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Satrap altpersisch xsacapavan gelesen wie chschazapawan Schutzer der Herrschaft altgriechisch satraphs satrapes war im antiken Perserreich der Titel des Statthalters eines Verwaltungsgebiets Satrapen hatten eine politisch administrative und militarische Leitungsfunktion entsprechend einem heutigen Gouverneur Satrapien um 500 v Chr nach der Karte von William Robert Shepherd von 1911 1 Steuerabgaben der Satrapien gemass HerodotVolker am Grab von Dareios I auf die der Konig in der Inschrift DNa hinweist Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Satrapienliste nach Herodot 3 Volkerlisten und Darstellungen 3 1 Die Griechen 4 Buch Daniel 5 Achamenidische Verwaltung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBegriff BearbeitenDer Begriff des Satrapen altpersisch xsaca pa van wird auf der Inschrift von Dareios I in Bisotun zweimal uberliefert Darin werden der Satrap von Baktrien 2 und der Satrap von Arachosien 3 von Dareios I im Kampf gegen die Rebellen aufgeboten Die Bedeutung einer Satrapie ist in den Primarquellen der Achameniden nicht nachgewiesen Das altpersische Wort fur Satrap setzt sich zusammen aus dem Substantiv xsaca dem Verb pa und dem Suffix van Es wird mit Schutzer des Reichs oder Schutzer der Herrschaft ubersetzt 4 Der griechische Begriff satrapes ist von Herodot in den Historien uberliefert 5 Dort kann es sowohl das Amt des Satrapen als auch das Herrschaftsgebiet bezeichnen 6 Von Alexander dem Grossen und im Seleukidenreich wurde dieser Begriff und die Funktion auf die reine zivile Verwaltungstatigkeit reduziert also ohne die militarischen Aufgaben die stattdessen einem Strategen strategos ubertragen wurden Satrapen sind auch bei den Parthern bezeugt die damit anscheinend Verwaltungsstrukturen der Seleukiden fortsetzten sowie unter den Sassaniden Weiter ostlich sind sie auch bei den zwischen ca 35 und 415 im Westen Indiens herrschenden Indo Skythen belegt die hier anscheinend auf griechische Verwaltungsstrukturen zumindest in der Wortwahl zuruckgriffen Auch in deutschen Grabinschriften der Fruhen Neuzeit wurde der Begriff Satrap in Bezug auf die Verwaltungstatigkeit von Juristen benutzt z B in Trier in einer Grabinschrift fur den Juristen Jakob Meelbaum de Castelberg 1598 1671 dessen Sohn Satrap von St Maximin war Satrapienliste nach Herodot BearbeitenNach der Erzahlung von Herodot hat Dareios I das Reich in 20 Satrapien unterteilt und unterstellte diese Gebiete Statthaltern Ebenfalls legte er jahrlichen Steuern fur jede Satrapie fest 7 Der historische Wert dieser Uberlieferung wird heute als gering eingeschatzt da die Quellen auf die Herodot zuruckgreift nicht angegeben sind Man vermutet dass ein Eindringen aus einer anderen literarischen Gattung stattgefunden und Herodot auf epische Erzahlungen zuruckgegriffen hat 8 Satrapienliste nach Herodot 9 Satrapie 1 2 3 4 5 6 71 Jonier Magneter Aioler Karer Lykier Milyer Pamphyler2 Myser Lyder Lasonier Kabaleer Hytenneer3 Phryger Thraker Paphlagoner Mariandyner Syrier4 Kiliker5 Phonizien Syrien Zypern6 Agypten Libyer7 Sattagyder Gandarier Dadiker Aparyter8 Susa Kissier9 Babylon Assyrien10 Medien Parianier Orthokorybantier11 Kaspier Pausiker Pantimather Dareiter12 Baktrianer bis zu den Aiglern13 Paktyrer Armenier14 Sagartier Saranger Thamanaier Utier Myker die auf den Inseln wohnen im Roten Meer15 Saker Kaspier16 Parther Chorasmier Sogder Areier17 Parikanier Asiatische Aithioper18 Matiener Saspeirer Akariduer19 Moscher Tibarener Makroner Mossynoiker Marer20 InderVolkerlisten und Darstellungen BearbeitenDie Achameniden haben mehrere Listen von Volkern und Territorien auf Reliefs und Inschriften hinterlassen In der alteren Forschung wurde versucht die Listen und ihre Darstellungen auf politische Gegebenheiten oder mit den Listen von antiken Schriftstellern wie Herodot oder Thucydides abzugleichen und scheiterte an den Unregelmassigkeiten in der Anzahl der bildlichen Darstellungen und Namen Es wurde versucht die Datierung der Inschriften uber die Inhalte der Listen festzulegen und scheiterte an der fehlenden historischen Genauigkeit Die Listen bieten keinen Uberblick uber persische Satrapien die nach dieser Meinung mit Verwaltungseinheiten etwas anderes bezeichnen als der als ubergeordnet eingestufte altpersische Begriff aus den Inschriften dahyava Dieser bezeichnet sowohl Volker als auch Territorien Ob damit auch Verwaltungseinheiten verstanden werden konnen ist umstritten Schlussendlich nannte George Cameron die Volkerlisten die ethnischen Gruppen die es wert sind erwahnt zu werden 10 Nach Pierre Lecoq sind sie die Summe der Volker die erobert wurden 11 Insgesamt wird vor einer historischen Kategorisierung gewarnt denn mit der moglichen Ausnahme der Inschrift DB hinterlassen die Volkerlisten und darstellungen keine Hinweise auf achamenidische Absichten historische Dokumente zu erstellen Vielmehr soll die Erinnerung an die Macht der Konige wach gehalten werden 12 Die Listen der ethnischen Gruppen oder Angaben von Topologien sind nicht auf allen Inschriften gleich und manchmal werden verschiedene Begriffe fur das gleiche Volk benutzt Die alteste Inschrift in Behistun DB zahlt 23 Volker auf die Inschrift DPe in Persepolis 24 13 und die Inschrift DNa in Naqsch e Rostam 29 Volker Die langste Liste stammt von der Inschrift XPh von Xerxes I in Persepolis Die ikonographischen Darstellungen sind ebenfalls zahlenmassig nicht einheitlich 24 Volker sind auf der agyptischen Statue von Dareios I zu sehen Es gibt 30 Throntrager in Naqsch e Rostam und 23 Gabentrager in Persepolis 14 Es ist nicht leicht die Unterschiede zu erklaren Man hat versucht die kurzen und altesten Listen mit dem damaligen Zustand des Reiches zu erklaren Man ist also nicht uberrascht dass Indien auf der Inschrift DB fehlt da es erst einige Jahre spater nach dem Entstehen der Inschrift erobert wurde Eine systematische Abgleichung der Listen mit der jeweiligen Ausdehnung des Reichs hat aber zu keinem Ergebnis gefuhrt Man kann auch nicht erklaren warum die Perser auf vier von funf Listen fehlen Auf der babylonischen Grundungsurkunde DSaa von Susa fehlen Indien und Nubien obwohl andere Inschriften belegen dass das in der gleichen Inschrift aufgefuhrte Elfenbein aus diesen Landern stammt Auf der gleichen Inschrift fehlen die Thraker Libyer die Karer und die europaischen Skythen Die Variationen drucken sich im Westen der agaischen Kuste im Norden und in Zentralasien aus Es ist deshalb nicht moglich dass die Listen als realistisches Bild des achamenidischen Reichs aufgefasst werden konnen 15 Ahnliche Probleme ergeben sich von den Darstellungen der Volker auf den Reliefs Aufgrund der Anzahl der Gabentrager pro Gruppe in Persepolis kann nicht auf die Wichtigkeit des jeweiligen Volkes geschlossen werden Sie hangt vielmehr von der Grosse der Tiere ab die mitgefuhrt werden Die grossten Gruppen fuhren keine Tiere mit Zum Beispiel sind die Meder zweimal dargestellt einmal als Gruppe mit neun Personen ohne mitgefuhrtes Tier auf der Westtreppe des Apadana und ein anderes Mal auf der Nordtreppe als Gruppe mit sechs Personen die ein Pferd mitfuhrt 16 Die Angaben in der folgenden Tabelle der Volkerlisten wurden von den altpersischen Inschriften entnommen und bedienen sich der Ubersetzung von Rudiger Schmitt 17 Die babylonische Sprachversion der Inschrift DSaa wurde von Francois Vallat ubernommen 18 Die Positionen entsprechen der Reihenfolge der Aufzahlung die einer geographischen Ordnung entsprechen Die Positionen der einzelnen Namen in der Inschrift XPh machen sichtbar dass bei ihr die geographische Ordnung verloren gegangen ist 19 Ausgewahlte Inschriften die Listen von Volkern und Territorien enthalten Position DB 20 DNa 21 DPe 22 DSaa 23 DSe 24 XPh 25 1 Persien Medien Elam Persien Medien Medien2 Elam Elam Medien Elam Elam Elam3 Babylonien Parthien Babylonien Medien Parthien Arachosien4 Assyrien Areia Arabien Babylonien Areia Armenien5 Arabien Baktrien Assyrien Assyrien Baktrien Drangiana6 Agypten Sogdien Agypten Arabien Sogdien Parthien7 die Volker die am Meer wohnen Chorasmien Armenien Agypten Chorasmien Areia8 Lydien Drangania Kappadokien die Lander des Meeres Drangiana Baktrien9 Ionien Arachosien Lydien Sardis Arachosien Sogdien10 Medien Sattagydien die Ioner des Festlandes Ionien Sattagydien Chorasmien11 Armenien Gandara und die die im Meer wohnen Armenien die Mekraner Babylonien12 Kappadokien Indien und die Lander die jenseits des Meeres sind Kappadokien Gandara Assyrien13 Parthien die amyrgischen Saken Sagartien Parthien Indien Sattagydien14 Drangiana die spitzmutzigen Saken Parthien Drangiana die amyrgischen Saken Lydien15 Areia Babylonien Drangiana Areia die spitzmutzigen Saken Agypten16 Chorasmien Assyrien Areia Chorasmien Babylonien die Ioner die im Meer wohnen17 Baktrien Arabien Baktrien Baktrien Assyrien und die jenseits des Meeres wohnen18 Sogdien Agypten Sogdien Sogdien Arabien die Mekraner19 Gandara Armenien Chorasmien Gandhara Agypten Arabien20 Sakien Kappadokien Sattagydien Kimmerien Armenien Gandara21 Sattagydien Lydien Arachosien Sattagydien Kappadokien Indien22 Arachosien Ionien Indien Arachosien Lydien Kappadokien23 Mekran die Saken jenseits des Meeres Gandara Quadien 26 die Griechen die im am Meer sind die Daher24 Thrakien die Saken die Saken jenseits des Meeres die amyrgischen Saken25 die schildtragenden Griechen Mekran Thrakien die spitzmutzigen Saken26 Lybier die Griechen jenseits des Meeres Thrakien27 Nubier Karer die Akaufaka Leute 27 28 Mekraner Libyer29 Karer Karer30 NubierDie Griechen Bearbeiten Eine Untersuchung die im Jahr 2001 erschienen ist konzentriert sich auf die griechischen Gruppen die in den Listen und den Darstellungen auf den Reliefs aufgefuhrt sind Auf den Keilinschriften werden sie mit dem altpersischen Begriff Yauna bezeichnet und mit Ionien ubersetzt Von den 20 Namen die auf allen Inschriften auftauchen bezeichnen Yauna und die Skythen Saken als einzige grossere ethnische Korperschaften und sind entsprechend schwer fassbar Sie werden in den Listen und Reliefs verschiedentlich aufgeteilt und sind an ihren Gewandern auf den bildlichen Darstellungen erkennbar in den Keilschriften uber Attribute oder topographische Kriterien Die topographischen Angaben sind auf den ersten Blick vielversprechend aber sind nicht sehr genau Zum Beispiel ist das Meer ein recht unbestimmter Begriff und hat zu heftigen Diskussionen gefuhrt wo die Griechen und Skythen am und jenseits des Meeres zu lokalisieren sind 28 Man hat angenommen dass es sich auf den Listen um zwei feste Gruppen von Ioniern handelt denen der NameYauna oder Yauna mit zusatzlichen Attributen gegeben wurde Bei naherer Betrachtung zeigt sich dass dies nicht der Fall ist 29 In der Inschrift DB wird eine einzige Gruppe als Yauna ohne zusatzliche Attribute aufgefuhrt und mit Ionien ubersetzt Eine zweite Gruppe die Volker die am Meer wohnen altpersisch tayaiy drayahya die ohne ethnischen Namen gefuhrt wird 30 wurde von Roland Grubb Kent 1943 als Satrapie von Daskyleion identifiziert 31 und von Rudiger Schmitt 1972 ubernommen 32 Nach der Meinung von Heleen Sancisi Weerdenburg konnte aber damit in den Augen der persischen Behorden eine gemischte ethnische Zusammensetzung ohne erkennbare dominante Gruppe gemeint sein Moglicherweise gehorten die Karer dazu die zwischen Agypten und Lydien angesiedelt werden Ihrer Meinung nach gibt es keine Hinweise dass mit tahyaiy drayahya eine Satrapie bezeichnet ist 33 In der Inschrift DNa und den Grabreliefs von Naqsch e Rostam gibt es zwei Gruppen Yauna ohne zusatzliche Attribute und Yauna takabara Sie werden mit Ionien und die schildtragenden Griechen ubersetzt 34 Bei den beiden Informationsquellen der Inschrift und dem Relief spielt das Relief die federfuhrende Rolle wie es Dareios I in der Inschrift sagt Wenn du nun uberlegen solltest Wie viele sind jene Lander die Dareios der Konig in Besitz hatte so betrachte die Abbilder Stutzfiguren die das Throngestell tragen 35 Die fuhrende Rolle der Ikonographie bei der Erstellung der Gesamtkomposition fuhrte dazu dass Attribute eingefugt wurden die die Unterschiede der Volker sichtbar machen und von den Texten ubernommen wurde Die Ionier tragen die gleichen Kleider wie die schildtragenden Griechen die aber mit einer zusatzlichen Kopfbedeckung dem Schild dargestellt sind Der babylonische Text beschreibt sie als die anderen Ionier die einen Schild auf ihren Kopfen tragen 36 Die Inschrift DSe ist beinahe identisch mit der Inschrift DNa Anstatt Ionien gibt sie aber die Griechen die im am Meer sind Yauna tayai drayahya wieder und die schildtragenden Griechen werden zu den Griechen jenseits des Meeres Yauna tayai paradraya 37 In der Inschrift DPe findet sich der Begriff ohne ethnischen Namen der Inschrift DB wieder die Lander die jenseits des Meeres sind dahyava taya para draya und eine grossere Gruppe mit verschiedenen Volkern bedeuten konnte Daruber hinaus gibt es zwei Gruppen die mit die Ionier des Festlands Yauna tayaiy uskahya und die im Meer wohnen tayaiy drayahya ubersetzt werden 38 Die Inschrift XPh auch Daiva Inschrift genannt wird als unfertig und als nicht autorisierter Text eingestuft 39 In Bezug auf die Namen hat sich nichts verandert Es gibt die Ioner die im Meer wohnen Yauna tayaiy drayahya darayatiy und die Ioner die jenseits des Meeres wohnen tayaiy paradray darayatiy Im Unterschied zu den Volkerlisten in den anderen Inschriften lasst die Inschrift aber eine geographische Organisation vermissen und die bisherigen Positionen der griechischen Gruppen innerhalb der Liste sind vollig anders Auf dem Relief des Apadana das in Verbindung zu XPh stehen konnte wird nur eine Gruppe der Yauna dargestellt und auch dort ist die bisherige Anordnung neben Sparda geandert Die Darstellung mit nur einer Gruppe anstatt zweien wird dahingehend erklart dass die Gruppen der Liste visuell durch ihre Attribute nicht unterschieden werden konnten und eine Diskrepanz zwischen Liste und Bild den Vorstellungen der Reliefmacher widersprochen hat 40 Wenn es in der persischen Wahrnehmung zwei klar definierte Gruppen von Yauna gegeben hatte von denen die eine am Meer oder sogar in der Region Daskyleion lebte und die andere ihren Wohnsitz woanders hatte ist es ziemlich unerklarlich warum die erste Gruppe nicht konsequent so genannt wurde Es ist deshalb moglich dass die Listen bei jeder spezifischen Gelegenheit neu zusammengestellt wurden Aus der Sicht der Perser konnte die grosse Gruppe der Yauna eine koharente und homogene Gruppe gewesen sein die einzig mit dem Bedurfnis unterschieden wurde zwei Gruppen wahrend unterschiedlichen Eroberungszugen zu verschiedenen Zeiten festzuhalten um sie der Erinnerung zu erhalten Die Variationen der Uberlieferungen lassen sich am besten durch sprachliche Entwicklungen und Veranderungen in der Produktion der Inschriften und Reliefs erklaren Historische Gegebenheiten wie sie von den griechischen Schriftstellern uberliefert sind sind fur die Yauna nicht wichtig Fur die Rekonstruktion von historischen Fakten sind die Volkerlisten in den meisten Fallen nutzlos 41 Zusammenstellung Altpersischer Ausdruck 42 DB 43 DNa 44 DSe 45 DPe 46 XPh 47 tayaiy drayahya dahyava taya para draya die Volker die am Meer wohnen die Lander die jenseits des Meeres sind Yauna Ionien IonienYauna takabara die schildtragenden GriechenYauna tayaiy drayahya tayaiy drayahya darayatiy die Griechen die im am Meer sind die Ioner die im Meer wohnenYauna tayaiy paradraya uta tayaiy paradray darayatiy die Griechen jenseits des Meeres und die jenseits des Meeres wohnenYauna tayaiy uskahya uta tayaiy drayahya die Ionier des Festlands und die die im Meer wohnenBuch Daniel BearbeitenEine weitere historische Quelle ist das Buch Daniel der Bibel In Vers 6 2 3 EU heisst es Es schien Darius gut und er setzte uber das Konigreich 120 Satrapen die uber das ganze Konigreich sein sollten und uber sie drei hohe Beamte von denen Daniel einer war damit diese Satrapen ihnen fortwahrend Bericht ablegten und der Konig selbst nicht zum Verlierer wurde Die Anzahl der Satrapen aus der Bibel mag auf den ersten Blick verwirrend sein angesichts der 20 von Herodot uberlieferten Verwaltungseinheiten des achamenidischen Reichs Die Quelle ist ein Hinweis dass das Amt eines Satrapen nicht auf die Fuhrung einer Verwaltungseinheit der hochsten Ebene festgelegt war Das unterstreichen auch Uberlieferungen von verschiedenen Inschriften aus dem achamenidischen Reich die nicht von den Konigen in Auftrag gegeben wurden und weitere literarische Quellen der antiken Schriftsteller Ein Satrap kann deshalb als der hochste Beamte eines bestimmten Verwaltungsgebiets definiert werden unabhangig von dessen hierarchischer Ebene 48 Achamenidische Verwaltung BearbeitenEin anderer Ansatz verbindet die achamenidischen Volkerlisten und Darstellungen mit gewonnenen Daten aus den Verwaltungsarchiven von Persepolis der Liste der Satrapien und Satrapen des Alexanderreichs und verschiedenen anderen archaologischen Funden auf dem Gebiet des Achamenidenreichs Der Ansatz geht davon aus dass die Gliederung des Reichs bereits unter Kyros II begonnen hatte da es unwahrscheinlich ist dass das grosse Reich beinahe ein Vierteljahrhundert bis zur Machtergreifung von Dareios I ohne effektives Verwaltungssystem bestehen konnte Es ist auch die einzige Erklarung warum das Reich wahrend der Unruhen 522 bis 520 v Chr nicht auseinanderbrach 49 Die Kontinuitat und Stabilitat lassen sich an der unverminderten Bedeutung ehemaliger Hauptstadte wahrend der achamenidischen Epoche bestimmen Die verfugbaren Quellen zeigen dass die mit diesen Stadten verbundenen Satrapen jedes Mal neu vom Hof ernannt wurden Die ubrigen Satrapenposten wurden entweder von einer einheimischen oder einer iranischen Familie die von aussen zugezogen war vererbt Die vom Hof ernannten Satrapen waren Prinzen der achamenidischen Familie oder Mitglieder der privilegierten Familien die zu den engsten Unterstutzern von Dareios I gehorten und ihm wahrend der Rebellion zur Seite gestanden waren 50 Die Verwaltungsarchive von Persepolis geben nur die Namen von Personen wieder und keine Range innerhalb der Hierarchie Die Verbindung von Namen zu den Amtern der Satrapen wurde nur uber die Uberlieferungen der klassischen Autoren moglich gemacht Parnakka ist die Figur mit dem hochsten identifizierten Rang Er wird mit dem Amt des Satrapen fur die Provinz Parsa verknupft Sein Rang wird in den Archiven nie erwahnt Das Gleiche gilt fur Axvamazda der uber seine Korrespondenz mit einem Untergebenen Bagavant bekannt ist Axvamazda war wahrscheinlich der Satrap von Baktrien ein Nachfolger von Dadarsis 51 und Vorganger von Bessos 52 Die Ablosung der fruheren Herrscher durch hochrangige Beamte bedeutete dass fruhere unterschiedliche Konzepte und Ideologie lokaler Konigtumer durch eine uniforme Verwaltung ersetzt wurde Die Folgen dieses Integrationsprozesses sind in gewisser Weise vergleichbar mit dem Gebrauch der Sprache in den Verwaltungshierarchien Wahrend auf der oberen Ebene die aramaische Sprache fur die reichsweite Kommunikation in einer erstaunlich homogenen Form verwendet wurde waren auf regionaler Ebene sehr oft andere Sprachen in Gebrauch wie zum Beispiel die elamische akkadische demotische lydische und griechische Sprache um nur einige zu nennen Die Verwendung der aramaischen Sprache in den oberen Hierarchiestufen spiegelt die Homogenitat der Verwaltung wieder Die Stellung von Dadarsis und Bessos in Baktrien war vergleichbar mit der von Artaphernes und Tissaphernes in Lydien Die Position von Maussollos in Karien und von Syennesis in Kilikien war vergleichbar mit der von Porus in der Panǧab 53 Die Zustandigkeit der von Satrapen geleiteten Verwaltungszentren erstreckte sich auf klar definierte Gebiete Die Verwaltungsarchive von Persepolis spiegeln solch ein Verwaltungszentrum und deckten ein Gebiet in der Grosse der Schweiz ab Gemass dieser Quellen waren die Satrapen fur die Steuern und die Sicherheit auf ihrem Gebiet zustandig Ebenso unterstutzen sie den Konig auf seinen Eroberungsfeldzugen 54 Wenn ein Reisender ein Dokument mit sich trug das ihm Reiseproviant und Unterkunft auf seiner Reise zum Beispiel von Baktrien nach Agypten versprach dann setzte das eine Verwaltung voraus bei der das Dokument eine Gultigkeit uber die Grenzen der Provinz hinaus hatte Die Terminologie musste uberall verstanden und das Siegel anerkannt werden Um die Mobilitat sicherzustellen war die Sicherstellung des Ablaufs fur verschiedene Reisende wie Nachrichtenuberbringer Soldaten und Handwerker bedeutend Eine uniforme Verwaltung gehorte zu den Voraussetzungen der Stabilitat und dem Zusammenhalt des Reichs Dreieckige Schilder und Siegelabdrucke aus Daskyleion Seyitomer Hoyuk Girsu und den Archiven von Persepolis bestatigen die uber das ganze Reich verteilten vergleichbaren Autorisierungen Formelle Ahnlichkeiten bei Korrespondenzen wie die Faltung der Dokumente die Anrede und Adressierung die Art der Zusammenfassungen des Inhalts weisen darauf hin dass ein gut organisiertes System von Kanzleien uber das ganze Reich verteilt bestanden haben muss das uber Schreiberschulen ausgebildet wurde 55 Das administrative System bestand wahrend der ganzen Herrschaft der Achameniden und unterlag keinen bedeutsamen Anderungen Die Kontinuitat wird sichtbar wenn man den altpersischen Begriff dahyava aus den Volkerlisten nicht einfach mit Volker und Territorien ubersetzt sondern als territoriale Einheiten versteht die als provinziale Gliederung einer bestimmten Hierarchiestufe angesehen werden konnen Wenn die Eintrage in den Listen der dahyava der fruhen Achamenidenzeit mit den Provinzen verglichen werden in denen Alexander dem Grossen wahrend seiner Eroberung des Reiches entweder bestehende Statthalter im Amt beliess oder sie durch eigene Personen ersetzte sind die Namen der ostlichen Provinzen weitgehend identisch In Kleinasien umfasst die Liste von Alexander dem Grossen Provinzen von untergeordneter Bedeutung die nicht in den Listen der dahyava vorkommen Ubereinstimmungen zwischen den achamenidischen Landerlisten den Ethnonymen in den Dokumenten des Festungsarchivs von Persepolis und den aus der Zeit Alexanders des Grossen bekannten beweisen dass die Satrapenverwaltung ein koharentes System war das uber einen Zeitraum von mehr als 200 Jahren stabil blieb 56 Siehe auch BearbeitenListe der Satrapien und Satrapen des Achamenidenreiches Liste der Satrapien und Satrapen des AlexanderreichsLiteratur BearbeitenGerd Gropp Die Darstellung der 23 Volker auf den Reliefs des Apadana von Persepolis In Iranica antiqua 44 2009 S 283 359 online Bruno Jacobs Die Satrapienverwaltung im Perserreich zur Zeit Darius III Tubinger Atlas des Vorderen Orients Beihefte Reihe B Geisteswissenschaften Nr 87 Reichert Wiesbaden 1994 ISBN 3 88226 818 2 Zugleich Basel Univ Habil Schr 1992 Hilmar Klinkott Der Satrap Ein achaimenidischer Amtstrager und seine Handlungsspielraume Oikumene Studien zur antiken Weltgeschichte Bd 1 Verlag Antike Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 938032 02 2 Zugleich Tubingen Univ Diss 2002 Rezension Thierry Petit Satrapes et Satrapies dans l empire achemenide de Cyrus le Grand a Xerxes Ier Bibliotheque de la Faculte de Philosophie et Lettres de l Universite de Liege Bd 254 Droz Geneve 1990 ISBN 2 251 66254 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Satrap Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Livius org Liste der Satrapien Bruno Jacobs Achaemenid Satrapies In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica englisch iranicaonline org mit Literaturangaben Josef Wiesehofer Provinz persisch In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 2006 ff abgerufen am 11 Oktober 2019 Einzelnachweise Bearbeiten William R Shepherd The Beginnings of Historic Greece 700 B C 600 B C In Historical Atlas New York 1911 The Beginnings of Historic Greece 700 B C 600 B C Abgerufen am 14 Juni 2023 DB 38 DB 45 Bruno Jacobs Satrapal Administration In Bruno Jacobs Robert Rollinger Hrsg A Companion to the Achaimenid Persian Empire Wiley Blackwell Hoboken 2021 2 Band S 835 Herodot Historiai 3 89 perseus tufts edu Dominik Berrens Herodot Historien Buch III Studienkommentar Gottingen 2022 S 117 Herodot Historien 3 89 The Satrapies Herodotus Bruno Jacobs Satrapal Administration In Bruno Jacobs Robert Rollinger Hrsg A Companion to the Achaimenid Persian Empire Wiley Blackwell Hoboken 2021 2 Band S 837 Herodot Historiai 3 89 94 perseus tufts edu Struktur von Pierre Lecoq Les inscriptions de la Perse achemenide traduit du vieux perse de l elamite du babylonien et de l arameen Paris 1997 S 130 131 elamit net deutsche Ubersetzung Walter Marg Herodot Geschichte und Geschichten Buch 1 4 Zurich 1973 S 275 278 Die kursiven Namen finden sich auch in den achamenidischen Volkerlisten George Cameron Darius the Great and his Skythian Saka expedition Bisitun and Herodotus Monumentum Acta Iranica Band 4 Leiden 1975 S 77 88 hier S 87 Pierre Lecoq Les inscriptions de la Perse achemenide traduit du vieux perse de l elamite du babylonien et de l arameen Paris 1997 S 130 153 hier S 138 elamit net Pierre Briant Histoire de l empire perse De Cyrus a Alexandre Paris 1996 S 184 196 934 936 25 Volker wenn Position 11 und 12 auseinandergenommen sind wie es Rudiger Schmitt in der Ubersetzung anklingen lasst Siehe dazu die Fussnote von Pierre Briant Histoire de l empire perse De Cyrus a Alexandre Paris 1996 S 185 Pierre Briant Histoire de l empire perse De Cyrus a Alexandre Paris 1996 S 185 189 Pierre Briant Histoire de l empire perse De Cyrus a Alexandre Paris 1996 S 188 Pierre Briant Histoire de l empire perse De Cyrus a Alexandre Paris 1996 S 189 Rudiger Schmitt Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden Editio minor mit deutscher Ubersetzung Reichert Wiesbaden 2009 Textarchiv Internet Archive Francois Vallat Table accadienne de Darius Ier DSaa In Leon de Meyer Hermann Gasche Francois Vallat Fragmenta historiae Elamicae melanges offerts a Marie Joseph Steve Paris 1986 S 277 287 Heleen Sancisi Weerdenburg The Problem of the Yauna In Achaemenid Anatolia Leiden 2001 S 8 Rudiger Schmitt Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden Editio minor mit deutscher Ubersetzung Reichert Wiesbaden 2009 S 39 Textarchiv Internet Archive Rudiger Schmitt Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden Editio minor mit deutscher Ubersetzung Reichert Wiesbaden 2009 S 102 Textarchiv Internet Archive Rudiger Schmitt Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden Editio minor mit deutscher Ubersetzung Reichert Wiesbaden 2009 S 118 Textarchiv Internet Archive Francois Vallat Table accadienne de Darius Ier DSaa In Leon de Meyer Hermann Gasche Francois Vallat Fragmenta historiae Elamicae melanges offerts a Marie Joseph Steve Paris 1986 S 277 287 Rudiger Schmitt Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden Editio minor mit deutscher Ubersetzung Reichert Wiesbaden 2009 S 125 Textarchiv Internet Archive Rudiger Schmitt Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden Editio minor mit deutscher Ubersetzung Reichert Wiesbaden 2009 S 166 Textarchiv Internet Archive Der babylonische Ausdruck fur Maka Amelie Kuhrt The Persian Empire A Corpus of Sources from the Achaemenid Empire London New York 2007 ISBN 978 0 415 43628 1 S 497 Zur Lokalisierung schreibt Rudiger Schmitt Bei der Lokalisierung der Akaufaka Leute ist zu beachten dass der Name das typisch westiranische Wort kaufa Berg und nicht ostiran gari enthalt Rudiger Schmitt Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden Editio minor mit deutscher Ubersetzung Reichert Wiesbaden 2009 S 166 Heleen Sancisi Weerdenburg The Problem of the Yauna In Achaemenid Anatolia Leiden 2001 S 1 11 Heleen Sancisi Weerdenburg The Problem of the Yauna In Achaemenid Anatolia Leiden 2001 S 2 Schmitt 2009 S 39 Roland Grubb Kent Old Persian Texts IV The List of Provinces Journal of Near Eastern Studies Band 2 1943 S 302 306 hier S 304 Rudiger Schmitt Die Achamenidische Satrapie TAYAIY DRAYAHYA Historia Band 21 1972 S 523 527 Heleen Sancisi Weerdenburg The Problem of the Yauna In Achaemenid Anatolia Leiden 2001 S 3 Schmitt 2009 S 102 Schmitt 2009 S 103 Heleen Sancisi Weerdenburg The Problem of the Yauna In Achaemenid Anatolia Leiden 2001 S 5 Schmitt 2009 S 125 Heleen Sancisi Weerdenburg The Problem of the Yauna In Achaemenid Anatolia Leiden 2001 S 5 6 Schmitt 2009 S 118 Heleen Sancisi Weerdenburg The Problem of the Yauna In Achaemenid Anatolia Leiden 2001 S 6 Schmitt 2009 S 164 Schmitt 2009 S 166 Heleen Sancisi Weerdenburg The Problem of the Yauna In Achaemenid Anatolia Leiden 2001 S 8 Heleen Sancisi Weerdenburg The Problem of the Yauna In Achaemenid Anatolia Leiden 2001 S 8 9 Heleen Sancisi Weerdenburg The Problem of the Yauna In Achaemenid Anatolia Leiden 2001 S 1 11 Schmitt 2009 S 39 Schmitt 2009 S 102 Schmitt 2009 S 125 Schmitt 2009 S 118 Schmitt 2009 S 166 Bruno Jacobs Satrapal Administration In Bruno Jacobs Robert Rollinger Hrsg A Companion to the Achaimenid Persian Empire Wiley Blackwell Hoboken 2021 2 Band S 836 Bruno Jacobs Satrapal Administration In Bruno Jacobs Robert Rollinger Hrsg A Companion to the Achaimenid Persian Empire 2 Bande Wiley Blackwell Hoboken 2021 2 Band S 841 und 847 Bruno Jacobs Satrapal Administration In Bruno Jacobs Robert Rollinger Hrsg A Companion to the Achaimenid Persian Empire 2 Bande Wiley Blackwell Hoboken 2021 2 Band S 841 und 848 DB 38 Bruno Jacobs Satrapal Administration In Bruno Jacobs Robert Rollinger Hrsg A Companion to the Achaimenid Persian Empire 2 Bande Wiley Blackwell Hoboken 2021 2 Band S 841 Bruno Jacobs Satrapal Administration In Bruno Jacobs Robert Rollinger Hrsg A Companion to the Achaimenid Persian Empire 2 Bande Wiley Blackwell Hoboken 2021 2 Band S 848 Bruno Jacobs Satrapal Administration In Bruno Jacobs Robert Rollinger Hrsg A Companion to the Achaimenid Persian Empire 2 Bande Wiley Blackwell Hoboken 2021 2 Band S 849 850 Bruno Jacobs Satrapal Administration In Bruno Jacobs Robert Rollinger Hrsg A Companion to the Achaimenid Persian Empire 2 Bande Wiley Blackwell Hoboken 2021 2 Band S 842 Bruno Jacobs Achaemenid Satrapies In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica englisch iranicaonline org mit Literaturangaben Bruno Jacobs Satrapal Administration In Bruno Jacobs Robert Rollinger Hrsg A Companion to the Achaimenid Persian Empire 2 Bande Wiley Blackwell Hoboken 2021 2 Band S 845 Rudiger Schmitt Der Titel Satrap In A M Davies W Meid Hrsg Studies in Greek Italic and Indo European Linguistics Offered to L R Palmer Innsbrucker Beitrage zur Sprachwissenschaft Band 16 Innsbruck 1976 S 373 390 hier S 373 Normdaten Sachbegriff GND 4294830 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Satrap amp oldid 234611799