentlicher Sunder ruckgangig gemacht wurde Lothar musste allerdings zuvor dem Papst versichern dass er nach Waldradas Exkommunikation mit dieser nicht mehr zusammengekommen war Auf der Ruckreise in den Norden machte er in Rom halt wo ihm der Papst ein Hochamt zu seinen Ehren verweigerte Trotzdem kam es zu einem Essen im Lateranpalast wo Geschenke ausgetauscht werden Frohgemut brach Lothar II von Rom auf In Lucca wurde er aber von einem Fieber befallen das auch unter seinen Gefolgsleuten wutete Auf der Weiterreise verstarb Lothar II in Piacenza und wurde in der Kirche Sant Antonino begraben 1 2 Nach Lothars Tod wurde das Mittelreich 870 im Vertrag von Meersen zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen aufgeteilt Plan und Modalitaten der Teilung waren bereits 867 in der Abtei Sankt Arnulf gefasst worden Burgen dieses Handels waren seitens Ludwig Hinkmar von Reims Hinkmar von Laon und Odo von Beauvais auf Seiten Karls Erzbischof Liutbert von Mainz Altfrid von Hildesheim und Witgar von Augsburg 3 Theutberga wurde in Lothars Todesjahr Abtissin von Sainte Glossinde in Metz sie starb vor dem 25 November 875 Waldrada starb nach dem 9 April 868 als Nonne im Kloster Remiremont Nachkommen Bearbeitenvon Waldrada Hugo vor 863 nach 895 in der Abtei Prum Gisela von Nivelles auch Gisla zw 860 und 865 zw 21 Juni und 26 Oktober 907 Berta von Lotharingen 863 925 Grafin von Arles und Markgrafin von TuszienLiteratur BearbeitenHinkmar von Reims Opusculum de divortio Lotharii regis et Tetbergae reginae In Jacques Paul Migne Hrsg Cursus completus patrologiae Band 125 Paris 1852 Sp 619 772 Digitalisat Max Sdralek Hinkmars von Rheims kanonistisches Gutachten uber die Ehescheidung des Konigs Lothar II Freiburg 1881 Digitalisat Engelbert Muhlbacher Die Regesten des Kaiserreichs unter den Karolingern 751 918 Innsbruck 1881 Nachdruck Olms Hildesheim 1966 Engelbert Muhlbacher Lothar II Konig von Lothringen In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 19 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 241 251 Ernst Dummler Geschichte des ostfrankischen Reiches 3 Bande Leipzig 1887 88 Nachdruck Olms Hildesheim 1960 Theodor Schieffer Lothar II In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 216 220 Digitalisat Genevra Kornbluth The Seal of Lothar II Model and copy In Francia 17 1990 S 55 68 Digitalisat Hans Werner Goetz Lothar II In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 5 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1991 ISBN 3 7608 8905 0 Sp 1224 f Weblinks BearbeitenLotharius II rex im Repertorium Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters Maren Gottschalk 08 08 0869 Todestag des frankischen Konigs Lothar II WDR ZeitZeichen vom 8 August 2014 mit Matthias Becher Podcast Einzelnachweise Bearbeiten Die Quelle dafur ist die Placentinae urbis ac nonnullarum nobilium tum in ea tum per Italiam familiarum descriptio des Giovanni de Mussis aus dem spaten 14 oder fruhen 15 Jahrhundert Gedruckt bei Lodovico Antonio Muratori Rerum Italicarum Scriptores Band 16 Mailand 1730 Sp 571E Et etiam in dicta ecclesia requiescit Lotharius rex Galliae Digitalisat Hans Grotz Erbe wider Willen Hadrian II 867 872 und seine Zeit Wien u a Bohlau 1970 S 137 und 192 197 Hans Goetting Germania Sacra N F Bd 20 Die Bistumer der Kirchenprovinz Mainz Bd 3 Das Bistum Hildesheim Die Hildesheimer Bischofe von 815 bis 1221 1227 Walter de Gruyter Berlin 1984 ISBN 3 11 010004 5 S 110 VorgangerAmtNachfolgerLothar I Konig von Lothringen 855 869Karl II der Kahle im WestteilLudwig II der Deutsche im OstteilNormdaten Person GND 118826816 lobid OGND AKS LCCN n84075765 VIAF 5727845 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lothar II KURZBESCHREIBUNG frankischer Konig 855 869 GEBURTSDATUM um 835STERBEDATUM 8 August 869STERBEORT bei Piacenza Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lothar II Lothringen amp oldid 225242994