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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Provence Begriffsklarung aufgefuhrt Die Provence pʁɔˈvɑ ːs franzosisch la Provence okzitanisch Provenca Prouvenco ist eine Landschaft im Sudosten von Frankreich Sie liegt am Mittelmeer zwischen Rhonetal und Italien Im Norden liegt die Landschaft Dauphine in der Region Auvergne Rhone Alpes Die Provence umfasst heute die Departements Bouches du Rhone Var Alpes de Haute Provence einige Gemeinden in den Departements Vaucluse Alpes Maritimes und Hautes Alpes Sie liegt in der Region Provence Alpes Cote d Azur Es wird zwischen der bevolkerungsarmen Hoch Haute Provence 1 und der bevolkerungsreichen Niederprovence Basse Provence unterschieden womit das sudliche Rhonetal bis Valence die Camargue und oft auch die Stadte an der Cote d Azur gemeint sind Lage der Region Provence Alpes Cote d Azur in FrankreichTopographische Karte der Region Provence Alpes Cote d AzurLage der historischen Grafschaft Provence lateinisch Provincia in der heutigen Region Provence Alpes Cote d AzurDas Adjektiv zu Provence ist provenzalisch franzosisch provencal okzitanisch provencal ala prouvencau ala pruvensau Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung des Namens 2 Geographie 3 Bevolkerung und Sprache 4 Landwirtschaft und Kuche 4 1 Kuche 4 2 Weinanbau 5 Sehenswurdigkeiten 5 1 Stadte und Dorfer 5 2 Landschaften 6 Geschichte 6 1 Hellenisierung 6 2 Romanisierung 6 3 Mittelalter und Neuzeit 7 Typische Landschafts und Stadtbilder der Provence 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseHerkunft und Bedeutung des Namens BearbeitenDer Name Provence stammt aus der Zeit der romischen Herrschaft vom lateinischen provincia Als eine der ersten und am starksten romanisierten Regionen ausserhalb Italiens gehorte sie zur Provincia Narbonensis Geographie Bearbeiten nbsp Blick auf die Bucht von Saint TropezDie grossten Stadte sind Marseille 870 321 Einwohner Nizza 343 477 Toulon 179 659 und Aix en Provence 147 122 Weitere wichtige Stadte sind Avignon 90 597 Einwohner Frejus 55 750 Arles 50 968 Aubagne 47 190 Gap 40 111 Menton 30 679 Orange 28 454 und Carpentras 29 865 Historische Hauptstadt ist Aix en Provence Die Departements Var Bouches du Rhone und Alpes de Haute Provence gehoren zur historischen Kernregion Provence Einige Gebiete der Departements Hautes Alpes Vaucluse und Alpes Maritimes gehorten zwar der mittelalterlichen Grafschaft Provence wurden aber zwischenzeitlich von der Provence abgetrennt siehe Grafschaft Nizza Comtat Venaissin Furstentum Orange und Sud Dauphine Alle diese Departements bilden die moderne Provence unter dem heutigen Begriff Provence Alpes Cote d Azur deren Hauptstadt Marseille ist Die Provence erstreckt sich von der Rhone uber die Provenzalischen Voralpen und das kustennahe Massif des Maures bis in die Seealpen Alpes Maritimes und die Cottischen Alpen Queyras und Haute Ubaye an der Grenze zu den italienischen Regionen Piemont und Ligurien Bevolkerung und Sprache BearbeitenGesprochen werden in der Landschaft verschiedene Dialekte der provenzalischen Sprache einer Varietat des Okzitanischen das von der Franzosischen Republik lange Zeit unterdruckt wurde Seit Anfang des 20 Jahrhunderts wird sie wieder vermehrt gesprochen Mit der Sprache lebten auch viele alte Brauche wieder auf wie die provenzalische Volksmusik Eine Besonderheit sind die Santons provenzalische Krippenfiguren Landwirtschaft und Kuche BearbeitenDie Landwirtschaft ist mediterran gepragt wobei Gemuse und Obstanbau eine besondere Bedeutung besitzen Bekannte Produkte sind Kirschen Erdbeeren Pfirsiche Aprikosen Mandeln und die Melonen von Cavaillon Die besten Olivenole stammen aus den Orten am Sudrand der Alpilles Vallee des Baux de Provence aus den Orten Maussane les Alpilles und Nyons sowie aus dem Hinterland von Nizza sie sind durch eigene Appellationen AOC geschutzt In Hohenlagen ab 300 Metern befinden sich die beruhmten Lavendelfelder deren Produktion als Grundlage fur die Parfum Herstellung dient Deren Zentrum bildet die Stadt Grasse in den Seealpen Kuche Bearbeiten nbsp Ratatouille eine bekannte Spezialitat der Provence aus NizzaTypische Gerichte der provenzalischen Kuche sind die Bouillabaisse die Bourride Fischgerichte die Soupe de poisson Fischsuppe die Daube provencale Schmorgericht mit Rindergulasch Aioli sowie die Ratatouille und die Soupe au pistou Als Salatgerichte sind Salade Nicoise sowie Salade de Mesclun besonders bekannt Lokale Spezialitaten sind der weisse Nougat von Montelimar die kandierten Fruchte der Stadt Apt die Truffel die Socca und die Pissaladiere der Stadt Nizza sowie die Calissons d Aix 2 Der Zusatz bei Speisen a la provencale bedeutet in der Regel Tomatensosse mit Verwendung von Gewurzkrautern speziell Krauter der Provence Auberginen Courgettes Zucchini Paprika und Olivenol also hauptsachlich Zutaten die in der Provence angebaut werden und auf den Wochenmarkten der Region erhaltlich sind Weinanbau Bearbeiten Der Weinanbau profitiert vom warmen Mittelmeerklima sowie von der trocknenden Wirkung des Mistrals Das Anbaugebiet der Cotes de Provence erstreckt sich uber die Departements Bouches du Rhone Var und Alpes Maritimes Eine deutlich grossere Rebflache besitzen die Cotes du Rhone deren grosster Teil jedoch in das Departement Vaucluse fallt Das Bindeglied zwischen beiden Gebieten bilden die Appellationen der Cotes du Luberon und Cotes du Ventoux Die Rotweine sind kraftvoll und geschmeidig Sie vertragen einige Jahre Lagerzeit wahrend die fruchtigen Rose und aromatischen Weissweine der Cotes de Provence jung getrunken werden sollten Ausserordentlich langlebig sind die Spitzenrotweine von Chateauneuf du Pape Gigondas Bandol und Palette Eine weinahnliche Spezialitat der Provence ist der Vin cuit Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Papstpalast in AvignonDie Provence ist reich an naturlichen Sehenswurdigkeiten und Baudenkmalern etliche davon stehen auf der Liste des Weltkultur und Naturerbes der Menschheit Arles war zu romischer Zeit ein bedeutender Handelsplatz zudem gibt es das Amphitheater das zweigeschossig ist mit je 60 Arkaden pro Geschoss Heute bietet es 25 000 Menschen Platz und wird als Stierkampfarena genutzt Die romanische Kirche St Trophime d Arles war sechs Jahrhunderte lang eine Kathedrale bevor der Bischofssitz im Zuge der Franzosischen Revolution nach Aix en Provence verlegt wurde Das romische Theater von Orange wurde im ersten Jahrhundert nach Christus errichtet Der Bogen von Orange an der Strasse nach Lyon ist ein Monumentaltor aber kein Triumphbogen Die einzigen Zeugnisse des amtlichen Vermessungswesens aus der romischen Antike werden in Orange aufbewahrt Die Altstadt von Avignon wird von der Stadtmauer aus dem zwolften Jahrhundert umgeben Neben vielen Kirchen und mittelalterlichen Gebauden ist der Papstpalast die imposanteste Sehenswurdigkeit der Stadt Der Pont du Gard ist ein romisches Aquadukt uber den Gardon und wurde fruher zur Wasserversorgung der Stadt Nimes benutzt er wird touristisch oft zur Provence gezahlt Stadte und Dorfer Bearbeiten nbsp Gourdon im Hintergrund die Cote d Azur und das MittelmeerIn Aigues Mortes steht die Tour de Constance in dem Marie Durand 38 Jahre lang gefangen war Der Cours Mirabeau ist die Flaniermeile von Aix en Provence im Cafe Les Deux Garcons trafen sich fruher Kunstler und Schriftsteller Nordlich des Cours Mirabeau liegt die Altstadt mit romischen und mittelalterlichen Bauwerken Die Kathedrale ist heute Sitz des Erzbistum Aix Antibes liegt an der Cote d Azur und besitzt mit dem Port Vauban einen der grossten Yachthafen Europas Der Markt Foire de Beaucaire in Beaucaire war vom 13 bis zum 19 Jahrhundert einer der wichtigsten Markte Europas es kamen bis zu 300 000 Menschen jahrlich 3 In Cannes finden jahrlich die Internationalen Filmfestspiele statt Das Schloss von Cassis wurde im 14 Jahrhundert errichtet verfiel spater und ist heute in Privatbesitz In Fontaine de Vaucluse liegt die Quelle der Sorgue Sie ist eine Karstquelle die mit einem ausgedehnten Hohlensystem verbunden ist Nahe Frejus brach 1959 eine Staumauer die Barrage de Malpasset eine grosse Flutwelle walzte sich durch die Stadt Im Suden der Gemeinde Saint Remy de Provence liegt Glanum eine ehemalige romische Stadt mit dem altesten Triumphbogen Galliens Die Altstadt von Gordes mit dem Chateau de Gordes aus dem elften Jahrhundert thront auf einem Felsvorsprung uber dem Coulon Gourdon liegt im Hinterland der Cote d Azur westlich von Nizza und hat sein ursprungliches Aussehen weitgehend behalten Das unbestrittene Zentrum der Parfumherstellung in der Provence ist Grasse sie nennt sich selbst Welthauptstadt des Parfums Die Gemeinde Les Baux de Provence die bis 1958 nur Les Baux hiess hat dem Mineral Bauxit seinen Namen gegeben Pierre Berthier fand 1822 nahe dem Ort ein rotliches Mineral das etwa 50 Prozent Aluminiumoxid enthielt ab 1860 wurde Bauxit in der Region industriell abgebaut 4 Die Festung von Lourmarin wurde im zwolften Jahrhundert erbaut im 15 Jahrhundert wurde sie im Renaissancestil zum Schloss umgebaut Die Wahrzeichen Marseilles sind das Chateau d If eine Festung auf einer Felseninsel im Meer vor der Stadt und die Notre Dame de la Garde eine Kirche im neuromanisch byzantinischen Stil die Kathedrale von Marseille wurde etwa zur selben Zeit erbaut und ahnelt stilistisch der Kirche Menton liegt direkt an der italienischen Grenze die Altstadt zeugt durch ihr italienisches Aussehen davon Nizza ist neben Cannes einer der am meisten touristisch erschlossen Stadte der Cote d Azur In Nimes stehen zahlreiche Bauten aus der Romerzeit Das Amphitheater steht genau im Zentrum der Stadt im Mittelalter stand in ihm eine Burg zwei Kirchen und ein kleines Dorf mit bis zu 700 Einwohnern 5 Die Maison Carree ist ein romischer Tempel in Nimes und wurde im Jahr 19 v Chr errichtet Die Abteikirche Saint Gilles in Saint Gilles du Gard hat eine prachtige Westfassade mit drei Archivoltenportalen und einem breiten architravartigen Band Die Kirche Notre Dame de la Mer in Saintes Maries wurde im zwolften Jahrhundert errichtet und im 14 Jahrhundert zur Wehrkirche ausgebaut Die Zitadelle von Sisteron steht auf einem schon zur Antike befestigten Felsen Sisteron existierte schon zur Romerzeit und lag an der Via Domitia Die Kapelle St Gabriel und die Stiftkirche Ste Marthe in Tarascon wurden im zwolften Jahrhundert errichtet Toulon ist der Heimathafen der franzosischen Marine im Mittelmeer diese ist eine der wichtigsten Arbeitgeber der Stadt Die Eure entspringt nahe Uzes und versorgte zur Romerzeit Nimes durch ein Aquadukt mit Trinkwasser der Pont du Gard ist ein Teil dieser Wasserleitung In Vaison la Romaine konnen grossflachige romische Ausgrabungen und eine mittelalterliche Altstadt besucht werden Die Tour Philippe Le Bel in Villeneuve les Avignon ist nach Philipp IV benannt der das Papsttum nach Avignon holte und den Templerorden aufloste Landschaften Bearbeiten nbsp Emblematische Landschaft der Provence mit Lavendelfeld Plateau de Valensole nbsp Daluis Schlucht nbsp Lac d Allos Blick vom Mont PelatDie Alpilles sind eine Bergkette aus Kalkstein ostlich des Deltas der Rhone Sie sind zwischen 200 und 500 Meter hoch Das Massif des Calanques ist eine Bergkette mit teilweise tief eingeschnittenen fjordahnlichen Badebuchten Calanques Die Camargue besteht hauptsachlich aus dem Delta der Rhone ein Feuchtgebiet mit einer Gesamtflache von 930 Quadratkilometern Im grossten See dem Etang de Vaccares leben Rosaflamingos und viele Zugvogel Die Camargue Pferde sind gut an das Leben in den Feuchtgebieten ihrer Heimat angepasst die helfen den Gardians beim Huten der Camargue Stiere Nordostlich der Camargue liegt die Crau eine Steinsteppe die durch Ablagerungen von Flussen entstand Von den ehemals vielen Steinsteppen an der Mittelmeerkuste ist die Crau die einzige ubrig gebliebene grosse zusammenhangende Flache An der Cote d Azur liegen einige der bekanntesten Touristenorte der Provence wie Saint Tropez Cannes und Monaco Grosse Abschnitte der Kuste sind felsig wie das aus rotem Porphyr bestehenden Esterel Die Daluis Schlucht Gorges de Daluis ist ein Canyon am Oberlauf des Var in der Gemeinde Daluis Die Schlucht ist wegen ihrer steilen roten Felswande beruhmt und bei Touristen beliebt Westlich der Dentelles de Montmirail fliesst die Rhone hier liegen die Weinorte Seguret Sablet Gigondas Beaumes de Venise und Vacqueyras Einige der Rotweine werden weltweit nachgefragt Der Oberlauf der Durance wird vom Lac de Serre Poncon aufgestaut dem grossten kunstlichen See Frankreichs 6 Oberhalb des Sees ist die Durance ein beliebtes Gebiet fur Rafting und Wildwasserpaddeln an der Mundung der Rabioux mit einer Schwierigkeitsstufe von 3 bis 4 Die Chaine de l Estaque liegt zwischen der Cote Bleue und dem Etang de Berre Das Massif de l Etoile liegt im Norden von Marseille auf dem einen der Gipfel steht einer der beiden Fernsehturme der Stadt er ist 148 Meter hoch 7 Die Gorges de la Nesque ist eine bis zu 400 Meter tiefe Schlucht Die wurde durch den Fluss Nesque gegraben ist heute im Sommer aber nur ein kleiner Bach oder ausgetrocknet Vor der Kuste von Hyeres liegen die Iles d Hyeres Eine der Inseln die Ile du Levant ist ein beliebtes Ziel fur Nudisten Der Luberon ist eine Gebirgskette sudostlich von Avignon der hochste Gipfel ist der Mourre Negre mit einer Hohe von 1125 m Nach dem Gebirge ist das Weinanbaugebiet Cotes du Luberon benannt in dem schon zur Romerzeit Wein angebaut wurde Das Massif de la Sainte Baume ist mit Rotbuchen und Eichen Walder bedeckt Maria Magdalena soll in einer Hohle unter dem Hugel La Sainte Baume begraben sein Das Massif des Maures ist mit dichtem Wald bedeckt in dem auch Orchideen und Schildkroten vorkommen Der Mont Ventoux gilt als heiliger Berg der Kelten er soll schon im Jahr 1336 vom italienischen Dichter Francesco Petrarca bestiegen worden sein Bei der Tour de France ist der Mont Ventoux einer der bekanntesten Anstiege er wird in der Hors Categorie gefuhrt Am Fuss des Montagne de Lure liegt die Abtei Notre Dame de Lure aus dem zwolften Jahrhundert Paul Cezanne sah von seinem Haus aus die Montagne Sainte Victoire und verewigte sie in mehreren Gemalden heute ist das Gebirge ein beliebtes Wanderziel Im Osten der Montagnette liegt auf dem Gebiet von Graveson ein Oppidum aus der Latenezeit hier wurden Munzen Keramik Kuchengerate und in der Nekropole ein Tempel gefunden Der Pont Julien wurde im Jahre 3 vor Christus errichtet und uberspannt den Calavon bei Bonnieux als Teil der Via Domitia Auf dem Plateau von Valensole werden Lavendel und Mandeln angebaut jahrlich findet im Sommer das Lavendelfest statt In den Seealpen liegt der Nationalpark Mercantour Das Vallee des Merveilles liegt im Nationalpark und ist fur seine 25 000 bis 30 000 8 Petroglyphen bekannt Ebenfalls in den Seealpen steht das romische Siegesdenkmal Tropaeum Alpium in der Stadt La Turbie Die Verdonschlucht ist bis zu 700 Meter tief und damit nach der Taraschlucht der zweittiefste Canyon Europas Die Schlucht entstand nach der letzten Eiszeit als sich die Verdon bedingt durch gewaltige Schmelzwassermengen in die weiche Kreide einschnitt Auch die Vesubie besitzt einige Schluchten die zu den landschaftlich schonsten der Seealpen zahlen Geschichte BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Abschnitt zur Ur und Fruhgeschichte nach URV entfernt Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Hellenisierung Bearbeiten Um 600 v Chr begann die systematische Kolonisation der Kuste der Provence durch Griechen aus der kleinasiatischen Stadt Phokaia Die Phokaer waren durch die Perser unter Druck geraten und hatten bei ihren Fahrten entlang der Mittelmeerkuste das von der Natur geschaffene Hafenbecken der spateren Stadt Marseille entdeckt Es gibt eine Sage nach der der Keltenkonig Nann fur seine Tochter Gyptis einen Mann suchte und seiner Tochter die freie Wahl liess Sie entschied sich fur einen schonen griechischen Fremdling Darauf sollen sie die Stadt Marseille das damalige Massalia spater Massilia gegrundet haben Diese Stadt erlebte einen enormen Bevolkerungszuwachs Die Stadt begann sich langsam zu einer grossen Handelsniederlassung zu entwickeln die sogar mit den weit entfernten keltischen Stammen im heutigen Norddeutschland Handel betrieb Vor allem die gute Lage am Meer machte Massalia so erfolgreich Entlang der Kuste entstanden zahlreiche Stutzpunkte und Tochtergrundungen unter ihnen Antipolis Antibes Nikaa Nizza und Glanon St Remy Glanum Die Glanzzeit Massilias fiel in das 4 Jahrhundert v Chr Eine keltische Invasion im spaten 2 Jahrhundert v Chr beendete dann die Epoche der weitgehend aggressionsfreien Koexistenz von Griechen und Ureinwohnern Massilia geriet zunehmend unter Druck und war gezwungen seinen Verbundeten Rom um Hilfe zu bitten Hiermit begann die Zeit der Romanisierung Romanisierung Bearbeiten nbsp Der romische Stadtgrundungsbogen in Orange nbsp Die Via Domitia in NarbonneDas Eindringen der Romer in die Provence hatte mehrere Hintergrunde Nachdem Rom begonnen hatte seinen Einfluss uber Italien hinaus auszudehnen musste es zwangslaufig zur Konfrontation mit der damals grossten Handelsmacht Karthago kommen Von 264 bis 241 v Chr verlief der Erste Punische Krieg der wegen des Streites um Sizilien entbrannte wo die siegreichen Romer schliesslich ihre erste Provinz grundeten Die Allianz die Rom mit dem sudlich des Ebro gelegenen Sagunt schloss loste den Zweiten Punischen Krieg aus 218 202 in dessen Verlauf sich Massalia als treuer Bundnispartner Roms auszeichnete Die massiliotische Flotte besiegte bereits ein Jahr nach Kriegsausbruch die karthagische Seestreitmacht und deren Fuhrer Himilcon Hannibal selbst war bei seinem Zug von Spanien nach Italien gezwungen das starke Massalia zu umgehen Als die Punischen Kriege schliesslich beendet waren wurden der Konsul Lucius Baebius und sein ihn begleitender Heereszug nahe Massalia uberfallen und bis auf den letzten Mann vernichtet Massalia geriet schon bald selbst unter massiven Druck 181 v Chr wurden die Romer zur Hilfe gerufen Es erfolgte zwar eine siegreiche Gegenwehr der Romer jedoch mussten diese sechzig Jahre spater erneut um Hilfe gebeten werden Dem Hilferuf der Hafenstadt kam Rom diesmal mit mehreren rasch aufeinander folgenden militarischen Unternehmungen nach Als Konsul des Jahres 125 v Chr wurde Marcus Fulvius Flaccus vom Senat beauftragt Massilia gegen die Plunderungen der Salluvier zu unterstutzen Flaccus nutzte den Auftrag um grosse Teile des Landes zu erobern und kehrte 123 v Chr mit einem Triumphzug nach Rom zuruck Zwei Jahre spater wurde die Provinz Gallia ulterior das entferntere Gallien das spater nur noch Gallien hiess im Gegensatz zu Gallia citerior dem naheren Gallien in Norditalien auch Gallia cisalpina genannt eingerichtet die spater in Gallia Narbonensis umbenannt wurde Hauptstadt wurde erst Aquae Sextiae Aix en Provence spater dann die 118 v Chr gegrundete Colonia Narbo Martius Narbonne Daruber hinaus wurde die Via Domitia als Verlangerung der Via Aurelia angelegt um Italien auf dem Landweg mit Spanien zu verbinden Die folgenden 100 Jahre mussten darauf verwandt werden diesen neuen Besitz zu sichern Bald kam ein weiterer Gegner auf die Romer zu Die Germanenvolker der Kimbern und Teutonen die den Rhein uberschritten hatten und im Rhonetal sudwarts vorruckten Die Romer erlitten bei Arausio Orange im Herbst 105 v Chr eine Niederlage gegen die Kimbern Erst in Spanien konnten sie aufgehalten werden Die Teutonen fielen im Rhonedelta ein Marius war es dort gelungen eine gewaltige Streitmacht zusammenzuziehen und er besiegte schliesslich die Germanen 102 v Chr in einer entscheidenden Schlacht im Sudosten von Aquae Sextiae In den folgenden Jahren gab es wiederholt Aufstande der Gallier die mit rucksichtsloser Harte niedergeschlagen wurden Im Jahre 58 v Chr begann Caesar seine Eroberungsfeldzuge in Gallien und die Narbonensis diente ihm als eine feste Ausgangsbasis Mit der Niederschlagung der letzten grossen nationalen Erhebung unter dem Arvenerfurst Vercingetorix 52 v Chr war das Keltentum in Gallien endgultig besiegt Caesar wandte sich nun gegen Pompeius seinen einstigen Mitstreiter der inzwischen in Rom zum Alleinherrscher consul sine collega hatte aufsteigen konnen Massilia hatte sich in dieser Auseinandersetzung auf die Seite des spateren Verlierers Pompeius geschlagen Fast ein halbes Jahr musste Caesar darauf verwenden den Widerstand der unbotmassigen Hafenstadt zu brechen Schliesslich wurde Massilia erobert und die massilianische Flotte vernichtet Mittelalter und Neuzeit Bearbeiten nbsp Provincia als Teil des Frankischen Reiches zu Zeiten der MerowingerNach fast 600 Jahren als romische Provinz wurde das Land 470 477 von den Westgoten erobert 507 nachdem die Franken die Westgoten in der Schlacht von Vouille geschlagen hatten ubernahmen die Ostgoten die provincia 536 dann nachdem die Franken auch die Burgunden unterworfen hatten wurde das Land fur 320 Jahre frankisch 855 Prumer Teilung bis 879 bildete die Provence zusammen mit Sudburgund ein selbstandiges karolingisches Konigreich unter Karl danach ab 879 das Konigreich Niederburgund bis 933 mit der Hauptstadt Arles daher auch die Bezeichnung Arelat Zwischen 888 und 975 war allerdings Fraxinetum eine Basis des Islam in der Provence Araber beherrschten und plunderten weite Teile Burgunds Von 934 an gehorte die Provence zum vereinigten Konigreich Burgund ab 1032 aufgrund eines sich realisierenden Erbvertrages zum Heiligen Romischen Reich ohne jemals vollig integriert zu werden 1365 erfolgte die Kronung Karls IV in Arles obwohl die tatsachlichen Herren langst andere waren nbsp Der Papstpalast in AvignonDie Grafen von Arles hatten fruh die faktische Macht in der Provence ergriffen galten Ende des 10 Jahrhunderts bereits als Grafen der Provence teilten sich aber schnell in zwei Linien denn im Jahr 1112 heirateten die beiden Tochter des Grafen jeweils zum einen den Grafen von Toulouse und zum anderen den Grafen von Barcelona Ein Konflikt daruber welcher der beiden Fursten nun wahrer Erbe der Provence sei wurde 1125 beigelegt indem die sudliche Provence geteilt wurde Toulouse erhielt die Gebiete nordlich der Durance als Markgrafschaft Provence und Barcelona die sudliche Provence Nach dem Tod der kinderlosen Grafin Dulcia II ging die Erbfolge 1167 an ihren nachsten Verwandten Konig Alfons II von Aragon uber damit wurde die Grafschaft Provence nun Teil des aragonesischen Landerkomplexes Durch die Heirat der letzten aragonesischen Grafin Beatrix mit Karl I von Neapel fiel nach dem Tode der Grafin 1267 die Grafschaft an das Haus Anjou das bereits 1246 den sudlich gelegenen Teil gewinnen konnte 1382 wurde durch Testament die Grafschaft an das Jungere Haus Anjou ubergeben das bis 1481 regierte Nach dem Tode Karl III fiel ebenfalls durch Testament die gesamte Grafschaft an den franzosischen Konig Ludwig XI Dadurch schied die Grafschaft Provence endgultig auch aus dem Heiligen Romischen Reich aus Die Regenten dieser Zeit waren drei Grafen von Provence die auch Konige von Neapel waren Karl von Anjou der verhinderte dass sich die Staufer erneut in Suditalien etablierten Johanna I die ihren Ehemann ermorden liess und im folgenden Kirchenprozess freigesprochen wurde nachdem sie dem Papst die Stadt Avignon verkauft hatte Rene Herzog von Lothringen und Graf von Provence le bon roi Rene des provenzalischen Volkstums und einer der wichtigsten Forderer der TroubadoureDas Land nordlich der Durance wurde zur seit 1053 bereits bestehenden Grafschaft Forcalquier die 1209 wieder durch Erbschaft an die Provence zuruckfiel Im Westen schliesslich um Avignon entstand die Markgrafschaft Provence die als Erbe der alteren Linie seit langerem in der Hand der Grafen von Toulouse war und im Zusammenhang mit den Kreuzzugen gegen die Ketzer 1274 unter die Herrschaft des seit 1309 dann in Avignon residierenden Papstes geriet Dieser papstliche Machtbereich schrumpfte im Lauf der Jahre immer mehr im Norden spaltete sich das Furstentum Orange ab das 1713 von Frankreich annektiert wurde bis der verbliebene Rest die Grafschaft Venaissin 1791 im Zuge der Franzosischen Revolution ebenfalls ubernommen wurde 1498 wurde der zu diesem Zeitpunkt zu Frankreich gehorende Teil der Provence in die Domaine royal eingefugt ab 1660 das Gebiet wie eine Provinz verwaltet und 1789 im Zuge der Franzosischen Revolution in Departements aufgeteilt Lediglich die in den Meeralpen auch Seealpen genannt gelegenen Teile der Provence die sich im Laufe der Zeit selbststandig gemacht hatten zum Beispiel die Grafschaft Nizza und das Furstentum Monaco verblieben beim Heiligen Romischen Reich und kamen zum Teil erst spater zu Frankreich die Grafschaft Nizza die ab 1388 von der Grafschaft Savoyen annektiert wurde endgultig erst 1860 das Territorium von Tende La Brigue und Isola erst im Jahre 1947 So ging auch nach fast sieben Jahrhunderten das Schisma der Provence zu Ende Verstarkt fuhren Mitte des 19 Jahrhunderts englische Aristokraten aus dem regenverhangenen Norden in das gelobte Land wo die Zitronen bluhen um in dem milden Klima den Winter zu verbringen Niemand ahnte dass dies die ersten Vorboten einer neuen Volkerwanderung waren Schon bald entstanden ganze Villenviertel tropische Pflanzen wurden akklimatisiert und weitlaufige Garten angelegt 1887 publizierte Stephen Liegeard ein Buch mit dem Titel La Cote d Azur In wenigen Jahren setzte sich dieser Name fur den Kustensaum zwischen Hyeres und Menton im allgemeinen Sprachgebrauch durch Wahrend des Ersten Weltkrieges war die Provence von den Kampfen nicht direkt betroffen Nach der Generalmobilmachung am 1 August 1914 meldeten sich innerhalb weniger Tage 140 000 Manner in den Kasernen In der Region wurden Krankenhauser fur Verwundete und Gefangenenlager eingerichtet Daruber hinaus wurden in der Provence vor allem im Ubaye Tal Tausende von Fluchtlingen aufgenommen Marseille wurde zu einem Kriegshafen fur den Transport von Kolonialtruppen und Ausrustung 9 Ab 1933 nach der Machtubernahme in Deutschland durch die Nationalsozialisten wurde die Provence so etwa der Kustenort Sanary sur Mer zu einem bevorzugten Zufluchtsort fur zahlreiche deutsche und osterreichische Intellektuelle 10 Nach dem Westfeldzug des Zweiten Weltkrieges und der Niederlage der franzosischen Armee in 1940 wurde Frankreich entsprechend den Bedingungen des Waffenstillstands von Compiegne in eine besetzte zone occupee und eine freie Zone zone libre geteilt die Provence wurde Teil der freien Zone Wie im Ubrigen vom Vichy Regime regierten Gebiet war auch die Provence von der Kollaboration mit den Deutschen im Kampf gegen den franzosischen Widerstand die Resistance gepragt Auch fuhrten die franzosischen Behorden selbst eine Verfolgung der judischen Bevolkerung durch Sie wurde nach Deutschland und Polen deportiert Das grosste Internierungslager in der Provence war das Camp des Milles in der Nahe von Aix en Provence 11 Typische Landschafts und Stadtbilder der Provence Bearbeiten nbsp Kapelle Saint Sixte in den Alpillen nbsp Felsen bei Buoux Luberon nbsp Nesque Schlucht und Mont Ventoux nbsp Esterel Gebirge am Mittelmeer nbsp Saint Tropez an der Cote d Azur nbsp Gordes im Luberon nbsp Verdonschlucht nbsp Lacs de Morgon in der Haute Tinee nbsp Lavendelfeld in der Provence nbsp Nizza an der Cote d Azur nbsp Nationalpark Mercantour in den Seealpen nbsp Sudliche Kuste der Ile de Porquerolles nbsp Die Calanque in der Nahe Marseilles nbsp Tende Royatal in den ostlichen Seealpen nbsp Blick auf die Altstadt von Menton Cote d Azur nbsp Kloster Notre Dame de Senanque Vaucluse nbsp Arles Place du Forum nbsp Montagne Sainte Victoire bei Aix en Provence nbsp Gordolasque Tal im Hochland der Ostprovence hinter NizzaSiehe auch BearbeitenListe der Grafen und Markgrafen von Provence Provence Alpes Cote d AzurLiteratur BearbeitenJean Charles Pinheira Fotografien Jean Paul Caracalla u a Text Cote d Azur Sturz Verlag Wurzburg 1992 ISBN 3 8003 0349 3 Thorsten Droste Die Provence Ein Begleiter zu den Kunststatten und Naturschonheiten im Sonnenland Frankreichs DuMont Verlag Koln 1986 ISBN 3 7701 1727 1 Rolf Toman Hrsg Christian Freigang Text Achim Bednorz Fotografien Provence Cote d Azur Architektur Kunst Landschaft Konemann Verlag Koln 1999 ISBN 3 8290 2711 7 Grossformatiger Bildband Ralf Nestmeyer Provence und Cote d Azur Literarische Reisebilder aus dem Midi Klett Cotta Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 608 93654 8 Philippe Cros Die Provence Eine Landschaft und ihre Maler Belser Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 7630 2529 9 Ralf Nestmeyer Provence amp Cote d Azur Ein Reisehandbuch Michael Muller Verlag Erlangen 2012 ISBN 978 3 89953 716 1 Winkler Hrsg Marseille und die Provence Eine literarische Einladung Wagenbach SALTO Berlin 2013 ISBN 978 3 8031 1293 4 Manfred Hammes Durch den Suden Frankreichs Literatur Kunst Kulinarik Ein Reiseverfuhrer Nimbus Verlag Wadenswil 2019 ISBN 978 3 03850 070 4 Ingeborg Tetzlaff Drei Jahrtausende Provence Vorzeit und Antike Mittelalter und Neuzeit Koln DuMont 1985 ISBN 3 7701 1717 4 Weblinks BearbeitenWeitere Inhalte in denSchwesterprojekten der Wikipedia nbsp Commons Medieninhalte Kategorie nbsp Wiktionary Worterbucheintrage nbsp Wikivoyage ReisefuhrerRegion Provence Alpes Cote d Azur franzosisch Comite Regional de Tourisme Provence Alpes Cote d Azur franzosisch Verein Alpes de Lumiere Haute Provence Erhaltungsmassnahmen und Bildungsangebote franzosisch Federation historique de Provence franzosisch wissenschaftliche Gesellschaft zur Erforschung der Geschichte der ProvenceEinzelnachweise Bearbeiten Haute Provence Die Kuche der Provence In france naturelle de Abgerufen am 7 September 2012 franzosisch Beaucaire fair Encyclopaedia Britannica abgerufen am 7 September 2012 englisch Bauxit Bauxitabbau Nicht mehr online verfugbar Gesamtverband der Aluminiumindustrie archiviert vom Original am 9 Juli 2012 abgerufen am 7 September 2012 Les Arenes du IVe apres J C jusqu a aujourd hui arenes nimes com Memento vom 17 Januar 2013 im Webarchiv archive today Le plus grand lac artificiel d Europe arrigny fr abgerufen am 7 September 2012 franzosisch Marseille Etoile 3 tdf fr abgerufen am 5 September 2012 franzosisch Merveilles Vallee des larousse fr abgerufen am 7 September 2012 franzosisch La Provence face a la Grande Guerre La Provence vom 19 September 2014 abgerufen am 24 November 2019 Notgedrungen im Paradies Suddeutsche Zeitung vom 12 September 2017 abgerufen am 12 Januar 2020 Aix en Provence the dark side Webauftritt des Daily Telegraph vom 10 Juni 2014 abgerufen am 26 Januar 2020 Vizekonigreiche und Besitzungen der Krone Aragon 1137 1714 Konigreich Aragon Konigreich Mallorca Furstentum Katalonien Grafschaft Provence Herrschaft Montpellier Herzogtum Athen Herzogtum Neopatria Konigreich Neapel Konigreich Sardinien Konigreich Sizilien Trinacria Konigreich Valencia Korsika Malta Normdaten Geografikum GND 4047564 5 lobid OGND AKS VIAF 317275605 Abgerufen von https de wikipedia org w 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