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Hellenismos ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur gleichnamigen neuheidnischen Bewegung siehe Hellenismos Religion Als Hellenismus von altgriechisch Ἑllhnismos hellenismos deutsch Griechentum 1 wird die Epoche der antiken griechischen Geschichte vom Regierungsantritt Alexanders des Grossen von Makedonien 336 v Chr bis zur Einverleibung des ptolemaischen Agyptens des letzten hellenistischen Grossreiches in das Romische Reich im Jahr 30 v Chr bezeichnet 2 Mit Alexander dem Grossen begann die Zeit des Hellenismus Tetradrachmon Herakles mit Lowenfell Diese Epochengrenzen die das Alexanderreich und die Nachfolgereiche der Diadochen in den Mittelpunkt rucken sind allerdings vor allem fur die politische Geschichte sinnvoll und auch fur diese nur bedingt weil schon um die Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr die meisten Griechen unter die direkte oder indirekte Herrschaft der Romer oder Parther geraten waren Kulturgeschichtlich hingegen knupfte der Hellenismus nicht nur an altere Entwicklungen an sondern wirkte vor allem auch uber die romische Kaiserzeit bis in die Spatantike hinein fort 3 Als Epochenbezeichnung verwendete den Begriff Hellenismus zuerst der deutsche Historiker Johann Gustav Droysen um die Mitte des 19 Jahrhunderts Er verstand unter Hellenismus die Zeit vom Tod Alexanders des Grossen 323 v Chr bis zur Schlacht bei Actium 31 v Chr und dem Ende des letzten makedonisch griechischen Reiches in Agypten Im Sinne von Nachahmung der griechischen Lebensweise wurden das Substantiv hellenismos und das Verb hellenizein jedoch bereits in der Antike gebraucht 4 Es ist von Hellenen der Eigenbezeichnung der Griechen abgeleitet Als ein wichtiges Kennzeichen dieser Geschichtsepoche gilt eine verstarkte Hellenisierung die Durchdringung vor allem des Orients durch die griechische Kultur und im Gegenzug der wachsende Einfluss orientalischer Kultur auf die Griechen Die hellenistische Welt umfasste einen gewaltigen Raum der von Sizilien und Unteritalien Magna Graecia uber Griechenland bis nach Indien und vom Schwarzen Meer bis nach Agypten sowie bis ins heutige Afghanistan reichte Vermutlich kam es sogar zu militarischen Auseinandersetzungen zwischen Griechen und Chinesen Die Hellenisierung der orientalischen Bevolkerung sorgte dafur dass noch bis ins 7 Jahrhundert neben dem Aramaischen wenigstens von der stadtischen Bevolkerung Syriens eine Form des Griechischen verwendet wurde die Koine von altgriechisch koinos koinos deutsch allgemein die sich in Kleinasien noch erheblich langer hielt Die kulturellen Traditionen des Hellenismus uberstanden den politischen Zusammenbruch der Monarchien und wirkten noch uber Jahrhunderte in Rom und im Byzantinischen Reich fort Inhaltsverzeichnis 1 Geschichtlicher Grundriss 2 Hellenistische Monarchien 3 Hellenistische Poleis 4 Bundesstaaten 5 Heer und Kriegfuhrung 6 Wirtschaft 7 Gesellschaft und Sozialstruktur 8 Religion und Kult 9 Wissenschaft und Forschung 10 Literatur und Philosophie 11 Urbanistik und Bildende Kunst 12 Nachwirkung 13 Bewertung der Epoche 14 Quellen 15 Zeitleiste 16 Literatur 16 1 Deutschsprachige Literatur 16 2 Fremdsprachige Literatur 17 Weblinks 18 AnmerkungenGeschichtlicher Grundriss Bearbeiten Hauptartikel Geschichte des Hellenismus Das Weltreich das beim Zug Alexanders entstanden war und das er seinen Nachfolgern 323 v Chr hinterliess Die hellenistische Welt 300 v Chr Die hellenistische Welt 200 v Chr Der makedonische Konig Alexander III der Grosse unter dessen Vater Philipp II Makedonien zur Hegemonialmacht uber Griechenland geworden war eroberte von 334 v Chr an das persische Achamenidenreich Alexanderzug und drang bis nach Indien vor Nach dem Tod Alexanders im Jahr 323 v Chr kam es zu Burgerkriegen um seine Nachfolge Da es niemandem gelang die Herrschaft uber das Gesamtreich zu erlangen erhoben sich seine fuhrenden Generale die sogenannten Diadochen Nachfolger schliesslich zu lokalen Machthabern Seit 306 5 fuhrten die meisten von ihnen den Konigstitel Eine Wiedervereinigung des Alexanderreichs erschien spatestens 301 v Chr aussichtslos als Antigonos I Monophthalmos in der Schlacht bei Ipsos seinen Rivalen unterlag Die sogenannten Diadochenkampfe um Alexanders Erbe endeten schliesslich 281 v Chr nach insgesamt sechs Kriegen Es bildeten sich drei hellenistische Grossreiche die bis ins 2 Jahrhundert v Chr den ostlichen Mittelmeerraum beherrschen sollten und von makedonischen Dynastien regiert wurden Das eigentliche Makedonien und grosse Teile Griechenlands fielen an die Antigoniden die Nachfahren Antigonos I Kleinasien Syrien Mesopotamien und Persien gerieten unter die Herrschaft der Seleukiden und Agypten die Kyrenaika und die Levante fielen an die Ptolemaer Alle drei makedonischen Dynastien rivalisierten zudem um Einfluss im Agaisraum oft unter Ausnutzung innergriechischer Konflikte 5 und sie gaben den Anspruch auf Alexanders Gesamtreich pro forma niemals auf Hinzu kamen Mittelmachte wie das attalidische Pergamon Rhodos und der Achaiische Bund Nach dem Ende der Diadochenkriege stabilisierte sich die politische Lage zunachst da sich die drei Grossreiche faktisch gegenseitig neutralisierten wenngleich es immer wieder zu Versuchen kam die Machtbalance zu verschieben Ab 200 v Chr begann sich jedoch Rom in der hellenistischen Welt zu engagieren zunachst in Griechenland dann in Kleinasien und griff auch in den Konflikt der Seleukiden mit den Ptolemaern um Palastina ein Im Jahr 188 v Chr zwangen die Romer den Seleukiden Antiochos III zum Verzicht auf Teile seines Reiches er musste den grossten Teil Kleinasiens aufgeben Zuvor hatte bereits Philipp V von Makedonien eine Einengung seines Handlungsspielraums in Griechenland und Kleinasien akzeptieren mussen nachdem die kleineren Staaten der Region wie Pergamon die aufgrund der expansiven Bestrebungen Antiochos und Philipps um ihre Unabhangigkeit furchteten den Romern Vorwande fur militarische Interventionen geliefert hatten was in einer zunachst indirekten regionalen Hegemonie Roms mundete Spatestens seit dem Tag von Eleusis im Jahr 168 v Chr als der Seleukide Antiochos IV auf romische Weisung einen siegreichen Feldzug gegen die Ptolemaer abbrechen musste waren die neuen Machtverhaltnisse offensichtlich Diese herben Ruckschlage blieben fur die Monarchien deren Existenz wesentlich auf der militarischen Leistungsfahigkeit der Konige ruhte nicht folgenlos In Iran bis dahin unter seleukidischer Kontrolle breiteten sich bereits seit dem 3 Jahrhundert v Chr die Parther aus regiert von den Arsakiden die sich im Westen anfangs als Erben der hellenistischen Tradition 6 prasentierten Nach 188 v Chr beschleunigte sich ihr Vordringen erheblich Als die Arsakiden um 141 v Chr auch Mesopotamien in Besitz nahmen beschrankten sie die Seleukiden die bereits im 3 Jahrhundert ihre ostlichen Gebiete an das Griechisch Baktrische Konigreich verloren hatten auf einen unbedeutenden Reststaat in Syrien Die hellenistischen Konige in Baktrien hingegen deren Reich um 130 v Chr unterging hatten ihren Einflussbereich zuvor noch auf Nordwestindien ausgedehnt wo sich griechische Monarchen mindestens bis zum Ende des 1 Jahrhunderts v Chr halten konnten Im Jahr 168 v Chr teilten die Romer Makedonien nach einem letzten Krieg in vier Bezirke auf und schafften die antigonidische Monarchie ab 148 v Chr wandelten sie es endgultig in eine romische Provinz um und stationierten erstmals dauerhaft Truppen in der Region Auch das griechische Mutterland geriet damit endgultig unter romische Kontrolle ein Fanal war dabei die Eroberung und Plunderung Korinths durch den Feldherrn Lucius Mummius im Jahr 146 v Chr 133 v Chr fiel das Attalidenreich an Rom und wurde bald darauf zur Provinz Asia Um 88 v Chr wurde die romische Hegemonie ein letztes Mal in Frage gestellt als sich viele Griechen an Konig Mithridates VI anschlossen der von Rom aber schliesslich besiegt wurde 63 v Chr beseitigte die Annexion Syriens durch Pompeius die letzten Reste der Seleukidenherrschaft 30 v Chr nahm Octavian Alexandria ein und gliederte das Ptolemaerreich das seit dem spaten 2 Jahrhundert v Chr ohnehin nicht viel mehr als ein romisches Protektorat gewesen war ins Imperium ein 27 v Chr wurde schliesslich auch das eigentliche Griechenland als Provinz Achaea endgultig direkter romischer Herrschaft unterstellt auch wenn einige Poleis in Hellas und Kleinasien ausserlich frei blieben Damit endete die politische Selbststandigkeit griechischer Staaten fur fast zwei Jahrtausende und somit auch die politische Geschichte des Hellenismus wahrend die kulturelle Ausstrahlung des Hellenismus bis in die Spatantike erhalten blieb siehe auch Byzantinisches Reich Hellenistische Monarchien BearbeitenAls charakteristisch fur die politische Geschichte des Hellenismus gilt die Existenz permanent miteinander rivalisierender Monarchien unter Dynastien mit zumeist makedonischen Wurzeln Die Legitimitat des Konigtums dieser hellenistischen Herrscher ruhte insbesondere auf zwei Saulen der Alexandernachfolge diadoxh diadoche und der Akklamation durch die Heere siehe unten Die Reiche existierten dabei nicht unabhangig von ihrer Regierungsform die Seleukidenherrscher waren beispielsweise nicht etwa Konige von Syrien sondern nur Konige in Syrien ein Grund hierfur mag gewesen sein dass jeder hellenistische basileus theoretisch Anspruch auf das ganze Alexanderreich wenn nicht auf die ganze Welt erhob In den Diadochenreichen gab es keine Trennung zwischen Souveran und Person Das Konigtum basileia war kein staatliches Amt sondern eine personliche Wurde und der Monarch sah den begrifflich davon nicht abgegrenzten Staat als seine Angelegenheiten pragmata 7 Theoretisch war das ganze eroberte Land im Besitz des Konigs weshalb dieser es auch testamentarisch einer fremden Macht wie den Romern ubereignen konnte so geschehen 133 v Chr in Pergamon Ptolemaios I wurde als einer der ersten hellenistischen Herrscher als Gott verehrtZunachst reichten die militarischen Erfolge der Diadochen bei ihrer Teilnahme an Alexanders Feldzugen aus um sich Charisma und Legitimation zu verschaffen Aufgrund fehlender Verwandtschaft der Diadochen mit den Argeaden ergab sich jedoch ein Legitimationsproblem Da an erster Stelle der Legitimationsmittel die militarische Exzellenz stand versuchten die Diadochen auch ideell an Alexanders militarisches Genie anzuknupfen Selbst der Besitz bzw der Bestattungsort von Alexanders Leichnam um den hart konkurriert wurde und seine Herrschaftsinsignien wie sein Siegelring dienten der Legitimation Vor allem aber wurde der Personenkult der sich um Alexander entwickelt hatte von den Diadochen gefordert um ihre eigene Machtstellung zu legitimieren Das Legitimationsproblem verscharfte sich in der zweiten Generation Daher wurde im Zuge einer strategischen Heiratspolitik mit den weiblichen Mitgliedern der Argeaden die Genealogie als zentrales Legitimationsmittel genutzt Zum Teil wurden Verwandtschaftsverhaltnisse mit dem makedonischen Herrscherhaus oder eine Gottessohnschaft einfach erfunden So entstand etwa das Gerucht Ptolemaios sei ein Halbbruder Alexanders Insgesamt verliefen die Thronwechsel selten reibungslos oft wurden konkurrierende Thronanwarter beseitigt 8 Ihre mit kultischen Symbolen wie Stier oder Widderhornern 9 geschmuckten Portrats liessen die Diadochen auf das Avers der Munzen setzen wo traditionell die Portrats der Gotter ihren Platz fanden Die Ammonshorner wurden bereits in der Ikonografie von Alexander dem Grossen verwendet und stellten eine Verbindung mit der gottlichen Sphare her Sie wurden von den Diadochen zunachst zum Zweck ihrer Legitimation ubernommen 10 Die kultische Verehrung der hellenistischen Herrscher wurde aber zumindest anfangs nicht von ihnen selbst gefordert sondern von aussen durch die freien Poleis Griechenlands an sie herangetragen Anders als in Makedonien und in den einstigen Gebieten des Perserreiches wurde die Monarchie in Griechenland grundsatzlich abgelehnt was Konige wie Untertanen dazu zwang diplomatisch geschickt vorzugehen Ein Weg um die faktische Ubermacht der Konige in eine akzeptable Form zu giessen war der Herrscherkult durch den die Poleis die Konige als Herren anerkennen konnten ohne sie de iure als Monarchen anzunehmen Man konnte hier auf Vorlaufer aus spatklassischer Zeit z B Lysander zuruckgreifen Die Herrscher wurden dabei vorerst nur gottgleich genannt Doch schon im Jahr 304 v Chr bezeichneten die Rhodier Ptolemaios I als Gott und nannten ihn swthr Sōter Retter Die Diadochen nahmen solche auf sie selbst bezogenen Kulthandlungen offenbar eher zogerlich an wahrend die nachfolgenden hellenistischen Konige den Herrscherkult bewusst forcierten auch um die Dynastiebildung zu betreiben Der typisch hellenistische Herrscherkult setzte nach Vorlaufern unter den ersten beiden Antigoniden unter ihren Nachfolgern auf breiter Front ein 11 Dabei ist zu unterscheiden zwischen dem zentral verordneten Dynastiekult der Ptolemaer und spaten Seleukiden und der kultischen Verehrung die viele Konige in den griechischen Poleis genossen denen sie im Gegenzug als Euergeten gegenubertraten Vor allem Hans Joachim Gehrke hat die hellenistische Monarchie unter Ruckgriff auf die Soziologie Max Webers als eine stark charismatisch gepragte Herrschaftsform gedeutet in der Sieghaftigkeit und personlicher Erfolg entscheidend fur die Legitimitat des Konigs gewesen seien 12 Die herrscherliche Tracht war die eines makedonischen Feldherrn erganzt um das Diadem und viele Konige zogen personlich in die Schlacht mit den entsprechenden Konsequenzen 12 der ersten 14 seleukidischen Herrscher fanden im Kampf den Tod 13 In jungerer Zeit wurde darauf hingewiesen dass es im spaten Hellenismus immer schwieriger geworden sei diesem Anspruch gerecht zu werden 14 Diese Interpretationen sind allerdings nicht unwidersprochen geblieben manche Forscher halten sie allenfalls fur die Diadochen fur zutreffend andere gar nicht 15 Die Diadochen und ihre Nachfolger regierten mit Hilfe schriftlicher Erlasse die als Briefe ἐpistolh epistole oder Verordnungen prostagma prostagma formuliert wurden Der fur diese Erlasse zustandige Beamte hiess epistoliagraphos Beraten wurde der Herrscher von einem Gremium aus sogenannten Freunden filoi philoi und Verwandten syggeneῖs syngeneis Verschiedene Hofamter insbesondere im fiskalischen Bereich wurden von Eunuchen ausgeubt Das wohl wichtigste Amt war das des Hausverwalters dioikhths dioiketes der fur Verwaltung Wirtschaft und Finanzen zustandig war Man kann bereits zur Zeit der Diadochen von einem absolutistischen Staat sprechen Entscheidenden Einfluss gewann die Herrschaftsform der hellenistischen Reiche auf die jungere griechische Tyrannis die Karthager und das romische Kaisertum Die Territorialstruktur der Diadochenreiche geht noch auf Alexander den Grossen selbst zuruck der im Wesentlichen die Verwaltungsgliederung des Perserreiches beibehalten hatte Das von Strategen und Satrapen verwaltete Konigsland umfasste dabei den grossten Teil des Alexanderreiches Alexander hatte die militarischen Befugnisse der einheimischen Satrapen makedonischen Strategen ubergeben die nach seinem Tod nach und nach die gesamte Verwaltungsarbeit ihrer Gaue nomoi nomoi ubernahmen Die Strategen waren nun auch fur das Siedlungswesen und die Justiz zustandig und wurden dabei von einem koniglichen Schreiber basilikὸs grammateys basilikos grammateus unterstutzt Besonders gut ist man dabei uber die Verhaltnisse im Ptolemaerreich das aber teils einen Sonderfall darstellte informiert Der Konig konnte hier Teile des in Bezirke topoi topoi und Dorfer kwmai kōmai untergliederten Konigslandes oder die Einkunfte daraus an seine Untergebenen vergeben Ihre endgultige Form fand die Gauverwaltung im 3 Jahrhundert v Chr unter Ptolemaios III 246 221 Die Aussenbesitzungen gehorten nicht zum Konigsland mit seiner Gaustruktur Sie bildeten einen eigenen Territorialtypus unterstanden aber ebenfalls Strategen Zu den Aussenbesitzungen des Ptolemaerreiches gehorten Kyrene Teile Syriens und Kleinasiens Zypern und die Kusten des Roten und des Indischen Meeres Im Seleukidenreich waren die Aussenbesitzungen etwas anders organisiert sie wurden je nach Grosse und politischem System als Volker ἔ8nh ethne Stadte poleis poleis oder Konigreiche dynasteia dynasteia bezeichnet Diese Enklaven die nicht unter direkter Verwaltung des Diadochenherrschers standen blieben in dieser Form bis zum Ende des Hellenismus bestehen Einige davon machten sich jedoch im Laufe der Zeit selbststandig insbesondere an der Peripherie des Seleukidenreiches Im dritten grossen hellenistischen Reich Makedonien knupften die Antigoniden starker als die anderen Monarchen an altere Traditionen an Mehr als ihre Struktur hat die Verwaltung der Diadochenreiche die Nachwelt beeinflusst Sie war in der Regel zentralistisch und wurde von Berufsbeamten organisiert Dieser Beamtenapparat war keine Erfindung der griechischen Poliskultur sondern stand in der Tradition des achaimenidischen und des pharaonischen Reiches Im antiken Griechenland gab es Vergleichbares nur in der privatwirtschaftlichen Gutsverwaltung Wie die Angestellten eines Gutes von dessen Besitzer so waren die Beamten der hellenistischen Herrscher von ihrem Konig abhangig der sie einsetzte bezahlte beforderte und entliess Die Verwaltung der Diadochen legte den Grundstein fur die feinziselierte und personalintensive Burokratie der hellenistischen Zeit wobei einheimische Beamte jedoch kaum zu hoheren Amtern zugelassen waren Diese wurden in der Regel von Makedonen oder Griechen besetzt Hellenistische Poleis BearbeitenFur die meisten im Mutterland in Kleinasien im Schwarzmeerraum oder Unteritalien siedelnden Griechen blieb die Polis auch im Hellenismus der wichtigste soziale und rechtliche Organisationsrahmen 16 Die in der alteren Forschung verbreitete Ansicht mit der griechischen Klassik sei auch die grosse Zeit der Poleis an ihr Ende gelangt wird heute nicht mehr vertreten zumal inzwischen eine grosse Zahl an Inschriften bekannt ist die ihre Vitalitat bezeugen vielmehr gilt nun zumindest der fruhe Hellenismus als eine Blutezeit der Stadte 17 Auch viele ursprunglich nichtgriechische Orte begannen nun sich als Poleis zu organisieren Alexander und die Diadochen hatten zudem vor allem in Vorderasien zahlreiche neue Poleis gegrundet 18 die teils am griechischen teils am weniger autonomen makedonischen Vorbild orientiert waren denn die stadtischen Eliten stellten fur die Monarchen wichtige Instrumente dar um ihre Herrschaft in der Flache auf direkte oder indirekte Weise ausuben zu konnen Wahrend manche Stadte auch de iure einem Konig untertan waren galten andere als frei Aber auch grosse Poleis wie Athen Sparta Korinth Ephesos oder Tarent hatten nun Muhe ihre aussenpolitische Unabhangigkeit zu wahren Teils konnten sie allerdings versuchen sich im Spannungsfeld der Grossmachte durch geschicktes Agieren eine weitgehende Autonomie zu bewahren insbesondere die Polis Rhodos war hier lange recht erfolgreich Ebenso wie in Archaik und Klassik waren sie dabei oft von inneren Konflikten Staseis bedroht die mitunter zu Burgerkriegen eskalierten 19 Okonomisch erlebten viele Stadte im Hellenismus eine Blute von der bis heute zahlreiche offentliche Bauten zeugen Umstritten ist wie lange sich in der Mehrheit der hellenistischen Poleis demokratische Regierungsformen halten konnten 20 Die meisten Althistoriker gehen derzeit davon aus dass die entscheidende Zasur in dieser Hinsicht vielerorts erst in der Mitte des 2 Jahrhunderts v Chr anzusetzen sei als die Romer ihre Hegemonie uber den griechischen Osten etabliert hatten andere nehmen an dass die meisten Stadte bereits seit dem 4 Jahrhundert von einer reichen Oberschicht dominiert worden seien die vor allem im Rahmen des Euergetismus sichtbar wird Unstrittig ist dass es im Verlauf des Hellenismus zu einer Aristokratisierung kam 21 als deren Ergebnis die Poleis spatestens in der Kaiserzeit dann nicht mehr von der Volksversammlung sondern von der im Stadtrat versammelten oligarchischen Elite die zusehends den Charakter eines Erbadels annahm regiert wurden 22 Bundesstaaten BearbeitenDie meisten hellenistischen Poleis waren zu klein um auf sich gestellt ihre Handlungsfreiheit gegenuber den Grossmachten zu behaupten Mit den spatgriechischen Stadtebunden bzw Bundesstaaten koina koina entwickelte sich daher vor allem im griechischen Mutterland aus alteren Kult und Kampfbunden noch eine weitere Regierungsform neben den hellenistischen Konigreichen 23 Ihre wichtigsten Vertreter waren der Aitolische Bund in Nordwestgriechenland und der Achaiische Bund auf der Peloponnes Diese Bundesstaaten bildeten sich ursprunglich meist in wirtschaftlich und kulturell unterentwickelten Gebieten die nicht von einer machtigen Polis wie Athen oder Theben dominiert wurden doch im Hellenismus ruckten die Bunde in den Mittelpunkt griechischer Politik und boten sogar den Konigen Paroli Der Arkadische Bund der im 3 Jahrhundert im Achaiischen Bund aufging grundete eine eigene Bundeshauptstadt Megalopolis um nicht unter die Vorherrschaft eines Mitglieds zu geraten Andere Bundesrepubliken wahlten alte Kultstatten als Versammlungsplatze ihrer Gremien der Aitolische Bund zum Beispiel das Apollonheiligtum in Thermos was auch ein Mittel war den Zusammenhalt des Bundes zu festigen 24 Hinzu kam der oftmals fiktive Anspruch einander durch gemeinsame Vorfahren verbunden zu sein Die griechischen Bundesstaaten bestanden aus mehreren formal zumeist unabhangigen Poleis die ihre aussenpolitischen und militarischen Befugnisse an ubergeordnete Instanzen delegiert hatten in deren Gremien sie durch Delegierte vertreten waren In der Regel gab es ein gemeinsames Heeresaufgebot und Institutionen wie Bundesversammlung Rat und Magistraturen manchmal auch eine gemeinsame Wahrung und Masseinheiten Die innere Autonomie der einzelnen Stadte blieb allerdings prinzipiell erhalten solange sie nicht gegen die Bundnistreue verstiessen oder unter die Herrschaft von Tyrannen gerieten der Tyrannisvorwurf war allerdings wohl mitunter nur ein Vorwand um eine Intervention zu rechtfertigen Einige Tyrannen traten deshalb freiwillig zuruck und strebten eine Karriere auf Bundesebene an Der ehemalige Tyrann Aratos von Sikyon war sogar achtmal Stratege Bundesfeldherr des Achaiischen Bundes Ansonsten mischte sich der Bund in der Regel nur ausnahmsweise in die inneren Angelegenheiten der Stadte ein er wandte sich allerdings gegen radikale Sozialreformen und Umsturzversuche und griff bei Konflikten zwischen seinen Mitgliedern ausgleichend ein indem etwa Schiedsleute als Streitschlichter entsandt wurden um Staseis zu verhindern Typisches Kennzeichen der hellenistischen Koina war ein gemeinsames Bundes bzw Burgerrecht das jedoch nicht das Polisburgerrecht ersetzte Als ubergeordnete politische Instanz fungierte eine Bundesversammlung deren Kompetenzen von Bund zu Bund variierten und die auch in der Regel jahrlich wechselnde Bundesbeamte wahlte denen die Vertretung des Bundes nach aussen und die Fuhrung des gemeinsamen Heeres oblag Die Bunde versuchten oft ihren Machtbereich auszudehnen und wandten dabei durchaus auch Gewalt an ein Beispiel ist der Versuch des Achaiischen Bundes Sparta gegen den Willen vieler Burger zu integrieren Versuchte eine Polis einen Bund zu verlassen wurde dies mitunter gewaltsam unterbunden Die hellenistischen Bundesrepubliken inspirierten die Vater der amerikanischen VerfassungIhren Hohepunkt erreichten die Koina im spaten 3 Jahrhundert v Chr Im Verlauf des 2 Jahrhunderts gerieten die griechischen Bundesstaaten dann nach und nach unter romische Kontrolle einige bestanden allerdings noch nach dem Ende der hellenistischen Zeit etwa der Lykische Bund in Kleinasien der noch unter romischer Oberherrschaft fur Riten verantwortlich war und den lykischen Poleis als Sprachrohr gegenuber romischen Instanzen diente 25 Der Geschichtsschreiber Polybios dessen Vater Lykortas zu den fuhrenden Politikern des Achaiischen Bundes gehort hatte idealisierte diesen Bund in seinem Werk und sah in ihm die Vollendung der wahren d h von Aristokraten wie ihm gesteuerten Demokratie 26 Die neuzeitliche Staatstheorie beurteilte die hellenistischen Koina lange ahnlich positiv so nannte Montesquieu den Lykischen Bund eine ideale Bundesrepublik 27 und der Althistoriker Karl Julius Beloch die spatgriechischen Bundesrepubliken die vollendetste Schopfung auf politischem Gebiet die den Hellenen und dem Altertum uberhaupt gelungen ist 28 Erst in der neueren Forschung wurde auch die machtpolitische Realitat hinter den hehren Anspruchen der Bundesstaaten deutlicher benannt Die Bundesstaaten der hellenistischen Zeit deren eigentliche Blutezeit nur einige Jahrzehnte dauerte gewannen insbesondere aufgrund ihrer Ansatze sich als reprasentative Demokratie mit gewahlten Vertretern der Mitgliedsstadte zu organisieren dennoch entscheidenden Einfluss auf die Nachwelt Selbst die Vater der amerikanischen Verfassung orientierten sich bei deren Entwurf an den Berichten Polybios und Strabons daruber 29 Die Koina galten als der beste Weg vormoderne Flachenstaaten ohne ein monarchisches Zentrum und durch Reprasentation zu organisieren Auch die Hauptstadt der Vereinigten Staaten Washington wurde daher wie das achaiische Megalopolis eigens zu diesem Zweck neu gegrundet nachdem der amerikanische Kongress zuvor abwechselnd in verschiedenen Stadten getagt hatte Heer und Kriegfuhrung Bearbeiten Hopliten spielten auch in den Armeen der Diadochen noch eine wichtige RolleDas Heer war vor allem fur die Diadochenreiche von grundlegender Bedeutung 30 Es lasst sich grundsatzlich in drei grosse Gruppen einteilen die makedonische Garde ἄghma agema die aus Hopliten und Reitern bestand die griechisch makedonische Phalanx aus Schwerbewaffneten und eine wachsende Anzahl von auswartigen Soldnern die zumeist loyal waren auf die insbesondere in der Spatzeit nicht immer Verlass war wenn sie ihren Sold nicht punktlich erhielten Von der makedonischen Heeresversammlung ἐkklhsia pandhmos ekklesia pandemos hatten die hellenistischen Heere neben der Landesverteidigung insbesondere vier Aufgaben ubernommen die Ausrufung oder Bestatigung eines Konigs Akklamation die Einsetzung von Vormundern fur unmundige Konige die Anerkennung koniglicher Testamente und die Verurteilung politischer Gegner des Herrschers In der Diadochenzeit liess unter anderem Ptolemaios den Eumenes Kassandros die Olympias und schliesslich Antigonos den Kassandros vom Heer verurteilen Der zu dieser Zeit noch sehr grosse Einfluss des Heeres ging jedoch immer mehr zuruck spater konnten nur noch die Garnisonen der Hauptstadte der politischen Fuhrung ihren Willen aufzwingen Dennoch blieb der militarische Oberbefehlshaber xiliarxos chiliarchos der zweite Mann im Staat neben dem dioiketes Eine Einschatzung der Grosse dieser Heere ermoglicht unter anderem Appian der berichtet das Ptolemaerreich habe uber 200 000 Fusssoldaten 40 000 Reiter 300 Kriegselefanten 2 000 Streitwagen 1 500 grosse und 2 000 kleine Kriegsschiffe verfugt 31 Allerdings sind die genauen Zahlen kaum zu ermitteln da antike Historiker in dieser Hinsicht oft ubertrieben Dennoch kann kein Zweifel daran bestehen dass die hellenistischen Heere verglichen mit den Armeen der klassischen Zeit gewaltig waren 32 Die Zahlenangaben fur die Schlachten von Ipsos 301 v Chr Raphia 217 v Chr und Magnesia 190 v Chr die bei gut 70 000 Soldaten pro Seite liegen durften durchaus realistisch sein Im Hellenismus wurden auch einige neue Waffengattungen eingefuhrt Der Einsatz von Kriegselefanten geht auf Seleukos zuruck der in Apameia 500 indische Elefanten hielt die er von dem Mauryakonig Chandragupta erhalten hatte Ausserdem wurden Kamele gepanzerte Reiter katafraktoi kataphraktoi und erstmals im grossen Stil Belagerungsmaschinen eingesetzt wobei die Belagerungstechnik gewaltige Fortschritte machte Die meisten Poleis waren im Hellenismus nicht mehr zu selbstandigen Feldzugen in der Lage gerade wegen der steten Gefahr einer Belagerung bemuhten sich viele Stadte aber um eine militarische Ausbildung ihrer Burger Demetrios Poliorketes der Sohn des Antigonos liess riesige Grosskampfschiffe mit bis zu sechzehn Reihen von Ruderern bauen und gab so der Kriegsmarine wichtige Impulse Die Grosse der Kriegsschiffe wuchs in der Diadochenzeit ungewohnlich schnell Die grossten Schiffe der Euphratflotte Alexanders des Grossen besassen lediglich funf Reihen bereits zur Zeit der Schlacht bei Ipsos 301 v Chr liess Demetrios aber dreizehnreihige Schiffe bauen Die sechzehnreihige Hekkaidekere ἑkkaidekhrhs markierte dann den Hohepunkt der auf praktischen Nutzwert ausgerichteten Schiffsentwicklung Die spater von den Ptolemaern gebauten zwanzig dreissig und vierzigreihigen Schiffe waren dagegen wohl reine Schaustucke die nur in sehr kleinen Stuckzahlen gebaut wurden Bereits die Diadochen verfugten uber ein stehendes Heer das mobil und standig einsatzbereit war In Kriegszeiten wurde es durch eine grosse Anzahl von Militarsiedlern katoikoi klhroῦxoi katoikoi klerouchoi erganzt die von Seleukos in Stadten von Ptolemaios in Dorfern angesiedelt wurden Mit dem System der Militarsiedler erreichten die hellenistischen Herrscher gleichzeitig zwei Ziele Zum einen konnte der Sold ganz oder teilweise mit den Ertragen des von den Soldaten im Frieden bebauten Landes abgegolten werden zum anderen waren sie in dieser Zeit Landarbeiter und damit Steuerzahler welche die stark ausgebaute Verwaltung und die standigen Kriege mitfinanzierten Die Militarsiedler waren meist griechische Einwanderer und errichteten die fur sie neu gegrundeten Stadte selbst Allerdings wurden durchaus auch Soldner angeworben und zunachst nur vereinzelt in spaterer Zeit regular einheimische Truppen in die Phalanx integriert Wirtschaft Bearbeiten Alexandria war das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der hellenistischen WeltDie Eroberungen Alexanders im Osten befreiten die griechische Welt nach Ansicht vieler Forscher aus einer Krise in die sie durch Uberbevolkerung Verarmung der Massen Niedergang des Handels und extreme Zusammenballung des Reichtums in den Handen weniger gelangt war 33 Die eroberten Gebiete boten Moglichkeiten zur Auswanderung und Ausweitung des Handels mit dem Orient Sie leiteten eine wenn auch relativ kurze Periode des Wohlstands durch Intensivierung des Handels und Steigerung der Exporte ein die freilich bald durch die Diadochenkriege gestort wurde 34 Die Diadochenreiche betrieben eine planmassige Wirtschaftspolitik deren Grundlage eine bis ins Detail durchorganisierte Landwirtschaft bildete Im seleukidischen Babylonien machten die Makedonen den Weinbau heimisch Agypten entwickelte sich mit Hilfe moderner Anbaumethoden zum wichtigsten Getreideexporteur im ostlichen Mittelmeerraum Fur das Ptolemaerreich dessen Herrscher etwa ein Drittel der landwirtschaftlichen Ertrage erhielt lassen Papyrusfunde auf eine echte staatliche Planwirtschaft schliessen Das Prinzip dieses noch auf die Pharaonen zuruckgehenden Wirtschaftssystems bringt ein Papyrus aus Tebtynis auf den Punkt Niemand hat das Recht zu tun was er will denn alles ist aufs Beste geregelt 35 Durch die Beseitigung von Korruption wirtschaftlichem Leerlauf und oftmals chaotischen Privatinitiativen wurde Agypten zum wohlhabendsten Land und der Ptolemaerkonig zum reichsten Mann der antiken Welt Er profitierte dabei nicht zuletzt von der Einbeziehung der reichen Tempelbezirke die vorher eine Art Staat im Staate bildeten Seine Hauptstadt Alexandria blieb bis in die Zeit des romischen Kaisers Augustus der grosste Handelsplatz der damals bekannten Welt Tetradrachme aus hellenistischer ZeitAuch die Munzpragung stand unter der Kontrolle des Konigs Zunachst war der attische Munzfuss die Basis des hellenistischen Geldwesens spater stellte das Ptolemaerreich dessen zweitwichtigster Hafen die phonikische Stadt Tyros war auf den phonikischen Munzfuss um Im Umlauf waren Munzen aus Gold fur aussenpolitische Zwecke aus Silber fur die griechischstammigen Untertanen und aus Bronze fur den Gebrauch der Einheimischen Der Geldwechsel war wie das Bankwesen insgesamt in den Handen des Staates In Agypten wickelte die konigliche Staatsbank basilikὴ trapeza basilike trapeza auswartige Geldgeschafte uber ihre Hauptstelle in Alexandria und den inlandischen Zahlungsverkehr uber zahlreiche Zweigstellen im ganzen Reich ab Von internationaler Bedeutung war ausserdem die Bank auf der Insel Delos Alle Bankgeschafte wurden mit Hilfe der in Athen entwickelten Buchfuhrung schriftlich dokumentiert Eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der hellenistischen Monarchien spielten zudem die koniglichen Lagerhauser 8hsayroi thesauroi Neben dem Handel mit Naturalien wie Getreide boten sie auch zahlreiche Finanzdienstleistungen an Die Einnahmen der Lagerhauser bildeten gemeinsam mit den Ertragen der Kronguter die von einem idiologos ἰdiologos geleitet wurden den Zollen und den von Steuerpachtern telwnai telōnai eingetriebenen Steuern die Grundlage des Staatshaushalts Dieser umfasste als wichtigste Posten die Hofhaltung die Bezahlung der Soldaten und Beamten den Flottenbau sowie aussenpolitische Ausgaben wie Tribute Steuerhinterziehung wurde mit Gefangnis oder dem Verkauf in die Sklaverei bestraft Im Bereich des Gewerbes blieb privaten Unternehmern mehr Spielraum Dieser wurde jedoch durch umfangreiche Monopolbestimmungen begrenzt Sache des Staates waren Grundnahrungsmittel wie Ol Salz Fisch Bier Honig und Datteln die Herstellung von Papyrus Textilien Glas und Luxusartikeln und das Transportwesen aber auch der Aussenhandel Die hellenistischen Staaten schutzten die eigene Wirtschaft durch Zolle von bis zu 50 Prozent und erreichten nicht zuletzt durch eine Erweiterung des Osthandels betrachtliche Aussenhandelsuberschusse Die Seleukiden profitierten von ihrer gunstigen Lage an der Seidenstrasse und bauten die Transportwege und hafen bestandig aus Wichtigstes Exportgut des Seleukidenreiches waren Sklaven Da im eigenen Land aufgrund der Leibeigenschaft nur wenig Bedarf fur Sklaverei bestand wurden Gefangene aus eroberten Stadten nach Griechenland und Italien verkauft Durch den Aufstieg Roms verlagerten sich die Handelsstrome jedoch seit der zweiten Halfte des 2 Jahrhunderts v Chr allmahlich Die im Orient produzierten Waren wurden nunmehr meist unter Umgehung Griechenlands direkt nach Italien verschifft Gesellschaft und Sozialstruktur BearbeitenDie Diadochenreiche hatten fur antike Verhaltnisse eine recht grosse Bevolkerung Die Einwohnerzahl des Seleukidenreiches wird auf dreissig die des Ptolemaerreiches auf etwa acht Millionen geschatzt 36 Dabei waren die Staaten der hellenistischen Zeit durch zwei grosse Gegensatze gepragt die Aufteilung in Nationalitaten und die Trennung in soziale Schichten Philon von Alexandria ist eine wichtige Quelle zum hellenistischen Agypten Fantasiedarstellung von 1584 Der bedeutendere Gegensatz war der zwischen Griechen und Orientalen Philon von Alexandria bezeugt die Existenz einer Zwei Klassen Gesellschaft Agypter wurden mit der Peitsche Griechen lediglich mit dem Stock gezuchtigt 37 Die Diadochen gaben die von Alexander geforderte Gleichberechtigung der beiden Gruppen weitgehend auf und fuhrten bald eine Trennung zwischen einheimischen und griechischen Funktionstragern durch Seleukos entzog den einheimischen Satrapen den militarischen Oberbefehl zugunsten griechischer Strategen Ptolemaios verzichtete beim Aufbau seines Militar und Verwaltungsapparates ganz auf Einheimische die nur noch auf der Ebene der Dorfschulzen politische Verantwortung tragen durften In dieses Bild einer Apartheidgesellschaft passt dass Mischehen untersagt waren und jede Bevolkerungsgruppe einem eigenen Recht unterlag Prozesse zwischen Menschen verschiedener ethnischer Gruppen wurden vor besonderen Gerichten verhandelt Der ethnische Gegensatz zwischen Einwanderern und Orientalen war also noch grosser und bedeutender als der zwischen Sklaven und Freien Dabei war aber nicht mehr als ein Prozent der Bevolkerung griechischer Herkunft 38 Die Diadochen und ihre Nachfolger wollten das griechische Element in ihren Staaten starken und begunstigten deshalb die Einwanderer von denen im Laufe der Zeit Hunderttausende kamen Griechen traten als Soldaten oder Beamte in den Konigsdienst und liessen sich in den griechischen Stadten des Ostens in denen sie auch als Privatleute sofort das Burgerrecht erhielten als Handler Gewerbetreibende oder als zum Kriegsdienst verpflichtete Bauern Katoken nieder wofur sie eine Landzuteilung erhielten Auch Galater und Juden wurden ins Heer aufgenommen die Stadte nahmen auch Juden und Phonizier auf Unter den eingewanderten Griechen nivellierten sich schon bald die Unterschiede Die lokalen Traditionen traten zuruck und es entstand eine gesamtgriechische Verkehrssprache die koinh koine Ihre Bedeutung zeigt sich darin dass das Alte Testament in diese Sprache ubersetzt und das Neue sogar in ihr abgefasst wurde Die Entwicklung einer griechischen Hochsprache in der Zeit des Hellenismus legte so gleichsam den Grundstein fur die spatere Verbreitung des Christentums Die Makedonen blieben am langsten kulturell eigenstandig Die Bezeichnung Makedone wurde jedoch schon bald zum Standesbegriff und wurde spater selbst von Juden gefuhrt Die Zugehorigkeit zur griechischen Kultur war das Ziel vieler Orientalen So bezeichnete Manetho der die Liste der Pharaonen aufstellte die Stammvater von Griechen und Agyptern als Bruder Konig Pyrrhos I von Epirus fuhrte seine Herrschaft auf Achilleus zuruck Selbst die Romer beriefen sich vor Seleukos auf eine angebliche Blutsverwandtschaft uber ihre sagenhaften trojanischen Ahnen Dabei galt allgemein das Wort des Philosophen Isokrates Dieser hatte erklart Grieche ist man nicht durch Geburt genos genos und Aussehen fysis physis sondern durch Vernunft dianoia dianoia und Bildung paideysis paideusis 39 Langfristig wurde dadurch trotz der rigiden Trennung der ethnischen Gruppen eine Vermischung von Griechen und Orientalen erleichtert Im Niltal wurden die Griechen agyptisiert und die Agypter hellenisiert Besonders entgegenkommend zeigte sich Ptolemaios gegenuber den Fellachen wohl vor allem um mogliche Aufstande zu verhindern Jedenfalls nahm der Wohlstand der agyptischen Bauern in der fruhen Diadochenzeit zeitweise so weit zu dass ein Fellache mehr verdiente als ein griechischer Arbeiter auf Delos In Mesopotamien erfolgte nur eine begrenzte Hellenisierung Eine Ausnahme bildet nur Seleukeia Ktesiphon wo nur Griechen das Burgerrecht erhielten Doch schon gegen Ende des 2 Jahrhunderts v Chr finden sich kaum noch griechische Namen in Mesopotamien Eine wesentlich geringere Rolle als der Gegensatz zwischen den verschiedenen Nationalitaten spielte die soziale Schichtung Einen Adel in eigentlichen Sinne gab es zunachst nicht Die Griechen waren gerade erst eingewandert und konnten so kaum mit der Leistung ihrer Vorfahren prunken und die Bedeutung des vor allem in Persien zunachst noch vorhandenen einheimische Adels nahm schnell ab Dies lag auch im Interesse der hellenistischen Herrscher deren Beamtenapparat darauf angewiesen war dass Amter nach Tuchtigkeit und nicht nach Geburt vergeben wurden Deshalb waren vom Konig verliehene Range zunachst nicht erblich Stattdessen entstand vor allem im Seleukidenreich ein durch Fernhandel reichgewordenes Burgertum Arsinoe II hinten mit ihrem Bruder Ptolemaios II der eine Konigsbinde tragtAuch die Sklaven waren in den meisten Teilen der hellenistischen Welt wohl weniger zahlreich und auch weniger bedeutend als in anderen antiken Staatswesen 40 Zumindest fur Agypten kann mit einiger Sicherheit von einer geringen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedeutung der Sklaverei ausgegangen werden die Anzahl der Sklaven im Seleukidenreich lasst sich hingegen nur schwer ermitteln Die Landarbeit wurde von Fellachen betrieben den laoi die rechtlich nicht als Sklaven galten Ehen zwischen Freien und Unfreien waren relativ haufig Von den Tempelsklaven ἱerodoῦloi Hierodulen abgesehen gab es vor allem in den Privathaushalten reicher Griechen Sklaven diese waren also kaum in der Produktion tatig Sie galten als Luxusgut und unterlagen deshalb einer besonderen Steuer Der Freikauf von Sklaven wurde erst um 200 v Chr ublich Kriegsgefangene im Sklavenstatus kamen dagegen schon unter den Diadochen vor Diese arbeiteten vor allem in koniglichen Steinbruchen und Bergwerken Mehrere Sklavenrevolten sind fur den Hellenismus bezeugt darunter in Sizilien und Attika Die Stellung der Frauen war in hellenistischer Zeit im Vergleich zur klassischen Zeit relativ gut Sie gewannen das Recht selbststandig Unternehmen zu fuhren und vor Gericht im eigenen Namen auszusagen Auch waren ihnen alle Stufen der Schulbildung zuganglich Frauen besuchten das Gymnasion betatigten sich als Dichterinnen oder Philosophinnen und organisierten sich in eigenen Vereinen Wie Inschriften aus Kleinasien Sparta und Kyrene zeigen machten sich Frauen durch Stiftungen einen Namen und ubernahmen politische Amter In Delphi und Priene amtierten Frauen sogar als Archonten Zudem erhielten bedeutende Frauen das Burgerrecht auswartiger Stadte Frauen aus dem Konigshaus wie Arsinoe II die Tochter des Ptolemaios und spater Kleopatra griffen sogar aktiv in die Politik ein Allerdings wurden noch immer neugeborene Madchen weit haufiger ausgesetzt als Jungen Dieses Schicksal traf aber nur selten die Tochter von Sklavinnen da Unfreie allgemein als Luxusguter begehrt waren Religion und Kult BearbeitenDie Diadochen gestatteten ihren Untertanen die Verehrung einheimischer Gotter Man neigte dazu in den fremden Religionen Asiens und Agyptens die eigenen Kulte und Gottheiten wiederzuerkennen Die wohl folgenreichste religionspolitische Neuerung war die Einfuhrung des synkretistischen Sarapiskults durch Ptolemaios Sarapis war eine Verschmelzung aus den agyptischen Gottern Osiris und Apis und dem griechischen Gottervater Zeus Er machte zugleich Anleihen bei Dionysos und Hades So wurden nach der Interpretatio Graeca vermehrt auch andere griechische und orientalische Gotter gleichgesetzt beispielsweise die Erntegottin Demeter mit Isis der Gattin des Osiris Diese neuen synkretistischen Gotter waren an keine Polis und kein Heimatland mehr gebunden sie erfuhren sofort internationale Verehrung So breitete sich der Sarapis Kult in der gesamten Agais aus Die nach aygptischem Vorbild entstandenen Einweihungs und Erlosungskulte bildeten uberregionale Bruderschaften Vorlaufer der Kirchen die sich uber den gesamten Mittelmeerraum verbreiteten Zum syrischen Einfluss muss man die Verbreitung des Adonis Kultes in hellenisierter Form rechnen Phrygien trug den Kult der Grossen Mutter Kybele bei und selbst JHWH erschien in Form des Sabazios einer Gestalt des Dionysios 41 Wahrend Seleukos den Kultstatten einen eigenen rechtlichen Status zubilligte und ihnen eine durch Tempelversammlung ἐkklhsia ekklesia und Kultvereine organisierte Selbstverwaltung gestattete versuchte Ptolemaios die reichen Heiligtumer Agyptens in seinen Verwaltungsapparat zu integrieren Die Ptolemaer liessen sich als synnaoi 8eoi synnaoi theoi in den Tempeln mitverehren und ernannten die Priester selbst Griechische Kontrollbeamte ubernahmen die Aufsicht uber die Tempelwirtschaft selbst griechische Priester kamen vor Die Ertrage der Tempel wurden besteuert und ihr Asylrecht eingeschrankt der Kult selbst blieb jedoch weitgehend in seiner vorhellenistischen Form erhalten Nicht nur in Agypten genossen die Diadochen gottliche Ehren Ein anlasslich seiner Ruckkehr in das von ihm besetzte Athen etwa 291 verfasster Hymnus an Demetrios den Sohn des Antigonos gibt einen seltenen Einblick in die begleitende Rhetorik Freue dich Sohn des machtigen Gottes Poseidon Anspielung auf seine oben genannte Flotte und der Aphrodite Schmeichelei gegenuber seiner Schonheit Denn die anderen Gotter sind weit entfernt oder sie existieren uberhaupt nicht oder sie kummern sich nicht um uns Dich aber sehen wir gegenwartig nicht aus Holz oder Stein wie die Kultbilder in den Tempeln sondern wirklich 42 Neben solche teils spontane meist aber mit dem Herrscher abgesprochene Ehrungen seitens der Poleis trat bei den Ptolemaern den Seleukiden und spater den Attaliden der reichsweit verordnete dynastische Kult Bereits Alexander forderte 324 die Griechenstadte auf ihn als Sohn des Zeus zu verehren Schon seine Ruckkehr aus Indien hatte Alexander in Anlehnung an den Dionysos Mythos mit einem rauschenden Fest gefeiert komos Dionysos selbst sollte in der Folgezeit im Rahmen des hellenistischen Herrscherkults eine wichtige Rolle spielen Seine Wesenszuge gestatten ihm alle moglichen Elemente thrakischer asiatischer und agyptischer Elemente in sich aufzunehmen vor allem der Gotter die jung gestorben wiederauferstanden und als Suhneopfer fur das Heil der Menschheit angeboten wurden und dann uber den Tod triumphierten Unter Ptolemaios XII dominierte der Kult in Agypten so stark dass man dem Konig den Beinamen Neos Dionysos gab Die Diadochen setzten auch den an den Dionysos Mythos anschliessenden Alexanderkult fort dessen Zentrum im ptolemaischen Agypten Alexanders Grab sῆma sema in Alexandria bildete Zudem forderten sie Legenden uber ihre eigene gottliche Abstammung Bald schon fand allgemeine Verbreitung dass Herakles der Ahnherr der Ptolemaer und Apollon der Stammvater der Seleukiden sei Wahrend in Makedonien eine kultische Verehrung des Herrschers nicht stattfand wurde sie in den anderen beiden Reichen bald schon im grossen Stil praktiziert Bei den Ptolemaern gab es bereits sehr fruh unter Ptolemaios II einen dynastischen Kult wahrend im Seleukidenreich wohl erst unter Antiochos III entsprechende Schritte eingeleitet wurden In diesem Zuge entstand auch die von den Ptolemaern bald ubernommene Institution des Oberpriesters ἀrxiereys archiereus in dessen Zustandigkeitsbereich neben nicht naher bekannten administrativen Aufgaben auch der Herrscherkult fiel Zu Ehren der hellenistischen Herrscher wurden regelmassig Festspiele nach dem Vorbild der Olympischen Spiele abgehalten die Gaste aus aller Welt anzogen Allerdings war die Akzeptanz fremder Gotter mit Ausnahme der Isis im oberflachlich hellenisierten Mesopotamien geringer als in anderen Teilen des Seleukidenreichs 43 Buste des SarapisSo trafen in hellenistischer Zeit griechisch makedonische Vorstellungen von der Gotterwelt auf lokale orientalische Kulte woraus sich jeweils spezifische wechselseitige Beeinflussungen ergaben 44 Die polytheistische Grundhaltung der Monarchen ermoglichte die Koexistenz In Alexandria bildete sich die grosste judische Gemeinschaft ausserhalb Jerusalems Nach allerdings unsicheren da judisch apologetischen Nachrichten bildeten die Juden in Alexandria ein eigenes politeuma mit gewissen Privilegien Ebenfalls in hellenistischer Zeit begann die Arbeit an der Septuaginta der griechischen Fassung des Alten Testaments Der alteste ausserbiblische Bericht uber den Exodus stammt aus der Aegyptiaca des Hekataios von Abdera um 300 v Chr In seinem am Hof des Ptolemaios verfassten Werk berichtet er dass die Juden wahrend einer Pest aus Agypten vertrieben und von ihrem weisen Gesetzgeber dem biblischen Mose nach Judaa gefuhrt wurden Die Schriften des Hekataios beeinflussten offenbar auch Manetho der in ahnlicher Weise uber die Herkunft der Juden schrieb Insgesamt waren die Juden einem Hellenisierungsprozess unterworfen der auch dank der Unterstutzung durch Seleukos und die ersten Seleukiden zu einer weitgehenden Gleichberechtigung mit den Griechen fuhrte So entstand das hellenistische Judentum Die neuen orientalischen Einweihungs und Erlosungsreligionen mit ihren mystisch orgiastischen Kulten wurden mit der Zeit in den Diadochenreichen immer wichtiger und verdrangten sowohl die Olympischen Gotter der Griechen als auch das rationale Denken Zeitweise bedrohte der Mystizismus sogar die offentliche Ordnung Auch die wirtschaftliche Betatigung erlahmte Angesichts sinkender politischer Freiheit der Polisburger starker Besteuerung und permanenter Kriege und Burgerkriege Babylon wurde im 2 Jahrhundert v Chr allein neunmal von fremden Heeren erobert wandten sich die Menschen der Magie der Astrologie und privaten Schutzgottern zu mit dem Wunsch ihr Schicksal Tyche wenigstens im Kleinen zu beeinflussen Religion wurde zur Privatsache lediglich der Herrscherkult blieb als verbindendes Element erhalten Diese Entwicklung bereitete den Boden fur die Verbreitung des Christentums 45 einer weiteren der ostlichen Erlosungsreligionen die mehr Innerlichkeit versprachen weil sie fremd und exotisch anmuteten 46 Wissenschaft und Forschung Bearbeiten Der Philosoph Epikur war ein Zeitgenosse der DiadochenDie Diadochenzeit leitete den Aufschwung in Wissenschaft und Technik der hellenistischen Zeit ein von dem noch die Neuzeit profitieren sollte Bereits der Alexanderzug wurde von Vermessern begleitet deren Aufzeichnungen fur die Geographie von grosser Bedeutung waren Im Hellenismus bildeten sich einige der bedeutendsten philosophischen Stromungen heraus siehe beispielsweise Stoa Epikureismus und Peripatos wobei sich aber auch die Mathematik Kunst und Medizin in dieser produktiven Zeit weiter entfalten konnten Zum Mittelpunkt der griechischen Gelehrsamkeit wurde seit der Zeit der Diadochen Alexandria mit seinem Museion und der zugehorigen Bibliothek von Alexandria wobei die Patronagepolitik der Ptolemaer eine grosse Rolle spielte 47 Das im Palastbezirk der Stadt gelegene Museion lasst sich am ehesten mit einer heutigen Universitat vergleichen Mit seinem Vortragsraum der zu philosophischen Gesprachen einladenden Wandelhalle und dem gemeinsamen Speisesaal der ortlichen Philologen bildete es ein Wissenschafts und Kulturzentrum Unter der Leitung eines Oberpriesters wurde neben Philosophie auch Naturwissenschaften und Medizin gelehrt Hier gelangte die geographische Mathematik zur vollen Entfaltung ebenso entstanden bedeutende Beitrage zur Philosophie und Astronomie Die Arzte Alexandrias namentlich Herophilos und Erasistratos wagten sich als erste an eine umfassende Erforschung der menschlichen Anatomie und sezierten dafur Hingerichtete Auch Eratosthenes wirkte hier Ihm kam wie auch den anderen Wissenschaftlern Literaten und Kunstlern jener Zeit zugute dass er seine Wirkungsstatte frei wahlen konnte So entstand eine internationale Schicht aus Gelehrten die bald den Spott der Satiriker herausforderte In einem bei Athenaios 22d uberlieferten Bonmot werden sie mit Vogeln verglichen die sich im Kafig des Museions masteten und den Konig mit ihrem Gezank belustigten Die an das Museion angeschlossene Bibliothek umfasste bis zu 500 000 Rollen Vor allem Ptolemaios II der Sohn und Nachfolger des Ptolemaios machte sich um sie verdient um sein Prestige zu mehren Er liess die Schriften der Griechen Chaldaer Agypter Romer und Juden sammeln erwarb die Bibliothek des zu Beginn der Diadochenkriege verstorbenen Philosophen Aristoteles und kaufte vor allem in Athen und Rhodos weitere Bucher zu Kallimachos verfasste den ersten Bibliothekskatalog der erste Bibliotheksvorsteher war Zenodotos von Ephesos Die grosse Bibliothek von Alexandria weckte den Ehrgeiz der Herrscher des sich gerade vom Seleukidenreich losenden Pergamon Auch sie begannen Bucher zu sammeln und kopieren zu lassen Das von Ptolemaios II verhangte Ausfuhrverbot fur Papyrus chartae umgingen sie durch die Verwendung des neuartigen Pergaments Aristarch begrundete das heliozentrische WeltbildAuch wenn die Hauptstadt der Ptolemaer von diesen planmassig zum kulturellen Mittelpunkt der hellenistischen Welt ausgebaut wurde so kamen doch die anderen Stadte nicht zu kurz Besonders das griechische Mutterland wurde immer wieder von den Diadochen mit Spenden bedacht Seleukos gab die vom persischen Grosskonig Xerxes I 200 Jahre zuvor aus Athen entfuhrte Bibliothek des Peisistratos wieder zuruck Um die griechische Offentlichkeit in ihrem Sinne zu beeinflussen unterstutzten die Diadochen die Poleis finanziell durch Stiftung und durch Bauten wie das Olympieion in Athen Dieser vordergrundigen Unterstutzung des kulturellen Lebens und der finanziellen Lage der Stadte stand deren weitreichende politische Entmachtung gegenuber Die stadtische Selbstverwaltung blieb nur im Inneren erhalten Aussenpolitik Militar und Steuern waren nun Sache der Diadochenherrscher die die Stadte aber trotz allem relativ behutsam behandelten So konnten sich in ihnen in der hellenistischen Zeit Kultur und Wissenschaften in einer Weise entfalten die aus dem Hellenismus die moderne Zeit des Altertums machte Die astronomischen Arbeiten des Eudoxos von Knidos 352 v Chr wurden im 3 Jahrhundert fortgefuhrt von Aristarch 230 v Chr der das heliozentrische Weltbild begrundete und die Drehung der Erde erkannte und von Eratosthenes 202 v Chr der ihren Umfang berechnete und das System der Langengrade schuf Schon zur Zeit Alexanders befuhr Pytheas die Nordsee und entdeckte Britannien Ptolemaios II der Sohn des Diadochen Ptolemaios schickte Gesandte nach Indien und liess das Innere Afrikas erforschen Auch im Bereich der Technik wurden viele Fortschritte gemacht die einige Jahrzehnte spater Archimedes und Heron von Alexandria ihre bedeutenden Erfindungen ermoglichten Bereits zur Diadochenzeit liess Demetrios Poliorketes eine als Helepolis ἑlepolis bekannte Belagerungsmaschine konstruieren mit der er Rhodos angriff Literatur und Philosophie Bearbeiten Menander erneuerte die KomodieGenerell kann man sagen dass sich die hellenistische Literatur zwar im Rahmen bereits bekannter Gattungen bewegte Drama Elegie Epigramm Epos Hymnus Lyrik etc diese aber weiterentwickelte und umgestaltete Die Literatur des Hellenismus hat einige bemerkenswerte Werke hervorgebracht 48 Dabei sind vor allem die Schriften des Kallimachos des bedeutendsten alexandrinischen Dichters und seiner Schuler zu nennen unter ihnen auch Apollonios von Rhodos der sein beruhmtes Werk zur Argonautensage verfasste Ἀrgonaytika Argonautika eine Mischung von Helden und Liebesdichtung Die im Museion von Alexandria versammelten Dichter pflegten einen hofischen Stil und eine L art pour l art Asthetik sie wurden am Hofe ausgehalten ja am Gangelband gefuhrt und ihr Werk erscheint recht gesellschaftsfern 49 Der Sizilianer Theokritos war Schopfer des Genres der bukolischen Lyrik also der Hirtengedichte die bei ihm noch von tiefem Naturgefuhl zeugen Wahrend die attische Komodie in erster Linie Polit und Gesellschaftssatire mit schematischer Handlung war brachte die hellenistische Komodie Charaktere auf die Buhne Zur Haupttriebkraft der Verwicklungen wurde dabei die Liebe Die Komodie brachte damit Empfindungen und Situationen auf die Buhne die bis dahin nicht literaturfahig waren Auf diesem Gebiet war vor allem Menander bedeutend der gemeinsam mit dem Philosophen Epikur in Athen als Ephebe diente Von ihm sind zwar nur wenige Stucke uberliefert die von ihm entworfenen Typen gingen jedoch uber die lateinische Literatur in die europaische Neuzeit ein und tauchen bei Moliere wieder auf Nur der Roman Abenteuer Liebes Reiseroman gilt als eine originare Entwicklung der hellenistischen Zeit Im Gegensatz zu den alteren Gattungen ist er in Prosa gehalten was auf Leserezeption statt offentlicher Auffuhrung und damit die Ausbreitung einer privaten Buchkultur in den Stadten hinweist Der romantisch verklarte Alexanderroman konnte sich bis in die Neuzeit grosster Beliebtheit erfreuen Im Mittelalter war er sogar nach der Bibel das am weitesten verbreitete Buch und wurde von Europa bis Sudostasien gelesen Ebenso erfreuten sich die Werke der Alexanderhistoriker grosser Beliebtheit Der grosste Teil der hellenistischen Historiographie ging bereits wahrend der Antike verloren da sie spater dem Geschmack des Publikums nicht mehr entsprach was die Rekonstruktion der Ereignisgeschichte erschwert Die wichtigste Ausnahme stellt Polybios dar von dessen im 2 Jahrhundert v Chr entstandenem Werk das die Jahre 220 bis 146 behandelte grossere Teile erhalten blieben Er gilt als einer der bedeutendsten Geschichtsschreiber der Antike Ganz am Ende der Epoche um 50 v Chr verfasste dann Diodor eine Universalgeschichte von der ebenfalls signifikante Abschnitte erhalten blieben Die Werke der meisten ubrigen hellenistischen Geschichtsschreiber lassen sich nur noch durch direkte und indirekte Zitate bei kaiserzeitlichen Autoren wie Plutarch Arrian Appian Athenaios und Cassius Dio greifen Der Umgestaltungsprozess in der Literatur wurde durch eine neue Form der offentlichen Bildung gefordert wie offentliche Schulen und vor allem das umfangreiche Bibliothekswesen der hellenistischen Zeit Die oben erwahnten Bibliotheken ermoglichten den Wissenschaftlern und Schriftstellern zum ersten Mal auf breiter Basis sich auf bereits analysiertes Material zu stutzen und sich damit auseinanderzusetzen Dadurch verbreitete sich jedoch ein philologisch orientiertes an Gattungen und Stilen der Vergangenheit orientiertes Denken das die Kreativitat behinderte Die Literatur wurde somit immer mehr zur Angelegenheit fur Experten Das philosophische Denken des 3 Jahrhunderts v Chr war vor allem durch den Versuch gepragt die Menschen vor allem die Weisen innerlich gegen die sich verbreitende Unsicherheit gegen Kriege Aufstande Katastrophen und Folgen der zahlreichen Verbannungen zu rusten Das gilt sowohl fur das Werk Epikurs und Zenons wie auch fur das ihrer Schulen Wenn auch Athen die Stadt der Philosophen blieb so wurde vor allem die Stoa mit ihrer deterministischen Weltanschauung in Alexandria geschatzt sie gab dem Konigtum eine philosophische vernunftmassige Begrundung Obwohl sich einige Seleukidenkonige an Epikur orientierten scheint dessen Werk weniger beliebt gewesen zu sein weil er von den Konigen nur verlangte dass sie Sicherheit und Frieden garantierten Der Brauch der Konige sich von Philosophen als Berater und Quasi Beichtvater begleiten zu lassen und ihnen die Erziehung der Prinzen im Museion anzuvertrauen schuf der Disziplin zwar ein gutes Auskommen und trug wesentlich zur Erhaltung und weiten Verbreitung philosophischen Denkens bei erwies sich aber fur das theoretische Denken als abtraglich weil es zur Bevorzugung der praktischen Moral Philosophie fuhrte 50 In der Folge verschmolzen in der Alexandrinischen Schule verschiedene Stromungen der Philosophie Naturwissenschaften und Philologie bis unter Ptolemaios VIII im Jahr 145 v Chr viele griechische und judische Gelehrte aus Alexandria vertrieben wurden Urbanistik und Bildende Kunst Bearbeiten Modell der Stadt Pergamon Pergamonmuseum Berlin Der Hellenismus veranderte auch die Rahmenbedingungen fur Kunst und Architektur der Griechen 51 Alexander der Grosse und nach ihm die hellenistischen Herrscher grundeten eine Vielzahl von Stadten nach geometrischen Planen die Tempel Gymnasien Theater und Platze benotigten und somit reiche Entfaltungsmoglichkeiten fur Architekten und Kunsthandwerker boten Ihre Residenzen wurden zu Zentren einer hofischen Kunst in deren Mittelpunkt der Herrscher selbst stand Pergamon ist ein besonders eindrucksvolles Beispiel fur eine solche Residenzstadt Aber auch die stadtischen Oberschichten waren vermehrt um ihren Nachruhm besorgt und liessen ihr Wirken durch Ehrenstatuen dokumentieren Die Hauser der Reichen verloren ihre schmucklose nach aussen geschlossene Form es entwickelten sich zahlreiche villenahnliche Varianten in Peristyl Bauweise Die Orientierung der Stadte an den Bedurfnissen der Residenzen einerseits an denen des wachsenden Fernhandels andererseits fuhrte zur Entpolitisierung der Stadte Theater und Agora verloren ihre Funktion als Orte von Volksversammlungen vor allem in den syrischen Stadten breitete sich stattdessen der Handel in immer mehr Saulengangen entlang der Hauptstrassen und spater in gedeckten Saulenhallen aus den Vorlaufern der spateren Suqs Basare Die neu gegrundeten agyptischen Stadte besassen uberhaupt keine Autonomie nur Alexandria blieb ein Vorposten Griechenlands in einem fremden Umfeld 52 Durch den sich verbreitenden Reichtum entstand ein grosser Markt fur Kunst auch fur Kleinkunst und Kunstgewerbe wie kleine Hausaltare dekorative Wandmalereien usw Eines der wesentlichen Merkmale der hellenistischen Kunst ist ihre massenhafte gewerbsmassige Produktion in grossen Werkstatten der Bildhauer Maler Dekorateure Ziselierer oder Goldschmiede So wurde der Hofbildhauer Alexanders Lysippos fur seine ungeheure Produktivitat bei gleichzeitig hochster Detailtreue bekannt Ausschnitt aus der Gigantomachie am Pergamonaltar Pergamonmuseum Berlin Gaia bittet Athene um Verschonung ihrer SohneDie Kunst der hellenistischen Zeit unterschied sich von ihren Vorlaufern vor allem durch die intensive Auseinandersetzung mit dem Orient und den Barbaren Es entwickelten sich Mischformen zwischen griechischer und orientalischer Kunst beispielsweise im Osten Irans Gleichzeitig war vor allem die Bildhauerei durch ein verstarktes Streben nach Realismus gepragt das auch die genauere Naturbeobachtung und die Darstellung der in der klassischen Zeit wenig beachteten unteren Schichten mit einschloss und teilweise ins Groteske uberging Zugleich wurde die hellenistische Kunst mit immer mehr Symbolen befrachtet z B mit Darstellungen von Putten Wichtige Merkmale der hellenistischen Kunst sind expressionistische Stilelemente und pathetische Motive Beispiele Die trunkene Alte und Barberinischer Faun beide in der Glyptothek sowie ein Ausgreifen der Figuren in den Raum Dieses wird besonders in der dramatischen Figurenfuhrung der pergamenischen Bildhauer deutlich Jacob Burckhardt pragte fur den bewegten emotionalen Stil dieser Skulpturen den Begriff Pergamenischer Barock Die hellenistische Skulptur war in ihrer bewegten Dreidimensionalitat in der Lage zunehmend komplexe Geschichten zu erzahlen und kann daher als fruhe Form der Transmedialitat gelten An herausragenden Werken der hellenistischen Kunst konnen vor allem genannt werden die Gallieranatheme Attalos I uberliefert in romischen Kopien bekannt sind der Sterbende Gallier und der Gallier der seine Frau totet der Pergamonaltar in Berlin die Nike von Samothrake die Aphrodite von Melos auch Venus von Milo beide im Louvre und als eine der letzten grossen Kunstschopfungen des Hellenismus die Laokoon Gruppe in Rom Daneben war die Unterstutzung der herrscherlichen Selbstdarstellung eine wichtige Funktion der hellenistischen Kunst Durch die Verwendung gottlicher Attribute wurde die herausgehobene Stellung und die Sieghaftigkeit der Monarchen betont 53 Das implizierte jedoch keineswegs immer eine Idealisierung So wurden auch ihre individuellen Charakterzuge beispielsweise auf Munzen starker hervorgehoben Nachwirkung Bearbeiten Das Christentum war die folgenreichste Nachwirkung des HellenismusDer Hellenismus wirkte auch nach dem Ende der hellenistischen Monarchien im Jahr 30 v Chr weiter nach Die bedeutendste Auswirkung war sicher die mit der Eroberung Persiens durch Alexander den Grossen begonnene Hellenisierung des Orients und die damit verbundene Entwicklung einer griechisch gepragten Zivilisation die das Gebiet des ehemaligen Alexanderreiches bis zur islamischen Expansion im 7 Jahrhundert pragen sollte Wenn auch schon vor Alexander teilweise Griechen im Vorderen Orient lebten so wurde diese Entwicklung durch den Alexanderzug intensiviert In Syrien Kleinasien und Agypten war Griechisch noch Jahrhunderte nach der Auflosung der Diadochenreiche die Hauptverkehrssprache Nicht zu unterschatzen ist auch der griechische Einfluss auf das romische Reich das zwar die politische Vorherrschaft uber die hellenistische Welt gewann aber dieser nicht nur die kulturelle Autonomie beliess sondern sich selbst der griechischen Kultur offnete Die Kenntnis der griechischen Sprache und Literatur wurde zum Kennzeichen des gebildeten Romers Zwar gab es in hellenistischer Zeit noch zahlreiche demokratisch verfasste Poleis politisch gesehen begann mit dem Hellenismus aber der Sieg der Monarchie uber die Polisdemokratie der klassischen Zeit deren letzte bedeutende Auspragung die Bundesstaaten der hellenistischen Zeit waren Auch das romische Reich wandelte sich schliesslich teilweise unter Ubernahme hellenistischer Herrschaftsformen von einer Republik zu einer Monarchie um die im Verlauf der Jahrhunderte dem Konigtum der Diadochenreiche immer ahnlicher wurde ohne ihren eigentumlichen Charakter je ganz zu verlieren Auch auf religiosem Gebiet wirkte der Hellenismus fort Orientalische Kulte wie der Mithraskult die unter griechischem Einfluss oft synkretistische Formen annahmen verbreiteten sich im ganzen romischen Reich Erheblichen Einfluss gewann der Hellenismus fruh auch auf das Judentum und das sich daraus entwickelnde Christentum der Apostel Paulus von Tarsus war ein grundlich hellenisierter Jude und auch die Sprache des Neuen Testaments und der meisten fruhen Kirchenvater war das Griechische Das Christentum wurde Ende des 4 Jahrhunderts romische Staatsreligion und fand spater weltweite Verbreitung Damit war es das wohl einflussreichste Erbe des Hellenismus 54 Bewertung der Epoche BearbeitenVon der Antike bis ins 19 Jahrhundert wurde der Hellenismus allgemein recht negativ gesehen Fur Plutarch endete die Freiheit mit dem Tod des Demosthenes 322 v Chr und damit zu Beginn dieser Zeit 55 Die Diadochenzeit markierte demnach das Ende der griechischen Klassik und damit den Anfang des als Verfallsprozess empfundenen Hellenismus dessen kulturelle Leistungen in spatantiker Zeit unter zunehmend christlichem Einfluss dermassen gering geschatzt wurden dass der grosste Teil der hellenistischen Literatur verloren ging 56 Dabei wurde aber meist ubersehen dass die Kanonisierung der so genannten Klassik erst im Hellenismus erfolgte und der Begriff selbst erst in romischer Zeit entstand 57 Ebenso blieb unberucksichtigt dass die innere Autonomie der griechischen Poleis bestehen blieb und ihre aussenpolitische Handlungsfreiheit nur so weit eingeschrankt wurde dass sie nicht mehr in der Lage waren gegeneinander Krieg zu fuhren 58 Johann Gustav Droysen um 1868 pragte den Begriff Hellenismus Die positive Wurdigung der Zeit des Hellenismus geht vor allem auf den Historiker Johann Gustav Droysen im 19 Jahrhundert zuruck der den Hellenismus als moderne Zeit des Altertums 59 bezeichnete und formulierte Der Name Alexander bezeichnet das Ende einer Weltepoche den Anfang einer neuen 60 Droysen der die hellenistische Epoche als notwendige Voraussetzung fur die Entstehung des Christentums verstand 61 wandte sich gegen die Idealisierung der klassischen Zeit und meinte dass die Diadochen den erfolgreichen Versuch unternommen hatten das partikularistische Polissystem zu uberwinden wenn die Polis auch freilich weiterhin eine wichtige Verwaltungseinheit darstellte und grosse Lander durch zentrale Planung politisch und wirtschaftlich wirklich zu erfassen Auf Droysen geht die Einschatzung der Diadochenreiche als Teile einer vergleichsweise modernen stadtisch gepragten Weltzivilisation zuruck die durch einen wirtschaftlichen Aufschwung technischen Fortschritt Mobilitat Individualismus und die Begegnung verschiedener Kulturen gepragt war 62 Im 20 Jahrhundert fand diese Einschatzung allgemeine Anerkennung so schrieb der Schriftsteller Gottfried Benn 1949 Der griechische Kosmos schuf durch den Hellenismus die innere Lebensform fur die halbe Erde 63 Generell bleibt festzuhalten dass bis heute keine einheitliche Einschatzung der Epoche entwickelt wurde 64 Michael Rostovtzeff kam 1941 zu dem Schluss dass trotz wirtschaftlicher Konsolidierung Schaffung eines grossen einheitlichen Marktes herausragender verwaltungstechnischer vielfach vom Persischen Reich ubernommener und kultureller Leistungen und einer Fulle landwirtschaftlicher wie technischer Innovationen der grundlegende Konflikt der hellenistischen Welt namlich der zwischen der griechischen Polis und der orientalischen Monarchie zwischen Privatinitiative und gelenkter Wirtschaft der durch die Eroberungen Alexanders entstanden war nicht aufgelost werden konnte Auch die destruktiven Machtkampfe der Nachfolger der Diadochen und der sich verscharfende Konflikt zwischen immer reicheren Besitzenden und zunehmend apathischen arbeitenden Klassen hatten zum leichten Sieg Roms beigetragen In der spathellenistischen Zeit sei das wirtschaftliche Interesse der breiten Massen erlahmt sie hatten sich immer starker den religiosen Kulten zugewandt 65 Der amerikanische Historiker Peter Green kommt 1990 in seiner umfangreichen aber umstrittenen Studie From Alexander to Actium zu einer eher negativen Beurteilung anders etwa Graham Shipley oder Hans Joachim Gehrke der ebenfalls 1990 seine Geschichte des Hellenismus vorlegte Alexander Demandt verficht 1995 Droysens Einschatzung und betont die Ahnlichkeiten zwischen Hellenismus und Moderne Ihm zufolge steht die Zeit der Diadochenreiche in einem ahnlichen Verhaltnis zu klassischer und archaischer Zeit wie die Neuzeit zu Mittelalter und Antike 66 Ahnlichkeiten sieht er bei der Erweiterung des Lebensraumes der Errichtung von Kolonialregimes uber technisch weniger entwickelte Volker dem wissenschaftlich technischen Fortschritt der Entstehung eines Weltmarkts und der Urbanisierung Weitgehend unbestritten ist die Bedeutung des Hellenismus fur die Entwicklung neuer Formen der Aussenpolitik und Diplomatie In dieser Zeit entstand ein aussenpolitisches Regelsystem das zwischenstaatliche Beziehungen in feste Formen brachte Ludwig Mitteis bemerkte im Jahr 1900 dass dieses Regelsystem die Einheit des griechischen Rechts im gesammten Umfang des graco macedonischen Hellenismus 67 verwirklicht habe Einher mit dieser Regelung ging jedoch eine Labilitat der Diadochenstaaten die damit zusammenhing dass fast jeder Diadoche ein grosser Eroberer im Stil Alexanders des Grossen werden wollte Der armenische Konig Tiridates fasste laut Tacitus das Selbstbild eines hellenistischen Herrschers so zusammen Ein Privatmann verdient Lob wenn er sich um sein eigenes Haus kummert ein Konig aber wenn er um die Guter anderer streitet 68 Wahrend die hellenistischen Herrscher sich in der Zeit um 300 v Chr jedoch vor allem jeweils in untereinander geschlossenen Bundnissen gegen einen Aggressor aus ihren Reihen wehrten konnten sie sich spater an die mittlerweile zur Vormacht im Mittelmeerraum gewordenen Romer wenden Diese und nicht die Diadochen errichteten schliesslich das Weltreich das die unmittelbaren Nachfolger Alexanders des Grossen nicht verwirklichen konnten Der kulturelle Einfluss des Griechentums blieb jedoch ungebrochen Quellen Bearbeiten Poseidonios ist eine der Hauptquellen fur die Zeit der Diadochen Plutarch verglich in seinen Viten bedeutende Griechen und Romer Kupferstich von Johann Rudolf Holzhalb 1723 1806 Inschrift Ptolemaios VI 180 145 v Chr In weiten Teilen fehlt eine durchgehende Uberlieferung die Quellenlage zum Hellenismus gehort damit in der Alten Geschichte zu den problematischsten Die Historiker sind auf Fragmente wie von Hieronymos von Kardia bzw auf die nicht vollstandig erhaltenen Schriften von antiken Geschichtsschreibern Polybios Diodor Papyri vor allem aus Agypten Munzen Inschriften sowie auf archaologische Quellen angewiesen Aus diesem Grund sind viele Sachverhalte umstritten auch wenn im Grossen und Ganzen ein Gerust steht welches jedoch komplexe Detailfragen aufwirft Der Hellenismus gilt als die schreibfreudigste Zeit der griechischen Antike 69 Bereits die Diadochen sammelten in ihren Bibliotheken in Alexandria Antiochia und Pella die Werke zeitgenossischer Autoren Dennoch sind kaum historische oder philosophische Schriften aus jener Zeit erhalten Der Altertumsforscher Hermann Strasburger geht von einem Verhaltnis zwischen verlorengegangenen und erhaltenen Werken von 40 1 aus 70 Die meisten dieser Bucher gingen offenbar in byzantinischer Zeit verloren da sie dem damals verfochtenen klassizistischen Sprachideal nicht entsprachen Auch die Zerstorung der grossen Bibliothek von Alexandria trug sicher zu dieser schlechten Uberlieferungssituation bei Fragmentarisch erhalten sind die griechischen Autoren Timaios von Tauromenion 345 250 v Chr Duris von Samos 340 270 v Chr und Hieronymos von Kardia 360 272 v Chr Zeitgenossen der Diadochen sowie Phylarchos von Naukratis 3 Jahrhundert und Poseidonios von Apameia 135 51 v Chr Deutlich besser sieht es mit den romischen und anderen in romischer Zeit schreibenden Autoren aus Diese sind jedoch alle keine Zeitgenossen der Diadochen einige lebten sogar erst nach dem um 30 v Chr angesetzten Ende des Hellenismus Dennoch sind etwa Diodor der um die Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr schrieb und der vom 18 Buch seines Geschichtswerkes an die Diadochenzeit behandelt der in einer Zusammenfassung des Marcus Iunianus Iustinus erhaltene Pompeius Trogus und Appian der im 2 Jahrhundert n Chr einen Uberblick uber die Seleukiden verfasste wichtige Quellen da sie sich auf gute heute verlorene Vorlagen stutzten Ebenfalls in romischer Zeit schrieb der Grieche Plutarch der unter anderem Viten von Eumenes von Kardia Demetrios I Poliorketes und Pyrrhos I verfasst hat Von entscheidender Bedeutung fur die Chronologie der hellenistischen Zeit ist die Weltchronik des Eusebius von Caesarea Eine auf den ersten Blick wenig naheliegende Quelle sind judische Texte in griechischer und aramaischer Sprache Dazu zahlen Flavius Josephus der Geschichtsschreiber des Judischen Krieges das Buch Daniel in der Septuaginta und Apokryphen wie der Aristeasbrief Umfangreicher als die schriftlichen sind die dokumentarischen Zeugnisse jener Zeit Neben den Inschriften die vor allem Briefe der hellenistischen Konige an die Stadte enthalten sind insbesondere die agyptischen Papyri die Michael Rostovtzeff ausgewertet hat und die Keilschrifturkunden aus dem Mesopotamien der ersten Seleukiden fur die Historiographie bedeutsam Von besonderer Bedeutung sind der dreisprachige Stein von Rosette den der agyptische Konig Ptolemaios V 197 v Chr zu seinem Regierungsantritt aufstellen liess und mit dessen Hilfe Jean Francois Champollion die Hieroglyphenschrift entzifferte und das rund 2000 Dokumente umfassende Archiv des agyptischen Grundbesitzers Zenon der zur Zeit Ptolemaios II Sekretar des Dioiketes war Im feuchtheissen Klima Mesopotamiens konnten sich jedoch Papyri kaum erhalten Wichtig fur unser Bild des Hellenismus ist auch der Abgleich der Quellen mit den archaologischen Befunden Die Reste Alexandrias Antiochias und Seleukeias der Hauptstadte der grossen Diadochenreiche sind eher karglich grossere Funde wurden in Priene Milet Ephesos Herakleia am Latmos und Pergamon gemacht Fur das Leben im griechisch baktrischen Reich sind die Funde von Ai Khanoum von grosser Bedeutung Titel und Portrats der Diadochen sind uns vor allem von Munzbildern und Marmorbusten bekannt 71 Zeitleiste Bearbeiten alle Angaben v Chr 334 Beginn des Feldzugs Alexanders des Grossen gegen das Perserreich 331 Entscheidungsschlacht von Gaugamela Flucht des Perserkonigs Dareios der 330 ermordet wird 327 325 Alexander unternimmt einen Feldzug nach Indien 323 Tod Alexanders des Grossen 323 22 Lamischer Krieg 322 Perdikkas erobert Kappadokien Eumenes wird Satrap 320 Konferenz von Triparadeisos und Neuordnung unter den verbliebenen Diadochen 317 Polyperchon verkundet die Freiheit der Griechen Ermordung von Philipp III Arrhidaios 310 Alexander IV Aigos wird von Kassander ermordet Ende des alten makedonischen Konigshauses 306 Antigonos I Monophthalmos und sein Sohn Demetrios I Poliorketes nehmen den Konigstitel an 305 Seleukos I versucht vergeblich die indischen Provinzen des Alexanderreichs zuruckzuerobern 301 Schlacht bei Ipsos Der letzte Versuch die Reichseinheit zu bewahren scheitert 281 Schlacht bei Kurupedion Ende der Diadochenzeit 250 Das Grako baktrische Reich wird gegrundet die Parther beginnen ihre Eroberungszuge 221 Die Antigoniden werfen die letzte spartanische Erhebung unter Kleomenes III nieder 212 Der Seleukidenkonig Antiochos III beginnt seine beruhmte Anabasis in den Osten und gelangt bis nach Baktrien und Nordwestindien 192 188 Antiochos III unterliegt wie schon 197 Philipp V von Makedonien den Romern und zieht sich aus Kleinasien zuruck 168 Die Romer zerschlagen das antigonidische Konigreich Makedonien 20 Jahre spater wird das Gebiet zur Provinz Macedonia 146 Die Romer brandschatzen Korinth 141 Die Parther nehmen Mesopotamien in Besitz 133 Attalos III vermacht das Konigreich Pergamon testamentarisch den Romern Provinz Asia 0 89 Beginn des 1 Mithridatischen Krieg es folgen 83 und 74 zwei weitere 0 88 Vesper von Ephesos Mithridates VI befiehlt die Ermordung von etwa 80 000 Romern und Italikern in Kleinasien 0 64 Der romische General Pompeius erobert Syrien und richtet die Provinz Syria ein Ende des Seleukidenreichs 0 30 Agypten wird romische Provinz Aegyptus 0 27 Griechenland wird romische Provinz Achaea Literatur BearbeitenEine klassische Darstellung ist Droysens Geschichte des Hellenismus die zwar immer noch lesenswert aber inzwischen veraltet ist Neuere Darstellungen sind in englischer Peter Green Graham Shipley Frank W Walbank und franzosischer Edouard Will Sprache vorhanden fur den deutschen Leser sind Gehrkes Arbeiten die Beitrage in Gregor Webers Kulturgeschichte sowie das Lexikon des Hellenismus sehr nutzliche Orientierungen Im Folgenden werden vor allem Uberblickswerke genannt anhand von deren Bibliografien sich leicht spezialisiertere Literatur erschliessen lasst Es sei auch auf die entsprechenden Abschnitte in der Cambridge Ancient History hingewiesen ab Band 7 1 Deutschsprachige Literatur Bearbeiten Angelos Chaniotis Die Offnung der Welt Eine Globalgeschichte des Hellenismus Theiss Darmstadt 2019 ISBN 978 3 8062 3993 5 struktur und kulturgeschichtliche Darstellung auf dem aktuellen Forschungsstand Alexander Demandt Die hellenistischen Monarchien In Antike Staatsformen Akademie Verlag Berlin 1995 ISBN 3 05 002541 7 S 291 320 knapper Uberblick uber Geschichte und Gesellschaft der hellenistischen Staatenwelt mit Bibliografie Kay Ehling Gregor Weber Hrsg Hellenistische Konigreiche Zabern Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8053 4758 7 Rezension Bernd Funck Hrsg Hellenismus Beitrage zur Erforschung von Akkulturation und politischer Ordnung in den Staaten des hellenistischen Zeitalters Mohr Tubingen 1996 ISBN 3 16 146526 1 Hans Joachim Gehrke Geschichte des Hellenismus Oldenbourg Grundriss der Geschichte Band 1 B 4 Auflage Oldenbourg Munchen 2008 ISBN 978 3 486 58785 2 knappe Darstellung mit Forschungsteil und umfassender Bibliografie Hans Joachim Gehrke Hellenismus In Hans Joachim Gehrke Helmuth Schneider Hrsg Geschichte der Antike Ein Studienbuch 4 erweiterte Auflage J B Metzler Stuttgart 2013 ISBN 978 3 476 02494 7 S 211 275 knappe und gut lesbare einfuhrende Darstellung Rezension der 2 Auflage Heinz Heinen Geschichte des Hellenismus Von Alexander bis Kleopatra 3 aktualisierte Auflage C H Beck Munchen 2013 ISBN 978 3 406 48009 6 Rezension der 1 Auflage Gunther Holbl Geschichte des Ptolemaerreiches Politik Ideologie und religiose Kultur von Alexander dem Grossen bis zur romischen Eroberung Theiss Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1868 4 Burkhard Meissner Hellenismus 2 durchgesehene Auflage Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2016 ISBN 978 3 534 26023 2 Rezension der 1 Auflage Klaus Meister Der Hellenismus Kultur und Geistesgeschichte J B Metzler Stuttgart 2016 ISBN 978 3 476 02685 9 Peter Franz Mittag Geschichte des Hellenismus Oldenbourg Grundriss der Geschichte Band 51 De Gruyter Oldenbourg Berlin Boston 2023 ISBN 978 3 11 064859 1 Hatto H Schmitt Ernst Vogt Hrsg Lexikon des Hellenismus Harrassowitz Wiesbaden 2005 ISBN 3 447 04842 5 erheblich erweiterte Fassung des bewahrten Kleinen Lexikons des Hellenismus Rezension Peter Scholz Der Hellenismus Der Hof und die Welt C H Beck Munchen 2015 ISBN 978 3 406 67911 7 Rezension Gregor Weber Hrsg Kulturgeschichte des Hellenismus Von Alexander dem Grossen bis Kleopatra Klett Cotta Stuttgart 2007 ISBN 978 3 608 94126 5 digi ub uni heidelberg de informative gut lesbare und reich bebilderte Aufsatzsammlung Fremdsprachige Literatur Bearbeiten Joel Allen The Roman Republic and the Hellenistic Mediterranean From Alexander the Great to Caesar Wiley Blackwell Medford MA 2020 Henning Borm Nino Luraghi Hrsg The Polis in the Hellenistic World Franz Steiner Stuttgart 2018 ISBN 978 3 515 12020 3 Aufsatze fuhrender Experten zur hellenistischen Stadt Glenn Bugh Hrsg The Cambridge Companion to the Hellenistic World Cambridge University Press Cambridge 2006 ISBN 0 521 53570 0 einfuhrende Aufsatzsammlung zu zentralen Themen Robert Malcolm Errington A History of the Hellenistic World 323 30 BC Blackwell Oxford 2008 ISBN 978 0 631 23387 9 gute Einfuhrung mit Schwerpunkt auf der Ereignisgeschichte Andrew Erskine Hrsg A Companion to the Hellenistic World Blackwell Oxford 2003 ISBN 0 631 22537 4 Peter Green Alexander to Actium The Historical Evolution of the Hellenistic Age University of California Press Berkeley 1990 ISBN 0 520 05611 6 detaillierte Gesamtdarstellung in der Bewertung der Epoche allerdings teils zu negativ Erich Stephen Gruen The Hellenistic World and the Coming of Rome University of California Press Berkeley 1984 ISBN 0 520 04569 6 Amelie Kuhrt Susan Sherwin White Hrsg Hellenism in the East Duckworth London 1987 ISBN 0 7156 2125 4 Rachel Mairs Hrsg The Graeco Bactrian and Indo Greek World Routledge London 2020 ISBN 978 1 138 09069 9 Jerome Jordan Pollitt Art in the Hellenistic Age Cambridge University Press Cambridge 1986 ISBN 0 521 27672 1 Susan Sherwin White Amelie Kuhrt From Samarkhand to Sardis A New Approach to the Seleucid Empire Duckworth London 1993 ISBN 0 7156 2413 X Graham Shipley The Greek World After Alexander 323 30 BC Routledge London und New York 2000 ISBN 0 415 04618 1 hervorragender strukturgeschichtlicher Uberblick uber die Zeit des Hellenismus von den Diadochen bis Kleopatra VII Richard Stoneman The Greek Experience of India From Alexander to the Indo Greeks Princeton University Press Princeton 2019 ISBN 978 0 691 15403 9 Edouard Will Histoire politique du monde hellenistique 323 30 av J C Editions du Seuil Paris 2003 ISBN 2 02 060387 X beste moderne Darstellung der politischen Geschichte der Diadochenreiche erstmals erschienen 1966 1967 Weblinks Bearbeiten Commons Hellenismus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Quellenausschnitte und Bibliografie Peter Greens Hellenistic History and Culture frei zuganglich englisch Internet Ancient History Sourcebook zum Hellenismus Quellen in englischer Ubersetzung Artikelsammlung zu Alexander dem Grossen und den Diadochen bei Livius org englisch Anmerkungen Bearbeiten Zu altgriechisch ἑllhnizw korrekte griechische Rede griechische Sprache der nachklassischen Zeit im Gegensatz zur attischen Sprache siehe Walter Otto Kulturgeschichte des Altertums Ein Uberblick uber neue Erscheinungen C H Beck Munchen 1925 S 105 Der Begriff des Hellenismus bezeichnet die letzte Epoche der eigenstandigen griechischen Kultur zwischen Alexander und der endgultigen Integration in das Romische Reich unter Augustus So Tonio Holscher Die griechische Kunst C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 55491 9 S 95 Angelos Chaniotis setzt die Epochengrenze daher erst auf den Tod Kaiser Hadrians im Jahr 138 n Chr Dieser habe die Integration der Griechen in das Romische Reich vollendet Vgl Angelos Chaniotis Age of Conquests The Greek World from Alexander to Hadrian Harvard University Press Cambridge Massachusetts 2018 ISBN 978 0 674 65964 3 S 4 Erstmals belegt ist hellenismos in der Bibel 2 Makk 4 EU Vgl den Artikel Hellenismus In Hatto H Schmitt Ernst Vogt Hrsg Kleines Lexikon des Hellenismus 2 erweiterte Auflage Harrassowitz Wiesbaden 1993 ISBN 3 447 03278 2 S 1 9 Henning Borm Gespaltene Stadte Die Parteinahme fur makedonische Konige in griechischen Poleis In Stefan Pfeiffer Gregor Weber Hrsg Gesellschaftliche Spaltungen im Zeitalter des Hellenismus 4 1 Jahrhundert v Chr Steiner Stuttgart 2021 ISBN 978 3 515 13079 0 S 21 56 Vgl auch Antonio Invernizzi Die hellenistischen Grundlagen der fruhparthischen Kunst In Archaologische Mitteilungen aus Iran Band 27 1994 S 191 203 Polybios 5 41 Einen aktuellen Uberblick bietet Hans Ulrich Wiemer Siegen oder untergehen Die hellenistische Monarchie in der neueren Forschung In Stefan Rebenich Hrsg Monarchische Herrschaft im Altertum Berlin 2017 S 305 339 Sabine Muller Herrschaftslegitimation in den fruhhellenistischen Dynastien in D Lambach Hrsg Politische Herrschaft jenseits des Staates Zur Transformation von Legitimitat in Geschichte und Gegenwart Wiesbaden 2011 S 151 176 Munze mit der Darstellung von Demetrios I Poliorketes ca 290 289 v Chr Abgerufen am 7 Dezember 2019 Gregor Weber Der ptolemaische Herrscher und Dynastiekult ein Experimentierfeld fur Makedonen Griechen und Agypter In Linda Marie Gunther Sonja Plischke Studien zum vorhellenistischen und hellenistischen Herrscherkult Berlin 2011 S 81 Angelos Chaniotis The Divinity of Hellenistic Rulers In Andrew Erskine Hrsg A companion to the Hellenistic World Oxford 2003 S 431 445 Hans Joachim Gehrke Der siegreiche Konig Uberlegungen zur hellenistischen Monarchie In Archiv fur Kulturgeschichte Bd 64 1982 S 247 277 Arthur Eckstein Mediterranean Anarchy interstate War and the Rise of Rome Berkeley 2006 S 82f Ulrich Gotter The Castrated King Or The Everyday Monstrosity of Late Hellenistic Kingship In Nino Luraghi Hrsg The Splendors and Miseries of Ruling Alone Stuttgart 2013 S 207 230 Hans Ulrich Wiemer Siegen oder untergehen Die hellenistische Monarchie in der neueren Forschung In Stefan Rebenich Hrsg Monarchische Herrschaft im Altertum Berlin 2017 S 332 338 Christoph Schafer Mut zum Risiko Uberlegungen zur Herrschaftslegitimation in den Diadochenreichen In Robert Rollinger Gundula Schwinghammer Hrsg Altertum und Gegenwart Innsbruck 2012 S 305 331 Richard Billows Cities In Andrew Erskine Hrsg A companion to the Hellenistic World Oxford 2003 S 196 215 Beitrage in Henning Borm Nino Luraghi Hrsg The Polis in the Hellenistic World Stuttgart 2018 Grundlegende Beitrage von Erich S Gruen The Polis in the Hellenistic World In Ralph Rosen Joseph Farrell Hrsg Nomodeiktes Greek studies in honour of Martin Ostwald Ann Arbor 1993 S 339 354 und Philippe Gauthier Les cites hellenistique In Mogens Herman Hansen Hrsg The Ancient Greek City State Kopenhagen 1993 S 211 231 Peter M Fraser The Cities of Alexander the Great Oxford 1996 Henning Borm Mordende Mitburger Stasis und Burgerkrieg in griechischen Poleis des Hellenismus Stuttgart 2019 Hans Ulrich Wiemer Hellenistic Cities The End of Greek Democracy In Hans Beck Hrsg A Companion to Ancient Greek Government Malden 2013 S 54 69 Peter Scholz Der Hellenismus Der Hof und die Welt Munchen 2015 S 187 195 Zusammenfassend Christel Muller Oligarchy and the Hellenistic City In Henning Borm Nino Luraghi Hrsg The Polis in the Hellenistic World Stuttgart 2018 S 27 52 Peter Funke Poleis and Koina Reshaping the World of the Greek States in Hellenistic times In Henning Borm Nino Luraghi Hrsg The Polis in the Hellenistic World Stuttgart 2018 S 109 129 Peter Funke Matthias Haake Hrsg Greek Federal States and Their Sanctuaries Identity and Integration Stuttgart 2013 Strabon 14 3 Polybios 2 38 Montesquieu L Esprit des Lois 9 13 Karl Julius Beloch Griechische Geschichte 2 Auflage de Gruyter Berlin 1925 4 Band 1 Abteilung S 607 Nachdruck 1967 Zitiert nach Demandt Antike Staatsformen S 259 In den Federalist Papers schrieben James Madison und Alexander Hamilton im Jahr 1787 Der Achaiische Bund gibt uns wertvolle Hinweise Im Original The Achaean league supplies us with valuable instruction Zitiert nach Gustav Adolf Lehmann Ansatze zur bundesstaatlichen Ordnung und reprasentativen Verfassung in der Antike und ihre Ruckwirkungen auf die Neuzeit Geschichte in Koln Band 9 Koln 1981 S 74 Grundlegend zur hellenistischen Militargeschichte ist Angelos Chaniotis War in the Hellenistic World Malden 2005 Appian praef 10 Kleines Lexikon des Hellenismus S 492f Einfuhrend zur hellenistischen Wirtschaftsgeschichte John Davies Hellenistic Economies In Glenn Bugh Hrsg The Cambridge Companion to the Hellenistic World Cambridge 2006 S 73 92 Sitta von Reden Wirtschaftliches Wachstum und institutioneller Wandel In Gregor Weber Hrsg Kulturgeschichte des Hellenismus Stuttgart 2007 S 177 201 Michael Rostovtzeff Gesellschafts und Wirtschaftsgeschichte der hellenistischen Welt Band 2 Darmstadt 1998 S 814 Zitiert nach Alexander Demandt Antike Staatsformen S 310 Diodor 1 31 Josephus De bello Judaico 2 16 4 Philo In Flaccum 10 Erich Gruen Greeks and Non Greeks In Glenn Bugh Hrsg The Cambridge Companion to the Hellenistic World Cambridge 2006 S 295 314 Zitiert nach Demandt Antike Staatsformen S 314 Dorothy Thompson Slavery in the Hellenistic World In Keith Bradley Paul Cartledge Hrsg The Cambridge World History of Slavery I The Ancient Mediterranean World Cambridge 2011 S 194 213 Pierre Grimal Hrsg Der Hellenismus und der Aufstieg Roms Fischer Weltgeschichte Band 6 Frankfurt 1965 S 202 211 Uberliefert bei Athenaios 6 253b f Ubersetzung nach Demandt Antike Staatsformen S 303 Pierre Grimal Hrsg Der Hellenismus und der Aufstieg Roms Fischer Weltgeschichte Band 6 Frankfurt 1965 S 285 David Potter Hellenistic Religion In Andrew Erskine Hrsg A Companion to the Hellenistic World Oxford 2003 S 407 430 Theresia Hainthaler Griechische Denkelemente im fruhen Christentum Hellenisierung des Christentums In Philosophisch Theologische Hochschule Sankt Georgen Frankfurt am Main Virtueller Leseraum PDF Deutsche Ubersetzung eines ursprunglich in ungarischer Sprache veroffentlichten Aufsatzes Theresia Hainthaler A gorog gondolatisag a korai keresztenysegben a keresztenyseg hellenizalasa In Vigilia Band 69 2004 S 271 282 PDF Werner Riess Religiose Entwicklungen im Hellenismus Vorlesung Universitat Hamburg Peter Green Alexander to Actium S 80ff Richard Hunter Hellenismus In Heinz Gunther Nesselrath Hrsg Einleitung in die griechische Philologie Stuttgart Leipzig 1997 S 246 268 mit weiteren Hinweisen Bernd Effe Die Literatur als Spiegel epochalen Wandels In Gregor Weber Hrsg Kulturgeschichte des Hellenismus Stuttgart 2007 S 260 283 Pierre Grimal Hrsg Der Hellenismus und der Aufstieg Roms Fischer Weltgeschichte Bd 6 Frankfurt 1965 S 186 193 Pierre Grimal Hrsg Der Hellenismus und der Aufstieg Roms Fischer Weltgeschichte Bd 6 Frankfurt 1965 S 193 198 Tonio Holscher Die griechische Kunst Munchen 2007 S 95 124 Pierre Grimal Hrsg Der Hellenismus und der Aufstieg Roms Fischer Weltgeschichte Bd 6 Frankfurt 1965 S 182 186 Gerhard Zimmer Die Nahe der Macht Neue Aufgaben fur die Kunst In Gregor Weber Hrsg Kulturgeschichte des Hellenismus Stuttgart 2007 S 284 309 Heinz Heinen Geschichte des Hellenismus Von Alexander bis Kleopatra Munchen 2013 S 114 Ahnlich Hans Joachim Gehrke Der Hellenismus als Kulturepoche In Gregor Weber Hrsg Kulturgeschichte des Hellenismus Stuttgart 2007 S 355 379 hier 376 Plutarch Demosthenes 3 Wilhelm Schmid Otto Stahlin Die Griechische Literatur vor der attischen Hegemonie Handbuch der Altertumswissenschaft 7 1 2 Neubearbeitung C H Beck Munchen 1929 S 6 f Gellius 19 8 15 Demandt Antike Staatsformen S 317 Johann Gustav Droysen Historik 1843 S 384 Johann Gustav Droysen Geschichte des Hellenismus Band 1 2 Auflage Gotha 1877 S 3 Christhard Hoffmann Juden und Judentum im Werk deutscher Althistoriker des 19 und 20 Jahrhunderts Brill Leiden 1988 S 76 Demandt Antike Staatsformen S 317 318 Zitiert nach Demandt Antike Staatsformen S 295 Skizze bei Graham Shipley Recent Trends and New Directions In Glenn Bugh Hrsg The Cambridge Companion to the Hellenistic World Cambridge 2006 S 315 326 Michael Rostovtzeff Gesellschafts und Wirtschaftsgeschichte der hellenistischen Welt Band 2 Darmstadt 1998 S 815 f 872 Alexander Demandt Antike Staatsformen S 318 Ludwig Mitteis Aus den griechischen Papyrusurkunden Ein Vortrag gehalten auf der VI Versammlung deutscher Historiker zu Halle a S am 5 April 1900 Teubner Leipzig 1900 S 19 f Digitalisat zitiert bei Demandt Antike Staatsformen S 318 Tacitus Annalen 15 1 zitiert nach Demandt Antike Staatsformen S 318 Fur einen allgemeinen Uberblick hinsichtlich der Quellen und den damit verbundenen Problemen siehe Graham Shipley The Greek world after Alexander S 1 32 Eine nutzliche Quellensammlung in englischer Ubersetzung stellt Michel Austin The Hellenistic World from Alexander to the Roman Conquest A Selection of Ancient Sources in Translation Cambridge 1981 dar Hermann Strasburger Umblick im Trummerfeld der griechischen Geschichtsschreibung in Historiographia antiqua Festschrift fur Willy Peremans Leuven 1977 S 3 52 Vgl auch Roland R R Smith Hellenistic Royal Portraits Clarendon Press Oxford 1988 Dieser Artikel wurde am 19 Juli 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4024313 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hellenismus amp oldid 235688663