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Karien altgriechisch Karia Karia lateinisch Caria ist eine antike Landschaft im Sudwesten Kleinasiens in der heutigen Turkei und war im Altertum ein selbstandiges Konigreich Als Randgebiet im Osten der griechischen Welt das vielfaltigen und unterschiedlichen Kultureinflussen ausgesetzt war zeichnet sich Karien als ein Mischkulturgebiet aus Ungefahre Lage Kariens in Kleinasien Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Geographie 3 Wirtschaft 4 Geschichte 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBegriff BearbeitenDer Begriff Karia leitet sich etymologisch aus dem Hethitischen ab und bedeutet Land der Karer zu diesem Volk siehe Karer Karia war jedoch nicht nur eine Bezeichnung fur das Land welches das karische Volk jeweils besetzte sondern auch fur andere griechische Ortschaften so zum Beispiel fur die ostliche Burg von Megara 1 Geographie BearbeitenDie Region bestand zum grossten Teil aus Berg und Hugelland in dem es nur vereinzelt Ebenen gab Diese Gebirge waren von kleineren Flussen durchzogen deren wichtigster der Maander und dessen Zuflusse Marsyas und Harpasos waren Im Sudosten verliefen zudem der Xanthos und der Indos Die Kuste war ebenfalls sehr gebirgig wahrend sich die wenigen Ebenen auf die Flussmundungen beschrankten Dies sorgte fur einen erschwerten Zugang zum Landesinneren Der Kuste waren auch zahlreiche Inseln vorgelagert deren wichtigste Pharmakussa Patmos Lepsia Leros Kalymna Kos Nisyros Telos Chalkia Syme Rhodos und Rhodussa waren Wegen der sehr zerklufteten Landschaft entwickelten sich zunachst nur isolierte kleinere Dorfer und erst spater grossere Stadte Die bedeutendsten Siedlungen waren im Verlauf der Jahrhunderte Priene Myus Herakleia Milet Bargylia Myndos Halikarnassos Knidos Daidala Magnesia Tralleis Nysa Alabanda Stratonikeia Mylasa Labraunda Kaunos Keramos und Aphrodisias 2 Im Norden grenzte die Region an Lydien wobei das Gebirge Messogis wahrscheinlich die Grenze darstellte Im Osten lag Phrygien und im Suden Lykien Wirtschaft BearbeitenIn den Bergen war Landwirtschaft nicht im grosseren Stil moglich Sie beschrankte sich daher auf die wenigen Ebenen und Flussmundungen Dort wurde Getreide Wein und Ol angebaut sowie Viehzucht betrieben 3 Die Region war jedoch von grosser Bedeutung fur den Handel In der Maanderebene an der Kuste war der Endpunkt einer Verkehrsstrasse aus dem Landesinneren die sich entlang des Flusslaufes etabliert hatte Entlang der Kuste verlief daneben eine grosse Seestrasse die den Orient mit dem Agaischen Meer verband und von der vor allem die Kustenstadte profitierten 4 Geschichte BearbeitenKarien konnte einer zwischen 1800 und 1200 v Chr in alten assyrischen und hethitischen Texten als Karkissa bezeichneten Region die westlich des hethitischen Kernlandes lag entsprechen 5 Danach erwahnte erst Homer die Karer erneut 6 Nach Herodots Beschreibung aus dem 5 Jahrhundert v Chr seien diese von den Agaischen Inseln aus in Kleinasien eingewandert Die Karer selbst hatten sich allerdings als alteingesessene Bewohner Sudwestkleinasiens bezeichnet 7 Linguistische Untersuchungen kamen zu dem Ergebnis dass die karische Sprache mit dem Hethitischen verwandt war und deshalb die Einwanderung aus dem Landesinneren gekommen sein musste Zwischen 1200 und 800 v Chr wanderten vermehrt Griechen ein und mischten sich mit den einheimischen Karern woraus eine Mischkultur entstand Wenig spater geriet die Region unter die Kontrolle des lydischen Konigs Alyattes bevor sie um 547 46 v Chr an das Achamenidenreich fiel In diesem war es fast immer relativ unabhangig integriert Die Verwaltungshauptstadt der Satrapie wurde Halikarnassos Zwischen 469 466 und 412 v Chr war ein Teil des Landes von den Griechen besetzt bevor die persische Oberhoheit wiederhergestellt wurde Im vierten Jahrhundert konnte die Dynastie der Hekatomniden relative Selbstandigkeit wahren und unter Hekatomnos jungstem Sohn Pixodaros ihren Einfluss schliesslich sogar nach Lykien ausdehnen Im Jahre 334 v Chr wurde die Region von Alexander dem Grossen erneut erobert Nach dessen Tod wechselte sie in den Kriegen zwischen den Diadochenreichen oft den Herrscher bis sie schliesslich in den Jahren zwischen 129 und 42 v Chr sukzessive an das Romische Reich fiel Literatur BearbeitenWolfgang Blumel Inschriften aus Nordkarien Inschriften griechischer Stadte aus Kleinasien Band 71 Bonn Habelt 2018 ISBN 978 3 7749 4157 1 Ludwig Burchner Karia 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band X 2 Stuttgart 1919 Sp 1943 1947 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jona Lendering Caria In Livius org englisch Genaue Karte von KarienEinzelnachweise Bearbeiten Ludwig Burchner Karia 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band X 2 Stuttgart 1919 Sp 1943 Ludwig Burchner Karia 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band X 2 Stuttgart 1919 Sp 1943 f Meyers Grosses Konversations Lexikon Leipzig 1905 1909 Bd 10 S 625 Pierer s Universal Lexikon Altenburg 1857 1865 Bd 9 S 303 Meyers Grosses Konversations Lexikon Leipzig 1905 Bd 10 S 625 Ludwig Burchner Karia 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band X 2 Stuttgart 1919 Sp 1944 Soweit nicht anders angegeben bezieht sich die folgende Darstellung auf Artikel bei Livius org englisch Homer Ilias 2 867 ff Herodot Historien 1 171 Antike Landschaften in Kleinasien Aolien Bithynien Galatien Ionien Isaurien Kappadokien Karien Kilikien Kommagene Lydien Lykaonien Lykien Mysien Pamphylien Paphlagonien Phrygien Pisidien Pontos Troas Normdaten Geografikum GND 4029668 4 lobid OGND AKS VIAF 248957259 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karien amp oldid 225087800