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Gandhara war eine antike Region um die Stadt Peschawar die heute das Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan bildet Das Zentrum lag an den Flussen Swat und Kabul Zuflussen des Indus Die besonders wichtige Stadt Taxila lag ostlich des Indus hin zu den Margalla Hugeln Wah Distrikt Region Gandhara als grun eingezeichnete FlacheStadte in Gandhara sudostlich des Hindukusch und in Baktrien nordlich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kunst und Kultur 3 Literatur 4 Film 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Buddha im Gandhara Stil 1 3 Jahrhundert n Chr Ab der Mitte des 1 Jahrtausends v Chr war Gandhara eine der 21 Satrapien Provinzen des Perserreiches der Achameniden Die grossten Stadte waren Taxila 35 km nordwestlich des heutigen Islamabad von Dareios I 549 486 v Chr zur Hauptstadt erhoben und Peschawar Nachdem Alexander der Grosse 356 323 v Chr schon weite Teile des fruheren Perserreiches erobert hatte nahm er im Jahr 326 v Chr auch Taxila ein dessen Herrscher sich ihm kampflos ergab Nach dem Tod Alexanders zerfiel sein Weltreich bald in eine Vielzahl kleinerer Nachfolgereiche Diadochen von denen sich in Asien vor allem das Seleukidenreich durchsetzte Zugleich wuchs der Einfluss der indischen Maurya Dynastie unter ihrem Grunder Chandragupta Maurya der Gandhara seinem Reich einverleibte Mitte des 3 Jahrhunderts v Chr verbreitete sich unter Ashoka der Buddhismus in der Region von Gandhara Danach lag Gandhara bis ins 1 Jahrhundert v Chr im Einflussbereich der griechischen Konige Baktriens dann der persischen Parther die gleichzeitig im Suden des indischen Subkontinents eine Kolonie errichteten Die Saken die sich zu dieser Zeit im Gebiet des heutigen Kandahar angesiedelt hatten und mit den ansassigen iranischen Arachosiern verschmolzen wurden zu Vasallen der Parther Sich den parthisch romischen Konflikt zunutze machend bauten die Arachosier ihren Machtbereich aus indem sie im Indus Becken die Nachfolge der Indo Griechen antraten die zuvor vor den Saken nach Ost Iran heute North West Frontier am Suleiman Gebirge im sudostlichen Hindukusch gefluchtet waren und die heimischen Inder vertrieben hatten Im 1 Jahrhundert n Chr etwa 50 oder 70 wurde Gandhara Zentrum des Kuschana Reiches der Yuezhi Indo Skythen womoglich aus der chinesischen Nord Provinz Gansu deren Hauptstadt sich in der Nahe des heutigen Kabul befand Unter dem Druck des Sassanidenreiches schwand der Einfluss der Kuschana Um 330 entstand das Gupta Reich das im fruhen 6 Jahrhundert mit der Eroberung des Gebiets durch die sogenannte Alchon Gruppe die nicht einfach mit den Hephthaliten den weissen Hunnen des Prokopios von Caesarea gleichzusetzen sind siehe Iranische Hunnen unterging Diese vertrieben die Gandharer aus dem Gebiet Das verbliebene Kuschana Reich war bereits weitgehend im Sassanidenreich aufgegangen Kuschano Sassaniden die sich zeitweilig Gandhara zuruckholten Dabei vermischten sich die Gandharer aus Indo Griechen Saken und Arachosiern hervorgegangen mit den Baktrier Kuschanen und Persern Zu dieser Zeit sprachen sie bereits seit langerem das altpersische Alt Dari Mekhi genannt Diese Entwicklung ist den Kuschanen und den Sassaniden zuzuschreiben Kunst und Kultur Bearbeiten nbsp Eine Bodhisattva Skulptur aus der Kuschanperiode nbsp Vier Szenen aus dem Leben Buddhas Detail spates 2 oder fruhes 3 Jahrhundert n Chr Sackler Gallery Smithsonian InstitutionGandhara ist fur den ausgepragten Gandhara Stil in der buddhistischen Kunst bekannt einer Nachwirkung des graeco buddhistischen Synkretismus der indische und hellenistische Einflusse sowie jene der Perserreiche in den Jahrhunderten nach Alexander des Grossen Eroberungen in Zentralasien um 330 v Chr miteinander verschmolz In Gandhara wurden im 1 Jahrhundert n Chr von den Kuschanen die ersten Darstellungen des Buddha in menschlicher Gestalt auf Munzen und als Statuen angefertigt zuvor waren ausschliesslich symbolische Darstellungen zum Beispiel Stupa Dharmachakra und Bodhi Baum ublich gewesen Diese Skulpturen wurden zu Vorbildern aller spateren Darstellungen des Buddha Die fruhesten buddhistischen Manuskripte die zugleich die altesten indischen sind wurden in Gandhara gefunden siehe Gandhara Schriften Die Sprache dieser Zeit das Gandhari stammte vom Prakrit ab und war mit dem Sanskrit verwandt Sie wurde in der Kharoshthi Schrift geschrieben Mit der Herrschaft der Kuschano Sassaniden wurde Gandhari von Mekhi abgelost Blutezeit des Gandhara Stils war die Zeit ab dem 1 Jahrhundert unter der Kushana Dynastie bis zur Invasion der Weissen Hunnen im 5 Jahrhundert Ausgehend von Gandhara fand der Buddhismus uber die Seidenstrasse seinen Weg nach Ostasien nach China und in der Folge nach Korea und Japan Von Gandhara wird auch angenommen dass hier der mystische Dhanakosha See liegt der Geburtsort von Padmasambhava dem Begrunder des Buddhismus in Tibet Die Kagyu Linie bringt den See mit dem Andan Dheri Stupa in Verbindung der in der Nahe der Kleinstadt Uchh bei Chakdara im unteren Swat Tal steht Von ihm wird gesagt in seiner Basis entspringe eine Quelle die den See speist Archaologen haben den Stupa gefunden aber keine Quelle und keinen See Die spatere buddhistische Kultur im Bamiyan Tal das weiter nordlich im Zentrum des heutigen Afghanistan liegt mit ihren weltbekannten 35 und 53 Meter hohen Buddha Statuen wurde durch den Gandhara Stil wesentlich beeinflusst Die Statuen sind im 5 bis 6 Jahrhundert n Chr in eine Felswand aus rotem Sandstein gehauen worden hatten Togen im graeco buddhistischen Stil und waren mit kostbaren Steinen verziert Literatur BearbeitenOsmund Bopearachchi When West met East Gandharan art revisited 2 Bande Manohar Neu Delhi 2020 ISBN 978 81 944962 4 3 Michael Falser The Graeco Buddhist Style of Gandhara a Storia ideologica or How a Discourse Makes a Global History of Art In Journal of Art Historiography 2015 2 issue online Alfred Foucher L art greco bouddhique du Gandhara Etude sur les origines de l influence classique dans l art bouddhique de l Inde et de l extreme orient Publications de l Ecole Francaise d Extreme Orient Band 5 6 2 Bande Leroux Paris 1905 1922 Berenice Geoffroy Schneiter Gandhara La rencontre d Apollon et de Bouddha Editions Assouline Paris 2001 ISBN 2 84323 243 0 In deutscher Sprache Gandhara Das kulturelle Erbe Afghanistans Aus dem Franzosischen von Eliane Hagedorn Knesebeck Munchen 2002 ISBN 3 89660 116 4 Albert Grunwedel Buddhistische Kunst in Indien 2 Auflage de Gruyter Berlin u a 1920 bei Open Library Albert Grunwedel Mythologie des Buddhismus in Tibet und der Mongolei Fuhrer durch die lamaistischen Sammlungen des Fursten E Uchtomskij Brockhaus Leipzig 1900 auf archive org Madeleine Hallade Indien Gandhara Begegnung zwischen Orient und Okzident Photos von Hans Hinz Aus dem Franzosischen ubersetzt von I Schaarschmidt Richter und S Schaarschmidt 2 Auflage Pawlak Herrsching 1976 Christian Luczanits Hrsg Gandhara Das buddhistische Erbe Pakistans Legenden Kloster und Paradiese von Zabern Mainz 2008 ISBN 978 3 8053 3916 2 Film BearbeitenLegenden Kloster Paradiese Pakistans bedrohtes buddhistisches Erbe Fernseh Feature Deutschland 2008 4 48 Min Regie Ulrike Becker Claudia Kuhland Produktion WDR ttt titel thesen temperamente Erstsendung 30 November 2008Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kunst aus Gandhara Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Museum Rietberg Zur Ausstellung Buddhas Paradies Schatze aus dem antiken Gandhara Pakistan Buddhistische Handschriften aus Gandhara Gandhari org Architektur und Skulptur der Kushana Zeit in Afghanistan private Sammlung von Fotos aus den Jahren 1969 1974 Jona Lendering Gandara In Livius org englisch Normdaten Geografikum GND 4019220 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gandhara amp oldid 235274940