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Albert Grunwedel 31 Juli 1856 in Munchen 28 Oktober 1935 in Lenggries war ein deutscher Indologe Tibetologe und Archaologe der zwei der vier deutschen Turfanexpeditionen organisierte Er war von 1904 bis 1921 Direktor der Indischen Abteilung des Museums fur Volkerkunde in Berlin Albert Grunwedel Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Kritik am Spatwerk 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenAlbert Grunwedel war der alteste Sohn des Malers Carl Grunwedel 1815 1895 Ab 1867 besuchte er das Maximiliansgymnasium in Munchen an dem er 1875 das Abitur ablegte 1 2 Anschliessend studierte er in Munchen Kunstgeschichte und asiatische Sprachen darunter Avestisch bei Ernst Kuhn und Ernst Trupp 1883 promovierte er an der Universitat Munchen Bereits seit 1881 arbeitete er als Assistent am Museum fur Volkerkunde in Berlin 1883 wurde er zum stellvertretenden Direktor der volkerkundlichen Sammlung und der skandinavischen Altertumer des Museums befordert 1891 erhielt er fur seine zahlreichen Publikationen zur buddhistischen Kunst Archaologie Zentralasiens und den Sprachen des Himalaya eine Ehrenprofessur der Universitat Berlin In seinen zwei Werken Buddhistische Kunst in Indien 1893 und Mythologie des Buddhismus in Tibet und der Mongolei 1900 wies Grunwedel die griechischen Ursprunge der Kunst von Gandhara und ihrer Folgen in Zentralasien nach 1899 wurde Grunwedel von den russischen Orientalisten Radloff und Salemann eingeladen an archaologischen Forschungsexpeditionen im nordlichen Xinjiang teilzunehmen wo Uberreste alter Kulturen an der Seidenstrasse gefunden worden waren Im selben Jahr wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und 1905 zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 3 Grunwedel organisierte unter dem Eindruck der Forschungsarbeit seiner russischen Kollegen 1902 1903 selbst die erste deutsche Turfanexpedition die vor allem in Idiqutsahri arbeitete Die Ergebnisse beschrieb er in seinem Buch Bericht uber archaologische Arbeiten in Idikutschahri 1905 Die reiche Ausbeute dieser Expedition fuhrte dazu dass eine weitere Erkundungsmission gefuhrt von Albert von Le Coq organisiert werden konnte Grunwedel selbst leitete auch die dritte deutsche Turfanexpedition die 1905 1907 in Tumsuq Qarasahr und Turfan arbeitete Die Ergebnisse dieser Expedition stellte er in dem Buch Altbuddhistische Kultstatten in Chinesisch Turkistan 1912 dar 1908 wurde er als korrespondierendes Mitglied in die Russische Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg aufgenommen 4 Im Vergleich zu seinem Kollegen Le Coq ging Grunwedel behutsamer bei den Ausgrabungen vor doch auch er liess ganze Fresken aus Hohlenwanden herausmeisseln und nach Europa verfrachten Immerhin fotografierte er vor der Entfernung die Fundstellen und liess genaue Zeichnungen der Fresken anfertigen Die Manuskripte die er von seinen Expeditionen nach Deutschland brachte sind bis heute schlechter dokumentiert als die fur die Offentlichkeit viel spektakulareren Werke der bildenden Kunste Grunwedel selbst nahm nicht an der Aufarbeitung der Manuskripte teil Grunwedel war langjahriges Mitglied der Berliner Gesellschaft fur Anthropologie Ethnologie und Urgeschichte und wurde 1909 fur einen Vortrag uber die archaologischen Ergebnisse der Turfan Expedition mit deren Goldener Medaille geehrt 1916 wurde er zum Geheimrat ernannt Es kam zu Rivalitaten mit Le Coq und Wilhelm von Bode Im Konflikt mit F W K Muller ging es darum wer als erster den Charakter der manichaischen Schrift und der in ihr verfassten Dokumente erkannt hatte Es stellte sich heraus dass Muller dieses Verdienst zukam 1921 ging Grunwedel in Rente und zog sich 1923 nach Bayern zuruck wo er seine letzten Jahre in Lenggries bei Bad Tolz verbrachte und eine Reihe wissenschaftlicher Arbeiten verfasste Aber auch noch in dieser Zeit unternahm er Reisen in die ihm vertrauten Regionen So traf er 1927 auf Ceylon mit dem Mongoleiforscher Hermann Consten 1878 1957 zusammen 5 Er starb 1935 Kritik am Spatwerk BearbeitenDieser Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Dieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Beim Verfassen seiner Spatwerke war Grunwedel durch eine sich verschlimmernde Krankheit beeintrachtigt und unterschied nicht immer zwischen Realitat und Illusion Der Sanskritist Ernst Waldschmidt bemerkte dass Grunwedel schon bei einigen Passagen seines prachtvoll illustrierten Bandes Alt Kutscha nicht zwischen Fakten Spekulation und Erfindung unterscheidet Dies trifft noch mehr fur spatere Werke wie Die Teufel des Avesta Die Legende des Na Ro Pa und Tusca zu In letzterem Buch behauptete Grunwedel das etruskische Problem gelost zu haben Diese Spatwerke wurden von Forscherkollegen zwar scharf kritisiert konnten jedoch nicht einfach ignoriert werden und erfreuten sich eines gewissen Einflusses Grunwedels Spekulationen uber einen etruskischen Satanskult beispielsweise wurden von Alfred Rosenberg in seinem Buch Mythus des 20 Jahrhunderts Munchen 1930 ubernommen Schriften BearbeitenBuddhistische Kunst in Indien 2 Auflage Berlin 1920 Mythologie des Buddhismus in Tibet und der Mongolei Fuhrer durch die lamaistischen Sammlungen des Fursten E Echtomskij Leipzig 1900 Bericht uber archaologische Arbeiten in Idikutschahri und Umgebung im Winter 1902 1903 Munchen 1905 Altbuddhistische Kultstatten in Chinesisch Turkistan Berlin 1912 Alt Kutscha archaologische und religionsgeschichtliche Forschungen an Temperagemalden aus buddhistischen Hohlen der ersten acht Jahrhunderte nach Christi Geburt Berlin 1920 Die Teufel des Avesta und ihre Beziehungen zur Ikonographie des Buddhismus Zentral Asiens Berlin 1924 Die Legende des Na Ro Pa des Hauptvertreters des Nekromanten und Hexentums Nach einer alten tibetischen Handschrift als Beweis fur die Beeinflussung des nordlichen Buddhismus durch die Geheimlehre der Manichaer ubersetzt von A Grunwedel Leipzig 1933 6 Tusca Leipzig 1922 Literatur BearbeitenH G Franz Kunst und Kultur entlang der Seidenstrasse Graz 1986 G Gronbold Grunwedels Naropa Handschrift In Central Asian Journal Band 17 4 1974 S 251 252 Hartmut Walravens Hg Albert Grunwedel Briefwechsel und Dokumente Wiesbaden 2001 Helmut Hoffmann Grunwedel Albert In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 204 f Digitalisat H Hoffmann Ein Bild Grunwedels In W Rau Hg Bilder hundert deutscher Indologen Wiesbaden 1965 S 60 R F G Muller Albert Grunwedel In Mitteilungen zur Geschichte der Medizin der Naturwissenschaften und der Technik Band 35 1936 S 255 Bruno J Richtsfeld Hrsg Der Briefwechsel Lucian Scherman Albert von Le Coq und die Grunde fur das Scheitern einer Serindien Abteilung am Volkerkundemuseum Munchen Die Serindien Sammlung des Staatlichen Museums fur Volkerkunde Munchen II In Munchner Beitrage zur Volkerkunde Jahrbuch des Staatlichen Museums fur Volkerkunde Munchen Band 14 2010 11 S 129 193 ISBN 978 3 927270 63 3 J Schubert Albert Grunwedel und sein Werk In Artibus Asiae Band 6 1936 S 124 142 V Stache Rosen German Indologists Biographies of Scholars in Indian Studies Writing in German New Delhi 1981 ISBN 978 81 85054 97 1 S 138 140 1990 Ernst Waldschmidt Albert Grunwedel In Ostasiatische Zeitschrift N S 11 5 1935 S 215 219 Hartmut Walravens Schriftenverzeichnis Albert Grunwedel Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Albert Grunwedel Quellen und Volltexte Literatur von und uber Albert Grunwedel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Der Nachlass in der Bayerischen StaatsbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Jahresbericht uber das k Maximilians Gymnasium in Munchen fur das Schuljahr 1874 75 Munchen Akademische Buchdruckerei von F Straub 1875 Siegfried Weiss Berufswunsch Kunst Maler Grafiker Bildhauer Ehemalige Schuler des Munchner Maximiliansgymnasiums der Jahre 1849 bis 1918 Allitera Verlag Munchen 2012 S 214 ISBN 978 3 86906 475 8 Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 98 Auslandische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724 Albert Grunwedel Russische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 22 August 2015 russisch Vgl Doris Gottin Etzel Klaus Schwarz Verlag Berlin 2012 http www fabri antiquariat de public html tib bib index htmlNormdaten Person GND 116893389 lobid OGND AKS LCCN n81082991 NDL 00742818 VIAF 306146692 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grunwedel AlbertKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchaologeGEBURTSDATUM 31 Juli 1856GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 28 Oktober 1935STERBEORT Lenggries Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Albert Grunwedel amp oldid 235342726