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Dieser Artikel behandelt die Ubernahme der romischen Kultur in der Antike zu den gleichnamigen Umschriften siehe ebendort Romanisierung bezeichnet die Ubernahme der lateinischen Sprache und romischen Zivilisation durch andere meist unterworfene Volker Romanisierung bedeutet dabei im Wesentlichen eine sprachliche und kulturelle Anpassung unter Aufgabe oder Umgestaltung eigener Kulturformen In der neueren Forschung wird oft der Begriff Romanisation bevorzugt um deutlich zu machen dass es sich nicht um einen zentral gesteuerten und von den Romern aktiv herbeigefuhrten Prozess gehandelt hat Die Romanisation wurde oft durch Veteranen der Auxiliartruppen getragen welche ursprunglich selbst Einheimische waren aber den Status eines romischen Burgers bekamen und folglich eine Einheimische welche meist fruher auch eine Angehorige vom selben Stamm oder Volk des Auxiliar Veteranen war heirateten Dies hatte zur Folge dass die Frau und der Nachfolger des Veteranen auch romische Burger wurden Noch wichtiger war die Rolle der lokalen Oberschichten die sich fruh aus eigener Initiative an die Romer und ihre Kultur anpassten um auf diese Weise Teilhabe an der Herrschaft und am Prestige des Imperiums zu gewinnen Die Ausdehnung des Romischen Imperiums hatte nicht uberall eine Romanisierung zur Folge Im ostlichen Mittelmeerraum haben sich die von den Romern vorgefundenen orientalischen oder hellenistischen Kulturformen behauptet die Dominanz etwa der antiken griechischen Kultur war dafur zu gross Sie konnten sogar Einfluss auf die romische Kultur nehmen Romanisiert haben sich die nordlichen und nordwestlichen Regionen Europas die zur Zeit ihrer Eroberung keine eigene hochentwickelte Schriftkultur besassen Oft hatte jedoch nur die stadtische oder lokale Elite daran Anteil Die uberwiegende Anzahl der Bevolkerung verharrte weiterhin in der vorromischen Lebensweise Ausserhalb der Stadte war sie weitgehend rechtlos oder unfrei Verlauf BearbeitenDie Romanisation begann im dritten vorchristlichen Jahrhundert war aber in der Regel kein planmassiger Vorgang Falle in denen die Romer sie selbst gezielt vorantrieben wie es laut Tacitus etwa Gnaeus Iulius Agricola in Britannien tat Tacitus Agricola 21 bildeten nach heutigem Forschungsstand seltene Ausnahmen In der Regel ging die Initiative von den Unterworfenen selbst aus wurde von den Romern allerdings begrusst und gefordert Auch die im 1 2 Jahrhundert n Chr stark zunehmende Verstadterung Westeuropas forderte die Romanisation wesentlich da die Stadte eine Nachahmung Roms im Kleinen waren und somit die Volker beeinflusst durch die Tempel Theater und Arenen ihren Lebensstil der romischen Kultur anglichen Abseits der Stadte hielten sich vorromische Traditionen hingegen in der Regel sehr viel langer Im engeren Sinne bezeichnet das Wort nur Kulturentwicklungen bis zum Beginn des Fruhmittelalters etwa die Romanisierung der frankischen Oberschicht im spatantiken Frankenreich im weiteren Sinne dauert in der franzosischen und spanischen Einflusssphare in Afrika und Sudamerika dieser Prozess zum Teil bis heute noch an Aspekte der Romanisation waren insbesondere Wohn und offentliche Einrichtungen werden gebaut Thermen Kultstatten Nachahmung Roms Bauboom Stadtegrundung Bestimmte Veranstaltungen Gladiatorenkampfe usw werden beliebt Sprache Recht und Religion werden auf die romischen Verhaltnisse abgestimmt andere Kulturen und Ansichten werden ausgegrenzt Vereinheitlichung Veteranen und Handler brachten romische Kulturen in eroberte ProvinzenLiteratur BearbeitenGeza Alfoldy Die Romanisation Grundbegriff oder Fehlgriff Uberlegungen zum gegenwartigen Stand der Erforschung von Integrationsprozessen im romischen Weltreich In Zsolt Visy Hrsg Limes XIX Proceedings of the XIXth International Congress of Roman Frontier Studies Pecs 2005 S 25 56 Helga Botermann Wie aus Galliern Romer wurden Leben im Romischen Reich Stuttgart 2005 ISBN 3 608 94048 0 Dirk Krausse Das Phanomen Romanisierung Antiker Vorlaufer der Globalisierung In Imperium Romanum Roms Provinzen an Neckar Rhein und Donau Archaologisches Landesmuseum Baden Wurttemberg Esslingen 2005 ISBN 3 8062 1945 1 S 56 62 Alexander Rubel Hrsg Romanisierung und Imperium Neue Forschungsansatze aus Ost und West zu Ausubung Transformation und Akzeptanz von Herrschaft im Romischen Reich Konstanz 2013 ISBN 978 3 86628 467 8 Gunther Schorner Hrsg Romanisierung Romanisation Theoretische Modelle und praktische Fallbeispiele Oxford 2005 Cathy Schucany Aquae Helveticae Zum Romanisierungsprozess am Beispiel des romischen Baden Basel 1996 ISBN 3 908006 19 8 Greg Woolf Becoming Roman The Origins of Provincial Civilization in Gaul Cambridge 1998 Reprint 2003 ISBN 0 521 41445 8 Weblinks BearbeitenZur Romanisierung im Rheinland Internetprasenz des Landschaftsverbandes Rheinland Wiktionary Romanisierung Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Normdaten Sachbegriff GND 4434858 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Romanisierung amp oldid 233997193